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Die Erfindung betrifft einen Deckel einer Dachöffnung eines Fahrzeugdaches mit einer vorderen Deckelmechanik und einer hinteren Deckelmechanik zum Verstellen des Deckels zwischen einer Schließstellung in der Dachöffnung und einer Offenstellung, in der der Deckel abgesenkt und mittels der vorderen und der hinteren Deckelmechanik an dachseitigen Längsführungen translatorisch unter eine an die Dachöffnung angrenzende Dachfläche verlagerbar ist.
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Aus der
DE 39 30 755 A1 ist ein gattungsgemäßer Deckel eines Fahrzeugdaches bekannt geworden. Die dachseitigen Längsführungen für die daran verschiebbar gelagerten Deckelmechaniken sind seitlich neben der Dachöffnung an einem Dachrahmen unterhalb einer festen Dachhaut angeordnet. Die Lagerung oder Abstützung des Deckels an den Deckelmechaniken erfolgt über ein vom seitlichen Deckellängsrand in Dachquerrichtung seitlich hervorstehendes Deckelteil oder Deckelrahmenteil, das mit der Deckelmechanik verbunden ist (siehe
10). Bei dieser Gestaltung einer auskragenden Abstützung wirkt bei Belastung ein hohes und damit nachteiliges Kraftmoment auf die Mechanik wie auch auf den Deckelseitenrand, der dementsprechend verstärkt sein muss. Diese Deckelmechanik ist aufgrund vieler Einzelteile aufwändig in der Herstellung und an den sich gegeneinander bewegenden Einzelteilen verschleißanfällig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen eingangs genannten Deckel zu schaffen, der hinsichtlich der voranstehend genannten Nachteile verbessert ist.
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Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Deckel erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Deckel mit seinem jeweiligen seitlichen Deckelabschnitt die vordere und die hintere Deckelmechanik und die zugeordnete dachseitige Längsführung überdeckt.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Mit der erfindungsgemäßen Lösung werden am Deckel auftretende Kräfte, die z. B. durch das Deckelgewicht oder durch Erschütterungen und dergleichen verursacht werden, über im wesentlichen momentenfreie Bauteile annähernd in vertikaler Kraftrichtung in die jeweilige Deckelmechanik und die zugeordnete Längsführung eingeleitet. Die Abstützung kann an einer Deckelstruktur oder einem Deckelrahmen unterhalb der Deckelfläche erfolgen, so dass keine vom Deckel über eine randseitige Dichtung seitlich hervorstehende Stütz- oder Lagerteile oder Arme erforderlich sind. Das Wassermanagement wird verbessert, da eine Wassersammelrinne seitlich außerhalb der Längsführung und damit von der Dachöffnung weiter entfernt angeordnet ist. Des weiteren kann der Deckel in Querrichtung vergleichsweise breit gestaltet werden, da die Deckelmechanik unter dem Deckel angeordnet ist und keine seitliche Beschränkung bildet. Damit kann auch eine seitliche Dachhaut oder Blende am seitlichen Dachrahmen sehr schmal gebildet werden, da deren Funktion einer Abdeckung der ansonsten darunter befindlichen Längsführung entfällt. Eine solche Längsführung mit der vorderen und der hinteren Deckelmechanik ist zweckmäßigerweise beidseits der Dachöffnung an einer Dachstruktur bzw. dem Fahrzeugdach vorgesehen und lagert den Deckel an seinen beiden seitlichen Randbereichen. Die Erfindung wird somit auch durch eine öffnungsfähige Dacheinheit eines Fahrzeugdaches mit einem wie hier beschriebenen Deckel gelöst.
