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Die Erfindung betrifft eine Prüfeinrichtung und ein Verfahren zum Prüfen von Batteriezellen, etwa einer Fahrzeugbatterie. Die Batteriezellen sind in einen Aufnahmeraum der Prüfeinrichtung einbringbar, und die Prüfeinrichtung umfasst ein Messgerät mit wenigstens einem Messelement zum Erfassen zumindest einer elektrischen Größe der Batteriezellen.
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Für Hochvolt-Energiespeicher, wie sie beispielsweise in Elektrofahrzeugen und Hybridfahrzeugen zum Einsatz kommen, wird üblicherweise eine Mehrzahl von Batteriezellen in ein gemeinsames Batteriegehäuse eingebaut und elektrisch miteinander verbunden. Hierbei soll vorab sichergestellt werden, dass die einzelnen Batteriezellen in Ordnung sind, also keine Funktionsstörungen oder Beschädigungen aufweisen. Erst nach einer solchen Überprüfung der Batteriezellen werden diese dann in die Batterie eingebaut.
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Derzeit ist es hierbei üblich, mit Messelementen elektrische Größen einer jeden Batteriezelle zu bestimmen. Insbesondere, wenn eine größere Anzahl von Batteriezellen einzeln getestet wird, ist ein solcher manueller Prüfvorgang sehr zeitaufwändig und damit kostenintensiv.
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Die nach dem Anmeldetag der vorliegenden Anmeldung veröffentlichte
WO 2012/061970 A1 beschreibt ein System zum Prüfen und Sortieren von Batterien, bei welchem die Sortier- und Prüfvorgänge von einem Industrieroboter durchgeführt werden.
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Die
DE 601 32 906 T2 beschreibt ein Prüfsystem zum automatischen Testen von Leiterplatten in einer Leiterplatten-Fertigungsstraße. Hierbei kann die Leiterplatte mit einem Identifizierungscode versehen sein, welcher einen vorgegebenen Testvorgang spezifiziert, der an der Leiterplatte durchzuführen ist.
Die
DE 699 12 598 T2 beschreibt ein Prüfgerät zur Prüfung von elektronischen Bausteinen die auf einem Leiterrahmen montiert sind. Das Prüfgerät weist Identifizierungsmittel auf, um einen individuellen Leiterrahmen zu identifizieren. Beispielsweise kann eine Kamera vorgesehen sein, welche zum Lesen eines Codes ausgebildet ist, welcher den Leiterrahmen markiert und identifiziert. Die Bausteine auf dem Leiterrahmen betreffende Prüfergebnisse können dann mit der Identität des Leiterrahmens verknüpft werden. Diese Informationen können dann zum späteren Auswählen der geprüften Komponente verwendet werden.
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Die
DE 698 38 342 T2 beschreibt ein Verfahren zum visuellen Überprüfen einer elektronischen Bauelement-Anordnung, etwa einer Platine. Hierbei nimmt eine Kamera ein Bild der Platine auf. Fehler an der Platine werden unter Verwendung digitaler Bildanalysetechnik entdeckt, etwa indem die abgetasteten Bilder mit erwarteten Werten für bestimmte Merkmale verglichen werden. Wird anhand der visuellen Inspektion festgestellt, dass die detektierten Defekte schwerwiegend sind, wird darauf geschlossen, dass eine Nachbearbeitung der Platine erforderlich ist.
