-
Die Erfindung betrifft eine elektrische Bearbeitungsmaschine, insbesondere eine Handkreissäge, mit einem ein Werkzeug, insbesondere ein Kreissägeblatt, tragenden Schwenkteil und einem Basisteil, relativ zu welchem das Schwenkteil zur Durchführung von Schrägbearbeitungen, insbesondere zur Ausführung von Schrägschnitten, verschwenkbar ist, insbesondere um eine virtuelle Schwenkachse.
-
Derartige Bearbeitungsmaschinen sind grundsätzlich bekannt.
-
Insbesondere bei Handkreissägen ist es für bestimmte Anwendungen wünschenswert, das Sägeblatt geringfügig über eine oder mehrere gegebene normale Grundstellungen hinaus verschwenken zu können. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn Platten zurechtgesägt werden, die anschließend aneinandergefügt werden sollen. Um einen optisch möglichst engen. Spalt zwischen den Platten zu erzielen, ist es für derartige Fälle bekannt, die Platten nicht bei 0°, also mit senkrecht zur Plattenebene verlaufendem Sägeblatt, zu schneiden, sondern ein so genanntes Hinterschneiden vorzunehmen, bei welchem mit einem Winkel von etwa –1° gesägt wird, und zwar jeweils von der Rückseite der Platten aus. Wenn eine Handkreissäge eine solche Schwenkmöglichkeit über die Grundstellung von 0° hinaus in eine Hinterschnitt-Stellung von beispielsweise –1° aufweist, dann kann in vorteilhafter Weise ein ausrissfreier Hinterschnitt auf den Plattenunterseiten erzeugt werden. Beim Aneinanderstoßen derart geschnittener Platten ergibt sich dann auf der zuvor beim Sägen unten liegenden, in der Einbausituation dann die Sichtseite bildenden Plattenseite ein optisch perfekt enger Spalt.
-
Ein derartiges Sägen in ”Überfahrstellungen” ist auch in Bezug auf eine Grundstellung sinnvoll, in welcher das Sägeblatt einen von 0° verschiedenen Schwenkwinkel einnimmt, insbesondere einen Schrägwinkel von 45° zu einer Basisebene des Basisteils der Maschine. In solchen Fällen ist es beispielsweise wünschenswert, Schnitte in einer Überfahrstellung mit einem Neigungswinkel von 47° auszuführen.
-
Derartige Schwenkmöglichkeiten sind in Verbindung mit Handkreissägen zwar grundsätzlich bekannt. Problematisch ist aber, dass derartige Verschwenkanordnungen relativ aufwendig konstruiert sind und daher mit vergleichsweise hohen Herstellungskosten für die Maschine verbunden sind. Ferner zeigt sich, dass für den Benutzer die Bedienung derartiger Verschwenkanordnungen relativ aufwendig und kompliziert ist.
-
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Bearbeitungsmaschine der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass ein Arbeiten in einer oder mehreren ”Überfahrstellungen” möglich ist, wobei dies mit einer vergleichsweise einfach aufgebauten und kostengünstig herstellbaren Anordnung möglich sein soll, die zudem schnell und einfach bedienbar sein und dauerhaft zuverlässig funktionieren soll.
-
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1.
-
Erfindungsgemäß sind das Schwenkteil und das Basisteil durch eine Schwenkführung miteinander gekoppelt, die einen – insbesondere 45° umfassenden – Grundschwenkweg für das Schwenkteil zwischen einer ersten Grundstellung und einer zweiten Grundstellung definiert, wobei durch die Schwenkführung für zumindest eine Grundstellung wenigstens eine Überfahrfunktion bereitgestellt ist, die ein Verschwenken des Schwenkteils über die Grundstellung hinaus in wenigstens eine Überfahrstellung ermöglicht, und wobei die Überfahrfunktion durch eine Betätigung an der Schwenkführung aktivierbar ist.