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In bevorzugter Gestaltung weist die vordere Deckelmechanik einen Hebel oder vorderen Hebel und die hintere Deckelmechanik einen Hebel oder hinteren Hebel auf, wobei jeder Hebel einerseits am Deckel schwenkbar gelagert und andererseits an der dachseitigen Längsführung verschiebbar gelagert ist und über ein jeweiliges Steuerkulissenelement in seiner Schwenkstellung verstellbar ist. Somit ist für die bewegbare Lagerung des Deckels jeweils ein Hebel ausreichend, der über zumindest eine Steuerkulisse oder Kulissenbahn in seiner Schwenkstellung insbesondere in Deckel- oder Dachlängsrichtung verschwenkbar gelagert ist. Damit kann eine flach und niedrig bauende Deckelmechanik mit wenigen Bauteilen bereitgestellt werden. Als Steuerkulissenelement wird jedes Element, Bauteil oder Bauteilgruppe verstanden, das bzw. die zumindest eine Führung oder Kulisse oder dergleichen für Steuer-, Stütz- oder Eingriffsteile des Hebels aufweist. Als Hebel wird jedes Bauteil verstanden, das diese Lager-, Stütz- und Verstellfunktion des Deckels ausführen kann und statt nur eines Hebels kann jede Deckelmechanik auch zwei oder mehrere Hebel für die Lager-, Stütz- und Verstellfunktion aufweisen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Deckel kann somit die vordere Deckelmechanik und die hintere Deckelmechanik Abstützkräfte des Deckels mit minimiertem Hebelarm in Querrichtung und in im wesentlichen vertikalem Kraftfluß an der Längsführung abstützen. Dadurch können die die Kräfte aufnehmenden Bauteile mit dünneren Querschnitten und damit leichter gebaut werden.
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Die erfindungsgemäße Gestaltung des Deckels mit der flach und niedrig bauenden Deckelmechanik bietet auch den Vorteil, dass der Deckel zwischen seiner Schließstellung und seiner Offenstellung zusätzlich in eine Lüfterstellung verstellbar sein kann, in der sein Vorderrand abgesenkt und sein Hinterrand weiterhin im wesentlichen in seiner Schließstellung angeordnet ist.
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Zweckmäßigerweise ist der hintere Hebel zwischen einer funktional zugeordneten dachfesten Kulissenbahn und einer entlang der dachseitigen Längsführung verschiebbar gelagerten und den Hebel verstellenden Kulissenbahn angeordnet. Die dachfeste Kulissenbahn und die verschiebbare Kulissenbahn bewirken und steuern gemeinsam die Bewegung und Verstellung des Hebels der hinteren Deckelmechanik und damit des Deckels insbesondere an seinem Hinterrand wie auch seine translatorische Verlagerung entlang der dachseitigen Längsführung. Durch die beidseitige Anordnung der Kulissenbahnen relativ zum hinteren Hebel wird ein möglichst gleichmäßiger und ausgeglichener Kraftfluß am Hebel erreicht.
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Dabei kann die dachfeste Kulissenbahn derart gestaltet sein, dass sie den Deckel einerseits in seiner Schließstellung und bei seinem Absenken an seinem Hinterrand in X- oder Längsrichtung führt und andererseits zum Längsverlagern freigibt. Der Verlauf der dachseitigen Kulissenbahn wird von dem gewünschten Bewegungsverhalten des Deckels und seiner Lagerung bzw. der Deckelmechanik bestimmt.
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Bevorzugt ist die dachfeste Kulissenbahn in Querrichtung des Deckels oder Daches innenseitig vom hinteren Hebel und die verschiebbare Kulissenbahn außenseitig vom hinteren Hebel angeordnet. Jedoch können auch hiervon abweichende Anordnungen vorgenommen werden wie z. B. eine gegeneinander ausgetauschte Anordnung der beiden Kulissenbahnen bzw. der sie enthaltenden Bauteile.
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In zweckmäßiger Gestaltung ist der dachfesten Kulissenbahn, die ein Steuerelement des hinteren Hebels steuernd aufnimmt, eine zusätzliche Führungsbahn für ein mit dem Steuerelement zusammenwirkendes Führungselement zugeordnet. Ein solche zusätzliche Führungsbahn kann zusätzlich zum verbesserten und exakten Führen und Abstützen des hinteren Hebels bzw. seiner Eingriffs- und Steuerteile verwendet werden.
