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Die Erfindung betrifft eine Druckluftversorgungsanlage gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft zudem ein pneumatisches System, welches eine solche Druckluftversorgungsanlage aufweist. Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zum Betreiben eines solchen pneumatischen Systems, insbesondere einer Luftfederanlage eines Fahrzeugs, insbesondere mittels einer solchen Druckluftversorgungsanlage.
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Eine Druckluftversorgungsanlage wird in Fahrzeugen aller Art, insbesondere zur Versorgung einer Luftfederanlage eines Fahrzeugs mit Druckluft, eingesetzt. Luftfederanlagen können auch Niveau regelungseinrichtungen umfassen, mit denen der Abstand zwischen Fahrzeugachse und Fahrzeugaufbau eingestellt werden kann. Eine Luftfederanlage eines eingangs genannten pneumatischen Systems umfasst eine Anzahl von an einer gemeinsamen Leitung (Galerie) pneumatisch angeschlossenen Luftbalges, die mit zunehmender Befüllung den Fahrzeugaufbau anheben und entsprechend mit abnehmender Befüllung absenken können. Mit wachsendem Abstand zwischen Fahrzeugachse und Fahrzeugaufbau bzw. Bodenfreiheit werden die Federwege länger und auch größere Bodenunebenheiten können überwunden werden, ohne dass es zu einer Berührung mit dem Fahrzeugaufbau kommt. Vorzugsweise werden solche Systeme zunehmend in Geländefahrzeugen und Sport Utility Vehicles (SUV) eingesetzt. Insbesondere bei SUVs ist es bei sehr leistungsfähigen Motoren wünschenswert, das Fahrzeug einerseits für hohe Geschwindigkeiten auf der Straße mit vergleichsweise geringer Bodenfreiheit zu versehen und andererseits für das Gelände mit einer vergleichsweise großen Bodenfreiheit zu versehen. Es ist weiter wünschenswert, eine Veränderung der Bodenfreiheit möglichst schnell umzusetzen, was die Anforderungen hinsichtlich Schnelligkeit, Flexibilität und Verlässlichkeit einer Druckluftversorgungsanlage erhöht.
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Um einen langfristigen Betrieb der Druckluftversorgungsanlage sicherzustellen, weist eine pneumatische Hauptleitung der Druckluftversorgungsanlage einen Lufttrockner auf, mit dem die Druckluft zu trocknen ist. Dadurch wird eine Ansammlung von Feuchtigkeit im Pneumatiksystem vermieden. Feuchtigkeit kann bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen zu ventilschädigender Kristallbildung und darüber hinaus zu ungewünschten Defekten in der Druckluftversorgungsanlage und in der Pneumatikanlage führen. Ein Lufttrockner weist ein Trockenmittel auf, üblicherweise eine Granulatschüttung, welche von der Druckluft derart durchströmbar ist, dass die Granulatschüttung in der Druckluft enthaltene Feuchtigkeit durch Adsorption aufnehmen kann. Ein Lufttrockner kann gegebenenfalls als regenerativer Lufttrockner ausgelegt werden. Dies kann dadurch geschehen, dass die Granulatschüttung bei jedem Entlüftungszyklus mit der getrockneten Druckluft aus der Pneumatikanlage, insbesondere einer Luftfederanlage – meist im Gegenstrom, jedoch teilweise auch im Gleichstrom relativ zur Befüllrichtung – durchströmt wird. Eine Regeneration des Lufttrockners wird im Wesentlichen durch einen Druckwechsel am Lufttrockner ermöglicht, wobei ein im Vergleich zur Adsorption bei der Regeneration vorliegender Druck regelmäßig geringer ist, um eine Feuchtigkeitsabgabe aus dem Granulat zu ermöglichen. Dazu kann die Entlüftungsventilanordnung geöffnet werden, wobei die Regenerationsfähigkeit des Lufttrockners regelmäßig von den Druckverhältnissen und der Druckwechselamplitude in der Druckluftversorgungsanlage abhängig ist. Auch für eine solche so genannte Druckwechseladsorption hat es sich als wünschenswert erwiesen, eine Druckluftversorgungsanlage flexibel und gleichzeitig verlässlich auszulegen. Insbesondere soll einerseits eine vergleichsweise schnelle Entlüftung ermöglicht werden und dennoch ein für eine Regeneration des Lufttrockners bei ausreichend hoher Druckwechselamplitude niedriger Luftdruck – d. h. bei Regeneration – zur Verfügung stehen.
