DE102011116327A1 - Material zur Absorption von elektromagnetischer Strahlung und Verfahren zur Herstellung - Google Patents

Material zur Absorption von elektromagnetischer Strahlung und Verfahren zur Herstellung Download PDF

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    • H05K9/0073Shielding materials
    • H05K9/0081Electromagnetic shielding materials, e.g. EMI, RFI shielding
    • H05K9/0083Electromagnetic shielding materials, e.g. EMI, RFI shielding comprising electro-conductive non-fibrous particles embedded in an electrically insulating supporting structure, e.g. powder, flakes, whiskers

Abstract

Für viele Anwendungen von Partikel, die zur Absorption von elektromagnetischer Strahlung eingesetzt werden, ist es vorteilhaft, wenn diese innerhalb einer Schicht oder innerhalb eines Körpers in einer bestimmten Position fixiert sind. Bisherige Methoden zur Realisierung einer optimalen räumlichen Anordnung und/oder zur Fixierung dieser Partikel sind mit einem hohen Aufwand verbunden. Mit einem Material zur Absorption von elektromagnetischer Strahlung, bei dem es sich um ein Schichtsilikat oder um ein Kompositmaterial handelt, welches ein Schichtsilikat enthält, kann dieser Aufwand entscheidend verringert werden. Das Material kann in EMV-Schirmschichten. oder zur Überführung der Energie von elektrischen Feldern in Wärmeenergie eingesetzt werden.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Material zur Absorption von elektromagnetischer Strahlung. Dieses Material kann zum Beispiel als EMV-Schirmschicht oder als Teil von EMV-Schirmschichten eingesetzt werden. Weiterhin ist das erfindungsgemäße Material für Anwendungen einsetzbar, bei denen die Überführung der Energie von elektrischen Feldern in Wärmeenergie genutzt wird, wie zum Beispiel die Mikrowellenaushärtung von Klebstoffen, die Aufheizung von Wärmespeicherkörpern für medizinische Anwendungen oder die Aktivierung von chemischen Reaktionen.
  • Das physikalische Prinzip der Abschirmung beruht auf der Reflexion und der Absorption von elektromagnetischen Wellen. Materialien mit hoher elektrischer Leitfähigkeit, z. B. Metalle wie Kupfer, Aluminium, Stahl, weisen ein gutes Reflexionsvermögen auf. Bei einer hoch leitfähigen Oberfläche wird die Welle am Schirm zu hohen Anteilen reflektiert, nur ein sehr geringer Anteil der Welle dringt in das Material ein. Um trotz geringer Leitfähigkeit eine hohe Schirmdämpfung zu gewährleisten, muss die Welle während der Transmission gedämpft werden. Hier sind die elektromagnetischen Eigenschaften und der Weg des Transmissionspfades entscheidend. Beim Eindringen der elektromagnetischen Welle in das Material können Anteile der Welle an den Grenzflächen innerhalb des Mediums reflektiert werden oder es wird der elektromagnetischen Welle Energie durch Polarisationsvorgänge entzogen. Die Polarisierbarkeit eines Materials wird dabei weitestgehend durch die elektromagnetischen Eigenschaften Permeabilität und Permittivität beschrieben, wobei beide Größen komplex sind, d. h., sowohl aus einem realen als auch imaginären Anteil zusammengesetzt sind. Letzterer bestimmt in direkter Abhängigkeit die Absorptionsverluste des Materials. Diese Eigenschaften verändern sich mit der Frequenz, so dass einige Materialien nur Felder bestimmter Frequenzen gut absorbieren. Bei der Absorption wird die elektromagnetische Feldenergie in Wärme umgewandelt. Eine hohe Absorptionsgüte wird durch eine hohe Anzahl an Grenzflächen im Medium (Poren, viele Partikel mit geringer Größe) und hohe komplexe Anteile von Permeabilität μ und Permittivität ε erreicht. Für eine optimale Schirmdämpfung ist eine Kombination aus hoher Reflexions- und hoher Absorptionsgüte unter Berücksichtigung der Frequenz- und Polarisationsabhängigkeit sinnvoll.