-
Erfindungsgemäß vereinigt die Schwenkführung in sich mehrere Funktionen. Zum einen sorgt die Schwenkführung für die eigentliche Schwenkverbindung zwischen dem das Werkzeug tragenden Schwenkteil und dem Basisteil, bei dem es sich insbesondere um eine Grundplatte handelt, mit welcher die Maschine auf eine Führungsschiene aufgesetzt werden kann, wobei dies aber nicht zwingend ist. Zum anderen ist es erfindungsgemäß die Schwenkführung selbst, die derart betätigt werden kann, dass ein Verschwenken über die betreffende Grundstellung hinaus möglich ist und somit ein Arbeiten in einer Überfahrstellung des Werkzeugs erfolgen kann. Zusatzeinrichtungen zur Realisierung einer Überfahrfunktion sind damit nicht mehr erforderlich. Des Weiteren ist auf diese Art und Weise die Schwenkführung für den Benutzer denkbar einfach bedienbar.
-
Vorteilhafte Ausführungsformen sind auch in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie der Zeichnung angegeben.
-
In einem Ausführungsbeispiel wird durch die Schwenkführung für beide Grundstellungen jeweils wenigstens eine Überfahrfunktion bereitgestellt, wobei die Überfahrfunktionen auf zwei längs einer Schwenkachse beabstandete Abschnitte der Schwenkführung aufgeteilt sind.
-
Hierdurch wird zum einen eine äußerste exakte und zuverlässige Schwenkführung für das Schwenkteil geschaffen, da das Schwenkteil während des Schwenkvorgangs an zwei längs der Schwenkachse beabstandeten Abschnitten geführt wird. Diese Aufteilung wird hierbei zudem dazu genutzt, für beide Grundstellungen jeweils zumindest eine erfindungsgemäße Überfahrfunktion zu realisieren. Die beiden Abschnitte der Schwenkführung können hierdurch vergleichsweise einfach und somit robust aufgebaut werden, da jeder Abschnitt lediglich eine Überfahrfunktion bzw. nicht ein Abschnitt alle Überfahrfunktionen bereitstellen muss. Die Herstellung der Schwenkführung und somit der Maschine insgesamt kann hierdurch beträchtlich vereinfacht werden und wesentlich kostengünstiger erfolgen.
-
In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die Schwenkführung ein zwischen einem Grundzustand und einem Überfahrzustand bewegbares Anschlagorgan umfassen, wobei im Grundzustand zur Festlegung der Grundstellung wenigstens ein Grundanschlag und im Überfahrzustand zur Festlegung der Überfahrstellung wenigstens ein Überfahranschlag wirksam ist. Die konkrete Ausgestaltung und der Ort der Anordnung dieser Anschläge ist grundsätzlich beliebig und kann an der Schwenkführung und/oder am Schwenkteil bzw. Basisteil erfolgen.
-
Hierbei beruht die Art und Weise der Verschwenkbarkeit des Verschwenkteils relativ zum Basisteil auf dem Zusammenspiel von Anschlägen, die je nach Stellung des bewegbaren Anschlagorgans wirksam sind oder nicht. Generell kann hierbei jede denkbare Konfiguration von Anschlägen bzw. Anschlagsflächen vorgesehen sein. So ist es beispielsweise möglich, an dem bewegbaren Anschlagorgan bzw. Betätigungsorgan zwei in Schwenkrichtung versetzt angeordnete Anschlagflächen vorzusehen, die mit ein- und derselben Anschlagfläche am Schwenkteil oder Basisteil zusammenwirken, wobei eine Anschlagfläche des Anschlagorgans im Grundzustand des Anschlagorgans wirksam ist, wohingegen die andere, in Schwenkrichtung versetzt angeordnete Anschlagfläche des Anschlagorgans bei in den Überfahrzustand bewegtem Anschlagorgan wirksam ist. Alternativ ist es möglich, an dem bewegbaren Anschlagorgan eine einzige Anschlagfläche vorzusehen, die im Grundzustand mit einer ersten Anschlagfläche des Schwenkteils oder Basisteils zusammenwirkt und durch Bewegen in den Überfahrzustand auf eine ”Schwenkbahn” gelangt, auf welcher die Anschlagfläche des Anschlagorgans an der ersten Anschlagfläche des Schwenkteils oder Basisteils vorbei bewegt werden kann, bis sie zur Festlegung der Überfahrstellung mit einer weiteren Anschlagfläche des Schwenkteils bzw. Basisteils zusammenwirkt.
