DE102011085702A1 - Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine mit zumindest einem Schiebenockensystem - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine mit zumindest einem Schiebenockensystem, bestehend aus einer rotativ angetriebenen Grundnockenwelle und zumindest einer auf dieser in axialer Richtung verschiebbar und drehfest angeordneten Nockeneinheit, die zumindest zwei Nocken mit unterschiedlichen Nockenprofilen aufweist, und aus einer Verstelleinrichtung, die eine relativ zur Grundnockenwelle verschiebbare, als zylindrische Muffe ausgebildete Verstellkulisse und einen radial zu dieser verlaufenden, über eine Stelleinheit verschiebbaren Betätigungsstift aufweist, und die zur Verlagerung der zumindest einen Nockeneinheit in axialer Richtung dient.
- Gebiet der Erfindung
- Zur Optimierung des Ladungswechsels einer Brennkraftmaschine werden bevorzugt variable Ventiltriebe eingesetzt, bei denen sowohl der Ventilhub, die Ventilöffnungsdauer als auch die Phasenlage der Nockenwelle gegenüber der Kurbelwelle verstellt werden können. Mit diesen kann eine Optimierung des Ladungswechsels unter Berücksichtigung des jeweiligen Betriebszustands der Brennkraftmaschine vorgenommen werden. Auf diese Weise lassen sich zum einen der Kraftstoffverbrauch und zum anderen die Abgaswerte der Brennkraftmaschine verbessern. Eine Verstellung des Ventilhubs und der Ventilöffnungsdauer kann dabei unter anderem mittels schaltbarer Nockenfolger, also mittels schaltbarer Tassenstößel, Schlepphebel oder Kipphebel, erzielt werden, wozu die Nockenfolger wahlweise über unterschiedliche Nocken mit unterschiedlichen Nockenhüben und Nockenkonturen betätigt werden. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, an der Nockenwelle der Brennkraftmaschine Schiebenocken vorzusehen, wobei eine verschiebbare Nockeneinheit eines derartigen Schiebenockensystems ebenfalls nebeneinander angeordnete Nocken mit unterschiedlichen Nockenhüben und -konturen aufweist. In einer gemeinsamen Grundkreisphase der beiden Nocken erfolgt eine Verlagerung der Nockeneinheit in axialer Richtung, so dass der Nockenfolger zwischen seinen Eingriffspositionen an den beiden Nocken wechseln kann.
- Ein Ventiltrieb der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 beschriebenen Gattung ist aus der
DE 10 2004 011 586 A1 bekannt. Dieses Schiebenockensystem weist dabei zwei gemeinsam auf einem Nockenträger angeordnete Nockenpaare auf, neben denen jeweils endseitig, also auf dem Nockenträger, als zylindrische Muffen ausgebildete Verstellkulissen angeordnet sind. Diese Verstellkulissen weisen an ihren Außenmantelflächen schraubenlinienartig verlaufende Nuten auf, in die über eine als elektrischer Aktuator ausgebildete Stelleinheit ein radial verlaufender Betätigungsstift bewegbar ist. Im Falle eines Eingriffs dieses Betätigungsstiftes in die schraubenlinienförmige Nut wirkt die Gesamtanordnung als Schneckentrieb. Dabei sind die schraubenlinienförmigen Nuten der beiden Verstellkulissen gegenläufig ausgebildet, so dass die beiden mit dem Nockenträger gemeinsam ausgebildeten Nockeneinheiten beim wahlweisen Eingriff eines der Betätigungsstifte in einer der beiden Richtungen auf der Grundnockenwelle bewegbar sind. Eine entsprechende Verstellung erfolgt jeweils in einer Lage der beiden Nockeneinheiten, in der die Nocken sich gegenüber der an Schlepphebeln vorgesehenen Rollen in einer Grundkreisphase befinden. - Aufgabe der Erfindung
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine mit zumindest einem Schiebenockensystem der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung derart weiterzubilden, dass sich an diesem mit baulich einfachen Mitteln und somit auch mit verringertem Fertigungsaufwand eine Betätigung der jeweiligen Nockeneinheit und eine Verstelleinrichtung realisieren lassen.
