-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lumbalorthese mit einem ersten und einem zweiten Abschnitt, die jeweils wenigstens ein Verbindungselement aufweisen, und wenigstens einem Spannsystem, mittels dem der erste und der zweite Abschnitt verbindbar sind.
-
Derartige Vorrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt und beispielsweise in dem Dokument
WO 99/65428 offenbart. Dieses Dokument offenbart eine Vorrichtung mit einem Orthesekörper, der zwei Segmente aufweist. Zur Verbindung der beiden Segmente des Orthesekörpers ist ein Kabel vorgesehen, das jeweils mit den beiden Segmenten des Körpers verbunden ist. Jedes Segment weist einen Satz von Umlenkrollen auf. Das Kabel umläuft die Umlenkrollen des einen Segments und die Umlenkrollen des anderen Segments wechselweise. Das Kabel ist jeweils mit einem von einem Nutzer betätigbaren Handgriff versehen. Mittels des Handgriffs kann ein Nutzer bzw. Träger der Vorrichtung gemäß dem Dokument
WO 99/65428 das Kabel spannen und derart den Abstützungsgrad der Wirbelsäule durch die Vorrichtung einstellen. Der Träger muss zum Spannen des Kabels an dem Handgriff ziehen. Anschließend wird der Handgriff im gespannten Zustand des Kabels über einen Klettverschluss an einem der beiden Segmente befestigt.
-
Selbst wenn ein Nutzer der Vorrichtung gemäß
WO 99/65428 die Vorrichtung beispielsweise an aufeinanderfolgenden Tagen mit der gleichen Abstützung der Wirbelsäule tragen möchte, ist die gleiche Abstützung schwerlich einzustellen, da bei jedem neuen Anlegen der Vorrichtung gemäß
WO 99/65428 das Kabel über den Handgriff erneut gespannt werden muss. Der mit dem Kabel verbundene Handgriff wird bei jeder Betätigung bzw. jedem Spannen des Kabels in einer anderen Position an einem der Segmente des Orthesekörpers festgelegt. Durch die Notwendigkeit der erneuten Betätigung des Kabels über den Handgriff bei jedem Anlegen der Vorrichtung gemäß
WO 99/65428 und der sich somit verändernden Abstützung der Wirbelsäule, wird der Komfort eines Nutzers bzw. Trägers einschränkt.
-
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lumbalorthese bereitzustellen, mit der der Komfort eines Trägers der Vorrichtung erhöht werden kann.
-
Diese Aufgabe wird mit einer Lumbalorthese mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen werden aus den beigefügten Unteransprüchen ersichtlich.
-
Die erfindungsgemäße Lumbalorthese weist ein Spannsystem mit wenigstens einem Spannelement auf, das sich durch das wenigstens eine Verbindungselement des ersten Abschnitts und das wenigstens eine Verbindungselement des zweiten Abschnitts erstreckt. Zum Spannen des wenigstens einen Spannelements ist wenigstens ein Spannmittel vorgesehen. Das wenigstens eine Spannmittel verbleibt zum Einstellen einer vorbestimmten Spannkraft stationär in seiner vorbestimmten Position an zumindest einem von erstem und zweitem Abschnitt.