-
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst die Schwenkführung wenigstens ein zwischen dem Basisteil und dem Schwenkteil wirksames Führungsteil, das an dem Basisteil befestigt und an welchem das Schwenkteil zwangsgeführt ist, oder umgekehrt, wobei an dem Führungsteil ein Betätigungsorgan für die Überfahrfunktion ausgebildet ist, und wobei das Führungsteil einschließlich des Betätigungsorgans in Form eines einstückigen Bauteils vorgesehen ist, insbesondere eines Kunststoffbauteils.
-
Um sowohl die verschwenkbare Koppelung zwischen Schwenkteil und Basisteil herzustellen als auch gleichzeitig diese Schwenkführung mit einer vom Benutzer bei Bedarf aktivierbaren Überfahrfunktion zu versehen, ist es hierbei somit lediglich erforderlich, ein einziges Kunststoffbauteil herzustellen und am Basisteil zu befestigen. Alle benötigten Funktionen werden somit von einem einzigen Kunststoffbauteil bereitgestellt. Ohne Einbußen bei der Stabilität, Führungsgenauigkeit, Bedienerfreundlichkeit und Langlebigkeit kann hierdurch eine extreme Kostenreduzierung bei der Herstellung der Maschine erzielt werden. Prinzipiell kann das Führungsteil ein integraler Bestandteil des Basisteils oder des Schwenkteils sein, wobei ein separates Bauteil als Führungsteil aus herstellungs- und kostentechnischen Gründen bevorzugt sein kann.
-
Das Betätigungsorgan des Führungsteils kann als ein Anschlagorgan ausgebildet sein oder ein Anschlagorgan umfassen, insbesondere ein Anschlagorgan, wie es vorstehend erläutert wurde.
-
Besonders vorteilhaft ist eine weitere Ausgestaltung der Erfindung, bei welcher die Schwenkführung zwei Führungsteile der vorstehend genannten Art umfasst, mit anderen Worten Führungsteile, die jeweils zwischen dem Basisteil und dem Schwenkteil wirksam sind, die als separate Bauteile ausgebildet sind, und die längs einer Schwenkachse mit Abstand voneinander angeordnet sind. Beide Führungsteile gewährleisten zusammen eine aufgrund ihres axialen Abstands besonders exakte und stabile Führung der Verschwenkbewegung zwischen Basisteil und Schwenkteil. Gleichzeitig kann jedes Führungsteil eine Überfahrfunktion bereitstellen, und zwar bezüglich unterschiedlicher Grundstellungen. So kann beispielsweise ein Führungsteil die Möglichkeit bieten, durch Betätigen des Betätigungsorgans in einer Überfahrstellung von –1° zu arbeiten, wohingegen das andere Führungsteil ein Arbeiten in einer Überfahrstellung bezüglich einer 45°-Grundstellung ermöglichen kann, beispielsweise in einer Überfahrstellung von 47°.
-
Das Betätigungsorgan kann eine Taste umfassen, die sich längs eines Kreissegments, insbesondere um die Schwenkachse, in einer senkrecht zur Schwenkachse verlaufenden Ebene erstreckt, an einem Ende angeformt ist und durch Beaufschlagen im Bereich des anderen Endes in Richtung der Schwenkachse unter elastischer Verformung auslenkbar ist Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass die Taste im Grundzustand unverformt ist, d. h. nicht unter Spannung steht, und nach der Auslenkung in den Überfahrzustand selbsttätig in den Grundzustand zurückkehrt.
-
Eine derartige Ausgestaltung des Betätigungsorgans ist insbesondere hinsichtlich Herstellung und Bedienung von Vorteil. Das Konzept, eine Verformung der Taste nur für die in der Praxis relativ selten benötigte Überfahrstellung vorzusehen, sorgt für eine Schonung der Taste insofern, als einer Materialermüdung bzw. einem ”Ausleiern” entgegengewirkt wird. Dieses Konzept ermöglicht es somit, ein Führungsteil mit einer einstückig angeformten, unter elastischer Verformung auslenkbaren Taste zu äußerst geringen Kosten als Kunststoffbauteil herzustellen, ohne dass eine Funktionsbeeinträchtigung bei langer Benutzung zu befürchten ist.
