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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung nach dem nebengeordneten Patentanspruch.
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Vom Markt her bekannt sind Steuergeräte von Brennkraftmaschinen für Kraftfahrzeuge, bei denen mittels eines Computerprogramms, ausgehend von einer Position eines Fahrpedals, ein Soll-Drehmoment ermittelt wird.
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Eine Patentveröffentlichung aus diesem Fachgebiet ist beispielsweise die
EP 0 826 102 B1 .
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Offenbarung der Erfindung
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Das der Erfindung zugrunde liegende Problem wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1, sowie durch eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung nach dem nebengeordneten Anspruch gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, bei dem ein Soll-Drehmoment für den Betrieb der Brennkraftmaschine vorgegeben wird. Beispielsweise erfolgt dies, indem der Fahrer eines Kraftfahrzeugs ein Fahrpedal mit dem Fuß betätigt. Eine Position des Fahrpedals wird an eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung der Brennkraftmaschine übermittelt und dort ausgewertet. Erfindungsgemäß wird ein von der Brennkraftmaschine abgegebenes Ist-Drehmoment in Abhängigkeit eines Signals mindestens eines Zylinderdrucksensors ermittelt, und es wird ein Vergleich zwischen einer von dem Soll-Drehmoment abhängigen Größe und dem Ist-Drehmoment ausgeführt. Gegebenenfalls kann alternativ oder ergänzend ein Klopfsensor verwendet werden. Die von dem Soll-Drehmoment abhängige Größe ist beispielsweise eine Summe aus dem Soll-Drehmoment und einem so genannten Verlustmoment, welches weiter unten noch näher erläutert werden wird. In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die von dem Soll-Drehmoment abhängige Größe ein Wertebereich, welcher in Abhängigkeit von dem Soll-Drehmoment oder in Abhängigkeit von der Summe aus dem Soll-Drehmoment und dem Verlustmoment definiert wird. Beispielsweise handelt es sich um einen numerischen oder prozentualen Wertebereich, der auf das jeweilige Soll-Drehmoment bezogen ist.
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Das Soll-Drehmoment ist virtuell und wird vorgegeben, wogegen das Ist-Drehmoment real ist und in Abhängigkeit eines Signals des Zylinderdrucksensors ermittelt wird. Dieses Signal ist vorzugsweise eine elektrische Spannung oder eine numerische Größe. In der Steuer- und/oder Regeleinrichtung erfolgt daher z.B. ein Vergleich einer elektrischen Spannung mit einer elektrischen Spannung beziehungsweise einer numerischen Größe mit einer numerischen Größe oder anderer Größen, die mit den erfindungsgemäß verglichenen Drehmomenten (Ist/Soll-Drehmoment) korrespondieren. Elektrische Spannungen können mittels analoger Schaltungen, beispielsweise unter Verwendung eines Integrators, verglichen werden. Gegebenenfalls ist die Ermittlung des Drehmoments aus einem Signalverlauf des Zylinderdrucksensors nicht umkehrbar.
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Vorzugsweise erfasst der mindestens eine Zylinderdrucksensor einen zeitlichen Verlauf des Gasdrucks ("Zylinderdruckverlauf") in dem jeweiligen Brennraum, insbesondere während des Kompressionstaktes und/oder des Arbeitstaktes der Brennkraftmaschine. Aus dem zeitlichen Verlauf kann dann nach bekannten Methoden ein jeweiliges von der Brennkraftmaschine abgegebenes Ist-Drehmoment ermittelt werden. Vorzugsweise wird der Zylinderdruck mehrmals während eines Arbeitstaktes der Brennkraftmaschine erfasst, beispielsweise digital abgetastet. Auf die Abtastwerte können jeweils für die Ermittlung des Ist-Drehmoments geeignete numerische Operationen angewendet werden. Ebenso ist es beispielsweise möglich, den Zylinderdruckverlauf, insbesondere während des Arbeitstaktes, zu integrieren, was gegebenenfalls sogar mittels einer analogen Schaltung erfolgen kann.