-
Anders als beim Stand der Technik, bei dem der Handgriff zum Spannen des Kabels verlagert werden muss, verbleibt das Spannmittel gemäß der Erfindung beim Einstellen einer vorbestimmten Spannkraft stationär in seiner vorbestimmten Position an dem ersten Abschnitt und/oder dem zweiten Abschnitt. Ein Träger der erfindungsgemäßen Lumbalorthese kann demnach die Vorrichtung mehrfach hintereinander anlegen und abnehmen, ohne dass wenigstens eine Spannmittel zum Spannen des Spannelements von seiner vorbestimmten Position an zumindest einem von ersten und zweiten Abschnitt weg verlagern zu müssen. Anders ausgedrückt, ist das wenigstens eine Spannmittel des wenigstens einen Spannsystems derart ausgebildet, dass eine vorbestimmte Spannkraft über das stationäre Spannmittel einstellbar ist und die eingestellte Spannkraft über das wenigstens eine Spannmittel aufrechterhalten bzw. beibehalten wird, es bleibt also eine Voreinstellung erhalten. Ein Träger der erfindungsgemäßen Lumbalorthese kann demnach auch beim erneuten Anlegen der Vorrichtung auf die von ihm vormals eingestellte vorbestimmte Spannkraft zurückgreifen, ohne dass das wenigstens eine Spannsystem erneut gespannt werden müsste. Der Träger kann somit die Vorrichtung direkt anlegen und mehrfach mit dem genau gleichen Abstützungsgrad der Wirbelsäule tragen, wodurch der Komfort für einen Träger deutlich erhöht wird.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann die Lumbalorthese wenigstens zwei Spannsysteme aufweisen. Mit einer derartigen Lumbalorthese kann die Wirbelsäule über einen größeren Bereich mit dem über die wenigstens zwei Spannsysteme einstellbaren Abstützungsgrad abgestützt werden. Die Spannkraft der wenigstens zwei Spannsysteme kann individuell eingestellt werden, so dass beispielsweise der Abstützungsgrad im Bereich eines der Spannsysteme höher eingestellt werden kann als der Abstützungsgrad im Bereich des jeweils anderen Spannsystems.
-
Der erste und der zweite Abschnitt der Lumbalorthese können jeweils wenigstens ein stationäres Spannmittel aufweisen. Das stationäre Spannmittel des ersten Abschnitts und das stationäre Spannmittel des zweiten Abschnitts können dabei derart angeordnet sein, dass die von dem wenigstens einen Spannmittel an dem ersten Abschnitt erzeugte Spannkraft und die von dem wenigstens einen Spannmittel an dem zweiten Abschnitt erzeugte Spannkraft in entgegengesetzter Richtung wirken. Durch die in unterschiedlichen Richtungen wirkenden Spannkräfte des wenigstens einen Spannmittels an dem ersten Abschnitt und des wenigstens einen Spannmittels an dem zweiten Abschnitt kann die Spannkraft über die gesamte Erstreckung der Lumbalorthese bzw. die Erstreckung des ersten und des zweiten Abschnitts gemäß den Wünschen des Träger eingestellt bzw. erhöht werden. Dadurch kann sich die Vorrichtung bei der Einstellung der Spannkraft gleichmäßig an den Körper des Trägers anpassen.
-
Das wenigstens eine Spannmittel an dem ersten Abschnitt und das wenigstens eine Spannmittel an dem zweiten Abschnitt können jeweils an einem freien Ende des ersten und des zweiten Abschnitts angeordnet sein. Anders ausgedrückt, sind das wenigstens eine Spannmittel des ersten Abschnitts und das wenigstens eine Spannmittel des zweiten Abschnitts jeweils an dem Ende des ersten und zweiten Abschnitts angeordnet, das den über das Spannsystem verbundenen Enden des ersten und des zweiten Abschnitts entgegengesetzt ist. Durch die Anordnung des wenigstens eine einen Spannmittels an dem ersten Abschnitt und des wenigstens einen Spannmittels an dem zweiten Abschnitt wird gewährleistet, dass ein Träger der Lumbalorthese beide Spannmittel gleichzeitig mit einer Hand betätigen kann, um so schnell und einfach eine gewünschte Spannkraft in beiden Spannsystemen einstellen zu können.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann das wenigstens eine Verbindungselement des ersten und des zweiten Abschnitts das wenigstens eine Spannelement in Richtung des jeweils anderen Abschnitts umlenken. Das wenigstens eine Spannelement durchläuft wechselweise das wenigstens eine Verbindungselement des ersten Abschnitts und ein Verbindungselement des zweiten Abschnitts, so dass sich das wenigstens eine Spannelement S-förmig durch aufeinanderfolgende Verbindungselemente des ersten und des zweiten Abschnitts erstreckt. Das wenigstens eine Verbindungselement trägt zusammen mit dem wenigstens einen Spannelement dazu bei, dass sich der erste Abschnitt und der zweite Abschnitt beim Betätigen des wenigstens einen Spannmittels durch das wenigstens eine Spannelement zum Erzeugen eines gewünschten Abstützungsgrad der Wirbelsäule aneinander annähern können.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann das wenigstens eine Spannmittel ein Drehmechanismus sein. Als Spannmittel sind neben einem Drehmechanismus auch andere Mechanismen denkbar. Die Erfindung kann beispielsweise auch im Zusammenhang mit einem Ratschenmechanismus ausgeführt werden.