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Die Druckschrift
EP 1 165 333 B2 offenbart ein pneumatisches System, welches eine Druckluftversorgungsanlage nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 aufweist. Das dort vorgeschlagene System und die vorgeschlagene Druckluftversorgungsanlage leiden wie andere bekannte Systeme unter dem Nachteil, dass ein Zielkonflikt zwischen einer schnellen Be- und Entlüftung einerseits und einer effizienten Trocknerregerieration andererseits unaufgelöst bleibt.
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Der vorliegenden Erfindung lag somit die Aufgabe zugrunde, eine Druckluftversorgungsanlage, ein pneumatisches System und ein Verfahren zum Betreiben einer Pneumatikanlage anzugeben, welche die im Stand der Technik aufgefundenen Nachteile möglichst abmildert und insbesondere eine optimierte Trocknerregeneration gewährleistet, ohne das hierfür Abstriche bei der Be- und Entlüftungsgeschwindigkeit gemacht werden müssen.
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Die Erfindung löst die ihr zugrunde liegende Aufgabe bei einer Druckluftversorgungsanlage der eingangs genannten Art, bei der erfindungsgemäß die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 vorgesehen sind.
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Erfindungsgemäß ist somit eine Druckluftversorgungsanlage zum Betreiben einer Pneumatikanlage vorgesehen, insbesondere einer Luftfederanlage eines Fahrzeugs, welche eine Druckluftzuführung, einen Druckluftanschluss zur Pneumatikanlage, einen Entlüftungsanschluss zur Umgebung, vorzugsweise ausgebildet als Entlüftungs-/Ansaugungsanschluss, eine pneumatische Hauptleitung zwischen der Druckluftzuführung und dem Druckluftanschluss, die einen Lufttrockner und eine erste Drossel aufweist, sowie eine Entlüftungsleitung zwischen dem Druckluftanschluss und dem Entlüftungsanschluss aufweist, vorzugsweise zwischen einem Druckluftzuführungsanschluss und dem Entlüftungsanschluss, wobei die erste Drossel mittels eines differenzdruckgeregelten ersten pneumatischen Aritriebs, vorzugsweise ausgebildet als Pneumatikkolben, Membran oder dergleichen, einstellbar ist, wobei der Differenzdruck derjenige zwischen dem Druckluftzuführungsanschluss und dem Druckluftanschluss ist. Auf diese Weise wird erreicht, dass je nach vorherrschenden Druckverhältnissen stromaufwärts und stromabwärts der ersten Drossel eine starke, weniger starke oder gar keine Druckminderung mittels der ersten Drossel vorgenommen wird, je nachdem, was im Betrieb der Druckluftversorgungsanlage situationsbedingt gefordert ist: Bei einem Befüllen der Anlage, wenn der Druck beispielsweise stromaufwärts der ersten Drossel in der pneumatischen Hauptleitung größer ist als am Druckluftanschluss stromabwärts der ersten Drossel (bzw. im Bereich der Pneumatikanlage), ist die Drossel auf eine maximale Nennweite einstellbar. Bei einem Entlüften hingegen ist die erste Drossel erfindungsgemäß auf eine reduzierte Nennweite einstellbar, die eine ausreichend starke Druckminderung herbeiführt, um einen für die Trocknerregeneration ausgelegten Druck an die pneumatische Hauptleitung und somit den Trockner weiterzugeben. Insbesondere ist der Differenzdruck derjenige zwischen dem Druckluftanschluss und dem Lufttrockner. Die Differenzdruckregelung kann im einfachsten Fall vorsehen, dass die erste Drossel eine maximale Nennweite einnimmt, wenn der Differenzdruck null ist, oder wenn der Druck auf Seiten des Druckluftzuführungsanschlusses höher ist als auf Seiten des Druckluftanschlusses. Die Erfindung macht sich hierbei zunutze, dass infolge der Differenzdruckregelung das Vorhalten eines dedizierten Magnetventils und der dafür notwendigen Steuermittel zum Einstellen der Drossel entfallen kann.
