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Die Erfindung betrifft eine Halbleiterlampe, aufweisend mindestens eine Halbleiterlichtquelle, die von einem Licht nach außen abstrahlenden Kolben überwölbt ist. Die Erfindung ist insbesondere anwendbar für Retrofitlampen, insbesondere für dekorative Zwecke.
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An mit Leuchtdioden als Lichtquellen ausgerüsteten Lampen zum Ersatz herkömmlicher Glühlampen ("LED-Glühlampen-Retrofit") wird häufig eine möglichst homogene Lichtverteilung in Kombination mit einer omnidirektionalen Abstrahlcharakteristik gewünscht. Durch die Anordnung der Leuchtdioden (LEDs) bzw. Bauweise der Lampe sollen dabei Lichtverluste gering gehalten werden. Ein Einsatz als eine dekorative Lampe mit transparentem Kolben in sichtbaren Brennstellen wird durch von außen sichtbare Elemente (LEDs, Leiterplatte, Leuchtstoffbereiche und Verdrahtung) stark erschwert, und der beliebte Glühlampeneindruck geht dadurch verloren.
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Ein weiterer Aspekt der dekorativen Glühlampe mag eine konzentrierte Lichtquelle sein, um möglichst brilliante Lichtreflexe, z.B. bei dem Einsatz in Kronleuchtern, zu erzeugen.
DE 10 2009 051 763 A1 offenbart dazu eine Beleuchtungsvorrichtung mit mindestens einer Lichtquelle, mindestens einem die mindestens eine Lichtquelle zumindest teilweise umgebenden zumindest teilweise durchsichtigen Kolben und mindestens einem Sockel zur mechanischen Halterung und elektrischen Kontaktierung der Beleuchtungsvorrichtung. Der Kolben weist auf zumindest einer Oberfläche des Kolbens zumindest teilweise eine Vielzahl ebener Abschnitte auf. Dies wird durch diffuse/mattierte Kolben meist unterdrückt.
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Insbesondere für den dekorativen Einsatz sollten Retrofitlampen zudem ähnlich wie konventionelle Glühlampen eine möglichst kompakte Bauform aufweisen.
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Eine weitere Herausforderung stellt eine Wärmeabfuhr von den Leuchtdioden dar. Bei höheren Wattagen (z.B. von P > 3 W) ist es notwendig, die durch die Leuchtdioden erzeugte Abwärme durch den Einsatz von Kühlkörpern mit möglichst großer Oberfläche abzuführen. Dies kann sich jedoch negativ auf die dekorative Wirkung, die Lichthomogenität und die Omnidirektionalität auswirken.
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Zudem ist häufig ein dekorativer und gleichzeitig kostengünstiger Ersatz eines Filaments einer herkömmlichen Glühlampe wünschenswert.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise zu überwinden und insbesondere eine Retrofitlampe bereitzustellen, welche eine hohe Brillanz bei geringen Verlusten und einer hohen Ähnlichkeit bei einer Betrachtung von außen aufweist.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Halbleiterlampe, aufweisend mindestens eine von einem Licht nach außen abstrahlenden Kolben überwölbte Halbleiterlichtquelle, wobei der Kolben als ein Lichtleiter für von der mindestens einen Halbleiterlichtquelle abstrahlbares Licht ausgestaltet ist und wobei der Kolben ein Vollmaterialkolben ist.
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Durch die Funktion des Kolbens als Lichtleiter kann eine flexible und großflächige Lichtabstrahlung aus dem Kolben heraus erreicht werden, insbesondere mit einer hohen Omnidirektionalität, was eine gute Annäherung an eine Lichtabstrahlcharakteristik einer herkömmlichen Lampe ermöglicht. Zudem braucht eine nur kleinflächige Lichteinkopplungsfläche zu der mindestens einen Halbleiterlichtquelle vorgesehen zu sein, was einen Eindruck einer konzentrierten Lichtquelle und damit z.B. brilliante Lichtreflexe ermöglicht. Auch sind Lichtverluste in dem als Lichtleiter ausgebildeten Kolben gering. Darüber hinaus ist der Kolben aufgrund seiner Vollmaterialbauweise dicker bzw. voluminöser als ein herkömmlicher schalenförmiger Kolben, so dass er eine bessere thermische Anbindung (insbesondere an einen den Kolben haltenden Gehäusekühlkörper) und eine bessere Eignung als ein Wärmeableitelement und als ein Kühlkörper aufweist, was einen Einsatz stärkerer Halbleiterlichtquellen ermöglicht. Ein Vollmaterialkolben ermöglicht darüber hinaus eine besonders verlustarme Lichtführung. Zudem ist ein Vollmaterialkolben besonders einfach herstellbar.