-
Der Drehmechanismus kann derart mit dem wenigstens einen Spannelement verbunden sein, dass durch eine vorbestimmte Drehbewegung des Drehmechanismus das wenigstens eine Spannelement mit einer vorbestimmten Spannkraft spannbar ist. Das Spannelement kann beispielsweise ein Kabel, ein Draht, eine reißfeste Schnur oder ähnliches sein.
-
Der Drehmechanismus kann ferner mit einer Rasteinrichtung versehen sein, in der der Drehmechanismus nach einer vorbestimmten Drehbewegung verrastbar ist. Mit anderen Worten kann der Drehmechanismus nach einer vorbestimmten Drehbewegung in die Rasteinrichtung einrasten, so dass die vorbestimmte Spannkraft bzw. der Spannzustand aufrechterhalten, sozusagen ”gespeichert”, werden kann. Dadurch muss ein Träger der Lumbalorthese nicht bei jedem Anlegen der Vorrichtung erneut das Spannsystem betätigen. Ferner ermöglicht ein Rastmechanismus mit einer Mehrzahl von Rastpositionen eine Erhöhung der Spannkraft in vordefinierten Schritten, wodurch die von der Vorrichtung erzeugte Abstützungswirkung für die Wirbelsäule schrittweise eingestellt werden kann.
-
Gemäß einer Ausführungsform weist die Lumbalorthese wenigstens ein Gurtelement auf. Das Gurtelement kann an einen menschlichen Körper angelegt werden und ist mit dem ersten und dem zweiten Abschnitt verbunden. Die beiden Enden des wenigstens einen Gurtelements können beispielsweise über einen Klettverschluss miteinander verbunden und derart an dem Körper des Trägers festgelegt werden.
-
Der erste und der zweite Abschnitt können jeweils ein Verbindungsmittel aufweisen. Das Verbindungsmittel des ersten Abschnitts und das Verbindungsmittel des zweiten Abschnitts sind korrespondierend zueinander ausgebildet. Das wenigstens eine Verbindungsmittel des ersten Abschnitts und das wenigstens eine Verbindungsmittel des zweiten Abschnitts sind dementsprechend komplementäre Teile, die miteinander in Eingriff gebracht werden können, um eine Verbindung herzustellen. Denkbar sind hier verschiedene Verbindungsverschlüsse, beispielsweise Schnappverschlüsse oder ähnliches. Das wenigstens eine Verbindungsmittel des ersten Abschnitts und das wenigstens eine Verbindungsmittel des zweiten Abschnitts können jeweils an einem freien Ende des ersten Abschnitts und des zweiten Abschnitts angeordnet sein. Die Verbindungsmittel können beispielsweise von einem Gurtabschnitt und jeweils einem Verschlusselement eines Verschlusssystems gebildet werden.
-
Im Folgenden wird eine beispielhafte Ausführungsform der Erfindung mit Bezug auf die beigefügten Figuren beschrieben. Es stellen dar:
-
1 eine schematische Ansicht einer Lumbalorthese gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
-
2 eine schematische teilweise aufgebrochene, Ansicht des ersten Abschnitts und des zweiten Abschnitts gemäß 1.
