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Die Erfindung betrifft eine Leuchte, die insbesondere zur Beleuchtung von Straßen, Wegen und Plätzen geeignet ist. Hierzu ist die Leuchte bevorzugt mit einem Leuchtenfuß versehen, der einen rohrförmigen Abschnitt enthält, in den vorzugsweise ein Mast einsteckbar ist. Solche Leuchten werden üblicherweise auch als Straßenlaternen bezeichnet.
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Die Leuchte ist aber auch z. B. mittels einer geeigneten Halterung an einer Hauswand befestigbar, um den vor dem Haus liegenden Bereich auszuleuchten.
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Seit einiger Zeit sind Leuchten bekannt, in denen mehrere LED-Module angeordnet sind, die Lichtstrahlen durch die Umfangswand der Leuchte nach außen und schräg nach unten richten. Das Leuchtengehäuse hat üblicherweise eine Bodenplatte aus einem undurchsichtigen Material, so dass unter der Leuchte bzw. deren Bodenplatte ein Schattenkegel entsteht. Hierdurch wird die Beleuchtungswirkung einer Leuchte verringert. Eine derartige Leuchte ist in der
DE 10 2008 062 413 A1 offenbart.
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Die
DE 2010 012 870 U1 offenbart eine Beleuchtungseinheit, an deren Umfang mehrere Leuchtmittel angebracht sind. Die Beleuchtungseinheit befindet sich nicht in einem Leuchtengehäuse mit einer Bodenplatte, sondern sie ist lediglich von einem zylindrischen Brechungsschirm umgeben.
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Die
DE 20 2010 010 263 U1 offenbart eine Straßenleuchte mit einem Leuchtengehäuse, in dem im oberen Bereich ein plattenförmiges Trägerelement angeordnet ist, an dessen Unterseite eine Vielzahl von LEDs angebracht sind. Die LEDs haben eine aufgesetzte Linse, die für eine Breitstrahlcharakteristik sorgt. An der Oberseite des Trägerelementes können zusätzlich LEDs zur Erzeugung einer Lichtabstrahlung nach oben angeordnet sein. In
9 der Druckschrift ist eine Bodenplatte des Leuchtengehäuses mit Löchern abgebildet, auf die in der Druckschrift nicht näher eingegangen wird. Durch diese Löcher fallen einige Lichtstrahlen der weit oben in dem Leuchtengehäuse angeordneten LEDs, die jedoch so weit von den Löchern entfernt sind, dass der Bodenbereich der Straßenleuchte hierdurch nicht ausgeleuchtet werden kann.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Leuchte der betrachteten Art so auszubilden, dass sie ihre Umgebung weitestgehend gleichmäßig ausleuchtet. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die Erfindung sieht vor, dass in einem kleinen Abstand über der Bodenplatte der Leuchte eine Trägerplatte angeordnet ist, an deren Unterseite wenigstens eine, vorzugsweise mehrere LEDs befestigt sind, die Lichtstrahlen durch die Bodenplatte nach unten richten.
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Bevorzugt besteht der Leuchtenfuß mit der wiederum bevorzugt einstückig daran angeformten Bodenplatte aus einem undurchsichtigen Kunststoff wie Polycarbonat. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass in der Bodenplatte mehrere Fenster bzw. Löcher ausgebildet sind, auf die die an der Trägerplatte befestigten LEDs derart ausgerichtet sind, dass sie Lichtstrahlen durch die Löcher richten. Auf diese Weise treten unten aus der Bodenplatte mehrere Lichtkegel aus, die den Raum unter der Bodenplatte ausleuchten können.
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Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung besteht die Trägerplatte aus einem Material mit einem hohen Wärmeleitkoeffizienten, um die an den Leiterplatten der LEDs entstehende Wärme schnell zu verteilen und in den Innenraum des Leuchtengehäuses abzuleiten bzw. abzugeben. Dies verhindert, dass die nahe der Trägerplatte angeordnete Bodenplatte des Leuchtenfußes durch die von den LEDs erzeugte Wärme beeinträchtigt wird. Ein geeignetes Material für die Trägerplatte ist beispielsweise Aluminium oder Kupfer. Ein Vorteil dieser Materialien gegenüber einem grundsätzlich ebenfalls verwendbaren, gut Wärme leitenden Kunststoff besteht darin, dass Metalle leicht biegbar sind.