  • Bei der Anwendung von Nanoferriten zur Mikrowellenaushärtung von Klebstoffen absorbieren superparamagnetische Nanoferritpartikel Energie des Mikrowellenfeldes und erwärmen den Klebstoff von innen heraus, indem sie die Energie der elektromagnetischen Mikrowellen in Wärme umwandeln.
  • Für viele Anwendungen, wie auch für die Anwendung von Nanoferriten zur Mikrowellenaushärtung von Klebstoffen, ist es vorteilhaft, wenn die Partikel, die zur Absorption von elektromagnetischer Strahlung geeignet sind, innerhalb einer Schicht oder innerhalb eines Körpers in einer Position fixiert werden. Damit sollen spezielle physikalisch/technische Effekte realisiert oder ein homogener Mischungszustand aufrechterhalten werden.
  • DE10037883A1 beschreibt ein Verfahren zur Erwärmung eines Substrates, das magnetische Partikel enthält, wobei das Substrat einer Mikrowellenstrahlung und einem magnetischen Gleichfeld ausgesetzt ist. Das Verfahren dient zur Herstellung und zum Lösen von Klebeverbindungen. Dabei wird die ferromagnetische Resonanz der superparamagnetischen Nanoferrite genutzt, die bei einer spezifischen Magnetfeldstärke zu einem scharfen Peak der Mikrowellenabsorption führt. Nanoferrite zeigen superparamagnetische Eigenschaften nur, wenn sie als isolierte Einzelteilchen vorliegen und nicht zu größeren Agglomeraten (Sekundärpartikeln) zusammengelagert sind. Zur Verhinderung der Agglomeratbildung müssen die Partikel getrennt voneinander positioniert werden. Das kann erreicht werden, indem die Partikeloberfläche chemisch modifiziert wird. Die Modifizierung muss genau auf die jeweilige chemische Umgebung der organischen Klebstoffmatrix abgestimmt sein. Das erfordert einen entsprechend hohen Aufwand.
  • Bereits bei der Herstellung von nanoskaligen Ferritpartikeln besteht die Gefahr der Bildung stabiler Agglomerate, zum Beispiel durch Sintern im Verlauf von Wärmebehandlungsprozessen. Ferromagnetische Eisenoxid-Nanopartikel werden zum Beispiel ab einem Durchmesser von etwa 50 nm superparamagnetisch. Bei einem Nanokomposit aus ZrO2-beschichteten Eisenoxid-Partikeln (Fe2O3) in einer Zirkonoxidmatrix zeigte sich eine Verbesserung der superparamagnetischen Eigenschaften des gesinterten Formkörpers gegenüber einem Sinterkörper aus unbeschichtetem nanokristallinen Fe2O3. Durch die ZrO2-Beschichtung werden die Eisenoxidpartikel räumlich so angeordnet, dass sie sich nicht zu Agglomeraten vereinigen können. Die Magnetisierung des gesinterten Formkörpers mit den beschichteten Partikeln ist bei gleichem Magnetfeld deutlich höher als mit unbeschichteten Partikeln. Das liegt darin begründet, dass die unbeschichteten Nanopartikel während des Sinterns durch Kornwachstum und Bildung magnetischer Cluster ihre superparamagnetischen Eigenschaften verlieren (Vollath, D.; Szabo, D.; Proceedings of the Science and Technology of Atomically Engineered Materials 1995, 1996, 613–618.).
  • WO2007/101646A1 betrifft Papiere für die Absorption von hochfrequenten elektrischen Feldern und Verfahren zu deren Herstellung, wobei das Papier eine oder mehrere Schichten aufweist, die verschiedene anorganische Partikel enthalten, wobei mindestens eine Schicht Ferritpartikel enthält. In WO2007/101646A1 wird die Fixierung von feinen (< 500 nm) elektromagnetische Strahlen absorbierenden Partikeln an den Fasern einer Papiermasse vorgeschlagen, wobei zur Fixierung Chemikalien, wie kationische Fixiermittel eingesetzt werden. Ziel der Fixierung ist die Minimierung des Ausspülens der feinen Partikel bei der Entwässerung der Papiermasse.