-
Des Weiteren kann vorgesehen sein, am Schwenkteil oder am Basisteil wenigstens eine in Richtung der Schwenkachse vorstehende, im zusammengesetzten Zustand parallel neben der Taste verlaufende Stabilisierungslasche auszubilden, die zumindest eine über ein vorgegebenes Maß hinausgehende Bewegung der Taste in einer senkrecht zur Schwenkachse verlaufenden Ebene unterbindet. Durch eine derartige einfache Maßnahme lässt sich in besonders wirkungsvoller Weise sicherstellen, dass die Taste im Wesentlichen nur eine solche Bewegung ausführen kann, die für das Bereitstellen der Überfahrfunktion erforderlich ist. Bewegungen der Taste in andere Richtungen, die zu einer Zerstörung der Taste oder zu einer Funktionsbeeinträchtigung z. B. durch Materialermüdung führen könnten, werden durch eine solche Stabilisierungslasche wirkungsvoll unterbunden.
-
Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass Mittel vorgesehen sind, die nicht bestimmungsgemäße Bewegungen der Taste mit Komponenten in Richtung der Schwenkachse unterbinden.
-
In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das Führungsteil mit dem Schwenkteil oder Basisteil über wenigstens zwei radial beabstandete, sich jeweils längs eines Kreissegmentes, insbesondere um die Schwenkachse, erstreckende Führungseinrichtungen zusammenwirkt. Vorzugsweise ist jede Führungseinrichtung als Nut-/Rippe-Anordnung ausgebildet. Hierdurch wird eine Zwangsführung zwischen Führungsteil einerseits und Schwenkteil oder Basisteil andererseits realisiert, die nicht nur in Bezug auf die Herstellbarkeit besonders vorteilhaft ist, sondern außerdem eine besonders exakte und stabile Führung gewährleistet, wobei zusätzlich der Vorteil besteht, dass in ein solches Führungskonzept eine einfache, zuverlässige und leicht bedienbare Betätigung zum Bereitstellen einer Überfahrfunktion integriert werden kann. Vorzugsweise ist das Führungsteil derart ausgebildet, dass es die Grundform einer Viertelkreisplatte aufweist.
-
Das Betätigungsorgan, insbesondere eine Taste gemäß der vorstehenden Erläuterung, kann zumindest im Wesentlichen in das Führungsteil eingelassen sein. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass das Betätigungsorgan nicht versehentlich betätigt wird. Außerdem lassen sich hierdurch nicht bestimmungsgemäße Bewegungen des Betätigungsorgans verhindern oder zumindest erschweren.
-
Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
-
1 schematisch das Grundprinzip der erfindungsgemäßen Schwenkführung,
-
2 verschiedene Ansichten eines Basisteils gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
-
3 verschiedene Ansichten eines Schwenkteils gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
-
4 verschiedene Ansichten eines vorderen Führungsteils gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
-
5 das Zusammenwirken des vorderen Führungsteils mit Basisteil und Schwenkteil,
-
6 verschiedene Ansichten eines hinteren Führungsteils gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, und
-
7 das Zusammenwirken des hinteren Führungsteils mit Basisteil und Schwenkteil.
-
1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine, die ein Basisteil 13 umfasst, das insbesondere als Basisplatte ausgebildet und dazu ausgelegt ist, auf eine nicht dargestellte Führungsschiene aufgesetzt zu werden.
-
Am Basisteil 13 ist ein vorderes Führungsteil 15 angebracht, das die Grundform einer Viertelkreisplatte aufweist. An einer von dem vorderen Führungsteil 15 längs einer senkrecht zur Zeichenebene der 1 verlaufenden Schwenkachse beabstandeten Stelle ist ein nicht dargestelltes hinteres Führungsteil angebracht. Hinsichtlich des grundsätzlichen Aufbaus und der Funktionsweise entspricht das hintere Führungsteil dem vorderen Führungsteil 15.
