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Die Erfindung betrifft einen Baukasten bzw. ein Baukastensystem zur Bildung einer Lastaufnahmeeinrichtung für das Auswechseln eines elektrischen Energiespeichers an einem Kraftfahrzeug.
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Die Erfindung betrifft ferner eine mit diesem Baukasten nach Bedarf bzw. gemäß Anforderung herstellbare Lastaufnahmeeinrichtung.
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Unter einem elektrischen Energiespeicher wird vorrangig eine Batterie (so genannte HV-Batterie) oder ein Akkumulator verstanden, der in einem Hybrid- oder Vollelektrofahrzeug verbaut ist und als Traktionsbatterie dient. Ein elektrischer Energiespeicher kann aus mehreren Einzelspeichern bestehen. Solche elektrischen Energiespeicher sind schwer und wiegen in der Regel mehr als 30 Kilogramm. Teilweise können solche elektrischen Energiespeicher bis zu mehreren Hundert Kilogramm wiegen.
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Aufgrund des hohen Gewichts ist das Auswechseln dieser elektrischen Energiespeicher, bspw. im Reparaturfall oder Ersatzfall, besonders schwierig. Zudem sind diese elektrischen Energiespeicher häufig an schwer zugänglichen Stellen im Kraftfahrzeug angeordnet und bspw. nur über den Kofferraum erreichbar. Bei vielen Kraftfahrzeugen ist daher das Auswechseln nur mit einem hohen Körperaufwand verbunden. Dies ist jedoch unter gesundheitsmedizinischen und/oder aus arbeitsschutzrechtlichen Gründen bedenklich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hierfür Abhilfe zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einem erfindungsgemäßen Baukasten zur Bildung einer Lastaufnahmeeinrichtung gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und auch aus den nachfolgenden Erläuterungen.
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Der erfindungsgemäße Baukasten zur Bildung einer Lastaufnahmeeinrichtung für das Auswechseln eines elektrischen Energiespeichers an einem Kraftfahrzeug umfasst mehrere (d. h. wenigstens zwei) unterschiedliche Komponenten, die zur Bildung einer Lastaufnahmeeinrichtung variabel miteinander kombinierbar sind, wodurch eine formschlüssig mit dem auszuwechselnden elektrischen Energiespeicher verbindbare Lastaufnahmeeinrichtung bereitgestellt werden kann, die individuell an den auszuwechselnden elektrischen Energiespeicher angepasst ist und die dann als manuell greifbares Lastaufnahmemittel und/oder als Verbindungsmittel bzw. als Verbindungsglied zwischen dem auszuwechselnden elektrischen Energiespeicher und einem kranseitigen Tragmittel (wie bspw. einem Kranhaken, einem Greifer, einem Seil, einer Kette oder dergleichen) dienen bzw. fungieren kann.
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Der Erfindung liegt u. a. die Beobachtung zugrunde, dass in vielen Werkstätten (oder auch bei Verwertern und dergleichen) Werkstattkräne (oder dergleichen) für das Anheben von Lasten bis zu mehreren Hundert Kilogramm vorhanden sind, die prinzipiell für das Auswechseln von elektrischen Energiespeichern genutzt werden können, wobei dieses Auswechseln das Ausbauen aus dem Kraftfahrzeug und/oder das Einbauen in das Kraftfahrzeug umfassen kann. Bislang scheitert die Nutzung der vorhandenen Kräne an der Vielfalt der unterschiedlichen Bauformen (der elektrischen Energiespeicher), an den verschiedenen Einbaulagen, an der nicht gegebenen Einheitlichkeit der Anschlagpunkte und/oder an der schlechten Zugänglichkeit, so dass die typischerweise mit Seil- und/oder Kettengehänge bestückten Kräne nicht zum Einsatz kommen können.
