-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Urinalanordnung zur Inkontinenzversorgung beim Mann mit einer Penisaufnahme und einer Urinsammeleinrichtung, die mit der Penisaufnahme koppelbar ist.
-
Zur Versorgung von Harninkontinenz beim Mann werden im stationären Bereich meist sog. transurethrale Blasenverweilkatheter eingesetzt. Diese üben einen ständigen Reiz auf die Dehnungsrezeptoren der Blase aus und verursachen so eine unangenehme sensorische Dranginkontinenz. Beim Langzeiteinsatz können sie auch zu Harnwegsinfektionen führen.
-
Als Alternative dazu sind sog. Kondomurinale bekannt, die entweder mechanisch und/oder in Kombination mit Hautklebern befestigt werden. Hier gibt es Ausführungen, bei denen der Penis teilweise oder vollständig umhüllt wird. Die Kleber und das konstant feuchte Milieu innerhalb des Urinals können Hautprobleme hervorrufen.
-
Als Alternative dazu wurden unterschiedliche externe Urinalkatheter für Männer entwickelt, bei denen eine kurze trichterartige Domanordnung vorgesehen ist, die an der Eichel (Glans) des Penis platziert wird, diese umhüllt und unter der Vorhaut fixiert wird (vgl. z. B.
GB-A-2 075 847 ,
EP-B-0 706 355 ,
EP-B-0 706 356 und
EP-B-1 347 723 ). Auch bei diesen Systemen können durch die ständige Berührung empfindlicher Körperpartien die Trageeigenschaften als unangenehm empfunden werden. Auch kann die Handhabung dieser Systeme, insbesondere bei älteren oder pflegebedürftigen Anwendern, problematisch sein.
-
Es gibt auch Lösungen, bei denen eine erweiterte Auffangkammer über eine radial elastisch wirkende Dichtmanschette, die als Penisaufnahme dient, am Penisschaft befestigt wird. Der Urin gelangt in einen erweiterten Kammerabschnitt (Auffangkammer) und kann von dort abgeleitet werden (vgl.
EP-A-0 824 905 und
DE-U-201 13 445 ). Die Auffangkammer kann dabei zur Verbesserung der Ableit- und Aufnahmeeigenschaften mit hinter einer wasserdurchlässigen Membran angeordneten hydrophoben Teilchen versehen sein, die das Milieu in der den Penis aufnehmenden Kammer zusätzlich trocken halten (vgl.
DE-A-4236130 ). Bei solchen Urinsammelvorrichtungen können die radial wirkenden Dichtmanschetten den Penisschaft einschnüren und die Funktion und den Tragekomfort beeinträchtigen.
-
Davon ausgehend besteht also die Aufgabe, eine Urinalanordnung bereitzustellen, bei der die angesprochenen Probleme wenigstens teilweise gelöst werden und deren Handhabung einfach und praktikabel ist.
-
Diese Aufgabe löst die Urinalanordnung gemäß Anspruch 1.
-
Die Penisaufnahme weist dabei einen starren Schaftabschnitt auf, an dessen körperseitigem (proximal) Ende ein ringförmiger Dichtbereich ausgebildet ist. Über den Schaftabschnitt kann dabei in Richtung einer Schaftlängsachse eine Dichtkraft aufgebracht werden, die den ringförmigen Dichtbereich im Bereich des Penisansatzes im Beckenbereich gegen den Körper eines Trägers abdichtet. Diese Art der Abdichtung bietet zum einen einen hohen Tragekomfort: Es ist keine Klebung erforderlich; besonders empfindliche Teile des Penis sind nicht beansprucht. Und zum anderen ist eine einfache und gerade auch für Pflegepatienten vorteilhafte einfache Handhabung gewährleistet: Die Urinalanordnung wird einfach mit der Penisaufnahme über den Penis geführt und ohne mechanische Beanspruchung des Penis selbst oder der Zuhilfenahme von Zusatzmitteln wie Kleber mit dem Dichtbereich gegen den Beckenbereich abgestützt und abgedichtet.
