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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Cabriolet, das mit einer Sprühnebelanlage ausgestattet ist.
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Der Einsatz von Klimaanlagen in Kraftfahrzeugen zur Einstellung eines angenehmen Klimas im Kraftfahrzeug bei heißer oder kalter Witterung ist bekannt. Handelt es sich bei den Fahrzeugen um Cabriolets, also um Fahrzeuge, deren Dach aufgeklappt oder gefaltet werden kann, so wird bei warmer und trockenem Wetter die Klimaanlage üblicherweise ausgeschaltet und stattdessen wird das Dach aufgemacht, um angenehmen Fahrtwind zu genießen. Bei sehr heißem Wetter möchte der Cabrioletfahrer gerade mit offenem Dach fahren, er sieht sich dann aber ungeschützt und ohne Kühlung der Sonne ausgesetzt, die auch sein Befinden beeinträchtigen kann.
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Steht das Fahrzeug etwa bei heißen Witterungsbedingungen mit offenem Dach an einer Ampel oder im Stau, so kann die lang andauernde direkte Sonneneinstrahlung auf den Kopf von Fahrer oder Mitfahrern einen Sonnenstich verursachen. Die hohe Umgebungstemperatur führt zum Schwitzen und zur Ablenkung des Fahrers von der Fahraufgabe. Zudem ermüden bei langer direkter Sonneneinstrahlung zunehmend Geist und Körper. Der Fahrkomfort ist eingeschränkt.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Kraftfahrzeug mit öffenbarem Dach zu schaffen, das es ermöglicht, auch bei sehr trockenem oder heißem Wetter trotz geöffnetem Dach klimaanlagenunabhängig Kühlung zu erfahren.
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Diese Aufgabe wird durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Weiterbildungen des Kraftfahrzeugs sind in den Unteransprüchen ausgeführt.
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In einer ersten Ausführungsform verfügt ein erfindungsgemäßes Fahrzeug, das ein Dach hat, das ganz oder teilweise geöffnet werden kann, über eine Sprühnebelanlage. Erfindungsgemäß ist wenigstens eine Sprühdüse der Sprühnebelanlage in die Fahrgastzelle gerichtet. Damit wird vorteilhaft erreicht, dass bei geöffnetem Dach und großer Hitze durch Betätigen der Sprühnebelanlage ein Fluid in die Fahrgastzelle gesprüht und damit Kühlung in der Fahrgastzelle herbeigeführt werden kann. Geeigneter Weise ist die Sprühdüse dabei an der Karosserie des Kraftfahrzeugs im Bereich der Insassenkopfhöhe angeordnet, so dass das Ausgeben des Sprühfluids im Bereich der Insassenköpfe einen feinen, kühlenden Fluidnebel bereitstellt.
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Handelt es sich bei dem Kraftfahrzeug um ein Cabriolet, so ist die betreffende Öffnungskante eine Kante, die sich quer zur Fahrzeuglängsachse zwischen den oberen Enden der beiden A-Säulen des Kraftfahrzeugs erstreckt. In diesem Fall ist geeigneter Weise die Fluidzuführleitung, die die Sprühdüsen mit einem entsprechenden Fluidreservoir verbindet, in einer der beiden oder in beiden A-Säulen angeordnet.
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Handelt es sich um ein Kraftfahrzeug, das ein Schiebedach oder ein Glasdach aufweist, so kann die Öffnungskante eine Kante sein, die quer oder auch parallel zur Fahrzeuglängsachse des Kraftfahrzeugs am Dach verläuft. In diesem Fall verlaufen die Fluidzuführleitungen für die quer zur Fahrzeugslängsachse verlaufende öffnungskante geeigneter Weise in einer oder beiden A-Säulen während sie sich für die öffnungskante, die parallel zur Fahrzeugslängsachse des Kraftfahrzeugs verläuft, in B-Säulen befinden können. So ist es vorteilhaft möglich, bei Kraftfahrzeugen, die als Vier- oder Mehrsitzer ausgestattet sind und die über ein entsprechend großes Schiebe-, Hebeschiebedach oder Faltdach verfügen, Sprühdüsen so anzuordnen dass das selektive Besprühen von Fahrer oder Beifahrern, auch auf der Rückbank, ermöglicht wird.
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Zur Betätigung weist die Fluidpumpe einen Betätigungsschalter auf, der vorteilhaft von der Fluidpumpe beabstandet und in Greifnähe des Fahrers angeordnet ist. In dem Fall ist es erforderlich, elektronische Kopplungsmittel vorzusehen, die den Betätigungsschalter mit der Pumpe verbinden. Eine bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, den Betätigungsschalter an einer Bedienkonsole wie der Mittelkonsole des Kraftfahrzeugs anzuordnen.
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In einer noch weiteren Ausführungsform kann die Fluidpumpe mit einer Steuerungsvorrichtung operativ gekoppelt sein und es können zwischen der Pumpe und jeder der vorgesehenen Fluidzuführleitungen und/oder zwischen der Pumpe und der Sprühdüsen Ventilmittel vorzusehen. Besonders vorteilhaft kann es sich um steuerbare Ventilmittel, die über die Steuerungsvorrichtung angesteuert werden können, handeln. So wird erfindungsgemäß erreicht, dass über die Ansteuerung der Ventilmittel ausgewählte Sprühdüsen freigegeben und betätigt werden können, so dass nur derjenige Insasse durch ausgegebenen Fluidnebel erfrischt wird, der dies auch wünscht.