- Zusammenfassung der Erfindung
- Diese Aufgabe wird gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 dadurch gelöst, dass an einer Mantelfläche der Verstellkulisse eine über ein den Teil von deren Umfang schraubenlinienartig verlaufende erste Nut vorgesehen ist, die an ihrem einen Ende in eine in einer Querebene der Verstellkulisse umlaufende zweite Nut einmündet, dass die axial verschiebbare Nockeneinheit über eine Druckfeder gegenüber der Grundnockenwelle abgestützt ist, und dass die Nockeneinheit und/oder die Verstellkulisse über eine Sperrvorrichtung in einer Position verriegelt werden, in der der Betätigungsstift radial zur zweiten Nut verläuft. Somit ist die mit einem einzigen Betätigungsstift und einem Federelement zusammenwirkende Verstellkulisse derart ausgebildet, dass mit ihr eine Verschiebung der entsprechenden Nockeneinheit in deren beiden Endpositionen erzielt werden kann. Dabei wird in der einen Verstellrichtung, entgegen der Kraft des Federelements eine Verstellung über die schraubenlinienartig verlaufende erste Nut vorgenommen, während eine Verstellung in die entgegengesetzte Richtung mittels des Federelements erzielt wird. Letztere Verstellbewegung wird erst dann eingeleitet, wenn durch die Sperreinrichtung eine entsprechende Bewegung der Verstellkulisse bzw. der Nockeneinheit freigegeben wird. Folglich lässt sich eine Verstelleinrichtung schaffen, die trotz ihres einfachen und kostengünstigen Aufbaus in beiden Verstellrichtungen wirksam ist.
- Demgegenüber ist nach der
DE 10 2004 011 586 A1 eine Verstelleinrichtung eines Schiebenockensystems vorgesehen, die für die Verstellung einer Nockeneinheit zwei Verstellkulissen benötigt. Diese sind beiderseits der Nockeneinheiten angeordnet. Zwar handelt es sich gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel um die synchrone Betätigung zweier in Längsrichtung verschiebbarer Nockeneinheiten; eine entsprechende Ausbildung der Verstelleinrichtung wäre aber auch bei der Betätigung nur einer einzigen Nockeneinheit erforderlich. - In weiterer Ausgestaltung der Erfindung soll die Sperreinrichtung durch die zweite Nut und den in dieser eingreifenden Betätigungsstift gebildet werden, wobei die zweite Nut eine gegenüber der ersten Nut größere Nuttiefe aufweist. In einer Position der Nockeneinheit, in welcher die Brennkraftmaschine sich im Teillastbetrieb befindet, greift der mit einem kleinen Hub ausgebildete Nocken an einem die Antriebsverbindung zum Gaswechselventil herstellenden Nockenfolger an. In diesem Betriebszustand der Brennkraftmaschine soll somit der Betätigungsstift die Verstellkulisse und somit die Nockeneinheit über die eine größere Nuttiefe aufweisende zweite Nut verriegeln. Folglich wird mit einfachen Mitteln verhindert, dass sich die von der Druckfeder in Richtung der anderen Verstellposition vorgespannten Bauelemente Verstellkulisse und Nockeneinheit verschieben können.
- Weiterhin ist vorgesehen, dass das Federelement als Druckfeder ausgebildet ist. Eine derartige Druckfeder kann entweder zwischen der verschiebbaren Nockeneinheit und einem ortsfesten Anschlag oder zwischen der als zylindrische Muffe ausgebildeten Verstellkulisse und einem ortsfesten Anschlag angeordnet sein.