-
Die Penisaufnahme kann in ihrem Dichtbereich und im Schaftabschnitt so ausgebildet sein, dass sie ohne radiale Einschnürung des Penis gegen den Körper des Trägers abdichtbar ist. Sowohl der Durchmesser des Dichtbereichs als auch der des Schaftabschnitts – z. B. rohrförmig – kann deutlich größer als der Durchmesser des Penisschaftes sein, ohne dass die Dichteigenschaften bzw. der Tragekomfort leidet. Im Gegenteil: Dadurch, dass der Penis frei in der Penisaufnahme liegt, ist der Tragekomfort sehr hoch. Durch die ständige „Belüftung” wird auch ein problematisches feuchtes Milieu vermieden. Zusätzlich wird auch die Handhabung der Urinalanordnung beim Ansetzen und Abnehmen weiter verbessert.
-
Eine elastische Dichtlippe im Dichtbereich mit einer in Richtung der Schaftlängsachse elastisch verformbaren Stirnfläche verbessert die Anpassung an die Körperkontur und damit die Dicht- und Trageeigenschaften.
-
Der Schaftabschnitt selbst kann rohrförmig ausgebildet und beweglich in einer Öffnung der Urinsammeleinrichtung angeordnet sein. Die funktionelle Entkopplung von Penisaufnahme und Urinsammeleinrichtung erhöht die Funktionssicherheit und den Tragekomfort weiter. Durch die bewegliche Anordnung zueinander werden Bewegungen, welche die Urinsammeleinrichtung – z. B. beim Gehen – hin- und herbewegen, nicht auf die Penisaufnahme selbst übertragen. Dadurch verbleibt diese relativ ruhig am Körper. Scheuerbewegungen zwischen Dichtbereich und dem Körper des Trägers, die zu Irritationen führen könnten, werden weitgehend vermieden oder unterbleiben vollständig. Trotzdem ist der Träger in seiner Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt. Es ist auch möglich, unterschiedlich lange Penisaufnahmen mit einer einheitlichen Urinsammeleinrichtung zu koppeln.
-
Eine rohrförmige Führungshülse, welche an der Öffnung der Urinsammeleinrichtung die Penisaufnahme umgibt, kann jedoch, ohne die Verschieblichkeit und Verdrehbarkeit der Penisaufnahme zur Urinsammeleinrichtung zu beeinträchtigen, die Einführrichtung der Penisaufnahme in die Urinsammeleinrichtung festlegen. Durch diese Festlegung der Richtung der Schaftlängsachse der Penisaufnahme zur Urinsammeleinrichtung kann sichergestellt werden, dass in allen Körperhaltungen und Stellungen – also z. B. auch im Liegen – ein einwandfreier Urinablauf in die Urinsammeleinrichtung gewährleistet ist. Gleichzeitig wird auch der richtige Sitz des Dichtbereichs am Körper sichergestellt.
-
Um eine Geruchsbelästigung zu unterbinden und ein Austreten des Urins aus der Urinsammeleinrichtung an der Öffnung zu vermeiden, kann diese mit einer am Außenumfang der Penisaufnahme angreifenden radial wirkenden Dichtmanschette versehen sein. So eine Dichtmanschette erlaubt trotz Dichtfunktion ein Verdrehen und Verschieben der Penisaufnahme in der Urinsammeleinrichtung. Je nach Gestaltung der Dichtungsgeometrie und des Spiels zwischen Führungshülse und Penisaufnahme ist aber auch eine Variation des Winkels zwischen Schaftlängsachse und Urinsammeleinrichtung möglich, welche die Flexibilität des Systems erhöht. Durch die Auswahl von Dichtmanschetten mit unterschiedliche Innendurchmessern können auch Penisaufnahmen mit verschiedenen Außendurchmessern in einer einheitlichen Urinsammeleinrichtung verwendet werden.
-
Indem die Urinsammeleinrichtung als ein sich nach unten verjüngender Aufnahmebehälter ausgebildet ist, der in seiner Form etwa dem zwischen Unterleib und Oberschenkeln gebildeten Hohlraum des Trägers angepasst ist, kann der Tragekomfort weiter erhöht werden, der so weitgehend unabhängig von der Körperhaltung des Trägers, also auch im Sitzen oder Liegen, gewährleistet ist.