-
1 zeigt eine schematische Ansicht einer Ausführungsform der Lumbalorthese 10. Die Lumbalorthese 10 weist einen ersten Abschnitt 12 und einen zweiten Abschnitt 14 auf, die gemäß dieser Ausführungsform über zwei Spannsysteme 16 und 18 miteinander verbunden sind. Das Spannsystem 16 umfasst ein Spannmittel 20 und ein Spannelement 22. In ähnlicher Weise umfasst das Spannsystem 18 ein Spannmittel 24 und ein Spannelement 26. Die Spannmittel 20, 24 sind gemäß dieser Ausführungsform der Erfindung Drehmechanismen, die mit den Spannelementen 22, 26, beispielsweise einem Kabel, Draht, oder ähnlichen, verbunden sind.
-
Der erste Abschnitt 12 und der zweite Abschnitt 14 der Lumbalorthese 10 sind über die Spannelemente 22 und 26 der Spannsysteme 16 und 18 miteinander verbunden (2). Dabei sind die Drehmechanismen 20, 24 derart mit den Spannelementen 22, 26 verbunden, dass die Spannelemente 22, 26 über eine vorbestimmte Drehbewegung der Drehmechanismen 20, 24 spannbar sind, so dass sich der erste Abschnitt 12 und der zweite Abschnitt 14 der Lumbalorthese 10 aneinander annähern.
-
Wie man aus 1 erkennt, ist der Drehmechanismus 20 an dem ersten Abschnitt 12 und der Drehmechanismus 24 an dem zweiten Abschnitt 14 angeordnet. Der Drehmechanismus 20 ist an dem freien Ende 28 des ersten Abschnitts 12 angeordnet, wohingegen der Drehmechanismus 24 an dem freien Ende 30 des zweiten Abschnitts 14 vorgesehen ist. Die Drehmechanismen 20, 24 sind demnach in x-Richtung des in 1 dargestellten Koordinatensystems versetzt zueinander angeordnet. Anders ausgedrückt, sind der Drehmechanismus 20 des ersten Abschnitts 12 und der Drehmechanismus 24 des zweiten Abschnitts 14 jeweils an dem Ende 28, 30 des ersten und zweiten Abschnitts 12, 14 angeordnet, das den über das Spannsystem 16 und 18 verbundenen Enden des ersten und des zweiten Abschnitts 12, 14 entgegengesetzt ist.
-
Zudem sind die Spannsysteme 16, 18 und dementsprechend auch die Drehmechanismen 20, 24 in y-Richtung der Lumbalorthese 10 zueinander versetzt angeordnet, wobei der Drehmechanismus 20 an dem Abschnitt 12 in y-Richtung oberhalb des Drehmechanismus 24 an dem Abschnitt 14 vorgesehen ist. Die in 1 dargestellte y-Achse entspricht in ihrer Richtung der Y-Achse des menschlichen Körpers, also der Längsachse des menschlichen Körpers.
-
Durch die versetzte Anordnung der Spannsysteme 16 und 18 bzw. der Drehmechanismen 20, 24 können die Drehmechanismen 20, 24 von einem Träger der Lumbalorthese 10 jeweils mit einer Hand gleichzeitig betätigt werden, um ein möglichst gleichmäßiges und schnelles Einstellen der Spannkraft bzw. des Abstützgrades beider Spannsysteme 16, 18 gleichzeitig zu ermöglichen.
-
Die Abschnitte 12 und 14 weisen jeweils in Richtung der x-Achse vorspringende Arme 12a, 12b und 14a und 14b auf, wobei der Drehmechanismus 20 an dem Arm 12a und der Drehmechanismus 24 an dem Arm 14b vorgesehen ist. Die Arme 12a, 12b und 14a, 14b der Abschnitte 12 und 14 unterscheiden sich auch jeweils durch ihre Lage in y-Richtung und weisen weiche, geschwungene Außenkonturen auf.
-
An jedem der Arme 12a, 12b und 14a, 14b ist jeweils ein Verbindungsmittel 32, 34, 36 und 38 vorgesehen. Babel sind das Verbindungsmittel 32 an dem Arm 12a und das Verbindungsmittel 36 an dem Arm 14a zueinander korrespondierend ausgebildet. Ebenso sind das Verbindungsmittel 34 an dem Arm 12b und das Verbindungsmittel 38 an dem Arm 14b korrespondierend zueinander ausgebildet.
