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Die Erfindung betrifft ein medizinisches Instrument zum Schaffen eines Zuganges für einen minimalinvasiven Eingriff, mit einem aus zumindest zwei Teilkörpern über deren Längskanten zusammengesetzten Hohlkörper, wobei jeder Teilkörper einen distalen Teilkörperabschnitt und einen dazu abgewinkelten proximalen Teilkörperabschnitt aufweist.
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Ein derartiges medizinisches Instrument ist aus der
EP 2 228 024 A1 bekannt.
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In einer ersten Position sind die zumindest zwei Teilkörper so zusammengesetzt, dass die jeweils distalen Teilkörperabschnitte einen etwa stabförmigen Körper ergeben.
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In dieser Position kann das medizinische Instrument an einer Inzision in der Haut der Bauchdecke angesetzt und durch die Bauchdecke hindurch bis in die Bauchhöhle eingetrieben werden. Somit funktioniert das medizinische Instrument in diesem Bauzustand wie eine Trokarhülse eines Trokars, der für einen laparoskopischen Eingriff gesetzt wird.
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Die proximalen Teilkörperabschnitte, die jeweils abgewinkelt sind, erstrecken sich seitlich von diesem distalen Körper weg und erheben sich über der Haut bzw. der Bauchdecke.
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Die einzelnen Teilkörper werden nun so verschwenkt, dass diese sich zu einem proximalen Hohlkörper zusammenfügen. Dabei werden die im Bauchraum vorhandenen proximalen Teilkörperabschnitte seitlich voneinander weg geschwenkt.
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Auf das zunächst offene proximale Ende des aus den proximalen Teilkörperabschnitten zusammengesetzten Hohlkörpers wird eine Kappe aufgesetzt, durch die mehrere Operationsinstrumente durch den Hohlkörper in den Bauchraum eingeführt werden können.
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In der Laparoskopie ist es üblich, dass in den Bauchraum ein Insufflationsgas eingeführt wird, um den Bauchraum aufzublähen, so dass dem Operateur ein größerer Raum zur Verfügung steht.
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Dieses Insufflationsgas, meist CO2, wird über den proximalen Hohlkörper, der über der Bauchdecke steht, zugeführt.
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Dabei besteht das Problem, dass das zugeführte Gas über die Fügekanten, längs derer die proximalen Teilkörperabschnitte aneinandergefügt sind, entweichen kann.
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Ein weiteres Problem besteht darin, die proximalen Teilabschnitte beim Umklappen bzw. Verschwenken so aneinander zu bringen, dass diese über deren Längskanten exakt aneinander liegen und nicht im Bereich der Längskanten aneinander vorbeigleiten.
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Bei der eingangs genannten
EP 2 228 024 A1 wurde diesbezüglich dadurch Fürsorge getragen, dass die Längskanten eine Art Nut- und Feder- oder eine Noppenstruktur aufweisen, die zum einen das Abrollen der einzelnen Teilkörper beim Zusammenführen der proximalen Teilkörperabschnitte längs deren Längskanten zielgerichtet fördern und zum anderen durch die ineinandergreifende Struktur der Nut- und Federstruktur bzw. der Noppenstruktur für eine Gasbarriere sorgen.
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Im praktischen Einsatz wurde aber festgestellt, dass diese ergriffenen Maßnahmen nicht ausreichend sind, um für die Dauer eines Eingriffes unnötige Gasaustritte zu vermeiden.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, hier Abhilfe zu schaffen und Maßnahmen zu ergreifen, die einerseits das Aneinanderabrollen der Längskanten beim Zusammenfügen der proximalen Teilkörperabschnitte fördern und zugleich bei zusammengefügten proximalen Teilkörperabschnitten für einen gasdichten Abschluss längs der Fügekanten sorgen.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass an gegenüberliegenden Längskanten von aneinander zu fügenden Teilkörpern an einer Längskante eine elastomere Dichtungslippe vorsteht, die in eine Ausnehmung an der gegenüberliegenden Längskante beim Aneinanderfügen der Teilkörper einführbar und einpressbar ist.