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Die
DE 19 51 018 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum Prüfen von elektrischen Batterien auf Kurzschluss, wobei an einer Sammelschiene befestigte Messspitzen gleichzeitig in Kontakt mit in einer Reihe angeordneten jeweiligen Anschlussklemmen der Batteriezellen gebracht werden. Dann wird an die Sammelschiene eine hohe Spannung angelegt und durch Spannungsmessung festgestellt, ob eine einzelne Zelle der Batterie fehlerhaft ist. Die fehlerhaften Zellen müssen dann ausfindig gemacht und ausgetauscht werden. Eine solche Prüfvorrichtung ist vergleichsweise unflexibel.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, eine Prüfeinrichtung der eingangs genannten Art sowie ein Verfahren zum Prüfen von Batteriezellen zu schaffen, welche bzw. welches einen besonders einfachen Prüfvorgang ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Prüfeinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 11 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Prüfeinrichtung umfasst eine Erfassungseinrichtung, welche zum Erfassen einer die jeweils zu prüfende Batteriezelle identifizierenden Kennung ausgelegt ist. Es können dadurch sehr einfach Werte der elektrischen Größen, welche für die jeweilige Batteriezelle bestimmt werden, dieser Batteriezelle zugeordnet werden.
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Eine solche Kennung kann in Form eines zweidimensionalen Codes, insbesondere eines Datamatrix-Codes an der jeweiligen Batteriezelle vorhanden sein. Es kann jedoch auch ein Strichcode oder eine Seriennummer von der Erfassungseinrichtung erfasst werden. Zusätzlich oder alternativ kann die Erfassungseinrichtung über Hochfrequenz-Identifikation (RFID, radiofrequency identification) einen die Kennung bereitstellenden RFID-Chip auslesen, welcher an der jeweiligen Batteriezelle angeordnet ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Prüfeinrichtung ist die Erfassungseinrichtung mit einem Speicher für Referenzwerte der elektrischen Größe der jeweiligen Batteriezelle gekoppelt. Da in dem Speicher Referenzwerte der elektrischen Größe abgelegt sind, etwa typische von einem Hersteller der Batteriezellen gemachte Angaben, so können diese der jeweiligen Batteriezelle zugeordnet werden.
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Die Prüfeinrichtung ist insbesondere zum Prüfen von Batteriezellen für eine Fahrzeugbatterie ausgelegt, wie sie in einem Elektrofahrzeug oder Hybridfahrzeug zum Einsatz kommt, es können jedoch auch Batteriezellen für Batterien anderer Anwendungsgebiete mit der Prüfeinrichtung überprüft werden.
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Als vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn die Erfassungseinrichtung zum Erfassen einer Polarität der Batteriezellen ausgebildet ist. So kann eine fehlerhaft in dem Aufnahmeraum angeordnete Batteriezelle erkannt werden, bevor die so angeordnete Batteriezelle in einer Batterie verbaut wird.
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Zusätzlich oder alternativ kann die Erfassungseinrichtung zum Überprüfen einer Position des wenigstens einen Messelements relativ zu zumindest eine der Batteriezellen ausgebildet sein. So kann beispielsweise festgestellt werden, ob die Batteriezellen derart in dem Aufnahmeraum angeordnet sind, dass die Messelemente die zu prüfende Batteriezelle an gewünschten, vorbestimmten Stellen kontaktieren können. Ist dies nicht der Fall, so kann die Batteriezelle in dem Aufnahmeraum so ausgerichtet werden, dass die Messelemente die Batteriezelle dann ungehindert kontaktieren können. Alternativ können, wenn die Batteriezellen beliebig im Aufnahmeraum angeordnet sind, die Messelemente so ausgerichtet werden, dass sie dann zu der jeweiligen Batteriezelle hin bewegt werden können.
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Die Prüfeinrichtung kann des Weiteren Mittel zum Bewegen des wenigstens einen Messelements von einer ersten sich in dem Aufnahmeraum befindenden Batteriezelle hin zu einer zweiten sich in dem Aufnahmeraum befindenden Batteriezelle umfassen. Dadurch können besonders rasch - beispielsweise in einem Zellstapel oder einem Zellpaket angeordnete - Batteriezellen, welche in den Aufnahmeraum eingebracht sind, der Reihe nach mittels der Messelemente geprüft werden. Hierbei brauchen die Messelemente nicht manuell hin zur jeweils zur prüfenden Batteriezelle bewegt zu werden, sondern die Messelemente werden automatisch zur jeweils nächsten Batteriezelle bewegt. Dadurch lässt sich der personelle Aufwand und der Zeitaufwand zum Überprüfen einer Mehrzahl von Batteriezellen besonders gering halten, wodurch sich Kostenvorteile bei der Fertigung von die geprüften Batteriezellen aufweisenden Batterien ergeben.