  • Bei dem oben aufgeführten Vorschlag zur räumlichen Fixierung von Partikeln, welche zur Absorption von elektromagnetischer Strahlung beitragen, leistet das Material, an dem die Fixierung erfolgt, keinen wesentlichen Beitrag zur Absorption von elektromagnetischer Strahlung. Der Einsatz derartiger Materialien führt vielmehr zu einem Verdünnungseffekt, d. h., zur Verringerung der Konzentration der zur Absorption von elektromagnetischer Strahlung geeigneten Komponenten.
  • Die European Application Publication EP 011022916 betrifft eine Verguss- oder Einbettmasse für elektronische Bauelemente zur Abschirmung von elektromagnetischer Strahlung. Die Vergussmasse besteht aus einer polymerem Matrix, die 5 bis 95 Gew.-% elektrisch nicht leitende, magnetische Partikel mit einer mittleren Partikelgröße im Bereich von 1 bis 250 um enthält und weist Schichtdicken bis 50 mm auf. Bei einem derartigen Material besteht die Gefahr der Entmischung der Vergussmassen. durch Sedimentation der Ferritpartikel.
  • DE69104378T2 04.05 beansprucht magnetische zementgebundene Körper. Durch Einsatz eines wirksamen dispergierenden Mittels in einer ausreichenden Menge und das sorgfältige Mischen wird eine homogene Struktur der Körper angestrebt. Dabei bestehen Schwierigkeiten beim Erhalten einer homogenen. Anordnung der Partikel je feiner die Partikel sind. Um dieses Problem zu überwinden, wird in DE69104378T2 04.05 die exakte Einstellung einer bestimmten Korngrößenverteilung vorgeschlagen.
  • DE69826512T2 29.09.2005 betrifft Magnetpartikel, die zur elektromagnetischen Störabschirmung verwendet werden, und Verbundmaterialien, die diese Magnetpartikel enthalten. Vorteilhaft haben die Magnetpartikel einen durchschnittlichen Durchmesser von etwa 5 nm bis etwa 50 nm. Das Bindemittel umfasst. einen elektrischen Leiter, vorteilhaft ein elektrisch leitendes organisches Polymer.
  • United States Patent Application 20040173368 beschreibt eine Schicht zur Reduzierung von elektromagnetischer Strahlung, die ferromagnetische Partikel und leitfähige metallisierte Partikel in einem Bindermaterial enthält.
  • United States Patent 7,815,820 beschreibt eine Polymermatrix mit eingelagerten magnetischen Partikeln, die eine Partikelgröße kleiner 500 nm aufweisen. Die Polymermatrix besteht aus Fluorsilikon, welches eine besonders hohe Permittivität besitzt United States Patent Application 20090302263 beansprucht einen Komposit aus einem leitfähigen Polymer und ferromagnetischen Nanopartikeln.
  • Die angeführten Vorschläge zur Realisierung von Anordnungen zur Absorption von elektromagnetischer Strahlung beinhalten einen hohen Aufwand zur Herstellung der optimalen räumlichen Anordnung und Fixierung von Partikeln bzw. zur Realisierung einer homogenen Verteilung der Partikel.
  • Ziel der Erfindung ist deshalb die Reduzierung des Aufwandes zur Herstellung von leistungsfähigen Materialien zur Absorption von elektromagnetischer Strahlung Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch das Material zur Absorption von elektromagnetischer Strahlung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, und durch das Verfahren zur Herstellung eines derartigen Materials mit den Merkmalen des Anspruchs 4 gelöst. Weitere spezielle oder bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
  • Überraschend wurde herausgefunden, dass bereits ein reines Schichtsilikat, bei dem es sich vorteilhaft um Illit handelt, als Material zur Absorption von elektromagnetischer Strahlung eingesetzt werden kann. Als besonders vorteilhaft hat sich das Produkt „Arginotec” der Fa. B + M Nottenkämper, Gesellschaft für Bergbau und Mineralstoffe mbH & Co KG, Bottrop, erwiesen. Es hat sich gezeigt, dass dieses Material besonders gut zur Absorption von elektromagnetischer Strahlung geeignet ist. Dieses Material kann mit vorteilhaften Partikelgrößen bis in den nanoskaligen Bereich eingesetzt werden. Arginotec ist darüber hinaus besonders gut zur chemischen Modifizierung seiner Oberfläche geeignet. Als Ursache für die besonders gute Eignung von „Arginotec” wird die einzigartige Methode zur Herstellung angenommen, die nach einem patentierten Verfahren, ohne die Verwendung von Chemikalien, erfolgt.
