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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wischerleiste für eine Scheibenwisch- und Waschanordnung eines Kraftfahrzeugs sowie eine mit einer derartigen Wischerleiste ausgestattete Scheibenwisch- und Waschanordnung.
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Hintergrund
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Scheibenwisch- und Wascheinrichtungen für Kraftfahrzeugscheiben sind im Stand der Technik hinlänglich bekannt. Mittels einer oder mehrerer Waschdüsen kann hiermit eine Waschflüssigkeit zum Beispiel auf eine Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeugs gesprüht werden. Mit dem Sprühvorgang geht typischerweise eine Wischbewegung zumindest eines der Scheibe zugeordneten Scheibenwischers einher, um die Waschflüssigkeit auf der Scheibe zu verteilen und um mit Hilfe der Waschflüssigkeit von der Scheibenoberfläche ablösbare Anhaftungen und Schmutzpartikel zumindest aus dem Wischbereich des Scheibenwischers zu entfernen.
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So existieren verschiedene Konzepte zum Auftragen der Waschflüssigkeit auf eine zu reinigende Scheibe. Beispielsweise können die zum Reinigen einer Frontscheibe vorgesehenen Waschdüsen in Fahrtrichtung des Fahrzeugs der Scheibe vorgelagert im Bereich der Motorhaube oder im Bereich der Aufhängung der etwa pendelnd angetriebenen Scheibenwischer angeordnet sein. Bei Aktivierung der Waschfunktion ist es hierbei nahezu unvermeidlich, dass die auf die Scheibe aufgesprühte Waschflüssigkeit etwa auch begünstigt durch den Fahrtwind und die aerodynamische Gestaltung des Kraftfahrzeugs über einen oberen, an eine Dachstruktur angrenzenden Rand sowie über seitliche, an A-Säulen angrenzende Ränder der Frontscheibe hinausbefördert wird. Neben einem übermäßigen Verlust an Waschflüssigkeit hat dies ferner zur Folge, dass nachfolgende Verkehrsteilnehmer sowie Fußgänger unfreiwillig mit Waschflüssigkeit beaufschlagt werden.
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Dieser ineffiziente Umgang mit der im Kraftfahrzeug mitzuführenden Waschflüssigkeit kann die Verkehrssicherheit nachfolgender Verkehrsteilnehmer, insbesondere von Motorradfahrern beeinträchtigen. Ferner ist jenen Waschflüssigkeitsverlusten bei der Bemessung eines Waschflüssigkeits-Vorratsbehälters Rechnung zu tragen. Insoweit ist eine den unweigerlichen Waschflüssigkeitsverlusten entsprechende zusätzliche Menge an Waschflüssigkeit im Kraftfahrzeug mitzuführen.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Menge der im Kraftfahrzeug mitzuführenden Waschflüssigkeit und damit das Gesamtfahrzeuggewicht zu senken, ohne jedoch die Wartungsintervalle zum Nachfüllen der Waschflüssigkeit zu verkürzen. Daneben soll eine möglichst effiziente und zügige Reinigung der Scheibe bei geringstmöglicher Umweltbelastung bereitgestellt werden.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen
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Diese Aufgabe wird mit einer Scheibenwisch- und Waschanordnung für ein Kraftfahrzeug gemäß Patentanspruch 1, mit einer Filter-Behälter-Einheit nach Anspruch 11, ferner mit einem Kraftfahrzeug nach Patentanspruch 12 sowie mit einem Verfahren zum Reinigen einer Kraftfahrzeugscheibe gemäß Patentanspruch 13 gelöst, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen jeweils Gegenstand abhängiger Patentansprüche sind.
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Die demgemäß vorgesehene Scheibenwisch- und Waschanordnung ist zur Reinigung zumindest einer Scheibe eines Kraftfahrzeugs, etwa einer Front- oder Heckscheibe ausgebildet. Die Scheibenwisch- und Waschanordnung weist hierbei typischerweise einen Scheibenwischer mit einem entlang der zu reinigenden Scheibe bewegbaren Wischarm und einer daran angeordneten, mit der Scheibe in Kontaktstellung bringbare Wischerleiste auf. Die Wischerleiste steht hierbei mit einer waschflüssigkeitsfördernden Zufuhrleitung und mit einer Rückführleitung für die Waschflüssigkeit in Strömungsverbindung. Hierdurch wird insbesondere ermöglicht, die zum Reinigen der Scheibe vorgesehene Waschflüssigkeit über die Wischerleiste auf die Scheibe aufzubringen und wieder von der Scheibe aufzunehmen und bevorzugt einem Wiederaufbereitungsprozess zuzuführen.
