DE102012006096A1 - In einen Bremssattel einer Scheibenbremse positionierte Zuspanneinrichtung - Google Patents
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Abstract
Eine in einem Bremssattel (1) einer Scheibenbremse positionierte Zuspanneinrichtung (4), mit einem mindestens einen Exzenterabschnitt (6) aufweisenden Bremshebel (5), der sich einerseits an einer Traverse (20) und andererseits mit seinem Exzenterabschnitt (6) über Wälzlager an einem bremssattelseitigen Widerlager abstützt, ist so ausgebildet, dass das Widerlager als separater, mit dem Bremssattel (1) verbundener Lagerbock (7) ausgebildet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine in einem Bremssattel einer Scheibenbremse positionierte Zuspanneinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Derartige, pneumatisch oder elektromechanisch betätigte Scheibenbremsen weisen üblicherweise einen als Schiebesattel, Schwenksattel oder Festsattel ausgebildeten Bremssattel auf, in dem eine Zuspanneinrichtung angeordnet ist, mit der bei einer Bremsung beidseitig Bremsbeläge an eine Bremsscheibe pressbar sind.
- In der 43 08 704 A1 ist eine Zuspanneinrichtung geoffenbart, mit einem Bremshebel, der an einem Ende zwei abständig zueinander angeordnete Exzenterabschnitte aufweist, die sich über Wälzlager in Form von Nadellagern an der Innenwand des Bremssattelkopfes abstützen. Auf der anderen Seite stützt sich der Bremshebel an der Traverse ab, wozu daran eine Wälzrolle angeordnet ist.
- Die Lagerstellen für die Wälzlager müssen entsprechend bearbeitet werden, um ein störungsfreies Funktionsverhalten der Wälzlager zu gewährleisten.
- Allerdings ist diese Bearbeitung mit einem erheblichen fertigungstechnischen Aufwand verbunden, insbesondere da die Bearbeitung nur von einer Seite des Bremssattels her möglich ist.
- Um ein geeignetes Bearbeitungswerkzeug, vornehmlich einen Fräser, einführen zu können, ist in einer Seitenwandung des Bremssattels eine quer zur Zuspannrichtung verlaufende Bearbeitungsöffnung vorgesehen.
- Abgesehen davon, dass die Bearbeitung der Lagerstellen selbst nur mit einem erheblichen Zeitaufwand möglich ist, sind auch besondere Vorkehrungen zu treffen, um die Bearbeitungsöffnung zu verschließen und so den die Zuspanneinrichtung aufnehmenden Aufnahmeraum des Bremssattels zu schützen.
- Hier kommt ein Deckel zum Einsatz, der in die Bearbeitungsöffnung eingepresst wird. Dabei muss dieser Presssitz so ausgeführt sein, dass eine dauerhafte Abdichtung gewährleistet ist. Naturgemäß ist dies nur mit einem entsprechend hohen Aufwand realisierbar, der einer rationellen und damit kostengünstigen Herstellung der Scheibenbremse entgegensteht.
- Darüber hinaus wird durch die Bearbeitungsöffnung die Biegesteifigkeit des Bremssattels beeinträchtigt, da die Bearbeitungsöffnung in einen Bereich eingebracht werden muss, der einen wesentlichen Teil der Biegebeanspruchung aufnimmt. Entsprechend ist daher der Bremssattel zu dimensionieren, um eine ausreichende Steifigkeit zu gewährleisten, was ebenfalls einer optimierten Herstellung entgegensteht.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zuspanneinrichtung der gattungsgemäßen Art so weiterzuentwickeln, dass sie mit geringem Fertigungsaufwand montierbar ist und die Herstellungskosten der Scheibenbremse insgesamt gesenkt werden.
- Diese Aufgabe wird durch eine Zuspanneinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Bei einer in diesem Sinne ausgebildeten Zuspanneinrichtung gestaltet sich die Fertigstellung insbesondere des Bremssattels, wesentlich einfacher und damit kostengünstiger. Dies vor allem deshalb, weil auf die aufwändige Bearbeitung des Bremssattels zur Herstellung von Lagerstellen verzichtet werden kann, wozu auch das Einbringen einer Bearbeitungsöffnung im Bremssattel und deren Verschließen zählt.
