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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Faltung eines aufblasbaren Gurtbandes für einen Sicherheitsgurt eines Fahrzeuges.
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Aus der
EP 1 056 894 B1 ist ein aufblasbares einteiliges Gurtband, insbesondere für einen Sicherheitsgurt und ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Gurtbandes bekannt. Das Gurtband ist als schlauchförmiges Gurtband ausgeführt und aus zwei Weblagen, nämlich einer oberen und einer unteren Weblage gewebt. Eine Gesamtbruchlast der im Belastungsfall die gesamte Gurt-Zugkraft übernehmenden Kettfäden in mittleren, etwa die Breite eines herkömmlichen Gurtbandes einnehmenden Bereichen der beiden Weblagen des Gurtbandes entspricht derjenigen der Kettfäden eines herkömmlichen Gurtbandes, insbesondere für einen Sicherheitsgurt. Die im Wesentlichen keine Gurt-Zugkraft aufnehmenden Kettfäden der an die mittleren Bereiche anschließenden Randbereiche und die Schussfäden des Gurtbandes sind im Wesentlichen feiner als die Kettfäden in den mittleren Bereichen. Das Gewebe der an die mittleren Bereiche anschließenden Randbereiche ist um parallel zur Längsrichtung des Gurtbandes verlaufende äußere Faltkanten so gefaltet, so dass das Gewebe jeweils zwischen den mittleren Bereichen der oberen und der unteren Weblage zu liegen kommt. Dabei sind die mittleren Bereiche der oberen Weblage und der unteren Weblage im den äußeren Faltkanten benachbarten Bereich miteinander lösbar verbunden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Vorrichtung und einverbessertes Verfahren zur Herstellung einer Faltung eines aufblasbaren Gurtbandes eines Sicherheitsgurtes für ein Fahrzeug anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich der Vorrichtung durch die in Anspruch 1 und hinsichtlich des Verfahrens durch die in Anspruch 4 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine Vorrichtung zur Faltung eines aufblasbaren Gurtbandes für einen Sicherheitsgurt eines Fahrzeuges besteht erfindungsgemäß aus einer aus zumindest zwei Aufnahmeelementen und zumindest einem Rohrelement gebildeten Aufnahmeeinheit, wobei das Gurtband auf das Rohrelement aufschiebbar und auf diesem fixierbar ist und Randbereiche des Gurtbandes zwischen seitlichen Bereichen der Aufnahmeelemente fixierbar sind, wobei das Rohrelement und/oder die Aufnahmeelemente derart relativ zueinander drehbar gelagert sind bzw. ist, dass die Randbereiche jeweils um einen das Rohrelement umgebenden Grundkörper des Gurtbandes faltbar sind.
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Dadurch, dass das Rohrelement und/oder die Aufnahmeelemente relativ zueinander drehbar gelagert sind bzw. ist, ist es in besonders vorteilhafter Weise möglich, das Gurtband in Längsausdehnung dessen exakt zu falten, wobei die Randbereiche durch Drehung des Rohrelementes und/oder der Aufnahmeelemente in Bezug auf einen Grundkörper des Gurtbandes umgeschlagen werden.
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Bevorzugt ist das Rohrelement nicht drehbar, wobei die Aufnahmeelemente zur Faltung des Gurtbandes um das Rohrelement drehbar gelagert sind.
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Durch die Faltung des Gurtbandes mittels der Vorrichtung kann eine Wellenbildung eines mehrlagigen Gurtbandes reduziert werden, da die gefalteten Randbereiche vorgegeben an dem Grundkörper des Gurtbandes anliegen. Mögliche Fehler bei der Faltung des Gurtbandes können mittels der Vorrichtung im Wesentlichen vermieden werden, wobei diese Fehlervermeidung als Poka Yoke bezeichnet wird.