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Hier schafft die Erfindung nun Abhilfe. Der erfindungsgemäße Baukasten ermöglicht die Bereitstellung einer individuell gestaltbaren Lastaufnahmeeinrichtung, wobei die Gestaltung verändert und damit jedes Mal aufs neue individuell an den betreffenden elektrischen Energiespeicher angepasst werden kann. Die mit dem erfindungsgemäßen Baukasten geschaffene bzw. gebildete Lastaufnahmeeinrichtung kann einerseits direkt mit dem auszuwechselnden elektrischen Energiespeicher formschlüssig verbunden werden (was durch Verbindungselemente wie insbesondere Schrauben, Sicherungsstifte und dergleichen erfolgen kann) und kann andererseits mit einem kranseitigen Tragmittel formschlüssig verbunden werden. Somit fungiert die Lastaufnahmeeinrichtung als Verbindungsmittel bzw. Verbindungsglied zwischen einem auszuwechselnden elektrischen Energiespeicher und einem Hebezeug bzw. einem kranseitigen Tragmittel. Der Ausbau des elektrischen Energiespeichers kann nach oben und der Einbau kann von oben erfolgen. Die formschlüssige Verbindung zwischen der Lastaufnahmeeinrichtung und dem kranseitigen Tragmittel kann direkt oder indirekt (bspw. über ein Seil, eine Kette oder dergleichen) erfolgen. Unter einem Hebezeug wird allgemein ein Gerät oder eine Vorrichtung, wie insbesondere ein Kran, zum Heben und Bewegen von Lasten bezeichnet. Unter einem Tragmittel wird eine mit dem Hebezeug dauernd oder zeitweise verbundene Einrichtung zur Aufnahme von Lasten verstanden.
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Der erfindungsgemäße Baukasten ermöglicht aber auch die Bildung einer Lastaufnahmeeinrichtung, die manuell gegriffen werden kann und die somit beim Auswechseln eines elektrischen Energiespeichers ohne Zuhilfenahme eines Hebezeugs bzw. Krans als manuelles bzw. manuell greifbares Lastaufnahmemittel fungieren bzw. dienen kann. Unter einem Lastaufnahmemittel wird eine mit dem auszuwechselnden elektrischen Energiespeicher mechanische verbindbare Einrichtung zum Aufnehmen einer Last (wobei es sich hierbei insbesondere um die Gewichtslast des auszuwechselnden elektrischen Energiespeichers handelt) verstanden.
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Die zum selben Typ gehörenden Komponenten des erfindungsgemäßen Baukastens können mehrfach in identischer Ausführung oder in unterschiedlichen Ausführungen (bspw. mit verschiedenen Längen und/oder Durchmessern) umfasst sein.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass der erfindungsgemäße Baukasten wenigstens ein strebenartiges Grundelement umfasst. Insbesondere ist vorgesehen, dass dieses strebenartige Grundelement eine gerade axiale Längserstreckung aufweist. Das strebenartige Grundelement kann mittels wenigstens zwei Verbindungselementen, die insbesondere zum Baukasten gehören, mit dem elektrischen Energiespeicher mechanisch und formschlüssig verbunden werden. Das strebenartige Grundelement kann wenigstens zwei Bohrungen (Durchgangsbohrungen, Gewindebohrungen oder dergleichen) zur Anbindung der Verbindungselemente aufweisen.
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Ferner weist das strebenartige Grundelement bevorzugt wenigstens eine Bohrung (wie bspw. eine Durchgangsbohrung oder eine Gewindebohrung) zur Befestigung bzw. zur Anbringung eines Griffstücks oder zur Befestigung bzw. Anbindung einer Ring- oder Hakenschraube oder dergleichen auf. Die Ringschraube (wobei es sich auch um eine Ringmutter handeln kann) oder Hakenschraube gehört insbesondere zum Baukasten. Über eine solche Ring- oder Hakenschraube kann eine mechanische Verbindung mit einem kranseitigen Tragmittel hergestellt werden. Bevorzugt ist wenigstens eine derartige Bohrung bezüglich der axialen Längserstreckung mittig angeordnet. Anstelle einer solchen Bohrung kann auch eine am strebenartigen Grundelement angeschweißte Gewindehülse oder dergleichen vorgesehen sein.