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Eine elastomere Dichtungslippe, die von der Längskante vorsteht, kann beim Zusammenfügen der proximalen Teilkörperabschnitte in die sich annähernde Ausnehmung der gegenüberliegenden Längskante zielgerichtet eingeführt werden und bildet zugleich ein Führungsmerkmal dahingehend, dass, wenn ausgänglich ein Bereich einer Dichtungslippe in die Ausnehmung eingetreten ist, weiter proximal liegende Bereiche der Dichtungslippe zielgerichtet in die Ausnehmung der gegenüberliegenden, sich annähernden Längskante eingeführt werden.
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Durch Ausbildung der Lippe als ein Elastomer können Fertigungstoleranzen ausgeglichen werden, da das elastomere Dichtungsmaterial aufgrund seiner Beweglichkeit solchen Unregelmäßigkeiten folgen kann. Dabei ist aber sichergestellt, dass die Dichtungslippe in die Ausnehmung der gegenüberliegenden Längskante eintritt, ohne dass die Gefahr besteht, dass die beiden sich nähernden Längskanten seitlich verrutschen und die vorstehende Dichtungslippe nicht mehr in eine Ausnehmung der gegenüberliegenden Längskante eintritt.
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Die Elastizität der Dichtungslippe führt auch dazu, dass sie, nachdem sie in die Ausnehmung zielgerichtet eingetreten ist, dort entsprechend einpressbar ist, sich somit dann an die Kontur dieser Ausnehmung anschmiegt und dadurch dann für den gasdichten Abschluss sorgt.
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Somit übernimmt die elastomere Dichtungslippe zwei Funktionen, eine Führungsfunktion und eine Abdichtfunktion.
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Nimmt man beispielsweise ein Instrument heran, das aus zwei Teilkörpern zusammengesetzt ist, so haben sowohl die distalen als auch die proximalen Teilkörperabschnitte die Form von hohlen Halbschalen.
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Der Operateur kann diese beiden Teilkörper zunächst außerhalb des Körpers des Patienten unter visueller Kontrolle in exakter Ausrichtung der Längskanten der distalen Teilkörperabschnitte untereinander zu dem distalen stabförmigen Körper zusammensetzen. Hierbei kann er auch genau kontrollieren, ob diese Längskanten exakt deckungsgleich aufeinander liegen oder seitlich versetzt sind.
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Diesen Zusammenbau kann er dann an der Inzision in der Bauchdecke ansetzen und durch diese hindurch in den Körper einschieben.
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Der große Vorteil der Erfindung wirkt sich beim Zusammenfügen oder Verschwenken der seitlich abstehenden proximalen Teilkörperabschnitte zu dem proximalen Hohlkörper besonders günstig aus, denn, wie zuvor beschrieben, läuft dieser Zusammenfügvorgang durch die Dichtlippe zielgerichtet und sicher ab. Das bedeutet, der Operateur braucht die beiden zunächst voneinander abgewinkelten proximalen Teilkörperabschnitte nur an ihren äußeren Enden mit dem Mittelfinger und dem Daumen ergreifen, aufeinander zu bewegen und dabei ganz sicher zu dem exakt ausgerichteten proximalen Hohlkörper zusammenfügen. Das erleichtert ihm auch dann, auf diesen Zusammenbau die Kappe aufzusetzen, die diesen Hohlkörper am proximalen Ende abschließt und die beiden Hohlkörper aneinander hält.
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Beim minimalinvasiven Eingriff, bei dem durch diesen proximalen Hohlkörper das Insufflationsgas geführt wird, sorgt die in die Ausnehmung eingepresste vorstehende Dichtungslippe dafür, dass auch ein unter einem Überdruck stehendes Insufflationsgas nicht über diese Fügekanten aus dem proximalen Hohlkörper entweicht.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Ausnehmung in der gegenüberliegenden Längskante eine solche von der Form der Dichtungslippe abweichende Form auf, dass die Dichtungslippe unter Verformung dichtend in die Ausnehmung einpressbar ist.