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Hierbei ist insbesondere vorgesehen, dass die Wischerleiste im Wesentlichen abdichtend mit der zu reinigenden Scheibenoberfläche in Kontaktstellung bringbar ist, so dass die über die Wischerleiste auf die Scheibenoberfläche aufbringbare Waschflüssigkeit stets innerhalb einer bevorzugt umlaufenden Wischlippenstruktur der Wischerleiste verbleibt. Neben einer Rückführung und hiermit einhergehenden Widerverwendbarkeit der Waschflüssigkeit kann eine lokal begrenzte und temporäre Beaufschlagung der Scheibe mit Waschflüssigkeit ausschließlich in einem solchen Flächenabschnitt der Scheibe erfolgen, in welchem sich die Wischerleiste gerade befindet.
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Durch den mittels der umlaufenden Wischlippenstruktur der Wischerleiste geschlossenen Hohlraum oder Zwischenraum zwischen einem Träger der Wischerleiste und einer zu reinigenden Scheibenoberfläche kann einer ungewollten Abgabe von Waschflüssigkeit an die außerhalb der Scheibe liegende Umgebung sowie einer hiermit einhergehenden Beeinträchtigung anderer Verkehrsteilnehmer oder Passanten effektiv entgegengewirkt werden. Selbst bei vergleichsweise hoher Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs steht somit nicht mehr zu befürchten, dass nachfolgende Verkehrsteilnehmer von versprühter Waschflüssigkeit beeinträchtigt werden.
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Zudem kann durch die Rückführung der Waschflüssigkeit und deren Wiederverwendung die Menge der im Fahrzeug mitzuführenden Waschflüssigkeit in vorteilhafter Weise verringert und somit das Gesamtfahrzeuggewicht gesenkt werden.
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Da mittels der geschlossenen Wischlippenstruktur der Wischerleiste eine unkontrollierte oder ungewollte Abgabe von Waschflüssigkeit an die Umgebung weitreichend verhinderbar ist, können auch solche Reinigungsflüssigkeiten oder Reinigungskonzentrate mit chemischen und gegebenenfalls umweltschädlichen Zusätzen Verwendung finden, die gegenüber herkömmlichen, zumeist auf Wasser basierenden Waschflüssigkeiten, eine verbesserte bzw. gesteigerte Reinigungswirkung bereitstellen können.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung weist die Scheibenwisch- und Waschanordnung einen im Wesentlichen geschlossen ausgebildeten Waschflüssigkeitskreislauf auf, in welchem zumindest eine waschflüssigkeitsfördernde Pumpe und ein Behälter für die Waschflüssigkeit vorgesehen sind.
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In Weiterbildung hiervon ist ferner vorgesehen, dass die mit der Wischerleiste in Strömungsverbindung stehende Rückführleitung über einen Filter in den Behälter für die Waschflüssigkeit mündet. Über den Filter können etwaige, von der zu reinigenden Scheibe gelöste oder dementsprechend entfernte Schmutzpartikel aus der rückgeführten und von der Scheibe aufgenommenen Waschflüssigkeit herausgefiltert werden, so dass die in den Behälter rückführbare Waschflüssigkeit entsprechend aufbereitet und gereinigt dem Waschflüssigkeitsbehälter zuführbar ist.
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Es ist nach einer bevorzugten Ausgestaltung ferner vorgesehen, dass stromabwärts des Waschflüssigkeitsbehälters sowie stromaufwärts der Wischerleiste eine Pumpe für die Waschflüssigkeit im Waschflüssigkeitskreislauf angeordnet ist. Mittels der Pumpe kann die im Behälter bereitgestellte Waschflüssigkeit bei Bedarf mittels der Wischerleiste lokal auf die Scheibe aufgebracht werden.