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Vorzugsweise ist der vordere Hebel über ein Führungselement und ein Steuerelement am vorderen Steuerkulissenelement bzw. an der Kulissenbahn des vorderen Steuerkulissenelements bewegbar und verstellbar gelagert und das Führungselement und das Steuerelement sind nach außen ragend im Eingriff am vorderen Steuerkulissenelement bzw. der Kulissenbahn. Von dieser bevorzugten Gestaltung kann jedoch auch abgewichen werden, beispielsweise durch Lage- und Funktionsumkehrung.
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Insbesondere sind das vordere Steuerkulissenelement und ein hinteres Steuerkulissenelement, das die den hinteren Hebel steuernde Kulissenbahn enthält, zur synchronen Bewegung miteinander gekoppelt und gemeinsam antreibbar. Die Koppelung kann z. B. über ein drucksteifes Antriebskabel oder über eine Koppelstange erfolgen. Ein Antriebskabel ist z. B. in einer Nut oder einem Kanal an der Längsführung geführt und mit einem Antriebsmotor verbunden.
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Wenn ein die Längsführung aufnehmender Rahmen eine Wasserrinne seitlich außerhalb der Längsführung enthält, kann das Wasser schon außerhalb dieser Längsführung gesammelt und abgeführt werden, so dass ein Eindringen durch die Dachöffnung zwischen den beiden sich gegenüberliegenden Längsführungen verhindert werden kann.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Deckels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
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1 in einer Längsschnittsansicht einen Deckel eines Fahrzeugdaches, der mittels einer vorderen und einer hinteren Deckelmechanik an einer Dachlängsführung verstellbar gelagert und in einer Dachöffnung in Schließstellung angeordnet ist;
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2 in einer Ansicht gemäß 1 den Deckel in einer Lüfterstellung mit abgesenktem Vorderrand (Frontvent);
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3 in einer Ansicht gemäß 1 den in seiner Gesamtheit abgesenkten Deckel in einer Stellung, aus der er in eine rückwärtige Offenstellung verfahrbar ist;
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4 in einer Querschnittsansicht durch einen Seitenrandbereich des Deckels die vordere Deckelmechanik an der dachseitigen Längsführung;
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5 in einer Querschnittsansicht durch einen Seitenrandbereich des Deckels die hintere Deckelmechanik an der dachseitigen Längsführung;
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6 in einer Längsschnittsansicht die vordere Deckelmechanik in einer Stellung gemäß 1;
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7 in einer Längsschnittsansicht die hintere Deckelmechanik in einer Stellung gemäß 1;
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8 in einer Längsschnittsansicht die vordere Deckelmechanik in einer Stellung gemäß 2;
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9 in einer Längsschnittsansicht die hintere Deckelmechanik in einer Stellung gemäß 2;
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10 in einer Längsschnittsansicht die vordere Deckelmechanik in einer Stellung gemäß 3;
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11 in einer Längsschnittsansicht die hintere Deckelmechanik in einer Stellung gemäß 3; und
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12 in einer Längsschnittsansicht die hintere Deckelmechanik in einer Stellung gemäß 1 und mit der hervorgehobenen Darstellung einer zusätzlichen Führungsbahn.
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Ein Fahrzeug oder Personenkraftwagen enthält ein öffnungsfähiges Fahrzeugdach 1 oder Lüfter-Schiebedach mit einer Dachöffnung 2, in der ein bewegbarer Deckel 3 angeordnet ist, der zwischen einer Schließstellung, in der er in der Dachöffnung 2 bündig zur Dachoberfläche 4 angeordnet ist (1), einer Lüftungsstellung, in der er an seinem Vorderrand 5 abgesenkt ist (wird als Frontvent bezeichnet, siehe 2), und einer Offenstellung (siehe 3, die die abgesenkte Stellung vor der Verlagerung des Deckels nach hinten zeigt), in der er an beidseits der Dachöffnung 3 dachfest angeordneten Längsführungen 6 nach hinten unter ein angrenzendes Dachbauteil 7 zumindest teilweise verlagert ist, verstellbar ist.