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Das strebenartige Grundelement kann als metallisches Hohlprofil ausgebildet sein. Besonders bevorzugt ist ein Rechteckprofil oder ein Quadratprofil. Die Ausgestaltung als Hohlprofil ermöglicht ein gutes Verhältnis zwischen Lasttragvermögen und Eigengewicht. Das metallische Material ist insbesondere ein Stahlmaterial. Solche Hohlprofile sind in Form von Halbzeugen als Meterware verfügbar, so dass das strebenartige Grundelement einfach und kostengünstig hergestellt werden kann. Bevorzugt ist das strebenartige Grundelement mit einer Lackierung oder einer sonstigen Beschichtung versehen.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass wenigstens zwei der strebenartigen Grundelemente derart ausgebildet sind, dass diese sich kreuzend miteinander verbunden werden können, wobei der Winkel zwischen diesen strebenartigen Grundelementen frei wählbar ist. Die Verbindung der beiden strebenartigen Grundelemente erfolgt in etwa mittig durch eine Schraube, einen Stift oder dergleichen, wozu die derart miteinander zu verbindenden strebenartigen Grundelemente mit entsprechenden mittigen Bohrungen (Durchgangsbohrungen, Gewindebohrungen oder dergleichen) ausgestattet sind.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass der erfindungsgemäße Baukasten wenigstens ein Verlängerungsstück umfasst, welches teleskopierbar mit dem strebenartigen Grundelement verbunden werden kann. Insbesondere ist vorgesehen, dass dieses Verlängerungsstück in das strebenartige Grundelement eingesteckt bzw. eingeschoben werden kann. Dies ist insbesondere dann einfach möglich, wenn das strebenartige Grundelement als Hohlprofil ausgebildet ist, wobei das Verlängerungsstück idealerweise eine gerade axiale Längserstreckung aufweisen sollte, so dass dieses in das strebenartige Grundelement eingeschoben bzw. aus diesem herausgezogen werden kann. Eine Fixierung kann bspw. mit einer Schraube oder dergleichen erfolgen. Bei dem Verlängerungsstück kann es sich ebenfalls um ein Hohlprofil handeln, dessen Außenquerschnitt in etwa dem Innenquerschnitt des strebenartigen Grundelements entspricht, so dass beim Einstecken eine Gleitführung zwischen dem strebenartigen Grundelement und dem Verlängerungsstück geschaffen wird. Ein strebenartiges Grundelement kann bevorzugt an beiden axialen Enden mit einem Verlängerungsstück bestückt werden. Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Verlängerungsstück wenigstens eine Bohrung (Durchgangsbohrung, Gewindebohrung oder dergleichen) zur Anbindung eines Verbindungselements aufweist.
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Der erfindungsgemäße Baukasten kann diverse Verbindungselemente umfassen, wozu insbesondere auch mehrere Adapterelemente gehören, wie nachfolgend im Zusammenhang mit den Figuren näher erläutert.
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Der erfindungsgemäße Baukasten kann ferner wenigstens ein Griffelement umfassen, das mit einem strebenartigen Grundelement insbesondere formschlüssig verbindbar ist. Dieses Griffelement kann einen als U-Profil oder dergleichen ausgebildeten Befestigungsabschnitt und ein mit diesem Befestigungsabschnitt verbundenes Griffstück aufweisen. Dies wird nachfolgend im Zusammenhang mit den Figuren näher erläutert. Bevorzugt ist das Griffelement aus einem Metallwerkstoff und insbesondere aus einem Stahlwerkstoff gebildet und als Schweißteil ausgeführt. Bevorzugt ist das Griffelement mit einer Lackierung oder einer sonstigen Beschichtung versehen. Das Griffelement dient insbesondere zum manuellen Greifen und Anheben bzw. Absenken der Lastaufnahmeeinrichtung und des damit formschlüssig verbundenen elektrischen Energiespeichers.
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Ferner kann der erfindungsgemäße Baukasten einen Koffer oder dergleichen für die Aufbewahrung aller Komponenten umfassen. Bevorzugt ist dieser Koffer derart ausgebildet, dass die darin aufzunehmenden Komponenten platzgenau angeordnet werden können, was bspw. mit Einlageschalen und dergleichen bewerkstelligt werden kann. Insbesondere ist vorgesehen, dass dieser Koffer zusammen mit den darin aufzunehmenden Komponenten eine Transport-, Lager- und/oder Verkaufseinheit bildet.