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Die Erfindung weist den Vorteil auf, dass die Ermittlung einer in einen jeweiligen Zylinder bzw. Brennraum der Brennkraftmaschine einzuspritzende Kraftstoffmenge auf eine vergleichsweise einfache und dennoch präzise Weise überwacht werden kann. Diese Überwachung erfolgt im Wesentlichen unter Verwendung des Ist-Drehmoments der Brennkraftmaschine ("inneres Drehmoment"), welches aus dem Signal des mindestens einen Zylinderdrucksensors ermittelt wird. Insbesondere kann die Überwachung unter Verzicht auf Größen erfolgen, welche eine Ansteuerung bzw. Öffnungszeitpunkte und/oder Schließzeitpunkte eines Einspritzventils charakterisieren. Dadurch kann der Betrieb der Brennkraftmaschine vereinfacht und Kosten gespart werden. Weiterhin kann die Struktur eines die einzuspritzende Kraftstoffmenge ermittelnden und zugleich überwachenden Computerprogramms vereinfacht werden. Ebenso kann ein Aufwand für Änderungen, Anpassungen und/oder Weiterentwicklungen des Computerprogramms vermindert werden.
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Die Erfindung ist besonders nützlich, wenn sie zum Überprüfen und/oder Korrigieren des Betriebs der Brennkraftmaschine und/oder einer die Brennkraftmaschine steuernden Steuer- und/oder Regeleinrichtung verwendet wird. Dadurch können eventuelle Ungenauigkeiten oder Fehler, welche ausgehend von der Position des Fahrpedals die Ermittlung der einzuspritzenden Kraftstoffmenge und damit den Antrieb der Brennkraftmaschine beeinflussen, ausgeglichen und/oder vermieden werden. Dies bringt insbesondere beim Betrieb eines Kraftfahrzeugs sicherheitstechnische Vorteile.
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Das Verfahren arbeitet noch genauer, wenn das Ist-Drehmoment zylinderindividuell ermittelt wird. In diesem Fall weist jeder Zylinder der Brennkraftmaschine mindestens einen Zylinderdrucksensor auf, mit welchem z.B. der Zylinderdruckverlauf, also der zeitliche Verlauf des in dem Brennraum herrschenden Gasdrucks, ermittelt wird. Dadurch können auch Abweichungen bzw. Fehler einzelner Zylinder ausgeglichen werden, wodurch der Betrieb der Brennkraftmaschine weiter verbessert wird.
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Eine Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass dann, wenn eine Differenz zwischen dem Ist-Drehmoment und dem Soll-Drehmoment oder der von dem Soll-Drehmoment abhängigen Größe größer als ein Schwellwert ist, auf einen Fehler geschlossen wird. Der Fehler kann beispielsweise ein physischer Fehler eines Zylinders oder des zugehörigen Einspritzventils sein. Ebenso kann es ein Fehler bei der Erfassung der Position des Fahrpedals oder sonstiger für die Ermittlung der einzuspritzenden Kraftstoffmenge verwendeter Größen sein. Ebenso kann es ein Fehler der Steuer- und/oder Regeleinrichtung oder des darauf ablaufenden Computerprogramms sein. Oder es kann ein Fehler des Zylinderdrucksensors sein, wie weiter unten noch erläutert werden wird. Bei einem erkannten Fehler kann beispielsweise ein Signal zur Information des Fahrers ausgelöst werden und/oder es kann ein Eintrag in einen Fehlerspeicher einer Diagnoseeinrichtung der Brennkraftmaschine erfolgen. Dadurch wird der Betrieb der Brennkraftmaschine bzw. des Kraftfahrzeugs sicherer gemacht.