-
Zwischen dem vorderen Führungsteil 15 und dem hinteren Führungsteil ist ein Schwenkteil 11 angeordnet, das unter anderem ein nicht dargestelltes Kreissägeblatt trägt. Das Schwenkteil 11 und damit das Kreissägeblatt ist zwischen den beiden Führungsteilen zwangsgeführt, und zwar derart, dass das Schwenkteil 11 relativ zum Basisteil 13 um die Schwenkachse verschwenkt werden kann.
-
Die Zwangsführung erfolgt dadurch, dass am Schwenkteil 11 ausgebildete, sich jeweils längs eines Kreissegmentes um die Schwenkachse erstreckende Führungsrippen 29 in entsprechenden Führungsnuten 27 der Führungsteile geführt sind.
-
Die Führungsteile sind derart ausgebildet, dass das Schwenkteil 11 zwei definierte Grundstellungen sowie zwei definierte Überfahrstellungen relativ zum Basisteil 13 einnehmen kann, in denen gearbeitet werden kann, d. h. in denen an einem nicht dargestellten Werkstück Schnitte ausgeführt werden können.
-
Eine Grundstellung ist eine in 1 angedeutete 0°-Stellung, in welcher das Sägeblatt senkrecht zu einer durch das Basisteil 13 definierten Ebene verläuft. In einer weiteren Grundstellung ist das Sägeblatt gegenüber dieser 0°-Stellung um 45° verschwenkt. Diese 45°-Stellung, in der an dem Werkstück Schrägschnitte ausgeführt werden können, ist in 1 durch eine durchgezogene Linie angedeutet.
-
Das vordere Führungsteil 15 ist dazu ausgebildet, die definierte 45°-Stellung bereitzustellen. Außerdem dient das vordere Führungsteil 15 dazu, eine in 1 durch eine erste strichpunktierte Linie angedeutete Überfahrstellung für das Schwenkteil 11 bereitzustellen, nämlich eine 47°-Stellung.
-
Eine in 1 durch eine weitere strichpunktierte Linie angedeutete -1°-Überfahrstellung wird durch das in 1 nicht dargestellte hintere Führungsteil bereitgestellt, und zwar hinsichtlich des nachstehend näher erläuterten Grundprinzips in der gleichen Art und Weise, wie die 47°-Überfahrstellung durch das vordere Führungsteil 15 ermöglicht wird.
-
Zur Bereitstellung der definierten 45°-Grundstellung ist ein als Taste 19 ausgebildetes Betätigungsorgan einstückig am vorderen Führungsteil 15 ausgebildet. In dem hier schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Taste mit einem Anschlag 33 versehen, der sowohl in der 45°-Grundstellung als auch in der 47°-Überfahrstellung wirksam ist. In der 45°-Grundstellung wirkt der Anschlag 33 der Taste 19 mit einem am Schwenkteil 11 ausgebildeten Grundanschlag 23 zusammen. Durch Betätigen der Taste 19 gelangt der Anschlag 33 der Taste 19 außer Eingriff mit diesem Grundanschlag 23 des Schwenkteils 11, sodass das Schwenkteil 11 über die 45°-Grundstellung hinaus an dem Anschlag 33 der Taste 19 vorbei bewegt werden kann, bis der Anschlag 33 der Taste 19 an einem zweiten Anschlag 21 des Schwenkteils 11 anstößt. Dieser Überfahranschlag 21 ist bezüglich des Grundanschlags 23 derart angeordnet, dass ein Überfahrweg von 2° ermöglicht wird, sodass der Überfahranschlag 21 die erwähnte 47°-Überfahrstellung definiert.
-
Die erwähnte Betätigung erfolgt dadurch, dass ein Benutzer die Taste 19 in Richtung der Schwenkachse beaufschlagt, d. h. eindrückt, sodass der Anschlag 33 der Taste 19 den bis dahin blockierten Weg für den Grundanschlag 23 des Schwenkteils 11 freigibt und somit ein weiteres Verschwenken des Schwenkteils 11 bis in die 47°-Überfahrstellung ermöglicht. Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Betätigung durch ein Herausziehen der Taste 19 in Richtung der Schwenkachse erfolgt.