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Mit einem nebengeordneten Anspruch erstreckt sich die Lösung der Aufgabe auch auf eine Lastaufnahmeeinrichtung für das Auswechseln eines elektrischen Energiespeichers an einem Kraftfahrzeug, wobei diese Lastaufnahmeeinrichtung aus mehreren Komponenten eines erfindungsgemäßen Baukastens gebildet (bzw. aufgebaut oder zusammengesetzt) ist. Für diese Lastaufnahmeeinrichtung gelten analog die vorausgehenden und nachfolgenden Erläuterungen.
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Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft und in nicht einschränkender Weise anhand der Figuren näher erläutert. Die in den Figuren gezeigten und/oder nachfolgend erläuterten Merkmale können, unabhängig von gezeigten und/oder erläuterten Merkmalskombinationen, allgemeine Merkmale der Erfindung sein.
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1 zeigt die zu einem erfindungsgemäßen Baukasten gehörenden Komponenten.
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2 zeigt ein zum Baukasten der 1 gehörendes Grundelement.
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3 zeigt ein ebenfalls zum Baukasten der 1 gehörendes Verlängerungsstück für das Grundelement der 2.
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4 zeigt schematisch ein Grundelement gemäß 2 in das zwei Verlängerungsstücke gemäß 3 eingesteckt sind.
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5 zeigt ein zum erfindungsgemäßen Baukasten der 1 gehörendes Griffstück.
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6 zeigt die Befestigung des Griffstücks aus 5 an einem Grundelement gemäß 2.
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7 zeigt eine zum Baukasten der 1 gehörende Adapterhülse.
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8 zeigt in zwei Einzeldarstellungen eine erste Kombinationsmöglichkeit mehrerer zum Baukasten der 1 gehörenden Komponenten zur Bildung einer Lastaufnahmeeinrichtung und deren Verwendung.
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9 zeigt in drei Einzeldarstellungen eine zweite Kombinationsmöglichkeit mehrerer zum Baukasten der 1 gehörenden Komponenten zur Bildung einer Lastaufnahmeeinrichtung und deren Verwendung.
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10 zeigt in zwei Einzeldarstellungen eine dritte Kombinationsmöglichkeit mehrerer zum Baukasten der 1 gehörenden Komponenten zur Bildung einer Lastaufnahmeeinrichtung und deren Verwendung.
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1 zeigt die zu einem erfindungsgemäßen Baukasten 100 gehörenden Komponenten bzw. Einzelelemente, wobei die gezeigte Zusammenstellung einer bevorzugten Ausführungsmöglichkeit entspricht. D. h. der Baukasten 100 kann weniger oder mehr oder auch andere Komponenten als dargestellt umfassen. Auch die Anzahl der jeweiligen Komponenten kann von der gezeigten Anzahl abweichen. Mehrere Komponenten des selben Typs können identisch (wie dargestellt) oder unterschiedlich (bspw. mit unterschiedlicher Länge) ausgebildet sein.
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Der Baukasten 100 umfasst zwei stangenartige bzw. strebenartige Grundelemente 110, sowie vier Verlängerungselemente 120, die in die Grundelemente 110 eingesteckt werden können. Ferner umfasst der Baukasten 100 zwei Griffelemente 130, die mit den Grundelementen 110 verbunden werden können. Zum Baukasten 100 gehören auch mehrere Ringschrauben 140, eine oder mehrere Ringmuttern 141 und mehrere Verbindungselemente 151 bis 159. Hierbei handelt es sich um mehrere Adapterhülsen 151 (wie nachfolgend noch näher erläutert), um mehrere Schaft- und Verbindungsschrauben 153, 154, 155, 158 und 159 mit unterschiedlichen Längen und/oder Durchmessern, sowie um mehrere Distanzhülsen 156 und 157 mit unterschiedlichen Längen und/oder Durchmessern. Mit 160 ist ein Koffer zur Aufnahme aller Komponenten bezeichnet, der auch eine herausnehmbare Einlageschale 161 umfasst.
