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Die Erfindung betrifft eine Energiespeicheranordnung, umfassend wenigstens einen mehrere auf Blei basierende Speicherelemente aufweisenden, wiederaufladbaren ersten Energiespeicher und einen zu dem ersten Energiespeicher parallel geschalteten, mehrere Speicherelemente aufweisenden, wiederaufladbaren zweiten Energiespeicher, wobei der zweite Energiespeicher derart konfiguriert ist, dass er bei einer minimalen Ladespannung des ersten Energiespeichers eine bestimmte Mindestmenge an elektrischer Ladung nicht unterschreitet.
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Es ist bekannt, dass in modernen Kraftfahrzeugen regelmäßig Energiespeicheranordnungen mit mehreren parallel geschalteten wiederaufladbaren Energiespeichern vorgesehen sind, wobei üblicherweise ein erster Energiespeicher eine Bleibatterie in Form mehrerer auf Blei basierender, auch als Zellen zu bezeichnender Speicherelemente umfasst. Ein hierzu parallel geschalteter zweiter Energiespeicher kann z. B. eine Lithiumbatterie in Form mehrerer auf Lithium basierender, entsprechend als Zellen zu bezeichnender Speicherelemente umfassen.
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Bei entsprechenden Energiespeicheranordnungen können Fälle, wie z. B. bei einem zumindest teilweisen Ausfall des ersten Energiespeichers, das heißt der Bleibatterie, eintreten, in denen die Energie- bzw. Stromversorgung des Bordnetzes des Kraftfahrzeugs allein über den zweiten Energiespeicher sicherzustellen ist. Sofern eine derartige Situation während des Fahrbetriebs eines Kraftfahrzeugs eintritt, ist es, um die Gefahr von Unfällen zu vermeiden von großer, insbesondere sicherheitsrelevanter, Bedeutung, dass Kraftfahrzeug kontrollierbar aus der vorliegenden Verkehrssituation zu bewegen und an einer geeigneten Stelle abzustellen. Mithin besteht ein Bedarf, entsprechende Energiespeicheranordnungen im Hinblick auf vorstehend beschriebene Fälle eines zumindest teilweisen Ausfalls eines entsprechenden ersten Energiespeichers zu verbessern.
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US 2011/0 001 352 A1 offenbart eine in einem Kraftfahrzeug verbaute Leistungsquelleneinrichtung mit einer Blei-Säure-Batterie und einer Lithium-Batterie. Die Leerlaufspannung und der Innenwiderstand jeder Batterie sind derart ausgelegt, dass innerhalb eines benutzbaren SOC-Bereichs einer jeweiligen Batterie eine gleiche Spannung Vds, bei welcher die Leerlaufspannung V0 (Pb) der Blei-Säure-Batterie gleich der Leerlaufspannung der Lithium-Batterie V0 (Li) ist, und V0 (Li) > V0 (Pb) in einem oberen Grenzbereich des benutzbaren SOC-Bereichs der Batterie erfüllt ist und eine Ausgangsspannung Vc (Li) der Lithium-Batterie nicht größer ist als eine vorgegebenen Spannung Vreg eines Reglers wenn ein Maximalstrom in die Lithium-Batterie fließt.
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DE 10 2006 048 872 A1 offenbart ein Bordnetz eines Kraftfahrzeugs mit mindestens zwei Batterien, nämlich einer Starterbatterie, die ausschließlich bei eingeschalteter Zündung an das Bordnetz angeschlossen ist, und mit einer Versorgungsbatterie, die sowohl bei eingeschalteter als auch bei ausgeschalteter Zündung an das Bordnetz angeschlossen ist. Die Starterbatterie ist als Blei-Batterie und die Versorgungbatterie als Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie ausgebildet.