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Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn die Prüfeinrichtung einen Messelementträger umfasst, welcher es ermöglicht wenigstens zwei Messelemente zeitgleich in Kontakt mit wenigstens zwei den jeweiligen Messelementen zugeordneten Batteriezellen zu bringen. Wenn beispielsweise zum Überprüfen einer einzelnen Batteriezelle eine Gruppe von zwei oder drei Messelementen vorgesehen ist, so kann der Messelementträger zumindest zwei solche Gruppen tragen, welche dann zeitgleich hin zu den zu prüfenden Batteriezellen bewegt werden können. Es können auch drei, vier, fünf oder noch mehr den jeweiligen Batteriezellen zugeordnete Gruppen an Messelementen an dem Messelementträger angeordnet sein, so dass zeitgleich entsprechend viele Batteriezellen geprüft werden können. Dadurch lässt sich ein besonders rascher Prüfvorgang selbst bei einer vergleichsweise großen Anzahl von Batteriezellen realisieren.
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Wenn zusätzlich die Mittel zum Bewegen vorgesehen sind, so lässt sich der wenigstens zwei Batteriezellen zugeordnete Messelemente aufweisende Messelementträger von den wenigstens zwei ersten Batteriezellen hin zu den nächsten wenigstens zwei Batteriezellen bewegen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Erfassungseinrichtung mit einer Steuerungseinrichtung gekoppelt, mittels welcher die Mittel zum Bewegen des mindestens einen Messelements und/oder der Messelementträger ansteuerbar sind, so können die Messelemente gezielt zu einer identifizierten Batteriezelle hin bewegt werden.
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Zusätzlich oder alternativ ist es möglich, durch das mittels der Steuerungseinrichtung bewirkte Ansteuern der Mittel zum Bewegen und/oder des Messelementträgers die Messelemente so auszurichten, wie es zum Kontaktieren der Batteriezelle an vorbestimmten Stellen günstig ist. Dies ist beispielsweise dann vorteilhaft, wenn Pole der Batteriezelle mit einem Schutz versehen sind, welcher die Zugänglichkeit zu den Polen erschwert. Durch einen derartigen Schutz sind die Pole vor einer unbeabsichtigten Berührung geschützt, etwa beim Hantieren mit der Batteriezelle. Dennoch können die Messelemente in Kontakt mit den Polen gebracht werden, da von der Erfassungseinrichtung erfasste Daten, beispielsweise Bilddaten, zum Führen der Messelemente genutzt werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Erfassungseinrichtung mit einem Speicher für Messwerte der jeweiligen Batteriezelle gekoppelt. Dann können nämlich die zu anhand ihrer Kennung identifizierten Batteriezellen gespeicherten Messwerte später jederzeit abgerufen werden.
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Wenn die Erfassungseinrichtung mit einem Speicher für die Kennung der jeweiligen Batteriezelle gekoppelt ist, kann leicht festgestellt werden, welche Batteriezellen bereits überprüft und welche noch zu überprüfen sind. Wenn in dem Speicher sowohl Referenzwerte der elektrischen Größe als auch die Kennung der jeweiligen Batteriezelle abgelegt sind, so können sehr leicht die mit den Messelementen erfassten Messwerte den Referenzwerten zugeordnet werden.
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Vorteilhaft ist des Weiteren eine Vergleichseinrichtung zum Vergleichen der Messwerte mit den Referenzwerten vorgesehen, welche mit einer zum Klassifizieren der geprüften Batteriezellen ausgelegten Ausgabeeinrichtung gekoppelt ist. Auf diese Weise kann ein automatischer Abgleich der mittels der Messelemente erfassten Daten mit - beispielsweise vom Hersteller zur Verfügung gestellten - Daten vorgenommen werden. Weichen die Messwerte zu stark von den Referenzwerten ab, so kann die entsprechende Batteriezelle als „nicht in Ordnung“ oder fehlerhaft klassifiziert werden. Ein solches Ergebnis des Klassifizierens kann einer Bedienperson über die Ausgabeeinrichtung kommuniziert werden.