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In vorteilhafter Weiterbildung ist hierbei ferner vorgesehen, dass die Zufuhrleitung als auch die Rückführleitung, der Filter, der Behälter und/oder die Pumpe sowie entsprechend zwischen den genannten Komponenten verlaufende Leitungen oder Schläuche druckstabil und gegenüber der Umgebung abgedichtet ausgebildet sind. So kann durch das Betätigen der Pumpe und durch einen entsprechenden Druckaufbau in der Zufuhrleitung und einer hiermit einhergehenden Entnahme von Waschflüssigkeit aus dem Behälter ein entsprechender Unterdruck im Behälter entstehen, der sich entsprechend in die Rückführleitung fortpflanzt, welche demzufolge eine Saugwirkung auf die Wischerleiste ausüben kann.
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Mittels des über die waschflüssigkeitsfördernde Pumpe erzeugbaren Drucks in der Zufuhrleitung und des hiermit einhergehenden Unterdrucks in der Rückführleitung kann ein Absaugen der auf die Scheibe aufgebrachten Waschflüssigkeit über die Wischerleiste begünstigt und unterstützt werden.
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Es kann hierbei ferner der Einsatz zumindest einer weiteren, etwa in der Rückführleitung angeordneten Saugpumpe vorgesehen werden, die unabhängig von dem Betrieb der waschflüssigkeitsfördernden und in der Zufuhrleitung angeordneten Pumpe einen Unterdruck und eine hiermit einhergehende Saugwirkung auf die Wischerleiste ausüben kann.
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Es ist ferner denkbar, dass die Zufuhrleitung stromabwärts der waschflüssigkeitsfördernden Pumpe in zwei Zufuhrleitungen verzweigt, welche jeweils zu einem von zwei oder mehreren Scheibenwischern führen.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind der Filter und der Behälter für die Waschflüssigkeit als Komponenten einer austauschbaren Filter-Behälter-Einheit ausgebildet. Wenngleich der Waschflüssigkeitskreislauf weitgehend geschlossen ausgebildet ist, treten in der Praxis dennoch, etwa aufgrund der Benetzung der Scheibe, zumindest geringfügige Verluste im Betrieb der Scheibenwisch- und Waschanordnung auf, so dass bei fortwährendem Betrieb der Scheibenwisch- und Waschanordnung der Füllstand der Waschflüssigkeit im entsprechenden Behälter kontinuierlich abnimmt.
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Sobald eine vorgegebene Untergrenze des Waschflüssigkeitsstands unterschritten wird, ist ein Austausch der Filter-Behälter-Einheit erforderlich. Durch Vorsehen von Behälter und Filter in einer einzigen baulichen Einheit kann das Auswechseln bzw. Erneuern der Waschflüssigkeit als auch des Filters in nur einem einzigen Arbeitsschritt erfolgen.
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Es ist in diesem Zusammenhang ferner denkbar, dass verschiedene, der jeweiligen Jahreszeit und den hiermit einhergehenden Witterungsverhältnissen angepasste Reinigungsflüssigkeiten Verwendung finden, welche z. B. speziell für das Entfernen von durch Insekten verursachten Silikon und/oder Chitin-Rückständen geeignet sind. Bei winterlichen Witterungsverhältnissen können hingegen andere Reinigungsflüssigkeiten verwendet werden, welche speziell auf winterliche Schmutz- und Scheibenanhaftungen abgestimmt sind. Ein Austausch der Reinigungsflüssigkeiten kann hierbei durch den Austausch einer entsprechenden Filter-Behälter-Einheit erfolgen.
