DE102011110117A1 - Verfahren und Schleifmaschine zum Schleifen exzentrischer Werkstücke - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Schleifen eines wellenförmigen, an beiden Enden eingespannten Werkstücks mit exzentrisch umlaufenden Konturen, wobei das das Werkstück zwischen einem Werkstückspindelstock und einem Reitstock eingespannt ist mit mindestens einem Schleifspindelstock 12, der auf einem Horizontalschlitten 4 in Richtung der X-Achse gesteuert zum Werkstück 7 zustellbar ist, wobei der Schleifspindelstock 12 über einen Bettschlitten 10 senkrecht zur X-Achse in Richtung der Y-Achse gesteuert beweglich ist und den umlaufenden Konturen der Werkstücke 7 sowohl in Richtung der X-Achse als auch in Richtung der Y-Achse hin- und her pendelnd folgt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Schleifen eines wellenförmigen, an beiden Enden eingespannten Werkstücks mit exzentrisch umlaufenden Konturen, wobei das Werkstück zwischen einem Werkstückspindelstock und einem Reitstock eingespannt ist. Aus der
DE 199 19 893 A1 sind ein Schleifverfahren und eine Schleifmaschine zum Vor- und Fertigschleifen von Kurbelwellen in einer Aufspannung bekannt. Dabei sind der Werkstückspindelstock und der Reitstock gemeinsam auf einem Schleiftisch in Z-Richtung verfahrbar. Der Schleifspindelstock ist in Richtung der X-Achse verfahrbar angeordnet. Während der Bearbeitung rotiert die Kurbelwelle. Dabei bewegen sich die Hublager auf einer kreisförmigen Bahn. Der Berührungspunkt, an dem die Hublager die Schleifscheibe berühren, wandert daher um die doppelte Hublänge in Y-Richtung an der Schleifscheibenmantelfläche entlang. Infolge der Krümmung der Schleifscheibenmantelfläche ändern die auf das Hublager einwirkenden Schleifkräfte ständig ihre Richtung. Dies kann die Schleifqualität negativ beeinflussen, besonders dann, wenn mehrere Schleifscheiben gleichzeitig am Werkstück in Eingriff sind. - Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren und eine Schleifmaschine zu entwickeln, womit Maß- und Bearbeitungstoleranzen für Werkstücke mit exzentrisch umlaufenden Konturen reduziert werden.
- Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und mit einer Schleifmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch 6 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Gemäß einem vorteilhaften Aspekt der Erfindung wird der Schleifspindelstock sowohl in Richtung der X-Achse als auch in Richtung der Y-Achse gesteuert bewegt, so dass die Rotationsachse des Schleifspindelstockes und die Mittelachse der Zylinderfläche ständig in einer Ebene parallel zur X-Achse liegen. Der Berührungspunkt, an welchem das Hublager die Schleifscheibe berührt, liegt dann während der Werkstückumdrehung konstant in dieser Ebene und wandert nicht mehr an der Schleifscheibenmantelfläche entlang. Dadurch wird ein Richtungswechsel der auf das Werkstück einwirkenden Schleifkräfte vermieden.
- Im Folgenden wird die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine schematische Schlittenanordnung einer Schleifmaschine -
2 eine 4-achsige Schleifmaschine zum Synchronschleifen -
3 eine Schleifmaschine in der Frontansicht -
4 Versetzte Schleifscheiben beim Synchronschleifen in Detailansicht -
1 zeigt die schematische Schlittenanordnung einer Schleifmaschine und den Eingriff der Schleifscheiben am Werkstück in der Draufsicht. Das Maschinengestell ist als Säule1 mit quadratischem Querschnitt, vertikalen Seitenwänden2 ,2' und einer ebenfalls vertikalen Vorderwand3 ausgeführt. An der Seitenwand2' sind voneinander beabstandete Führungen5 angeordnet, worauf der Vertikalschlitten11 mit Führungsschuhen18 in vertikaler Richtung (Z-Achse) verfahrbar ist. Der Antrieb in Z-Richtung erfolgt über den Motor6 und eine nicht dargestellte Kugelrollspindel. Am Vertikalschlitten11 ist der Bettschlitten10 auf ersten Führungsschienen14 in horizontaler Richtung (Y-Achse) beweglich geführt. Der Bettschlitten trägt seinerseits zweite Führungsschienen15 ebenfalls in horizontaler Richtung (X-Achse) für den Horizontalschlitten4 mit dem Schleifspindelstock12 . An der Vorderwand3 ist der Reitstock8 mit dem Werkstück7 angeordnet. Der besseren Übersichtlichkeit wegen ist die Werkstückspindel9 nicht dargestellt. Die Schleifscheibe13 ist an der Zylinderfläche19 des Hublagers17 in Eingriff. Durch die Rotation des Werkstücks7 bewegt sich das Hublager auf einer kreisförmigen Bahn. Verfahrensgemäß wird der Schleifspindelstock12 in Richtung der X- und Y-Achse so bewegt, dass der Berührungspunkt24 , an dem das Hublager17 die Schleifscheibe13 berührt, die Mittelachse21 und die Rotationsachse20 in der Ebene „E” liegen. Dabei sind die Normalkraftkomponenten der auf das Werkstück7 einwirkenden Schleifkräfte stets parallel zur Ebene „E” ausgerichtet. -
2 zeigt eine 4-achsige Schleifmaschine zum Synchronschleifen. Dabei sind analog zur Darstellung in1 zwei Schleifspindelstöcke12 ,12' spiegelbildlich an den Seitenwänden2 ,2' der Säule1 angeordnet. Sie sind jeweils über Vertikalschlitten11 ,11' , Bettschlitten10 ,10' und Horizontalschlitten4 ,4' in X-, Y- und Z-Richtung verfahrbar. Die beiden Schleifspindelstöcke12 ,12' werden in Richtung der X-Achse in entgegengesetzter Richtung zum Werkstück7 zugestellt, so dass die radial auf das Werkstück7 einwirkenden Normalkraftkomponenten der Schleifkräfte sich gegenseitig aufheben. In Richtung der Y-Achse werden die Schleifspindelstöcke12 ,12' synchron bewegt, so dass beide Rotationsachsen20 ,20' und die Mittelachse21 bei rotierendem Werkstück7 stets in der Ebene „E” liegen. - Beim Synchronschleifen ist die Pendelbewegung der Schleifspindelstöcke
12 ,12' in Y-Richtung besonders vorteilhaft, weil dort Keilkräfte auf das Werkstück einwirken, sobald sich die Mittelachse21 aus der Ebene „E” heraus bewegt.3 zeigt die Schleifmaschine in schematischer Darstellung von vorne gesehen. Nicht erfindungswesentliche Details der Werkstückzuführung, der Steuerung und des Gehäuses sind nicht dargestellt. An der Vorderwand3 der Säule1 sind die Werkstückspindel9 und der Reitstock8 angeordnet. Die Werkstückspindel9 ist beispielsweise zum Be- und Entladen auf Schienen16 verfahrbar. Der Antrieb erfolgt über eine Kugelrollspindel und den Motor6' . Das Werkstück7 rotiert um die Längsachse23 . An den Seitenwänden2 ,2' der Säule1 sind die von den Bettschlitten10 ,10' verdeckten Vertikalschlitten11 ,11' an Führungen5 ,5' verfahrbar angeordnet. An den Bettschlitten10 ,10' sind zweite Führungsschienen15 für die Horizontalschlitten4 ,4' mit den Schleifspindelstöcken12 ,12' vorgesehen. Zur Bearbeitung des Hublagers17 werden die Schleifspindelstöcke12 ,12' der Werkstückkontur nachfolgend in Richtung der X-Achse synchron hin und her pendelnd entlang der zweiten Führungsschienen15 bewegt.4 zeigt in axialer Richtung gegeneinander versetzte Schleifscheiben13 ,13' beim Synchronschleifen in Detailansicht. Die Breite „B” der Schleifscheiben13 ,13' ist kleiner als die Breite der Zylinderfläche19 . Der axiale Versatz der Schleifscheiben13 ,13' wird vorteilhaft so gewählt, dass Zylinderflächen19 unterschiedlicher Breite mit einem Zustellvorgang fertig bearbeitet werden. Vorteilhaft kann der Versatz auch an den Abstand der Endflächen22 ,22' angepasst werden, so dass gleichzeitig mit der Bearbeitung der Zylinderfläche19 auch die beiden Endflächen22 ,22' fertig geschliffen werden. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Säule
- 2 2'
- Seitenwand
- 3
- Vorderwand
- 4 4'
- Horizontalschlitten
- 5 5'
- Führungen
- 6 6'
- Motor
- 7
- Werkstück
- 8
- Reitstock
- 9
- Werkstückspindel
- 10 10'
- Bettschlitten
- 11 11'
- Vertikalschlitten
- 12 12'
- Schleifspindelstock
- 13 13'
- Schleifscheibe
- 14
- erste Führungsschiene
- 15
- zweite Führungsschiene
- 16
- Schienen
- 17
- Hublager
- 18
- Führungsschuhe
- 19
- Zylinderfläche
- 20 20'
- Rotationsachse
- 21
- Mittelachse
- 22 22'
- Endfläche
- 23
- Längsachse
- 24
- Berührungspunkt
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 19919893 A1 [0001]
Claims (10)
- Verfahren zum Schleifen von Werkstücken (
