DE102011086349A1

DE102011086349A1 - Rohrförmiger Filter einer Kolbenpumpe für eine Fahrzeugbremsanlage

Info

Publication number: DE102011086349A1
Application number: DE201110086349
Authority: DE
Inventors: Oliver Gaertner; Wolfgang Schuller
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 2011-11-15
Filing date: 2011-11-15
Publication date: 2013-05-16
Also published as: CN103946541B; KR20140098745A; WO2013072102A1; CN103946541A

Abstract

Ein rohrförmiger Filter (40) einer Kolbenpumpe (10) für eine Fahrzeugbremsanlage zum Umschließen eines verschieblichen Kolbens (14), ist erfindungsgemäß mit mindestens einem axial wirkenden Federelement (48) versehen.

Description

Stand der Technik
Die Erfindung betrifft einen rohrförmigen Filter einer Kolbenpumpe für eine Fahrzeugbremsanlage zum Umschließen eines verschieblichen Kolbens. Ferner betrifft die Erfindung die Verwendung eines solchen rohrförmigen Filters an einem Pumpenelement einer Kolbenpumpe für eine Fahrzeugbremsanlage.
Filter werden an Kolbenpumpen von Hydrauliksystemen, insbesondere von Fahrzeugbremsanlagen verwendet, um sicherzustellen, dass Schmutzpartikel nicht zu zugehörigen Einlass- und Auslass-Ventilen verschleppt werden. Schmutzpartikel könnten das Schließverhalten der Ventile negativ beeinflussen und ferner zu einer dauerhaften Schädigung an zugehörigen Ventilsitzen und Schließkörpern führen.
Axial neben dem rohrförmigen Filter derartiger Kolbenpumpen befindet sich ein Dichtring für den Kolben. Der Filter hat außer seiner Filterfunktion dabei zusätzlich die Funktion, den Dichtring bei der Montage in seine Zielposition zu bringen und diesen dort zu halten.
Eine Kolbenpumpe mit einem derartigen Filter ist aus DE 199 02 019 A1 bekannt. Der dortige Filter ist rohrförmig gestaltet und umschließt den zugehörigen Kolben. Die Positionierung des Dichtrings ist bei dieser Kolbenpumpe dadurch gelöst, dass der Filter ferner zugleich einen Führungsring und den Dichtring für den Kolben aufweist.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung eine Fahrzeugbremsanlage mit einer Kolbenpumpe bereitzustellen, deren Dichtring während des Betriebs korrekt positioniert ist.
Offenbarung der Erfindung
Erfindungsgemäß ist ein rohrförmiger Filter einer Kolbenpumpe für eine Fahrzeugbremsanlage zum Umschließen eines verschieblichen Kolbens geschaffen, der mit mindestens einem axial wirkenden Federelement versehen ist.
Der Erfindung liegen Überlegungen zugrunde, gemäß denen es während des Betriebs einer Kolbenpumpe vorkommen kann, dass der Filter vom Dichtring wegwandert und der Dichtring dadurch mehr axiale Bewegungsfreiheit erhält. Ferner müssen die axialen Toleranzen für den Dichtring insbesondere aus fertigungstechnischen Gründen und wegen des Quell- und Wärmedehnungsverhaltens bekannter Dichtringe vergleichsweise groß gehalten werden. Mit bekannten Dichtringen und Filtern ist es daher nur begrenzt möglich einen definierten Einbauraum für den Dichtring einzuhalten. Kern der Erfindung bilden ein oder in der Regel mehrere Federelemente, die axial wirkend an dem rohrförmigen Filter angeordnet sind. Diese Federelemente garantieren für einen axial nebengeordneten Dichtring auch bei unterschiedlichen Toleranzlagen einen definierten Einbauraum. Ferner gleichen die erfindungsgemäßen Federelemente die Axialerstreckung des Einbauraums auch bei Quellung oder Temperaturdehnung des Dichtrings aus.
Das mindestens eine axial wirkende Federelement ist vorzugsweise einstückig mit dem rohrförmigen Filter ausgebildet. An dem Filter ist auf diese Weise die Funktion der Positionierung des axial nebengeordneten Dichtrings ohne zusätzliche Fertigungsschritte zu realisieren.
Das mindestens eine axial wirkende Federelement ist ferner bevorzugt stirnseitig an dem rohrförmigen Filter angeordnet. Die stirnseitig wirkenden, erfindungsgemäßen Federelemente drängen axial gegen den benachbarten Dichtring und halten diesen in Position.
Vorzugsweise sind vier axial wirkende Federelemente über den Umfang des rohrförmigen Filters gleichmäßig verteilt angeordnet. Die derartige regelmäßige Anordnung erfindungsgemäßer Federelemente führt zu einer axial gleichmäßigen Positionierung des benachbarten Dichtrings.
Das mindestens eine axial wirkende Federelement ist auch bevorzugt in Form einer gewölbten Blattfeder gestaltet. Die derartige Blattfeder kann mit nur geringem Aufwand bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Filters weitgehend kostenneutral hergestellt werden.