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Es ist hierbei insbesondere vorgesehen, dass die Filter-Behälter-Einheit im Kraftfahrzeuginnenraum bzw. vom Kraftfahrzeuginnenraum her zugänglich auswechselbar anordenbar oder angeordnet ist. Da die auf die Scheibe applizierte Waschflüssigkeit über die Rückführleitung in den Waschflüssigkeitsbehälter rückführbar ist und somit das Behältervolumen gegenüber herkömmlichen Waschflüssigkeitsbehältern merklich reduziert werden kann, kann der Behälter bzw. die Filter-Behälter-Einheit einen merklich verringerten Bauraumbedarf aufweisen, so dass eine weitaus flexiblere und gut erreichbare Anordnung der gesamten Filter-Behälter-Einheit im Kraftfahrzeug ermöglicht wird.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist im Waschflüssigkeitskreislauf ein mit der Pumpe und mit dem Behälter in Reihe geschalteter Wassertank angeordnet. Über den Wassertank kann die im Behälter vorgesehene Waschflüssigkeit verdünnt werden, so dass auch Reinigungskonzentrate im austauschbaren Waschflüssigkeitsbehälter Verwendung finden können. Ein ursprünglich im Behälter bereitgestelltes Waschflüssigkeitskonzentrat vermischt sich bei einer initialen Aktivierung oder Betätigung der Scheibenwisch- und Waschanordnung mit dem im Wassertank bereitgestellten Waschwasser, so dass sich nach einigen aufeinanderfolgenden Betätigungen der Scheibenwisch- und Waschanordnung eine gleichmäßige Konzentration der Waschflüssigkeit und ihrer aktiv reinigenden Substanzen im Waschflüssigkeitskreislauf einstellt.
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Mit Hilfe des Wassertanks können unvermeidbare Waschflüssigkeitsverluste kompensiert werden, so dass Wartungsintervalle zum Austauschen und Erneuern der Waschflüssigkeit oder eines Waschflüssigkeitskonzentrats zeitlich gestreckt werden können.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist der Behälter für die Waschflüssigkeit mit einem Waschflüssigkeitskonzentrat befüllbar und/oder er ist mit einem Waschflüssigkeitskonzentrat zumindest in einem Auslieferungszustand befüllt.
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Insbesondere bei Verwendung eines Waschflüssigkeitskonzentrats und eines zusätzlichen im Waschflüssigkeitskreislauf integrierten Wassertanks kann das Volumen des Behälters bzw. der Filter-Behälter-Einheit weiter reduziert werden, was deren Unterbringung im Kraftfahrzeug und Austausch weiter vereinfacht.
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Ferner weist die Wischerleiste nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung zumindest einen flüssigkeitsdicht ausgebildeten Träger auf, an welchem eine umlaufende und sich von einer Ebene des Trägers erhebende Wischlippenstruktur angeordnet ist. Der Träger ist hierbei flüssigkeitsdicht ausgebildet, sodass er zusammen mit der an ihm umlaufend angeordneten Wischlippenstruktur einen Innenraum bildet, welcher mit Erreichen einer Anlagestellung an eine Scheibe von der Scheibenoberfläche im Wesentlichen verschließbar ist.
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Der Träger kann eine im Wesentlichen ebene oder entsprechend der Scheibengeometrie auch leicht gekrümmte Formgebung aufweisen. Die Wischlippenstruktur ragt jedoch aus jener Ebene heraus und erstreckt sich z. B. entlang eines Seitenrandes des Trägers in einer in sich geschlossenen Form. Das heißt, die Wischlippenstruktur kann eine umlaufende und geschlossene, randseitige Begrenzung des Trägers bilden. Ein von Träger und Wischlippenstruktur gebildeter im Wesentlichen flüssigkeitsdicht verschließbarer Innenraum wird dabei rückseitig, etwa einer zu reinigenden Scheibe abgewandt, vom Träger, und randseitig von der Wischlippenstruktur begrenzt. Die Wischlippenstruktur ist hierbei nicht zwingend an einer seitlichen Begrenzung des Trägers anzuordnen sondern kann auch in einem vorgegebenen Abstand hiervon am Träger vorgesehen werden.
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Der Träger selbst kann hierbei einen flüssigkeitsdichten Wandungsabschnitt aufweisen oder z. B. mittels eines gegebenenfalls abnehmbaren Deckels verschließbar sein.