- In Weiterbildung dieser Lösung wird vorgeschlagen, dass die Grundnockenwelle zumindest eine von ihrem einen Ende aus bis zu der jeweiligen Nockeneinheit reichende Längsbohrung aufweist, innerhalb welcher zumindest eine Betätigungsstange angeordnet ist, dass von einem Ende der Betätigungsstange ein radial durch ein Langloch der Grundnockenwelle geführter und an der Nockeneinheit angreifender Mitnehmer ausgeht, und dass das andere Ende der Betätigungsstange mit der Verstellkulisse verbunden ist. Daraus ergibt sich eine besonders günstige Anordnung der Verstelleinrichtung an dem einen Ende der Grundnockenwelle, wodurch ein ausreichender Bauraum für die Unterbringung der Verstellkulisse und der mit dieser zusammenwirkenden Stelleinheit geschaffen wird. Bei einer derartigen Ausbildung des Schiebenockensystems kann das als Druckfeder ausgebildete Federelement die Betätigungsstange radial umgebend innerhalb der Längsbohrung der Grundnockenwelle verlaufen und sich mit seinen Enden jeweils an einem auf der Betätigungsstange vorgesehenen Federteller und an einem Bund der abgesetzt verlaufenden Längsbohrung abstützen. Daher birgt diese Ausgestaltung des Schiebenockensystems noch den wesentlichen Vorteil einer günstigen Unterbringung des Federelements innerhalb der hohlen Grundnockenwelle. Außerdem kann der Mitnehmer, der an dem von der Verstellkulisse abgewandten Ende der Betätigungsstange angebracht ist und in eine Querbohrung der Nockeneinheit eingreifen soll, als Passstift ausgebildet sein. Somit lässt sich für diesen Zweck ein einfach gestaltetes Normteil verwenden.
- Da das Schiebenockensystem und somit der gesamte Ventiltrieb sehr einfach ausgebildet und somit kostengünstig herstellbar sind, eignet sich diese Einheit in besonderer Weise für in Großserie hergestellte Viertaktbrennkraftmaschinen einfacherer Bauart, wie sie beispielsweise in Krafträdern verwendet werden. Für diese und vergleichbare Anwendungen kann die Verstelleinheit mit einer mechanischen Betätigung versehen sein. Diese mechanische Betätigung kann mit Hilfe eines Gestänges oder eines Bowdenzuges erfolgen. Natürlich eignet sich für die Aktuatorik des Betätigungsstiftes auch jede andere Betätigungsart, wie z. B. eine elektromechanische oder eine elektrohydraulische Betätigung.
- Weiterhin soll im Falle einer mechanischen Betätigung ein mit einem Drehgriff versehener Bowdenzug vorgesehen sein. Dieser Bowdenzug zieht den Betätigungsstift bei einer Bewegung des Drehgriffs in Richtung Volllast aus der zweiten Nut der Verstellkulisse, so dass die Verstellkulisse die Nockeneinheit unter der Kraft des Federelements in Richtung Volllasthub, also in Richtung großen Nockenhubs, verstellt. Diese Verstellung kann somit durch die Verwendung einfacher Mittel erfolgen. Dabei kann der Bowdenzug am Betätigungsstift unmittelbar oder mittelbar angreifen, wobei der Betätigungsstift in einer Bohrung eines Gehäuseteils verläuft und gegenüber diesem Gehäuseteil über eine Rückstellfeder abgestützt ist.
- Die Erfindung soll nicht auf die angegebene Kombination der Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 1 sowie der darauf rückbezogenen Patentansprüche beschränkt sein. Es ergeben sich darüber hinaus weitere Möglichkeiten, einzelne Merkmale, insbesondere dann, wenn sie sich aus den Patentansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele oder unmittelbar aus der Zeichnung ergeben, miteinander zu kombinieren. Außerdem soll die Bezugnahme der Patentansprüche auf die Zeichnung durch die Verwendung von Bezugszeichen den Schutzumfang der Patentansprüche auf keinen Fall auf die dargestellten Ausgestaltungsbeispiele beschränken.
