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Die Erfindung betrifft ein Werkzeug mit einem stabförmigen Arbeitsorgan, das zur Ausführung der Benutzung um die Längsachse drehbar ausgestaltet ist und das von einer relativ zu dem Arbeitsorgan drehbeweglichen Schutzhülse geschützt wird. Ferner ist die Schutzhülse selbst Gegenstand der Erfindung.
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Werkzeuge mit stabförmigem Arbeitsorgan, das zur Ausführung der Benutzung um die Längsachse drehbar ausgestaltet ist, sind aus dem Stand der Technik bekannt. Es kann sich bei solchen Werkzeugen etwa um einen Schrauber handeln, auf den ein Bit mittels entsprechendem Aufsatz aufgesetzt ist. Derartige Werkzeuge werden oft zu Montagezwecken im Kraftfahrzeugbereich eingesetzt, bei denen die eigentliche Benutzungsstelle verdeckt ist, so dass das Arbeitsorgan, das dann schräg an die Benutzungsstelle herangeführt werden muss, in Kontakt mit einer Kante des verdeckenden Werkstücks gerät. Dies kann nachteilig zu einer Beschädigung der Kante oder deren Beschichtung, beispielsweise einer Lackierung, führen. Bei Drehung um die Längsachse wird auf Grund dessen, dass das Arbeitsorgan an der Kante zur Anlage kommt, die Kante des Werkstücks Reibverschleiß und Vibrationen unterworfen, so dass hierdurch verstärkt von Schädigungen auszugehen ist, die hinterher beseitigt werden müssen. Dies kann durch Reparaturen wie nachträglichen Beschichtungen, Lackierungen oder anderen Maßnahmen, abhängig von der Art der Beschädigung, geschehen, die mit Zeit- und Kostenaufwand verbunden sind.
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Auch andere Werkstücke, die nicht über eine inflexible sondern über eine flexible Kante oder einen flexiblen Randabschluss verfügen, können beschädigt werden. So kann ein Gummiteil oder ein anderes Elastomer, das etwa als Dichtungsprofil an einer Kraftfahrzeugtür vorliegt, zum Erreichen der eigentlichen Benutzungsstelle weggedrückt werden müssen, so dass es auch dort zu einem reibenden Kontakt zwischen dem Arbeitsorgan und dem Dichtungsprofil kommt, das hierdurch einen Schaden erleidet.
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Um Schäden durch Berührung mit einem solchen Arbeitsorgan zu verhindern, ist in der
DE 20 2007 003 698 U1 eine Schutzhülse aus Kunststoff offenbart, die dem Arbeitsorgan formangepasst und auf dieses aufgesetzt ist. Das Arbeitsorgan wird dort von einem Schraubereinsatz mit endseitigem Bit gebildet. Die Hülse deckt dort den gesamten Bereich des Schraubereinsatzes ab, wobei das Bit über einen Ringspalt radial von der Hülse beabstandet von dieser ummantelt ist. Der Ringspalt dient dazu, dass das Bit in die entsprechende Schraube eingreifen kann, die in den Ringspalt der Hülse zumindest teilweise eintaucht. Die Hülse wird durch ihre Formanpassung sicher am Schraubereinsatz gehalten. Die Abschlusskante der Hülse dort steht jedoch roch einem bestimmten axialen Schraubweg auf dem Bauteil auf, in das die Schraube eingeschraubt werden soll. Ein weiteres Anzugsmoment ist dann nicht mehr erreichbar. Ferner ist die dort offenbarte Schutzhülse ausschließlich für Schraubereinsätze, nicht etwa für andere Arbeitsorgane wie Bohrerstäbe konzipiert; ihre Ausgestaltung lässt keine Spanabfuhr zu.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ergibt sich die Aufgabe, ein Werkzeug mit einer Vorrichtung zu schaffen, die Beschädigungen von Werkstücken oder Bauteilen verhindert, die an eine Benutzungsstelle des Werkzeugs angrenzen. Dabei soll das Werkzeug für Montagezwecke und Loch erzeugende bzw. Material abtragende Bearbeitungen universell einsetzbar sein.
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Diese Aufgabe wird durch ein Werkzeug mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen ausgeführt.