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Gemäß einer bevorzugten Alternative sind die Nennweite der ersten Drossel und die Nennweite der zweiten Drossel druckabhängig einstellbar.
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Gemäß einer bevorzugten Alternative ist die Nennweite der zweiten Drossel mittels eines, vorzugsweise pneumatischen, zweiten Antriebs, vorzugsweise ausgebildet als Kolben, Membran oder dergleichen, einstellbar, wobei der zweite Antrieb mit einer zwischen dem Lufttrockner und der ersten Drossel abgezweigten zweiten Steuerleitung zusammenwirkt. Hierdurch wird vorzugsweise folgende Charakteristik erzielt: Beispielsweise ist bei einer Hochdruckentlüftung die Drossel zunächst relativ klein einstellbar (also dann, wenn in der pneumatischen Hauptleitung ein hoher Druck anliegt). Hierbei werden die während der Entlüftung entstehenden Geräusche bei hohen Druckamplituden mittels der zweiten Drossel effektiv reduziert. Mit nachlassendem Druck in der pneumatischen Hauptleitung und sukzessive auch im Trockner wird die Nennweite der zweiten Drossel erhöht. Für eine optimale Regeneration des Trockners wird die zweite Drossel vorzugsweise auf deren maximale Nennweite eingestellt.
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Vorzugsweise bewirkt der zweite Antrieb eine Einstellung der zweiten Drossel derart, dass deren Nennweite mit sinkendem Druck in der zweiten Steuerleitung zunimmt und umgekehrt.
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Die erfindungsgemäße Druckluftversorgungsanlage weist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform eine Verdichtereinheit zur Versorgung der Druckluftzuführung mit Druckluft auf. Vorzugsweise weist die Verdichtereinheit einen ersten Luftverdichter und einen zweiten, mit dem ersten Luftverdichter in Reihe angeordneten Luftverdichter auf.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Druckluftversorgungsanlage einen Speicher zur Speicherung schnell verfügbarer Druckluft auf, eine an den Speicher pneumatisch angeschlossene Speicherzweigleitung, und ein in der Speicherzweigleitung angeordnetes Magnetventil, vorzugsweise in Form eines 2/2-Wegeventils, wobei die Speicherzweigleitung an den Druckluftzuführungsanschluss, vorzugsweise an eine Zweigstelle, pneumatisch angeschlossen ist.
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In der Speicherzweigleitung ist vorzugsweise ein Rückschlagventil angeordnet, und wenigstens einer der beiden Luftverdichter ist zwischen der Speicherzweigleitung und dem Druckluftzuführungsanschluss angeordnet.
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Weiter vorzugsweise ist in der pneumatischen Hauptleitung ein entsperrbares Rückschlagventil angeordnet, welches mit einem in der Entlüftungsleitung angeordneten Entlüftungsventil gleichzeitig betätigbar gekoppelt ist. Das Rückschlagventil und das Entlüftungsventil sind vorzugsweise mittels eines zweifach parallel wirkenden pneumatischen Antriebs gekoppelt, vorzugsweise ausgebildet als Kolben, Membran oder dergleichen, welcher derart druckbeaufschlagbar ist, dass das Rückschlagventil entsperrbar und gleichzeitig das Entlüftungsventil betätigbar ist. Insbesondere ist der zweifach parallel wirkende pneumatische Antrieb hierbei mittels zwei Betätigungselementen betätigbar, bevorzugt über einen Relais-Entsperrkörper und einen Relais-Entlüftungsventilkörper, wobei die Betätigungselemente als einstückiger Körper oder als separate Körper ausgebildet sind.
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Die Erfindung löst die ihr zugrunde liegende Aufgabe bezogen auf ein pneumatisches System der eingangs benannten Art mit einer Druckluftversorgungsanlage, einer Pneumatikanlage, die in Form einer Luftfederanlage ausgebildet ist, die eine Galerie und wenigstens eine an der Galerie pneumatisch angeschlossene Zweigleitung mit einem Balg und/oder einem Speicher sowie einen dem Balg und/oder dem Speicher vorgeordneten Wegeventil aufweist, indem die Drückluftversorgungsanlage nach einer der hierin beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen ausgebildet ist. Bezüglich der Vorteile eines solchen Systems wird insoweit auf die vorstehenden Ausführungen verwiesen.