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EP 1 138 554 A2 offenbart ein in einem Kraftfahrzeug verbautes 42-Volt-Leistungssystem, welches von einem Generator bereitgestellte elektrische Leistung erhält, umfassend eine auf einer wässrigen Lösung basierende Sekundärbatteriengruppe und eine auf einer nicht wässrigen Lösung basierende Sekundärbatteriengruppe, welche parallel zu der auf der wässrigen Lösung basierenden Sekundärbatteriengruppe geschaltet ist und eine geringere Kapazität als die auf der wässrigen Lösung basierende Sekundärbatteriengruppe aufweist.
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DE 101 44 282 A1 offenbart ein Energieversorgungssystem mit wenigsten 2 elektrischen Energiespeichern, einer Schaltung zur Verbindung der elektrischen Energiespeicher mit einem elektrischen Gleichstromnetz mit Verbrauchern und mindestens einem Energieerzeuger, bei dem jeder Energiespeicher durch Betätigung von Schaltelementen über Gleichstromwandler mit dem Gleichstromnetz verschaltbar ist. Dazu werden unidirektionale und in ihrer Ausgangsspannung steuerbare Gleichstromwandler eingesetzt.
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DE 10 2009 054 133 A1 offenbart ein Bordnetz für ein Kraftfahrzeug, umfassend mehrere dynamische Verbraucher, die jeweils eine Schnittstelle aufweisen und jeweils ausgebildet sind, zumindest eine zugeordnete vorgegebene Funktion auszuführen. Der oder die dynamischen Verbraucher einer Auswahl sind jeweils ausgebildet, zu einem vorgegebenen Einschaltzeitpunkt ein zugeordnetes vorgegebenes Einschaltwunschsignal mittels der Schnittstelle zu übertragen und so lange zu warten, bis ein dem jeweiligen dynamischen Verbraucher zugeordnetes vorgegebenes Einschaltsignal diesem bereitgestellt wird.
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US 2009/0 081 534 A1 offenbart eine Sekundärbatterie, umfassend eine positive Elektrode, eine negative Elektrode beinhaltend eine Metallverbindung mit einem Lithium-Ionen-Absorptionspotential von 0,2 V oder mehr, einem Separater und einem nicht wässrigen Elektrolyt.
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Der Erfindung liegt sonach das Problem zugrunde, eine verbesserte Energiespeicheranordnung anzugeben.
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Das Problem wird erfindungsgemäß durch eine Energiespeicheranordnung der eingangs genannten Art gelöst, bei welcher der zweite Energiespeicher drei Speicherelemente basierend auf Lithium und zwei Speicherelemente basierend auf einer Nickelmetallhydrid-Verbindung umfasst.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist demnach aufgrund der besonderen Konfiguration des zweiten Energiespeichers stets eine Mindestmenge an elektrischer Ladung, das heißt eine Mindestkapazität in dem zweiten Energiespeicher gegeben. Die Konfiguration des zweiten Energiespeichers ergibt sich aus der konkreten Zusammenstellung der diesen bildenden Speicherelemente, welche nach ihrer chemisch-physikalischen und somit elektrischen Eigenschaften gezielt derart miteinander kombiniert werden, dass auch bei einer minimalen Ladespannung des ersten Energiespeichers eine bestimmte Mindestmenge an elektrischer Ladung, welche insofern als Ladungsreserve verstanden werden kann, nicht unterschritten wird. Mit anderen Worten erfolgt die Auswahl und Zusammenstellung bzw. Verschaltung der den zweiten Energiespeicher bildenden Speicherelemente unter Berücksichtigung einer konkreten Konfiguration des mehrere auf Blei basierenden Speicherelemente aufweisenden ersten Energiespeichers jeweils unter der Prämisse, dass im Betrieb der Energiespeicheranordnung, insbesondere im Betrieb des ersten Energiespeichers im Bereich seiner minimalen Ladespannung, stets mindestens eine entsprechende Mindestmenge an elektrischer Ladung (Mindestladungsmenge) in dem zweiten Energiespeicher vorhanden ist. Mithin sind die den zweiten Energiespeicher bildenden Speicherelemente derart zusammengestellt, dass der zweite Energiespeicher bei einer minimalen Ladespannung des ersten Energiespeichers eine bestimmte Mindestmenge an elektrischer Ladung nicht unterschreitet.
