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Die Erfindung betrifft ein Heckmodul am Rahmenende eines Nutzfahrzeugs mit Leiterrahmen, das einen Schlussquerträger aufweist, der mittelbar oder unmittelbar an Rahmenlängsträgern des Leiterrahmens befestigt ist, wobei der Schlussquerträger die Rahmenlängsträger im Bereich des Rahmenendes verbindet und wenigstens einen Halter zur Befestigung eines Fahrzeuganbauteils aufweist.
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Fahrgestellrahmen von Nutzfahrzeugen, insbesondere von schweren Lastkraftwagen, werden heutzutage bevorzugt als Leiterrahmen ausgeführt. Derartige Leiterrahmen bestehen aus zwei zumindest größtenteils parallel angeordneten Rahmenlängsträgern und mehreren Querträgern, die diese verbinden. Die Rahmengeometrie und Rahmenquerschnitte werden auf den jeweiligen Einsatzzweck des Fahrzeugs abgestimmt.
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Herkömmliche Nutzfahrzeug-Leiterrahmen verfügen am Rahmenende über einen Schlussquerträger, der zwischen den beiden Rahmenlängsträgern angeordnet und mit diesen verschraubt oder verschweißt ist. Die bekannten Schlussquerträger bestehen in der Regel aus Blechprofilen mit U-förmigem Querschnitt, die direkt oder mit Hilfe von Knotenblechen an den Innenseiten der Rahmenlängsträger verschraubt oder verschweißt werden.
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Ergänzend sind im Bereich des Rahmenendes zur Befestigung von Fahrzeuganbauteilen, insbesondere von Kotflügeln, oftmals Halter vorgesehen, die an der Rahmenaußenseite mit Hilfe von Konsolen mit den Rahmenlängsträgern verschraubt sind.
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In diesem Zusammenhang ist aus der
DE 299 24 388 U1 ein Rohrhalter zum Verbinden eines Halterohrs mit dem Fahrzeugchassis bekannt. Der Rohrhalter wird mit Hilfe von Befestigungsschrauben an der Rahmenaußenseite eines Rahmenlängsträgers befestigt. Das Halterohr, insbesondere ein Kotflügelhalterohr, wird in eine hülsenförmige Ausnehmung des Rohrhalters hineingesteckt, die als Klemmeinrichtung ausgeführt ist. Die Klemmeinrichtung weist hierbei eine Montageplatte und zwei einander gegenüberliegende Seitenplatten auf, so dass eine Rohrfassung gebildet wird, in die das rahmenseitige Ende eines Halterohres hineingedrückt und mit Hilfe von Schraubverbindungen eingeklemmt wird. An den auf diese Weise an den Rahmenlängsträgern befestigten Halterohren werden schließlich die Kotflügel befestigt.
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Ein Nachteil der bekannten Kombination eines Schlussquerträgers und beidseitig der Rahmenlängsträger montierten Kotflügelhaltern am Rahmenende eines Nutzfahrzeugrahmens besteht darin, dass aufgrund der Materialdopplungen im Befestigungsbereich an den Rahmenlängsträgern teilweise erhebliche Mehrgewichte entstehen. Darüber hinaus ist der Montageaufwand für eine separate Montage eines Schlussquerträgers sowie der Kotflügelträger verhältnismäßig hoch. Während des Betriebs eines Nutzfahrzeugs erweist sich weiterhin als nachteilig, dass aufgrund der Befestigung der Kotflügelhalter an den Rahmenaußenseiten der Rahmenlängsträger Biegemomente in den Fahrgestellrahmen eingeleitet werden.
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Ausgehend von den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Heckmodul für den Leiterrahmen eines Nutzfahrzeugs anzugeben, der über einen verhältnismäßig einfachen konstruktiven Aufbau verfügt, kostengünstig herzustellen sowie leicht zu montieren ist. Darüber hinaus soll mit Hilfe des anzugebenden Heckmoduls eine Gewichtseinsparung im Bereich des Rahmenendes eines Nutzfahrzeugfahrgestellrahmens im Vergleich zu den bekannten Kombinationen aus Schlussquerträger und Kotflügelhaltern realisiert werden. Ferner soll effektiv und zuverlässig vermieden werden, dass über die am Rahmenende vorgesehenen Kotflügelhalter zusätzliche Biegemomente in die Rahmenlängsträger eingeleitet werden.