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Der Vollmaterialkolben kann insbesondere ein kompakter, d. h. nicht hohler, Kolben sein.
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Der Kolben kann insbesondere mindestens eine Lichteinkopplungsfläche zur Einkopplung von durch die mindestens eine Halbleiterlichtquelle erzeugtem Licht aufweisen.
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Dass der Kolben die mindestens eine Halbleiterlichtquelle überwölbt, kann insbesondere bedeuten, dass der Kolben die mindestens eine Halbleiterlichtquelle zumindest teilweise umgibt. Es kann ferner insbesondere bedeuten, dass der Kolben der mindestens einen Halbleiterlichtquelle optisch nachgeschaltet ist und so zumindest ein Teil des von der mindestens einen Halbleiterlichtquelle abgestrahlten Lichts in den Kolben eingekoppelt wird. Insbesondere mag der Kolben die mindestens eine Halbleiterlichtquelle "dicht" umgeben, d. h., dass im Wesentlichen das gesamte aus der Halbleiterlampe nach außen ausgestrahlte Licht zuvor durch den Kolben gelaufen ist und folglich kein Licht an dem Kolben vorbei nach außen läuft. Insbesondere mag zumindest im Wesentlichen das gesamte von der mindestens einen Halbleiterlichtquelle abgestrahlte Licht in den Kolben eingekoppelt werden.
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Die Halbleiterlampe kann insbesondere als eine Retrofitlampe ausgebildet sein, welche in ihrem Aussehen, insbesondere ihrer Außenkontur, und ihrer Lichtabstrahlung einer herkömmlichen Lampe zumindest ähnelt. Die Retrofitlampe kann insbesondere als eine Glühlampen-Retrofitlampe ausgebildet sein.
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Die Lampe, insbesondere die Retrofitlampe, weist insbesondere einen rückwärtigen Sockel zum mechanischen und elektrischen Anschluss mit einer passenden Fassung, z.B. einer Leuchte oder eines Leuchtensystems, auf. An den Sockel kann sich nach vorne ein (Gehäuse-)Kühlkörper anschließen, welcher z.B. eine Treiberkavität zur Aufnahme eines Treibers aufweist. Der Treiber kann die von dem Sockel empfangenen elektrischen Signale in elektrische Signale zum Betrieb der mindestens einen Halbleiterlampe umwandeln. An einer Vorderseite des Kühlkörpers kann beispielsweise die mindestens eine Halbleiterlichtquelle angeordnet sein und von dem als Lichtleiter dienenden Kolben überwölbt oder umgeben sein, insbesondere beabstandet. Der Kolben kann insbesondere auf dem Kühlkörper aufgesetzt bzw. daran befestigt sein. Der Kolben kann insbesondere einen vorderseitigen Bereich der Lampe bilden.
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Bevorzugterweise umfasst die mindestens eine Halbleiterlichtquelle mindestens eine Leuchtdiode. Bei Vorliegen mehrerer Leuchtdioden können diese in der gleichen Farbe oder in verschiedenen Farben leuchten. Eine Farbe kann monochrom (z.B. rot, grün, blau usw.) oder multichrom (z.B. weiß) sein. Mehrere Leuchtdioden können ein Mischlicht erzeugen; z.B. ein weißes Mischlicht. Die mindestens eine Leuchtdiode kann mindestens einen wellenlängenumwandelnden Leuchtstoff enthalten (Konversions-LED). Die mindestens eine Leuchtdiode kann in Form mindestens einer einzeln gehäusten Leuchtdiode oder in Form mindestens eines LED-Chips vorliegen. Mehrere LED-Chips können auf einem gemeinsamen Substrat ("Submount") montiert sein. Die mindestens eine Leuchtdiode kann mit mindestens einer eigenen und/oder gemeinsamen Optik zur Strahlführung ausgerüstet sein, z.B. mindestens einer Fresnel-Linse, Kollimator, und so weiter. Anstelle oder zusätzlich zu anorganischen Leuchtdioden, z.B. auf Basis von InGaN oder AlInGaP, sind allgemein auch organische LEDs (OLEDs, z.B. Polymer-OLEDs) einsetzbar. Alternativ kann die mindestens eine Halbleiterlichtquelle z.B. mindestens einen Diodenlaser aufweisen.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass in dem Kolben mindestens ein Lichtablenkelement zum Richten von in dem Kolben laufendem Licht aus dem Kolben heraus angeordnet ist. Dadurch wird eine verstärkt gerichtete und/oder lokal differenzierte Lichtabstrahlung ermöglicht.