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Die Mindestmenge an elektrischer Ladung und somit die elektrische Kapazität des zweiten Energiespeichers ist stets größer als Null, so dass hierunter nicht eine den Leerzustand des zweiten Energiespeichers beschreibende Mindestmenge an elektrische Ladung zu verstehen ist.
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Die Mindestmenge an elektrischer Ladung, welche in dem zweiten Energiespeicher im Sinne einer Ladungsreserve stets mindestens enthalten ist, kann für unterschiedliche konkrete Konfigurationen einer Energiespeicheranordnung, das heißt insbesondere eines ersten Energiespeichers variieren, das heißt unterschiedliche Werte betragen. Denkbar ist es auch, die Konfiguration des zweiten Energiespeichers und somit die in diesem stets zurückzuhaltende Mindestladungsmenge unter Berücksichtigung der jeweiligen Verbausituation der Energiespeicheranordnung festzulegen, so dass diese in Anwendungen mit einer Vielzahl an elektrische Energie verbrauchenden Verbrauchern höher liegt als in Anwendungen mit im Vergleich weniger elektrische Energie verbrauchenden Verbrauchern.
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Insbesondere bemisst sich die Mindestmenge an in dem zweiten Energiespeicher vorzuhaltender elektrischer Ladung nach der Spannung, das heißt insbesondere Ladespannung, des mehrere auf Blei basierenden Speicherelemente umfassenden ersten Energiespeichers (Bleibatterie). Dabei ist es erfindungsgemäß vorgesehen, den zweiten Energiespeicher derart zu konfigurieren, das heißt die diesen bildenden Speicherelemente so zu zusammenzustellen bzw. zu verschalten, dass die Mindestmenge an in dem zweiten Energiespeicher vorzuhaltender elektrischer Ladung auch bei einer Mindestspannung des ersten Energiespeichers nicht unterschritten wird.
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In einer beispielhaften Ausführungsform beträgt die Mindestmenge an elektrischer Ladung, das heißt die Ladungsmenge, die in dem zweiten Energiespeicher im Sinne einer Reserve jedenfalls zurückzuhalten ist, mindestens 1 Amperestunde (Ah). Der vorgenannte Wert der Mindestladungsmenge von 1 Ah bezieht sich insbesondere auf eine Spannung des ersten Energiespeichers von ca. 13 Volt (V). In Ausnahmefällen können die Werte für unterschiedliche Anwendungen der erfindungsgemäßen Energiespeicheranordnung variieren. Die genannte Mindestladungsmenge von 1 Ah reicht üblicherweise aus, bestimmte an die Energiespeicheranordnung angeschlossene elektrische Energie verbrauchende Verbraucher für eine bestimmte Zeit mit Energie zu versorgen, so dass in dem beispielhaften Anwendungsfall, in dem die Energiespeicheranordnung einen Teil eines Bordnetzes eines Kraftfahrzeugs darstellt, das Kraftfahrzeug sicher abgestellt werden kann.
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Gemäß nicht erfindungsgemäßen Ausführungsformen des zweiten Energiespeichers kann dieser umfassen: drei Speicherelemente basierend auf Lithium und ein Speicherelement basierend auf Lithium-Titanat oder drei Speicherelemente basierend auf Lithium-Titanat und zwei Speicherelemente basierend auf einer Lithium-Eisen-Phosphat-Verbindung oder vier Speicherelemente basierend auf Lithium-Titanat und ein Speicherelement basierend auf Lithium oder sechs Speicherelementen basierend auf Lithium-Titanat. Erfindungsgemäß umfasst der zweite Energiespeicher drei Speicherelemente basierend auf Lithium und zwei Speicherelemente basierend auf einer Nickelmetallhydrid-Verbindung. Durch die konkrete Anzahl der den zweiten Energiespeicher bildenden Speicherelemente kann üblicherweise Einfluss auf dessen Innenwiderstand genommen, d. h. dessen Innenwiderstand eingestellt werden, wobei der Grundsatz gilt, dass eine geringere Anzahl an Speicherelementen im Vergleich zu einer höheren Anzahl an Speicherelementen zu einem geringeren Innenwiderstand des zweiten Energiespeichers führt. Selbstverständlich kann eine geringere Anzahl an den zweiten Energiespeicher bildenden Speicherelementen auch im Hinblick auf Kostenaspekte vorteilhaft sein.