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Ergibt sich hingegen beim automatischen Abgleich der Messwerte mit den Referenzwerten, dass die geprüfte Batteriezelle in Ordnung ist, so wird diese Batteriezelle für den späteren Verbau freigegeben. Auch diese Einstufung der geprüften Batteriezelle als „in Ordnung“ kann einer Bedienperson über die Ausgabeeinrichtung kommuniziert werden. Es kann so sehr rasch und einfach sichergestellt werden, dass lediglich geprüfte und für in Ordnung befundene Batteriezellen in der zu fertigenden Batterie zum Einsatz kommen.
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Bevorzugt umfasst die Prüfeinrichtung des Weiteren eine Führung, entlang welcher das wenigstens eine Messelement in Längsrichtung eines die Batteriezellen umfassenden Zellpakets bewegbar ist. Dadurch können die Messelemente jeweils im Bereich der zu überprüfenden Batteriezelle positioniert werden, um die Messung der elektrischen Größen durchzuführen. Anschließend können die Messelemente besonders sicher entlang der Führung hin zur benachbarten Batteriezelle bewegt werden. Vorteilhaft ist hierbei zum Bewegen ein elektrischer Antrieb vorgesehen, damit die Messelemente besonders präzise über der zu prüfenden Batteriezelle positioniert werden können.
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Wenn die Messelemente zusätzlich oder alternativ entlang der Führung quer zur Längsrichtung des Zellpakets bewegbar sind, so können sie auch in dieser Richtung wie gewünscht relativ zu der zu überprüfenden Batteriezelle positioniert werden. So kann besonders weitgehend sichergestellt werden, dass die Messelemente alle Bereiche der Batteriezellen besonders gut erreichen.
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Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn eine Bestückungseinrichtung zum Einbringen der Batteriezellen in den Aufnahmeraum vorgesehen ist. Beispielsweise kann ein Roboter ein die Batteriezellen umfassendes Zellpaket bzw. einen Zellstapel in den Aufnahmeraum einlegen, sodass auch dieser Schritt automatisiert erfolgt und somit der Personalbedarf besonders gering ist.
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Schließlich hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn zum Abschirmen der Batteriezellen hin zur Umgebung der Prüfeinrichtung eine Haube vorgesehen ist. Dann ist eine sich während des Prüfvorgangs in der Umgebung der Prüfeinrichtung aufhaltende Person geschützt. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Batteriezellen als Lithium-Ionen-Zellen ausgebildet sind, da aus derartigen Batteriezellen Inhaltsstoffe in Form eines heißen Gasstroms austreten können, wenn sie beschädigt sind.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Prüfen von Batteriezellen werden die Batteriezellen in einen Aufnahmeraum einer Prüfeinrichtung eingebracht, und es wird wenigstens eine elektrische Größe der Batteriezellen erfasst. Um die elektrischen Größen der jeweiligen Batteriezelle zuordnen zu können, erfasst eine Erfassungseinrichtung eine die jeweils zu prüfende Batteriezelle identifizierende Kennung. Der jeweiligen Batteriezelle werden Referenzwerte der elektrischen Größe zugeordnet, welche in einem mit der Erfassungseinrichtung gekoppelten Speicher abgelegt sind. Der Prüfvorgang kann so besonders einfach bewerkstelligt werden, da fehlerhafte Batteriezellen besonders leicht ausfindig gemacht werden können.
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Die für die erfindungsgemäße Prüfeinrichtung beschriebenen Vorteile und bevorzugten Ausführungsformen gelten auch für das erfindungsgemäße Verfahren.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
- 1 in einer perspektivischen Ansicht eine Prüfstation für prismatische Batteriezellen, welche zum Verbau in einer Fahrzeugbatterie bestimmt sind; und
- 2 in einer vergrößerten Detailansicht Komponenten der Prüfstation.