7 ) mit exzentrisch umlaufenden Konturen durch Außenrundschleifen in einer Schleifmaschine mit mindestens einem Schleifspindelstock (12 ), wobei der Schleifspindelstock (12 ) auf einem Horizontalschlitten (4 ) in Richtung der X-Achse gesteuert zum Werkstück (7 ) zustellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Schleifspindelstock (12 ) über einen Bettschlitten (10 ) senkrecht zur X-Achse in Richtung der Y-Achse gesteuert beweglich ist und den umlaufenden Konturen der Werkstücke (7 ) sowohl in Richtung der X-Achse als auch in Richtung der Y-Achse hin- und her pendelnd folgt. - Verfahren nach Patentanspruch 1 zum Schleifen exzentrisch umlaufender Zylinderflächen (
19 ), dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung des Schleifspindelstocks (12 ) in Richtung der Y-Achse an die Rotationsbewegung des Werkstücks (7 ) gekoppelt ist, so dass die Rotationsachse (20 ) des Schleifspindelstockes (12 ) und die Mittelachse (21 ) der Zylinderfläche (19 ) in einer Ebene (E) parallel zur X-Achse liegen. - Verfahren nach Patentanspruch 1 oder 2 mit mindestens zwei Schleifspindelstöcken (
12 ,12' ), dadurch gekennzeichnet, dass diese in Richtung der X-Achse in entgegengesetzter Richtung zum Werkstück (7 ) zugestellt werden, so dass die radial auf das Werkstück (7 ) einwirkenden Normalkraftkomponenten der Schleifkräfte sich gegenseitig aufheben. - Verfahren nach Patentanspruch 3, wobei die Breite (B) der Schleifscheiben (
13 ,13' ) geringer ist als die Breite der zu bearbeitenden Zylinderfläche (19 ), dadurch gekennzeichnet, dass die Schleifscheiben (13 ,13' ) der Breite der Zylinderfläche (19 ) entsprechend seitlich gegeneinander versetzt zugestellt werden. - Verfahren nach Patentanspruch 4, wobei die Zylinderfläche (
19 ) an beiden Seiten von Endflächen (22 ,22' ) begrenzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Versatz der Schleifscheiben (13 ,13' ) an den Abstand der Endflächen (22 ,22' ) angepasst ist und dass gleichzeitig mit der Bearbeitung der Zylinderfläche (19 ) die Endflächen (22 ,22' ) von jeweils einer der Schleifscheiben (13 ,13' ) bearbeitet werden. - Schleifmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, mit einer Werkstückspindel (
9 ), einem Reitstock (8 ) zum zentrischen Spannen und Antreiben von Werkstücken (7 ) und mit mindestens einem Schleifspindelstock (12 ), wobei das Werkstück (7 ) und Schleifspindelstock (12 ) relativ zueinander in zwei zueinander orthogonalen Richtungen (X-, Z-Achse) gesteuert bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstück (7 ) und Schleifspindelstock (12 ) relativ zueinander in Richtung der Y-Achse orthogonal zur X-Z-Ebene verfahrbar sind. - Schleifmaschine nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstückspindel (
9 ) vertikal angeordnet ist. - Schleifmaschine nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Reitstock (
8 ) ortsfest am Maschinengestell angeordnet ist und der mindestens eine Schleifspindelstock (12 ) auf einem Vertikalschlitten (11 ) in vertikaler Richtung (Z-Achse) am Maschinengestell verfahrbar ist und dass der Schleifspindelstock (12 ) über einen Bettschlitten (10 ) und einen Horizontalschlitten (4 ) in den horizontalen Richtungen (X- und Y-Achse) verfahrbar ist. - Schleifmaschine nach Patentanspruch 8 mit einem als Säule (
1 ) mit quadratischem Querschnitt ausgeführten Maschinengestell mit vertikalen Seitenwänden (2 ,2' ) und einer vertikalen Vorderwand (3 ), dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstückspindel (9 ) mit dem Reitstock (8 ) an der Vorderwand (3 ) angeordnet ist und der Vertikalschlitten (11 ) auf Führungen (5 ) an der Seitenwand (2 ) verfahrbar angeordnet ist. - Schleifmaschine nach einem der Patentansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Schleifspindelstöcke (
12 ,12' ) in Richtung der X-Achse in entgegengesetzter Richtung zum Werkstück (7 ) zustellbar sind.
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-
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