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Die vorliegende Erfindung betrifft kosmetische Mittel, enthaltend bestimmte Theophyllinderivate, sowie deren Verwendung zur Beeinflussung des natürlichen Pigmentierungsprozesses von Haut und/oder Hautanhangsgebilden.
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Haare besitzen neben ihrer eigentlichen physiologischen Aufgabe wie Wärmeisolierung und Lichtschutz eine nicht zu unterschätzende psychosoziale Funktion. Sie dienen unter anderem als Mittel der zwischenmenschlichen Kommunikation und stellen ein Zeichen der eigenen Individualität dar. Veränderungen, wie beispielsweise die Ergrauung, können zu einer massiven Beeinträchtigung des Selbstbewusstseins der betroffenen Person führen.
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Bisher werden zumeist nicht die Ursachen der Haarergrauung bekämpft, sondern die Haare zur Grauabdeckung mit Hilfe von chemischen, oft aggressiven und damit das Haar schädigenden Colorationen behandelt. Neben den Haarfaserschädigungen beklagen Kunden häufig mangelnde Verträglichkeit auf der Kopfhaut (Jucken, Brennen, Stechen) und fehlende Nachhaltigkeit, denn der Haaransatz muss regelmäßig nachgefärbt werden. Die Wirksamkeit der zurzeit vereinzelt auf dem Markt befindlichen biologischen Produkte ist wissenschaftlich nicht erwiesen und oft zumindest zweifelhaft. Signifikant wirksame, biologisch aktive Wirkstoffe, die den Ergrauungssprozess direkt an der Wurzel beeinflussen, kommen nicht zum Einsatz.
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Beim Melanin handelt es sich um einen Farbstoff, welcher in den Melanosomen der Melanocyten produziert und gespeichert wird. Melanin gibt dem Haar seine eigentliche Farbe, wobei die eigentliche Färbung durch ein Gemisch von zwei Arten des Melanins, Eu- und Pheomelanin entsteht. Die Melanogenese ist ein komplizierter und vielfach regulierter Syntheseprozess.
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Die Pigmentierung im Haarfollikel wird durch ein definiertes komplexes Set molekularer Signale gesteuert. Da die Melanogenese in ergrauten Follikeln offensichtlich beeinflusst ist, kann davon ausgegangen werden, dass im ergrauten Follikel Teile dieses Netzwerkes in ihrer Funktion modifiziert sind. Eine Folgeerscheinung ist die Verminderung der der Melaninsynthese, die zum Ergrauen des Follikels führt.
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Zu dem komplexen Set molekularer Signale, die die Melanogenese beeinflussen, gehört unter anderem die Expression der Marker ckit, gp100, TRP1 (Tyrosinase related protein 1) und Tyrosinase. ckit ist ein Rezeptor, der die Schlüsselsignale der Melanogenese durch die Bindung des Liganden stem cell factor ins Zellinnere weiterleitet. Dieser Parameter ist von essentieller Bedeutung bei der Haarfollikelpigmentierung. Gp100 ist ein Protein der Melanosomenmembran und reguliert darüber hinaus weitere melanogneserelevante Proteine. Tyrosinase katalysiert den initialen Schritt der Melaninsynthese und setzt dabei Tyrosin zu L-Dihydroxyphenylalanin (L-DOPA) um, welches dann über mehrere Zwischenschritte zur Synthese von Melanin führt. TRP1 oder auch 5,6-Dihydroxyindol-2-carbonsäure-Oxidase ist dasjenige Enzym, das 5,6-Dihydroxyindol-2-carbonsäure, ein Zwischenprodukt der Melaninsynthese, in Melanin umwandelt. Damit ist es unentbehrlich für den Prozess, über den das Pigment Melanin in Melanocyten aufgebaut wird.
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Da diese Parameter von essentieller Bedeutung bei der Haarfollikelpigmentierung sind, ist es von Vorteil, diese Parameter zu beeinflussen, wenn durch die Anwendung einer Testformulierung die Melaninsynthese in den Haarfollikelzellen aufrechterhalten oder reaktiviert werden soll.
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Durch geeignete Wirkstoffformulierungen die Pigmentierung und damit Jugendlichkeit der Haare zu erhalten ist eine Herausforderung für die kosmetische Forschung.
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Aus dem Stand der Technik (
WO 91/07945 ) ist die Verwendung von Xanthinen zur Stimulierung der Pigmentierung von Haut und Haar bekannt. Auch Theophyllin und Purin weisen melanogenesestimulierende Eigenschaften auf.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, Wirkstoffe bzw. Wirkstoffkombinationen und Mittel, enthaltend diese, bereitzustellen, die geeignet sind, den natürlichen Pigmentierungsprozess, insbesondere im Haar bzw. Haarfollikel, noch besser zu beeinflussen.
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Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass bestimmte Theophyllinderivate die Melanogenese nachhaltig stimulieren können und dass ihre topische Verwendung auf der Kopfhaut die Melanogenese im Haarfollikel positiv beeinflusst.
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Dabei kommt es essenziell auf die Art der derivatisierten Gruppe an, denn nicht alle ähnlichen Theophyllinderivate weisen den pigmentstimulierenden Effekt auf.
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Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Mittel zur topischen Anwendung, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es in einem kosmetischen Träger mindestens eine Verbindung der Formel (I) enthält,
worin
R1, R2 unabhängig voneinander für eine C
1-C
6-Alkylgruppe, eine C
2-C
2-Alkenylgruppe, eine C
2-C
6-Hydroxyalkylgruppe, eine C
2-C
6-Polyhydroxyalkylgruppe, eine C
2-C
6-Aminoalkylgruppe, eine C
1-C
6-Alkylamino-C
2-C
6-alkylgruppe, eine Di-C
1-C
6-alkylamino-C
2-C
6-alkylgruppe, eine C
1-C
6-Alkoxy-C
2-C
6-alkylgruppe, eine gegebenenfalls substituierte Arylgruppe, eine gegebenenfalls substituierte Aryl-C
1-C
6-alkylgruppe, eine Cyano-C
1-C
6-alkylgruppe oder eine Carboxy-C
1-C
6-alkylgruppe stehen und
R3 für eine gegebenenfalls substituierte Aryl-C
1-C
6-alkylgruppe, eine gegebenenfalls substituierte Heteroarylgruppe oder eine gegebenenfalls substituierte Heteroaryl-C
1-C
6-alkylgruppe steht.
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Die Vorteile liegen im breit angelegten und fundierten Claimsupport für den biologisch aktiven Teil des Haares bezüglich einer positiven Beeinflussung der Melanogenese. Durch die Wirkung der Substanz auf die Stimulierung der Haarfollikelmelanozyten wird die Produktion an Melanin im Haarfollikel angeregt. Zudem kann dadurch eine nachhaltige Pigmentierung von Haarfollikeln, die gezielte Stimulierung melanogeneserelevanter Parameter und die Steigerung der Genexpression von wichtigen Markern der Melanogenese beobachtet werden.
