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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fluidzylinder zur Betätigung eines Elementes eines Antriebsstranges eines Kraftfahrzeuges, mit einem Zylindergehäuse und einem Kolben, wobei der Kolben gegenüber dem Zylindergehäuse mittels einer Kolbendichtung abgedichtet ist, wobei zwischen dem Zylindergehäuse und dem Kolben zumindest ein Fluidraum ausgebildet ist, der über wenigstens einen ersten Fluidanschluss mit einer Fluidversorgungseinrichtung verbindbar ist, und wobei der Kolben in einer Kolbenanschlagposition an einer Anschlagfläche des Zylindergehäuses anliegt.
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Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Aktuatoranordnung für einen Antriebsstrang, mit einer Fluidversorgungseinrichtung und einem solchen Fluidzylinder. Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung auch eine Antriebsstrang-Kupplungsanordnung mit einer Reibkupplung und mit einer derartigen Aktuatoranordnung zur automatisierten Betätigung der Reibkupplung.
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Auf dem Gebiet der Antriebsstränge für Kraftfahrzeuge ist es bekannt, Reibkupplungen fluidisch, insbesondere hydraulisch zu betätigen. Derartige hydraulische Aktuatoranordnungen werden insbesondere in automatisierten Antriebssträngen verwendet, beispielsweise automatisierten Schaltgetrieben, Doppelkupplungsgetrieben, Wandler-Automatikgetrieben, etc.
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Eine Fluidversorgungseinrichtung zum Anschluss an einen Hydraulikzylinder zum Betätigen einer Reibkupplung beinhaltet in der Regel eine Pumpe, die Fluid aus einem Tank ansaugt. An einer Druckseite der Pumpe ist in der Regel ein Druckregelventil vorgesehen, um einen konstanten Leitungsdruck zu erzeugen. Die Pumpe ist dabei in der Regel direkt mit einem Verbrennungsmotor gekoppelt. Aus dem Leitungsdruck wird dann durch weitere Druckregelventile, die elektromagnetisch angesteuert werden, ein geeigneter Druck für den Hydraulikzylinder eingestellt.
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Hydraulikzylinder, die zum Betätigen von Reibkupplungen verwendet werden, sind häufig als einfach wirkende Hydraulikzylinder ausgebildet, wobei der Betätigungskolben mittels einer Federanordnung in eine Grundstellung gedrückt wird, bei der der Kolben an einer Anschlagfläche des Zylindergehäuses anliegt (Kolbenanschlagposition bzw. Endlage des Kolbens).
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Der Kolben ist dabei in Bezug auf das Zylindergehäuse in der Regel mittels einer einfach wirkenden Dichtung abgedichtet.
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Vor dem obigen Hintergrund ist es eine Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten Fluidzylinder, eine verbesserte Aktuatoranordnung sowie eine verbesserte Antriebsstrang-Kupplungsanordnung anzugeben.
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Die obige Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Fluidzylinder dadurch gelöst, dass der erste Fluidanschluss im Bereich der Anschlagfläche des Zylindergehäuses ausgebildet ist, wobei der Kolben mit einer Abdichteinrichtung verbunden ist, die den ersten Fluidanschluss in der Kolbenanschlagposition verschließt.
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Ferner wird die obige Aufgabe gelöst durch eine Aktuatoranordnung mit einem derartigen Fluidzylinder sowie durch eine Antriebsstrang-Kupplungsanordnung mit einer solchen Aktuatoranordnung.
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Der erfindungsgemäße Fluidzylinder eignet sich insbesondere zur Verwendung mit Fluidversorgungseinrichtungen, die auch ein Abpumpen von Fluid aus dem Fluidraum ermöglichen. Hierdurch kann das Bewegen des Kolbens in Richtung hin zur Kolbenanschlagposition unterstützt werden. Sofern eine derartige Fluidversorgungseinrichtung verwendet wird, besteht die Gefahr, dass über die Kolbendichtung Luft angesaugt wird, und zwar aus dem Bereich des Zylindergehäuses, in dem bspw. eine Federanordnung angeordnet ist und der in der Regel drucklos ist. Die hierdurch in das Fluidsystem eingesaugte Luft kann dazu führen, dass eingestellte Kennlinien zur Ansteuerung der Reibkupplung verfälscht werden, so dass sich Fehlfunktionen bei der Betätigung der Reibkupplung ergeben und sich die Dynamik der Betätigung verschlechtert.