-
Jedes der Verbindungsmittel 32 bis 38 wird jeweils von einem Gurtabschnitt 32a, 34a, 36a, 38a und einem Verschlusselement 32b, 34b, 36b, 38b gebildet. Da die Verschlusselemente 32b und 36b sowie 34b und 38b jeweils komplementär zueinander ausgebildet sind, bilden diese Verschlusselemente 32b, 34b, 36b, 38b jeweils ein Verschlusssystem, so dass über die Verbindungsmittel 32, 36 und 34, 38 eine Verbindung zwischen den Armen 12a, 14a und 12b, 14b hergestellt wird. Die Verschlusselemente 32b, 34b, 36b, 38b können dabei derart ausgebildet sein, dass über die Verschlusselemente 32b, 34b, 36b, 38b die Länge der Gurtabschnitte 32a, 34a, 36a, 38a nach Maßgabe eines Körperumfangs eines Nutzer bzw. Trägers der Lumbalorthese 10 eingestellt werden kann.
-
In 1 ist ferner das Gurtelement 40 gezeigt, das ein Träger der Lumbalorthese 10 an seinen Körper anlegen kann. Die Endabschnitte 40a und 40b des Gurtelements 40 können beispielsweise über einen Klettverschluss miteinander verbunden werden. In 1 ist andeutungsweise das Klettelement 42 an dem Endbereich 40b des Gurtelements 40 gezeigt, das mit einem Klettelement (nicht gezeigt) an der nicht sichtbaren Seite des Endbereichs 40a eine Klettverschlussverbindung zwischen den beiden Endbereichen 40a und 40b herstellen kann. Das Gurtelement 40 weist ferner Laschenstege 44, 46 auf, über die die Abschnitte 12 und 14 mit dem Gurtelement 40 verbunden sind. Die Laschenstege 44, 46 umfassen dazu einzelne Laschen 44a, 44b und 46a und 46b, in die die Arme 12a, 12b und 14a, 14b eingesteckt werden können.
-
Im Folgenden wird die Funktionsweise der Lumbalorthese 10 beschrieben. Mächte sich ein Nutzer die Lumbalorthese 10 anlegen, legt er zunächst das Gurtelement 40 an seinen Körper an und verbindet die Endbereiche 40a und 40b des Gurtelements 40 über den Klettverschluss (Klettelement 42) vor seinem Körper. Im Anschluss daran werden die korrespondierenden Verbindungsmittel 32, 36 und 34, 38 bzw. die Verschlusselemente 32b, 34b, 36b, 38b vor dem Körper des Nutzer bzw. Trägers miteinander verbunden, so dass eine Verbindung zwischen den Armen 12a, 14a und 12b, 14b vorliegt und der Körper des Trägers ringförmig von der Lumbalorthese 10 umschlossen wird. Zum Einstellen der Spannkraft bzw. der gewünschten Abstützung der Wirbelsäule durch die Lumbalorthese 10 betätigt der Nutzer nun die Drehmechanismen 20 und 24, wodurch die Spannelemente 22, 26 gespannt werden und sich die beiden Abschnitte 12 und 14 aneinander annähern. Wie bereits erwähnt, können die Drehmechanismen 20, 24 jeweils mit einer Hand, d. h. der Drehmechanismus 20 mit der linken Hand des Nutzers und der Drehmechanismus 24 mit der rechten Hand des Trägers, betätigt werden. Die Drehmechanismen 20, 24 weisen dazu jeweils eine Griffscheibe 68, 70 (2) auf, die der Träger betätigt. Hat der Nutzer durch eine Drehbewegung an den Drehmechanismen 20, 24 die gewünschte Abstützung der Wirbelsäule eingestellt, lässt er die Drehmechanismen 20, 24 los. Die Drehmechanismen 20, 24 halten den Spannungszustand bzw. die Einstellung des Trägers, über eine Rasteinrichtung (nicht gezeigt) aufrecht, speichern sozusagen die Einstellung des Nutzers. Hat ein Träger einmal eine an seinen Körper angepasste Grundeinstellung der Spannsysteme 16, 18 vorgenommen, und möchte die Abstützungswirkung leicht erhöhen, reicht eine kurze Betätigung der Drehmechanismen 20, 24 aus.