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Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten die Verbindungen der Formel (I) in einem kosmetischen Träger. Dieser kosmetische Träger ist bevorzugt wässrig, alkoholisch oder wässrig-alkoholisch. Zum Zwecke der Haarbehandlung sind solche Träger beispielsweise Cremes, Emulsionen, Gele oder auch tensidhaltige schäumende Lösungen, wie beispielsweise Shampoos, Schaumaerosole oder andere Zubereitungen, die für die Anwendung auf dem Haar geeignet sind. Es ist aber auch möglich, zur Lagerung eine pulverförmige oder auch tablettenförmige Formulierung bereitzustellen. Diese wird dann vor der Anwendung in einem wässrigen Lösungsmittel oder mit organischen Lösungsmitteln bzw. mit Gemischen aus Wasser und organischen Lösungsmitteln unter Erhalt der Anwendungsmischung vermengt. Ein wässriger Träger enthält im Sinne der Erfindung mindestens 40 Gew.-%, insbesondere mindestens 50 Gew.-% Wasser. Unter wässrig-alkoholischen Trägern sind im Sinne der vorliegenden Erfindung wasserhaltige Zusammensetzungen, enthaltend 3 bis 70 Gew.-% eines C1-C4-Alkohols, insbesondere Ethanol bzw. Isopropanol, zu verstehen. Die erfindungsgemäßen Mittel können zusätzlich weitere organische Lösungsmittel, wie beispielsweise 4-Methoxybutanol, Ethyldiglykol, 1,2-Propylenglykol, n-Propanol, n-Butanol, n-Butylenglykol, Glycerin, Diethylenglykolmonoethylether, und Diethylenglykolmono-n-butylether, enthalten. Bevorzugt sind dabei alle wasserlöslichen organischen Lösungsmittel. Bevorzugte erfindungsgemäße Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich ein nichtwässriges Lösungsmittel enthalten, wobei bevorzugte erfindungsgemäße Mittel das Lösungsmittel in einer Konzentration von 0,1 bis 30 Gew.-%, bevorzugt in einer Konzentration von 1 bis 20 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt in einer Konzentration von 2 bis 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Mittel, enthalten.
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Unter Mitteln für die topische Anwendung sind insbesondere kosmetische Haut- und Haarbehandlungsmittel zu verstehen. Die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel zeigen über die Beeinflussung der natürlichen Pigmentierung hinaus verbesserte Pflegeeffekte an Haut und Haar. Besonders an keratinischen Fasern sind die positiven Effekte deutlich ausgeprägt, so dass bevorzugte erfindungsgemäße kosmetische Mittel Haarbehandlungsmittel sind. Haarbehandlungsmittel im Sinne der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise Haarfärbemittel, Blondiermittel, Haarshampoos, Haarkonditionierer, konditionierende Shampoos, Haarsprays, Haarspülungen, Haarkuren, Haarpackungen, Haar-Tonics, Dauerwell-Fixierlösungen, Haarfärbeshampoos, Haarfärbemittel, Haarfestiger, Haarlegemittel, Haarstyling-Zubereitungen, Fönwell-Lotionen, Schaumfestiger, Haargele, Haarwachse oder deren Kombinationen. Besonders bevorzugte Haarbehandlungsmittel sind dadurch gekennzeichnet sind, dass sie als Shampoo, Haar-Tonics, Haarkur, Haarspülung, Haarschaum, Haarfestiger, Haarspray, Haargel und/oder Haarfärbemittel konfektioniert sind. Im Hinblick auf die Tatsache, dass der Verbraucher aus Zeit- und Bequemlichkeitsgründen oft die Anwendung mehrerer unterschiedlicher Mittel und/oder mehrere Anwendungsschritte scheut, sind diese Mittel besonders vorteilhaft.
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Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten mindestens eine Verbindung der Formel (I). Im Folgenden werden Beispiele für die in Formel (I) genannten Substituenten Beispiele für C1-C6-Alkylgruppen sind -CH3, -CH2CH3, -CH2CH2CH3, -CH(CH3)2, -CH2CH2CH2CH3, -CH2CH(CH3)2, -CH(CH3)CH2CH3, -C(CH3)3, -(CH2)4CH3, -(CH2)5CH3. Besonders bevorzugte Alkylreste sind Methyl und Ethyl. Beispiele für C2-C6-Alkenylgruppen sind Vinyl, Prop-2-enyl (Allyl), 2-Methyl-prop-2-enyl, But-3-enyl, But-2-enyl, Pent-4-enyl oder Pent-3-enyl. Beispiele für C2-C6-Hydroxyalkylgruppen sind -CH2CH2OH, -CH2CH2CH2OH, -CH2CH(OH)CH3, -CH2CH2CH2CH2OH, wobei die Gruppe -CH2CH2OH bevorzugt ist. Beispiele für C2-C6-Polyhydroxyalkylgruppen sind 1,2-Dihydroxyethyl, 2,3-Dihydroxypropyl, 3,4-Dihydroxybutyl und die 2,4-Dihydroxybutyl.
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Beispiele für eine C2-C6-Aminoalkylgruppe sind 2-Aminoethyl, 3-Aminopropyl, 2-Aminopropyl, 2-Aminobutyl, 3-Aminobutyl und 4-Aminobutyl. Beispiele für C1-C6-Alkylamino-C2-C6-alkylgruppen sind 2-Methylaminoethyl und 3-Methylaminopropyl. Beispiele für Di-C1-C6-Alkylamino-C2-C6-alkylgruppen sind 2-Dimethylaminoethyl und 3-Dimethylaminopropyl. Beispiele für C1-C6-Alkoxy-C2-C6-Alkylgruppen sind 2-(Methoxy)ethyl, 2-(Ethoxy)ethyl, 2-(Methoxy)propyl, 3-(Methoxy)propyl, 2-(Ethoxy)propyl und 3-(Ethoxy)propyl. Beispiele für Arylgruppen sind Phenyl oder Naphthyl. Beispiele für Aryl-C1-C6-alkylgruppen sind Benzyl, 1-Phenethyl,2-Phenethyl, 3-Phenylpropyl, 2-Phenylpropyl und 1-Phenylpropyl. Beispiele für Cyano-C1-C6-alkylgruppen sind Cyanomethyl und 2-Cyanoethyl. Beispielhaft für eine Carboxy-C1-C6-alkylgruppe stehen Carboxymethyl, 2-Carboxyethyl, 3-Carboxypropyl und 2-Carboxypropyl. Beispiele für Heteroarylgruppen sind Pyridin, Pyrimidin, Pyrazin, Pyridazin, Pyrrol, Imidazol, Furan, Thiophen, Oxazol, Thiazol und Thiadiazol. Beispiele für Heteroaryl-C1-C6-alkylgruppen sind (Pyridin-2-yl)methyl, (Pyridin-3-yl)methyl, (Pyridin-4-yl)methyl, 2-(Pyridin-2-yl)ethyl, 2-(Pryidin-3-yl)ethyl, 2-(Pyridin-4-yl)ethyl, (Imidazol-1-yl)methyl, (Imidazol-2-yl)methyl, (Pyrrol-1-yl)methyl), (Pyrrol-2-ylmethyl), 2-(Imidazol-1-yl)ethyl, 2-(Imidazol-2-yl)ethyl, wobei (Pyridin-2-yl)methyl, (Pyridin-3-yl)methyl und (Pyridin-4-yl)methyl bevorzugt sind. Beispiele für C1-C6-Alkoxy-Gruppen sind Methoxy und Ethoxy, bevorzugt Methoxy. Beispiele für Halogen sind Fluor, Chlor, Brom und Iod, wobei Chlor und Brom bevorzugt sind.
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Es ist bevorzugt, wenn R1 und R2 unabhängig voneinander für eine C1-C6-Akylgruppe, eine C2-C2-Alkenylgruppe oder eine C2-C6-Hydroxyalkylgruppe stehen. Besonders bevorzugt stehen R1 und R2 unabhängig voneinander für eine C1-C6-Akylgruppe. Mit Verbindungen der Formel (I) können insbesondere dann vorteilhafte Effekte erzielt werden, wenn R1 und R2 beide für eine Methylgruppe oder beide für eine Ethylgruppe stehen.
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Eine Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist daher ein Mittel, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es mindestens eine Verbindung der Formel (I) enthält, in welcher R1 und R2 jeweils unabhängig voneinander für eine C1-C6-Alkylgruppe, eine C2-C2-Alkenylgruppe, eine C2-C6-Hydroxyalkylgruppe, bevorzugt jeweils für eine C1-C6-Alkylgruppe und besonders bevorzugt jeweils für Methyl oder jeweils für Ethyl stehen.