- Weitere Merkmale der Erfindung sind im Übrigen aus der nachfolgenden Beschreibung und aus der Zeichnung herleitbar, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung vereinfacht dargestellt ist.
- Kurze Beschreibung der Zeichnung
- Es zeigen:
-
1 einen Längsschnitt durch einen Teil eines Schiebenockensystems mit einer erfindungsgemäßen Ausbildung einer Verstelleinrichtung, -
2 eine perspektivische Darstellung der im Rahmen der Ausbildung der Verstelleinrichtung nach1 verwendeten Verstellkulisse, -
3 einen Längsschnitt durch die in1 verwendete Verstellkulisse, -
4 eine Seitenansicht der nach1 verwendeten Verstellkulisse und -
5 eine perspektivische Darstellung der wesentlichen Teile des Schiebenockensystems gemäß der1 . - Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
- In den
1 und5 ist mit1 eine Grundnockenwelle bezeichnet, die als Hohlwelle ausgebildet und dabei in ihrem Inneren eine erste konzentrische Längsbohrung2 sowie eine gegenüber dieser erweiterte zweite Längsbohrung3 aufweist. Durch diesen gestuften Verlauf der Längsbohrungen2 und3 wird am Ende der zweiten Längsbohrung3 eine Ringfläche4 geschaffen. Die Grundnockenwelle1 ist über zwei Wälzlager5 und6 in einem nicht näher dargestellten Gehäuse eines Zylinderkopfes angeordnet. Sollte es sich allerdings um einen Ventiltrieb mit untenliegender Nockenwelle handeln, so wäre die Grundnockenwelle1 in entsprechender Weise im Kurbelgehäuse der Brennkraftmaschine angeordnet. - Auf der Grundnockenwelle
1 ist ein Auslassnocken7 ausgebildet, der einen nicht näher dargestellten Nockenfolger entsprechend der Drehbewegung der Grundnockenwelle für einen konstanten Hub eines Auslassventils betätigt. Neben diesem Auslassnocken7 ist eine Nockeneinheit8 des erfindungsgemäßen Schiebenockensystems angeordnet, das einen ersten Nocken9 mit großer Nockenerhebung sowie einen zweiten Nocken10 mit kleiner Nockenerhebung aufweist. - In den Darstellungen der
1 und5 befindet sich die Nockeneinheit in einer Stellung, in welcher der erste Nocken9 über einen nicht näher dargestellten Nockenfolger ein ebenfalls nicht dargestelltes Einlassventil der Brennkraftmaschine betätigt. Als Nockenfolger können dabei vorzugsweise Rollenschlepphebel vorgesehen sein. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, die Nockenfolger als Tassenstößel oder Kipphebel auszubilden. Die beiden Nocken9 und10 der Nockeneinheit8 weisen außerdem im Bereich ihrer Grundkreisphase eine übereinstimmende Nockenkontur11 auf, so dass sich die Nockeneinheit8 im Bereich dieser durch die Nockenkontur11 gebildeten Gleitfläche gegenüber dem Nockenfolger verschieben lässt. - Eine entsprechende Verschiebung der Nockeneinheit
8 erfolgt dabei mittels einer sowohl in der ersten Längsbohrung2 als auch der zweiten Längsbohrung3 verlaufende Betätigungsstange12 . Im vorliegenden Fall ist die Betätigungsstange12 als Vollwelle ausgebildet; darüber hinaus besteht natürlich die Möglichkeit, die Betätigungsstange12 auch als rohrförmiges Element, also als Hohlwelle, auszubilden. Die Betätigungsstange12 nimmt an ihrem der Nockeneinheit8 benachbarten Ende einen radial verlaufenden Mitnehmer13 auf, der zum einen in einer Bohrung14 der Betätigungsstange12 und zum anderen in einer Mitnahmebohrung15 der Nockeneinheit8 verläuft, wobei er durch ein Langloch28 der Grundnockenwelle1 hindurchgeführt ist. - Weiterhin ist die Betätigungsstange