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Der Deckel 3 weist in einem rechten und linken Seitenbereich 8 (siehe 4) mit Abstand von seinem jeweiligen Seitenrand 9 und an seiner Unterseite 10 jeweils einen sich längs erstreckenden Deckelträger 11 auf, in dessen Vorderabschnitt 12 nahe dem Vorderrand 5 des Deckels 3 eine vordere Deckelmechanik 13 und an dessen Hinterabschnitt 14 im Bereich des Hinterrandes 15 des Deckels 3 eine hintere Deckelmechanik 16 angeordnet ist und den Deckel 3 jeweils an einer der beiden dachfesten und in Dachlängsrichtung verlaufenden Längsführungen 6 lagert.
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Die vordere Deckelmechanik 13 weist einen vorderen Hebel 17 auf, der mit seinem vorderen Ende mittels eines vorderen Befestigungsbolzens 18 am Deckelträger 11 schwenkbar gelagert ist. Der vordere Hebel 17, der sich bezüglich des Fahrzeugdaches 1 vom vorderen Befestigungsbolzen 18 nach hinten erstreckt, weist an seinem Hinterende einen Führungsbolzen 19 und in seinem Mittelabschnitt einen Steuerbolzen 20 auf, die beide bezüglich des Deckels 3 in Richtung nach außen zum Seitenrand 9 des Deckels 3 vorstehen, wie auch der vordere Befestigungsbolzen 18 in gleicher Richtung zum Seitenrand 9 des Deckels 3 gerichtet ist.
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Ein vorderes Steuerkulissenelement 21 weist eine nach innen zur Dachmitte hin offene Kulissenbahn 22 auf, in die der Führungsbolzen 19 wie auch der Steuerbolzen 20 eingreifen (in 4 sind der Führungsbolzen 19 und der Steuerbolzen 20 in ihren in Längsrichtung versetzten und in 6 ersichtlichen Positionen dargestellt). Das vordere Steuerkulissenelement 21 erstreckt sich entlang der Längsführung 6 und enthält einen vorderen Gleiter 23 und einen hinteren Gleiter 24, die in einer inneren Gleitführungsbahn 25 der Längsführung 6 verschiebbar aufgenommen sind und das Steuerkulissenelement 21 derart verschiebbar lagern und anordnen, dass es mit seiner Kulissenbahn 22 in Dachquerrichtung betrachtet im wesentlichen unter der Lagerung des vorderen Befestigungsbolzens 18 am Deckelträger 11 oder an einer mit dem Deckelträger 11 verbundenen Lagerhülse 26 angeordnet ist. Damit werden die am vorderen Hebel 17 wirkenden Abstützkräfte in Dachquerrichtung im wesentlichen momentenfrei an der Längsführung 6 abgestützt, zumal die Gleitführungsbahn 25 insbesondere an der Längsführung 6 außenseitig unmittelbar neben dem Steuerkulissenelement 21 angeordnet ist.
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Das Steuerkulissenelement 21 weist einen seitlich nach außen ragenden Stützarm 27 auf, der über zumindest einen äußeren Gleiter 28 an einer äußeren Gleitführungsbahn 29 der Längsführung 6 verschiebbar abgestützt ist und eine in Querrichtung kippstabile Lagerung des vorderen Steuerkulissenelements 21 ermöglicht.