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Im Zuge der zu dieser Erfindung führenden Arbeiten hat es sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, wenn R3 für eine gegebenenfalls substituierte Aryl-C1-C6-alkylgruppe oder eine gegebenenfalls substituierte Heteroaryl-C1-C6-alkylgruppe steht. R3 steht daher bevorzugt für eine gegebenenfalls substituierte Aryl-C1-C6-alkylgruppe oder eine gegebenenfalls substituierte Heteroaryl-C1-C6-alkylgruppe. Ganz besonders bevorzugt steht R3 für eine gegebenenfalls substituierte Aryl-C1-C6-alkylgruppe.
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Wenn R3 für eine gegebenenfalls substituierte Aryl-C1-C6-alkylgruppe oder eine gegebenenfalls substituierte Heteroaryl-C1-C6-alkylgruppe steht, können die Arylgruppe und die Heteroarylgruppe jeweils unsubstituiert, einfach oder mehrfach substituiert sein. Als Substituenten können die Arylgruppe und die Heteroarylgruppe jeweils eine oder mehrere C1-C6-Alkylgruppen, C1-C6-Alkoxygruppen, Halogenatome, Hydroxygruppen, Aminogruppen, Nitrogruppen, Nitrilgruppen, Carboxygruppen oder Sulfonsäuregruppen tragen.
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Eine Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist daher ein Mittel, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es mindestens eine Verbindung der Formel (I) enthält, in welcher R3 für eine Aryl-C
1-C
6-alkylgruppe der Formel (Ia),
worin R4 und R5 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Halogen, C
1-C
6-Alkyl, C
2-C
2-Alkenyl, C
2-C
6-Hydroxyalkyl, C
1-C
6-Alkoxy, Nitro, Nitril, Carboxy, eine Sulfonsäuregruppe, Hydroxy, Amino oder Acetoxy stehen,
oder für eine Heteroaryl-C
1-C
6-alkylgruppe der Formel (Ib),
worin
R6 und R7 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Halogen, C
1-C
6-Alkyl, C
2-C
2-Alkenyl, C
2-C
6-Hydroxyalkyl, C
1-C
6-Alkoxy, Nitro, Nitril, Carboxy, eine Sulfonsäuregruppe, Hydroxy, Amino oder Acetoxy stehen,
und A, B, C, D und E unabhängig voneinander für CH oder N stehen, mit der Maßgabe, dass mindestens eine Einheiten aus A, B, C, D und E für N steht.
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Verbindungen der Formel (I), bei denen R3 jeweils für eine unsubstituierte oder einfach substituierte Aryl-C1-C6-alkylgruppe oder Heteroaryl-C1-C6-alkylgruppe steht, sind bevorzugt.
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Es zeigte sich, dass die Repigmentierung der Haarfasern maßgeblich durch die Alkylenkettenlänge zwischen Theophyllin und Aryl beziehrungsweise Heteroaryl beeinflusst wird. Dabei sind Methylengruppen besonders vorteilhaft. Verbindungen der Formel (I), bei denen R3 jeweils für eine unsubstituierte oder substituierte Aryl-methylgruppe oder unsubstituierte Heteroaryl-methylgruppe steht, haben sich daher als besonders vorteilhaft erwiesen. Weiterhin zeigte sich, dass als Heteroaryl-Reste 2-, 3- oder 4-Pyridinylgruppen besonders vorteilhaft auf die Melanogenese einwirken.
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Eine weitere Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist daher ein Mittel, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es mindestens eine Verbindung der Formel (I) enthält, in welcher R3
für eine Arylmethylgruppe der Formel (Iaa),
worin R4 und R5 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Halogen, Hydroxy, Amino, C
1-C
6-Alkyl oder C
1-C
6-Alkoxy stehen,
oder
für eine Heteroaryl-C
1-C
6-alkylgruppe der Formel (Ibb),
worin
A für N und B, C, D und E jeweils für CH stehen oder
B für N und A, C, D und E jeweils für CH stehen oder
C für N und A, B, D und E jeweils für CH stehen,
steht.
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Als Substitutenten R4 und R5 für die Arylgruppe sind Wasserstoff, Chlor, Brom, Methyl, Methoxy, Amino und Hydroxy besonders vorteilhaft.
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Eine weitere Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist daher ein Mittel, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es mindestens eine Verbindung der Formel (I) enthält, in welcher R3 für eine Phenylmethylgruppe, eine (2-Chlorphenyl)methylgruppe, eine (3-Chlorphenyl)methylgruppe, eine (4-Chlorphenyl)methylgruppe, eine (2-Bromphenyl)methylgruppe, eine (3-Bromphenyl)methylgruppe, eine (4-Bromphenyl)methylgruppe, eine (2-Methoxyphenyl)methylgruppe, eine (3-Methoxyphenyl)methylgruppe, eine (4-Methoxyphenyl)methylgruppe, eine (2-Methylphenyl)methylgruppe, eine (3-Methylphenyl)methylgruppe, eine (4-Methylphenyl)methylgruppe, eine (2-Hydroxyphenyl)methylgruppe, eine (3-Hydroxyphenyl)methylgruppe, eine (4-Hydroxyphenyl)methylgruppe, eine (2-Aminophenyl)methylgruppe, eine (3-Aminophenyl)methylgruppe, eine (4-Aminophenyl)methylgruppe, eine (Pyridin-2-yl)methylgruppe, eine (Pyridin-3-yl)methylgruppe oder eine (Pyridin-4-yl)methylgruppe steht.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthalten die Mittel in einem kosmetisch verträglichen Träger mindestens eine Verbindung, ausgewählt aus – 8-Benzyl-1,3-dimethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 1,3-Dimethyl-8-[(2-methylphenyl)methyl]-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 1,3-Dimethyl-8-[(3-methylphenyl)methyl]-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 1,3-Dimethyl-8-[(4-methylphenyl)methyl]-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 8-[(2-Chlorphenyl)methyl]-1,3-dimethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 8-[(3-Chlorphenyl)methyl]-1,3-dimethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 8-[(4-Chlorphenyl)methyl]-1,3-dimethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-pruin-2,6-dion,
– 8-[(2-Bromphenyl)methyl]-1,3-dimethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 8-[(3-Bromphenyl)methyl]-1,3-dimethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 8-[(4-Bromphenyl)methyl]-1,3-dimethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 8-[(2-Hydroxyphenyl)methyl]-1,3-dimethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 8-[(3-Hydroxyphenyl)methyl]-1,3-dimethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 8-[(4-Hydroxyphenyl)methyl]-1,3-dimethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 8-[(2-Methoxyphenyl)methyl]-1,3-dimethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 8-[(3-Methoxyphenyl)methyl]-1,3-dimethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 8-[(4-Methoxyphenyl)methyl]-1,3-dimethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 8-[(2-Aminophenyl)methyl]-1,3-dimethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 8-[(3-Aminophenyl)methyl]-1,3-dimethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 8-[(4-Aminophenyl)methyl]-1,3-dimethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 1,3-Dimethyl-8-(pyridin-2-ylmethyl)-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 1,3-Dimethyl-8-(pyridin-3-ylmethyl)-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 1,3-Dimethyl-8-(pyridin-4-ylmethyl)-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 8-Benzyl-1,3-diethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 1,3-Diethyl-8-[(2-methylphenyl)methyl]-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 1,3-Diethyl-8-[(3-methylphenyl)methyl]-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 1,3-Diethyl-8-[(4-methylphenyl)methyl]-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 8-[(2-Chlorphenyl)methyl]-1,3-diethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 8-[(3-Chlorphenyl)methyl]-1,3-diethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 8-[(4-Chlorphenyl)methyl]-1,3-diethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 8-[(2-Bromphenyl)methyl]-1,3-diethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 8-[(3-Bromphenyl)methyl]-1,3-diethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 8-[(4-Bromphenyl)methyl]-1,3-diethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 1,3-Diethyl-8-[(2-hydroxyphenyl)methyl]-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 1,3-Diethyl-8-[(3-hydroxyphenyl)methyl]-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 1,3-Diethyl-8-[(4-hydroxyphenyl)methyl]-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 1,3-Diethyl-8-[(2-methoxyphenyl)methyl]-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 1,3-Diethyl-8-[(3-methoxyphenyl)methyl]-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 1,3-Diethyl-8-[(4-methoxyphenyl)methyl]-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 8-[(2-Aminophenyl)methyl]-1,3-diethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 8-[(3-Aminophenyl)methyl]-1,3-diethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 8-[(4-Aminophenyl)methyl]-1,3-diethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 1,3-Diethyl-8-(pyridin-2-ylmethyl)-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 1,3-Diethyl-8-(pyridin-3-ylmethyl)-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
– 1,3-Diethyl-8-(pyridin-4-ylmethyl)-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands sind Mittel, welche als Verbindung der Formel (I) mindestens eine Verbindung, ausgewählt aus
- – 8-Benzyl-1,3-dimethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
- – 8-[(3-Chlorphenyl)methyl]-1,3-dimethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion,
- – 8-[(4-Hydroxyphenyl)methyl]-1,3-dimethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion und
- – 8-[(4-Methoxyphenyl)methyl]-1,3-dimethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion, enthalten.