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Insbesondere sieht die Erfindung vor, dass die Steuerung der Brennkraftmaschine mittels eines Computerprogramms erfolgt, wobei das Computerprogramm mindestens einen ersten und einen zweiten Bereich umfasst, die jeweils funktional voneinander getrennt sind, wobei in dem ersten Bereich eine in den Brennraum der Brennkraftmaschine einzubringende Kraftstoffmenge in Abhängigkeit von dem Soll-Drehmoment ermittelt wird, und wobei in dem zweiten Bereich eine Überwachung der durch das Computerprogramm ermittelten Ergebnisse des ersten Bereichs erfolgt, wobei die von dem Soll-Drehmoment abhängige Größe mit dem Ist-Drehmoment verglichen wird. Damit kann die in dem ersten Bereich erfolgende Ermittlung der einzuspritzenden Kraftstoffmenge – woraus sich das Ist-Drehmoment der Brennkraftmaschine ergibt – von dem zweiten Bereich überwacht werden. Dies ist insbesondere in einem Kraftfahrzeug von Vorteil, weil es die Sicherheit erhöht. Die in dem ersten Bereich ausgeführten Berechnungen können auch in dem zweiten Bereich, und dort aufgrund der funktionalen Trennung der Bereiche vorteilhaft mit gesteigerter Zuverlässigkeit, und gegebenenfalls mit zusätzlichen, in dem ersten Bereich nicht verwendeten Größen und Parametern, ausgeführt bzw. überprüft und/oder plausibilisiert werden. Beispielsweise kann damit eine ungewollte Erhöhung und/oder eine ungewollte Verminderung des Ist-Drehmoments erkannt und gegebenenfalls verhindert werden. Dadurch wird der Betrieb der Brennkraftmaschine bzw. des Kraftfahrzeugs deutlich verbessert.
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Es versteht sich, dass das erfindungsgemäße Verfahren nicht auf die Durchführung mittels eines Computerprogramms beschränkt ist, sondern zu beliebigen Teilen auch als elektronische Schaltung ausgeführt sein kann. Beispielsweise kann das Verfahren ganz oder teilweise auch als ASIC (anwendungsspezifische integrierte Schaltung) oder als FPGA (frei programmierbare digitale Schaltung) realisiert sein.
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Eine Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass eine in den Brennraum einzubringende Kraftstoffmenge unter Verwendung von einem Wirkungsgrad ermittelt wird. Der Wirkungsgrad berücksichtigt beispielsweise eine zeitliche Lage der in den Brennraum einzuspritzenden Kraftstoffmenge in Bezug auf einen Winkel einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine, sowie eine Drehzahl der Kurbelwelle und ggf. weitere Größen.
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Das Verfahren wird verbessert, wenn das Ist-Drehmoment mit der von dem Soll-Drehmoment abhängigen Größe derart verglichen wird, dass auf einen Fehler eines oder mehrerer Zylinderdrucksensoren geschlossen werden kann. Somit können die Signale der Zylinderdrucksensoren plausibilisiert und gegebenenfalls geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Dadurch wird die Zuverlässigkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens wirksam erhöht.
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Ergänzend ist vorgesehen, dass der mindestens eine Zylinderdrucksensor gelegentlich oder periodisch überwacht wird, indem die von dem Soll-Drehmoment abhängige Größe mit dem Ist-Drehmoment verglichen wird. Z.B. kann dann auf einen Fehler des mindestens einen Zylinderdrucksensors geschlossen werden, wenn ein Ergebnis des Vergleichs mindestens ein vorgebbares Kriterium, beispielsweise das Überschreiten eines Schwellwerts für einen vorgebbaren Zeitraum, erfüllt. Beispielsweise kann die Überwachung des Zylinderdrucksensors auch im Schubbetrieb der Brennkraftmaschine erfolgen.
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Ein definierter Betriebszustand der Brennkraftmaschine eignet sich besonders gut, um einen jeweiligen Zylinderdrucksensor in Bezug auf das ermittelte Ist-Drehmoment zu bewerten und somit auf "absolute" Abweichungen zu überwachen.
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Weiter ergänzend ist vorgesehen, dass mindestens zwei Zylinderdrucksensoren gelegentlich oder periodisch überwacht werden, indem sie relativ zueinander verglichen werden. Vorzugsweise erfolgt dies ebenfalls in einem definierten Betriebszustand der Brennkraftmaschine. Dadurch können die Zylinderdrucksensoren auch auf "relative" Abweichungen zueinander überwacht werden. Dies erfolgt insbesondere durch einen Vergleich der an den Zylinderdrucksensoren anliegenden bzw. von ihnen bereitgestellten elektrischen Signale. Die mindestens zwei Zylinderdrucksensoren können in demselben, vorzugsweise jedoch in einem jeweils anderen, Brennraum der Brennkraftmaschine angeordnet sein.