-
Ein Ablauf am unteren Ende der Urinsammeleinrichtung erlaubt eine einfache und praktikable Entleerung, beispielsweise über einen Ablaufhahn. Sie kann aber auch dazu dienen, die Urinalanordnung über einen Schlauch mit einem sog. „Beinbeutel” zu verbinden, in den der Urin abgeführt wird. Auch so wird der Tragekomfort erhöht (trockenes Milieu, Gewicht, Geräusche) und das Risiko vermindert, dass aufgenommener Urin aus der Urinalanordnung selbst austritt.
-
Es gibt auch Ausführungen, bei denen die Urinsammeleinrichtung als eine die Penisaufnahme durchsetzende Urinsammeleinrichtung ausgebildet ist, die am Dichtbereich mit einer elastischen Dichtlippe versehen ist, welche eine in Richtung der Schaftlängsachse elastisch verformbare Stirnfläche aufweist. Eine solche Ausführung erlaubt ein integral geformtes Bauteil, beispielsweise aus einem Elastomer-Werkstoff, welches sowohl die Sammelfunktion als auch die Dichtfunktion am Körper übernimmt. Die erforderliche Dichtkraft wird jedoch in Richtung der Schaftlängsachse über den starren Schaftabschnitt der Penisaufnahme aufgebracht. Auch ist die Reinigung und Pflege des Urinals sehr einfach, da vom Dichtbereich gegen den Körper des Trägers abgesehen, keine Fugen oder Spalten in der Urinalsammeleinrichtung auftreten. Es ist nur ein einziges Bauteil mit glatten, leicht zu reinigenden Innenflächen zu versorgen.
-
Zur Verbesserung der anatomischen Gestaltung ist dabei die Urinsammeleinrichtung mit einem sich nach unten vom Körper weg (distal) verjüngenden Aufnahmekegel versehen, der über eine seitliche Öffnung im Schaftabschnitt heraustritt und über einen Rohrbogenabschnitt mit der Dichtlippe verbunden ist. Der Winkel zwischen der Kegelachse und der Schaftlängsachse beträgt zwischen 175° und 105°. Es gibt Ausführungen, bei denen der Winkel zwischen 170° und 100° liegt. Bei einer anderen Ausführung liegt der Winkel bei 110°. Auch der sich verjüngende Aufnahmekegel wird ebenfalls ohne Einschränkung der Bewegungsfähigkeit im zwischen Unterleib und Oberschenkeln gebildeten Hohlraum des Trägers aufgenommen.
-
Ist der Aufnahmekegel an seinem unteren Ende mit einem Ablauf versehen – zum Entleeren oder zum Verbinden mit einem „Beinbeutel” – sichert die Kegelform eine zuverlässige Restlosentleerung.
-
Die Urinsammeleinrichtung kann einstückig aus einem elastischen flexiblen Material ausgebildet sein, wodurch die Trageeigenschaften und Dichteigenschaften verbessert werden. Gleichzeitig kann sie in einem einfachen Spritzgussverfahren hergestellt werden.
-
Die Kopplung mit einem Urinauffangbeutel kann für alle Ausführungen über eine geeignete Schlauchleitung aus der Urinsammeleinrichtung erfolgen.
-
Die Schaftlänge der Penisaufnahme ist so gestaltet, dass diese über elastische Tragemittel in Richtung der Schaftlängsachse am Körper des Trägers fixierbar ist. Sie ist dazu mit entsprechenden Befestigungseinrichtungen, z. B. Ösen, Haken, Laschen, etc. versehen. Damit kann die Urinalanordnung funktionsgerecht und komfortabel am Körper eines Trägers angeordnet werden.
-
Solche Tragemittel können beispielsweise als elastische Hose ausgebildet sein. Dadurch kann eine besonders einfache, unauffällige und funktionssichere Fixierung am Körper erreicht werden. Eine solche Hose kann auch über entsprechende Schnittstellen, wie Schlaufen, Klettbandelemente oder Bänder, zur Kopplung an die Befestigungseinrichtungen an der Urinsammeleinrichtung verfügen.
