DE102012003259A1

DE102012003259A1 - Bauteil für die Halterung einer Vorrichtung zum Verschluss einer Lüftungsöffnung in einer Wand eines Gebäudes im Brandfall

Info

Publication number: DE102012003259A1
Application number: DE201210003259
Authority: DE
Inventors: Günter Schulte
Original assignee: Schulte & Todt Systemtechnik & Co KG GmbH; Schulte & Todt Systemtechnik & Cokg GmbH
Current assignee: Schulte & Todt Systemtechnik & Co KG GmbH; Schulte & Todt Systemtechnik & Cokg GmbH
Priority date: 2012-02-21
Filing date: 2012-02-21
Publication date: 2013-08-22

Abstract

Bauteil (4) für die Halterung einer Vorrichtung zum Verschluss einer Lüftungsöffnung (3) in einer Wand eines Gebäudes im Brandfall, umfassend ein Montagemittel (5), das im Bereich der Lüftungsöffnung (3) mit der Wand verbunden werden kann und eine Öffnung (6) für den Hindurchtritt der Luft aufweist, sowie weiterhin umfassend ein im montierten Zustand im Inneren der Lüftungsöffnung (3) angeordnetes Brandschutzmaterial (9), das im Brandfall sein Volumen vergrößern kann und dadurch das Bauteil (4) im Bereich der Lüftungsöffnung (3) halten kann.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bauteil für die Halterung einer Vorrichtung zum Verschluss einer Lüftungsöffnung in einer Wand eines Gebäudes im Brandfall.
Es gibt Bestandsimmobilien mit alten Lüftungsanlagen, die ähnlich wie ein Schornstein eine lediglich thermische Luftbewegung vorsehen. Derartige Lüftungsanlagen sind nicht mehr zeitgemäß, weil eine Kontrolle der ausgetauschten Luftmenge nicht möglich ist. Weiterhin sind in der Regel keine Brandschutzvorkehrungen getroffen. Daher besteht ein großes Interesse daran, derartige Lüftungsanlagen zu sanieren beziehungsweise auf einen kontrollierbaren Betrieb umzurüsten. Dies geschieht zumeist dadurch, dass einerseits ein Motor zum Umpumpen der Luft zentral an einer Stelle des Gebäudes untergebracht wird. Andererseits wird in die und/oder vor die vorhandene Lüftungsöffnung ein Bauteil der eingangs genannten Art ein- beziehungsweise angebracht, das die Montage einer Vorrichtung zum Verschluss der Lüftungsöffnung im Brandfall und gegebenenfalls auch die Montage von Volumenstromregelungen und dergleichen ermöglicht.
Als nachteilig bei den aus dem Stand der Technik bekannten Bauteilen der eingangs genannte Art erweist es sich, dass brandschutztechnisch zugelassene Stahlspreizdübel für die Anbringung des Bauteils im Bereich der Lüftungsöffnung verwendet werden. Diese Stahlspreizdübel gewährleisten, dass das Bauteil auch im Brandfall eine ausreichend lange Zeit im montierten Zustand verbleibt beziehungsweise an oder in der Lüftungsöffnung gehalten wird. Allerdings sind diese Stahlspreizdübel in vielen Materialien wie Gasbeton, Gitterziegeln oder Rigips in der Regel nicht zu montieren.
Weiterhin müssen sie aufgrund der baulichen Gegebenheiten häufig zu nahe an dem Rand der Lüftungsöffnung angeordnet werden, so dass wegen eines Ausbrechens der Kante keine ausreichende Stabilität erzielt werden kann. Weiterhin muss das Bauteil gemäß dem Stand der Technik umlaufend vermörtelt werden.
Das der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Problem ist die Schaffung eines Bauteils der eingangs genannten Art, das einfach montierbar ist.
Dies wird erfindungsgemäß durch ein Bauteil der eingangs genannten Art mit den Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht. Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung.
Gemäß Anspruch 1 ist vorgesehen, dass das Bauteil ein Montagemittel, das im Bereich der Lüftungsöffnung mit der Wand verbunden werden kann und eine Öffnung für den Hindurchtritt der Luft aufweist, sowie ein im montierten Zustand im Inneren der Lüftungsöffnung angeordnetes Brandschutzmaterial umfasst, das im Brandfall sein Volumen vergrößern kann und dadurch das Bauteil im Bereich der Lüftungsöffnung halten kann. Dadurch können die vorgenannten Stahlspreizdübel entfallen, weil das sich im Brandfall ausdehnende Brandschutzmaterial das Bauteil sicher an beziehungsweise in der Lüftungsöffnung hält. Weiterhin muss der um das Bauteil umlaufende Spalt nicht mehr vermörtelt werden. Insgesamt ergibt sich bei dem erfindungsgemäßen Bauteil somit eine wesentlich einfachere und schnellere Montage. Weiterhin sind keine Einbaufehler mehr möglich und die Befestigung des Bauteils kann weitgehend unsichtbar ausgeführt sein. Zusätzlich kann auch auf einen beim Stand der Technik obligatorischen runden Anschlussstutzen verzichtet werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen
1 einen schematischen Schnitt durch einen vertikalen Lüftungsschacht eines Gebäudes,
2 eine schematische perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Bauteils.
In 1 ist schematisch die Situation in einem Mehrfamilienhaus mit einer thermischen Lüftung abgebildet. Dabei erstreckt sich ein Lüftungsschacht 1 durch mehrere Geschosse, von denen jeweils die Geschossdecken 2 angedeutet sind. In den einzelnen Geschossen sind in dem Lüftungsschacht 1 Lüftungsöffnungen 3 vorgesehen.
Die dargestellte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bauteils 4 umfasst eine als Montagemittel 5 dienende Blechplatte, die eine mittige Öffnung 6 aufweist, durch hindurch im Lüftungsbetrieb die Luft hindurchströmen kann. Die Blechplatte kann so an der die Lüftungsöffnung 3 umgebenden Wand angebracht werden, dass ein an der Blechplatte befestigtes Teil 7 aus einem nicht brennbaren Material, wie beispielsweise Kalziumsilikat, in die Lüftungsöffnung 3 hineinragt.
Das beispielsweise aus Kalziumsilikat bestehende Teil 7 weist eine mit der Öffnung 6 fluchtende Öffnung 8 für die Luft und einen Rücksprung auf, in dem ein intumeszierendes Brandschutzmaterial 9 umlaufend angebracht ist. Alternativ kann das Brandschutzmaterial 9 sich auch über die gesamte Tiefe des Teils 7 erstrecken. Das Brandschutzmaterial 9 ist insbesondere in einer dünnen Schicht umlaufend auf das Teil 7 aufgebracht.
Auf der von dem Teil 7 und dem Brandschutzmaterial 9 abgewandten Seite der Montagemittel 5 kann eine Vorrichtung zum Verschluss einer Lüftungsöffnung in einer Wand eines Gebäudes im Brandfall angebracht werden. Beispielsweise kann die als Montagemittel 5 dienende Blechplatte dazu Gewindebolzen aufweisen, die eine Anbringung der Vorrichtung erleichtern können. Die Vorrichtung zum Verschluss einer Lüftungsöffnung in einer Wand eines Gebäudes im Brandfall kann beispielsweise wie eine Vorrichtung gemäß DE 10 2009 018 670 A1 aufgebaut sein.
Im Brandfall kann das Brandschutzmaterial 9 aufschäumen und derart sein Volumen, um beispielsweise einen Faktor 15 bis 20, vergrößern, dass das Bauteil 4 in der Lüftungsöffnung 3 sicher gehalten wird.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102009018670 A1 [0014]