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Wie im Querschnitt der 1 dargestellt ist, ist die Längsführung 6 mit dem Steuerkulissenelement 21 und den beiden Gleitführungsbahnen 25 und 29 in Dachquerrichtung betrachtet vom Seitenrand 9 des Deckels 3 einwärts und vollständig unter dem Deckel 3 angeordnet. Die Längsführung 6 kann Teil eines Dachrahmens sein oder sie ist z. B. als Teil eines Rahmens 30 der den Deckel 3 enthaltenden Lüfter-Schiebedach-Baueinheit am Fahrzeugdach 1 oder dem Dachrahmen fest angebracht. Unter dem Seitenrand 9 des Deckels 3 bildet dieser Rahmen 30 eine vertiefte Wassersammelrinne 31, die eingedrungenes Wasser vom weiteren Vordringen in den Fahrzeuginnenraum abhält und aus der Wasser über eine Ableitung (nicht dargestellt) abgeführt wird.
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Die Längsführung 6 enthält weiterhin einen Kanal 32, in dem eine mit dem vorderen Steuerkulissenelement 21 fest verbundene Koppeleinrichtung 33, wie z. B. ein druckfestes Kabel, ein Antriebskabel einer einen Antriebsmotor aufweisenden Antriebseinrichtung oder eine Koppelstange, entlang der Längsführung 6 bewegbar geführt ist. An ihrem Hinterende ist die Koppeleinrichtung 33 mit einem hinteren Steuerkulissenelement 34 der hinteren Deckelmechanik 16 fest verbunden.
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Die hintere Deckelmechanik 16 (siehe 1) weist einen dem vorderen Hebel 17 vergleichbaren hinteren Hebel 35 auf (siehe auch 5 und 7), der mit seinem vorderen Ende gleichfalls mittels eines vorderen Befestigungsbolzens 36 am Deckelträger 11 schwenkbar gelagert ist. Der hintere Hebel 35 erstreckt sich in seiner Anordnung am Fahrzeugdach 1 von seinem vorderen Befestigungsbolzen 36 nach hinten und weist an seinem Hinterende ein Führungselement 37 und in seinem Mittelabschnitt ein inneres Steuerelement 38 auf, die beide nach innen zur Dachmitte hin gerichtet sind und im Querschnitt beispielsweise rautenförmig gebildet sind, sowie einen zusätzlichen äußeren Steuerbolzen 39, der gegenüber dem inneren Steuerelement 38 nach außen in Richtung zum Seitenrand 9 des Deckels 3 vorragt und damit in dieselbe Richtung wie der vordere Befestigungsbolzen 36.
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Der äußere Steuerbolzen 39 greift entsprechend der vorderen Deckelmechanik 13 in eine nach innen zur Dachmitte hin offene Kulissenbahn 40 des hinteren Steuerkulissenelements 34 ein, das sich entlang der Längsführung 6 erstreckt und an der Längsführung 6 verschiebbar gelagert ist. Das hintere Steuerkulissenelement 34 ist entsprechend dem vorderen Steuerkulissenelement 21 aufgebaut und weist einen vorderen Gleiter 41 und einen hinteren Gleiter 42 zum Gleiteingriff an der inneren Gleitführungsbahn 25 sowie zumindest einen Gleiter 43 zum Gleiteingriff an der äußeren Gleitführungsbahn 29 auf. Die Kulissenbahn 40 des hinteren Steuerkulissenelements 34 weist jedoch einen von der Kulissenbahn 22 des vorderen Steuerkulissenelements 21 abweichenden Verlauf auf, wie nachfolgend erläutert wird.
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Das Führungselement 37, das insbesondere ein im Längsquerschnitt trapez- oder rautenförmiger Führungsschuh ist (siehe 7), wie auch das innere Steuerelement 38 sind in einer hinteren Kulissenbahn 44 verschiebbar aufgenommen, die an der Längsführung 6 gebildet oder angeordnet ist und in einem Vorderabschnitt 45 einen nach vorne hin aufwärts gekrümmten und aufgrund der Rautenform verbreiterten Verlauf in einer an der Längsführung 6 ortsfest angeordneten Kulisseneinheit 46 aufweist. Die Kulisseneinheit 46 ist somit bezüglich des hinteren Hebels 35 gegenüberliegend zu dem hinteren Steuerkulissenelement 34 angeordnet.