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Die Erfindung löst die ihr zugrunde liegende Aufgabe zudem bei einem Verfahren der eingangs genannten Art mit den Schritten:
- – Befüllen der Pneumatikanlage mittels einer über eine pneumatische Hauptleitung geführte Druckluftströmung aus der Druckluftversorgungsanlage, wobei eine erste Drossel in der pneumatischer Hauptleitung auf eine maximale Nennweite eingestellt wird,
- – Halten des Drucks in der Pneumatikanlage, wobei die pneumatische Hauptleitung gegen eine Druckluftströmung aus der Pneumatikanlage gesperrt wird, und
- – Entlüften der Pneumatikanlage mittels der über die pneumatische Hauptleitung geführten Druckluftströmung aus der Pneumatikanlage, wobei die erste Drossel differenzdruckgeregelt auf eine gedrosselte Nennweite eingestellt wird.
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Das Verfahren wird vorteilhaft weitergebildet, indem beim Entlüften der Pneumatikanlage eine zweite Drossel in einer Entlüftungsleitung druckabhängig auf eine gedrosselte Nennweite oder auf eine maximale Nennweite eingestellt wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise weitergebildet durch einen, mehrere oder sämtliche der Schritte:
- – Einstellen der Nennweite der ersten Drossel beim Entlüften der Pneumatikanlage derart, dass in einem in der pneumatischen Hauptleitung angeordneten Lufttrockner ein vorbestimmter Druck, insbesondere angepasst an einen Betriebspunkt zur Trocknerregeneration, anliegt,
- – Einstellen der Nennweite der zweiten Drossel beim Entlüften der Pneumatikanlage derart, dass die Nennweite der zweiten Drossel bei einem sinkenden, zwischen dem Lufttrockner und der ersten Drossel anliegenden Druck zunimmt und umgekehrt,
- – Einstellen der Nennweite der ersten Drossel mittels eines differenzdruckgeregelten ersten pneumatischen Antriebs, wobei der Differenzdruck derjenige zwischen dem Druckluftzuführungsanschluss und dem Druckluftanschluss ist, insbesondere derjenige zwischen dem Druckluftanschluss und dem Lufttrockner, und/oder
- – Einstellen der Nennweite der zweiten Drossel mittels eines von dem Magnetventil gesteuerten zweiten, vorzugsweise pneumatischen, Antriebs, wobei der zweite Antrieb mit einer zwischen dem Lufttrockner und der ersten Drossel abgezweigten zweiten Steuerleitung zusammenwirkt.
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Es werden im Folgenden mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung detailliert beschrieben. Diese sollen die Ausführungsbeispiele nicht notwendigerweise maßstäblich darstellen. Vielmehr ist die Zeichnung, wo Zur Erläuterung dienlich, in schematisierter und/oder leicht verzerrter Form ausgeführt. Im Hinblick auf Ergänzungen der aus den Figuren unmittelbar erkennbaren Lehren wird auf den einschlägigen Stand der Technik verwiesen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass vielfältige Modifikationen und Änderungen betreffend die Form und das Detail einer Ausführungsform vorgenommen werden können, ohne von der allgemeinen Idee der Erfindung abzuweichen. Die in der Beschreibung, in den Figuren sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Weiterbildung der Erfindung wesentlich sein. Zudem fallen in den Rahmen der Erfindung alle Kombinationen aus zumindest zwei der in der Beschreibung, den Figuren und/oder den Ansprüchen offenbarten Merkmale. Die allgemeine Idee der Erfindung ist nicht beschränkt auf die exakte Form oder das Detail der im Folgenden gezeigten und beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen oder beschränkt auf einen Gegenstand, der eingeschränkt wäre im Vergleich zu dem in den Ansprüchen beanspruchten Gegenstand. Bei angegebenen Bemessungsbereichen sollen auch innerhalb der genannten Grenzen liegende Werte als Grenzwerte offenbart und beliebig einsetzbar und beanspruchbar sein. Der Einfachheit halber sind nachfolgend für identische oder ähnliche Teile oder Teile mit identischer oder ähnlicher Funktion gleiche Bezugszeichen verwendet.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Hierbei zeigt