- Gerade bei einem Serienprodukt wie einer Scheibenbremse, kommt diesem Vorteil eine besondere Bedeutung zu.
- Der nun mögliche Verzicht auf eine Bearbeitungsöffnung führt überdies zu einer belastungsoptimierten Auslegung des Bremssattels, da dieser nun materialsparend geringer dimensioniert sein kann und trotzdem die beim Bremsen auftretenden Belastungen in ausreichendem Maße aufnimmt.
- Der gemäß der Erfindung vorgesehene und mit dem Bremssattel verbundene Lagerbock ist als einfaches Teil herzustellen, beispielsweise als Gussteil, auch als Druckgussteil aus einem Leichtmetall, wie Aluminium. Denkbar ist jedoch auch, die Herstellung durch Schmieden oder durch eine spanende Bearbeitung, wobei letztere jedoch relativ aufwändig ist.
- Die Verbindung des Lagerbocks mit dem Bremssattel erfolgt bevorzugt über Schrauben, wobei in den Bremssattel Gewindebohrungen eingebracht werden, in die die Schrauben mit einem Gewindeansatz eingedreht sind.
- Zweckmäßigerweise finden hier Kopfschrauben Verwendung, die eine Anlagefläche für Dichtungen wie O-Ringe, Flachdichtungen oder dergleichen aufweisen, so dass der Aufnahmeraum des Bremssattels nach außen hin hermetisch abgedichtet ist.
- Der Kopf des Gewindebolzens ist so konzipiert, dass bei einem bestimmten Anzugsmoment des Gewindebolzens eine Zerstörung einer Aufnahme bewirkt wird, die eine Demontage deutlich erschwert.
- Zur Lagerung von zwei Exzenterabschnitten wie sie der aus dem zitierten Stand der Technik bekannte Bremshebel aufweist, sind zwei Lagerböcke vorgesehen, die rechts- und linksseitig des Arms des Bremshebels angeordnet sind.
- Dabei ist jeder Lagerbock durch mindestens einen Gewindebolzen mit dem Bremssattel verbunden.
- Nach einer bevorzugten Ausführungsvariante sind die beiden Lagerböcke einstückig ausgebildet, wobei die Gewindebolzen von der Sattelkopfseite her, also in Zuspannrichtung der Bremse eingeführt sind.
- Hierbei sind die Lagerböcke jeweils mit einer Aufnahmerinne für den gewindelosen Schaft des Gewindebolzens versehen. Dem Kopf des Gewindebolzens gegenüberliegend ist jeder Gewindebolzen in ein Sackloch des Bremssattels eingesteckt, so dass der zugeordnete Lagerbock positioniert ist.
- Nach einer anderen Variante der Erfindung sind die beiden Lagerböcke getrennt ausgebildet und jeweils durch zwei seitlich in den Bremssattel eingeführte Gewindebolzen befestigt.
- Hierzu weist jeder Lagerbock dem Gewindebolzen zugeordnet eine Aufnahmerinne auf, ebenso wie die zugeordnete Wandung des Bremssattels.
- Der Gewindebolzen ist im Übrigen mit einem Gewindebereich in eine im Bremssattel vorgesehene Gewindebohrung eingeschraubt.
- Um eine einwandfreie Positionierung der Lagerböcke zu gewährleisten, ist eines der beiden Auflager, gebildet aus der Kombination Aufnahmerinne/Bolzen, als Loslager und das andere als Festlager konzipiert, d. h., die Aufnahmerinne des Loslagers ist im Durchmesser geringfügig größer als der Durchmesser des Bolzens. Dies ist bei beiden Ausführungsvarianten vorzusehen.
- Unabhängig von der Art der Befestigung der Lagerböcke werden die Zuspannkräfte durch den Bremshebel über die Lagerböcke und die Gewindebolzen in den Bremssattel geleitet.
- Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
- Es zeigen:
-
1 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in einem Teilausschnitt einer Scheibenbremse, perspektivisch dargestellt -
2 ein Einzelheit der Zuspanneinrichtung, gleichfalls perspektivisch gezeigt -
3 eine weitere Einzelheit in schaubildlicher Darstellung -
4 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer der1 vergleichbaren Ansicht -
5 eine Einzelheit der Scheibenbremse nach4 -
6 eine weitere Einzelheit einer perspektivischen Darstellung. - In den
1 und4 ist jeweils ein Sattelkopf eines Bremssattels1 einer Radialbremse dargestellt, mit einem Hebeldom2 und einem Flansch3 , zum Anschluss eines Bremszylinders, mit dem ein Bremshebel5 einer Zuspanneinrichtung4 betätigbar ist. Dabei wird der Bremshebel5 überdeckt von dem Hebeldom2 . - Der Bremssattel
1 ist als einstückiges Gussteil ausgebildet, wobei in den genannten Figuren der abgeschnittene Sattelkopf dargestellt ist. - Der Bremshebel
5 stützt sich über eine Wälzrolle17 an einer in der2 schematisch dargestellten Traverse19 ab, mit der über Bremsstempel ein Bremsbelag gegen eine Bremsscheibe pressbar ist. - In diesem Bereich weist der Bremshebel
5 beidseitig jeweils einen Exzenterabschnitt6 auf, der an einem Widerlager des Bremssattels1 anliegt, wobei zwischen dem Widerlager und dem Exzenterabschnitt6 ein Wälzlager, üblicherweise in Form eines Nadellagers, anliegt. - Das Widerlager wird erfindungsgemäß durch einen Lagerbock
7 gebildet, der als separates Teil in den Bremssattel1 eingebracht ist und mit diesem verbunden ist. - Dabei liegt das Wälzlager an einer in dessen Kontur angepassten Stützfläche
8 des Lagerbocks7 an. In den Figuren ist lediglich der zwischen dem Exzenterabschnitt6 und dem Lagerbock7 gebildete Zwischenraum erkennbar, in dem in montierter Stellung das Wälzlager positioniert ist. - Bei dem in den
1 bis3 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die beiden, jeweils einem Exzenterabschnitt6 zugeordneten Lagerböcke7 einstückig ausgebildet und durch einen Steg20 miteinander verbunden. - Zur Halterung der Lagerböcke
7 sind Anschlussbolzen9 vorgesehen, die bei einer Ausführungsvariante in Schwenkrichtung des Bremshebels5 ausgerichtet sind und in Aufnahmerinnen16 der Lagerböcke7 einliegen. - Ein solcher Anschlussbolzen
9 weist einen Bolzenschaft15 auf, der eine glatte Mantelfläche besitzt und damit in der Aufnahmerinne16 einliegt. Zur Halterung des Anschlussbolzens9 schließt sich an den Bolzenschaft15 ein Gewindeschaft12 an, der in eine Gewindebohrung des Bremssattels1 eingeschraubt ist, wobei der Anschlussbolzen9 , dem Gewindeschaft12 benachbart mit einem Kopf13 versehen ist, der in einer Senkung11 des Bremssattels1 einliegt. - Das dem Kopf
13 gegenüberliegende Ende des Anschlussbolzens9 , also das über die Aufnahmerinne16 vorstehende Ende ist in eine einfache Sackbohrung des Bremssattels1 eingesteckt. - Der dem Gewindeschaft
12 bzw. dem Kopf13 zugeordnete Endbereich der Aufnahmerinne16 ist als Anschlagfläche18 geformt, an der sich ein gebildeter Absatz zwischen dem Gewindeschaft12 und dem Bolzenschaft15 abstützt. Zwischen den beiden Anschlagflächen oder an der Unterseite des Kopfes13 kann ein Dichtungselement, beispielsweise ein O-Ring, eine Flachdichtung oder dergleichen vorgesehen sein. - Die einstückige Ausbildung der beiden Lagerböcke
7 ist in der3 als Einzelheit erkennbar. - Bei dem in
4 –6 gezeigten Beispiel sind die Lagerböcke7 als separate Teile ausgebildet, wie in der6 zu erkennen. - Hierbei sind zwei parallel und abständig zueinander angeordnete Aufnahmerinnen
16 auf der der konkaven Stützfläche8 abgewandten Seite eingebracht. - Die Anschlussbolzen
9 sind hierbei quer zur Schwenkrichtung des Bremshebels5 geführt und sind mit ihrem Gewindeschaft12 in die Gewindebohrungen10 des Bremssattels1 eingeschraubt und im weiteren in einfachen Bohrungen des Bremssattels1 geführt. - Auch hier liegt der Bolzenschaft