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Es ist hierbei ferner vorgesehen, dass an dem Träger zumindest ein Auslass oder eine Düse zur Beaufschlagung mit Waschflüssigkeit vorgesehen ist, welche während des Reinigungsvorgangs jedoch weitreichend innerhalb des von der Wischlippenstruktur umschlossenen Zwischen- oder Innenraums verbleiben kann. Der Zwischen- oder Innenraum ist der Scheibe abgewandt, bzw. in Richtung der Flächennormalen der zu reinigenden Scheibe vom Träger begrenzt.
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Sofern sich die Wischerleiste nicht in einer Anlagestellung mit der zu reinigenden Scheibe befindet, wird der mit Waschflüssigkeit befüllbare Zwischenraum zumindest gedanklich von einer Lippenebene begrenzt, in welcher die freien und dem Träger abgewandten, bzw. der Scheibe zugewandten Enden der Wischlippenstruktur zu liegen kommen. In Anlagestellung mit der zu reinigenden Scheibe fällt jene Lippenebene im Wesentlichen mit der Scheibenoberfläche zusammen.
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Mittels einer umlaufenden bzw. geschlossenen Wischlippenstruktur kann die über die Wischerleiste auf die zu reinigende Scheibe aufbringbare Waschflüssigkeit innerhalb des von der Wischlippenstruktur umschlossenen Zwischenraums verbleiben. Neben einem Einlass zum Auftragen der Waschflüssigkeit auf die Scheibe weist der Träger bzw. die Wischerleiste an einem dem Einlass abgewandten Endabschnitt zumindest einen aus dem Zwischenraum herausführenden Auslass für die Waschflüssigkeit auf, welcher mit der Rückführleitung in Strömungsverbindung steht.
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Mittels des Auslasses kann die in den Zwischenraum eingeleitete Waschflüssigkeit nach Gebrauch kontrolliert aus dem Zwischenraum abgeleitet und über die Rückführleitung und den darin vorgesehenen Filter wieder dem Vorratsbehälter zugeführt werden. Auch kann während des Befüllens des Zwischenraums der Wischerleiste mit Waschflüssigkeit die im Zwischenraum befindliche Luft über den Auslass abgeführt oder abgesaugt werden, so dass sich während des Flutens oder Befüllens des Zwischenraums mit Waschflüssigkeit kein nennenswerter Flüssigkeitsdruck aufbaut, der andererseits etwa zu einem Abheben der Wischerleiste von der zu reinigenden Scheibe führen könnte.
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Hierbei sind der Einlass und der Auslass für die Waschflüssigkeit an zueinander abgewandten Endabschnitten des Trägers der Wischerleiste vorgesehen, wobei bei einem pendelnd angetriebenen Scheibenwischer der Einlass für die Waschflüssigkeit einer Scheibenwischeraufhängung zugewandt und der Auslass der Scheibenwischeraufhängung abgewandt vorzusehen ist. Auf diese Art und Weise kann bei einem pendelnden Betrieb des Scheibenwischers ein radial nach außen wirkender Fliehkrafteffekt das Verteilen der Waschflüssigkeit im Zwischenraum zwischen Träger und zu reinigender Scheibe begünstigen und beschleunigen.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die Scheibenwisch- und Waschanordnung zumindest eine weitere, etwa an der Wischerleiste oder anderweitig der Scheibe vorgelagerte Waschdüse zum Benetzen der Scheibe mit einer Flüssigkeit, etwa mit Waschwasser auf. Mit dieser zusätzlichen Wasch- oder Sprühdüse kann die Scheibe zusätzlich befeuchtet bzw. mit Flüssigkeit benetzt werden, um die Reibung zwischen Wischerleiste und zu reinigender Scheibe zu minimieren.
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Nach einem weiteren vorteilhaften, nebengeordneten Aspekt ist schließlich eine Filter-Behälter-Einheit vorgesehen, welche austauschbar in der Scheibenwisch- und Waschanordnung anordenbar ist. Die Filter-Behälter-Einheit weist einen mit der Rückführleitung koppelbaren Filter sowie einen stromabwärts des Filters angeordneten Behälter für die Waschflüssigkeit auf. Der Behälter ist hierbei stromaufwärts einer waschflüssigkeitsführenden Zuführleitung der Scheibenwisch- und Waschanordnung anordenbar. Filter und Behälter können insbesondere als bauliche Einheit ausgebildet und dementsprechend in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet oder untergebracht sein, welches einen Anschluss zur Zufuhrleitung und einen Anschluss zur Rückführleitung der zuvor beschriebenen Scheibenwisch- und Waschanordnung aufweist.