-
Entsprechend kann der Benutzer am nicht dargestellten hinteren Führungsteil durch Betätigen einer entsprechend ausgebildeten und angeordneten Taste des hinteren Führungsteils die Überfahrfunktion zum Aufheben der definierten 0°-Grundstellung aktivieren, um das Schwenkteil 11 in die –1°-Überfahrstellung relativ zum Basisteil 13 zu verschwenken.
-
Die konkrete Ausgestaltung der Anschlaganordnung, die zwischen dem jeweiligen Führungsteil und dem Schwenkteil 11 wirksam und durch Betätigen der jeweiligen Taste 19 derart veränderbar ist, dass die jeweilige Grundstellung aufgehoben und ein Verschwenken in die jeweilige Überfahrstellung ermöglicht wird, ist grundsätzlich beliebig. So können beispielsweise zwei je nach Stellung der Taste 19 wirksame Anschläge bzw. Anschlagflächen entweder an der Taste 19 oder am Schwenkteil 11 vorgesehen sein. Die Anordnung kann für die beiden Führungsteile, d. h. für den vorderen Bereich und den hinteren Bereich, unterschiedlich gewählt werden.
-
Generell ist zu bemerken, dass die Bezeichnungen ”vorne” und ”hinten” prinzipiell willkürlich gewählt sind. Diese Angaben beziehen sich insbesondere auf die Arbeitsrichtung, längs welcher die Maschine beim Arbeiten relativ zu dem zu bearbeitenden Werkstück von dem Benutzer bewegt wird.
-
Des Weiteren ist es möglich, die Anschlaganordnung mit einer Justiereinrichtung zu versehen, mit welcher sich die Lage zumindest eines der Anschläge bzw. zumindest einer der Anschlagflächen in Verschwenkrichtung verändern lässt, sodass z. B. eine Feineinstellung des Schwenkwinkels für die jeweilige Grundstellung und/oder für die jeweilige Überfahrstellung vorgenommen werden kann.
-
Alternativ oder zusätzlich kann das erfindungsgemäße Prinzip auch für eine oder mehrere Zwischenstellungen zwischen den beiden Grundstellungen eingesetzt werden. So ist es beispielsweise möglich, die Führungsteile oder zumindest eines der Führungsteile jeweils mit mehr als einer Taste zu versehen. Es ist auch möglich, die Taste 19 und/oder das Schwenkteil 11 mit mehreren Anschlaganordnungen zu versehen, die z. B. sukzessive durch entsprechende Betätigung der Taste in Eingriff und au-ßer Eingriff gebracht werden können.
-
2 zeigt verschiedene Ansichten eines Basisteils 13 einer konkreten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Handkreissäge. Insbesondere sind Öffnungen 35 dargestellt, über welche ein vorderes Führungsteil 15 (vgl. 4) und ein hinteres Führungsteil 17 (vgl. 6) mit dem Basisteil 13 verschraubt werden können.
-
3 zeigt verschiedene Ansichten eines Schwenkteils 11, das im zusammengesetzten Zustand mit insbesondere einstückig am Schwenkteil 11 vorgesehenen Viertelkreissegmenten 57, 59 zwischen den am Basisteil 13 angebrachten Führungsteilen 15, 17 angeordnet und an den Führungsteilen 15, 17 relativ zum Basisteil 13 verschwenkbar zwangsgeführt ist.
-
Die Viertelkreissegmente 57, 59 sind jeweils mit zwei Führungsrippen 29 versehen, die bezüglich der Schwenkachse in radialer Richtung voneinander beabstandet angeordnet sind und sich jeweils längs eines Kreises konzentrisch zueinander um die Schwenkachse erstrecken.