  • Illite sind glimmerartige Dreischicht-Tonmineralien, beispielsweise mit der gemittelten Zusammensetzung K0,7M+ 0,1(Al, Fe3+)1,7(Mg, Fe2+)0,3[Si3,5Al0,5O10(OH)2] (Jasmund u. Lagaly, Tonminerale und Tone, S. 43–46, 61 ff., 175 ff, 440, 446, Darmstadt: Steinkopff 1993). Die Illite sind weiß bis gelbgrün, nicht quellfähig, und haben einen Teilchendurchmesser meist unter 2 μm.
  • Ein zusätzlicher Nutzen eines solchen Materials besteht für einige Anwendungen, wie zum Beispiel zur Herstellung von EMV-abschirmenden Gehäusen aus Polymer, in der Erhöhung der mechanischen Festigkeit von damit hergestellten Kompositmaterialien.
  • Für den Einsatz des erfindungsgemäßen Materials zur Absorption von elektromagnetischer Strahlung als Füllstoff für ein Polymer hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Partikelgröße dieses Materials deutlich unter 1 μm liegt, da damit ein besonders hoher Füllgrad bei homogener Verteilung erreicht werden kann.
  • Eine deutliche Verstärkung der Absorption von elektromagnetischer Strahlung ist erreichbar, wenn auf die Oberfläche des erfindungsgemäßen Materials magnetische Partikel aufgebracht werden. Dass kann zum Beispiel durch die Abscheidung magnetischer Partikel auf der Oberfläche eines Schichtsilikates aus einer Dispersion der magnetischen Partikel heraus geschehen. Auf diese Weise wird ein erfindungsgemäßes Kompositmaterial aus Schichtsilikat und magnetischen Partikeln gebildet. Bei den magnetischen Partikeln kann es sich um ferromagetische, ferrimagnetische oder superparamagnetische Partikel handeln. Einsetzbare Materialien sind zum Beispiel: Ferrite, Metallverbindungen, wie Fe2O3, Fe3O4, Fe3C, Fe7C3, CrO2, Legierungen, wie z. B. AlNiCo, SmCo, Nd2Fe14B, Ni80Fe20 oder NiFeCo, und Metalle, wie Fe, Co, Ni.
  • Weiterhin hat sich gezeigt, dass auch durch Aufbringen von Partikeln aus piezoelektrischen Materialien, die sich durch ein fehlendes Symmetriezentrum auszeichnen, auf die Oberfläche eines Schichtsilikates ein Kompositmaterial hergestellt werden kann, dass im Vergleich zu dem reinen Schichtsilikat eine deutliche Verstärkung der Absorption von elektromagnetischer Strahlung aufweist. Diese Wirkung ist wahrscheinlich mit dem besonderen Verhalten von derartigen Materialien in einem Verbund mit dem Schichtsilikat erklärbar. Durch das Anlegen eines äußeren elektrischen Felds drehen die Dipolmomente piezoelektrischer Materialien bis zu einem gewissen Grad in die Feldrichtung, wobei aufgrund dieser Strukturdeformation eine mechanische Verformung resultiert. Dabei handelt es sich um den piezoelektrischen Effekt. In dem Verbund mit einem Schichtsilikat kann wahrscheinlich ein Unterschied in der Elektrostriktion ausgenutzt werden. Unter Elektrostriktion wird eine Längenänderung verstanden, welche in allen Stoffen aufgrund der elektrischen Feldwirkung eintritt, wobei diese proportional zum Quadrat der Feldstärke ist. Werden zwei Materialien in einem Verbundwerkstoff mit deutlich unterschiedlichen Koeffizienten für die Elektrostriktion kombiniert, so wird die Energie eines auftreffenden Wechselfelds in Wärme umgewandelt. Gebräuchliche Piezokeramiken umfassen vorzugsweise als Hauptbestandteile Blei, Zirkon und Titanoxide. Durch Dotierungen solcher Blei-Zirkonat-Titanat-Keramiken (PZT) durch Ni-, Bi-, Sb-, Nb-Ionen ist es möglich, die piezoelektrischen Eigenschaften dieser Materialien einzustellen.