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Es ist möglich, dass eine zur Erfassung einer Beeinträchtigung oder Unterbrechung der elektrischen Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Energiespeicher ausgebildete Steuereinrichtung vorgesehen ist, welche Steuereinrichtung, sofern eine Beeinträchtigung oder Unterbrechung der elektrischen Verbindung zwischen dem ersten Energiespeicher und dem zweiten Energiespeicher erfasst wurde, zur Leistungsreduzierung oder Abschaltung wenigstens eines mit der Energiespeicheranordnung verbundenen bzw. daran angeschlossenen, elektrische Energie verbrauchenden Verbrauchers ausgebildet ist. Mithin sind Beeinträchtigungen des Betriebs der Energiespeicheranordnung dahingehend, dass die elektrische Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Energiespeicher zumindest (negativ) beeinträchtigt und somit die aufgrund deren Parallelschaltung von der Energiespeicheranordnung z. B. an ein Bordnetz eines Kraftfahrzeugs abgebbare oder abgegebene Menge an elektrischer Energie reduziert ist, über eine Steuereinrichtung erfassbar, woraufhin gegebenenfalls wenigstens ein von der Energiespeicheranordnung mit elektrischer Energie gespeister elektrische Energie verbrauchender Verbraucher in seiner Leistungsaufnahme reduziert oder komplett abgestellt werden kann. Entsprechend ist die Steuereinrichtung vorteilhaft zur Kommunikation mit entsprechenden, den jeweiligen elektrischen Energie verbrauchenden Verbrauchern zugeordneten Steuereinrichtungen ausgebildet.
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Die Beeinträchtigung oder Unterbrechung der elektrischen Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Energiespeicher kann beispielsweise daran liegen, dass eine zwischen diesen geschaltete Diode, insbesondere eine Quasidiode, beschädigt ist. In diesem Fall kann es also sein, dass die Parallelschaltung zwischen dem ersten und dem zweiten Energiespeicher unterbrochen wird, das heißt der erste Energiespeicher von dem zweiten Energiespeicher elektrisch isoliert wird und die durch die Energiespeicheranordnung an eine konkrete Anwendung, das heißt z. B. an ein Bordnetz eines Kraftfahrzeugs, bereitzustellende elektrische Energie allein über den zweiten Energiespeicher erfolgt.
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Bevorzugt ist die Steuereinrichtung in diesem Zusammenhang zur Leistungsreduzierung oder Abschaltung des wenigstens einen mit der Energiespeicheranordnung verbundenen, elektrische Energie verbrauchenden Verbrauchers unter Berücksichtigung einer vorgegebenen oder vorgebbaren Priorisierung jeweiliger mit der Energiespeicheranordnung verbundener elektrische Energie verbrauchenden Verbrauchern ausgebildet. Sonach können gemäß der Priorisierung unterschiedlichen elektrische Energie verbrauchenden Verbrauchern unterschiedliche Prioritäten zugewiesen werden, wobei die Leistungsreduzierung bzw. Abschaltung unter Berücksichtigung der Prioritäten, das heißt insbesondere der dadurch festgelegten Reihenfolge, erfolgt. Sonach ist es, in dem beispielhaften Fall, in dem die erfindungsgemäße Energiespeicheranordnung einen Teil eines Bordnetzes eines Kraftfahrzeugs darstellt, insbesondere möglich, sämtliche die Fahrsicherheit des Kraftfahrzeugs nicht beeinflussender elektrische Energie verbrauchenden Verbraucher vorrangig und entsprechend die Fahrsicherheit beeinflussende elektrische Energie verbrauchende Verbraucher nachrangig bzw. gegebenenfalls gar nicht in ihrer Leistungsaufnahme respektive ihrem Energieverbrauch zu reduzieren bzw. abzustellen. So können insbesondere fahrsicherheitsrelevante Fahrerassistenzsysteme, wie Brems- oder Lenkassistenzsysteme, oder Außenbeleuchtungseinrichtungen, wie Scheinwerfer oder dergleichen, nachrangig in ihrer Leistungsaufnahme reduziert oder gegebenenfalls abgestellt werden und stehen somit dem Fahrer bei Beeinträchtigung oder Unterbrechung der elektrischen Verbindung zwischen dem ersten Energiespeicher und dem zweiten Energiespeicher, das heißt z. B. bei Ausfall des ersten Energiespeichers, länger bzw. weiterhin zur Verfügung. Die Fahr- bzw. Betriebssicherheit eines mit einer erfindungsgemäßen Energiespeicheranordnung ausgestatteten Kraftfahrzeugs kann sonach erhöht werden.