Claims

Bauteil (4) für die Halterung einer Vorrichtung zum Verschluss einer Lüftungsöffnung (3) in einer Wand eines Gebäudes im Brandfall, umfassend – ein Montagemittel (5), das im Bereich der Lüftungsöffnung (3) mit der Wand verbunden werden kann und eine Öffnung (6) für den Hindurchtritt der Luft aufweist, sowie – ein im montierten Zustand im Inneren der Lüftungsöffnung (3) angeordnetes Brandschutzmaterial (9), das im Brandfall sein Volumen vergrößern kann und dadurch das Bauteil (4) im Bereich der Lüftungsöffnung (3) halten kann.
Bauteil (4) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Montagemittel (5), insbesondere auf der von dem Brandschutzmaterial (9) abgewandten Seite, eine Vorrichtung zum Verschluss der Lüftungsöffnung (3) im Brandfall angebracht werden kann.
Bauteil (4) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zum Verschluss der Lüftungsöffnung (3) im Brandfall auf der von dem Brandschutzmaterial (9) abgewandten Seite des Montagemittels (5) angebracht werden kann.
Bauteil (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Brandschutzmaterial (9) im Brandfall sein Volumen um einen Faktor größer 2, insbesondere größer 5, vorzugsweise größer 10, beispielsweise um einen Faktor zwischen 15 und 20 vergrößern kann.
Bauteil (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Montagemittel (5) als Platte, insbesondere Metallplatte ausgebildet ist.
Bauteil (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil (4) weiterhin ein Teil (7) aus einem nicht brennbaren Material umfasst.
Bauteil (4) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Teil (7) aus einem nicht brennbaren Material auf der gleichen Seite wie das Brandschutzmaterial (9) angeordnet ist.
Bauteil (4) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Teil (7) aus einem nicht brennbaren Material zumindest teilweise von dem Brandschutzmaterial (9) umgeben ist.
Bauteil (4) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Teil (7) aus einem nicht brennbaren Material aus Kalziumsilikat besteht oder Kalziumsilikat umfasst.
Bauteil (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil (4) Montagehilfen, wie beispielsweise Gewindestifte, für die Anbringung der Vorrichtung zum Verschluss der Lüftungsöffnung (3) im Brandfall umfasst.