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In einem weiteren nebengeordneten Aspekt ist schließlich ein Kraftfahrzeug vorgesehen, welches zumindest eine zuvor beschriebene Scheibenwisch- und Waschanordnung aufweist. Ferner ist ein Verfahren zum Reinigen einer Scheibe eines Kraftfahrzeugs unter Verwendung einer zuvor beschriebenen Schreibenwisch- und Waschanordnung vorgesehen, wobei eine in einem Behälter bereitgestellte Waschflüssigkeit über eine zu einer Wischerleiste eines Scheibenwischers führende Zufuhrleitung mittels der Wischerleiste auf die Scheibe aufgebracht und über eine von der Wischerleiste wegführende Rückführleitung wieder in den Behälter zurückgeführt wird.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Weitere Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten werden in der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Scheibenwisch- und Waschanordnung,
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2 ein Blockdiagramm eines geschlossenen Waschflüssigkeitskreislaufs und
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3 eine schematische Darstellung einer mit der zu reinigenden Scheibe in Kontaktstellung bringbaren Wischerleiste.
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Detaillierte Beschreibung
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Die in den 1 und 3 schematisch dargestellte Scheibenwisch- und Waschanordnung 10 eines Kraftfahrzeugs weist zwei jeweils an einer Aufhängung 13, 15 pendelnd und schwenkbar gelagerte Scheibenwischer 12, 14 auf. Der Scheibenwischer 12 weist einen an der Aufhängung 13 schwenkbar gelagerten Wischarm 22 auf, an dessen der Aufhängung 13 abgewandten Ende eine Wischerleiste 18 befestigt ist. Ähnlich verhält es sich mit dem zweiten Scheibenwischer 14, welcher einen an einer Aufhängung 15 schwenkbar oder pendelnd gelagerten Wischarm 24 mit einer Wischerleiste 20 aufweist.
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Die beiden Wischerleisten 18, 20, von denen die Wischerleiste 18 in 3 in einer Draufsicht von unten gezeigt ist, weisen eine nach außen hin geschlossene Wischlippenstruktur 33 auf, welche den Außenrand eines Trägers 25 der Wischerleiste 18 nahezu vollständig umschließt. Die Wischlippenstruktur 33 der Wischerleiste 18 weist hierbei zwei sich in Längsrichtung 1 der Wischerleiste 18 erstreckende Längslippen 26, 28 auf, die in Querrichtung 2 des Trägers 25 um die Länge der dazwischenliegenden Querlippen 30, 32 zueinander beabstandet angeordnet sind. Die gegenüberliegenden Enden der Längslippen 26, 28 grenzen insoweit an gegenüberliegende Enden der Querlippen 30, 32 an.
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Zwar erstrecken sich die Querlippen 30, 32 vollständig im Zwischenraum zwischen den parallel zueinander angeordneten Längslippen 26, 28. Es ist jedoch auch denkbar, dass die Kopf- oder Stirnenden der Längslippen 26, 28 an um die Breite der Längslippen 26, 28 verlängerte Querlippen 30, 32 angrenzen, sodass die Querlippen 30, 32 in Längsrichtung an den Stirn- oder Kopfenden der Längslippen 26, 28 zu liegen kommen. Längslippen 26, 28 und Querlippen 30, 32 bilden eine in sich weitgehend geschlossene und umlaufende Rahmenstruktur, welche beim Anliegen an einer zu reinigenden Scheibe 16 einen Zwischenraum 34 zwischen dem Träger 25 und der Scheibe 16 bildet.