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Nach einem weiteren sehr vorteilhaften Gesichtspunkt der Erfindung wird nämlich vorgeschlagen, aus der Trägerplatte mehrere Laschen frei zu schneiden, an denen LEDs befestigt werden, nachdem die Laschen aus der Ebene der Trägerplatte in einem flachen Winkel herausgebogen worden sind, derart, dass die LEDs im spitzen Winkel zur Längsachse der Leuchte nach außen gerichtet sind, so dass in Abstimmung mit den von den LED-Modulen im oberen Bereich des Leuchtengehäuses erzeugten Lichtkegeln praktisch die gesamte Bodenfläche in der Umgebung der Leuchte ausgeleuchtet wird. Die Laschen werden zweckmäßigerweise durch einen Laser freigeschnitten. Wenn die Laschen eine Rechteckform haben, befindet sich die Biegelinie an der dem Mast zugewandten Innenseite des Rechtecks, während die drei anderen Seiten freigeschnitten werden. Die Laschen werden in diesem Fall im flachen Winkel zur Oberseite der Trägerplatte hin aufgebogen.
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In Folge der leichten Schrägstellung der Laschen und damit der Beleuchtungsrichtung der LEDs wird nicht nur eine besonders gute Ausleuchtung des Bereichs unter der Leuchte erreicht, sondern es wird durch die Öffnungen in der Trägerplatte an den Laschen auch eine Luftzirkulation und damit eine verbesserte Wärmeverteilung und Wärmeabgabe erreicht.
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Zweckmäßigerweise ist an jeder Lasche eine einzelne LED mit ihrer Leiterplatte befestigt, wobei die Einzel-LED in einer zylindrischen Einfassung vorgesehen sein kann.
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Die Bodenplatte des Leuchtenfußes, die zweckmäßigerweise einstückig mit dem den Mast oder eine andere Halterung aufnehmenden Rohrabschnitt ausgebildet ist, ist bevorzugt kreisförmig, wobei auf der Bodenplatte zweckmäßigerweise ein Leuchtenzylinder aus einem transparenten Material, beispielsweise aus transparentem Polycarbonat angeordnet ist.
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Die Leuchte kann ihre Umgebung über den vollen Umfang ausleuchten. In diesem Falle einer 360°-Beleuchtung sind vorzugsweise vier LEDs gleichmäßig über den Umfang der Trägerplatte verteilt an ihren Laschen befestigt, um den gesamten Raum unter der Leuchte auszuleuchten. Wenn jedoch eine derartige Leuchte oder Laterne nahe einer Häuserfront aufgestellt ist, ist es wünschenswert, diese Häuserfront nicht durch in ihre Richtung weisende LED-Module anzustrahlen. In diesem Fall kann es zweckmäßig sein, dass auch zur Beleuchtung des Raums unter der Leuchte die an der Trägerplatte angeordneten Einzel-LEDs nicht über den vollen Umfang, sondern nur über einen Umfang von etwa 180° verteilt angeordnet sind.
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Da die Bodenplatte und das Leuchtengehäuse, dessen Oberseite zweckmäßigerweise durch ein überstehendes Leuchtendach verschlossen ist, einen staubdichten Innenraum umschließen sollten, wird ferner vorgeschlagen, die Löcher in der Bodenplatte durch transparente Scheiben zu schließen, die beispielsweise in die Löcher eingeklebt sein können.
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Die erfindungsgemäße Leuchte kann durch Abstimmung der Ausrichtung der LED-Module im oberen Bereich des Leuchtengehäuses mit den an der unteren Trägerplatte befestigten LEDs praktisch die gesamte Umgebung der Leuchte einschließlich des darunter liegenden Bereichs nahtlos ausleuchten, was bei den bisher bekannten Leuchten dieser Art nicht der Fall ist.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Leuchte sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 das Leuchtengehäuse einer erfindungsgemäßen Leuchte;
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2 das Gehäuse gemäß 1 mit darin angeordneten LED-Modulen;
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3 den Leuchtenfuß der Leuchte;
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4A eine Aufsicht auf eine Trägerplatte;
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4B einen Schnitt entlang der Linie A-A in 4A;
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4C eine perspektivische Ansicht der Trägerplatte mit zugehörigen, noch nicht befestigten Einzel-LEDs;
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5 den Leuchtenfuß und die Trägerplatte mit daran befestigten Einzel-LEDs in einer auseinandergezogenen Darstellung;
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6 ein Lageplan mit einer Leuchte am Rand eines Gehwegs;
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7 das Beleuchtungsmuster einer 180°-Leuchte ohne innere Lichtkegel und
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8 das gesamte Beleuchtungsmuster einer erfindungsgemäßen 180°-Leuchte.