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Gleichermaßen ist es alternativ oder ergänzend denkbar, dass eine zur Erfassung einer Beeinträchtigung oder Unterbrechung der elektrischen Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Energiespeicher ausgebildete Steuereinrichtung vorgesehen ist, welche Steuereinrichtung, sofern eine Beeinträchtigung oder Unterbrechung der elektrischen Verbindung zwischen dem ersten Energiespeicher und dem zweiten Energiespeicher erfasst wurde, zur Abgabe einer Warnung ausgebildet ist. Mithin kann ein Bediener, das heißt insbesondere ein Fahrer eines mit wenigstens einer erfindungsgemäßen Energiespeicheranordnung ausgestatteten Kraftfahrzeugs, gewarnt werden, sofern eine seitens der Steuereinrichtung erfasste Beeinträchtigung oder Unterbrechung der elektrischen Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Energiespeicher vorliegt, welche sich, wie erwähnt, regelmäßig negativ auf die von der Energiespeicheranordnung an eine Anwendung, wie z. B. ein Bordnetz eines Kraftfahrzeugs, bereitstellbare bzw. bereitgestellte elektrische Leistung auswirkt. Der Bediener bzw. Fahrer ist sonach frühzeitig darüber informiert, dass nur noch ein Teil der üblicherweise von der Energiespeicheranordnung zur Verfügung gestellten elektrischen Energie gegeben ist und den Betrieb der mit der Energiespeicheranordnung versehenen Anwendung demzufolge reduzieren bzw. einstellen. Konkret kann der Fahrer aufgrund der Warnung bestimmte Verbraucher abstellen oder gegebenenfalls das Kraftfahrzeug aus dem Verkehr nehmen und sicher abstellen. Die Warnung kann insbesondere als optische, akustische oder haptische Warnung ausgegeben werden. Hierfür kommuniziert die Steuereinrichtung vorzugsweise mit geeigneten Ausgabemitteln, wie z. B. innerhalb eines Kraftfahrzeugs angeordneter Anzeigeeinrichtungen.
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Wie bereits erwähnt, kann zwischen dem ersten Energiespeicher und dem zweiten Energiespeicher wenigstens eine Diode, insbesondere eine Quasidiode, geschaltet sein. Die Durchlassrichtung der Diode ist bevorzugt in Richtung des zweiten Energiespeichers, d. h. über den ersten Energiespeicher kann Energie (Strom) in Richtung des zweiten Energiespeichers fließen. Entsprechend lässt die Diode keinen Energiefluss (Stromfluss) von dem zweiten auf Lithium basierenden Energiespeicher in Richtung des ersten auf Blei basierenden Energiespeichers zu (Sperrrichtung der Diode). In bestimmten Schaltanordnungen bzw. Situationen kann es vorgesehen sein, die Diode zumindest zeitweise zu überbrücken und derart einen Energiefluss (Stromfluss) auch in Richtung des ersten Energiespeichers zu ermöglichen. Dies gilt insbesondere Fälle wie einen Erst- oder Notstart eines mit der erfindungsgemäßen Energiespeicheranordnung ausgestatteten Kraftfahrzeugs.
