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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren mit dem auf bereits vorhandenen Sortieranlagen durch einen weiteren Sortierlauf die Gangfolge des Zustellers bei der Postauslieferung automatisch bereitgestellt werden kann.
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Stand der Technik
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Die Sortierzentren sind über das Land verteilt und sollen eine kundennahe und wirtschaftliche Verteilung von Postgütern zu den Zustellpunkten (auch Gangfolgepunkten) ermöglichen. Durch unterschiedliche Mengenverteilungen von zum Beispiel Standardbriefen und Großbriefen und unterschiedlichen Durchsätzen der Sortieranlagen ist die Ausstattung der Sortierzentren unterschiedlich.
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Da auch die Postmengen über das Jahr einer Schwankung unterliegt und zum Beispiel zur Weihnachtszeit auf das Doppelte ansteigen können, muss das bei der Dimensionierung der Sortierkapazität berücksichtig werden. Da die kleinste Einheit eine Sortieranlage ist sollte der Ausgleich durch das Sortierverfahren erfolgen
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In der Vergangenheit erfolgte die Sortierung bei Großbriefen durch eine Eingangssortierung auf Sortierzentren, dem Transport zwischen den Sortierzentren und dem Sortierlauf auf die Zustellämter. Dort wurden die Großbriefe von den Zustellern von Hand auf die Gangfolge sortiert.
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Bei Standardbriefen wurde die Gangfolge, durch spezielle Sequenzer, durch mehrere interne Durchläufe hergestellt. Diese standen in Zustellämtern und waren nur wenige Stunden am Tag im Einsatz.
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Beim Großbrief ist es sinnvoll, durch entsprechende Sortierverfahren und einer notwendigen Dimensionierung der Sortieranlage, die Gangfolge bereits im Sortierzentrum durchzuführen, um die Zusteller zu entlasten, die dann eine größere Anzahl von Gangfolgepunkten bedienen können. Ein weiterer Aspekt ist die Betriebszeit der Sortieranlage.
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In der Vergangenheit war der Einsatz hauptsächlich auf die Abendzeit und Nachtzeit beschränkt. Vorteilhaft ist es, ein Sortierverfahren zu verwirklichen, bei dem die Sortieranlagen mehr Betriebsstunden pro Tag einsetzbar sind und diese Betriebsstunden in der Abendzeit und Vormittagszeit anfallen können.
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Durch die Erhöhung der Betriebsstunden pro Tag kann der Bedarf an Sortieranlagen oder deren Ausstattung mit Eingabestellen, die den Durchsatz pro Stunde beeinflussen, optimiert werden.
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Ziel der Erfindung
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Ein Sortierverfahren zur automatischen Gangfolgesortierung mit
- 1. Minimierung der Sortierläufe
- 2 Die Einsatzzeit der Sortieranlagen von der Nachtzeit weitgehend in die Vormittagszeit verlegt werden kann und damit die Einsatzzeit pro Tag erhöht wird.
- 3. Die zeitliche Abhängigkeit der Eingabestellen voneinander beim letzten Sortierlauf aufzuheben und dadurch gleiche Leistungswerte wie in den vorhergehenden Sortierläufen zu erreichen.
- 4. Die Durchnummerierung der Behälter je Zusteller gangfolgerichtig zu ermöglichen
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Beschreibung
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Sind zum Beispiel einhundert Sortieranlagen mit jeweils dreihundert Endstellen im Einsatz können beim ersten Sortierlauf durchschnittlich drei Endstellen für jede Sortieranlage zur Weiterverarbeitung reserviert werden.
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Die Aufteilung der Poststücke auf die Endstellen erfolgt nicht willkürlich sondern wird durch die Gangfolge bestimmt. Zur Aufteilung auf die reservierten Endstellen werden die Gangfolgen der Zusteller in Teilgangfolgen aufgeteilt. Die aus einer Kombination aus Postleitzahl und Straßennamen gewonnen Gangfolgepunkte muss, für den Fall das mehrere Teilgangfolgen für eine Straße benötigt werden, auch die Hausnummern herangezogen werden.
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So werden in die erste Endstelle der erste Teil der Teilgangfolgen der Zusteller für die Sortieranlage abgelegt. Bei den nachfolgenden Endstellen wird ebenso verfahren. Alle für eine Sortieranlagen reservierten Endstellen ergeben die Gangfolge der Sortieranlage.
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Soll auch ein Parallellauf vom Sortieren auf Gangfolgepunkte und Auslieferung der Poststücke durch den Zusteller möglich sein, müssen in den Endstellen Teilgangfolgen der Zusteller abgelegt werden, die dann auch zeitversetzt zur Auslieferung zur Verfügung stehen. Zu diesem Zweck ist es notwendig, dass die Fertigsortierung (z. B. der zweite und dritte Sortierlauf) der ersten Endstelle einer Sortieranlage vom ersten Sortierlauf, abgeschlossen ist, bevor die nächste Endstelle bearbeitet wird (4).
