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Die Erfindung betrifft ein Bediensystem für einen Kraftwagen gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Moderne Fahrzeuge wie z. B. Personenkraftwagen sind mit einer Vielzahl von Komponenten zur Erhöhung der Fahrsicherheit, des Komforts, der Kommunikation und Unterhaltung ausgestattet. Darüber hinaus weisen die einzelnen Komponenten eine Vielzahl von Funktionen und Einstellmöglichkeiten auf, deren Bedienung oft umständlich ist. Es werden bereits große Anstrengungen unternommen, eine Konzentration von Funktionen auf einer beschränkten Baufläche bzw. in einem beschränkten Bauraum unterzubringen, wobei gleichzeitig eine einfache und ergonomische Bedienbarkeit im Vordergrund stehen.
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Wie bereits treffend in der Druckschrift
DE 10 2009 037 658 A1 beschrieben, werden die meisten Komponenten über Armaturen einer Bedienkonsole des Kraftwagens gesteuert. Um Bauraum zu sparen, wurden dabei mehrere Funktionen in einer Bedienkonsole bzw. einem Kombiinstrument zusammengefasst, wobei die Informationen über einen separaten Bildschirm in einer Mittelkonsole oder auf dem Armaturenbrett dargestellt werden.
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Aufgrund der Vielzahl von Funktionen können einer Bedienperson dabei nicht immer alle auswählbaren Funktionen zugleich angezeigt werden. Stattdessen können Bezeichnungen für die einzelnen Funktionen oder sogar nur von Funktionsgruppen als Einträge in unterschiedlichen Menüs einer Menüstruktur aufgelistet sein. Auf der Anzeigeeinheit wird dann jeweils nur eines der Menüs angezeigt.
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Um eine gewünschte Funktion auszuwählen, muss die Bedienperson die Auswahl von einem zentralen Menü aus beginnen. In diesem zentralen Menü sind mehrere Funktionsgruppen als auswählbare Menüeinträge aufgelistet. Zu einzelnen Funktionsgruppen gehören beispielsweise Musikwiedergabe, Kommunikation, Navigation oder eine Klimaregelung des Fahrzeugs, weitere Komfortfunktionen wie eine Einstellung der Sitze usw. Durch Auswählen eines Menüeintrags eines zentralen Menüs gelangt eine Bedienperson in ein Untermenü, in dem dann einzelne Funktionen aus einer Funktionsgruppe auswählbar sind. Bei sehr umfangreichen Funktionsgruppen kann es auch sein, dass eine Funktion nicht unmittelbar im Untermenü aufgeführt ist, sondern dass aus dem Untermenü heraus weitere Untermenüs mit weiteren Menüeinträgen auswählbar sind.
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Aufgrund der Komplexität der Menüstruktur kann die Auswahl einer Funktion sehr viel Zeit und Aufmerksamkeit der Bedienperson in Anspruch nehmen. Für den Fall, dass die Bedienperson der Fahrer des Kraftwagens ist, besteht bei dem Bedienen die Gefahr, dass die Auswahl einer Funktion den Fahrer vom Straßenverkehr stark ablenken kann und dadurch ein Unfallrisiko erhöht.
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Des Weiteren ist aus der
DE 10 2009 037 658 A1 eine Auswahleinrichtung zum Auswählen einer der Funktionen offenbart, bei der die Auswahleinrichtung eine Anzeigeeinrichtung umfasst, mittels welcher graphische Objekte und eine Cursordarstellung anzeigbar sind. Den Objekten ist jeweils eine Gruppe von Funktionen zugeordnet und es lässt sich eine der Gruppen von Funktionen auswählen. Hierfür sind die Cursordarstellung und die Objekte relativ zueinander bewegbar. Eine einem Objekt zugeordnete Gruppe von Funktionen ist dann ausgewählt, wenn ein Abstand der Cursordarstellung zu dem Objekt kleiner als ein vorbestimmter Wert ist. Eine mit der Anzeigeeinrichtung gekoppelte Bedieneinrichtung ermöglicht die Steuerung des Abstands der Cursordarstellung zu einem Objekt. Mittels einer dazugehörigen Spracherkennungseinrichtung werden die einzelnen Funktionen bzw. Funktionsgruppen ausgewählt. Da die Steuerung des Cursors unterschiedliche Bewegungen wie Translations-, Rotations- und Druckbewegungen einer Bedieneinrichtung erfordern und darüber hinaus eine Auswahl der Funktionen durch Sprachbefehle erfolgt, ist eine hohe Konzentration und Koordination des Fahrers bzw. der Bedienperson erforderlich. Diese Konzentration kann allerdings eine große Ablenkungsgefahr während der Fahrt darstellen, wobei dadurch das Unfallrisiko steigt.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Bediensystem für einen Kraftwagen bereitzustellen, welches eine einfache Bedienbarkeit der Fahrzeugkomponenten ermöglicht.