-
In diesem Ausführungsbeispiel ist am vorderen Viertelkreissegment 57 ein Anschlag 37 vorgesehen, der sowohl in der 45°-Grundstellung als auch in der 47°-Überfahrstellung wirksam ist. Wie die Darstellung unten rechts in 4 zeigt, ist das vordere Führungsteil 15 mit zwei Anschlägen bzw. Anschlagflächen versehen, nämlich mit einem ersten Anschlag 45 für die 45°-Grundstellung und mit einem in Schwenkrichtung versetzt angeordneten zweiten Anschlag 47 für die 47°-Überfahrstellung.
-
Der 45°-Anschlag wird durch das freie Ende einer Madenschraube gebildet, die eine Justierung der 45°-Anschlagfläche relativ zum vorderen Führungsteil 15 ermöglicht.
-
Gemäß 3 ist das hintere Viertelkreissegment 59 mit einem Anschlag 39 versehen, der eine Bohrung 41 für eine hier nicht dargestellte Madenschraube aufweist. Diese Madenschraube stellt einen Anschlag für die 0°-Grundstellung bereit. Hierzu ist am hinteren Führungsteil 17 (vgl. 6) eine Anschlagfläche 51 vorgesehen, die zusammen mit der in der Bohrung 41 sitzenden Madenschraube des hinteren Viertelkreissegmentes 59 des Schwenkteils 11 die 0°-Grundstellung definiert.
-
Sowohl das vordere Viertelkreissegment 57 als auch das hintere Viertelkreissegment 59 ist jeweils mit einer in Richtung der Schwenkachse vorstehenden Stabilisierungslasche oder Rippe 25 versehen. Im zusammengesetzten Zustand ragt diese Lasche 25 durch einen Schlitz oder Spalt am jeweiligen Führungsteil 15 bzw. 17 hindurch, der zwischen einer nachstehend näher erläuterten Taste 19 und dem Grundkörper des Führungsteils 15 bzw. 17 ausgebildet ist. Hierdurch werden Bewegungen der Taste 19 in einer senkrecht zur Schwenkachse verlaufenden. Ebene unterbunden.
-
Das vordere Führungsteil 15 (4) und das hintere Führungsteil 17 (6) sind jeweils einschließlich einer Taste 19 als einstöckiges Kunststoffteil ausgebildet. An der Unterseite sind jeweils zwei Gewindebohrungen 55 vorgesehen, über welche die Führungsteile 15, 17 mit dem Basisteil 13 verschraubt werden können, wie vorstehend bereits erwähnt.
-
4 zeigt in der unteren mittleren Darstellung eine Bohrung 43 für die in dieser Darstellung nicht gezeigt Madenschraube 45 (vgl. die Darstellung unten rechts in 4).
-
Die Taste 19 ist in Form eines Kreissegmentes ausgebildet, das konzentrisch zwischen den Führungsnuten 27 verläuft. An einem Ende ist die Taste 19 einstückig mit dem Grundkörper des Führungsteils 15 verbunden. Die Anschlaganordnung ist am freien Ende der Taste 19 ausgebildet. Im Bereich der Anschlaganordnung ist ein vom Benutzer zu beaufschlagender Tastenbereich vorgesehen, auf dem die der jeweiligen Überfahrstellung entsprechende Winkelzahl angegeben ist, hier ”47°”.
-
Des Weiteren ist in 4 zu erkennen, dass im Grundkörper des Führungsteils 15 für die Taste 19 ein kreissegmentförmiger Durchbruch vorgesehen ist, in welchen die Taste 19 eingelassen ist.
-
Zwischen der Taste 19 und dem Grundkörper sind die bereits erwähnten Schlitze oder Spalte 49 ausgebildet. In einen dieser Spalte 49 greift im zusammengesetzten Zustand die Stabilisierungslasche 25 des Viertelkreissegmentes 57 ein.
-
Das in 6 dargestellte hintere Führungsteil 17 ist analog zu dem vorderen Führungsteil 15 ausgebildet.
-
Die Anschlaganordnung der Taste 19 des hinteren Führungsteils 17 umfasst zusätzlich zu dem 0°-Grundstellungsanschlag einen zweiten Anschlag 53, der die –1°-Überfahrstellung definiert und hierzu mit der Madenschraube des hinteren Viertelkreissegmentes 59 des Schwenkteils 11 zusammenwirkt, die in die Bohrung 41 (vgl. oben rechts in 3) des Anschlags 39 eingeschraubt ist. Die erwähnte Justierung des Schwenkwinkels erfolgt somit im hinteren Bereich durch ein Verdrehen dieser Madenschraube am hinteren Viertelkreissegment 59.