-
Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden anhand der schematischen Zeichnungen erläutert. Darin zeigen:
-
1 eine perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Urinalanordnung mit Schraubverschluss am unteren Auslass;
-
2 die Urinalanordnung aus 1 mit einem Anschluss-Schlauch;
-
3 eine Vorderansicht der in 1 dargestellten Urinalanordnung;
-
4 einen Längsschnitt (Schnitt: F-F) der in den 1 und 3 dargestellten Urinalanordnung;
-
5 eine perspektivische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Urinalanordnung;
-
6 einen Längsschnitt durch die in 5 dargestellte Urinalanordnung.
-
Das in den 1–4 dargestellte erste Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Urinalanordnung 1 umfasst im Wesentlichen eine als Behälter 2 ausgebildete Urinsammeleinrichtung, der mit einer als Rohrhülse 3 ausgebildeten Penisaufnahme verbunden ist.
-
Der Behälter 2 ist flaschenförmig ausgebildet und verjüngt sich nach unten; er weist eine flache Vorderwand 4 und Rückwand 5 auf. Im oberen Bereich des Behälters 2 ist in der Rückwand eine Öffnung 6 mit einer davon ausgehenden rohrförmigen Führungshülse 6a ausgebildet, die in einem Winkel β von 105° zur Rückwand 5 geneigt ist und schräg nach oben verläuft (vgl. 4). In anderen Ausführungen liegt der Winkel zwischen 95° und 175°. An ihrem körperseitigen (proximalen) Ende ist der Rand der Führungshülse 6a mit einer elastischen, zweilippigen Dichtmanschette 7 versehen, welche die darin angeordnete Rohrhülse 3 radial von außen abdichtend umgibt. Sie hält dabei die Rohrhülse 3 verschieblich und verdrehbar im Behälter 2.
-
Die Rohrhülse 3 umfasst einen starren rohrförmigen Schaftabschnitt 8, der an seinem körperseitigen Ende (proximal) mit einem ringförmigen Dichtbereich 9 endet, den ein einstückig am Schaftabschnitt 8 ausgebildeter Aufnahmewulst 10 bildet. Dieser greift in eine entsprechend ausgeformte umlaufende Haltenut einer Dichtung 11 ein und fixiert sie am Dichtbereich 9. Die Dichtung 11 selbst weist eine zum Körper weisende elastische Dichtlippe 12 auf. Die Dichtlippe 12 ist in axialer Richtung lokal elastisch verformbar, so dass sie sich an die jeweilige Körperkontur anpassen kann.
-
Das körperferne Ende (distal) der Rohrhülse 3 ist entsprechend der Neigung β der Führungshülse 6 und der Schaftlängsachse 13 abgeschnitten und liegt von innen an der ebenen Vorderwand an. Zusätzlich sind an diesem Ende untere und obere Ausschnitte 14 und 15 angebracht, die Öffnungen zum Innenraum des Behälters 2 bilden und den ungehinderten Urinabfluss aus der Rohrhülse 3 in den Behälter 2 sicherstellen.
-
An der Oberseite des Behälters 2 ist eine als Öse 16 ausgebildete Befestigungseinrichtung vorgesehen, mit der die Urinalanordnung 1 an Tragemitteln zur Fixierung am Körper eines Trägers befestigt werden kann.
-
Am unteren Ende des Behälters ist an dessen tiefstem Punkt ein Ablauf 17 vorgesehen, der über eine Anschlussverschraubung mit einer Dichtkappe 18 verschlossen ist (siehe 1, 3 und 4) oder alternativ in eine Schlauchleitung 19 mündet, die beispielsweise mit einem Auffangbeutel verbunden ist. Die Dichtkappe 18 oder die Schlauchleitung 19 ist über eine Schraubenmanschette (1–4) am Ablauf 17 fixiert. In anderen Ausführungen ist die Dichtkappe 18 oder die Schlauchleitung 19 elastisch abdichtend auf eine Schlauchtülle aufgeschoben. Es gibt auch Ausführungen mit Bajonett- oder Schraubanschlüssen.