Die gewölbte Blattfeder ist bevorzugt an mindestens einem ihrer beiden Endbereiche an dem rohrförmigen Filter ortsfest angekoppelt. Die Wölbung der derart angebrachten Blattfeder steht dabei für die elastisch federnde Funktionalität des Federelements bereit.
Das mindestens eine axial wirkende Federelement ist besonders bevorzugt und ohne zusätzliche Kosten mittels Spritzgießen herstellbar.
Das mindestens eine axial wirkende Federelement ist schließlich vorzugsweise als eine Auswölbung einer stirnseitigen Fläche des rohrförmigen Filters gestaltet. Diese Auswölbung kann beim Spritzgießen des Filters in der Spritzgießform ausgeformt sein und führt daher nicht zu Mehrkosten bei der Herstellung.
Die erfindungsgemäße Lösung umfasst ferner die Verwendung eines derartigen erfindungsgemäßen rohrförmigen Filters an einem Pumpenelement einer Kolbenpumpe für eine Fahrzeugbremsanlage zum toleranzarmen Positionieren eines axial neben dem rohrförmigen Filter angeordneten Dichtrings.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Lösung anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
1 einen teilweisen Längsschnitt einer Kolbenpumpe gemäß dem Stand der Technik mit einem darin angeordneten Filter und einen sich daneben befindenden Dichtring,
2 eine perspektivische Ansicht des Filters gemäß 1,
3 eine erste perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Filters und
4 eine zweite perspektivische Ansicht des Filters gemäß 3.
In 1 ist teilweise eine Kolbenpumpe 10 dargestellt, bei der in einem Zylinder 12 ein Kolben 14 verschiebbar gelagert ist. Der Kolben 14 ist bezogen auf die 1 rechts von einem nicht dargestellten Exzenter maschinell antreibbar.
Durch den Zylinder 12 führt radial eine Einlassleitung 16 in einen im Kolben 14 ausgebildeten Einlasskanal 18. Von diesem gelangt einströmendes Fluid, vorliegend Bremsfluid, durch ein Einlassventil 20 in einen Druckraum 22. Dieser Druckraum 22 befindet sich also an der bezogen auf 1 linken Seite des Kolbens 14. Beim Bewegen des Kolbens 14 wird dieser Druckraum 22 verkleinert, wodurch das Fluid durch ein nicht dargestelltes Auslassventil aus dem Zylinder 12 unter Druck hinausgedrängt wird.
Radial außen ist der Kolben 14 von einem Filter 24 umschlossen, der zum Filtern des durch die Einlassleitung 16 zugeführten Fluids dient und verhindert, dass Schmutzpartikel zu dem Einlassventil 20 oder dem Auslassventil gelangen können. Axial neben dem Filter 24 befinden sich bezogen auf 1 rechts und damit an der Seite des Exzenters ein Dichtring 26, ein Stützring 28 und ein Führungsring 30. Die damit gebildete Dichtungsanordnung ist in einem Gehäuse 32 gehalten und verhindert, dass Fluid aus der Einlassleitung 16 auf die Seite des Exzenters gelangen kann.
Der Filter 24 ist mit einem rohrförmigen Körper 34 gebildet, der aus Kunststoff spritzgegossen ist und in dem im Bereich der Einlassleitung 16 umfänglich verteilt mehrere metallische Filtergitter 36 eingegossen sind. Das metallische Filtergitter 36 ist ein feinmaschiges Gewebe aus sehr dünnen Metalldrähten. An seiner dem Dichtring 26 zugewandten stirnseitigen Fläche bzw. Stirnfläche 38 ist der rohrförmige Körper 34 glatt gestaltet (siehe 2).
In 3 und 4 ist ein erfindungsgemäßer Filter 40 dargestellt, der mit einem rohrförmigen Körper 42 sowie mehreren darin angeordneten Filtergittern 44 gestaltet ist. Der Körper 42 ist im Hinblick auf seine äußeren Maße im Wesentlichen wie der Körper 34 gestaltet, jedoch ist seine dem Dichtring 26 zugewandte stirnseitigen Fläche bzw. Stirnseite 46 nicht vollständig glatt. Diese Stirnseite 46 ist vielmehr mit vier Federelementen 48 in Form von Blattfedern versehen. Die Blattfedern sind beim Herstellen des Filters 40 zusammen mit diesem mittels Spritzgießen hergestellt worden. Dabei sind die Blattfedern mit einem konvex nach außen gewölbten und von der Stirnfläche 46 abstehenden Mittelbereich 50 gestaltet. Der Mittelbereich 50 ist von zwei Endbereichen 52 eingefasst, an denen die jeweilige Blattfeder mit dem Filter 40 stoffschlüssig verbunden ist.
Im verbauten Zustand des Filters 40 drängt dieser mit seinen Federelementen 48 axial gegen den benachbarten Dichtring 26 und stellt auf diese Weise sicher, dass dieser toleranzarm positioniert bleibt.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 19902019 A1 [0004]