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Eine erste Ausführungsform bezieht sich auf ein Werkzeug mit einem stabförmigen Arbeitsorgan, des an einer Halterung des Werkzeugs um eine Längsachse des Arbeitsorgans drehbar angeordnet ist. Wird das Werkzeug benutzt, so kann das Arbeitsorgan in Drehung versetzt werden. Weiter weist erfindungsgemäß das Werkzeug eine Schutzhülse mit einem Innendurchmesser auf, der größer ist als ein Außendurchmesser des Arbeitsorgans. Die Schutzhülse ist drehbeweglich zu diesem um das Arbeitsorgan angeordnet und ihr distales Ende ist gegenüber einem distalen Arbeitsende des Arbeitsorgans zurückversetzt. „Distal” bezieht sich dabei auf den Körper des Werkzeugs.
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So ergibt sich vorteilhaft, dass bei der Verwendung des Werkzeugs zur Montage von verdeckten Benutzungsstellen das Arbeitsorgan, das dann schräg an die Benutzungsstelle herangeführt werden muss, nicht direkt in Kontakt mit einer Kante des verdeckenden Werkstück-Körpers oder Bauteils gerät, sondern dass die Schutzhülse an dem verdeckenden Bauteil anliegt. Da diese drehend in Bezug zu dem Arbeitsorgan angeordnet ist, kann sich selbiges frei in der Schutzhülse drehen, ohne dass die hierbei erzeugte Reibung auf die Kante oder Seite des verdeckenden Werkstück-Körpers übertragen wird. So wird zum Einen bereits beim Hinführen des Arbeitsorgans an die verdeckte Benutzungsstelle durch die schützende Hülse eine Beschädigung der Kante und gegebenenfalls deren Beschichtung, etwa einer Lackierung, vermieden, und zum Anderen wird bei Drehung des Arbeitsorgans um die Längsachse eine Schädigung durch Reibverschleiß und Vibrationen unterbunden, so dass ein andernfalls nötiger Reparaturaufwand vorteilhaft ausbleibt.
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Weil ferner die auf das Arbeitsorgan aufschiebbare Schutzhülse kürzer ist als das Arbeitsorgan selbst oder jedenfalls der Teil des Arbeitsorgans, der sich von dem Werkzeug weg erstreckt, und damit ihr distales Ende gegenüber dem distalen Arbeitsende des Arbeitsorgans zurückversetzt zu liegen kommt, ist das Arbeitsende des Arbeitsorgans bei der Ausführung der Montagearbeit an der Benutzungsstelle durch die Schutzhülse nicht behindert. So ist vorteilhaft das Arbeitsorgan universell nutzbar, da der Benutzungsbereich, respektive das Arbeitsende, frei liegt und nicht von der Schutzhülse radial abgedeckt wird.
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Die Schutzhülse kann eine Kunststoffhülse oder eine kunststoffhaltige, etwa faserverstärkte Hülse sein.
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Dadurch ist die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Schutzhülse das Arbeitsorgan bzw. insbesondere dessen Arbeitsende als Schraubeinsatz, als Bohrer, als Fließlochbohrer, oder als Entgratungswerkzeug, aber auch als Bürste oder als anderes spanabhebendes Werkzeug ausbildbar. Im Falle einer Bohrerverwendung können Späne einfach nach außen abgeführt werden, da die Schutzhülse an dem Arbeitsende keine störende, die Spanabführung hindernde Ummantelung bildet.
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So ist die erfindungsgemäße Schutzhülse, die zur Verwendung mit einem Werkzeug, das ein stabförmiges Arbeitsorgan, das zur Ausführung der Benutzung um die Längsachse drehbar ausgestaltet ist, derart ausgestaltet, dass sie einen Innendurchmesser aufweist, der größer ist als ein Außendurchmesser des Arbeitsorgans und auf dieses aufschiebbar und um das Arbeitsorgan drehbeweglich anordenbar ist. Weiter hat sie eine Länge, die kürzer ist als eine Länge des Arbeitsorgans, so dass das distale Ende der Schutzhülse gegenüber einem distalen Arbeitsende des Arbeitsorgans zurückversetzt anordenbar ist, wenn die Schutzhülse an dem Werkzeug montiert wird.