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Auch die hintere Deckelmechanik 16 bietet somit aufgrund der in Querrichtung kompakten Gestaltung und Anordnung eine weitgehend momentenfreie Kraftabstützung entsprechend der vorderen Deckelmechanik 13, insbesondere auch durch die beidseitige Abstützung des hinteren Hebels 35 an der innenliegenden Kulissenbahn 44 bzw. der Kulisseneinheit 46 und dem außenliegenden hinteren Steuerkulissenelement 34.
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In der Ausgangs- oder Schließstellung verschließt der Deckel 3 (siehe 1, 4, 6 und 7) die Dachöffnung 2 bündig zur angrenzenden Dachoberfläche 4. Das vordere Steuerkulissenelement 21 und das hintere Steuerkulissenelement 34, die über die Koppeleinrichtung 33 zur synchronen Bewegung fest miteinander gekoppelt sind, befinden sich in einer vorderen Stellung. Dabei ist an der vorderen Deckelmechanik 13 der vordere Hebel 17 in seiner hochgeschwenkten Stützstellung, in der sein Führungsbolzen 19 in einem hinteren Abschnitt 47 der Kulissenbahn 22 auf einem unteren Niveau und sein Steuerbolzen 20 in einem mittleren Abschnitt 48 angeordnet, der ein oberes höheres Niveau aufweist gegenüber dem hinteren Abschnitt 47 und einem vorderen Abschnitt 49 der Kulissenbahn 22 auf ebenfalls unterem niedrigem Niveau.
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Der hintere Hebel 35 der hinteren Deckelmechanik 16 ist gleichfalls in seiner hochgeschwenkten Stützstellung angeordnet, in der das Führungselement 37 in der hinteren Kulissenbahn 44 auf unterem Niveau angeordnet ist, während der äußere mittlere Steuerbolzen 39 in einem hinteren Abschnitt 50 der Kulissenbahn 40 des hinteren Steuerkulissenelements 34 auf oberem Niveau angeordnet ist und damit die Höhenstellung des Hebels 35 bestimmt. Das innere Steuerelement 38 ist am Oberende des nach oben in etwa vertikal auslaufenden Vorderabschnitts 45 der hinteren Kulissenbahn 44 in der Kulisseneinheit 46 angeordnet und legt damit den Deckel 3 in X- oder Längsrichtung fest.
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Zum Verstellen des Deckels 3 in seine Lüftungsstellung (Frontvent) wird über eine Antriebseinrichtung bzw. ein Antriebskabel die gekoppelte Einheit aus vorderem Steuerkulissenelement 21 und hinterem Steuerkulissenelement 34 in X- oder Längsrichtung entlang der Längsführung 6 in eine Stellung gemäß 2, 8 und 9 nach hinten verlagert. An der hinteren Deckelmechanik 16 bewegt sich das hintere Steuerkulissenelement 34 relativ zum äußeren Steuerbolzen 39 des hinteren Hebels 35 nach hinten, so dass der äußere Steuerbolzen 39 in der Kulissenbahn 40 in einen geringfügig abgesenkten mittleren Abschnitt 51 geführt wird, während gleichzeitig sich das innere Steuerelement 38 in dem ortsfesten Vorderabschnitt 45 der hinteren Kulissenbahn 44 abgesenkt hat, aber weiterhin den Hebel 35 und damit den Deckel 3 in X- oder Längsrichtung positioniert hält. Da der Deckel 3 somit über die hintere Deckelmechanik 16 in X- oder Längsrichtung stationär gehalten ist, bewegen sich an der vorderen Deckelmechanik 13 der Führungsbolzen 19 und der Steuerbolzen 20 des vorderen Hebels 17 in der Kulissenbahn 22 des sich nach hinten verlagernden vorderen Steuerkulissenelements 21 nach vorne in die in 8 dargestellte Stellung, in der der vordere Steuerbolzen 20 in den vorderen niedrigen Abschnitt 49 abgesenkt ist und der Führungsbolzen 19 in den mittleren Abschnitt 48 auf oberes Niveau angehoben ist. Hierdurch ist der vordere Hebel 17 an seinem Vorderende herabgeschwenkt und über seinen vorderen Befestigungsbolzen 18 hat der Hebel 17 den Deckel 3 in seine Lüfterstellung abgesenkt.