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Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass das Ist-Drehmoment in dem zweiten Bereich des Computerprogramms ermittelt und ergänzend in dem ersten Bereich verwendet wird, wobei eine in den Brennraum der Brennkraftmaschine einzubringende Kraftstoffmenge korrigiert wird. Dadurch kann der Betrieb der Brennkraftmaschine verbessert und eventuelle Fehler – wie oben bereits erläutert – ausgeglichen oder verhindert werden.
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Weiterhin umfasst die Erfindung eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung für eine Brennkraftmaschine, mittels welcher ein Soll-Drehmoment für den Betrieb der Brennkraftmaschine vorgegeben werden kann, wobei die Steuer- und/oder Regeleinrichtung dazu ausgebildet ist, ein von der Brennkraftmaschine abgegebenes Ist-Drehmoment in Abhängigkeit eines Signals mindestens eines Zylinderdrucksensors zu ermitteln, und wobei sie weiter dazu ausgebildet ist, einen Vergleich zwischen einer von dem Soll-Drehmoment abhängigen Größe und dem Ist-Drehmoment auszuführen.
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Für die Erfindung wichtige Merkmale finden sich ferner in der nachfolgenden Zeichnung und Beschreibung der Zeichnung, wobei die Merkmale sowohl in Alleinstellung als auch in unterschiedlichen Kombinationen für die Erfindung wichtig sein können, ohne dass hierauf nochmals explizit hingewiesen wird.
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Nachfolgend werden beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigen:
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1 ein vereinfachtes Schema einer Brennkraftmaschine;
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2 ein Blockdiagramm für ein Verfahren zum Betreiben der Brennkraftmaschine; und
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3 ein Flussdiagramm des Verfahrens.
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Es werden für funktionsäquivalente Elemente und Größen in allen Figuren auch bei unterschiedlichen Ausführungsformen die gleichen Bezugszeichen verwendet.
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1 zeigt ein stark vereinfachtes Schema einer Brennkraftmaschine 10 mit vier Zylindern 12 eines nicht gezeigten Kraftfahrzeugs. Jeder der Zylinder 12 weist ein Einspritzventil 14 auf, mit dem Kraftstoff aus einem – in der Zeichnung nicht dargestellten – Hochdruckspeicher eingespritzt werden kann. Vorliegend weist jeder der Zylinder 12 zusätzlich einen Zylinderdrucksensor 16 auf, mit dem ein Gasdruck in dem Zylinder 12 im Betrieb der Brennkraftmaschine 10 ermittelt werden kann. Der Übersichtlichkeit halber sind die jeweiligen Bezugszeichen nur für den in der Zeichnung rechten Zylinder 12 angegeben. Jeder der Zylinder 12 weist einen Brennraum (ohne Bezugszeichen) auf, in welchem Kraftstoff zum Antrieb der Brennkraftmaschine 10 verbrannt werden kann. Ferner umfasst die Brennkraftmaschine 10 eine Kurbelwelle 18, welche sich mit einer Drehzahl 20 dreht.
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In der Zeichnung ist unterhalb der Brennkraftmaschine 10 eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung 22 dargestellt, welche ein Computerprogramm 24 umfasst. Das Computerprogramm 24 weist unter anderem einen ersten Bereich 26 und einen zweiten Bereich 28 auf, welche jeweils funktional voneinander getrennt sind. Die Steuer- und/oder Regeleinrichtung 22 ist mittels abgehender elektrischer Leitungen 30 mit den Einspritzventilen 14 und mittels ankommender elektrischer Leitungen 32 mit den Zylinderdrucksensoren 16 verbunden. Ferner ist ein Fahrpedal 34 dargestellt, welches mittels einer elektrischen Leitung 36 seine aktuelle Position an die Steuer- und/oder Regeleinrichtung 22 übermitteln kann.
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Im Betrieb der Brennkraftmaschine 10 wird das Fahrpedal 34 vom Fahrer des Kraftfahrzeugs betätigt, um ein jeweils gewünschtes Soll-Drehmoment 38 anzufordern. In der Steuer- und/oder Regeleinrichtung 22 wird unter Verwendung des Computerprogramms 24 aus dem Soll-Drehmoment 38 eine bestimmte jeweilige Kraftstoffmenge ermittelt, welche mittels der Einspritzventile 14 in die Zylinder 12 eingespritzt werden soll bzw. eingespritzt wird. Dies wird mittels der nachfolgend beschriebenen 2 und 3 noch näher erläutert werden.