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2 zeigt ein strebenartiges Grundelement 110. Das Grundelement 110 ist als Hohlprofil mit quadratischem Querschnitt ausgebildet, was sich aus der rechtsseitig dargestellten axialen Draufsicht ergibt. Das Grundelement 110 weist drei Durchgangsbohrungen 111 auf, von denen eine mittig und die beiden anderen im Bereich der axialen Enden angeordnet sind. Die Durchgangsbohrungen 111 können als sich kreuzende Bohrungen bzw. Querbohrungen ausgebildet sein, was mit gestrichelten Linien dargestellt ist. Die axiale Länge des Grundelements 110 kann 300 mm bis 400 mm betragen. Die Querschnittsabmessungen können im Bereich von 20 mm bis 40 mm liegen und insbesondere in etwa 30 mm betragen.
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3 zeigt ein Verlängerungsstück 120. Auch das Verlängerungsstück 120 ist als Hohlprofil mit quadratischem Querschnitt ausgebildet, was sich aus der rechtsseitig dargestellten axialen Draufsicht ergibt. Die axiale Länge des Verlängerungsstücks 120 kann 150 mm bis 250 mm betragen. Die Querschnittsabmessungen können im Bereich von 15 mm bis 35 mm liegen und insbesondere in etwa 25 mm betragen. Es ist vorgesehen, dass der Außenquerschnitt des Verlängerungsstücks 120 in etwa dem Innenquerschnitt des Grundelements 110 entspricht, so dass das Verlängerungsstück 120 formschlüssig in das offene axiale Ende eines Grundelements 110 eingesteckt bzw. eingeschoben werden kann. Das Verlängerungsstück 120 weist eine Durchgangsbohrung 121 auf, die im Bereich eines axialen Endes angeordnet ist. Anstelle einer Durchgangsbohrung 121 können mehrere sich kreuzende Bohrungen bzw. Querbohrungen vorgesehen sein, was mit gestrichelten Linien veranschaulicht ist.
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4 zeigt schematisch zwei Verlängerungsstücke 120, die an den gegenüberliegenden axialen Enden eines Grundelements 110 eingesteckt sind und die teleskopierbar eingeschoben bzw. herausgezogen werden können, was durch Doppelpfeile veranschaulicht ist. Die Verlängerungsstücke 120 sind derart in das Grundelement 110 eingesteckt, dass die Bohrungen 121 frei zugänglich sind. Wegen des quadratischen Querschnittprofils können die Verlängerungsstücke aus dem Grundelement 110 herausgezogen und um 90° versetzt wieder eingesteckt werden, wodurch eine andere Orientierung der Bohrungen 111 und 121 zueinander herbeigeführt werden kann. Die mittlere Bohrung 111 im Grundelement 110 wird durch keines der Verlängerungsstücke 120 verdeckt und ist somit frei durchgängig. Die eingesteckten Verlängerungsstücke 120 können erforderlichenfalls durch die außenliegenden Bohrungen 111 im Grundelement 110 hindurch fixiert werden.
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5 zeigt ein Griffelement 130. Das Griffelement 130 weist einen als U-Profil ausgebildeten Befestigungsabschnitt 131 auf, an dem über zwei Verbindungsbleche 134 ein Griffstück 135 befestigt ist. Im U-Profil bzw. Befestigungsabschnitt 131 ist mittig eine Durchgangsbohrung 132 eingebracht. An einem Ende dieser Durchgangsbohrung 132 befindet sich eine von außen befestigte Gewindehülse 133, wobei es sich insbesondere um eine Mutter handelt. Das U-Profil 131 ist auf der vom Griffstück 135 abgewandten Seite (d. h. gemäß Darstellung nach unten) offen, was sich aus der rechtsseitigen Darstellung ergibt. Somit kann das Griffstück 130 mittels des Befestigungsabschnitts 131 formschlüssig auf das Grundelement 110 aufgesetzt werden, was in 6 dargestellt und mit Doppelpfeilen veranschaulicht ist. Das U-Profil 131 ist dementsprechend in seinem Querschnitt an das Grundelement 110 angepasst. Die Befestigung des Griffelements 130 am Grundelement 110 kann mittels einer Schraube oder dergleichen erfolgen, die sowohl durch die Bohrung 132 im U-Profil 131 als auch durch die mittige Bohrung 111 im Grundelement 110 hindurchgeführt und in der Gewindehülse 133 festgeschraubt werden kann.