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Diese Maßnahme hat den Vorteil, dass aufgrund der Geometrie der Ausnehmung zwangsläufig beim Zusammenfügen der proximalen Teilkörper entlang ihrer Längskanten eine Verformung der Dichtungslippe stattfindet. Dadurch wird ein besonders sicherer gasdichter Abschluss gewährleistet. Weist die Ausnehmung dieselbe Form oder dieselbe Geometrie wie die Dichtungslippe auf, die in sie eingepresst wird, muss ein relativ hoher Anpressdruck oder eine entsprechend weit vorstehende Dichtungslippe vorhanden sein, um sicherzustellen, dass die Dichtungsfunktion gewährleistet ist. Dann kann es aber möglich sein, dass die Längskanten nicht exakt bündig aneinander liegen. Dies wird durch die zuvor erwähnte Maßnahme mit der abweichenden Geometrie nun dahingehend sichergestellt, dass nach dem Aneinanderfügen die beiden gegenüberliegenden Längskanten bündig aneinander liegen können und der vorstehende Teil der Dichtungslippe in die Ausnehmung mit der abweichenden Form unter Verformung eingequetscht ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Dichtungslippe als ein elastomerer Strang ausgebildet, der an einer Längskante befestigt ist.
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Diese Maßnahme hat den Vorteil, dass die Teilkörper aus irgendeinem beliebigen Material hergestellt werden können, sei es aus Metall, sei es aus Hartplastik oder dergleichen, so dass dann anschließend der Strang an elastomerem Material an der einen Längskante angebracht wird.
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Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass dieser Strang an diese Längskante angespritzt wird, dieser Strang kann auch angeklebt oder sonst irgendwie befestigt werden.
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Diese Maßnahme ist vorteilhaft, wenn das Material, aus dem die Teilkörper hergestellt sind, selbst keine elastomeren Eigenschaften zeigt. Zeigt das Material, aus dem die Teilkörper hergestellt sind, diese Eigenschaften, kann die Dichtungslippe direkt auch aus diesem Material ausgeformt werden, also integraler Bestandteil des Teilkörpers sein.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Dichtungslippe an der einen Längskante in einer Längsnut aufgenommen, die dem Profil der Dichtungslippe passgenau entspricht.
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Diese Maßnahme hat den Vorteil, dass beim Herstellen die Dichtungslippe in Form eines Stranges passend sitzend in diese Längsnut eingebracht werden kann, ohne dass dabei Verformungen an dem elastomeren Material notwendig sind.
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Dadurch können diese Teilkörper entsprechend vorfabriziert und auch gegebenenfalls längere Zeit gelagert werden, ohne dass das elastomere Dichtungsmaterial einem Druck, Stress oder dergleichen ausgesetzt wird, was zu Materialermüdungen führen könnte.
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Dies ist auch herstellerseitig einfach zu bewerkstelligen, man kann bei der Herstellung der Teilkörper schon diese Nut vorsehen, in die dann die Dichtungslippe passgenau eingelegt werden kann.
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Erst beim Zusammenfügen mit der anderen Längskante, also beim Eintreten in die Ausnehmung, wird diese vorstehende Dichtungslippe entsprechend verformt, um für den dichten Abschluss zu sorgen.
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Der Querschnitt des Stranges oder Dichtungslippe kann dabei unterschiedliche Formen einnehmen.
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Ist dieser beispielsweise kreisförmig, so ist an der einen Längskante, an der die Dichtungslippe herstellerseitig befestigt wurde, eine Nut vorgesehen, deren Querschnittsprofil exakt einem halben Umfang dieses Stranges entspricht, so dass dieser passend eingesetzt werden kann.
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Die Ausnehmung an der gegenüberliegenden Längskante ist dann entsprechend so geformt, dass beim Zusammenfügen dieser beiden Längskanten der überstehende Abschnitt, also die eigentliche Dichtungslippe, etwas verformt wird. Bei der Kreisgeometrie kann das beispielsweise einfach dadurch erfolgen, dass die gegenüberliegende Ausnehmung keine exakte Kreisform, sondern eine elliptische Form aufweist, in die der etwa halbkreisförmige Abschnitt des Querschnitts der Dichtungslippe verformend eingedrückt werden kann.