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Der Zwischenraum 34 kann über einen am Träger 25 vorgesehenen Auslass 36 mit Waschflüssigkeit 11 bzw. mit einem Reinigungsfluid beaufschlagt bzw. geflutet werden, wobei an einen dem Einlass 36 gegenüberliegenden Längsende des Trägers 25 ein hiermit korrespondierender etwa schlitzartig ausgebildeter Auslass 38 vorgesehen ist, über welchen die in den Zwischenraum 34 eingeleitete Waschflüssigkeit 11 wieder aus dem Zwischenraum 34 herausgeführt, entnehmbar bzw. absaugbar ist. Der Auslass 38 befindet sich von Vorteil unmittelbar angrenzend an derjenigen Querlippe 32, welche der Aufhängung 13 des Scheibenwischers 12 abgewandt angeordnet ist.
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Folglich befindet sich der gegenüberliegend angeordnete sich in Längsrichtung 1 des Trägers 25 erstreckende und mittig zwischen den Längslippen 26, 28 liegende Auslass 36 an einem der Aufhängung 13 zugewandten Endabschnitt der Wischerleiste 18. Auf diese Art und Weise kann die in den Zwischenraum 34 geleitete Waschflüssigkeit 11 unter Einwirkung der im pendelnden Betrieb des Scheibenwischers 12 entstehenden Fliehkräfte zum gegenüberliegenden endseitigen Auslass 38 befördert werden.
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Mit der geschlossenen und umlaufenden Ausgestaltung der Wischlippenstruktur 33 kann ein zielgerichtetes und sparsames Beaufschlagen der zu reinigenden Scheibe 16 mit Waschflüssigkeit 11 erfolgen. Zudem kann mittels der in Umfangsrichtung geschlossenen Wischlippenstruktur 33 ein unkontrolliertes Versprühen von Waschflüssigkeit 11 außerhalb des Wischfeldes der Scheibenwischer 12, 14 effektiv verhindert werden. Ferner kann eine Beeinträchtigung des nachfolgenden Verkehrs oder von in der Umgebung des Kraftfahrzeugs befindlichen Fußgängern effektiv vermieden werden. Auch eignet sich die geschlossen ausgebildete Wischerleiste 18 insbesondere für den Einsatz von chemischen Zusätzen oder Konzentraten zur Waschflüssigkeit, welche nicht in die Umwelt oder Umgebung gelangen sollten.
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Schließlich kann mittels des Ablaufs 38 und der hiermit in Fluidverbindung stehenden, in 2 gezeigten Rückführleitung 50 die Waschflüssigkeit 11 über einen Filter 44 dem Behälter 46 für die Waschflüssigkeit 11 wieder zugeführt werden. Die Waschflüssigkeit 11 kann insoweit, abgesehen von einer Filmbildung auf der Scheibe 16, in einem weitgehend geschlossenen Waschflüssigkeitskreislauf 40 gehalten werden, welcher eine mehrfache Verwendung der Waschflüssigkeit 11 ermöglicht. Die Menge der mitzuführenden Waschflüssigkeit 11 kann somit deutlich reduziert und somit das Gesamtfahrzeuggewicht in vorteilhafter Weise verringert werden.
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Es ist hierbei insbesondere vorgesehen, dass die mit der Wischerleiste 18 jeweils in Strömungsverbindung stehende Rückführleitung 50 als auch die Zufuhrleitung 52 abdichtend und druckstabil mit der Wischerleiste 18 als auch mit den übrigen Komponenten des Waschflüssigkeitskreislaufs 40 in Strömungsverbindung stehen. Auf diese Art und Weise kann mittels der Pumpe 42 durch Druckaufbau in der Zufuhrleitung 52 und ein hiermit einhergehendes Ansaugen von Waschflüssigkeit 11 aus dem Behälter 46 im Behälter selbst ein durch die Entnahme der Waschflüssigkeit 11 bedingter Unterdruck gebildet werden, welcher sich über die Rückführleitung 50 und den darin vorgesehenen Filter 44 in den Zwischenraum 34 der Wischerleiste 18 fortpflanzen kann.
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Die Betätigung der Pumpe 42 kann somit aufgrund der weitgehend geschlossenen Ausbildung des Waschflüssigkeitskreislaufs 40 einen eine Absaugung der Waschflüssigkeit 11 begünstigenden Unterdruck in der Rückführleitung 50 bereitstellen.