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1 ein Schaltbild eines pneumatischen Systems, umfassend eine Druckluftversorgungsanlage gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
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2 ein Schaltbild einer Druckluftversorgungsanlage gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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1 zeigt ein pneumatisches System 100 mit einer Druckluftversorgungsanlage 10 und einer Pneumatikanlage 90 in Form einer Luftfederanlage. Die Luftfederqanlage weist in diesem Fall eine Anzahl von vier so genannten Bälgen 91 auf, die jeweils einem Rad eines nicht näher dargestellten Fahrzeugs zugeordnet sind und eine Luftfeder des Fahrzeugs bilden. Des Weiteren weist die Luftfederanlage einen Speicher 92 zur Speicherung schnell verfügbarer Druckluft für die Bälge 91 auf. Den Bälgen 91 ist jeweils in einer Feder-Zweigleitung 98 ein Magnetventil 93 vorgeordnet, welches jeweils als Niveauregelventil zum Öffnen oder Schließen einer mit einem Balg 91 gebildeten Luftfeder dient. Die Magnetventile 93 in den Feder-Zweigleitungen 98 sind als 2/2-Wegeventile ausgebildet. Einem Speicher 92 ist in einer Speicher-Zweigleitung 99 ein Magnetventil 94 in Form eines weiteren 2/2-Wegeventils als Speicherventil vorgeordnet. Die Magnetventile 93, 94 sind mittels der Feder- und Speicher-Zweigleitungen 98, 99 an eine gemeinsame Sammelleitung, eine Galerie 95 bildende Pneumatikleitung, angeschlossen. Die Galerie 95 ist über eine weitere Pneumatikleitung 96 zur Bildung einer pneumatischen Verbindung mit einem Druckluftanschluss 2 der Druckluftversorgungsanlage 10 pneumatisch verbunden. Vorliegend sind die Magnetventile 93, 94 in einem Ventilblock 97 mit fünf Ventilen angeordnet. Die Magnetventile 93, 94 sind in 1 in einem stromlosen Zustand gezeigt – dabei sind die Magnetventile 93, 94 als stromlos geschlossene Magnetventile gebildet. Andere, hier nicht gezeigte, abgewandelte Ausführungsformen können eine andere Anordnung der Magnetventile 93, 94 realisieren – es können auch weniger oder mehr Magnetventile im Rahmen des Ventilblocks genutzt werden.
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Die Druckluftversorgungsanlage 10 dient zum Betreiben der Pneumatikanlage 90. Die Druckluftversorgungsanlage 10 weist dazu eine Druckluftzuführung 1 und einen Druckluftanschluss 2 zur Pneumatikanlage 90 auf. Die Druckluftzuführung 1 ist vorliegend mit einem Entlüftungs-/Ansaugungsanschluss 3, einem dem Entlüftungs/Ansaugungsanschluss 3 vorgeordneten Luftfilter 0.3 und einem dem Entlüftungs/Ansaugungsanschluss 3 nachgeordneten, über einen Motor M angetriebenen Luftverdichter 51 und einem Druckluftzuführungsanschluss 52 ausgebildet.
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Eine erste pneumatische Verbindung ist vorliegend mit einer pneumatischen Hauptleitung 60 zwischen der Druckluftzuführung 1 und dem Druckluftanschluss 2 gebildet, die einerseits am Druckluftzuführungsanschluss 52 und andererseits an den Druckluftanschluss 2 sowie der weiteren Pneumatikleitung 96 zur Bildung der pneumatischen Verbindung anschließt. In der pneumatischen Hauptleitung 60 sind ein Lufttrockner 61 und eine erste differenzdruckgeregelt einstellbare Drossel 62 mit variabler Nennweite angeordnet.
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Weiter weist die Druckluftversorgungsanlage 10 eine mit der pneumatischen Hauptleitung 60 und dem Entlüftungs-/Ansaugungsanschluss 3 pneumatisch verbundene zweite pneumatische Verbindung, nämlich die Entlüftungsleitung 70, auf. Vorliegend ist die Entlüftungsleitung 70 am Druckluftzuführungsanschluss 52 an der pneumatischen Hauptleitung 60 angeschlossen. In Richtung des Entlüftungs/Ansaugungsanschlusses 3 sind in der Entlüftungsleitung 70 eine zweite, vorzugsweise druckabhängig einstellbare Drossel 72 mit variabler Nennweite und ein Entlüftungsventil 73 angeordnet. Das in der durch die Entlüftungsleitung 70 gebildeten zweiten pneumatischen Verbindung angeordnete Entlüftungsventil 73 ist vorliegend als 2/2-Wegeventil gebildet.