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Die erfindungsgemäßen Mittel zeigen bereits schon bei geringen Konzentrationen der Theophyllinderivate gemäß Formel (I) eine Wirkung auf die Melanogenese im Haarfollikel. Eine bevorzugte Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist dabei ein Mittel, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es die Verbindung(en) der Formel (I) in einer Konzentration von 0,01 bis 500 µM, vorzugsweise von 0,05 bis 100 µM, besonders bevorzugt von 0,1 bis 75 µM Gew.-% und insbesondere von 0,5 bis 50 µM, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, enthält.
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Die Konzentration µM (µmol/L) ist dabei die Stoffmenge der Verbindung (I) bezogen auf das Volumen des Mittels.
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Die Mittel können weiterhin zusätzliche Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten, um weitere gewünschte Eigenschaften der Mittel einzustellen.
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Vorzugsweise werden die Mittel als flüssige Zubereitung bereitgestellt und den Mitteln daher zusätzlich eine oberflächenaktive Substanz zugesetzt, wobei solche oberflächenaktive Substanzen je nach Anwendungsgebiet als Tenside oder als Emulgatoren bezeichnet werden: Sie sind bevorzugt aus anionischen, kationischen, zwitterionischen, amphoteren und nichtionischen Tensiden ausgewählt.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist dabei ein Mittel, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es zusätzlich mindestens ein anionisches und/oder nichtionisches und/oder kationische und/oder amphotere und/oder zwitterionisches Tensid, enthält.
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Erfindungsgemäß bevorzugte Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zusätzlich mindestens ein anionisches Tensid enthält. Bevorzugte anionische Tenside sind Fettsäuren, Alkylsulfate, Alkylethersulfate und Ethercarbonsäuren mit 10 bis 20 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 16 Glykolethergruppen im Molekül. Die anionischen Tenside werden in Anteilen von 0,1 bis 45 Gew.%, bevorzugt 1 bis 30 Gew.% und ganz besonders bevorzugt von 1 bis 15 Gew.%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, eingesetzt.
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Erfindungsgemäß bevorzugte Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zusätzlich mindestens ein zwitterionisches Tensid enthält. Bevorzugte zwitterionische Tenside sind Betaine, N-Alkyl-N,N-dimethylammonium-glycinate, N-Acyl-aminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, und 2-Alkyl-3-carboxymethyl-3-hydroxyethyl-imidazoline. Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist unter der INCI-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannt.
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Erfindungsgemäß bevorzugte Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zusätzlich mindestens ein amphoteres Tensid enthält. Bevorzugte amphotere Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren. Besonders bevorzugte amphotere Tenside sind N-Kokosalkylaminopropionat, as Kokosacylaminoethylaminopropionat und C12-C18-Acylsarcosin.
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Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Mittel weitere, nichtionogene grenzflächenaktive Stoffe, enthalten. Bevorzugte nichtionische Tenside sind Alkylpolyglykoside sowie Alkylenoxid-Anlagerungsprodukte an Fettalkohole und Fettsäuren mit jeweils 2 bis 30 Mol Ethylenoxid pro Mol Fettalkohol bzw. Fettsäure erwiesen. Zubereitungen mit hervorragenden Eigenschaften werden ebenfalls erhalten, wenn sie als nichtionische Tenside Fettsäureester von ethoxyliertem Glycerin enthalten.
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Die nichtionischen, zwitterionischen oder amphoteren Tenside werden in Anteilen von 0,1 bis 45 Gew.%, bevorzugt 1 bis 30 Gew.% und ganz besonders bevorzugt von 1 bis 15 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht des anwendungsbereiten Mittel, eingesetzt.
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Erfindungsgemäß geeignete Mittel können auch kationische Tenside vom Typ der quartären Ammoniumverbindungen, der Esterquats und der Amidoamine enthalten. Bevorzugte quaternäre Ammoniumverbindungen sind Ammoniumhalogenide sowie die unter den INCI-Bezeichnungen Quaternium-27 und Quaternium-83 bekannten Imidazolium-Verbindungen. Weitere erfindungsgemäß verwendbare kationische Tenside stellen die quaternisierten Proteinhydrolysate dar. Eine erfindungsgemäß besonders geeignete Verbindung aus der Amidoamine stellt das unter der Bezeichnung Tegoamid® S 18 im Handel erhältliche Stearamidopropyl-dimethylamin dar. Bevorzugte Esterquats sind quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Triethanolamin, quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Diethanolalkylaminen und quaternierten Estersalzen von Fettsäuren mit 1,2-Dihydroxypropyldialkylaminen. Bevorzugte kationisches Tenside sind ausgewählt aus
- – Alkyltrimethylammoniumchloriden mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen im Alkylrest und/oder
- – Dialkyldimethylammoniumchloride mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen im Alkylrest und/oder
- – Trialkylmethylammoniumchloride mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen im Alkylrest und/oder
- – Cetyltrimethylammoniumchlorid und/oder
- – Stearyltrimethylammoniumchlorid und/oder
- – Distearyldimethylammoniumchlorid und/oder
- – Lauryldimethylammoniumchlorid und/oder
- – Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid und/oder
- – Tricetylmethylammoniumchlorid
- – Quaternium-27 und/oder
- – Quaternium-83 und/oder
- – N-Methyl-N(2-hydroxyethyl)-N,N-(ditalgacyloxyethyl)ammonium-methosulfat und/oder
- – N-Methyl-N(2-hydroxyethyl)-N,N-(distearoyloxyethyl)ammonium-methosulfat und/oder
- – N,N-Dimethyl-N,N-distearoyloxyethyl-ammoniumchlorid und/oder
- – N,N-Di-(2-hydroxyethyl)-N,N-(fettsäureesterethyl)-ammoniumchlorid.
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Die kationischen Tenside sind in den erfindungsgemäß verwendeten Mitteln bevorzugt in Anteilen von 0,05 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten.
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Die anwendungsbereiten Mittel können weitere Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten. So hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Mittel mindestens ein Verdickungsmittel enthält. Bezüglich dieser Verdickungsmittel bestehen keine prinzipiellen Einschränkungen. Es können sowohl organische als auch rein anorganische Verdickungsmittel zum Einsatz kommen.