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Nach einer weiteren Ausführung kann gemäß der gestrichelten Darstellungen in 2 auch zusätzlich zum Behälter 46 für die Waschflüssigkeit 11 ein Wassertank 56 mit der Pumpe 42 und mit dem Behälter 46 in Reihe geschaltet werden, welcher typischerweise mit Frostschutz angereichertem Waschwasser 58 befüllbar ist. Mittels eines zusätzlichen Wassertanks 56 kann im Behälter 46 auch ein Reinigungskonzentrat 48 Verwendung finden, welches sich etwa infolge einiger weniger Betätigungen der Pumpe 42 weitgehend vollständig mit dem Waschwasser 58 vermischt. Die Verwendung des zusätzlichen Wassertanks 56 ermöglicht es, den Behälter 46 lediglich zur Aufnahme eines Reinigungskonzentrats 48 auszubilden und dementsprechend weitaus kleiner als für Waschflüssigkeitsbehälter üblich auszubilden.
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Des Weiteren können der Filter 44 und der Behälter 46 als Komponenten einer Filter-Behälter-Einheit 54 ausgebildet sein, welcher als ganzes auswechselbar im Waschflüssigkeitskreislauf 40 anordenbar ist. Die Filter-Behälter-Einheit 54 weist insoweit eine einzige bauliche Einheit auf, die mit nur einem einzigen Arbeitsgang sowohl den Austausch bzw. die Erneuerung des Behälters 46, der Waschflüssigkeit 11 oder des Konzentrats 48 sowie des Filters 44 ermöglicht. Ferner kann die verbrauchte bzw. verschmutzte und im Behälter 46 gesammelte Waschflüssigkeit 11 einem umweltfreundlichen Recyclingprozess zugeführt werden, so dass auch nach Gebrauch und nach einem Austausch oder einem Erneuern der Waschflüssigkeit 11 eine Belastung für die Umwelt möglichst gering gehalten oder gar vermieden werden kann.
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In 1 ist ferner eine zusätzliche Waschdüse 60 angedeutet, mittels derer z. B. Waschwasser 58 zusätzlich zu der über die Wischerleisten 18, 20 zuführbaren Waschflüssigkeit 11 auf die Scheibe 16 aufgebracht werden kann. Die Waschdüse 60 dient hierbei insbesondere einem initialen Benetzen der Scheibe 16, um eine Reibung der Scheibenoberfläche 16 mit der Wischlippenstruktur 16 zu minimieren.
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Die dargestellten Ausführungsformen zeigen lediglich mögliche Ausgestaltung der Erfindung zu welcher weitere zahlreiche Varianten denkbar und im Rahmen der Erfindung sind. Die exemplarisch gezeigten Ausführungsbeispiele sind in keiner Weise hinsichtlich des Umfangs, der Anwendbarkeit oder der Konfigurationsmöglichkeiten der Erfindung als einschränkend auszulegen. Die vorliegende Beschreibung zeigt dem Fachmann lediglich eine mögliche Implementierung eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels auf. So können an der Funktion und Anordnung von beschriebenen Elementen vielfältigste Modifikationen vorgenommen werden, ohne hierbei den durch die nachfolgenden Patentansprüche definierten Schutzbereich oder dessen Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Längsrichtung
- 2
- Querrichtung
- 10
- Scheibenwisch- und Waschanordnung
- 11
- Waschflüssigkeit
- 12
- Scheibenwischer
- 13
- Aufhängung
- 14
- Scheibenwischer
- 15
- Aufhängung
- 16
- Scheibe
- 18
- Wischerleiste
- 20
- Wischerleiste
- 22
- Wischarm
- 24
- Wischarm
- 25
- Träger
- 26
- Längslippe
- 28
- Längslippe
- 30
- Querlippe
- 32
- Querlippe
- 33
- Wischlippenstruktur
- 34
- Zwischenraum
- 36
- Einlass
- 38
- Auslass
- 40
- Waschflüssigkeitskreislauf
- 42
- Pumpe
- 44
- Filter
- 46
- Behälter
- 48
- Reinigungskonzentrat
- 50
- Rückführleitung
- 52
- Zufuhrleitung
- 54
- Filter-Behälter-Einheit
- 56
- Wassertank
- 58
- Waschwasser
- 60
- Waschdüse