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Eine in 1 gezeigte Prüfstation 10 ist für das Prüfen prismatischer, also eine polygonale (beispielsweise rechteckige) Grundfläche aufweisender Batteriezellen 12 ausgelegt. Sie umfasst eine Grundplatte 14, welche auf einem Traggestell mit - vorliegend höhenverstellbaren - Beinen 16 ruht. Eine Haube 18 umschließt die Grundplatte 14 und begrenzt so einen Aufnahmeraum für ein Zellpaket 20, welches eine Mehrzahl von Batteriezellen 12 umfasst. Nach dem Einlegen des Zellpakets 20 in den Aufnahmeraum wird eine einen Griff 22 aufweisende Klappe 24 der Haube 18 geschlossen.
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Innerhalb der Haube 18 können Sensoren vorgesehen sein, mittels welchen ein Austreten eines Fluids, aus einer beschädigten Batteriezelle 12 erfassbar ist. Zusätzlich oder alternativ können die Sensoren zum Erfassen eines Brennens einer Batteriezelle 12 ausgebildet sein. Als Sensor kann beispielsweise eine Wärmebildkamera vorgesehen sein. Wird ein Störfall wie ein Brand oder das Austreten des Fluids festgestellt, so kann eine Absaugeinrichtung aus dem von der Haube 18 umschlossenen Raum Medium absaugen. An einen im Bereich der Haube 18 der Prüfstation 10 angeordneten Einlass 46 (vgl. 2) kann hierfür eine Leitung der (im Übrigen nicht näher gezeigten) Absaugeinrichtung angeschlossen werden.
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Ein Prüfschlitten 26, welcher als Messgeräteträger ausgebildet ist, fährt nach dem Schließen der Haube 18 das Zellpaket 20 ab und nimmt Messungen an den Batteriezellen 12 vor. Der Prüfschlitten 26 ist hierfür entlang einer Führung 28 verfahrbar, sodass der Reihe nach elektrische Größen der einzelnen Batteriezellen 12 gemessen werden können. Über ein Bedienpult 30 lässt sich die automatische Messfahrt des Prüfschlittens 26 starten. Auf einem Bildschirm 31 sind Prüfergebnisse darstellbar, und es können auf dem Bildschirm 31 dargestellte Betriebseinstellungen der Prüfstation 10 überwacht werden.
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An dem Prüfschlitten 26 ist als Erfassungseinrichtung eine Kamera 32 gehalten. Der Prüfschlitten 26 fährt das Zellpaket 20 entlang der Führung 28 ab, vorliegend in Längsrichtung L des Zellpakets 20 (vgl. 2). Hierbei erfasst die Kamera 32 zunächst, ob das Zellpaket 20 korrekt in dem Aufnahmeraum der Prüfstation 10 angeordnet ist. Ist dies nicht der Fall, kann das Zellpaket 20 neu ausgerichtet werden. Um die korrekte Lage des Zellpakets 20 vorzugeben, sind vorliegend auf der Grundplatte 14 den Aufnahmeraum seitlich begrenzende Anschläge 33 angeordnet. Die Anschläge 33 können insbesondere verstellbar ausgebildet sein, so dass ein auf ein jeweiliges Zellpaket 20 abgestimmter Aufnahmeraum vorgebbar ist.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass einer Bedienperson - oder einem das Zellpaket 20 in den Aufnahmeraum einlegenden Roboter - das Erreichen einer Sollposition des Zellpakets 20 kommuniziert wird, wenn die Kamera 32 dieses Erreichen erfasst.
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An dem Prüfschlitten 26 sind des Weiteren drei Messspitzen 34, 36, 38 angeordnet (vgl. 2), mittels welchen Spannungswerte und Widerstandswerte der einzelnen Batteriezellen 12 erfasst werden.