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Um etwa die Sprühstoßstärke oder die anzusteuernde(n) Sprühdüsen) auszuwählen, verfügt der Betätigungsschalter vorteilhaft über wenigstens zwei Einstellungen.
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Ferner ist es vorteilhaft, als Sprühfluid ein aromatisiertes und/oder mit Desinfektionsmittel versehenes Fluid, insbesondere Wasser, zu verwenden. Ein aromatisiertes Fluid kann vorteilhaft eine besonders erfrischende Duftnote aufweisen, ein zugesetztes Desinfektionsmittel kann die Entstehung von Legionellen verhindern, was insbesondere daher von Bedeutung ist, da der Sprühnebel im Bereich der Insassenköpfe ausgegeben wird und so von den Insassen des Kraftfahrzeugs eingeatmet wird.
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Die vorstehenden und weiteren Vorteile werden durch die nachfolgende Beschreibung unter Bezug auf die begleitenden Figuren dargelegt, Der Bezug auf die Figuren in der Beschreibung dient der Unterstützung der Beschreibung und dem erleichterten Verständnis des Gegenstands. Die Figuren sind lediglich eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung.
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Dabei zeigt:
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1 eine perspektivische Teil-Innenansicht in ein Cabriolet mit skizzierten Insassen,
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2 eine Draufsicht auf zwei Sprühdüsen, die an einer Öffnungskante zwischen den A-Säulen vorgesehen sind,
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3 eine perspektivische Draufsicht auf eine Mittelkonsole mit einem Bedienelement für die Sprühnebelanlage.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug 1, das in Ausschnitten in 1 bis 3 gezeigt ist, verfügt über eine Sprühnebelanlage mit zwei Sprühdüsen 2. Diese Sprühdüsen 2 sind an der Karosserie des Kraftfahrzeugs 1 im Bereich der Insassenkopfhöhe angeordnet und sie dienen dazu, ein Sprühfluid als Nebel derart auszugeben, dass den Insassen 8 gerade bei heißer Witterung und starker Sonneneinstrahlung trotz geöffnetem Dach eine Kühlung zuteil wird.
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Die Sprühdüsen 2 sind, wie gezeigt in 2, in die Fahrgastzelle gerichtet. Die gezeigten Sprühdüsen 2 befinden sich an der Öffnungskante 5 des öffenbaren Dachs an den oberen Enden der A-Säulen 6 des gezeigten Cabriolets 1. Vorliegend wird unter „Öffnungskante” 5 insofern die gesamte quer zur Fahrzeugachse verlaufende Kante einschließlich der oberen Enden der A-Säulen 6 verstanden.
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Nicht gezeigt, aber ebenfalls möglich, ist die Anordnung der erfindungsgemäßen Sprühdüsen 2 in einem Kraftfahrzeug, das lediglich ein Schiebe-, insbesondere ein Schiebehebe- oder ein Faltdach aufweist. Dann können die Sprühdüsen 2 an einem Querrahmenabschnitt oder einem Längsrahmenabschnitt eines entsprechenden Einlegerrahmens vorgesehen sein. Die „Öffnungskante” 5 erstreckt sich dann nicht über die gesamte Dachbreite.
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Bei dem Cabriolet 1 verläuft die Fluidzuführleitung vorteilhaft in der A-Säule 6 beziehungsweise in beiden A-Säulen 6 und mündet zur Fluidförderung in eine entsprechende Fluidquelle wie einen Flüssigkeitstank, der mit Wasser, insbesondere einem aromatisierten und/oder mit Desinfektionsmittel versetzten Wasser befüllt ist.
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Alternativ oder zusätzlich können in der Schiebe- oder Hebedachanwendung mit Sprühdüsen 2 die Fluidzuführleitungen auch in B-Säulen angeordnet sein. Eine entsprechende Verlegung der Fluidleitungen, auch in Dachabschnitt bis zu der Rahmenstelle bzw. Öffnungskante 5 des Daches, an der die Sprühdüsen) 2 angeordnet ist oder sind, muss entsprechend vorgesehen sein.
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Um die Sprühdüsen 2 zu aktivieren beziehungsweise die Pumpe in Gang zu setzen, sind bequem erreichbare Betätigungsmittel, hier ein Betätigungsschalter 3, an einer Fahrzeugkonsole wie der Mittelkonsole 7 vorgesehen. Der Betätigungsschalter 3 ist entsprechend beabstandet von der Pumpe beziehungsweise von dem Fluidtank positioniert, so dass eine entsprechende Leitung zur elektronischen Kopplung des Betätigungsschalters 3 mit der Pumpe im Kraftfahrzeugrohbau verlegt wird.
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Um selektiv bestimmte Sprühdüsen anzusteuern, kann die Fluidpumpe mit einer Steuerungsvorrichtung operativ gekoppelt sein, die Ventile ansteuert, die zwischen Pumpe und Fuidzuführleitung oder vor den Sprühdüsen 2 direkt vorliegen.
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Um den ausgegebenen Sprühnebel zu dosieren kann die Pumpe verschiedene, ebenfalls steuerbare, Leistungsstufen aufweisen. Um die Leistungsstufen der Pumpe oder die auszuwählenden Sprühdüsen zu bestimmen, hat der Betätigungsschalter vorteilhaft eine entsprechende Anzahl von Einstellungen, die von den Kraftfahrzeuginsassen ausgewählt werden können.