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Das Entlüftungsventil 73 ist mit einer Druckbegrenzung 75 versehen. Die Druckbegrenzung 75 greift über eine pneumatische Steuerleitung vor dem Entlüftungsventil 73 – konkret zwischen zweiter Drossel 72 und Entlüftungsventil 73 – einen Druck ab, welcher bei Übersteigen eines Schwelldrucks den Kolben des Entlüftungsventils 73 gegen die Kraft einer – optional einstellbaren – Feder 76 vom Ventilsitz hebt – also das Entlüftungsventil 73 auch ohne Ansteuerung etwaige Steuerventile in die geöffnete Stellung bringt. Auf diese Weise wird vermieden, dass ein ungewollt zu hoher Druck im pneumatischen System 100 entsteht.
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Die in 1 gezeigte Betriebsstellung der Druckluftversorgungsanlage 10 dient unter Durchfluss der ersten Drossel 62 vor allem dem Befüllen der Pneumatikanlage 90 mittels der pneumatischen Hauptleitung 60. Dazu werden die den Bälgen 91 vorgeordneten Magnetventile 93 und/oder das dem Speicher 92 vorgeordnete Magnetventil 94 in eine geöffnete Stellung gebracht. Es ist für eine effektive und schnelle Regeneration des Lufttrockners 61 vorteilhaft, wenn diese ausschließlich im Falle einer Entlüftung der Pneumatikanlage 90 mit gedrosselter Nennweite der ersten Drossel 62 und vorzugsweise der zweiten Drossel 72 erfolgt – d. h. in einer Entlüftungsrichtung von Druckluftanschluss 2 hin zum Druckluftzuführungsanschluss 52. Dazu wird das Entlüftungsventil 73 geöffnet und die Nennweite der ersten Drossel 62 druckabhängig reduziert, insbesondere differenzdruckabhängig, Eine Entlüftung der Pneumatikanlage 90 kann über die Drossel 62 unter Regeneration des Lufttrockners 61 sowie über die zweite Drossel 72 und das geöffnete Entlüftungsventil 73 zu dem Entlüftungs-/Ansaugungsanschluss 3 erfolgen. Zur differenzdruckabhängigen Betätigung der ersten Drossel 62 ist gemäß der Erfindung kein Magnetventil vorgesehen. Die in 1 gezeigte Schaltweise eignet sich somit insbesondere für so genannte Direct-Release-Anordnungen, in denen direkt entlüftet wird.
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Die Druckluftversorgungsanlage 10 weist einen diferendruckgeregelten pneumatischen Antrieb 44, vorzugsweise ausgebildet als Kolben, Membran oder dergleichen, auf. Der differenzdruckgeregelte pneumatische Antrieb 44 ist pneumatisch über eine erste Zweigleitung 111 an die pneumatische Hauptleitung 60 angeschlossen und zwischen zwei Differenzdruckleitungen 111a, b der ersten Zweigleitung 111 angeordnet. Die Differenzdruckleitungen 111a, b greifen den Druck stromaufwärts und stromabwärts der ersten Drossel 62 ab, nämlich an ersten und zweiten Zweigstellen 45, 46, wobei die erste Zweigstelle 45 zwischen der ersten Drossel 62 und dem Druckluftanschluss 2 angeordnet ist, und die zweite Zweigstelle 46 zwischen dem Lufttrockner 61 und der ersten Drossel 62 angeordnet ist. Die Einstellung der ersten Drossel 62 wird vorzugsweise derart vorgenommen, dass sich diese beim Befüllen der Pneumatikanlage, wenn also ein höherer Druck auf der Trocknerseite der ersten Drossel 62 anliegt, möglichst wert öffnet, also eine maximale Nennweite einnimmt. Die Drosselung mittels Reduzierung der Nennweite wird aktiviert, wenn die Pneumatikanlage entlüftet wird, und somit ein höherer Druck auf der Druckluftanschlussseite der ersten Drossel 62 anliegt. Somit ist die erste Drossel 62 beidseitig vorgesteuert, wodurch ein die Vorsteuerung beherrschendes Steuerventil entbehrlich wird.