-
Zur Verwendung der Urinalanordnung wird der Penis des Trägers vom körperseitigen Ende her durch die Dichtung 11 in die Rohrhülse 3 eingeführt. Über den Behälter 2 wird die Urinalanordnung mit der Dichtlippe 12 etwa in Richtung der Schaftlängsachse 13 gegen den Beckenbereich des Trägers gedrückt. Dabei überträgt der starre Schaftabschnitt 8 der Rohrhülse 3 die Kraft über den Aufnahmewulst 10 auf die Dichtung 11 und die Dichtlippe 12, die sich der Körperkontur entsprechend dichtend an den Körper des Trägers anschmiegt. Die Gestaltung des Dichtbereichs 9 mit dem Aufnahmewulst 10, der Dichtung 11 und der Dichtlippe 12 ist dabei so auf die männliche Anatomie abgestimmt: Und zwar so, dass der Penis selbst radial nicht eingeschnürt wird, bzw. die im Inneren des Penis verlaufende Harnröhre nicht abgequetscht wird, So kann durch den im Schaftabschnitt 8 der Rohrhülse 3 lose aufliegenden Penis austretender Urin ungehindert durch die Öffnung 14 in den Behälter 2 abfließen und wird dort gesammelt und bei Bedarf durch den Ablauf 15 entleert bzw. durch die Schlauchleitung 17 in einen Auffangbehälter abgeführt.
-
Die Rohrhülse 3 ist verschieblich und verdrehbar in der Führungshülse 6 bzw. in der Dichtmanschette 7 aufgenommen. Damit werden Bewegungen, die – z. B. beim Gehen – auf den im Schoßbereich des Trägers angeordneten Behälter 2 übertragen werden, nur sehr eingeschränkt auf die Rohrhülse 3 übertragen Damit finden auch keine oder nur sehr geringe Relativbewegungen zwischen Dichtlippe 12 und dem Körper des Trägers statt. Die Dichtwirkung wird nicht beeinträchtigt, und die Haut des Trägers, welche die zweite an der Dichtlippe 12 anliegende Dichtfläche bildet, wird nicht durch Scheuerbewegungen beansprucht.
-
Darüber hinaus erlaubt, je nach Ausführung und Gestaltung der Dichtmanschette 7, diese auch ein elastisches Verkippen der Rohrhülse 3 in der Dichtmanschette 7. Dies erhöht die Flexibilität der Rohrhülse 3 zum Behälter 2 weiter und verbessert die Trageeigenschaften.
-
Alle Komponenten der Urinalanordnung, Behälter 2, Rohrhülse 3, Dichtmanschette 7, Dichtung 11 und Dichtkappe 18 sind ohne Werkzeug einfach demontierbar und damit leicht zu reinigen und ggf. auszutauschen.
-
Behälter 2 und Rohrhülse 3 sind vorzugsweise aus einem starr-elastischen, schlagzähen ggf. transparenten Kunststoff angefertigt, (z. B. HDPE, PVC, PE, PP, PET, ABF), während die Dichtmanschette 7 und die Dichtung 11 aus einem weich-elastischen Werkstoff wie z. B. Silikon, Gummi, Polyurethan angefertigt sind.
-
Es gibt Ausführungen, bei denen im Behälter 2 zusätzlich geruchs- und/oder feuchtigkeitabsorbierende Mittel vorgesehen werden, welche die Geruchsentwicklung hemmen und die Flüssigkeit absorbieren. Solche Mittel können beispielsweise in Patronen oder wasserdurchlässigen Beuteln (aus z. B. Gewebe- oder Fliesmaterial) portionsweise bereitgestellt werden, die bei Bedarf durch die relativ große Öffnung 6 in der Vorderwand 4 entnommen und eingeführt werden können.
-
Die 5 und 6 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Urinalanordnung 101, bei der ein Auffangkonzept für geringere Urinmengen realisiert ist. Die Urinalanordnung 101 umfasst hier ebenfalls eine als Behälter 102 ausgebildete Urinsammeleinrichtung, die mit einer als Rohrhülse 103 ausgebildeten Penisaufnahme gekoppelt ist.