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Geeignete Verdickungsmittel sind anionische, synthetische Polymere; kationische, synthetische Polymere; natürlich vorkommende Verdickungsmittel, wie nichtionische Guargums, Skleroglucangums oder Xanthangums, Gummi arabicum, Ghatti-Gummi, Karaya-Gummi, Tragant-Gummi, Carrageen-Gummi, Agar-Agar, Johannisbrotkernmehl, Pektine, Alginate, Stärke-Fraktionen und Derivate wie Amylose, Amylopektin und Dextrine, sowie Cellulosederivate, wie beispielsweise Methylcellulose, Carboxyalkylcellulosen und Hydroxyalkylcellulosen; nichtionische, synthetische Polymere, wie Polyvinylalkohol oder Polyvinylpyrrolidinon; sowie anorganische Verdickungsmittel, insbesondere Schichtsilikate wie beispielsweise Bentonit, besonders Smektite, wie Montmorillonit oder Hectorit.
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Als weiteren optionalen Bestandteil können die erfindungsgemäßen Mittel 0,01 bis 10 Gew.-% mindestens eines Polymers aus der Gruppe der kationischen und/oder amphoteren Polymere enthalten. Unter kationischen bzw. amphoteren Polymeren sind Polymere zu verstehen, welche in der Haupt- und/oder Seitenkette eine Gruppe aufweisen, welche “temporär” oder “permanent” kationisch sein kann.
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Zusätzlich zu kationischen Polymerisaten oder an ihrer Stelle können die erfindungsgemäßen Mittel auch amphotere Polymere enthalten. Diese weisen zusätzlich mindestens eine negativ geladene Gruppe im Molekül auf und werden auch als zwitterionische Polymere bezeichnet.
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Vorzugsweise wird das Polymer bzw. werden die Polymere innerhalb engerer Mengenbereiche eingesetzt. So sind erfindungsgemäße Mittel bevorzugt, die – bezogen auf ihr Gewicht – 0,05 bis 7,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,2 bis 3,5 Gew.-% und insbesondere 0,25 bis 2,5 Gew.-% amphotere(s) Polymer(e), enthalten.
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Unabhängig davon, ob in den Mitteln amphotere Polymere enthalten sind oder nicht, sind weiter bevorzugte erfindungsgemäße Mittel dadurch gekennzeichnet, dass sie – bezogen auf ihr Gewicht – 0,05 bis 7,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,2 bis 3,5 Gew.-% und insbesondere 0,25 bis 2,5 Gew.-% kationische(s) Polymer(e), enthalten.
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Besonders geeignete ist das, gegebenenfalls vernetzte, Poly(methacryloyloxyethyltrimethylammoniumchlorid) mit der INCI-Bezeichnung Polyquaternium-37. Solche Produkte sind beispielsweise unter den Bezeichnungen Rheocare® CTH (Cosmetic Rheologies) und Synthalen® CR (Ethnichem) im Handel erhältlich. Die Vernetzung kann gegebenenfalls mit Hilfe mehrfach olefinisch ungesättigter Verbindungen, beispielsweise Divinylbenzol, Tetraallyloxyethan, Methylenbisacrylamid, Diallylether, Polyallylpolyglycerylether, oder Allylethern von Zuckern oder Zuckerderivaten wie Erythritol, Pentaerythritol, Arabitol, Mannitol, Sorbitol, Sucrose oder Glucose erfolgen. Methylenbisacrylamid ist ein bevorzugtes Vernetzungsagens.
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Weitere bevorzugte kationische Polymere sind beispielsweise
- – quaternisierte Cellulose-Derivate, wie unter den Bezeichnungen Celquat® und Polymer JR® im Handel erhältlich sind, bevorzugt Celquat® H 100, Celquat® L 200 und Polymer JR®400,
- – kationische Alkylpolyglycoside,
- – kationisierter Honig, beispielsweise das Handelsprodukt Honeyquat® 50,
- – kationische Guar-Derivate, wie insbesondere die unter den Handelsnamen Cosmedia®Guar und Jaguar® vertriebenen Produkte,
- – polymere Dimethyldiallylammoniumsalze und deren Copolymere mit Estern und Amiden von Acrylsäure und Methacrylsäure (Handelsprodukte Merquat®100 und Merquat®550),
- – Copolymere des Vinylpyrrolidons mit quaternierten Derivaten des Dialkylaminoalkylacrylats und -methacrylats (Handelsprodukte Gafquat®734 und Gafquat®755),
- – Vinylpyrrolidon-Vinylimidazoliummethochlorid-Copolymere (Handelsprodukte Luviquat® FC 370, FC 550, FC 905 und HM 552),
- – quaternierter Polyvinylalkohol,
- – sowie die unter den Bezeichnungen Polyquaternium 2, Polyquaternium 17, Polyquaternium 18 und Polyquaternium 27 bekannten Polymeren.
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Gleichfalls als kationische Polymere eingesetzt werden können die unter den Bezeichnungen Polyquaternium-24 (Handelsprodukt z. B. Quatrisoft® LM 200), bekannten Polymere. Ebenfalls erfindungsgemäß verwendbar sind die Copolymere des Vinylpyrrolidons, wie sie als Handelsprodukte Copolymer 845 (Hersteller: ISP), Gaffix® VC 713 (Hersteller: ISP), Gafquat®ASCP 1011, Gafquat®HS 110, Luviquat®8155 und Luviquat® MS 370 erhältlich sind.
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Als kationische Polymere können auch kationische Proteinhydrolysate eingesetzt werden, wobei bevorzugte Mittel ein oder mehrere kationische Proteinhydrolysate aus der Gruppe Cocodimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Collagen, Cocodimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Casein, Cocodimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Collagen, Cocodimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Hair Keratin, Cocodimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Keratin, Cocodimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Rice Protein, Cocodimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Soy Protein, Cocodimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Wheat Protein, Hydroxypropyl Arginine Lauryl/Myristyl Ether HCl, Hydroxypropyltrimonium Gelatin, Hydroxypropyltrimonium Hydrolyzed Casein, Hydroxypropyltrimonium Hydrolyzed Collagen, Hydroxypropyltrimonium Hydrolyzed Conchiolin Protein, Hydroxypropyltrimonium Hydrolyzed Keratin, Hydroxypropyltrimonium Hydrolyzed Rice Bran Protein, Hydroxypropyltrimonium Hydrolyzed Soy Protein, Hydroxypropyl Hydrolyzed Vegetable Protein, Hydroxypropyltrimonium Hydrolyzed Wheat Protein, Hydroxypropyltrimonium Hydrolyzed Wheat Protein/Siloxysilicate, Laurdimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Soy Protein, Laurdimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Wheat Protein, Laurdimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Wheat Protein/Siloxysilicate, Lauryldimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Casein, Lauryldimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Collagen, Lauryldimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Keratin, Lauryldimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Soy Protein, Steardimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Casein, Steardimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Collagen, Steardimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Keratin, Steardimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Rice Protein, Steardimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Soy Protein, Steardimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Vegetable Protein, Steardimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Wheat Protein, Steartrimonium Hydroxyethyl Hydrolyzed Collagen, Quaternium-76 Hydrolyzed Collagen, Quaternium-79 Hydrolyzed Collagen, Quaternium-79 Hydrolyzed Keratin, Quaternium-79 Hydrolyzed Milk Protein, Quaternium-79 Hydrolyzed Soy Protein, Quaternium-79 Hydrolyzed Wheat Protein enthalten.