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Gemäß einer besonders einfachen Regelung wird vorgesehen, dass zwei Zustände von der Differenzdruckregelung unterschieden werden: Ein erster Zustand liegt vor, wenn auf Trocknerseite ein höherer Druck anliegt. In diesem Zustand nimmt die Drossel 62 die maximale Nennweite ein, Ein zweiter Zustand liegt vor, wenn auf der Druckluftanschlussseite der ersten Drossel 62 ein höherer Druck vorliegt. Hier wird die Nennweite der ersten Drossel 62 reduziert, so dass eine für die Trocknerregeneration des Lufttrockners 62 optimale Druckminderung vorliegt.
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Alternativ werden andere Regelmaßnahmen vorgeschlagen. Beispielsweise wird es als vorteilhaft angesehen, eine proportionale Drosselung zum vorliegenden Druckgradienten oder alternativ eine progressive oder degressive Regelkurve in Abhängigkeit des Druckgradienten zwischen den Zweigstellen 45 und 46 vorzusehen. Vorzugsweise sind beide Abgriffspunkte des Differenzdrucks in räumlicher Nähe zueinander und zu der ersten Drossel 62 angeordnet. Hierdurch ist ein einfaches Schaltelement realisierbar, beispielsweise als Stahllamelle mit in Abhängigkeit der Druckdifferenz unterschiedlicher Drosselung.
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2 zeigt eine in Bezug auf 1 abgewandelte Druckluftversorgungsanlage 11. Im Unterschied zu der Ausführungsform gemäß 1 ist die zweite Drossel 72 als druckabhängig einstellbare Drossel mit variabler Nennweite ausgebildet. Die Ansteuerung der zweiten Drossel 72 erfolgt hierbei mittels eines anderen Vorsteuerdrucks. Ein zweiter, vorzugsweise pneumatischer, Antrieb wirkt mit einer an einer Zweigstelle 46 mittels der ersten Zweigleitung 111 abgezweigten Steuerleitung, nämlich der zweiten Zweigleitung 112 zusammen. Hierdurch ist bei der Druckluftversorgungsanlage gemäß 2 die Möglichkeit der Hochdruckentlüftung (HDEV-Funktion) gegeben. Die Zweigstelle 46 ist zwischen der ersten Drossel 62 und dem Lufttrockner 61 in der pneumatischen Hauptleitung 60 angeordnet. Gemäß dieser Anordnung wird der Vorsteuerdruck für die druckabhängig einstellbare zweite Drossel 72 vorzugsweise aus einer Druckkammer zwischen dem Lufttrockner 61 und der ersten Drossel 62 abgegriffen, um eine gewünschte Steuercharakteristik zu erzielen.
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Bezugszeichenliste
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- 0,3
- Filter
- 1
- Druckluftzuführung
- 2
- Druckluftanschluss
- 3
- Entlüftungs-/Ansaugungsanschluss
- 10, 11
- Druckluftversorgungsanlage
- 44
- differenzdruckgeregelter (erster) pneumatischer Antrieb
- 45
- Zweigstelle
- 46
- Zweigstelle
- 51
- einzelner Luftverdichter
- 52
- Druckluftzuführungsanschluss
- 60
- pneumatische Hauptleitung
- 61
- (erster) Lufttrockner
- 62
- erste Drossel
- 70
- Entlüftungsleitung
- 72
- zweite Drossel
- 73
- Entlüftungsventil
- 75,
- Druckbegrenzung
- 76
- Feder des Entlüftungsventils
- 90
- Pneumatikanlage
- 91
- Balg
- 92
- Speicher
- 93
- Magnetventil
- 94
- Magnetventil
- 96
- weitere Pneumatikleitung
- 97
- Ventilblock
- 98
- Feder-Zweigleitung
- 99
- Speicher-Zweigleitung
- 100
- pneumatisches System
- 110
- pneumatische Steuerleitung
- 111
- erste Zweigleitung
- 111a, b
- Differenzdruckleitung
- 112
- zweite Zweigleitung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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