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Zur Anpassung an das Absenken des Deckels 3 an seinem Vorderrand 5 ist an der hinteren Deckelmechanik 16 der äußere Steuerbolzen 39 in dem mittleren Abschnitt 51 der hinteren Kulissenbahn 40 auf ein geringfügig niedrigeres Niveau gegenüber seiner Ausgangsstellung im hinteren Abschnitt 50 verlagert, wodurch der Hinterrand 15 des Deckels 3 seine Höhe bezüglich des hinteren Dachbauteils 7 bzw. der angrenzenden Dachhaut 4 beibehält und nicht darüber ausschwenkt.
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Der hintere Hebel 35 kann einen zusätzlichen Führungszapfen 52 aufweisen, der (siehe auch 5 und 12) vom inneren Steuerelement 38 vorragt und in einer eigenen Führungsbahn 53, die als nutförmiger Kanal in Querrichtung an der hinteren Kulissenbahn 44 gebildet ist, spielfrei geführt ist. Insbesondere in der Stellung der 9 ist ersichtlich, dass der bevorzugt zylindrische Führungszapfen 52 eine gegenüber der alleinigen Führung durch das rautenförmige innere Steuerelement 38 verbesserte und in X- oder Längsrichtung spielfreie Führung (in der Schließstellung und der Lüftungsstellung) bieten kann. Über den Führungszapfen 52 kann auch eine alleinige oder zusätzliche Abstützung des Hebels 35 in Y- oder Querrichtung an der Führungsbahn 53 erfolgen.
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Zur Positionierung des Deckels 3 in der in den 10 und 11 dargestellten Stellung, aus der der Deckel 3 in einer weiteren Öffnungsbewegung nach hinten unter das angrenzende Dachbauteil 7 verlagert werden kann, wird die gekoppelte Einheit aus vorderem Steuerkulissenelement 21 und hinterem Steuerkulissenelement 34 in X- oder Längsrichtung entlang der Längsführung 6 weiter nach hinten in die Stellung gemäß 3, 10 und 11 verlagert. Dabei hat sich an der hinteren Deckelmechanik 16 das hintere Steuerkulissenelement 34 relativ zum äußeren Steuerbolzen 39 des hinteren Hebels 35 verlagert, wobei sich gleichzeitig der äußere Steuerbolzen 39 in der Kulissenbahn 40 in einen senkrechten vorderen Endabschnitt 54 abgesenkt hat und dabei den hinteren Hebel 35 mit seinem Vorderabschnitt um die Lagerung des Führungselements 37 nach unten verschwenkt hat. Damit ist der Deckel 3 mittels der hinteren Deckelmechanik 16 an seinem Hinterrand 15 in eine Absenkstellung bewegt worden und kann nun entlang der Längsführung 6 nach hinten unter das angrenzende Dachbauteil 7 verlagert werden.
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In X- oder Längsrichtung erfolgt eine starre Kopplung zwischen dem antreibbaren hinteren Steuerkulissenelement 34 und dem mit dem Deckel 3 verbundenen hinteren Hebel 35 über den in dem vertikalen Endabschnitt in X- oder Längsrichtung festgelegten äußeren Steuerbolzen 39, während das innere Steuerelement 38 und der Führungszapfen 52 aus ihren aufwärts gekrümmten Führungsabschnitten 45 bzw. 53 nach unten hin ausgetreten sind und in den horizontal verlaufenden Abschnitten der hinteren Kulissenbahn 44 bzw. der Führungsbahn 53 längsverschiebbar aufgenommen sind.