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Diesem Problem könnte dadurch entgegengetreten werden, dass die Kolbendichtung in beide Richtungen dichtend ausgebildet ist (doppelt wirkende Dichtung). Hierdurch ergibt sich jedoch eine höhere Reibung und somit eine größere Hysterese, die die Ansteuerbarkeit der Reibkupplung verschlechtert.
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Durch die erfindungsgemäße Maßnahme, den Kolben mit einer Abdichteinrichtung zu verbinden, die den ersten Fluidanschluss in der Kolbenanschlagposition verschließt, wird der Fluidzylinder gegen einen Unterdruck abgedichtet. Demzufolge kann die Kolbendichtung auch als einfach wirkende Dichtung ausgebildet werden, so dass der Kolben mit einer geringeren Reibung in Bezug auf das Zylindergehäuse bewegt werden kann.
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Bei dem erfindungsgemäßen Fluidzylinder kann der erste Fluidanschluss folglich abgesperrt werden, ehe der Fluidraum beim Anlegen eines Saugdruckes vollständig entleert ist.
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Folglich kann das Ansaugen von Luft vermieden werden. Durch das Abdichtelement wird außerdem ein Leerlaufen der Leitungen bei unbedrucktem Kolben vermieden.
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Dadurch, dass sich in dem Fluidraum erst dann ein Unterdruck ausbilden könnte, wenn der Kolben in der Kolbenanschlagposition ist (bis dahin wird der Kolben mit dem Heraussaugen des Fluides aus dem Fluidraum mitbewegt), kann die Kolbenanschlagposition zur Abdichtung des Fluidraumes verwendet werden.
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Die Aufgabe wird somit vollkommen gelöst.
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Da in dem Fluidraum selbst beim Anlegen eines Saugdruckes kein Unterdruck entstehen kann und folglich ein Ansaugen von Luft über die Kolbendichtung im Wesentlichen ausgeschlossen ist, ist es bevorzugt, die Kolbendichtung als einfach wirkende Dichtung auszubilden, die den Kolben gegenüber dem Zylindergehäuse abdichtet, wenn der Fluidraum mit unter Druck stehendem Fluid gefüllt ist.
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Ferner ist es möglich, dass der Fluidzylinder als doppelt wirkender Zylinder ausgebildet ist.
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Von besonderem Vorzug ist es jedoch, wenn der Fluidzylinder als einfach wirkender Zylinder ausgebildet ist, wobei der Kolben mittels einer Federanordnung in die Kolbenanschlagposition vorgespannt ist.
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Bei dieser Ausführungsform dient das Ansaugen von Fluid aus dem Fluidraum lediglich zur Unterstützung der Federanordnung, wenn beispielsweise eine Reibkupplung schnell zu öffnen ist oder dergleichen.
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Da die mittels der Abdichteinrichtung abgedichtete Querschnittsfläche des ersten Fluidanschlusses in der Regel kleiner ist als die Fläche des Kolbens, kann es notwendig sein, zum Bewegen des Kolbens aus der Kolbenanschlagposition heraus zunächst einen höheren Druck aufzubringen.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist daher der Fluidraum über wenigstens einen zweiten Fluidanschluss mit der Fluidversorgungseinrichtung verbindbar, wobei zwischen dem zweiten Fluidanschluss und der Versorgungseinrichtung ein Rückschlagventil angeordnet ist.