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Zusätzlich zu den kationischen Polymeren oder an ihrer Stelle können die erfindungsgemäßen Mittel amphotere Polymere enthalten. Erfindungsgemäß besonders bevorzugte amphotere Polymere sind:
- – Copolymere von Trimethylammoniumethylacrylamid mit Acrylsäure
- – Copolymere von Trimethylammoniumethylacrylamid mit Methacrylsäure
- – Copolymere von Trimethylammoniumethylacrylamid mit Crotonsäure
- – Copolymere von Trimethylammoniumethylmethacrylamid mit Acrylsäure
- – Copolymere von Trimethylammoniumethylmethacrylamid mit Methacrylsäure
- – Copolymere von Trimethylammoniumethylmethacrylamid mit Crotonsäure
- – Copolymere von Trimethylammoniumpropylacrylamid mit Acrylsäure
- – Copolymere von Trimethylammoniumpropylacrylamid mit Methacrylsäure
- – Copolymere von Trimethylammoniumpropylacrylamid mit Crotonsäure
- – Copolymere von Trimethylammoniumpropylmethacrylamid mit Acrylsäure
- – Copolymere von Trimethylammoniumpropylmethacrylamid mit Methacrylsäure
- – Copolymere von Trimethylammoniumpropylmethacrylamid mit Crotonsäure
- – Copolymere von Trimethylammoniumethylacrylamid mit Acrylsäure
- – Copolymere von Trimethylammoniumethylacrylamid mit Methacrylsäure
- – Copolymere von Trimethylammoniumethylacrylamid mit Crotonsäure
- – Copolymere von Trimethylammoniumethylacrylat mit Acrylsäure
- – Copolymere von Trimethylammoniumethylacrylat mit Methacrylsäure
- – Copolymere von Trimethylammoniumethylacrylat mit Crotonsäure
- – Copolymere von Trimethylammoniumethylmethacrylat mit Acrylsäure
- – Copolymere von Trimethylammoniumethylmethacrylat mit Methacrylsäure
- – Copolymere von Trimethylammoniumethylmethacrylat mit Crotonsäure
- – Copolymere von Trimethylammoniumethylacrylat mit Acrylsäure
- – Copolymere von Trimethylammoniumethylacrylat mit Methacrylsäure
- – Copolymere von Trimethylammoniumethylacrylat mit Crotonsäure
- – Copolymere von Ethyldimethylammoniumethylacrylamid mit Acrylsäure
- – Copolymere von Ethyldimethylammoniumethylacrylamid mit Methacrylsäure
- – Copolymere von Ethyldimethylammoniumethylacrylamid mit Crotonsäure
- – Copolymere von Ethyldimethylammoniumethylmethacrylamid mit Acrylsäure
- – Copolymere von Ethyldimethylammoniumethylmethacrylamid mit Methacrylsäure
- – Copolymere von Ethyldimethylammoniumethylmethacrylamid mit Crotonsäure
- – Copolymere von Ethyldimethylammoniumpropylacrylamid mit Acrylsäure
- – Copolymere von Ethyldimethylammoniumpropylacrylamid mit Methacrylsäure
- – Copolymere von Ethyldimethylammoniumpropylacrylamid mit Crotonsäure
- – Copolymere von Ethyldimethylammoniumpropylmethacrylamid mit Acrylsäure
- – Copolymere von Ethyldimethylammoniumpropylmethacrylamid mit Methacrylsäure
- – Copolymere von Ethyldimethylammoniumpropylmethacrylamid mit Crotonsäure
- – Copolymere von Ethyldimethylammoniumethylacrylamid mit Acrylsäure
- – Copolymere von Ethyldimethylammoniumethylacrylamid mit Methacrylsäure
- – Copolymere von Ethyldimethylammoniumethylacrylamid mit Crotonsäure
- – Copolymere von Ethyldimethylammoniumethylacrylat mit Acrylsäure
- – Copolymere von Ethyldimethylammoniumethylacrylat mit Methacrylsäure
- – Copolymere von Ethyldimethylammoniumethylacrylat mit Crotonsäure
- – Copolymere von Ethyldimethylammoniumethylmethacrylat mit Acrylsäure
- – Copolymere von Ethyldimethylammoniumethylmethacrylat mit Methacrylsäure
- – Copolymere von Ethyldimethylammoniumethylmethacrylat mit Crotonsäure
- – Copolymere von Ethyldimethylammoniumethylacrylat mit Acrylsäure
- – Copolymere von Ethyldimethylammoniumethylacrylat mit Methacrylsäure
- – Copolymere von Ethyldimethylammoniumethylacrylat mit Crotonsäure.
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Ferner können die erfindungsgemäßen Mittel weitere Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten, wie nichtionische Polymere (beispielsweise Vinylpyrrolidinon/Vinylacrylat-Copolymere, Polyvinylpyrrolidinon, Vinylpyrrolidinon/Vinylacetat-Copolymere, Polyethylenglykole und Polysiloxane); Silikone, wie flüchtige oder nicht flüchtige, geradkettige, verzweigte oder cyclische, vernetzte oder nicht vernetzte Polyalkylsiloxane (wie Dimethicone oder Cyclomethicone), Polyarylsiloxane und/oder Polyalkylarylsiloxane, insbesondere Polysiloxane mit organofunktionelle Gruppen, wie substituierten oder unsubstituierten Aminen (Amodimethicone), Carboxyl-, Alkoxy- und/oder Hydroxylgruppen (Dimethiconcopolyole), lineare Polysiloxan(A)-Polyoxyalkylen(B)-Blockcopolymere, gepfropften Silikonpolymere), Polysiloxane mit quaternären Gruppen; anionische Polymere wie beispielsweise Polyacrylsäuren oder vernetzte Polyacrylsäuren; Strukturanten wie Glucose, Maleinsäure und Milchsäure, haarkonditionierende Verbindungen wie Phospholipide, beispielsweise Lecitin und Kephaline; Parfümöle, Dimethylisosorbid und Cyclodextrine; faserstrukturverbessernde Wirkstoffe, insbesondere Mono-, Di- und Oligosaccharide wie beispielsweise Glucose, Galactose, Fructose, Fruchtzucker und Lactose; Farbstoffe zum Anfärben des Mittels; Antischuppenwirkstoffe wie Piroctone Olamine, Zink Omadine und Climbazol; Aminosäuren und Oligopeptide; Proteinhydrolysate auf tierischer und/oder pflanzlicher Basis, sowie in Form ihrer Fettsäure-Kondensationsprodukte oder gegebenenfalls anionisch oder kationisch modifizierten Derivate; pflanzliche Öle; Färbemittel, wie Oxidationsfarbstoffvorprodukte und dierktziehende Farbstoffe; Lichtschutzmittel und UV-Blocker; Wirkstoffe wie Panthenol, Pantothensäure, Pantolacton, Allantoin, Pyrrolidinoncarbonsäuren und deren Salze sowie Bisabolol; Polyphenole, insbesondere Hydroxyzimtsäuren, 6,7-Dihydroxycumarine, Hydroxybenzoesäuren, Catechine, Tannine, Leukoanthocyanidine, Anthocyanidine, Flavanone, Flavone und Flavonole; Ceramide oder Pseudoceramide; Vitamine, Provitamine und Vitaminvorstufen; Pflanzenextrakte; Fette und Wachse wie Fettalkohole, Bienenwachs, Montanwachs und Paraffine; Quell- und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethylether, Carbonate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate; Acidifizierungsmitttel und Alkalisierungsmittel zur pH-Wert-Einstellung, wie Zitronensäure, Essigsäure, Phosphorsäure, Salzsäure beziehungsweise Ammoniak, Alkanolamine, basische Aminosäuren, und (Erd-)Alkalimetallhydroxide; Komplexbildner, wie EDTA und EDDS, 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat (HEDP), Ethylendiamintetramethylenphosphonat (EDTMP) und/oder Diethylentriaminpentamethylenphosphonat (DTPMP) bzw. deren Natriumsalze; Trübungsmittel wie Latex, Styrol/PVP- und Styrol/Acrylamid-Copolymere; Perlglanzmittel wie Ethylenglykolmono- und -distearat sowie PEG-3-distearat; Pigmente sowie Treibmittel wie Propan-Butan-Gemische, N2O, Dimethylether, CO2 und Luft.