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Ein Steuergerät 44 steuert den Prüfschlitten 26 an und sorgt so für das automatische Abfahren des Zellpakets 20. Des Weiteren werden anhand der von der Kamera 32 erfassten Daten die Messspitzen 34, 36, 38 mittels des Steuergeräts 44 koordiniert angesteuert, um das Kontaktieren der Batteriezellen 12 an gewünschten Stellen zu erreichen. Auch bei einem an beliebiger Stelle in dem Aufnahmeraum angeordneten Zellpaket 20 oder bei ungeordnet in dem Aufnahmeraum angeordneten Batteriezellen 12 kann das Steuergerät 44 die Bewegung der Messspitzen 34, 36, 38 so steuern, dass sie jeweils von einer Batteriezelle 12 zur nächsten bewegt werden. Hierfür erfasst die Kamera 32 - etwa durch Mustererkennung - die Lage der Batteriezellen 12 im Aufnahmeraum und übermittelt diese Lage an das Steuergerät 44. Der Prüfschlitten 26 und/oder die Führung 28 lassen in diesem Fall eine entsprechende Bewegung der Messspitzen 34, 36, 38 zu den ungeordnet im Aufnahmeraum angeordneten Batteriezellen 12 bzw. dem an beliebiger Stelle im Aufnahmeraum platzierten Zellpaket 20 zu.
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Zwei auf gleicher Höhe angeordnete Messspitzen 34, 36 weisen einen Abstand voneinander auf, welcher dem Abstand der beiden Pole einer jeweiligen Batteriezelle 12 entspricht. Der Abstand der Messspitzen 34, 36 voneinander kann verändert werden, so dass die Prüfstation 10 zum Prüfen von Batteriezellen 12 unterschiedlicher Form und Größe eingesetzt werden kann. Die Pole einer jeden Batteriezelle 12 sind durch Tüllen 40 geschützt, welche aus einem elektrisch nicht-leitfähigen Material gebildet sind. Dadurch wird verhindert, dass eine Bedienperson beim Hantieren mit dem Zellpaket 20 - oder mit einer der Batteriezellen 12 - unbeabsichtigt mit einem der Pole in Kontakt kommt. Durch die Tüllen 40 kann somit die Gefahr der Ausbildung eines Kurzschlusses oder eines Lichtbogens vermieden werden.
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Vermittels der Kamera 32 kann verifiziert werden, ob die Messspitzen 34, 36 so ausgerichtet sind, dass sie durch die Tüllen 40 hindurch die Pole der zu prüfenden Batteriezelle 12 kontaktieren können, wenn sie zum Zellpaket 20 hin abgesenkt werden. Der Abstand der Messspitzen 34, 36 kann insbesondere automatisch eingestellt werden, wenn die Kamera 32 die in dem Aufnahmeraum der Prüfstation 10 aufgenommenen Batteriezellen 12 erfasst und die entsprechenden Daten dem Steuergerät 44 übermittelt.
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Bevor die Messung der Zellspannung der jeweiligen Batteriezelle 12 stattfindet, erfasst die Kamera 32 zudem eine Kennung der jeweiligen Batteriezelle 12 etwa in Form eines Datamatrix-Codes, eines Barcodes oder einer Seriennummer. So kann das Messergebnis eindeutig der jeweiligen Batteriezelle 12 zugeordnet werden. Die Kamera 32 erfasst auch, ob die Batteriezellen 12 von der Polung her korrekt in dem Zellpaket 20 angeordnet sind.
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Die dritte Messspitze 38 ist unabhängig von den beiden anderen Messspitzen 34, 36 in die Längsrichtung L des Zellpakets 20 verfahrbar. Über diese dritte Messspitze 38 kann festgestellt werden, ob zwischen einem jeweiligen Pol der Batteriezelle 12 und einem die Batteriezelle 12 umgebenden Isolationsmaterial, etwa in Form eines Schrumpfschlauchs, Spannungsfreiheit besteht. Des Weiteren kann so eine Beschädigung eines zwischen zwei Batteriezellen 12 angeordneten Separators festgestellt werden.