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Die vorstehend genannte Aufgabe wird mit Hilfe eines Heckmoduls gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche und werden in der folgenden Beschreibung unter teilweiser Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.
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Erfindungsgemäß ist ein Heckmodul am Rahmenende eines Nutzfahrzeugs mit Leiterrahmen, das einen Schlussquerträger aufweist, der mittelbar oder unmittelbar am Rahmenlängsträger des Leiterrahmens befestigt ist, wobei der Schlussquerträger die Rahmenlängsträger im Bereich des Rahmenendes verbindet und wenigstens einen Halter zur Befestigung eines Fahrzeuganbauteils aufweist, derart weitergebildet worden, dass der Schlussquerträger wenigstens einen Rahmenlängsträger an dessen Rahmenaußenseite seitlich überragt und über wenigstens einen Halter zur Befestigung eines Fahrzeuganbauteils in einem die Rahmenaußenseite seitlich überragenden Bereich verfügt Die erfindungsgemäße technische Lösung zeichnet sich somit im Wesentlichen dadurch aus, dass die im Bereich des Rahmenendes eines Leiterrahmens vorgesehenen separaten Bauteile Kotflügelhalter und Schlussquerträger in einem gemeinsamen Bauteil vereint werden. Hierbei muss der Schlussquerträger, der wenigstens einen, vorzugsweise beide Rahmenlängsträger seitlich überragt, allerdings nicht zwangsläufig einen Kotflügelhalter aufweisen. Vielmehr ist es denkbar, dass ein erfindungsgemäß ausgeführter Schlussquerträger alternativ oder in Ergänzung wenigstens einen weiteren Halter aufweist, an dem andere Fahrzeuganbauteile bzw. Fahrzeugkomponenten, wie etwa Unterlegkeile, Druckluftbehälter, Schlussleuchten, Bremsleuchten, Signalleuchten, Anschlüsse für elektrische und/oder pneumatische Steckverbindungen, Anhängekupplungen oder Ähnliches befestigt werden können.
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Auf bevorzugte Weise wird ein erfindungsgemäß ausgeführter Schlussquerträger mit Hilfe geeigneter Halteelemente am hinteren Ende der Rahmenlängsträger befestigt. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Schlussquerträger hierbei in Fahrtrichtung des Nutzfahrzeugs hinter den Rahmenlängsträgern angeordnet. Auf vorteilhafte Weise ist es möglich, den Schlussquerträger mit seinen Anbauteilen als Heckmodul vorzugruppieren, insbesondere in einem Nebenbereich des Hauptmontagebandes, und dieses Heckmodul schließlich als Komplettmodul am Rahmenende zu befestigen.
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In einer speziellen Weiterbildung der Erfindung ist der Schlussquerträger als Rohr ausgeführt, Selbstverständlich ist es aber auch denkbar, andere Profile, beispielsweise halboffene Profile zu wählen.
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Unabhängig davon, welche Form bzw. welches Profil ein erfindungsgemäß ausgeführter Schlussquerträger aufweist, ist dieser vorzugsweise aus einem metallischen Werkstoff, insbesondere aus einem Stahl, gefertigt. Ebenso ist es denkbar, dass als Werkstoff für den Schlussquerträger Aluminium oder ein Kunststoff, vorzugsweise ein faserverstärkter Kunststoff, wie beispielsweise CFK oder GFK, eingesetzt wird.