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1 zeigt ein Leuchtengehäuse, das aus mehreren Kunststoffteilen zusammengesetzt ist. Ein Leuchtenfuß 1 enthält ein zylindrisches Rohrstück 2, in das ein nicht dargestellter Mast eingreift, wobei diese Verbindung verschraubt wird. Das Rohrstück 2 ist einstückig mit einer Bodenplatte 3 ausgebildet (3 und 5), mit angeformten Näpfen 4, die außerdem von mehreren ebenfalls angeformten Streben 5 gehalten sind.
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In den vier Näpfen 4 sind vier langgestreckte Streben 6 verschraubt, die einen transparenten Leuchtenzylinder 7 umfassen. Im oberen Bereich des Leuchtengehäuses sind die Streben 6 mit einem überstehenden Leuchtendach 8 verschraubt. Im Abstand darüber ist ein kleines Leuchtendach 9 angeordnet, das abnehmbar ist, um beispielsweise LEDs austauschen zu können.
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2 zeigt, dass in der Mitte des Leuchtenzylinders 7 mehrere LED-Module 10 befestigt sind, die nach außen und schräg nach unten gerichtet sind, so dass ihre Lichtstrahlen durch die Wand des Leuchtenzylinders 7 gerichtet sind. Die Abstrahlrichtung eines LED-Moduls ist in 2 dargestellt und mit dem Bezugszeichen 11 versehen. Wie die 3 und 5 zeigen, sind in der Bodenplatte vier gleichmäßig über den Umfang verteilte kreisrunde Durchgangslöcher 12 ausgebildet. Außerdem sind innen an einer inneren, aufrecht abstehenden Innenwand 13 der Bodenplatte 3 zwei Auflageelemente 14 angeformt, die sich diametral gegenüber liegen. Auf diese Auflageelemente 14 wird eine Trägerplatte 15 aufgelegt, die an den Auflageelementen 14 angeschraubt wird. Eine äußere Ringwand 16 des einstückigen Leuchtenfußes begrenzt zusammen mit der inneren Ringwand 13 eine Aufnahmenut 17, in die der in den Figuren nicht näher dargestellte Leuchtenzylinder 7 eingesetzt wird.
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Die Trägerplatte 15 besteht im Gegensatz zu dem beispielsweise aus Polycarbonat vorgefertigten Leuchtenfuß 1 vorzugsweise aus Aluminium. Die Trägerplatte 15 hat eine Kreisform mit einem solchen Durchmesser, dass sie in die innere Ringwand 13 passt und auf den Auflageelementen 14 aufliegt. Zwei diametral gegenüber liegende Schraubenlöcher sind mit dem Bezugszeichen 18 bezeichnet.
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Aus der Trägerplatte 15 sind vier Laschen 19 durch Laser frei geschnitten, wobei die durchgehende Schnittlinie mit dem Bezugszeichen 20 bezeichnet ist. Entlang der verbleibenden Biegelinie 21 der rechteckigen Laschen 19 werden diese in einem spitzen Winkel nach oben aufgebogen, wie am besten 4B zeigt.
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An der Unterseite der aufgebogenen Laschen 14 wird jeweils eine Einzel-LED 21 mit ihrer Leiterplatte 22 befestigt. Die Einzel-LEDs 21 sind auf die Löcher 12 in der Bodenplatte 3 ausgerichtet und weisen in einem spitzen Winkel zur Längsachse des Rohrstücks 2 nach außen und beleuchten den unterhalb der Bodenplatte 3 befindlichen Bereich der Leuchte bzw. Laterne, in dem sich ohne diese zusätzliche Beleuchtungsanordnung ein Schattenkegel befinden würde.
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6 zeigt schematisch den Lageplan einer Straße mit einem Gehweg, an dessen Rand eine erfindungsgemäße Aufsatzleuchte auf einem Mast angeordnet ist. Bei dieser Leuchte handelt es sich um eine 180°-Leuchte, die nur solche LED-Module hat, dass der Gehweg und die Straße beleuchtet werden. Die von den LED-Modulen erzeugten Lichtkegel sind mit dem Bezugszeichen 22 in 7 angedeutet.
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8 zeigt die zusätzlichen Lichtkegel 23, die im Zentrum der Beleuchtung durch die erfindungsgemäße Leuchte erzeugt werden. Durch eine aufeinander abgestimmte Anordnung der LED-Module 10 und der Einzel-LEDs 21 kann praktisch die gesamte Bodenfläche im Umkreis der Laterne ausgeleuchtet werden.