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Es sind hierzu zahlreiche Formen möglich, wie das in den Ausführungsbeispielen näher dargestellt ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Ausnehmung an der gegenüberliegenden Längskante derart ausgebildet, dass die von der einen Längskante vorstehende Dichtungslippe beim Zusammenfügen der Teilkörper durch Flanken der Ausnehmung in diese gerichtet einführbar ist.
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Diese Maßnahme hat den erheblichen Vorteil, dass diese Flanken das Eintreten des über die gegenüberliegende Längskante vorstehenden Abschnitts der Dichtung zielgerichtet führen. Wie zuvor erwähnt, können Dichtungslippen mit sehr unterschiedlichen Querschnittsgeometrien eingesetzt werden.
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Ist die Querschnittsgeometrie beispielsweise so, dass von der Längskante, an der die Dichtungslippe montiert ist, mehrere Lippenabschnitte vorstehen, so ist sichergestellt, dass durch die Flanken der Ausnehmung diese zielgerichtet in diese Ausnehmung einlaufen und entsprechend verformt werden.
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Dies trägt besonders günstig dazu bei, die proximalen Teilkörperabschnitte exakt geführt über ihre Längskanten einander zu fügen und eine zielgerichtete Verformung der vorstehenden Abschnitte der Dichtungslippe zu erzielen, um einen ausreichend dichten Abschluss des resultierenden proximalen Hohlkörpers längs dessen Fügekanten zu erzielen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ahne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit den beiliegenden Zeichnungen anhand einiger ausgewählter Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines medizinischen Instruments, das durch zwei Teilkörper aufgebaut wird, und zwar in einem Bauzustand, in dem die beiden distalen Teilkörperabschnitte zusammengefügt sind,
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2 eine Seitenansicht des medizinischen Instruments von 1, nachdem dieses in einen Körper gesetzt worden ist und die beiden proximalen Teilkörperabschnitte zusammengefügt worden sind und eine proximal abschließende Kappe aufgesetzt worden ist,
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3 eine Ansicht eines Teilkörpers von 1, wobei auf die Längskanten des proximalen Teilkörperabschnitts geblickt wird,
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4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in 3,
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5 einen stark vergrößerten, in der 4 mit einem Kreis umgrenzten Bereich des Schnittes,
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6 eine der 5 vergleichbare Darstellung eines Schnittes des anderen Teilkörpers, der mit dem Teilkörper von 3 zusammengesetzt werden soll und der an seiner Längskante eine Ausnehmung aufweist,
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7 stark schematisiert ein zweites Ausführungsbeispiel eines medizinischen Instruments, und zwar einen ausschnittsweisen Querschnitt durch einen proximalen Hohlkörper im Bereich zweier aneinander liegender Längskanten,
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8 einen der 7 entsprechenden Schnitt eines dritten Ausführungsbeispiels, und
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9 eine der Darstellung der 7 und 8 entsprechende Darstellung eines vierten Ausführungsbeispiels.
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Ein in den 1 bis 6 dargestelltes erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen medizinischen Instruments ist in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.
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In 1 ist dargestellt, dass das medizinische Instrument 10 einen ersten Teilkörper 12 sowie einen zweiten Teilkörper 14 aufweist.
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Der erste Teilkörper 12 weist einen distalen Teilkörperabschnitt 16 auf, von dem abgewinkelt ein proximaler Teilkörperabschnitt 18 absteht.
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Im Bereich des proximalen Teilkörperabschnitts 18 ist der erste Teilkörper 12, wie das auch aus 3 ersichtlich ist, als etwa halbschalenförmiger, sich nach proximal aufweitender hohler Körper ausgebildet.
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Auch der zweite Teilkörper 14 weist einen distalen Teilkörperabschnitt 22 und einen von diesem abgewinkelten proximalen Teilkörperabschnitt 24 auf. Auch dieser proximale Teilkörperabschnitt 24 ist wiederum als sich nach proximal aufweitender halbschalenförmiger Hohlkörper ausgebildet. Die Größe und die Geometrie der beiden distalen Teilkörperabschnitte 16 und 22 ist derart, dass diese, wenn sie wie in 1 dargestellt einander gefügt sind, einen distalen Körper 26 bilden, der etwa stabförmig ausgebildet ist.