-
Der Behälter 102 umfasst einen sich nach unten verjüngenden Aufnahmekegel 104, der über einen Rohrbogen 105 in eine ringförmige Dichtung 111 übergeht, die ebenfalls mit einer elastischen Dichtlippe 112 versehen ist. Der etwa hornförmige Behälter 102 durchsetzt teilweise die zylindrische Rohrhülse 103 mit der Längsachse 113 und ragt seitlich nach unten durch eine Öffnung 116 aus dieser heraus. Am körperseitigen Ende der Rohrhülse 103 ist ein Anschlagwulst 110 vorgesehen, an dem ein entsprechend geformter an der Dichtung 111 ausgebildeter Ringwulst anliegt und so die Lage des Behälters 102 in der Rohrhülse 103 definiert. Der zwischen der Längsachse 113 und der Kegelachse 115 eingeschlossenen Winkel γ beträgt etwa 110°. Er liegt bei anderen Ausführungen zwischen 175° und 105° oder auch zwischen 170° und 100°.
-
Die Funktion und Handhabung dieser Urinalanordnung 101 ist etwa analog zu der im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel beschriebenen. Auch hier wird der Penis des Trägers durch die durch die Dichtung 111 definierte körperseitige Öffnung in den Behälter 102 eingeführt, in dem er lose aufliegt. Die erforderliche Dichtkraft wird über den Boden 105 und den starren Schaftabschnitt 108 der Rohrhülse 103 und den Anschlagwulst 110 auf die Ringwulst 114 und die Dichtlippe 112 übertragen, so dass auch hier die Dichtlippe 112 stirnseitig am Körper des Trägers abdichtet, ohne den Penis radial einzuschnüren.
-
Das Volumen des Behälters 102 ist jedoch gegenüber dem Behälter 2 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel reduziert und kann nur vergleichsweise geringe Urinmengen aufnehmen – z. B. während der Nacht. Über den am unteren Ende angeordneten Ablauf 117 kann er jedoch ebenfalls mit einer Schlauchleitung 19 zum Ableiten oder mit einer Dichtkappe 18 zum Verschließen versehen werden.
-
Die reduzierten Abmessungen verbessern jedoch die Trageeigenschaften zusätzlich. Darüber hinaus weist der Behälter 102, der aus einem einstückig geformten Spritzgussteil ausgebildet ist, an dem Aufnahmekegel 104, Rohrbogen 105, Dichtung 111 und Dichtlippe 112 einstückig angeformt sind, keinerlei Spalten oder Fugen auf und ist damit sehr leicht zu reinigen. Der Behälter 102 kann durch seine werkstoffbedingte Flexibilität leicht in die Rohrhülse 103 eingesetzt und aus dieser entnommen werden.
-
Die insbesondere aus einem starr-elastischen, schlagzähen und ggf. transparenten Werkstoff (z. B. HDPE, PVC, PE, PP, PET, ABF ausgebildete Rohrhülse 103 dient dazu, in Richtung der Schaftlängsachse 113 die erforderliche Dichtkraft über den Schaftabschnitt 108, den Anschlagwulst 110 und den Ringwulst 114 auf die Dichtlippe und damit auf den Körper des Trägers zu übertragen. Diese Kraft kann beispielsweise über den Boden 105 der Rohrhülse 103 aufgebracht werden oder über zusätzliche Befestigungseinrichtungen, die mit elastischen Tragemitteln verbunden werden. Die Urinalanordnung 101 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel kann z. B. ohne weiteres über eine elastische Hose am Körper des Trägers fixiert werden und kann so zuverlässig und unauffällig genutzt werden.
-
Weitere Ausführungen und Variationen der Erfindung ergeben sich im Rahmen der Ansprüche.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- GB 2075847 A [0004]
- EP 0706355 B [0004]
- EP 0706356 B [0004]
- EP 1347723 B [0004]
- EP 0824905 A [0005]
- DE 20113445 U [0005]
- DE 4236130 A [0005]