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Bei dieser Ausführungsform kann das Rückschlagventil bei einer relativ kleinen Federvorspannung auch bei einem relativ geringen Druck geöffnet werden, wobei der zweite Fluidanschluss dann vorzugsweise mit dem Fluidraum so verbunden ist, dass das über den zweiten Fluidanschluss eintretende Fluid über eine relativ große Fläche des Kolbens auf diesen wirkt. Hierdurch kann der notwendige Druck zum Abheben des Kolbens aus der Kolbenanschlagposition verringert werden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Fluidraum über eine Mehrzahl von ersten Fluidanschlüssen mit der Fluidversorgungseinrichtung verbunden, wobei die Abdichteinrichtung in der Kolbenanschlagposition die ersten Fluidanschlüsse abdichtet.
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Eine derartige Ausgestaltung kann bei einem normalen, zylindrisch ausgebildeten Fluidzylinder vorgesehen sein, Von besonderem Vorzug ist diese Ausführungsform jedoch, wenn der Kolben als Ringkolben ausgebildet ist, wobei die ersten Fluidanschlüsse in Umfangsrichtung verteilt angeordnet sind.
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Ein derartiger Ringkolben lässt sich insbesondere gut verwenden, um Reibkupplungen zu betätigen, die koaxial um eine Welle herum angeordnet sind, wie es beispielsweise bei automatisierten Schaltgetrieben oder Doppelkupplungsgetrieben der Fall ist.
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Die Abdichteinrichtung kann in diesem Fall ebenfalls als Ringelement ausgebildet sein, das mit Erreichen der Kolbenanschlagposition alle ersten Fluidanschlüsse gleichzeitig abdichtet.
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Um wiederum zu verhindern, dass ein relativ hoher Druck zum Lösen des Kolbens aus der Kolbenanschlagposition erforderlich ist, ist es bevorzugt, wenn das Zylindergehäuse und/oder die Abdichteinrichtung einen Kanal zur Verbindung von wenigstens zwei der Fluidanschlüsse aufweist.
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Durch einen derartigen Kanal kann die zum Bewegen des Kolben aus der Kolbenanschlagposition heraus wirksame Fläche im Wesentlichen durch die Querschnittsfläche des Kanals bestimmt werden, der aufgrund der Verbindung der wenigstens zwei, insbesondere sämtlicher erster Fluidanschlüsse, deutlich größer ausgebildet ist als die Summe der Querschnitte der ersten Fluidanschlüsse.
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Ein Kanal in der Abdichteinrichtung kann beispielsweise durch zwei axial von der Kolbenfläche vorstehende Dichtungsstege bzw. -lippen eingerichtet werden, von denen einer radial außen und der andere radial innen liegt. Die wirksame Querschnittsfläche ist dann die Ringfläche zwischen dem radial äußeren und dem radial inneren Dichtungssteg.
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Zur Ausbildung eines solchen Kanals in dem Zylindergehäuse kann eine Ringnut im Bereich der Anschlagfläche in das Zylindergehäuse eingebracht werden.
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Von besonderem Vorzug ist es, wenn der Kolben mit einer Dichtringaufnahme verbunden ist, in der wenigstens ein Dichtring eingesetzt ist, der den wenigstens einen ersten Fluidanschluss in der Kolbenanschlagposition abdichtet.
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Der Dichtring kann beispielsweise ein O-Ring sein.
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Bei einer Ausführungsform kann die Dichtringaufnahme einen radial inneren und einen radial äußeren Dichtring aufnehmen, zwischen denen ein Kanal zur Verbindung von wenigstens zwei der Fluidanschlüsse ausgebildet werden kann.
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Eine derartige Ausführungsform lässt sich besonders kostengünstig realisieren.
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Ferner ist es Insgesamt bevorzugt, wenn die Abdichteinrichtung als Anschlagdämpfungselement ausgebildet ist.
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Hierdurch können Geräusche des Fluidzylinders beim Anschlagen des Kolbens in der Kolbenanschlagposition vermieden bzw. verringert werden.