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Aus 1 und 3 ist ersichtlich, dass der proximale Teilkörperabschnitt 18 zwei längs verlaufende Längskanten 32 und 33 aufweist, denen entsprechend längs verlaufende Längskanten 34 und 35 am gegenüberliegenden proximalen Teilkörperabschnitt 24 gegenüberstehen.
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Die beiden Teilkörper 12 und 14 sind, mit Ausnahme der Ausgestaltung der Längskanten, was ihre Grundgeometrie betrifft, gleich ausgebildet.
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In 2 ist die zweite Position dargestellt, nachdem die beiden wie in 1 dargestellten aneinander liegenden distalen Teilkörperabschnitte 16 und 22 in einen Körper eines Patienten eingeführt worden sind, wobei in 2 symbolisch dazu die Bauchdecke 29 und der Bauchraum 31 dargestellt sind.
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Aus 2 ist ersichtlich, dass, nachdem der Zusammenbau von 1 durch die Bauchdecke 29 in diesem Bauzustand, also in der ersten Position eingesetzt worden ist, die beiden proximalen Teilkörperabschnitte 18 und 24 aufeinander zu bewegt worden sind und diese zu dem V-förmig nach proximal aufweitenden proximalen Hohlkörper 28 zusammengefügt worden sind.
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Auf das ursprünglich am proximalen Ende offene Ende des proximalen Hohlkörpers 28 ist eine Kappe 30 aufgesetzt.
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Diese Kappe 30 sorgt für einen dichten Abschluss dieses proximalen Endes und diese trägt verschiedene Dome mit Dichtungen, durch die Instrumente dichtend durch den proximalen Hohlkörper 28 in den Bauchraum 31 eingeführt werden können.
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Aus 2 und 3 ist zu entnehmen, dass an der Außenseite des proximalen Teilkörperabschnitts 18 ein Gasanschluss 20 angebracht ist, der über eine Öffnung 21 mit dem Innenraum des proximalen Hohlkörpers 28 in Verbindung steht.
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Über diesen Gasanschluss 20 kann ein Insufflationsgas in den Bauchraum 31 eingeführt werden, um diesen zu vergrößern und insbesondere die Bauchdecke 29 anzuheben, so dass der Operateur einen größeren Handlungsfreiraum zur Verfügung hat, um einen minimalinvasiven Eingriff durchzuführen.
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Insbesondere aus 2 ist zu erkennen, dass in diesem Bauzustand, also in der zweiten Position, die proximalen Teilkörperabschnitte 18 und 24 über deren Längskanten 32 und 34 bzw. 33 und 35 aneinander liegen. Damit dies zielgerichtet und auch gasdicht durchgeführt werden kann, ist an dem ersten Teilkörper 12 an seinen Längskanten 32 und 33 zumindest im Bereich des proximalen Teilkörperabschnitts 18 eine Dichtungslippe 36 vorgesehen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Dichtungslippe aus einem Strang aus elastomerem Material, der an die eigentliche Längskante 32 durch ein Spritzgussverfahren angefügt ist. Von diesem Strang erhebt sich ein Wulst 37 mit etwa halbkreisförmigem Querschnitt. Dieser Wulst 37 stellt die eigentliche Dichtungslippe dar.
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In 6 ist dargestellt, wie die beiden Längskanten 34 und 35 des anderen proximalen Teilkörperabschnitts 24 ausgebildet sind, die an die Längskanten des proximalen Teilkörperabschnitts 18 mit den Dichtungslippen 36 angelegt werden sollen. Es ist zu erkennen, dass hier an der Längskante 35 eine Ausnehmung 38 mit einem etwa halbkreisförmigen Querschnitt vorhanden ist, in den exakt passend der Wulst 37 eintreten kann. Beim aneinandergefügten Zustand, wie er in 2 dargestellt ist, liegt somit der distale Teilkörperabschnitt 24 über seine beiden Längskanten 34 und 35 an den beiden entsprechenden Längskanten 32 und 33 an, wobei dann der jeweilige Wulst 37 in die Ausnehmung 38 eingetreten ist. Dadurch, dass an diese Längskante 32 die Dichtungslippe 36 aus elastomerem Material komplett angefügt bzw. angespritzt ist, sorgt der Anpressdruck, der durch die übergestülpte Kappe 30 erfolgt, dafür, dass ein dichtender Abschluss entlang der aneinandergefügten Längskanten 32 und 34 bzw. 33 und 35 gewährleistet ist.