-
Zum Lösen der Verrastung können diese in axialer Richtung eingedrückt oder herausgezogen werden.
-
Möchte ein Träger die Lumbalorthese 10 nun mehrmals mit der gleichen Abstützungseinstellung tragen, muss er lediglich das Gurtelement 40 vor seinem Körper verschließen und die Verbindungselemente 32, 36 und 34, 38 miteinander verbinden. Er muss die Spannsysteme 16, 18 nicht erneut betätigen, da die Drehmechanismen 20, 24 den jeweiligen Spannungszustand der Spannsysteme 16, 18 beibehalten haben. Dadurch kann das Anlegen der Lumbalorthese 10 zum Tragen mit der gleichen Abstützungseinstellung deutlich vereinfacht werden.
-
2 zeigt eine schematische, teilweise aufgebrochene Ansicht der Abschnitte 12 und 14 sowie der Spannsysteme 16 und 18.
-
In 2 ist nun im Detail die Führung der Spannelemente 22, 26 gezeigt. An dem ersten Abschnitt 12 sind zur Führung der Spannelemente 22 und 26 Verbindungselemente 48, 50 und 52 vorgesehen, wohingegen der zweite Abschnitt 14 Verbindungselemente 54, 56 und 58 aufweist. Die Verbindungselemente 48 bis 58 dienen jeweils dazu, die Spannelemente 22, 26 in Richtung des jeweils anderen Abschnitts 12 und 14 umzulenken, so dass die Spannelemente 22, 26 von zwei aufeinanderfolgenden Verbindungselementen 48 bis 58 jeweils S-förmig umgelenkt werden.
-
Ausgehend von dem jeweiligen Drehmechanismus 20, 24 verläuft das Spannelement 22, 26 zunächst durch eine schlauchförmige Führungshülle 60, 62, die jeweils mit einem Einführ- und Ausführelement 60a, 60b und 62a, 62b versehen sind. Nach dem Austritt aus der Führungshülle 60, 62 erstrecken sich die Spannelemente 22, 26 in Richtung des jeweils anderen Abschnitts 12, 14. Anschließend werden die Spannelemente 22, 26 durch die bogen- oder brückenförmigen Verbindungselemente 48 bis 58 dreimal umgelenkt, bevor sie in eine weitere Führungshülse 64, 66 eintreten und durch diese zurück zum jeweiligen Drehmechanismus 20, 24 geführt werden. Die schlauchförmigen Führungshülsen 64, 66 weisen ebenfalls wieder Einführ- und Ausführelemente 64a, 64b und 66a, 66b auf.
-
Die Drehmechanismen 20, 24 weisen jeweils eine Griffscheibe 68, 70 auf, die von einem Nutzer der Lumbalorthese 10 gegriffen werden kann. Wie bereits erwähnt, umfassen die Drehmechanismen 20, 24 ebenfalls eine Rasteinrichtung (nicht gezeigt), mittels der ein von dem Nutzer eingestellter Spannungszustand aufrechterhalten werden kann.
-
Bevorzugt sind die Abschnitte 12 und 14 mit ihren jeweiligen Armen 12a, 12b und 14a, 14b an die Konturen des menschlichen Körpers im Bereich der unteren Wirbelsäule angepasst ausgebildet, d. h. die Abschnitte 12 und 14 sind gewölbt ausgebildet. Die Grundkörper der Abschnitte 12 und 14 können beispielsweise aus Kunststoff oder faserverstärktem Kunststoff hergestellt werden. Die Grundkörper der Abschnitte 12 und 14 werden anschließend mit Stoff ummantelt.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- WO 99/65428 [0002, 0002, 0003, 0003, 0003]