15 in der Aufnahmerinne16 ein, wobei eine axiale Begrenzung durch ein angeformtes Bündchen14 des Anschlussbolzens9 gebildet ist, das an der Anschlagfläche18 des Lagerbocks7 anliegt. - Insbesondere die
5 gibt sehr deutlich wieder, dass diese Ausführungsvariante der Erfindung eine 4-Punkt-Lagerung darstellt, während das in den1 –3 gezeigte Beispiel eine 2-Punkt-Lagerung wiedergibt. Die Positionierung des Kopfes13 sowie die Anordnung der Dichtung ist bei dem in der4 gezeigten Beispiel identlisch mit dem in der1 gezeigten. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Bremssattel
- 2
- Hebeldom
- 3
- Flansch
- 4
- Zuspanneinrichtung
- 5
- Bremshebel
- 6
- Exzenterabschnitt
- 7
- Lagerbock
- 8
- Stützfläche
- 9
- Anschlussbolzen
- 10
- Gewindebohrung
- 11
- Senkung
- 12
- Gewindeschaft
- 13
- Kopf
- 14
- Bündchen
- 15
- Bolzenschaft
- 16
- Aufnahmerinne
- 17
- Wälzrolle
- 18
- Anschlagfläche
- 19
- Traverse
- 20
- Steg
Claims (12)
- In einem Bremssattel (
1 ) einer Scheibenbremse positionierte Zuspanneinrichtung (4 ), mit einem mindestens einen Exzenterabschnitt (6 ) aufweisenden Bremshebel (5 ), der sich einerseits an einer Traverse (20 ) und andererseits mit seinem Exzenterabschnitt (6 ) über Wälz- oder Gleitlager an einem bremssattelseitigen Widerlager abstützt, dadurch gekennzeichnet, dass das Widerlager als separater, mit dem Bremssattel (1 ) verbundener Lagerbock (7 ) ausgebildet ist. - Zuspanneinrichtung (
4 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerbock (7 ) mindestens eine Aufnahmerinne (16 ) aufweist, in der ein Bolzenschaft (15 ) eines Anschlussbolzens (9 ) einliegt, der andererseits mit dem Bremssattel (1 ) verbunden ist. - Zuspanneinrichtung (
4 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei beidseitig des Bremshebels (5 ) angeordnete Lagerböcke (7 ) einstückig ausgebildet sind und durch einen Steg (20 ) miteinander verbunden sind. - Zuspanneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmerinnen (
16 ) der einstückig ausgebildeten Lagerböcke (7 ) tangential zu den Lagerschalen (8 ) in Schwenkrichtung des Bremshebels (5 ) verlaufen. - Zuspanneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Anordnung zweier separater Lagerböcke (
7 ) diese jeweils zwei parallel und abständig zueinander angeordnete Aufnahmerinnen (16 ) aufweisen, die parallel zu der Mittelachse der Lagerschalen verlaufen. - Zuspanneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Anschlussbolzen (
9 ) einen Gewindeschaft (12 ) aufweist, der in eine Gewindebohrung des Bremssattels (1 ) eingeschraubt ist. - Zuspanneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlussbolzen (
9 ) in eine dem Gewindeschaft (12 ) gegenüberliegenden Seite in eine Bohrung des Bremssattels (1 ) eingesteckt ist. - Zuspanneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlussbolzen (
9 ), dem Gewindeschaft (12 ) benachbart, einen Kopf (13 ) aufweist, der in einer Senkung (11 ) des Bremssattels (1 ) einliegt. - Zuspanneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Kopf (
13 ) eine Dichtung gehalten ist in Form eines O-Rings, einer Flächendichtung oder dergleichen zur Abdichtung gegenüber dem Bremssattel (1 ). - Zuspanneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Kopf (
13 ) und dem Gewindeschaft (12 ) eine Sollbruchstelle vorgesehen ist zur Drehmomentenbegrenzung. - Zuspanneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerbock (
7 ) als Guss- oder Schmiedeteil ausgebildet ist. - Zuspanneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerbock (
7 ) auf seiner der Aufnahmerinne (16 ) gegenüberliegenden Seite eine Auflagefläche (8 ) aufweist, die in ihrer Kontur der Kontur des aufliegenden Wälz oder Gleitlager entspricht.
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DE102004055527A1 (de) | Scheibenbremse, insbesondere für ein Nutzfahrzeug |
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