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In 7 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 40 bezeichneten medizinischen Instruments dargestellt.
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Dieses medizinische Instrument 40 ist im Prinzip gleich wie das medizinische Instrument 10 ausgebildet und unterscheidet sich nur im Bereich der Ausgestaltung der Längskanten 46 und 48 der Teilkörperabschnitte von zwei aneinander liegenden Teilkörpern 42 und 44.
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Es ist ersichtlich, dass an dem Teilkörper 42, in dessen Längskante 46 eine etwa halbkreisförmige, etwa mittig längs der Längskante 46 verlaufende Nut 50 eingeschnitten ist. In die Nut 50 ist eine Dichtungslippe 52 in Form eines elastomeren Strangs 54 mit exakt kreisförmigem Querschnitt eingelegt. Dabei entspricht der Querschnitt des Strangs 54 dem Querschnittsprofil der Nut 50.
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An der gegenüberliegenden Längskante 48 ist eine Ausnehmung 56 ausgespart, die ein etwa linsenförmiges Querschnittsprofil aufweist. Die Tiefe der Ausnehmung 56 ist geringfügig geringer als ein Radius des Strangs 54. Beim Aneinanderlegen bzw. Zusammenfügen der beiden Teilkörper 42 und 44 tritt der über die Längskante 46 vorstehende Bereich des Strangs 54, also die eigentliche Dichtungslippe 52, in die Ausnehmung 56 hinein und wird dort etwas verformt. Dadurch wird eine relativ große Anlagefläche zwischen der Dichtungslippe 52 und der Ausnehmung 56 geschaffen, was für einen hervorragenden gasdichten Abschluss quer zu den Längskanten 46 und 48 sorgt. Die Linsenform der Ausnehmung 56 sorgt über deren seitliche Flanken für einen zielgerichteten und geführten Einlauf der Dichtungslippe 52, auch wenn aufgrund von Fertigungstoleranzen ein leichter seitlicher Versatz der Längskanten 46 und 48 vorliegen sollte.
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Ein in 8 dargestelltes, drittes Ausführungsbeispiel eines medizinischen Instruments ist in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 60 bezeichnet.
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Auch hier ist lediglich das medizinische Instrument 60 im Querschnitt im Bereich von zwei gegenüberliegenden Längskanten 66 und 68 der beiden Teilkörper 62 und 64 dargestellt.
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Es ist zu erkennen, dass in dem Teilkörper 62 im Bereich dessen Längskante 66 eine etwa rechteckige Nut 70 eingeschnitten ist.
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In diese Nut 70 ist passend ein etwa rechteckförmiger Strang 74 aus einem elastomeren Material eingesetzt.
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Der über die Längskante 66 vorstehende Teil des Strangs 74 fungiert dann wieder als die eigentliche Dichtungslippe 72.
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In der Längskante 68 des Teilkörpers 64 ist eine linsenförmige Ausnehmung 76 eingeschnitten, die wesentlich breiter als die Nut 70 ist, aber deren Tiefe so ausgebildet ist, dass die über die Längskante 66 überstehende Dichtungslippe 72 unter Verformung in die Ausnehmung 76 eingepresst wird. Wie aus der Schnittdarstellung von 8 ersichtlich, nimmt dabei die Dichtungslippe 72 die Form der Kontur der Ausnehmung 76 an.
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Dadurch ist eine ausreichende Gasdichtigkeit quer zu den aneinander liegenden Längskanten 66 und 68 gewährleistet.
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In einem in 9 dargestellten vierten Ausführungsbeispiel eines medizinischen Instruments ist dies in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 80 bezeichnet.