  • Das Mengenverhältnis zwischen Schichtsilikat und magnetischen Partikeln und/oder piezoelektrischen Partikeln. kann vorteilhaft so eingestellt werden, dass die Oberfläche der plattenförmigen Schichtsilikatpartikel annähernd vollständig von Partikeln belegt ist. Dieses Mengenverhältnis ist abhängig von den geometrischen Gegebenheiten (Partikelgröße, Habitus) der jeweils eingesetzten Partikel und der zur Verfügung stehenden Gesamtoberfläche des Schichtsilikates und kann aus diesen Größenverhältnissen ermittelt werden. Das Mengenverhältnis zwischen diesen Partikeln und dem Schichtsilikat kann auch so eingestellt werden, dass die Partikel überwiegend voneinander getrennt auf der Oberfläche des Schichtsilikates vorliegen. In diesem Fall ergibt sich die Möglichkeit zur weitgehenden Vermeidung des Zusammensinterns der Partikel untereinander bei einer Wärmebehandlung. Auf diese Weise kann eine einmal bestehende optimale Größenverteilung der Partikel auch bei einem Wärmebehandlungsschritt, der zum Beispiel zur Modifikation der stöchiometrischen Zusammensetzung oder zur Veränderung der Kristallstruktur notwendig ist, erhalten werden.
  • Das bevorzugt eingesetzte Schichtsilikat, „Arginotec” der Fa. Nottenkämper, ist sehr leicht in Wasser dispergierbar. Damit ergibt sich mit dem erfindungsgemäßen Kompositmaterial im Vergleich zu reinen magnetischen Partikeln oder piezoelektrischen Partikeln eine wesentlich vereinfachte Möglichkeit zur homogenen Verteilung der Partikel in wässrigen Flüssigkeiten. Eine auf einfache Weise durchführbare organische Modifizierung der Oberfläche des Schichtsilikates ermöglicht eine ausgezeichnete Dispergierbarkeit des erfindungsgemäßen Kompositmaterials auch in Polymerschmelzen und organischen Lösungsmitteln.
  • Das erfindungsgemäße Material zur Absorption von elektromagnetischer Strahlung kann in verschiedenen Formen eingesetzt werden. Eine Einsatzform dieses Materials kann zum Beispiel die Schichtform sein. Weiterhin kann das Material in Form einer Matrix vorliegen, in welcher weitere Komponenten in eingelagerter Form vorhanden sein können. Das erfindungsgemäße Material zur Absorption von elektromagnetischer Strahlung kam sehr effektiv zusammen mit weiteren Komponenten, wie leitfähigen Materialien, zu EMV-Abschirmschichten verarbeitet werden. Das können zum Beispiel leitfähige Materialien, wie Metalle, leitfähige Oxide, Kohlenstoff oder leitfähige Polymere sein, die mm Beispiel in Form von Schichten, sphärischen Partikeln, in Plattenform oder in faserartiger Form eingesetzt werden können.
  • Das erfindungsgemäße Material zur Absorption von elektromagnetischer Strahlung kann in verdichteter Form ohne weitere Zusätze eingesetzt werden, wobei die Verdichtung durch einen Pressvorgang erfolgen kann. Zur weiteren Verstärkung der mechanischen Festigkeit des erfindungsgemäßen Materials zur Absorption von elektromagnetischer Strahlung kann ein Bindermaterial zugesetzt werden, wobei eine homogene Vermischung des Bindermaterials mit dem erfindungsgemäßen Material vorteilhaft ist. Um eine möglichst hohe Absorption von elektromagnetischer Strahlung zu erreichen, kann eine optimales Mengenverhältnis zwischen dem zugesetzten Bindermaterials und dem erfindungsgemäßen Material zur Absorption von elektromagnetischer Strahlung gewählt werden, welches durch die Anforderungen der vorgesehenen Anwendung bestimmt wird und durch eine einfache Testreihe ermittelt werden kann.
  • Als Binderkomponenten sind organische und anorganische Binder einsetzbar. Dabei kann es sich zum Beispiel um anorganische Sole handeln, die auch organisch modifiziert sein können. Weiterhin können Bindermaterialien eingesetzt werden, deren Anwendung für derartige Zwecke bekannt ist, wie zum Beispiel Polyurethane, Polyester, Epoxidharz, Silikone, Polyacrylat, Polycarbonat, Fluorpolymere, Vinylpolymere, Naturkautschuk, Nitrilkautschuk, Polyanilin, Polypyrrol, Polythiophen, Polyphenylenvinylen.