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7 zeigt schematisch eine zum Baukasten 100 gehörende Adapterhülse 151, die auch als Adapterbolzen bezeichnet werden kann. Die Adapterhülse 151 weist zwei Innengewindeabschnitte G1 und G2 auf, die sich ausgehend von den gegenüberliegenden Stirnseiten in axialer Richtung aufeinander zu erstrecken. Der Gewindeabschnitt G1 weist beispielhaft einen größeren Gewindedurchmesser als der Gewindeabschnitt G2 auf. Dem Gewindeabschnitt G2 ist beispielhaft eine abgesetzte Bohrung vorgelagert. Mit der Adapterhülse 151 kann eine formschlüssige Verbindung zwischen einem auszuwechselnden elektrischen Energiespeicher (nachfolgend als Batterie bezeichnet) und einer mit dem Baukasten 100 gebildeten Lastaufnahmeeinrichtung hergestellt werden, in dem diese z. B. auf einen vorhandenen Stehbolzen an der betreffenden Batterie aufgeschraubt wird.
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Die zum Baukasten 100 gehörenden Komponenten können zur Bildung einer Lastaufnahmeeinrichtung variabel miteinander kombinierbar werden, wodurch eine formschlüssig mit einer auszuwechselnden Batterie verbindbare Lastaufnahmeeinrichtung 200 bereitgestellt werden kann, die individuell an die betreffende Batterie angepasst bzw. anpassbar ist. Nachfolgend werden verschiedene Kombinationsmöglichkeiten der zum Baukasten 100 gehörenden Komponenten zur Bildung einer solchen Lastaufnahmeeinrichtung 200 und deren Verwendung erläutert.
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8 zeigt eine erste Kombinationsmöglichkeit für eine Lastaufnahmeeinrichtung 200a, die im Wesentlichen ein Grundelement 110 und zwei Verlängerungsstücke 120 umfasst, wie in 8a gezeigt. Die beiden Verlängerungsstücke 120 werden in das Grundelement 110 eingesteckt. Durch die mittlere Bohrung 111 wird eine Ringmutter 141 mittels einer Schraube 154 befestigt. Die derart vorbereitete Lastaufnahmeeinrichtung 200a kann dann von oben auf eine auszuwechselnde Batterie 300 aufgesetzt und formschlüssig mit dieser verbunden werden. Hierbei können die Verlängerungsstücke 120 nach Bedarf teleskopiert werden. Die formschlüssige Verbindung wird mittels Adapterhülsen 151, die direkt an der Batterie 300 festgeschraubt werden, und gewöhnlichen Schaftschrauben 154, die durch die Bohrungen 121 in den Verlängerungstücken 110 hindurchgeführt werden, herbeigeführt.
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8b zeigt die an einer auszuwechselnden Batterie 300 befestigte Lastaufnahmeeinrichtung 200a. Die auszuwechselnde Batterie 300 kann an der Ringmutter 141 angehoben bzw. abgesenkt werden, wozu die Ringmutter 141 insbesondere mit einem kranseitigen Tragmittel verbunden wird, so dass die auszuwechselnde Batterie 300 dann mit dem zugehörigen Kran angehoben bzw. abgesenkt werden kann. Wie 8b zeigt, ist die Lastaufnahmeeinrichtung 200a relativ flach, so dass damit auch der Ausbau bzw. Einbau an schwer zugänglichen Stellen in einem Kraftfahrzeug bewerkstelligt werden kann.
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9 zeigt eine zweite Kombinationsmöglichkeit für eine Lastaufnahmeeinrichtung 200b. Die Lastaufnahmeeinrichtung 200b wird hier aus zwei sich kreuzenden Grundelementen 110 gebildet, wobei die beiden Grundelemente 110 jeweils mit zwei Verlängerungsstücken 120 bestückt sind, wie aus 9a ersichtlich (auf die Verlängerungsstücke 120 kann gegebenenfalls auch verzichtet werden; zudem ist auch eine unsymmetrische Bestückung der Grundelemente 110 mit Verlängerungsstücken 120 denkbar). Die Verbindung der beiden sich kreuzenden Grundelemente 110 kann mittels einer Schaftschraube 153 erfolgen, die durch die jeweiligen Mittelbohrungen 111 hindurchgeführt ist. An dieser zentralen Schraube 153 kann auch die Ringmutter 141 befestigt werden.