12 in der ersten Längsbohrung2 der Grundnockenwelle1 gleitend geführt und nimmt an ihrem von dem Mitnehmer13 abgewandten Ende eine als zylindrische Muffe ausgebildete Verstellkulisse16 einer Verstelleinrichtung27 auf. Im Bereich ihres der Verstellkulisse16 zugewandten Endes ist die Grundnockenwelle1 abgesetzt, wobei in diesem Bereich, auf einer entsprechend ausgebildeten Außenmantelfläche ein Antriebsrad17 angeordnet ist, das fest mit der Grundnockenwelle1 verbunden ist und über eine nicht näher dargestellte Kette oder einen Zahnriemen von einer ebenfalls nicht dargestellten Kurbelwelle der Brennkraftmaschine angetrieben wird. Bei einem Ventiltrieb mit untenliegender Nockenwelle würde dieses Antriebsrad17 als Zahnrad ausgebildet sein und in entsprechender Weise unmittelbar von einem auf der Kurbelwelle angeordneten Zahnrad angetrieben werden. - Innerhalb der zweiten Längsbohrung
3 der Grundnockenwelle ist ein als Schraubenfeder ausgebildetes Federelement18 angeordnet, welches die Betätigungsstange12 in diesen Bereich ihres Umfangs umgibt. Das Federelement18 stützt sich dabei einerseits an der Ringfläche4 der Grundnockenwelle1 und andererseits an einem auf der Betätigungsstange12 befestigten Federteller19 ab. - Wie weiterhin aus den
1 bis5 hervorgeht, weist die Verstellkulisse16 eine erste Nut20 auf, die, wie insbesondere aus den2 und3 hervorgeht, einen schraubenlinienartigen Verlauf aufweist und sich nur über einen Teil der Mantelfläche der Verstellkulisse16 erstreckt. Diese erste Nut20 geht in eine zweite Nut21 über, die umlaufend gestaltet ist, sich also über den gesamten Umfang der Verstellkulisse16 erstreckt. Diese zweite Nut21 ist im Vergleich zur ersten Nut20 mit einer größeren Nuttiefe ausgebildet. - Innerhalb einer Bohrung
22 , die in einem Gehäuseteil23 vorgesehen ist, befindet sich, wie aus der1 hervorgeht, ein längsbeweglicher, also radial gegenüber der Verstellkulisse16 verschiebbarer Betätigungsstift24 . Dabei ist der Betätigungsstift24 an seinem Ende über eine Rückstellfeder25 in der Bohrung22 abgestützt und wird über einen Bowdenzug26 gegen die Kraft dieser Rückstellfeder25 in seiner Lage verändert. Anstelle dieser mechanischen Betätigung mittels des Bowdenzugs26 oder, alternativ dazu, eines Gestänges, kann auch eine elektromechanische oder elektrohydraulische Betätigung vorgesehen sein, die mittelbar oder unmittelbar am Betätigungsstift24 angreifen würde. - Der Betätigungsstift
24 der Verstelleinrichtung27 bewirkt zum einen in Verbindung mit der ersten schraubenlinienartig verlaufenden Nut20 eine Funktion dieser Anordnung als Spindeltrieb. Dabei gelangt der Betätigungsstift24 , wie bereits dargelegt, am Ende dieser ersten Nut20 in die zweite umlaufende Nut21 , mit welcher der Betätigungsstift24 keine Längsbewegung der Verstellkulisse16 bewirkt und an Stelle dessen gemeinsam eine Sperrvorrichtung bildet. Alternativ zu dieser die Sperrung bewirkenden größeren Nuttiefe der zweiten Nut21 können aber auch andere separate Mittel vorgesehen sein, die bewirken, dass die über die Betätigungsstange12 unter der Kraft des Federelements18 in Richtung eines größeren Nockenhubs verschobene Nockeneinheit8 in dieser Position verbleibt. - Die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Schiebenockensystems ist folgende:
In dem in den1 und5 dargestellten Betriebszustand befindet sich der mittels des Bowdenzugs26 gegenüber der Rückstellfeder25 vorgespannte Betätigungsstift24 außerhalb der ersten Nut20 der Verstellkulisse16 , so dass der nicht näher dargestellte Nockenfolger von dem ersten Nocken9 der Nockeneinheit8 betätigt wird. In diesem Zustand wird das entsprechende Einlassventil der Brennkraftmaschine bei Volllastbetrieb mit einem großen Ventilhub betätigt. - Wird der entsprechende Drehgriff, der beispielsweise an einem Kraftrad zur Drehzahlverstellung der Brennkraftmaschine vorgesehen ist, aus dieser Position für eine hohe Drehzahl losgelassen bzw. zurückgeschwenkt, so löst sich auch die Spannung des Bowdenzugs
26 und der Betätigungsstift24 wird durch die Kraft der Rückstellfeder25 in die erste schraubenlinienförmig verlaufende Nut20 gedrückt. Der Betätigungsstift24 befindet sich in der1 in einer Position zu Beginn seiner Bewegung in diese Nut20 . Aufgrund des schraubenlinienförmigen Verlaufs dieser ersten Nut20 führt die gemeinsam mit der Grundnockenwelle1 umlaufende Verstellkulisse16 eine Bewegung in axialer Richtung aus, die zu einer Verschiebung der Nockeneinheit8 mittels der Betätigungsstange12 führt. Am Ende dieser Stellbewegung befindet sich der zweite Nocken10 , der wie bereits dargelegt, einen kleineren Hub aufweist, in Kontakt mit dem entsprechenden Nockenfolger. - In dieser Stellung greift der Betätigungsstift
24 in die zweite umlaufende Nut21 ein, die eine größere Nuttiefe aufweist. Solange der Betätigungsstift24 nicht aus der tieferen zweiten Nut21 bis auf das Niveau der ersten Nut20 angehoben wird, verbleibt die Nockeneinheit8 in dieser Position. Wird der Betätigungsstift24 mittels des Bowdenzuges26 aus der zweiten Nut21 gezogen, was einer Bewegung des entsprechenden Drehgriffes in eine Volllaststellung entspricht, so ist die Sperre der Verstellkulisse aufgehoben und das Federelement18 bewegt die Nockeneinheit zurück in ihre in1 dargestellte Position. - Die erfindungsgemäße Verstelleinrichtung, die mit baulich einfachen Mitteln geschaffen werden kann, eignet sich somit in vorteilhafter Weise für eine Verwendung in Brennkraftmaschinen, wie sie beispielsweise als Einzylindermotoren in Krafträdern verwendet werden. Darüber hinaus besteht aber auch die Möglichkeit, eine derartige einfach gestaltete Verstelleinrichtung für Mehrzylindermotoren an Krafträdern oder anders genutzten Brennkraftmaschinen vorzusehen.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Grundnockenwelle
- 2
- erste Längsbohrung
- 3
- zweite Längsbohrung
- 4
- Ringfläche
- 5
- Wälzlager
- 6
- Wälzlager
- 7
- Auslassnocken
- 8
- Nockeneinheit
- 9
- erster Nocken
- 10
- zweiter Nocken
- 11
- Nockenkontur in der Grundkreisphase
- 12
- Betätigungsstange
- 13
- Mitnehmer
- 14
- Bohrung von
12 - 15
- Mitnahmebohrung von
8 - 16
- Verstellkulisse
- 17
- Antriebsrad
- 18
- Federelement
- 19
- Federteller
- 20
- erste schraubenförmige Nut
- 21
- zweite umlaufende Nut
- 22
- Bohrung von
23 - 23
- Gehäuseteil
- 24
- Betätigungsstift
- 25
- Rückstellfeder
- 26
- Bowdenzug
- 27
- Verstelleinrichtung
- 28
- Langloch
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102004011586 A1 [0003, 0006]
Claims (10)
- Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine mit zumindest einem Schiebenockensystem, bestehend aus einer rotativ angetriebenen Grundnockenwelle (