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In bevorzugter Ausführungsform umfasst die wenigstens eine Diode wenigstens ein elektrisches Schaltmittel oder ist zwischen dem ersten Energiespeicher und dem zweiten Energiespeicher wenigstens ein elektrisches Schaltmittel geschaltet. Das elektrische Schaltmittel kann etwa in Form eines Fehlerstromschutzschalters vorliegen. Es ist denkbar, dass das elektrische Schaltmittel über die der Energiespeicheranordnung zugehörige oder eine andere geeignete, mit diesem verbundene Steuereinrichtung schaltbar ist.
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Wie erwähnt, ist es vorteilhaft vorgesehen, dass die erfindungsgemäße Energiespeicheranordnung einen Teil eines Bordnetzes eines Kraftfahrzeugs bildet, wobei das Bordnetz wenigstens einen Generator, insbesondere zum Laden des ersten Energiespeichers und des zweiten Energiespeichers, und wenigstens einen elektrischen Strom verbrauchenden Verbraucher umfasst. Grundsätzlich kann die erfindungsgemäße Energiespeicheranordnung selbstverständlich auch in anderen Bereichen der Technik einsetzbar sein.
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Die Erfindung betrifft zusätzlich ein Kraftfahrzeug, umfassend wenigstens eine entsprechende Energiespeicheranordnung. Die Energiespeicheranordnung ist bevorzugt Teil eines Bordnetzes des Kraftfahrzeugs und versorgt die an das Bordnetz angeschlossenen elektrische Energie verbrauchenden Verbraucher mit elektrischer Energie. Zu der dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug zugehörigen Energiespeicheranordnung gelten sämtliche obigen, die erfindungsgemäße Energiespeicheranordnung betreffenden Ausführungen analog.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigt:
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1 eine Prinzipdarstellung eines Bordnetzes eines Kraftfahrzeugs gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung; und
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2 ein Diagramm zum Verlauf der Spannung eines ersten Energiespeichers gegen die Menge an elektrischer Ladung eines zweiten Energiespeichers.
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1 zeigt eine Prinzipdarstellung eines Bordnetzes 1 eines Kraftfahrzeugs 2 gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung. Das Bordnetz 1 liegt als 14 Volt-Bordnetz vor.
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Dem Bordnetz 1 ist eine Energiespeicheranordnung 3, ein Generator 4, ein Anlasser 5, insbesondere zum Anlassen eines als Antriebsaggregat dienenden Verbrennungsmotors des Kraftfahrzeugs 2, und mehrere im Betrieb elektrische Energie bzw. Strom verbrauchende Verbraucher 6, beispielsweise in Form eines als Bremsassistenten oder Lenkassistenten ausgebildeten Fahrerassistenzsystems, zugehörig. Der Verbraucher 6 ist über einen Schalter 7 elektrisch von dem Bordnetz 1 trennbar. Exemplarisch ist in 1 nur ein elektrische Energie verbrauchender Verbraucher 6 dargestellt, welcher jedoch eine Mehrzahl entsprechender unterschiedlicher elektrische Energie verbrauchender Verbraucher 6 repräsentiert.
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Die Energiespeicheranordnung 3 umfasst zwei parallel geschaltete wiederaufladbare Energiespeicher 8, 9. Ein erster Energiespeicher 8 ist dabei als Bleibatterie ausgebildet, d. h. er umfasst mehrere auf Blei basierende Speicherelemente 10, welche auch als Zellen bezeichnet werden können.