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9b zeigt die mit einer auszuwechselnden Batterie 300 verbundene Lastaufnahmeeinrichtung 200b. Anders als die in 8 gezeigte Lastaufnahmeeinrichtung 200a wird die Lastaufnahmeeinrichtung 200b nicht an zwei, sondern an insgesamt vier Anschlagpunkten mit der auszuwechselnden Batterie 300 verbunden. Die auszuwechselnde Batterie 300 kann an der Ringmutter 141 angehoben bzw. abgesenkt werden, wozu die Ringmutter 141 direkt mit einem als Kranhaken 510 ausgebildeten kranseitigen Tragmittel verbunden wird (alternativ kann auch ein Seil, eine Kette oder dergleichen verwendet werden), so dass die auszuwechselnde Batterie 300 dann mit dem zugehörigen Kran 500 nach oben angehoben bzw. nach unten abgesenkt werden kann, wie in 9c gezeigt.
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10 zeigt eine dritte Kombinationsmöglichkeit für eine Lastaufnahmeeinrichtung 200c. Die Lastaufnahmeeinrichtung 200c wird im Wesentlichen aus einem Grundelement 110, zwei Verlängerungsstücken 120 und einem Griffstück 130 gebildet, wie in 10a gezeigt. Zur Bildung der Lastaufnahmeeinrichtung 200c werden die beiden Verlängerungsstücke 120 in das Grundelement 110 eingeschoben. Ferner wird das Griffelement 130 auf das Grundelement 110 aufgesetzt und mittels einer Schraube 154 festgeschraubt.
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Die derart gebildete Lastaufnahmeeinrichtung 200c kann an zwei Anschlagpunkten mit der auszuwechselnden Batterie 300 verbunden werden, wie in 10b gezeigt, wobei hier zwei Lastaufnahmeeinrichtungen 200c, die beide mit dem Baukasten 100 gebildet werden können, mit der Batterie 300 verbunden sind. Zum Anheben der Batterie 300 kann an den Griffstücken 135 manuell oder gegebenenfalls auch mittels Kran eine Zugkraft bzw. Hebekraft aufgebracht werden. Ferner können die Griffstücke 135 zum manuellen Eingreifen beim Ein- oder Ausbau der Batterie 300 mittels Kran verwendet werden, um bspw. ein Verkanten oder dergleichen zu verhindern.
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Neben den vorausgehend erläuterten Kombinationsmöglichkeiten ergeben sich zahlreiche weitere Kombinationsmöglichkeiten. Bspw. können mit den Ringschrauben 140 durch Anschrauben an die Grundelemente 110 und/oder an die Verlängerungsstücke 120 mehrere Verbindungspunkte zu einem Kran geschaffen werden, so dass dann z. B. auch ein Mehrfachseil oder eine Mehrfachkette zum Einsatz kommen kann.
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Die Komponenten des Baukastens 100 können zur Bildung einer Lastaufnahmeeinrichtung variabel miteinander kombiniert werden, so dass verhältnismäßig einfach eine Lastaufnahmeeinrichtung bereitgestellt werden kann, die an die vorgesehenen Anschlagpunkte einer auszuwechselnden Batterie (bzw. eines auszuwechselnden elektrischen Energiespeichers) angepasst ist und die auch einfach sowie flexibel modifiziert werden kann. Dies gilt sowohl für eine Vielzahl bekannter und gängiger Batterietypen als auch für zukünftige Batterietypen. Mit der aus dem Baukasten 100 gebildeten Lastaufnahmeeinrichtung kann insbesondere unter Werkstattbedingungen eine Batterie (bzw. ein elektrischer Energiespeicher) verhältnismäßig einfach, schnell, kostengünstig, ergonomisch (d. h. ohne unzumutbare körperliche Belastungen für das Werkstattpersonal) und sicher gewechselt werden, d. h. ausgebaut und/oder eingebaut werden. Dies gilt insbesondere auch bei schwer zugänglichen Einbaulagen, was insbesondere auch eine Folge der niedrigen Bauhöhen der gebildeten Lastaufnahmeeinrichtungen ist. Die Komponenten des Baukastens 100 können verhältnismäßig kostengünstig hergestellt werden.