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Die Aufgabe wird mittels eines Bediensystems für einen Kraftwagen gelöst, welches die Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist. Weitere Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Um eine besonders einfache und intuitive Bedienung und Ansteuerung zu ermöglichen, wird ein Bediensystem für einen Kraftwagen bereitgestellt mit einer Bedieneinheit, die ein Bedienelement zum manuellen Einstellen von Funktionen und/oder Funktionsparametern von Fahrzeugkomponenten entlang einer Bedienrichtung aufweist, und mit einer Anzeigeeinheit, mittels welcher die Funktionen und/oder Funktionsparameter in einer eine Vielzahl von Funktionen und/oder Funktionsparameter darstellenden symbolischen Anzeige anzeigbar sind, wobei die symbolische Anzeige auf die manuelle Bewegungsrichtung des Bedienelements abgestimmt ist.
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Durch das Abstimmen der symbolischen Anzeige auf die manuelle Bewegungsrichtung des Bedienelements wird eine intuitive Bedienung erheblich erleichtert. Demnach erfolgt eine Auswahl bzw. eine Einstellung in einem kreisförmigen Menü einer manuellen Drehbewegung des Bedienelements, während eine Auswahl oder Einstellung auf einer linearen Skala oder einem linear angeordneten Menü über eine translatorische in der Bewegungsrichtung korrespondierende Bewegung erfolgt. Dadurch wird auf natürliche Weise vermieden, dass beispielsweise eine Bedienperson in eine falsche Richtung „dreht”, wenn sie auf einer linearen Skala oder einem linearen Menü schnell eine Auswahl oder Einstellung vornehmen muss.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Bedieneinheit von der Anzeigeeinheit getrennt angeordnet. Aus ergonomischen Gründen kann es sinnvoll sein, dass Anzeigegerät beispielsweise in ein Kombigerät auf dem Armaturenbrett des Kraftwagens zu integrieren und die Bedieneinheit in einer für den Arm bzw. die Hand günstigen Position beim Fahren anzuordnen, beispielsweise in der Nähe eines Gangwahlhebels. Folglich wird der Fahrer des Kraftwagens während der Fahrt nicht von seiner Fahrroute abgelenkt.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Bedieneinheit in der Anzeigeeinheit integriert. Dies ist besonders dann zweckmäßig, wenn ein zur Verfügung stehender Bauraum stark eingeschränkt ist. Eine solche Lösung kann beispielsweise in Form eines Touchscreens realisiert werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform beschreibt die manuelle Bewegungsrichtung des Bedienelements eine Drehbewegung. Durch die Drehbewegung können besonders effektiv Menüpunkte ausgewählt bzw. Funktionsparameter eingestellt werden, wobei darüber hinaus auch Platz gespart werden kann. Eine translatorische Bewegung würde mehr Bauraum beanspruchen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die manuelle Bewegungsart des Bedienelements immer die gleiche bleibt. Dadurch wird die Bedienung noch stärker vereinfacht.
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Besonders geeignet ist es, wenn die symbolische Anzeige eine kreisförmige Skala ist, da Drehbewegungen des Bedienelements hierbei mit der Ausgabe auf der Anzeigeeinheit korrespondieren. Dies erleichtert zusätzlich die Bedienung und entlastet dadurch den Fahrer während der Fahrt. Darüber hinaus ist der Fahrer mit der Anzeige auf kreisförmigen Skalen vertraut, da seit jeher Geschwindigkeit, Drehzahlmesser, Öldruck usw. auf „runden Uhren”-Skalen angezeigt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die symbolische Anzeige ein linearer Schieber. Dies ist besonders dann von großem Nutzen, wenn die Informationsdichte auf der Anzeigeeinheit sehr groß ist, da besonders die Anordnung der symbolischen Anzeige als linearer Schieber in einem Randbereich der Anzeigeeinheit platzsparend ist.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die symbolische Anzeige des Bediensystems ein Auswahlmenü. Konsistent zur Ausgabe einer symbolischen Anzeige in Form einer kreisförmigen Skala kann auch die symbolische Anzeige eines Auswahlmenüs rund gestaltet werden.