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Da nicht alle Sortieranlagen landesweit gleichmäßig mit Zustellpunkten ausgelastet sind, kann eine schwächer ausgelastete Sortieranlage Endstellen an starker ausgelastete Anlagen abtreten (1a bis 1c).
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Durch die Endstellen ist festgelegten in welchem Sortierzentrum, auf welcher Sortieranlage die Teilgangfolgen in einer zeitlichen Abfolge weiterverarbeitet werden.
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Ein Sonderfall der Poststücke ist die Infopost. Dies sind Poststücke mit gleichem Inhalt, bei denen das Etikett per Software erstellt und aufgeklebt oder direkt aufgedruckt wird. Durch die Software ist es möglich die Etikette so zu beschriften und Teilstapel herzustellen, deren Adressbereich mit den Teilgangfolgen der Sortieranlagen übereinstimmen.
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Die so vorbereitete Infopost kann mit dem Sortierergebnis aus dem ersten Sortierlauf, vor dem zweiten Sortierlauf zugeführt werden. Ist die gangfolgerichtige Bearbeitung der Infopost nicht möglich muss auch die Infopost einen ersten Sortierlauf durchlaufen.
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Ein anderer Sonderfall sind Großkunden. Stehen beim zweiten Sortierlauf nicht benötigte Endstellen zur Verfügung, können diese Endstellen für Kunden belegt werden, die in mehreren Behälter Post erhalten. Deren Sortierung ist schon nach dem zweiten Sortierlauf abgeschlossen.
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Der zweite Sortierlauf, nach dem landesweiten Austausch der Poststücke, sortiert die Poststücke in Behälter nach der Reihenfolge der Eingabe für die vorgesehene Eingabestelle.
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Da nun die Sortieranlagen über mehrere Eingabestellen vertilgen und alle Eingabestellen auf alle Gangfolgepunkte Zugriff haben, kann es bei Behälterwechseln zu Fehlsortierungen kommen. Diese Abhängigkeit der Eingabestellen kann zu einer Durchsatzreduzierung bis auf die Hälfte führen.
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Abhilfe kann durch eine Aufteilung der Gangfolgebereiche erfolgen, wobei jede Eingabestelle ausschließlich für einen Bereich zuständig ist Bei diesem Prinzip werden gleiche Durchsatzwerte wie beim ersten Sortierlauf erzielt. Besserer Personaleinsatz und kürzere Maschinenlaufzeit ist die Folge.
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Durch den unabhängigen Betrieb der Eingabestellen wird jedoch die Zahl der Gangfolgepunkte reduziert (2a bis 2c). Durch die Sortierung im ersten Sortierlauf durch mehrere Endstellen kann dieser Nachteil behoben werden.
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Für den Zusteller ist es hilfreich, wenn seine Behälter, der Gangfolge entsprechend, mit einer fortlaufenden Nummer versehen werden. Erst beim Behälterwechsel kann die Behälternummer vergeben werden. Um eine eindeutige Reihenfolge zu erzielen, dürfen Teile einer Gangfolge eines Zustellers nicht gleichzeitig auf mehrere Endstellen abgearbeitet werden. Unter Berücksichtigung dieser Bedingung führen mehrere Endstellen allerdings zu teilgefüllte Behälter (3).
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Auch ist es sinnvoll, für die Gangfolgebereiche der Eingabestellen Reserven vorzusehen die eine nachträgliches Einfügen von Gangfolgepunkten erleichtern.
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1a bis 1d zeigen die maximale Größe der möglichen Gangfolgepunkte in Abhängigkeit von der Endstellenanzahl beim ersten Sortierlauf und der Anzahl der Sortieranlagen im Sortierzentrum. Dabei ist zu beachten, das im letzten Sortierlauf bei mehreren Eingaben und bei Wechsel zum nächsten Endstelle aus dem vorletzten Sortierlauf, alle Poststücke der letzten Endstelle bearbeitet sind.
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2 bis 2c zeigen die maximale der möglichen Gangfolgepunkte in Abhängigkeit von der Anzahl der Eingabestellen, denen ein unabhängiger Bereich im Gangfolgebereich zugeordnet ist.
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3 zeigt einen Teil eines Gangfolgebereiches beim letzten Sortiergang und wie die Poststücke der einzelnen Zusteller in der Teilgangfolge abgelegt sind. Mehrere Teilgangfolgen ergeben die Gangfolge eines Zustellers. Die dargestellte ununterbrochene Ablage in aufeinander folgende Behälter lässt sich durch entfernen der Leerstellen erreichen wie z. B in
DE 10 2004 035 365 A1 der Deutschen Post beschrieben ist.
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4 zeigt einen möglichen zeitlichen Ablauf wie Gangfolgesortierung und Postverteilung durch Zusteller teilweise gleichzeitig erfolgen kann und Sortierzeit von der Nachtzeit in die Vormittagszeit verschoben werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004035365 A1 [0027]