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Da die Wellenbildung des Gurtbandes bei Faltung desselben mittels der Vorrichtung reduziert wird, kann ein Tragekomfort des Gurtbandes in Gewinn bringender Weise verbessert werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 schematisch eine Schnittdarstellung einer Vorrichtung nach dem Stand der Technik, mittels welcher eine Faltung eines Gurtbandes eines Sicherheitsgurtes für ein Fahrzeug durchführbar ist,
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2 schematisch eine Schnittdarstellung einer Vorrichtung, mittels der das Gurtband faltbar ist,
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3 schematisch eine Schnittdarstellung eines zu einem S gefalteten Gurtbandes,
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4 schematisch eine Schnittdarstellung des Gurtbandes mit der S-Faltung nach einem Wenden,
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5 schematisch eine Schnittdarstellung eines zu einem Z gefalteten Gurtbandes und
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6 schematisch eine Schnittdarstellung des Gurtbandes mit der Z-Faltung nach dem Wenden.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Vorrichtung zur Faltung eines aufblasbaren Gurtbandes 1 eines Sicherheitsgurtes für ein Fahrzeug nach dem Stand der Technik.
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Das Gurtband 1 ist zweilagig ausgebildet, so dass zwischen zwei Gurtbandlagen 1.1 ein Gurtinnenraum 2 ausgebildet ist, welcher im Bedarfsfall, insbesondere bei einer erfassten dem Fahrzeug bevorstehenden Kollision oder bei einer erfassten Kollision des Fahrzeuges mit einem Fluid, beispielsweise Luft beaufschlagbar ist.
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Die Gurtbandlagen 1.1 werden bei Herstellung des Gurtbandes 1 deckungsgleich aufeinander angeordnet und randseitig miteinander verbunden.
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Um eine Anlagefläche des aufgeblasenen Gurtbandes 1 an einem Fahrzeuginsassen zur Reduzierung von auf den Fahrzeuginsassen wirkenden Belastungsspitzen im Fall einer Kollision zu vergrößern, ist das Gurtband 1 im unbeaufschlagten Zustand gefaltet, wie in den 4 und 6 näher gezeigt ist.
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Hierzu wird das Gurtband 1 hinsichtlich seiner Längsausdehnung in drei im Wesentlichen gleich breite Bereiche, einen ersten Randbereich 1.2, einen Grundkörper 1.3 und einen zweiten Randbereich 1.4 unterteilt, die in Form eines in den 3 bis 6 gezeigten S oder eines Z gefaltet werden, so dass das Gurtband 1 eine Breite eines herkömmlichen Gurtbandes 1 aufweist.
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Zur Herstellung der Faltung wird eine Vorrichtung 2 eingesetzt, welche eine Aufnahmeeinheit 3 und ein Rohrelement 4 aufweist. Bei Anordnung des Gurtbandes 1 in der Vorrichtung 2 wird das Gurtband 1 mit seinem Grundkörper 1.3 auf das Rohrelement 4 aufgeschoben, so dass das Rohrelement 4 in dem Gurtinnenraum 2 angeordnet ist. Dabei ist das Gurtband 1 an dem Rohrelement 4 fixiert.
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Das Rohrelement 4 befindet sich zwischen zwei Aufnahmeelementen 3.1, 3.2 der fest angeordneten Aufnahmeeinheit 3. Dabei erstreckt sich das Rohrelement 4 parallel zur Längsachse der Aufnahmeelemente 3.1, 3.2 und ist in seiner Lage fixiert, also nicht beweglich gelagert.
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Zumindest ein oberes Aufnahmeelement 3.1 ist relativ zu einem unteren Aufnahmeelement 3.2 schwenkbar gelagert, so dass die Aufnahmeeinheit 3 zur Anordnung des Gurtbandes 1 geöffnet werden kann.
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Wie oben beschrieben, wird das Gurtband 1 auf das Rohrelement 4 aufgeschoben, wobei die zwei seitlich zu dem Grundkörper 1.3 des Gurtbandes 1 ausgebildeten Randbereiche 1.2, 1.4, die auch als Flügel bezeichnet werden, zwischen weitestgehend aufeinander liegenden seitlichen Bereichen 3.1.1, 3.2.1 der Aufnahmeelemente 3.1, 3.2 angeordnet sind, so dass weitere Fertigungsschritte, die nicht Bestandteile der vorliegenden Erfindung sind, an dem Gurtband 1 vorgenommen werden können.
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Um das Gurtband 1 gemäß dem Stand der Technik zu falten, wird die Aufnahmeeinheit 3 durch Aufschwenken des oberen Aufnahmeelementes 3.1 geöffnet und die Randbereiche 3.1.1, 3.2.1 werden durch ein Personal an dem Grundkörper 1.3 des Gurtbandes 1 umgeschlagen, also gefaltet, wie mittels der gestrichelten Linie dargestellt ist. Anschließend daran wird das gefaltete Gurtband 1, um dieses zu wenden, durch das Rohrelement 4 hindurchgezogen und dabei gewendet.