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In einer besonders einfachen Art und Weise ist eine Auswahl von Funktionen und/oder Funktionsparametern von Fahrzeugkomponenten durch Drücken des Bedienelements aktivierbar. Dies umfasst sowohl das Drücken eines physischen Bedienelements, beispielsweise eines Dreh-Druckstellers als auch das Berühren eines virtuellen Bedienelements auf einem Touchpad. Das vorgeschlagene Bediensystem und dessen Bedienung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Die Figur veranschaulicht beispielhaft gemäß einer Ausführungsform des Bediensystems ein Zusammenwirken einer Bedieneinheit 10, die ein Bedienelement 15 zum manuellen Einstellen von Funktionen und/oder Funktionsparametern 1, 2, ..., 7, Opt von Fahrzeugkomponenten aufweist, mit einer Anzeigeeinheit. Die Anzeigeeinheit ist in der Figur durch darauf ausgebbare Einstellungsbeispiele a, b, ..., g bzw. symbolische Anzeigen angedeutet.
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Dabei symbolisiert ein auf eine waagrechte kurze Linie senkrecht stehender Pfeil ein Drücken auf das Bedienelement 15. Gekrümmte Pfeile symbolisieren eine Bedienrichtung, hier eine Drehrichtung, des Bedienelements 15. Das Bedienelement 15 entspricht in der Figur dargestellten Ausführungsform einem Dreh-Drücksteller. Waagrechte Pfeile bedeuten einzelne Einstell- bzw. Auswahlschritte der auf der Anzeigeeinheit veranschaulichten Auswahlen bzw. Einstellungen. Eine ausgewählte bzw. aktivierte Funktion und/oder ein Funktionsparameter 1, 2, ..., 7, Opt wird durch einen beigefügten Strich neben der Auswahl-”Ziffer” symbolisiert.
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Wesentlich für die Darstellung der einzelnen Funktionen, Funktionsparameter 1, 2, ..., 7, Opt sowie Menüs und Unter-Menüs ist deren runde bzw. kreisähnliche Form. Auch sind perspektivische Darstellungen von Kreisen, beispielsweise in Form einer Ellipse vorgesehen, die eine Auswahl aus einem Menü usw. veranschaulichen können. Durch die kreisähnliche Form ist im Hinblick auf eine Auswahl oder Einstellungsmöglichkeit auch eine Drehbewegung bzw. Bedienrichtung des Bedienelements 15 der Bedieneinheit 10 vorgegeben. Dadurch kann intuitiv und auf die immer gleiche Art und Weise eine gewünschte Einstellung vorgenommen werden, wobei die Vornahme der Einstellung erheblich erleichtert wird. Demnach korrespondiert eine manuelle Bewegungsrichtung des Bedienelements 15 einer auf der Anzeigeeinheit dargestellten Bewegungsrichtung entlang der symbolischen Anzeige für die gewünschte Funktion und/oder den gewünschten Funktionsparameter 1, 2, ..., 7, Opt.
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Ausgehend von der Einstellung einer Sitzheizung werden im Folgenden beispielhaft einzelne manuelle Bewegungsrichtungen des Bedienelements 15 durchgespielt. Die symbolische Anzeige a symbolisiert bereits die Auswahl der Sitzheizung aus einem Menü, hier nicht dargestellt. Eine vorgegebene Einstellung des Funktionsparameters 2 kann durch Drücker des Bedienelements 15 aktiviert werden. Die vorgenommene Einstellung ist in der symbolischen Anzeige b durch einen zusätzlich beigefügten Strich in der Auswahl der Funktionsparameter 1, 2, ..., 7, Opt dargestellt. Durch ein weiteres Drücken des Bedienelements 15 wird die Aktivierung der Auswahl wieder aufgehoben, wobei dies durch eine erneute Darstellung der symbolischen Anzeige a auf der Anzeigeeinheit wiedergegeben wird.