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Das erfindungsgemäß ausgeführte Heckmodul, das einen Schlussquerträger mit zusätzlichen Haltern kombiniert, zeichnet sich gegenüber den bekannten technischen Lösungen dadurch aus, dass die Anzahl der benötigten Flanschflächen bzw. Materialdoppelungen verringert wird. Dies führt zu teilweise erheblichen Gewichtsreduzierungen gegenüber den bekannten technischen Lösungen. Darüber hinaus wird durch die erfindungsgemäße Ausführung eines Heckmoduls die Anzahl der in diesem Bereich benötigten Teile reduziert, was sich wiederum positiv auf die Lagerhaltung sowie die Montagezeiten in der Nutzfahrzeugproduktion auswirkt. In Bezug auf den Fahrbetrieb eines Nutzfahrzeugs bietet das erfindungsgemäß ausgeführte Heckmodul den Vorteil, dass über die im Bereich des Heckmoduls vorgesehenen Halter keine Biegemomente über die Rahmenaußenseiten in die Rahmenlängsträger eingeleitet werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Figur näher erläutert. Die Figur zeigt ein erfindungsgemäß ausgeführtes Heckmodul.
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Die Figur zeigt ein erfindungsgemäß ausgeführtes Heckmodul 1 mit einem rohrförmigen Schlussquerträger 2, der mit Hilfe zweier Halter 3 an den Rahmenenden 4 der Rahmenlängsträger 5 eines als Leiterrahmen ausgeführten Fahrgestellrahmens befestigt ist. Der Schlussquerträger 2 stellt somit eine Verbindung zwischen den beiden Rahmenlängsträgern 5 im Bereich des Rahmenendes 4 her.
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Darüber hinaus stellt der in der Figur dargestellte Schlussquerträger 2 unterschiedliche Anbindungsbereiche 6 zur Verfügung, an denen Halter 7 zur Befestigung von Fahrzeuganbauteilen 8, wie etwa Fahrzeugkomponenten oder zumindest für den Betrieb des Nutzfahrzeugs benötigten Gegenständen, befestigbar sind.
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In der Mitte des Schlussquerträgers 2, der in Fahrtrichtung gesehen hinter den Rahmenlängsträgern 5 angeordnet ist, befindet sich ein Halter 7 zur Aufbewahrung eines Unterlegkeils 8. Darüber hinaus verfügt der Schlussquerträger 2, der die Rahmenlängsträger 5 beidseitig an den Rahmenaußenseiten 9 überragt, in den die Rahmenaußenseiten überragenden Bereichen jeweils über weitere Anbindungsbereiche 9, an denen auf bevorzugte Weise Kotflügelhalter 7 befestigt werden können.
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Der Schlussquerträger 2 ist einstückig ausgeführt und gebogen. Er ist hinter den Rahmenenden 4 der Rahmenlängsträger 5 angeordnet und weist einen sich zwischen den Rahmenaußenseiten 9 der Rahmenlängsträger 5 erstreckenden Mittelteil und zwei sich zu beiden Seiten des Mittelteils anschließende, die Rahmenaußenseiten 9 seitlich überragende Außenteile auf. Durch die Anbringung der Kotflügel in den Außenbereichen eines derart durchgängigen Schlussquerträgers 2 werden über die Kotflügelhalter keine Biegemomente über die Rahmenaußenseiten 9 in die Rahmenlängsträger 5 eingeleitet. Das dargestellte Heckmodul 1, bestehend aus einem mittels Haltern am Rahmenende 4 befestigten, zumindest nahezu die gesamte Fahrzeugbreite ausfüllenden Schlussquerträger 2 und vorzugsweise mehreren Haltern 7 für unterschiedliche Fahrzeuganbauteile 8, bietet in Bezug auf die Fahrzeugmontage den Vorteil, dass ein derartiges Heckmodul 1 außerhalb des Hauptmontagebandes vorgruppiert und schließlich als kompakte Baueinheit an den Rahmenlängsträgern 5 befestigt werden kann. Auf diese Weise können an einem derartigen Heckmodul 1 zunächst beliebige Fahrzeuganbauteile 8, wie beispielsweise Unterlegkeile, Halter, Druckluftbehälter, Beleuchtungs- und/oder Signaleinrichtungen, befestigt und diese gemeinsam mit dem Heckmodul 1 an den Rahmenlängsträgern 5 befestigt werden
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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