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Es ist auch eine Ausgestaltung, dass das mindestens eine Lichtablenkelement mindestens einen Reflektor umfasst. Da der Kolben auch als Lichtwellenleiter dient, kann das Licht konzentriert an dem Reflektor austreten, und es kann der Eindruck einer konzentrierten Lichtquelle vermittelt werden. Der Reflektor kann ein spekularer oder ein diffuser Reflektor sein.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass der Reflektor ein im Wesentlichen seitlich abstrahlender Reflektor ist. Dies ist insbesondere bei Glühlampen-Retrofitlampen in Kerzenform erwünscht.
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Es ist ferner eine Weiterbildung, dass der Reflektor ein von dem Kühlkörper über die mindestens eine Halbleiterlichtquelle nach vorne ragender Reflektor ist, welcher die mindestens eine Halbleiterlichtquelle insbesondere überwölbt und also (radial) seitlich darüber hinausragt. Der Reflektor kann insbesondere ringförmig von der mindestens einen Halbleiterlichtquelle umgeben sein. Der Reflektor kann sich insbesondere nach vorne aufweiten. Der Reflektor kann insbesondere im Längsschnitt gekrümmt sein, insbesondere mit einer sich nach vorne verstärkenden Krümmung weg von einer Längsachse der Halbleiterlampe. Insbesondere ein solcher Reflektor kann Licht homogen über einen großen Raumwinkel verteilen.
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Es ist eine weitere Ausgestaltung, dass das mindestens eine Lichtablenkelement mindestens einen Streukörper umfasst. Dieser kann ebenfalls Licht nach außen lenken und insbesondere das Licht homogen über einen großen Raumwinkel verteilen. Auch hiermit kann der Eindruck einer konzentrierten Lichtquelle vermittelt werden.
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Allgemein können mehrere Lichtablenkelemente, insbesondere mehrere Reflektoren und/oder Streukörper vorhanden sein. Auch mag ein Lichtablenkelement ein kombinierter Reflektor und Streukörper sein, z.B. ein diffus reflektierender Reflektor.
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Es ist auch eine Ausgestaltung, dass sich das mindestens eine Lichtablenkelement in einem Bereich einer Spitze des Kolbens befindet. Dadurch wird eine Lichtabstrahlung nach außen über die größte Länge des Kolbens ermöglicht, was eine hohe Annäherung an eine Lichtabstrahlcharakteristik einer herkömmlichen Lampe und zudem eine besonders flexible Gestaltung der Lichtabstrahlung ermöglicht.
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Unter einem Bereich einer Spitze des Kolbens kann insbesondere ein Bereich innerhalb eines vorderen Drittels des Kolbens verstanden werden, insbesondere innerhalb eines vorderen Viertels des Kolbens, insbesondere innerhalb der vorderen 10% der Länge des Kolbens. Jedoch kann das mindestens eine Lichtablenkelement grundsätzlich auch weiter hinten angeordnet sein.
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Es ist ferner eine Ausgestaltung, dass der Kolben ein transparenter Kolben ist, d. h., dass ein Kolbenmaterial des Kolbens ein transparentes Kolbenmaterial ist. Dies ermöglicht beispielsweise brillante Lichtreflexe.