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Ausgehend von einer aktivierten Einstellung der Sitzheizung bei einer Auswahl des Funktionsparameters 2 (mit zusätzlichem Strich), wird durch Drehen des Bedienelements 15 im Uhrzeigersinn eine neue Einstellung des Funktionsparameters 3 vorgenommen, was in der symbolischen Anzeige c veranschaulicht ist. Durch Drücken des Bedienelements 15 erfolgt eine Aktivierung des neu eingestellten Funktionsparameters 3, was durch die symbolische Anzeige d auf der Anzeigeeinheit verdeutlicht ist, wobei nun der Funktionsparameter 3 einen zusätzlichen Strich aufweist. Ein erneutes Drücken des Bedienelements 15 deaktiviert den vorhin eingestellten Funktionsparameter 3 wieder. Dies lässt sich in der symbolischen Anzeige e daran erkennen, dass der einen aktiven Zustand kennzeichnende zusätzliche Strich in der symbolischen Anzeige e auf der Anzeigeeinheit ausgeblendet ist.
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Durch Drehen des Bedienelements 15, beispielsweise gegen den Uhrzeigersinn, lassen sich weitere optionale Funktionen und/oder Funktionsparameter 1, 2, ..., 7, Opt einstellen. Die Figur zeigt anhand der symbolischen Anzeige f eine neu getroffene Auswahl bzw. Einstellung des Funktionsparameters Opt – hier stellvertretend für eine ”optionale” Auswahl. Durch Drücken des Bedienelements 15 kann eine weitere Menüebene ausgewählt bzw. eingestellt werden, in der wiederum analog zu dem vorher dargestellten Fall weitere Einstellungen bzw. Auswahlen vorgenommen werden können.
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In einer in der Figur nicht dargestellten Ausführungsform eines Bediensystems für einen Kraftwagen ist die Bedieneinheit 10 bzw. das Bedienelement 15 in der Anzeigeeinheit integriert. Eine mögliche Realisierung davon ist ein Touchpad. Ein solches Touchpad kann besonders platzsparend eingebaut werden und ermöglicht auch eine leichte und intuitive Einstellung von Funktionen und/oder Funktionsparametern 1, 2, ..., 7, Opt. Dabei lassen sich die manuellen Bewegungen bzw. deren Richtung zur Einstellung der Funktionen und/oder Funktionsparameter 1, 2, ..., 7, Opt äquivalent auf dem Touchpad abbilden; beispielsweise durch eine Rotations-Geste. Ein Aktivieren bzw. Auswählen wird dabei auch durch eine Drückbewegung bzw. ein Antippen des entsprechend auf der Anzeigeeinheit virtuell dargestellten Bedienelements 15 umgesetzt.
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In weiteren Ausführungsformen kann das Bedienelement 15 auch einem Dreh-Drück-Schiebesteller entsprechen. Durch den Einsatz des vorhergehend beschriebenen Bediensystems für einen Kraftwagen ist ein intuitiver und schneller Wechsel von Positionsangaben mit einem Dreh-Drück-Schiebesteller – über schieben – oder eines Touchpads – mittels einer Wisch-Geste – möglich.
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Die in der Figur gezeigte Darstellung ist stark vereinfacht. Selbstverständlich ist dem Design sowie der Hinterlegung der Symbole mit einem wirkungsvollen Hintergrund keine Grenze gesetzt. Unterschiedliche farbliche Gestaltungen können dabei Parameter bestimmter Funktionen wie Temperaturen, Belüftungsstärken bzw. deren Zustände usw. zusätzlich verdeutlichen. Ein Hinterlegen des Menüs mit aussagekräftigen Symbolen erleichtert dabei die Auswahl und Bedienung der einzelnen Funktionen und/oder Funktionsparameter 1, 2, ..., 7, Opt. Zusätzlich lassen sich grafische Repräsentationen der einzustellenden Werte bzw. Einstellungen, in dem hier dargestellten Fall solche der Funktionen und/oder Funktionsparameter 1, 2, ..., 7, Opt – inklusive der Anzeige des aktuellen Zustands – mit zusätzlichen Informationszeilen zur Unterstützung der Bedienung ergänzen. Dadurch kann die Bedienung weiter vereinfacht und der Informationsinhalt auf der Anzeigeeinheit erhöht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 2, 3, ..., 7, Opt
- Funktionsparameter
- 10
- Bedieneinheit
- 15
- Bedienelement
- a, b, ..., g
- angezeigte Einstellungsbeispiele
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009037658 A1 [0003, 0007]