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Bei der erfindungsgemäßen Aktuatoranordnung ist es von besonderem Vorzug, wenn die Fluidversorgungseinrichtung eine bidirektionale Pumpe aufweist, die einen ersten Pumpenanschluss aufweist, der mit dem Fluidanschluss des Fluidzylinders verbunden ist, und die einen zweiten Pumpenanschluss aufweist, der mit einem Niederdruckabschnitt verbunden ist, wobei die Pumpe so antreibbar ist, dass Fluid aus dem Fluidraum abgesaugt wird, um eine Bewegung des Kolbens hin zu der Kolbenanschlagposition zu unterstützen. Außerdem kann der Rückwärtslauf der Pumpe vorteilhaft sein, um eine weitere Funktion zu ermöglichen, zum Beispiel Betätigung einer Parksperre.
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Bei einer derartigen Fluidversorgungseinrichtung ist der erste Pumpenanschluss vorzugsweise direkt ohne Zwischenschaltung eines Druckregelventils mit dem ersten Fluidanschluss verbunden. Hierbei wird der Druck in dem Fluidzylinder durch die Drehzahl der Pumpe eingestellt, die vorzugsweise mittels eines geregelt ansteuerbaren Elektromotors angetrieben wird.
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Zur Verbesserung der Regelbarkeit kann der erste Pumpenanschluss ferner über eine Blende mit dem Niederdruckabschnitt verbunden sein.
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Die Abdichteinrichtung kann bei allen Ausführungsformen direkt an den Kolben angespritzt oder anvulkanisiert werden.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Antriebsstranges eines Kraftfahrzeuges mit einer Kupplungsanordnung, die mittels einer Aktuatoranordnung betätigt wird, die einen erfindungsgemäßen Fluidzylinder aufweist;
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2 den Fluidzylinder der 1 mit dem Kolben in der Kolbenanschlagposition und mit einem modifizierten zweiten Fluidanschluss;
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3 eine schematische Darstellung eines Fluidzylinders mit einem Ringkolben;
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4 eine Modifikation des Fluidzylinders der 3 mit einer Abdichteinrichtung, die zwei radial voneinander beabstandete Dichtungsstege aufweist;
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5 eine Herstellungsvariante der Ausführungsform der 4 mit zwei Dichtungsringen; und
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6 einen Längsschnitt einer Dichtungsringaufnahme des Fluidzylinders der 5.
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In 1 ist ein Antriebsstrang für ein Kraftfahrzeug schematisch dargestellt und generell mit 10 bezeichnet. Der Antriebsstrang 10 weist einen Antriebsmotor 12 wie einen Verbrennungsmotor sowie eine hiermit verbundene Kupplungsanordnung 14 auf, die beispielsweise als Anfahrkupplung ausgebildet sein kann. Die Kupplungsanordnung 14 ist vorliegend als eine einfache Reibkupplung ausgebildet, könnte jedoch auch zwei Kupplungen für ein Doppelkupplungsgetriebe beinhalten. Der Antriebsstrang 10 beinhaltet ferner ein Getriebe 16, wie ein einfaches Stufenwechselgetriebe oder ein Doppelkupplungsgetriebe. Ein Ausgang des Getriebes 16 ist mit einem Differential 18 verbunden, das Antriebsleistung auf zwei angetriebene Räder 20L, 20R des Kraftfahrzeuges verteilt.
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Zur Betätigung der Kupplungsanordnung 14 ist eine Aktuatoranordnung 24 vorgesehen. Die Aktuatoranordnung 24 ist als Fluid-Aktuatoranordnung ausgebildet und weist eine Fluidversorgungseinrichtung 26 auf. An die Fluidversorgungseinrichtung 26 ist ein Fluidzylinder 28 angeschlossen. Der Fluidzylinder 28 weist ein Zylindergehäuse 30 auf, innerhalb dessen ein Kolben 32 axial verschieblich gelagert ist. Zwischen dem Kolben 32 und dem Zylindergehäuse 30 ist eine Kolbendichtung 34 ausgebildet, die als einfach wirkende Dichtung ausgebildet ist. Eine Kolbenstange 36 ist mit dem Kolben 32 verbunden und tritt aus dem Zylindergehäuse 30 aus. Die Kolbenstange 36 wirkt über eine geeignete, nicht näher dargestellte Betätigungseinrichtung auf die Kupplungsanordnung 14. Eine von dem Fluidzylinder 28 erzeugte Betätigungskraft zur Betätigung der Reibkupplung 14, die beispielsweise als nass laufende Lamellenkupplung oder als Trockenkupplung ausgebildet sein kann, ist bei 38 gezeigt.