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Auch das medizinische Instrument 80 ist prinzipiell gleich wie das in 1 bis 6 dargestellte Ausführungsbeispiel aufgebaut, es unterscheidet sich nur durch die Konstruktion im Bereich der aneinander zu fügenden Längskanten 86 und 88.
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Es ist ersichtlich, dass in der Längskante 86 eine Nut 90 eingeschnitten ist. Hier ist auch wieder ein Strang aus einem elastomeren Material in die Nut 90 eingesetzt.
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Der Strang 94 weist den Querschnitt eines Sterns 95 auf, der drei um etwa 120° winkelversetzte Flügel 97, 98 und 99 aufweist.
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Der Flügel 97 ist dabei passend in die Nut 90 eingesetzt.
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Somit stehen von der Längskante 86 die beiden Flügel 98 und 99 V-förmig vor.
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Diese beiden Flügel 98 und 99 stellen dann die eigentliche Dichtungslippe 92 dar.
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In der Längskante 88 des Teilkörpers 84 ist eine etwa halbkreisförmige Ausnehmung 96 ausgespart.
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Die seitlichen Flanken dieser etwa halbkreisförmigen Ausnehmung 96 sorgen dafür, dass bei einem Aufeinanderzubewegen der beiden Teilkörper 82 und 84 die beiden Flügel 98 und 99 zielgerichtet in die Ausnehmung 96 eintreten.
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Dies ist auch bei den zuvor gezeigten Ausführungsbeispielen der Fall, d. h. die Flanken der jeweiligen Ausnehmungen 56, 76 und 96 sorgen für ein zielgerichtetes Eintreten der entsprechenden Dichtungslippe in die Ausnehmung. Das hat auch zur Folge, dass beim Umklappen, also von dem in 1 in den in 2 gezeigten Zustand, die jeweils über die entsprechende Längskante vorstehende Dichtungslippe zielgerichtet in die entsprechende Ausnehmung der anderen Längskante hinein bewegt wird. Dies führt zu einer zielgerichteten Umklappbewegung in den in 2 dargestellten Zustand, ohne die Gefahr, dass die beiden proximalen Teilkörperabschnitte 18 und 24 seitlich versetzt aneinandergefügt werden. Somit ist das die Führungsfunktion der entsprechenden Dichtungslippe.
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Zurückkehrend zu dem in 9 dargestellten Ausführungsbeispiel werden die beiden Flügel 98 und 99 entsprechend in die Ausnehmung 96 hineingequetscht und sorgen für einen dichten Abschluss. Der dichtende Abschluss ist im Wesentlichen im Bereich der proximalen Teilkörperabschnitte erforderlich, denn, wie das aus 2 ersichtlich ist, in dem im Körper gesetzten Zustand bei dem eigentlichen Eingriff sind die distalen Teilkörperabschnitte 16 und 18 voneinander weg gespreizt.
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Es ist aber auch möglich, an den Längskanten dieser distalen Teilkörperabschnitte zumindest teilweise eine entsprechende Struktur vorzusehen, so dass schon diese Struktur hilft, den in 1 dargestellten Zusammenbau sicher zu stellen, ohne dass die Gefahr besteht, dass die beiden distalen Teilkörperabschnitte seitlich voneinander weg gleiten. Dadurch wird dann eine besonders gute Führung beim Umklappen oder Verschwenken aus der in 1 in die in 2 dargestellte Position sichergestellt.
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Würden die beiden Teilkörper beim Setzen im Körper seitlich verrutschen, wären die beiden Halbschalen etwas ineinander verkeilt, wobei das durch die Spannung der Bauchdecke 29 gefördert wird, die durch die Inzision geöffnet wird und dazu neigt, diese Öffnung wieder zu schließen. Der Operateur müsste dann mit bereits im Körper gesetzten distalen Teilkörperabschnitten eine Korrektur der Lage vornehmen, so dass diese beiden Teilkörper wieder exakt über ihre Längskanten aneinander liegen. Dies ist sehr schwierig durchzuführen.
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Die angesprochene Führungsfunktion vermeidet diese Probleme.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2228024 A1 [0002, 0012]