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Die Erfindung betrifft ein Rückenlehnenelement für eine Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art sowie ein Verfahren zum Herstellen eines Rückenlehnenelements für eine Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes der im Oberbegriff des Patentanspruchs 7 angegebenen Art.
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Derartige Rückenlehnenelemente für Rückenlehnen von Fahrzeugsitzen sind aus dem Serienbau von Kraftwagen bekannt. Ein solches Rückenlehnenelement weist einen Schichtaufbau mit einer Auflagenschicht und mit einer Kaschierungsschicht auf. Mittels der Kaschierungsschicht ist die Auflagenschicht zumindest in einem Teilbereich überdeckt. Die Kaschierungsschicht kann ein Sitzbezug des Fahrzeugsitzes sein, welcher eine Rückenlehnenfläche bereitstellt, an die sich ein Sitzinsasse des Fahrzeugsitzes anlehnen kann. Die Kaschierungsschicht kann auch einem Sitzbezugselement zugeordnet sein, welches die Kaschierungsschicht und ein die Kaschierungsschicht überdeckendes und die Rückenlehnenfläche bereitstellendes Obermaterial umfasst. Mit anderen Worten ist dann der Sitzbezug durch die Kaschierungsschicht und das Obermaterial gebildet.
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Zwischen der Kaschierungsschicht und der Auflagenschicht ist wenigstens ein Massageelement zum Massieren des Sitzinsassen angeordnet. Im Rahmen der Herstellung des Rückenlehnenelements wird das Massageelement von vorne auf der Auflagenschicht positioniert. Anschließend wird die Kaschierungsschicht auf das Massageelement gelegt und mit der Auflagenschicht verbunden.
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Es hat sich gezeigt, dass diese Herstellung des Rückenlehnenelements kostenintensiv ist, da sie einen vorgegebenen Montageablauf erfordert sowie eine Variantenbildung des Rückenlehnenelements nur zu einem bestimmten Zeitpunkt der Herstellung zulässt.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Rückenlehnenelement sowie ein Verfahren der eingangs genannten Art bereitzustellen, welche eine besonders kostengünstige Herstellung des Rückenlehnenelements ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Rückenlehnenelement mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um ein Rückenlehnenelement der eingangs genannten Art zu schaffen, welches eine besonders kostengünstige Herstellung aufweist, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Massageelement über wenigstens eine, bei der Herstellung des Rückenlehnenelements zumindest temporär bereitstellbare Montageöffnung der Auflagenschicht zwischen der Auflagenschicht und der Kaschierungsschicht angeordnet ist. Dadurch kann die eingangs geschilderte Montagereihenfolge durchbrochen werden, so dass das Massageelement zu unterschiedlichen Zeitpunkten der Herstellung zwischen der Auflagenschicht und der Kaschierungsschicht angeordnet werden kann.
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Das erfindungsgemäße Rückenlehnenelement ermöglicht auch eine Variantenbildung des Rückenlehnenelements zu einem zumindest nahezu beliebigen Zeitpunkt der Herstellung, da das Massageelement – um eine der Varianten des Rückenlehnenelements zu schaffen – beispielsweise auch dann zwischen der Auflagenschicht und der Kaschierungsschicht angeordnet werden kann, wenn die Kaschierungsschicht bereits mit der Auflagenschicht verbunden, beispielsweise verklebt, ist.
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Das Massageelement kann, ohne die Verbindung der Auflagenschicht mit der Kaschierungsschicht zu lösen, zwischen der Auflagenschicht und der Kaschierungsschicht angeordnet werden. Dadurch ist eine Variantenbildung unabhängig von einem Lieferanten, der die Auflagenschicht und die mit dieser verbundene Kaschierungsschicht anliefert, möglich. Ist bei einer weiteren Variante des Rückenlehnenelements das Massageelement nicht vorgesehen, so kann dies auf einfache Weise weggelassen werden. Dies bedeutet, dass die Variantenbildung unabhängig von der Anlieferung der Kaschierungsschicht und der Auflagenschicht durchgeführt werden kann.