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Der Fluidzylinder 28 ist als einfach wirkender Zylinder ausgebildet, wobei eine Federanordnung 40 in dem Zylindergehäuse 30 angeordnet ist, die den Kolben 32 entgegen der Richtung der Betätigungskraft 38 vorspannt.
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Das Zylindergehäuse 30 weist ferner einen ersten Fluidanschluss 42 auf, der im Bereich einer axialen Stirnfläche eines Fluidraumes 44 ausgebildet ist, der zwischen dem Kolben 32 und dem Zylindergehäuse 30 ausgebildet ist.
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In 1 ist der Kolben 32 gegen die Kraft der Federanordnung 40 ausgelenkt. Zu diesem Zweck ist ein Fluid wie ein Hydrauliköl über den ersten Fluidanschluss 42 in den Fluidraum 44 unter Druck zugeführt worden.
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Zum Zuführen des Fluides dient die Fluidversorgungseinrichtung 26, die eine bidirektionale Pumpe 46 aufweist. Die bidirektionale Pumpe 46 wird mittels eines Elektromotors 48 angetrieben und weist einen ersten Pumpenanschluss 50 auf. Der erste Pumpenanschluss 50 ist über eine direkte Verbindungsleitung 52 ohne Zwischenschaltung eines Druckregelventils mit dem ersten Fluidanschluss 42 verbunden. Ferner weist die Pumpe 46 einen zweiten Pumpenanschluss 54 auf, der mit einem Niederdruckabschnitt 56 in Form eines Tanks verbunden ist. Der erste Pumpenanschluss 50 ist ferner über eine Blende 58 mit dem Niederdruckabschnitt 56 verbunden.
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Zum Befüllen des Fluidraumes 44 wird die Pumpe 46 so angetrieben, dass Fluid aus dem Niederdruckabschnitt 56 angesaugt wird, und zwar über den zweiten Pumpenanschluss 54. Das so geförderte Fluid wird über die Verbindungsleitung 52 dem ersten Fluidanschluss 42 zugeführt. Durch Regeln der Drehzahl des Elektromotors 48 kann dabei der Druck des Fluides in den Fluidraum 44 eingestellt werden. Der Bypass mit der Blende 58 kann dabei zur Verbesserung des Regelverhaltens führen.
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Die Kupplungsanordnung 14 ist vorzugsweise eine normalerweise geöffnete Kupplung (”normally open”), die bei Befüllen des Fluidraumes 44 in Schließrichtung betätigt wird.
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In manchen Situationen kann es sinnvoll sein, die Reibkupplung sehr schnell zu öffnen, beispielsweise bei einem Reset eines Steuersystems oder dergleichen.
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Für diesen Fall ist nicht nur vorgesehen, dass die Federanordnung 40 den Kolben 32 in eine Ausgangslage zurückdrückt. Um ein schnelleres Öffnen der Kupplungsanordnung zu erreichen, wird die Pumpe 46 in der entgegengesetzten Drehrichtung angetrieben, wobei Fluid aus dem Fluidraum 44 abgesaugt und über den zweiten Pumpenanschluss 54 dem Niederdruckabschnitt 56 zugeführt wird.
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Um zu vermeiden, dass über die Kolbendichtung 34 Luft angesaugt wird, ist der Kolben 32 mit einer Abdichteinrichtung 60 verbunden. Die Abdichteinrichtung 60 ist vorzugsweise als elastisch verformbares Dichtungselement an der dem Fluidraum 44 zugewandten Stirnseite des Kolbens 32 festgelegt. Wenn der Kolben 28 durch die Kraft der Federanordnung 40 und durch das Absaugen von Fluid aus dem Fluidraum 44 gegen eine stirnseitige Anschlagfläche 61 des Zylindergehäuses 30 anschlägt (siehe 2), verschließt die Abdichtungseinrichtung 60 den ersten Fluidanschluss 42. Hierdurch wird vermieden, dass weiteres Fluid aus dem Fluidraum 44 gesaugt wird. Demzufolge wird vermieden, dass Luft über die einseitig wirkende Kolbendichtung 34 angesaugt wird. Die Kolbendichtung 34 kann daher als einfach wirkende Dichtung ausgebildet werden.