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Der zu dem ersten Energiespeicher 8 parallel geschaltete zweite Energiespeicher 9 umfasst mehrere auf Lithium basierende Speicherelemente 10. Gemäß einem nicht erfindungsgemäßen Beispiel ist der zweite Energiespeicher 9 aus einem Speicherelement 10 basierend auf Lithium-Titanat und drei Speicherelementen 10 basierend auf Lithium, d. h. einer Lithium-Cobalt-Mangan-Nickel-Verbindung (NMC-Speicherelemente) gebildet. Der zweite Energiespeicher 9 ist sonach als Lithiumbatterie ausgebildet.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel nach der Erfindung ist der zweite Energiespeicher 9 aus drei Speicherelementen 10 basierend auf Lithium und zwei Speicherelementen 10 basierend auf einer Nickelmetallhydrid-Verbindung (NiMH-Verbindung) gebildet. In diesem Fall liegt der zweite Energiespeicher als eine Lithium-Mischbatterie vor.
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Wie oben erwähnt, sind weitere Ausführungsformen bzw. Konfigurationen des zweiten Energiespeichers 9 denkbar. In allen Fällen sind die den zweiten Energiespeicher 9 bildenden Speicherelemente 10 in Serie geschaltet.
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Ersichtlich ist dem zweiten Energiespeicher 9 eine Steuereinrichtung 11 im Sinne eines Mikrocontrollers zugeordnet, welche unter Anderem Symmetrierwiderstände (nicht gezeigt) aufweist und dazu ausgebildet ist, die Spannungen der Speicherelemente 10 des zweiten Energiespeichers 9 jeweils auf einem gleichen oder zumindest ähnlichen Niveau zu halten. Der zweite Energiespeicher 9 ist über ein nicht näher bezeichnetes elektrisches Schaltmittel von den übrigen Bestandteilen der Energiespeicheranordnung 3 elektrisch trennbar.
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Wenngleich in 1 nicht explizit dargestellt, ist es denkbar, dass der zweite Energiespeicher 9 zusätzlich einen Kondensator, insbesondere einen Doppelschichtkondensator, umfasst, welcher Kondensator parallel zu den den zweiten Energiespeicher 9 bildenden Speicherelementen 10 geschaltet ist.
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Der zweite Energiespeicher 9 ist derart konfiguriert, das heißt die diesen bildenden Speicherelemente 10 sind derart ausgewählt bzw. miteinander verschaltet, dass der zweite Energiespeicher 9 bei einer minimalen Ladespannung des ersten Energiespeichers 8 von ca. 13,3 V eine bestimmte Mindestmenge an elektrischer Ladung (Mindestladungsmenge) von 1 Ah nicht unterschreitet.
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Dies ist insbesondere bei den vorgenannten Ausführungsformen des zweiten Energiespeichers 9, wonach dieser aus einem Speicherelement 10 basierend auf Lithium-Titanat und drei Speicherelementen 10 basierend auf einer Lithium-Cobalt-Mangan-Nickel-Verbindung (NMC-Speicherelemente) oder aus drei Speicherelementen 10 basierend auf Lithium und zwei Speicherelementen 10 basierend auf einer Nickelmetallhydrid-Verbindung (NiMH-Verbindung) gebildet ist, gegeben.
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In diesem Zusammenhang ist auf 2, welche ein Diagramm zum Verlauf der elektrischen Spannung (y-Achse) gegen die Menge an elektrischer Ladung bzw. Kapazität eines ersten Energiespeichers 8 bzw. eines zweiten Energiespeichers 9 (x-Achse) zeigt, zu verweisen. In allen möglichen Konfigurationen bzw. Ausführungsformen des zweiten Energiespeichers 9 ist in dem zweiten Energiespeicher 9 eine Mindestmenge an elektrischer Ladung bzw. elektrischer Kapazität von wenigstens 1 Amperestunde (Ah) gegeben. 2 zeigt die jeweiligen Verläufe der in Amperestunden (Ah) angegebenen elektrischen Kapazitäten des ersten Energiespeichers 8 (vgl. 2, Linie 14) und des zweiten Energiespeichers 9 (vgl. 2, Linie 15) in Abhängigkeit der in Volt (V) angegebenen elektrischen Spannung.