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2 zeigt ein Blockdiagramm zum Betreiben der Brennkraftmaschine 10, welche in der Zeichnung rechts oben dargestellt ist. In einem oberen Teil der 2 ist mittels einer gestrichelten Linie der erste Bereich 26 des Computerprogramms 24 umrandet, und in einem unteren Teil ist mittels einer gestrichelten Linie der zweite Bereich 28 des Computerprogramms 24 umrandet. Der erste Bereich 26 ist von dem zweiten Bereich 28 funktional getrennt ist, so dass der zweite Bereich 28 im Wesentlichen unabhängig von dem ersten Bereich 26 arbeiten kann. Über eine in der Mitte der Zeichnung gezeigte Verbindung 40 können jedoch Informationen von dem zweiten Bereich 28 in den ersten Bereich 26 übertragen werden.
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Eine Mehrzahl von weiteren Verbindungen charakterisiert in der 2 entsprechend einer jeweiligen Pfeilrichtung eine logische und/oder numerische Abarbeitung der mittels Blöcken dargestellten Schritte des Computerprogramms 24. Die Abarbeitung erfolgt in der Zeichnung im Wesentlichen von links nach rechts. Vorzugsweise beschreibt die Darstellung der 2 die individuelle Steuerung jeweils eines Zylinders 12 der Brennkraftmaschine 10. Für die übrigen Zylinder 12 gilt das in der 2 dargestellte Schema entsprechend.
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In dem ersten Bereich 26 wird in einem Block 42a ein Soll-Drehmoment 38a ermittelt und in einem nachfolgenden Addierer 44a mit einem Verlustmoment 46a verknüpft. Das Verlustmoment 46a kann vorzugsweise unter Verwendung eines Kennfelds ermittelt werden, und umfasst beispielsweise Reibungsverluste der Brennkraftmaschine 10, eines Getriebes und/oder des Kraftfahrzeugs. Eine mittels des Addierers 44a erzeugte Momentensumme 48a entspricht somit einem Sollwert für ein "inneres Drehmoment" der Brennkraftmaschine 10.
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In einem folgenden Block 50 wird ein Wirkungsgrad 52 ("Momentenwirkungsgrad") ermittelt. Der Wirkungsgrad 52 beschreibt einen Zusammenhang zwischen einer eingespritzten Kraftstoffmenge – bzw. einer Öffnungsdauer des Einspritzventils 14 – und dem zugehörigen durch die Verbrennung des Kraftstoffs erzeugten Antriebsmoment. Der Wirkungsgrad 52 berücksichtigt insbesondere eine zeitliche Lage einer in den Brennraum einzuspritzenden Kraftstoffmenge in Bezug auf einen Winkel einer Kurbelwelle 18 der Brennkraftmaschine 10 sowie die Drehzahl 20 der Kurbelwelle 18 und ggf. weitere Größen.
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In einem weiteren Block 54 wird aus dem Wirkungsgrad 52 und in Abhängigkeit des Soll-Drehmoments eine Einspritzmenge 56 ermittelt, welche in einen jeweiligen Zylinder 12 eingespritzt werden soll. Die Einspritzmenge 56 wird einem Subtrahierer 58 zugeführt und somit in eine korrigierte Einspritzmenge 60 umgerechnet. Eine die korrigierte Einspritzmenge 60 charakterisierende Größe wird dann zur Ansteuerung des jeweiligen Einspritzventils 14 (1) verwendet.
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Ein weiterer Subtrahierer 62a bildet eine Differenz 64a aus der Momentensumme 48a und einem von dem zweiten Bereich 28 übermittelten aktuellen "inneren Moment", welches nachfolgend als Ist-Drehmoment 66 der Brennkraftmaschine 10 bezeichnet wird. Die Differenz 64a wird einem nachfolgenden Momentenregler 68 zugeführt, welcher daraus eine Mengenkorrektur 70 ermittelt. Die Mengenkorrektur 70 wird dem inversen Eingang des Subtrahierers 58 zugeführt.