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Wenn der Kolben aus der so erreichten Kolbenanschlagposition wieder ausgelenkt werden soll, wobei der Motor 48 wieder so angetrieben wird, dass Fluid aus dem Niederdruckabschnitt 56 angesaugt und über die Verbindungsleitung 52 dem ersten Fluidanschluss 42 zugeführt wird, ist die wirksame Querschnittsfläche relativ klein, nämlich entsprechend dem Querschnitt des ersten Fluidanschlusses 42. Hierdurch ist zunächst ein relativ hoher Druck in der Verbindungsleitung 52 notwendig, um den Kolben 32 aus der Kolbenanschlagposition zu lösen, die beispielhaft auch in 2 gezeigt ist.
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Erst wenn der Kolben sich aus dieser Position gelöst hat, ist die wirksame Kolbenfläche wiederum die Fläche des gesamten Kolbens, so dass ein geringerer Druck zum weiteren Auslenken des Kolbens 32 notwendig ist.
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Um dieses Problem zu lindern, kann das Zylindergehäuse 30 einen zweiten Fluidanschluss 62 aufweisen, der die Abdichtung des ersten Fluidanschlusses 42 umgeht. Der zweite Fluidanschluss 62 kann dann über ein separates Rückschlagventil 64 mit dem ersten Pumpenanschluss 50 verbunden sein. Hierdurch steht von Beginn an beim Lösen des Kolbens 32 aus der Kolbenanschlagposition eine größere Querschnittsfläche zur Verfügung, so dass der Kolben bereits bei einem geringeren Druck des Fluides von der Kolbenanschlagposition abgehoben werden kann. Das Rückschlagventil 64 kann dabei ein außerhalb des Zylindergehäuses 30 vorgesehenes Ventil sein, kann jedoch auch, wie es in 2 alternativ gezeigt ist, in das Zylindergehäuse 30 integriert sein.
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Zur Betätigung von Reibkupplungen in Kraftfahrzeug-Antriebssträngen ist es vorteilhaft, wenn der Fluidzylinder als Ringzylinder mit einem Ringkolben ausgebildet ist, wie es schematisch in 3 dargestellt ist. 3 stellt dabei lediglich einen halben Längsschnitt eines solchen ringförmigen Fluidzylinders 28' dar.
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Bei dieser Ausführungsform ist es ferner bevorzugt, wenn das Zylindergehäuse 30 über den Umfang verteilt eine Mehrzahl von ersten Fluidanschlüssen 42 aufweist. In entsprechender Weise ist der Kolben mit einer ringförmigen Abdichteinrichtung 60 ausgebildet, die sämtliche erste Fluidanschlüsse 42 gleichzeitig abdichtet, von denen in 3 nur einer gezeigt ist.
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Die Kolbendichtung 34 kann durch einen Dichtungsbelag 66 auf der dem Fluidraum zugewandten Seite des Ringkolbens 32 ausgebildet sein, wobei die Kolbendichtung 34 eine radial außen liegende Dichtlippe 34a und eine radial innen liegende Dichtlippe 34b aufweist.
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Ferner kann es bei der Verwendung eines solchen Fluidzylinders 28' zur Betätigung einer Kupplungsanordnung 14 bevorzugt sein, wenn der Ringkolben 32 über ein Axiallager 68 mit einem Betätigungsglied zum Betätigen der Kupplungsanordnung 14 gekoppelt ist. In diesem Fall kann der Ringzylinder 28' gehäusefest angeordnet werden. Die Kupplungsanordnung weist dabei vorzugsweise einen Federsteg 70 auf, wobei eine Federanordnung 40 zwischen dem Federsteg 70 und einer Kupplungsglocke 72 angeordnet ist, die sich mit der Kupplungsanordnung 14 mitdrehen. In einer weiteren Variante kann die Feder 40 sich im Zylindergehäuse 30 abstützen und direkt auf den Kolben 32 wirken.