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Zur Erfindung gehört auch ein Verfahren der eingangs genannten Art, wobei zur Realisierung einer besonders kostengünstigen Herstellung des Rückenlehnenelements erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass wenigstens eine Montageöffnung der Auflagenschicht zumindest temporär bereitgestellt und das Massageelement über die bereitgestellte Montageöffnung zwischen der Auflagenschicht und der Kaschierungsschicht angeordnet wird.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Fig. alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
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1 eine schematische und perspektivische Vorderansicht eines Rückenlehnenelements für eine Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes, insbesondere eines Kraftwagens, mit einer Auflagenschicht, mit einer Kaschierungsschicht und mit wenigstens einem zwischen der Auflagenschicht und der Kaschierungsschicht angeordneten Massageelement, wobei das Massageelement über wenigstens eine, bei einer Herstellung des Rückenlehnenelements zumindest temporär bereitstellbare Montageöffnung der Auflagenschicht zwischen der Auflagenschicht und der Kaschierungsschicht angeordnet ist;
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2 eine schematische und perspektivische Schnittansicht des Rückenlehnenelements gemäß 1; und
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3 eine schematische und perspektivische Rückansicht des Rückenlehnenelements gemäß 1 und 2 zur Veranschaulichung der Montage des Massageelements über die Montageöffnung der Auflagenschicht.
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1 zeigt ein Rückenlehnenelement 10 für eine Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes eines Kraftwagens, insbesondere eines Personenkraftwagens. Wie in Zusammenschau mit 2 erkennbar ist, weist das Rückenlehnenelement 10 einen Schichtaufbau auf. Als erste Schicht weist das Rückenlehnenelement 10 eine Auflagenschicht 12 auf, welche beispielsweise aus Gummihaar und/oder Schaum gebildet ist. Als zweite Schicht weist das Rückenlehnenelement 10 eine Kaschierungsschicht 14 auf, mittels welcher die Auflagenschicht 12 überdeckt ist. Zwischen der Auflagenschicht 12 und der Kaschierungsschicht 14 ist ein optionales Abstandsgewirke 16 angeordnet, welches eine dritte Schicht des Rückenlehnenelements 10 bildet.
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Zwischen der Kaschierungsschicht 14 und der Auflagenschicht 12 und vorliegend zwischen dem Abstandsgewirke 16 und der Auflagenschicht 12 ist eine Massagematte 18 angeordnet, welche eine weitere Schicht bildet und eine Mehrzahl von Massageelemente zum Massieren eines Sitzinsassen des Fahrzeugsitzes umfasst. Die Massageelemente sind beispielsweise Luftblasen, welche zum Massieren des Sitzinsassen aufgeblasen, d. h. belüftet, und wieder entlüftet werden können.
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Durch die Kaschierungsschicht 14 ist beispielsweise ein Sitzbezug der Rückenlehne gebildet, welcher eine Rückenlehnenfläche aufweist. An der Rückenlehnenfläche kann sich der Sitzinsasse anlehnen. Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Kaschierungsschicht 14 einem Sitzbezugselement zugeordnet ist, welches auch ein Obermaterial umfasst. Dabei ist die Kaschierungsschicht 14 mittels des Obermaterials abgedeckt. Dies bedeutet, dass der eigentliche Sitzbezug der Rückenlehne dann durch das Obermaterial und die Kaschierungsschicht 14 gebildet ist. Die Kaschierungsschicht 14 kann dabei beispielsweise ein Vlies oder ein Schaumstoff sein.
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Im Rahmen der Herstellung des Rückenlehnenelements 10 wird die Kaschierungsschicht 14 in zumindest teilweiser Überdeckung mit der Auflagenschicht 12 angeordnet und mit der Auflagenschicht 12 verbunden, insbesondere verklebt. Dabei wird die Auflagenschicht 12 in wenigstens einem, in Umfangsrichtung zumindest teilweise, insbesondere vollständig, umlaufenden Befestigungsbereich mit der Kaschierungsschicht verbunden, insbesondere verklebt.