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Die vorgenannten und weitere Vorteile werden durch die nachfolgende Beschreibung unter Bezug auf die begleitende Figuren dargelegt. Der Bezug auf die Figuren in der Beschreibung dient dabei dem erleichterten Verständnis des Gegenstands. Die Figuren sind lediglich eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung.
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Dabei zeigt:
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1 eine perspektivische Draufsicht auf das Arbeitsende des Arbeitsorgans, umgeben von der erfindungsgemäßen Schutzhülse,
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2 eine Seitenansicht eines Werkzeugs mit stabförmigem Arbeitsorgan und eine separat vorliegende Schutzhülse.
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Ein erfindungsgemäßes Werkzeug 1 mit einem stabförmigen Arbeitsorgan 2, das zur Ausführung der Benutzung um die Längsachse drehbar ausgestaltet ist, ist in 2 gezeigt. Weil das Arbeitsorgan bei durch andere Werkstücke oder Bauteile verdeckten Benutzungsstellen schräg an die Benutzungsstelle herangeführt werden muss und dabei einen schädigenden Kontakt mit einer Kante des verdeckenden Werkstück-Körpers oder Bauteils herbeiführen könnte, ist es mit der erfindungsgemäßen Schutzhülse 3, in 2 getrennt gezeigt, ausgestattet: Wie 1 darstellt, wird die Schutzhülse 3, deren Innendurchmesser gerade größer ist als der Außendurchmesser des Arbeitsorgans 2, auf dieses aufgeschoben.
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Dabei ist die Schutzhülse 3 so ausgestaltet, dass sie drehbeweglich in Bezug zu diesem um das Arbeitsorgan 2 angeordnet wird und dass das distale Ende der Schutzhülse, das also näher an dem zu montierenden Werkstück zu liegen kommt, so weit gegenüber einem distalen Arbeitsende des Arbeitsorgans zurückversetzt ist, dass dieses nicht bei der Arbeit gehindert wird.
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So werden Schäden oder Verletzungen dank der Schutzhülse an Kanten und ggf. deren Beschichtungen oder auch Dichtungsprofilen, etwa an einer Kraftfahrzeugtür, verhindert, und eine aufwändige nachträgliche Reparatur bleibt aus, da die Schutzhülse 3 den direkten Kontakt des Arbeitsorgans 2 im Wesentlichen verhindert und ein reibender Kontakt zwischen dem Arbeitsorgan 2 und dem Dichtungsprofil oder der Bauteilkante nahe dem zu montierenden Teil ausbleibt, da das Arbeitsorgan 2 nur in der Schutzhülse 3 dreht.
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Wie 1 zeigt, kann das Arbeitsorgan 2 durch einen Schraubereinsatz mit endseitigem Bit als Arbeitsende gebildet werden.
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Die erfindungsgemäße Schutzhülse 3 ist jedoch auch zur Anwendung bei Werkzeugen 1 mit anderen Arbeitsorganen 2 universell nutzbar, da der Benutzungsbereich frei liegt und nicht von der Schutzhülse radial abgedeckt wird, so dass auch Arbeitsorgane 3 wie Bohrer, die Späne bilden, mit der Schutzhülse 3, die aus Kunststoff sein kann, eingesetzt werden können. Ferner können auch Entgratungswerkzeuge, Bürsten und weitere Arbeitsorgane 2 mit der erfindungsgemäßen Schutzhülse 3 an einem erfindungsgemäßen Werkzeug 1 verwendet werden.
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Infolge der drehbeweglichen Anordnung der Schutzhülse 3 auf dem Arbeitsorgan 2 bleibt diese bei Kontakt mit der verdeckenden Bauteilkante oder dem Dichtungsprofil stehen, während das Arbeitsorgan innerhalb der Hülse zur Ausführung der Benutzung rotiert. Es ist lediglich beim Heranführen des Arbeitsorgans 2 an die Benutzungsstelle darauf zu achten, dass das Arbeitsende des Arbeitsorgans 2 nicht an der Verdeckungskante bzw. dem Dichtungsprofil anstößt oder entlangschrammt. Dies ist jedoch mit dem üblichen Geschick des Werkers ohne Weiteres vermeidbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202007003698 U1 [0004]