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In dem zweiten Bereich 28 wird in einem Block 42b ein Soll-Drehmoment 38b ermittelt und in einem nachfolgenden Addierer 44b mit einem Verlustmoment 46b zu einer Momentensumme 48b verknüpft. Die Momentensumme 48b ist somit eine von dem Soll-Drehmoment 38b abhängige Größe. Dies gilt für die oben erwähnte Momentensumme 48a entsprechend.
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Über die elektrische Leitung 32 wird ein Signal 72 des Zylinderdrucksensors 16 einer Signalauswertung 74 zugeführt. Ergänzend werden der Signalauswertung 74 auch Signale 72 der übrigen Zylinderdrucksensoren 16 zugeführt. In der Signalauswertung 74 werden das Signal 72 bzw. die Signale 72 z.B. in Bezug auf ihre Plausibilität ausgewertet und daraus folgend eine Diagnose für den zugehörigen Zylinderdrucksensor 16 abgeleitet. Ein Signal 72' an einem Ausgang der Signalauswertung 74 entspricht dem Signal 72, wobei das Signal 72' gegebenenfalls um ein bestimmtes Maß in Bezug auf das Signal 72 korrigiert sein kann.
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In einer nachfolgenden Signalerfassung 76 wird aus dem Signal 72' ein Zylinderdruck ermittelt. Der Zylinderdruck wird insbesondere in solchen Phasen ermittelt, in denen der Kolben des jeweiligen Zylinders 12 aktuell ein Drehmoment auf die Kurbelwelle 18 überträgt. Weiterhin wird in der Signalerfassung 76 aus dem ermittelten Zylinderdruck das bereits genannte Ist-Drehmoment 66 ermittelt und weiteren Elementen des Blockdiagramms von 2 zur Verfügung gestellt. Ergänzend ermittelt die Signalerfassung 76 aus dem Signal 72' eine oder mehrere Größen 77, welche Verbrennungsmerkmale des Zylinders 12 charakterisieren.
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In einem Subtrahierer 62b werden die Momentensumme 48b und das Ist-Drehmoment 66 verknüpft. Dieser Vorgang ist der Verknüpfung in dem Subtrahierer 62a des ersten Bereichs 26 ähnlich. Eine Differenz 64b am Ausgang des Subtrahierers 62b wird in einem Vergleicher 78 mit einem von einem Block 80 abgegebenen Schwellwert 82 verglichen. Sofern die Differenz 64b bzw. ein Betrag der Differenz 64b größer ist als der Schwellwert 82, kann aus einem Ergebnis 84 am Ausgang des Vergleichers 78 auf einen Fehler 86 geschlossen werden. Der Fehler 86 betrifft insbesondere eine fehlerhafte Ermittlung der korrigierten Einspritzmenge 60 in dem ersten Bereich 26 des Computerprogramms 24. Beispielsweise könnten Eingangsparameter für den Bereich 26 falsch erfasst oder ermittelt sein, oder es könnten – aus Rechenzeitgründen – im ersten Bereich 26 vereinfachte Prozeduren verwendet sein, welche für eventuell nicht erwartete Betriebsfälle der Brennkraftmaschine 10 falsche Ergebnisse liefern, oder dergleichen. Ebenso kann es ein Fehler der Steuer- und/oder Regeleinrichtung 22 oder sogar ein Fehler eines Zylinderdrucksensors 16 sein. Daraufhin kann beispielsweise ein Signal zur Information des Fahrers ausgelöst werden und/oder es kann ein Eintrag in einen Fehlerspeicher einer Diagnoseeinrichtung der Brennkraftmaschine 10 erfolgen, und/oder es kann von dem Computerprogramm 24 eine Maßnahme durchgeführt oder ausgelöst werden, um den Fehler 86 zu vermindern oder zu beheben.