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Um zeitlich nach dieser Befestigung bzw. Verbindung der Auflagenschicht 12 an bzw. mit der Kaschierungsschicht 14 die Massagematte 18 zwischen die Kaschierungsschicht 14 und die Auflagenschicht 12 anzuordnen, wird die Auflagenschicht 12 unter Ausbildung von in 1 sehr schematisch dargestellten Schlitzen 20 geschlitzt. Dadurch wird ein Teilbereich 22 der Auflagenschicht 12 teilweise von der übrigen Auflagenschicht 12 getrennt und ist jedoch mit der übrigen Auflagenschicht 12 über einen zweiten, sich an den ersten Teilbereich anschließenden Teilbereich der Auflagenschicht 12 verbunden.
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Der Befestigungsbereich umgibt dabei die Schlitze 20 bzw. den ersten Teilbereich 22 zumindest teilweise. Dies bedeutet, dass die Schlitze 20 und somit der erste Teilbereich 22 bezogen auf eine zumindest im Wesentlichen parallel zur Auflagenschicht 12 verlaufende Richtung innerhalb des Befestigungsbereichs angeordnet ist.
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Dadurch ist es möglich – wie anhand von 3 erkennbar ist – den ersten, inneren Teilbereich 22 relativ zum zweiten Teilbereich um eine Schwenkachse zu verschwenken. Im Rahmen der Herstellung des Rückenlehnenelements 10 wird der Teilbereich 22 nach hinten, d. h. von der Kaschierungsschicht 14 weg geschwenkt oder geklappt. Dadurch wird bei der Herstellung des Rückenlehnenelements 10 zumindest temporär eine Montageöffnung der Auflagenschicht 12 bereitgestellt, über die die Massagematte 18 und mit dieser die Massageelemente zwischen der Auflagenschicht 12 und der Kaschierungsschicht 14 und – bei Verwenden des Abstandsgewirkes 16 – zwischen dem Abstandsgewirke 16 und der Auflagenschicht 12 angeordnet werden kann.
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Nachdem die Massagematte 18 zwischen der Auflagenschicht 12 und der Kaschierungsschicht 14 angeordnet wurde, kann die Montageöffnung wieder geschlossen werden. Um zu vermeiden, dass sich die Montageöffnung unerwünschterweise danach wieder öffnet, kann der Teilbereich 22 mit der übrigen Auflagenschicht 12, insbesondere unter zumindest teilweiser Schließung der Schlitze 20, wieder verbunden werden.
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Die Montage der Massagematte 18 kann somit unabhängig von der Zulieferung der Auflagenschicht 12 und der mit dieser verbundenen Kaschierungsschicht 14 erfolgen. Weiterhin kann die Anzahl an unterschiedliche Varianten des Rückenlehnenelements 10 gering gehalten werden, da die Varianten direkt in einer Vormontage zeitlich kurz vor einem Verbau des Rückenlehnenelements 10 beispielsweise mit einem Rückenlehnenträger der Rückenlehne gebildet werden können. So ist es auch möglich, unterschiedliche Varianten des Rückenlehnenelements 10, d. h. mit oder ohne Abstandsgewirke 16 und/oder mit oder ohne Massagematte 18 zeitlich sehr kurz vor der Fertigstellung des Fahrzeugsitzes und unabhängig von der Verbindung der Auflagenschicht 12 mit der Kaschierungsschicht 14 zu bilden. Dies ermöglicht eine sehr kostengünstige Herstellung des Rückenlehnenelements 10. Mit anderen Worten ist es möglich, die Massagematte 18 auch nach Aufkleben der Kaschierungsschicht 14 und/oder des Abstandsgewirkes 16 auf die Auflagenschicht 12 nachträglich bei einem beliebigen Herstellungsschritt zu verbauen.
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Ferner ist es möglich, die Schlitze 20 auch zeitlich vor dem Verbinden der Kaschierungsschicht 14 mit der Auflagenschicht 12 herzustellen. Dann werden die Kaschierungsschicht 14 und die Auflagenschicht 12 um die Schlitze 20 herum in de, wenigstens einen Befestigungsbereich miteinander verbunden.