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Darüber hinaus kann es vorkommen, dass die beiden Pole der Batteriezelle 12 ein anderes elektrisches Potential besitzen als ein Gehäuse der Batteriezelle 12. Über die dritte Messspitze 38 kann hierbei die Potentialdifferenz zwischen dem jeweiligen Pol und dem Gehäuse der Batteriezelle 12 erfasst werden. Die Gesamtspannung der Batteriezelle 12 ergibt sich dann aus der Summe der beiden Potentialdifferenzen. So kann insbesondere festgestellt werden, ob bei einer an sich einem Sollwert entsprechenden Gesamtspannung der Batteriezelle 12 ein unerwünscht hoher Unterschied der beiden auf das Gehäuse bezogenen Potenzialdifferenzen voneinander besteht. Ist dies der Fall, so wird die betroffene Batteriezelle 12 als fehlerhaft eingestuft. Zusätzlich zu der Zellspannung wird der Innenwiderstand einer jeden Batteriezelle 12 bestimmt.
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Vorliegend wird eine Gruppe von drei Messspitzen 34, 36, 38 von einer Batteriezelle 12 zur nächsten bewegt, die elektrischen Größen der Batteriezellen 12 werden also sequenziell erfasst. Es kann an dem Prüfschlitten 26 jedoch auch eine Mehrzahl solcher drei Messspitzen 34, 36, 38 umfassenden Gruppen angeordnet sein, welche dann zeitgleich zu einer entsprechenden Mehrzahl von Batteriezellen 12 hin bewegt werden. Dann lassen sich die elektrischen Größen mehrerer Batteriezellen 12 parallel, also gleichzeitig messen, und der Prüfvorgang kann besonders rasch durchgeführt werden. Insbesondere, wenn ein Zellpaket 20 an Batteriezellen 12 im Anlieferungszustand eine bestimmte Anzahl an Batteriezellen 12 umfasst, können an dem Prüfschlitten 26 je Batteriezelle 12 dieses Zellpakets 20 drei Messspitzen 34, 36, 38 angeordnet sein, so dass alle Batteriezellen 12 des Zellpakets 20 gleichzeitig gemessen werden können, indem die Messspitzen 34, 36, 38 zu den zugeordneten Batteriezellen 12 hin abgesenkt werden.
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Es können aber auch zwei (oder mehr) Dreiergruppen an Messspitzen 34, 36, 38 jeweils zwei (oder mehr) Batteriezellen 12 messen und nach dem Messvorgang entlang der Führung 28 zu den nächsten beiden (oder mehr) Batteriezellen 12 bewegt werden.
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Die Messergebnisse, welche der Kennung der jeweiligen Batteriezelle 12 zugeordnet sind, werden in eine Datenbank eingetragen, welche in einem Speicher 42 der Prüfstation 10 bereitgestellt ist. In der Datenbank sind bereits die Messergebnisse zellspezifisch abgelegt, welche von einem Hersteller der Batteriezellen 12 geliefert wurden. Durch einen Abgleich dieser in der Datenbank abgelegten Referenzwerte mit den Messergebnissen kann so festgestellt werden, ob die Batteriezellen 12 in Ordnung sind. Ist dies der Fall, wird die entsprechende Batteriezelle 12 zum Verbau in einer Fahrzeugbatterie freigegeben. Andernfalls wird die Batteriezelle 12 aussortiert.
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Die freigegebenen Batteriezellen 12 werden vor dem Einbau in die Fahrzeugbatterie zu einem Zellstapel gestapelt. Der eine Mehrzahl von Batteriezellen 12 umfassende Zellstapel wird mittels einer Verpresseinrichtung 48 (vgl. 1) mit einem Pressdruck beaufschlagt. Nach dem Verpressen kann dann erneut überprüft werden, ob die Isolierung der Batteriezellen 12 noch intakt ist und ob die einzelnen Batteriezellen 12 die geforderten Zellspannungen aufweisen.