1 ) und zumindest einer auf dieser in axialer Richtung verschiebbar und drehfest angeordneten Nockeneinheit (8 ), die zumindest zwei Nocken (9 und10 ) mit unterschiedlichen Nockenprofilen aufweist, und aus einer Verstelleinrichtung (27 ), die eine in axialer Richtung relativ zur Grundnockenwelle (1 ) verschiebbare, als zylindrische Muffe ausgebildete Verstellkulisse (16 ) und einen radial zu dieser verlaufenden, über eine Stelleinheit verschiebbaren Betätigungsstift (24 ) aufweist, und die zur Verlagerung der zumindest einen Nockeneinheit (8 ) in axialer Richtung dient, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Mantelfläche der Verstellkulisse (16 ) eine über einen Teil von deren Umfang schraubenlinienartig verlaufende erste Nut (20 ) vorgesehen ist, die an ihrem einen Ende in eine in einer Querebene der Verstellkulisse (16 ) umlaufende zweite Nut (21 ) einmündet, dass die axial verschiebbare Nockeneinheit (8 ) über ein Federelement (18 ) gegenüber der Grundnockenwelle (1 ) abgestützt bzw. vorgespannt ist, und dass die Nockeneinheit (8 ) und/oder die Verstellkulisse (16 ) über eine Sperrvorrichtung in einer Position verriegelt werden, in der der Betätigungsstift (24 ) radial zur zweiten Nut (21 ) verläuft. - Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperreinrichtung durch die zweite Nut (
21 ) und den in diese eingreifenden Betätigungsstift (24 ) gebildet wird, wobei die zweite Nut (21 ) eine gegenüber der ersten Nut (20 ) größere Nuttiefe aufweist. - Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (
18 ) als Druckfeder ausgebildet ist. - Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundnockenwelle (
1 ) zumindest eine von ihrem einen Ende aus bis zu der jeweiligen Nockeneinheit (8 ) reichende Längsbohrung (2 und3 ) aufweist, innerhalb welcher zumindest eine Betätigungsstange (12 ) angeordnet ist, dass von einem Ende der Betätigungsstange (12 ) ein radial durch ein Langloch (28 ) der Grundnockenwelle (1 ) geführter und an der Nockeneinheit (8 ) angreifender Mitnehmer (13 ) ausgeht, und dass das andere Ende der Betätigungsstange (12 ) mit der Verstellkulisse (16 ) verbunden ist. - Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (
18 ) als Druckfeder ausgebildet ist, wobei die Druckfeder die Betätigungsstange (12 ) radial umgebend innerhalb der Längsbohrung (3 ) der Grundnockenwelle (1 ) verläuft und sich mit ihren Enden an einem auf der Betätigungsstange (12 ) vorgesehenen Federteller (19 ) und an einem Bund (4 ) der abgesetzt verlaufenden Längsbohrungen (2 und3 ) abstützt. - Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (
13 ) als in eine Querbohrung (15 ) der Nockeneinheit (8 ) eingreifender Passstift ausgebildet ist. - Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (
27 ) mit einer mechanischen Betätigung versehen ist. - Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinheit (
27 ) mit einer elektromechanischen Betätigung versehen ist, die am Betätigungsstift (24 ) der Stelleinheit angreift. - Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Betätigung als mit einem Drehgriff versehener Bowdenzug (
26 ) ausgebildet ist. - Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Bowdenzug (
26 ) am Betätigungsstift (24 ), der verschiebbar in einer Bohrung (22 ) eines Gehäuseteils (23 ) verläuft und gegenüber diesem über eine Rückstellfeder (25 ) abgestützt ist, angreift.
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