Claims

Rohrförmiger Filter (40) einer Kolbenpumpe (10) für eine Fahrzeugbremsanlage zum Umschließen eines verschieblichen Kolbens (14), dadurch gekennzeichnet, dass der rohrförmige Filter (40) mit mindestens einem axial wirkenden Federelement (48) versehen ist.
Rohrförmiger Filter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine axial wirkende Federelement (48) einstückig mit dem rohrförmigen Filter (40) ausgebildet ist.
Rohrförmiger Filter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine axial wirkende Federelement (48) stirnseitig an dem rohrförmigen Filter (40) angeordnet ist.
Rohrförmiger Filter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass vier axial wirkende Federelemente (48) über den Umfang des rohrförmigen Filters (40) gleichmäßig verteilt angeordnet sind.
Rohrförmiger Filter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine axial wirkende Federelement (48) in Form einer gewölbten Blattfeder gestaltet ist.
Rohrförmiger Filter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die gewölbte Blattfeder an mindestens einem ihrer beiden Endbereiche (52) an dem rohrförmigen Filter (40) ortsfest angekoppelt ist.
Rohrförmiger Filter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine axial wirkende Federelement (48) mittels Spritzgießen hergestellt ist.
Rohrförmiger Filter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine axial wirkende Federelement (48) als eine Auswölbung einer stirnseitigen Fläche (46) des rohrförmigen Filters (40) gestaltet ist.
Verwendung eines rohrförmigen Filters (40) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 an einem Pumpenelement einer Kolbenpumpe (10) für eine Fahrzeugbremsanlage zum toleranzarmen Positionieren eines axial neben dem rohrförmigen Filter angeordneten Dichtrings (26).