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In 3 ist ferner gezeigt, dass im Bereich der Anschlagfläche 61 in dem Zylindergehäuse 30 eine umlaufende Ringnut 74 ausgebildet sein kann, die die Mehrzahl von über den Umfang verteilten Fluidanschlüssen 42 miteinander verbindet. Die Ringnut bildet hierbei einen Kanal 74, dessen Querschnittsfläche die wirksame Fläche zum Abheben des Ringkolbens 32 aus der in 3 gezeigten Kolbenanschlagposition definiert. Diese Fläche ist größer als die Summe der Querschnittsflächen der ersten Fluidanschlüsse 42, so dass das Abheben des Ringkolbens 32 aus der Kolbenanschlagposition erleichtert ist.
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4 zeigt eine alternative Ausführungsform eines Fluidzylinders 28'', der hinsichtlich Aufbau und Funktion generell dem Fluidzylinder 28' der 3 entsprechen kann.
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Bei dieser Ausführungsform beinhaltet ein Dichtungsbelag 66 an dem Ringkolben 32 nicht nur eine Dichtlippe 34a (und ggf. 34b) zum Bilden einer Kolbendichtung 34. Vielmehr weist der Dichtungsbelag 66 einen ringförmigen ersten axial vorstehenden Dichtungssteg 76 auf, der radial außerhalb der ersten Fluidanschlüsse 42 auf die Anschlagfläche 61 wirkt. Ferner beinhaltet der Dichtungsbelag 66 einen zweiten Dichtungssteg 78, der axial vorsteht und radial innerhalb der Mehrzahl von ersten Fluidanschlüssen 42 an der Anschlagfläche anliegt.
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Bei dieser Ausführungsform wird zwischen dem ersten Dichtungssteg 76 und dem zweiten Dichtungssteg 78 ein ringförmiger Kanal 80 gebildet, der die wirksame Querschnittsfläche zum Abheben des Kolbens aus der Kolbenanschlagposition definiert. Bei dieser Ausführungsform kann ggf. auf einen Ringkanal 74 in dem Zylindergehäuse 30 verzichtet werden.
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5 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Fluidzylinders 28''', der hinsichtlich Aufbau und Funktion generell dem Fluidzylinder 28'' der 4 entspricht.
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Bei dieser Ausführungsform ist an dem Kolben 32 eine Dichtringaufnahme 82 festgelegt, deren Längsschnitt in 6 dargestellt ist.
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Die Dichtringaufnahme 82 kann beispielsweise mit den Kolben 32 verschweißt werden. In die Dichtringaufnahme 82 können zwei Dichtringe 84, 86 eingelegt bzw. eingeklebt werden. Die Dichtringe können als vorgefertigte O-Ringe ausgebildet sein, können jedoch auch in die Dichtringaufnahme eingespritzt oder anvulkanisiert sein.
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Die Dichtringe 84, 86 haben die gleiche Funktion wie die Dichtungsstege 76, 78. Wiederum ist zwischen den Dichtringen 84, 86 ein Kanal 80 ausgebildet, der die wirksame Querschnittsfläche zum Abheben des Kolbens 32 aus der Kolbenanschlagposition definiert.
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An einen radialen Außenumfang der Dichtringaufnahme 82 kann eine erste Dichtlippe 34a angeformt werden. An einen radialen Innenumfang der Dichtringaufnahme 82 kann eine weitere Dichtlippe 34b angeformt werden, wobei die Dichtlippen 34a, 34b die Kolbendichtung 34 bilden.
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Wie es in 5 dargestellt ist, kann die Ausführungsform mit dem durch die Dichtringe 84, 86 gebildeten Kanal 80 auch mit einem Ringkanal 74 in dem Zylindergehäuse 30 kombiniert werden.