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Durch das manuelle Falten des Gurtbandes 1 können die Gurtlagen 1.1 nach der Faltung Wellen aufweisen, wodurch ein Tragekomfort des Gurtbandes 1 bei Verwendung desselben eingeschränkt sein kann. Zudem ist eine Überprüfung der Faltung nicht möglich, da die Faltung fixiert wird. Mit anderen Worten kann eine sichere reproduzierbare Fertigung des Gurtbandes 1 unter den oben beschriebenen Bedingungen nicht sichergestellt werden.
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Zumindest zur Reduzierung einer Wellenbildung der Gurtbandlagen 1.1 des Gurtbandes 1 durch das Falten ist vorgesehen, dass die Aufnahmeeinheit 3, also die Aufnahmeelemente 3.1, 3.2 um das Rohrelement 4 drehbar gelagert sind, wie in 2 näher dargestellt ist.
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Dabei bildet das Rohrelement 4 die Drehachse der Aufnahmeeinheit 3.
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Wie im Stand der Technik sind die Randbereiche 1.2, 1.4 des Gurtbandes 1 zwischen den seitlichen Bereichen 3.1.1, 3.2.1 der Aufnahmeelemente 3.1, 3.2 angeordnet und lösbar gehalten.
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In den seitlichen Bereichen 3.1.1, 3.2.1 der Aufnahmeelemente 3.1, 3.2 ist jeweils eine Erfassungseinheit 5 angeordnet, mittels welcher vor einem Falten der Randbereiche 1.2, 1.4 des Gurtbandes 1 eine exakte Position der Randbereiche 1.2, 1.4 in Bezug auf die seitlichen Bereiche 3.1.1, 3.2.1 der Aufnahmeelemente 3.1, 3.2 erfassbar ist.
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Im Betrieb der Vorrichtung wird mittels der Erfassungseinheiten 5 die Position der Randbereiche 1.2, 1.4 des Gurtbandes 1 erfasst. Anschließend wird die Aufnahmeeinheit 3 gestartet, so dass dieselbe eine Drehbewegung ausführt, wobei eine Richtung der Drehbewegung vorgegeben ist.
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Soll das Gurtband 1 in S-Form gefaltet werden, dreht sich die Aufnahmeeinheit 3 im geschlossenen Zustand im Uhrzeigersinn, wobei die Randbereiche 1.2, 1.4 des Gurtbandes 1 durch die Drehbewegung aus ihrer Position zwischen den seitlichen Bereichen 3.1.1, 3.2.1 der Aufnahmeelemente 3.1, 3.2 herausgezogen werden und sich an den Grundkörper 1.3 des Gurtbandes 1, welcher fest auf dem Rohrelement 4 angeordnet ist, anlegen, wie in 3 gezeigt ist.
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Nach dem Falten des Gurtbandes 1 wird dasselbe, wie im Stand der Technik durch das Rohrelement 4 hindurchgezogen, so dass das Gurtband 1 gewendet ist, wobei das in der S-Form gefaltete und gewendete Gurtband 1 in 4 dargestellt ist. Nach dem Wenden sind die ursprünglichen Randbereiche 1.2, 1.4 innerhalb des Gurtinnenraumes 2 des Grundkörpers 1.3 des Gurtbandes 1 angeordnet.
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Soll das Gurtband 1 in Z-Form gefaltet werden, wie in 5 gezeigt ist, erfolgt die Anordnung des Gurtbandes 1 in der Aufnahmeeinheit 3, wie oben beschrieben, wobei sich die Aufnahmeeinheit 3 entgegen dem Uhrzeigersinn um das Rohrelement 4 mit dem aufgeschobenen Grundkörper 1.3 dreht.
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Die Randbereiche 1.2, 1.4 werden durch die Drehbewegung der Aufnahmeeinheit 3 zwischen den seitlichen Bereichen 3.1.1, 3.2.1 herausgezogen und in Bezug auf den Grundkörper 1.3 gefaltet. Anschließend wird das in Z-Form gefaltete Gurtband 1 gewendet, indem das Gurtband 1 durch das Rohrelement 4 hindurchgezogen wird. Nach dem Wenden weist das Gurtband 1 eine in 6 in einer Schnittdarstellung gezeigte Form auf.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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