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Die Auswahl dieser weiteren Stoffe wird der Fachmann gemäß der gewünschten Eigenschaften der Mittel treffen. Bezüglich weiterer fakultativer Komponenten sowie der eingesetzten Mengen dieser Komponenten wird ausdrücklich auf die dem Fachmann bekannten einschlägigen Handbücher verwiesen. Die zusätzlichen Wirk- und Hilfsstoffe werden in den erfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt in Mengen von jeweils 0,0001 bis 25 Gew.-%, insbesondere von 0,0005 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mittel, eingesetzt.
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Ein zweiter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die kosmetische, topische und nicht-therapeutische Verwendung von Verbindungen der Formel (I) in Mitteln zur Beeinflussung des natürlichen Pigmentierungsprozesses von Haut und/oder Hautanhangsgebilden, insbesondere zur Verringerung der Haarergrauung und/oder zur Repigmentierung ergrauter Haare.
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Unter dem Begriff der Beeinflussung des natürlichen Pigmentierungsprozesses wird im Sinne der vorliegenden Erfindung die positive oder negative Beeinflussung der natürlichen Farbgebung / Färbung und/oder Pigmentierung der Haut und/oder Hautanhangsgebilde, insbesondere die Stimulierung oder die partielle oder vollständige Inhibierung des natürlichen, d.h. biologischen Pigmentierungsprozesses in Haut und/oder Hautanhangsgebilden, insbesondere Haaren bzw. Haarfollikeln verstanden.
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Unter Haut und Hautanhangsgebilde im erfindungsgemäßen Zusammenhang sind die Haut, die Schleimhaut, die Haare und ihre Haarfollikel, Drüsen und Nägel, insbesondere Haut, Schleimhaut, Haare und Haarfollikel, zu verstehen. Besonders bevorzugt ist unter dem Begriff Haut die Haut ohne Schleimhaut zu verstehen. Ganz besonders bevorzugt ist unter dem Begriff Hautanhangsgebilde Haare bzw. Haarfollikel, bevorzugt Barthaar und Kopfhaar, besonders bevorzugt Kopfhaar bzw. die entsprechenden Haarfollikel zu verstehen.
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Insbesondere wird durch die erfindungsgemäße Verwendung die Haarergrauung verringert, bevorzugt im wesentlichen verhindert, und/oder verhindert. Unter Haarergrauung ist im Sinne der vorliegenden Erfindung sowohl die optisch durch die Mischung weißer und pigmentierter Haare wahrnehmbare Haarergrauung sowie die Pigmentverdünnung in einem einzelnen Haar, also die Ergrauung eines einzelnen Haares, zu verstehen.
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Eine Verhinderung der Haarergrauung erfolgt insbesondere bei noch nicht ergrauten Haaren, eine Verringerung der Haarergrauung kann sowohl bei bereits ergrautem als auch bei noch nicht ergrauten Haaren stattfinden. In dem einen Fall werden Haarfollikel, in welchen die Melanogenese nicht, nicht mehr oder nicht vollständig funktioniert bzw. gestört oder reduziert ist, wieder zur Melanogenese angeregt/stimuliert, während in nicht ergrauten Haaren/Haarfollikeln eine Störung, Reduktion bzw. Herunterregulation der Melanogenese gar nicht erst oder nur in geringerem Maße stattfindet.
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Bei der erfindungsgemäßen Verwendung handelt es sich um eine kosmetische Verwendung, die nicht-therapeutisch ist. Insbesondere die erfindungsgemäße Verwendung, die auf die durch den natürlichen Alterungsprozess gerichtete Haarergrauung abzielt, ist eine rein kosmetische Verwendung, die keine Behandlung und/oder Prophylaxe einer Krankheit darstellt und somit nicht-therapeutisch ist. Die erfindungsgemäße Verwendung erfolgt topisch, d.h. durch Auftragen auf die Haut und/oder Hautanhangsgebilde, insbesondere die Gesichts- und/oder Kopfhaut, insbesondere die Kopfhaut.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird unter der Beeinflussung des natürlichen Pigmentierungsprozesses, die positive oder negative Beeinflussung mindestens ein Teilschritt des natürlichen Pigmentierungsprozesses verstanden. Diese Beeinflussung betrifft insbesondere die Regulation solcher molekularer Signale, die den biologischen bzw. natürlichen Pigmentierungsprozess beeinflussen.
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Bevorzugt ist die Regulation des biologischen bzw. natürlichen Pigmentierungsprozesses durch Genregulation, d.h. die Regulation auf Expressionsebene, und/oder Enzymregulation, d.h. die Regulation auf Aktivitätsebene, und/oder die Regulation auf Hormonebene. Bevorzugt ist die Regulation der Melanogenese, unter anderem die Regulation der Genexpression von TRP1, gp100 sowie ckit. Weiterhin ist auch die Regulation der Tyrosinase, sowohl der Genexpression der Tyrosinase als auch die Regulation auf Enzymebene umfasst.
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Weiterhin bevorzugt wird der natürliche Pigmentierungsprozess des Haares beeinflusst, insbesondere stimuliert bzw. angeregt. Insbesondere wird als Beeinflussung die positive Beeinflussung verstanden, die zu einer Stimulierung des natürlichen, biologischen Pigmentierungsprozesses führt. Besonders bevorzugt ist die Stimulierung der Melanogenese im menschlichen Haarfollikel, insbesondere des Kopfhaares (der Haarfollikel, die sich auf der Kopfhaut/dem Oberkopf befinden).
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Erfindungsgemäß kann der Pigmentierungsprozess, insbesondere die Melanogenese, der Haut und der Hautanhangsgebilde, bevorzugt des Haares bzw. des Haarfollikels beeinflusst werden.
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Unter Stimulierung der Melanogenese, bevorzugt der Melanogenese im Haarfollikel, ist erfindungsgemäß besonders bevorzugt die Stimulierung, Erhöhung, Anregung bzw. Verbesserung der Melaninsynthese in den Melanozyten (bevorzugt der Melanozyten im Haarfollikel) zu verstehen. Dies wird beispielsweise durch eine Erhöhung der Genexpression von Signalmolekülen wie TRP1, gp100 sowie ckit erreicht. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Beeinflussung, bevorzugt Stimulierung, der Melanogenese durch die erfindungsgemäße Verwendung erreicht. Insbesondere wird die Melanogenese im Haar bzw. Haarfollikel der behaarten Kopfhaut und/oder des Bartes stimuliert.
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Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist unter der Stimulierung der Pigmentierung insbesondere die Verbesserung, Erhöhung und/oder Stimulierung des Transports der Melanosomen in die den Haarfollikel umgebende Keratinozyten sowie weiterhin die mit dem Auge oder entsprechend geeigneten Meßmethoden wahrnehmbare Pigmentierung des einzelnen Haares, einer Auswahl von Haaren, insbesondere einem Areal behaarter Haut, insbesondere Kopfhaut, oder des gesamten Kopf- und/oder Barthaares zu verstehen.
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Überraschenderweise wurde gefunden, dass die erfindungsgemäße Verwendung von Theophyllinderivaten gemäß Formel (I) dazu geeignet ist, die Melanogenese zu beeinflussen, insbesondere zu stimulieren und damit die Pigmentierung des Haares zu verbessern.
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Ein weiterer Erfindungsgegenstand ist daher Verwendung von Verbindungen der Formel (I) gemäß dem resten Erfindungsgegenstand in Mitteln zur Beeinflussung, bevorzugt zur Stimulation, der Melanogenese, insbesondere im Haarfollikel.
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Bezüglich weiterer bevorzugter Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verwendungen gilt mutatis mutandis das zu den erfindungsgemäßen Mitteln Gesagte.