-
Die Situation am vorderen Führungsteil 15 zeigt 5, und zwar in der oberen Darstellung in einem Schnitt senkrecht zur Schwenkachse, wobei die untere Darstellung einen Schnitt parallel zur Schwenkachse in Höhe der Madenschraube 45 der Taste 19 zeigt.
-
Von dem Schwenkteil 11 sind insbesondere die Führungsrippen 29 des vorderen Viertelkreissegmentes 57 dargestellt, die in den Führungsnuten 27 des vorderen Führungsteils 15 laufen.
-
Entsprechend zeigt 7 die Situation am hinteren Führungsteil 17. In der 0°-Grundstellung wirkt die Madenschraube 61 des hinteren Viertelkreissegmentes 59 mit dem 0°-Anschlag 51 der Taste 19 zusammen. Durch Betätigen der Taste 19 wird der Weg für die Madenschraube 61 und somit für das Schwenkteil 11 freigegeben, sodass das Schwenkteil 11 in die –1°-Überfahrstellung gelangen kann, bis die Madenschraube 61 mit dem –1°-Anschlag 53 der Taste 19 in Eingriff gelangt.
-
Eine Besonderheit der erfindungsgemäßen Schwenkführung besteht somit darin, dass die Tasten 19 der beiden Führungsteile 15, 17 jeweils nur vorübergehend zum Aktivieren der jeweiligen Überfahrfunktion ausgelenkt und somit elastisch verformt zu werden brauchen. Die Rückkehr in die jeweilige Grundstellung erfolgt somit selbsttätig. Die Tasten 19 stehen somit in der Grundstellung nicht unter Spannung. Hierdurch ist eine extrem hohe Langlebigkeit und somit Funktionssicherheit der erfindungsgemäßen Betätigungseinrichtungen zum Aktivieren der Überfahrfunktionen gewährleistet. Für die Langlebigkeit sorgen außerdem die erläuterten Stabilisierungslaschen 25, die nicht bestimmungsgemäße Bewegungen der Tasten 19 unterbinden.
-
Generell ist zu bemerken, dass sich in der vorstehenden Erläuterung auf die insbesondere virtuelle Schwenkachse beziehende Anordnungen alternativ auf eine andere Achse beziehen können, die parallel zu der Schwenkachse des Schwenkteils 11 verläuft. Die virtuelle Schwenkachse liegt insbesondere tiefer als die Unterseite des Basisteils 13, insbesondere 6 mm unterhalb der Unterseite des Basisteils 13, insbesondere in der Ebene der Unterseite einer bereits erwähnten, nicht dargestellten Führungsschiene für die Maschine. Diese Lage der virtuellen Schwenkachse ist aber nicht zwingend.
-
Bezugszeichenliste
-
- 11
- Schwenkteil
- 13
- Basisteil
- 15
- vorderes Führungsteil für +47°
- 17
- hinteres Führungsteil für –1°
- 19
- Anschlagorgan, Betätigungsorgan, Taste
- 21
- Überfahranschlag am Schwenkteil
- 23
- Grundanschlag am Schwenkteil
- 25
- Stabilisierungslasche, Rippe
- 27
- Führungsnut
- 29
- Führungsrippe
- 33
- Anschlag an der Taste
- 35
- Öffnung
- 37
- Anschlag am Schwenkteil
- 39
- Anschlag am Schwenkteil
- 41
- Bohrung
- 43
- Bohrung
- 45
- Madenschraube für +45°
- 47
- Anschlag am Führungsteil für +47°
- 49
- Spalte, Schlitz
- 51
- erster Anschlag für 0°
- 52
- zweiter Anschlag für –1
- 55
- Gewindebohrung
- 57
- Viertelkreissegment
- 59
- Viertelkreissegment
- 61
- Madenschraube