  • Ausführungsbeispiel
  • Ein Schichtsilikat „Arginotec NX”, bei dem es sich um Illit mit einem D50 Wert von < 150 nm handelt, wird in einer Perlmühle unter Zusatz von Alkohol mit einem Magnetitpulver (Fe3O4), Partikelgröße 10 bis 30 nm, gemischt. Anschließend wird das Lösungsmittel mittels Sprühtrocknung aus dem Gemisch beseitigt. Das so erhaltene Pulver wird zu 20 Gewichts-anteilen einem kommerziell verfügbaren reaktiven Schmelzklebstoff (Jowatherm Reaktant 607.40/41/43 der Jowat AG Detmold) mit einer Verarbeitungstemperatur von ca. 140°C zugesetzt und gleichmäßig in dem Schmelzklebstoff verteilt. Das so erhaltene Produkt kann mittels Mikrowellenstrahlung bei gleichzeitiger Einwirkung eines magnetischen Gleichfeldes geschmolzen werden. Das ermöglicht das effektive Herstellen und Lösen von Klebeverbindungen.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 10037883 A1 [0005]
    • WO 2007/101646 A1 [0007, 0007]
    • EP 011022916 [0009]
    • DE 69104378 T2 [0010, 0010]
    • DE 69826512 T2 [0011]
    • US 7,815,820 [0013]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • Vollath, D.; Szabo, D.; Proceedings of the Science and Technology of Atomically Engineered Materials 1995, 1996, 613–618. [0006]
    • Jasmund u. Lagaly, Tonminerale und Tone, S. 43–46, 61 ff., 175 ff, 440, 446, Darmstadt: Steinkopff 1993 [0017]

Claims (10)

  1. Material zur Absorption von elektromagnetischer Strahlung, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um ein Schichtsilikat oder um ein Kompositmaterial handelt, welches ein Schichtsilikat enthält.
  2. Kompositmaterial, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompositmaterial neben mindestens einem Schichtsilikat mindestens eines der nachfolgend aufgeführten Materialien enthält: Ferromagnetische Partikel, fernmagnetische Partikel, piezoelektrische Partikel, superparamagnetische Partikel.
  3. Kompositmaterial nach 2., dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den magnetischen Partikeln um Ferrit oder um ein Eisenoxid handelt.
  4. Verfahren zur Herstellung des Kompositmaterials nach 2., dadurch gekennzeichnet, dass – eine Dispersion von magnetischen Partikeln und/oder piezoelektrischen Partikeln in einem Lösungsmittel auf ein Schichtsilikat aufgebracht wird und – das Lösungsmittel aus der entstehend Mischung entfernt wird.
  5. Verfahren zur Herstellung des Kompositmaterials nach 4., dadurch gekennzeichnet, dass nach der Entfernung des Lösungsmittels eine Temperaturbehandlung erfolgt.
  6. Verfahren zur Herstellung des Kompositmaterials nach 4., dadurch gekennzeichnet, dass die Partikel mittels Hydrothermalsynthese, mittels einer Fällungsreaktion oder durch die thermische Zersetzung eines Gemisches von Metallsalzen hergestellt wurden.
  7. Kompositmaterial nach 2., dadurch gekennzeichnet, dass das Kompositmaterial durch Aufbringen von Partikeln auf ein Schichtsilikat durch trockene Reibung hergestellt wurde.
  8. Material zur Absorption von elektromagnetischer Strahlung nach 1, dadurch gekennzeichnet, dass es innerhalb einer EMV-Abschirmung eingesetzt wird.
  9. Material zur Absorption von elektromagnetischer Strahlung nach 1, dadurch gekennzeichnet, dass es zur Gewinnung von thermischer Energie eingesetzt wird.
  10. Material zur Absorption von elektromagnetischer Strahlung nach 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Schichtsilikat um Illit handelt, bei dem es sich um „Arginotec” der Fa. B + M Nottenkämper, Bottrop, handeln kann.
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