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Weiterhin ist in der 2 zu erkennen, dass das in der Signalerfassung 76 ermittelte Ist-Drehmoment 66 über die Verbindung 40 auch dem ersten Bereich 26 zur Verfügung gestellt wird, wodurch mittels des Subtrahierers 62a und des Subtrahierers 58 eine Korrektur der Einspritzmenge 60 erfolgen kann. Eine Nachrechnung von weiteren Mengenkorrekturen, welche keinen Einfluss auf das Ist-Drehmoment 66 ("inneres Drehmoment") der Brennkraftmaschine 10 haben, ist erfindungsgemäß entbehrlich.
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Da es für das erfindungsgemäße Verfahren von Bedeutung ist, dass die Zylinderdrucksensoren 16 das jeweilige Ist-Drehmoment 66 korrekt ermitteln, können diese unter Verwendung des in der 2 dargestellten Schemas gelegentlich oder periodisch überprüft werden. Zum einen können die Zylinderdrucksensoren 16 in definierten Zuständen untereinander plausibilisiert und somit auf eine "relative" Abweichung überwacht werden. Zum andern kann das aus dem zeitlichen Verlauf des Zylinderdrucks bestimmte Ist-Drehmoment 66 mit dem Soll-Drehmoment 38 verglichen werden, wodurch die Zylinderdrucksensoren 16 auf eine "absolute" Abweichung überwacht werden können. Beispielsweise erfolgt dies unter Verwendung des Subtrahierers 62b, wobei die Differenz 64b gegebenenfalls mit einem zusätzlichen, von dem Schwellwert 82 verschiedenen, zweiten Schwellwert verglichen wird.
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Es versteht sich, dass die in der 2 dargestellten Vorzeichen an den Addierern 44a und 44b sowie an den Subtrahierern 62a, 62b und 58 in Abhängigkeit von einem – gegebenenfalls sogar willkürlichen – Vorzeichen der jeweiligen Größen auch anders bestimmt sein können, sofern die von der Erfindung jeweils beabsichtigte Wirkung erreicht wird.
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Die in der 2 mit angehängten Indizes "a" bzw. "b" benannten Größen werden – wie dargestellt – vorzugsweise unabhängig voneinander ermittelt. Bei einem fehlerfreien Betrieb der Brennkraftmaschine 10 bzw. ihrer zugehörigen Komponenten sind diese zumeist einander ähnlich oder sogar gleich. Beispielsweise sind die Soll-Drehmomente 38a und 38b im Allgemeinen gleich und entsprechen dann dem Soll-Drehmoment 38 der 1.
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In einer zeichnerisch nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist die von dem Soll-Drehmoment 38 (bzw. 38a, 38b) abhängige Größe 48a bzw. 48b ein Wertebereich, welcher in Abhängigkeit von dem Soll-Drehmoment 38 definiert wird. Beispielsweise handelt es sich um einen numerischen oder prozentualen Wertebereich, der auf das jeweilige Soll-Drehmoment 38 bezogen ist.
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3 zeigt ergänzend zu der 2 ein Flussdiagramm zur Durchführung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. Ausgehend von einem Start-Block 90, in welchem die dargestellte Prozedur beginnt, wird in einem Block 92 – vergleichbar zu dem entsprechenden Schritt im ersten Bereich 26 (2) des Computerprogramms 24 – aus einem von dem Fahrpedal 34 abgegebenen Signal das Soll-Drehmoment 38a ermittelt. Wie bereits in der 2 beschrieben, wird aus dem Soll-Drehmoment 38a eine (korrigierte) Einspritzmenge 60 ermittelt.
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Ebenso wird in einem parallel gezeichneten Block 94 – vergleichbar zu dem entsprechenden Schritt im zweiten Bereich 28 des Computerprogramms 24 – das Soll-Drehmoment 38b ermittelt und die Differenz 64b mit dem Ist-Drehmoment 66 gebildet. Außerdem wird das Ist-Drehmoment 66 – wie oben beschrieben – an den ersten Bereich 26 übermittelt.
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In einem folgenden Block 96 wird die Differenz 64b mit dem Schwellwert 82 verglichen. Das Ergebnis 84 wird einer Fehlerbehandlung 98 zugeführt, in welcher jeweils geeignete Maßnahmen zur Minimierung möglicher Fehlerfolgen durchgeführt werden können. In einem Ende-Block 100 endet die in der 3 dargestellte Prozedur.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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