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Der Deckel 3 ist somit über das hintere Steuerkulissenelement 34 an die antreibbare Einheit aus vorderem und hinteren Steuerkulissenelement 21 bzw. 34 angekoppelt. Durch die bezüglich 11 beschriebene relative Verlagerung des hinteren Steuerkulissenelements 34 zum Hebel 35 bzw. Deckel 3 wird auch an der vorderen Deckelmechanik 13 die endgültige Relativstellung zwischen dem vorderem Steuerkulissenelement 21 und dem vorderen Hebel 17 eingestellt, die die abgesenkte Stellung des Hebels 17 und damit des Deckels 3 beibehält.
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Zum Schließen des Deckels 3 aus der Stellung der 3, 10 und 11 erfolgt der beschriebene Bewegungsablauf in entgegen gesetzter Richtung.
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Wie ersichtlich ist, sind die vordere und die hintere Deckelmechanik 13 bzw. 16 mit nur wenigen Bauteilen kompakt und mit niedrigem Bauraumbedarf unter dem Deckel 3 aufgebaut und leiten Belastungen und Kräfte vom Deckel 3 auf kurzem Weg und im wesentlichen momentenfrei in die Längsführungen 6 ab, die aufgrund dieser Gestaltung derart am Fahrzeugdach angeordnet sein können, dass sie vom Deckel 3 überdeckt sind.
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Die Führungs- und Steuerelemente und -bolzen der beiden Hebel 17 und 35 können grundsätzlich als zylindrische Zapfen für linienförmigen Kontakt mit den Führungen oder Kulissen gebildet sein oder auch flächige Abschnitte zur flächigen Abstützung in den entsprechend angepassten Führungen und Kulissen aufweisen.
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Die in der Beschreibung und anhand des Ausführungsbeispiels sowie in den Figuren offenbarten einzelnen Merkmale der Erfindung können in beliebigen technisch zweckmäßigen Anordnungen und Gestaltungen mit dem Erfindungsgegenstand in seiner allgemeinen Form kombiniert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugdach
- 2
- Dachöffnung
- 3
- Deckel
- 4
- Dachoberfläche
- 5
- Deckelvorderrand
- 6
- Längsführung
- 7
- Dachbauteil
- 8
- Seitenbereich
- 9
- Seitenrand
- 10
- Unterseite
- 11
- Deckelträger
- 12
- Vorderabschnitt
- 13
- vordere Deckelmechanik
- 14
- Hinterabschnitt
- 15
- Hinterrand
- 16
- hintere Deckelmechanik
- 17
- vorderer Hebel
- 18
- vorderer Befestigungsbolzen
- 19
- Führungsbolzen
- 20
- Steuerbolzen
- 21
- vorderes Steuerkulissenelement
- 22
- Kulissenbahn
- 23
- vorderer Gleiter
- 24
- hinterer Gleiter
- 25
- innere Gleitführungsbahn
- 26
- Lagerhülse
- 27
- Stützarm
- 28
- äußerer Gleiter
- 29
- Gleitführungsbahn
- 30
- Rahmen
- 31
- Wassersammelrinne
- 32
- Kanal
- 33
- Koppeleinrichtung
- 34
- hinteres Steuerkulissenelement
- 35
- hinterer Hebel
- 36
- vorderer Befestigungsbolzen
- 37
- Führungselement
- 38
- inneres Steuerelement
- 39
- äußerer Steuerbolzen
- 40
- Kulissenbahn
- 41
- vorderer Gleiter
- 42
- hinterer Gleiter
- 43
- äußerer Gleiter
- 44
- hintere Kulissenbahn
- 45
- Vorderabschnitt
- 46
- Kulisseneinheit
- 47
- hinterer Abschnitt
- 48
- mittlerer Abschnitt
- 49
- vorderer Abschnitt
- 50
- hinterer Abschnitt
- 51
- mittlerer Abschnitt
- 52
- Führungszapfen
- 53
- Führungsbahn
- 54
- Endabschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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