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Demnach kann sichergestellt werden, dass auch bei Ausfall des ersten Energiespeichers 8 oder der zwischen den ersten Energiespeicher 8 und den zweiten Energiespeicher 9 geschalteten Diode 12, das heißt in Fällen, in denen das Bordnetz 1 ausschließlich über den zweiten Energiespeicher 9 mit elektrischer Energie versorgt wird, noch eine hinreichende Menge an elektrischer Ladung vorhanden ist, um das Kraftfahrzeug 2 sicher aus dem Verkehr zu nehmen und an einem geeigneten Ort, wie etwa dem Straßenrand, abzustellen. Die Diode 12 ist über eine ein elektrisches Schaltmittel 16 umfassende Verbindung gegebenenfalls überbrückbar.
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Dem Kraftfahrzeug 1 ist ferner eine zur Erfassung einer Beeinträchtigung oder Unterbrechung der elektrischen Verbindung zwischen dem ersten Energiespeicher 8 und dem zweiten Energiespeicher 9 ausgebildete Steuereinrichtung 13 zugehörig. Die Steuereinrichtung 13 ist, sofern eine Beeinträchtigung oder Unterbrechung der elektrischen Verbindung zwischen dem ersten Energiespeicher 8 und dem zweiten Energiespeicher 9 erfasst wurde, zur Leistungsreduzierung oder Abschaltung wenigstens eines mit der Energiespeicheranordnung 3 verbundenen, elektrische Energie verbrauchenden Verbrauchers 6 ausgebildet. Demzufolge können in den vorgenannten Fällen, wenn also etwa die Diode 12 ausfällt und die Versorgung des Bordnetzes 1 mit elektrischer Energie ausschließlich über den zweiten Energiespeicher 9 erfolgt, bestimmte elektrische Energie verbrauchende Verbraucher 6 in ihrer Leistungsaufnahme reduziert oder gegebenenfalls sogar abgestellt werden. Beispielsweise ist es denkbar, insbesondere komfortrelevante elektrische Energie verbrauchende Verbraucher 6, wie z. B. Klimaanlagen oder Multimediaeinrichtungen, in ihrer Leistungsaufnahme zu reduzieren bzw. gegebenenfalls sogar zumindest zeitweise abzustellen.
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Im Falle einer Erfassung einer Beeinträchtigung oder Unterbrechung der elektrischen Verbindung zwischen dem ersten Energiespeicher 8 und dem zweiten Energiespeicher 9 kann die Steuereinrichtung 13 eine entsprechende, insbesondere optische, akustische oder haptische, Warnung an den Fahrer oder andere innerhalb des Kraftfahrzeugs 2 befindliche Personen abgegeben, so dass diese frühzeitig informiert werden und gegebenenfalls sogar selbstständig bestimmte Maßnahmen ergreifen, die insbesondere auf eine Reduzierung des Leistungsbedarfs des Bordnetzes 1 respektive der daran angeschlossenen elektrische Energie verbrauchenden Verbraucher 6 gerichtet sind.
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Die Reduzierung der Leistungsaufnahme respektive die Abschaltung entsprechender elektrische Energie verbrauchender Verbraucher 6 erfolgt insbesondere unter Berücksichtigung einer Priorisierung, das heißt in einer vorgegebenen oder vorgebbaren Reihenfolge. Dabei werden unterschiedlichen elektrische Energie verbrauchenden Verbrauchern 6 unterschiedliche Prioritäten zugewiesen, wonach insbesondere nicht sicherheitsrelevante elektrische Energie verbrauchende Verbraucher 6 vorrangig in ihrer Leistungsaufnahme reduziert bzw. abgestellt. Sicherheitsrelevante elektrische Energie verbrauchende Verbraucher 6, wie z. B. als Brems- oder Lenkassistenzsysteme ausgebildete Fahrerassistenzsysteme, werden erst später bzw. gegebenenfalls gar nicht abgestellt, um die Fahrsicherheit des Kraftfahrzeugs 2 nicht unnötig einzuschränken bzw. weiterhin ein Mindestmaß an Fahrsicherheit zu gewährleisten.