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BEISPIELE
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1. Synthesebeispiele
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1.1. Synthese von 8-Benzyl-1,3-dimethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion (Theo 1)
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19.1 g (140.0 mmol) Phenylessigsäure wurden in 200 ml Dichlormethan gelöst. Zu dieser Lösung wurde ca 1.0 ml Dimethylformamid gegeben und das Reaktionsgemisch auf 0 °C gekühlt. Anschließend wurden unter Kühlung 17.6 g (147.0 mmol) Thionylchlorid zugetropft. Nach Beendigung der Reaktion ließ man den Ansatz für 1 h nachrühren und anschließend unter Rühren auf Raumtemperatur kommen. 23.8 g (140.0 mmol) 5,6-Diamino-1,3-dimethyluracil (Hydrat) wurden in einem Gemisch aus 300 ml einer 1 molaren, wässrigen Natriumhydroxidlösung und 700 ml Wasser unter Rühren bis zur kompletten Auflösung auf ca. 45 °C erwärmt. Dann wurde die Lösung des zuvor frisch hergestellten Säurechlorides tropfenweise zugegeben. Nach Beendigung des Zutropfens wurde der Ansatz für 16 h bei Raumtemperatur gerührt. Der ausgefallene Feststoff wurde abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Anschließend wurde der mit Wasser gewaschene Feststoff in 400 ml Methanol suspendiert. Zu dieser Suspension wurden 400 ml einer 4 M wässrigen Natriumhydroxid-Lösung gegeben. Unter Rühren wurde dieses Gemisch für 1 h unter Rückfluss erhitzt. Anschließend ließ man wieder auf Raumtemperatur abkühlen. Durch Zugabe von konzentrierter Salzsäure wurde ein pH-Wert von 3 eingestellt. Das ausgefallene Produkt wurde abfiltriert, mit Wasser mit Methanol gewaschen. Zur Abtrennung von den anorganischen Salzen wurde das Produkt in 500 ml Wasser ausgekocht (30 min, 95 °C), filtriert und wieder im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 14.8 g (38.8 %); 1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ [ppm] = 3,39 (s, 3H); 3,35 (s, 3H); 4,09 (s, 2H); 7,20–7,45 (m, 5H); 13C-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ [ppm] = 27,7; 29,8; 34,3; 106,3; 126,7; 128,6; 128,9; 137,0; 148,2; 151,2; 152,4; 154,1.
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1.2 Synthese von 8-[(4-Hydroxyphenyl)methyl]-1,3-dimethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion (Theo 2)
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Synthese analog Beispiel 1.1; Verwendung von 4-Hydroxyphenylessigsäure anstelle von Phenylessigsäure
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- Ausbeute: 2.9 g (7.3 %); 1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ [ppm] = 3,21 (s, 3H); 3,52 (s, 3H); 4,00 (s, 2H); 6,68 (d, 2H); 7,08 (d, 2H); 9,30 (br. OH); 13,35 (br. NH); 13C-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ [ppm] = 27,7; 29,8; 33,6; 106,2; 115,3; 127,1; 129,6; 148,2; 151,2; 153,1; 154,1; 156,1.
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1.3 Synthese von 8-[(4-Methoxyphenyl)methyl]-1,3-dimethyl-2,3,6,7-tetrahydro-1H-purin-2,6-dion (Theo 3)
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Synthese analog Beispiel 1.1
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Verwendung von 4-Methoxyphenylessigsäure anstelle von Phenylessigsäure
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- Ausbeute: 19.6 g (46.3 %); 1H-NMR (400 MHz, D2O-NaOD): δ [ppm] = 3,28 (s, 3H); 3,46 (s, 3H); 3,78 (s, 3H); 3,87 (s, 2H); 6,86 (d, 2H); 7,23 (d, 2H); 13C-NMR (400 MHz, DMSO-d6): δ [ppm] = 30,7; 33,3; 38,8; 57,9; 166,6; 117,8; 132,5; 134,8; 153,6; 155,4; 159,9; 161,2; 163,4.
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2. Nachweis der Repigmentierung
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2.1 Nachweis der differentiellen Expression von melanogeneserelevanten Genen
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Nach Applikation von Substanzen, die die Melanogenese beeinflussen, kann die Stimulierung der Genexpression verschiedener Marker Aussagen über die Effektivität des Wirkstoffes liefern. Da die ausgewählten Parameter von essentieller Bedeutung bei der Haarfollikelpigmentierung sind, ist es von Vorteil, diese Parameter zu stimulieren, wenn durch die Anwendung einer Testformulierung die Melaninsynthese in den Haarfollikelzellen aufrechterhalten oder reaktiviert werden soll.
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Die differentielle Genexpression wurde mittels quantitatitiver RT-PCR bestimmt. Nach Herstellung von dreidimensionalen organotypischen Haarfollikelzellkulturen aus dermalen Papillenzellen auf Microcarriern wurden diese mit einem Theophyllinderivat inkubiert. Zur Durchführung der PCR wird zunächst mit Hilfe des RNeasy Mini Kits der Fa. Qiagen die RNA aus den organotypischen Zellkulturen isoliert und mittels reverser Transkription in cDNA umgeschrieben. Bei der anschließenden PCR Reaktion, die mit Hilfe genspezifischer Primer für die jeweiligen Gene durchgeführt wird und die der Amplifikation der gesuchten Genabschnitte dient, wird die Bildung der PCR-Produkte online über ein Fluoreszenzsignal detektiert. Das Fluoreszenzsignal ist dabei proportional zur Menge des gebildeten PCR-Produktes. Je stärker die Expression eines bestimmten Gens ist, desto größer ist die Menge an gebildetem PCR-Produkt und umso höher ist das Fluoreszenzsignal.
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Zur Quantifizierung der Genexpression wird die unbehandelte Kontrolle gleich 1 gesetzt und die Expression der zu bestimmenden Gene darauf bezogen (x-fache Expression). Dabei werden Werte, die größer/gleich der 1,5fachen Expression oder kleiner/gleich der 0.5fachen Expression der unbehandelten Kontrolle sind als differentiell exprimiert eingestuft. Tabelle 1: Einfluss von Theo 1 auf die Expression melanogenese-regulierender Gene
Theo 1 | gp100 | TRP1 | Tyr |
Kontrolle | 1 | 1 | 1 |
1 µM | 2,3 | 2,0 | 1,8 |
10 µM | 2,0 | 1,1 | n.d. |
50 µM | 1,2 | 1,6 | n.d. |
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Für die Einsatzkonzentration 1 µM von Theo 1 wurde für gp100, TRP1 sowie Tyrosinase eine Induktion der Genexpression im Vergleich zur Kontrolle nachgewiesen. Tabelle 2: Einfluss von Theo 2 auf die Expression melanogenese-regulierender Gene
Theo 2 | gp100 | ckit | TRP1 |
Kontrolle | 1 | 1 | 1 |
1 µM | 1,6 | 1,9 | 2,4 |
5 µM | 1,9 | 2,3 | 1,3 |
10µM | 1,3 | 1,1 | 1,70 |
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Für die Einsatzkonzentration 1 µM von Theo 2 wurde für gp100, ckit und TRP1 eine Induktion der Genexpression im Vergleich zur Kontrolle nachgewiesen. Tabelle 3: Einfluss von Theo 3 auf die Expression melanogenese-regulierender Gene
Theo 3 | gp100 | Tyr |
Kontrolle | 1 | 1 |
1 µM | 1,5 | 3,7 |
10 µM | 0,7 | 11,9 |
50 µM | 1,0 | 1,24 |
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Für die Einsatzkonzentration 1 µM von Theo 3 wurde für gp100 und Tyrosinase eine Induktion der Genexpression im Vergleich zur Kontrolle nachgewiesen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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