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Es ist außerdem eine Ausgestaltung, dass das Kolbenmaterial ein diffus streuendes Material ist, was eine besonders großflächige und homogene Auskopplung ermöglicht. Dabei kann auf das mindestens eine Lichtablenkelement auch verzichtet werden. Das Kolbenmaterial kann beispielsweise vom Typ Plexiglas EndLighten der Firma Evonik sein.
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Um beispielsweise einen besonders homogenen Eindruck im Betrieb der Halbleiterlampe zu erreichen, kann eine Kombination der zuvor beschriebenen Möglichkeiten zur Lichtauskopplung verwendet werden. So kann z.B. ein Lichtablenkelement (z.B. ein Reflektor) verwendet werden und zusätzlich ein streuendes Kolbenmaterial zur Glättung einer Abstrahlcharakteristik verwendet werden.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass in den Kolben mindestens ein makrooptisches Ansichtselement eingebracht ist. Unter einem makrooptischen Ansichtselement kann insbesondere ein Element verstanden werden, dessen Form und ggf. Farbe, wahrnehmbar ist. Ein makrooptisches Ansichtselement kann insbesondere ein Designelement sein. Diese Ausgestaltung ermöglicht den Vorteil, dass der Kolben mit dekorativen Elementen ausgestaltbar ist und so eine gestalterische Vielfalt erhöht werden kann.
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Es ist ferner eine Ausgestaltung, dass das mindestens eine makrooptische Ansichtselement einen Glühfaden oder ein einen Glühfaden nachahmendes Element umfasst. Dadurch kann insbesondere eine Ähnlichkeit zu einer herkömmlichen Glühlampe („Glühlampeneindruck“) gesteigert werden.
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Das mindestens eine makrooptische Ansichtselement kann beispielsweise in dem Kolben vergossen vorliegen. Der Kolben kann also insbesondere auch für eine solche Ausgestaltung aus einem Vergussmaterial bestehen.
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Es ist zudem eine Ausgestaltung, dass in dem Vollmaterialkolben eine innere Gravur vorhanden ist. Durch die innere Gravur können insbesondere gezielte Streustellen in das Kolbenmaterial eingebracht werden. Auch durch die innere Gravur kann eine gestalterische Vielfalt erhöht werden, und zwar ohne dass körperliche Elemente bereitgestellt und in den Kolben integriert werden müssten. Insbesondere auch für eine innere Gravur mag das Kolbenmaterial Acrylglas sein.
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Es ist eine Weiterbildung, dass die innere Gravur eine dreidimensionale Gravur, insbesondere Lasergravur, ist. Dieses ermöglicht eine Gestaltung dreidimensionaler Bilder.
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Es ist noch eine Weiterbildung, dass die innere Gravur einen Glühfaden oder ein einen Glühfaden nachahmendes Element darstellt. Auch dadurch kann insbesondere eine Ähnlichkeit zu einer herkömmlichen Glühlampe gesteigert werden.
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Ganz allgemein ist das Kolbenmaterial nicht beschränkt und kann zumindest als ein Basismaterial z.B. Kunststoff, Glas oder Glaskeramik aufweisen. Das Basismaterial kann einen oder mehrere Füllstoffe aufweisen. Das Kolbenmaterial ist insbesondere ein gießfähiges Material.
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Es ist ferner eine Ausgestaltung, dass der der Kolben ein Vollkörper im Sinne eines Festkörpers ist. Dies erleichtert eine Herstellung.
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Es ist eine dazu alternative Ausgestaltung, dass der Kolben mit einer lichtleitenden Flüssigkeit gefüllt ist, welche als Lichtleiter wirken kann. Der Kolben kann dazu insbesondere einen offenen oder geschlossenen Hohlraum aufweisen, welcher mit der Flüssigkeit gefüllt ist. Falls der Hohlraum offen ist, kann er beispielsweise einseitig mit dem Gehäusekühlkörper verschlossen sein. Das Vorsehen von Flüssigkeit kann eine thermische Ankopplung und/oder Wärmeableitung verbessern. Es ist für einen effektiven Lichtaustausch zwischen der Flüssigkeit und dem Kolben vorteilhaft, dass die Flüssigkeit und der Kolben einen zumindest annähernd gleichen Brechungsindex aufweisen.
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Es ist auch eine Weiterbildung, dass die mindestens eine Lichtquelle planar angeordnet bzw. montiert ist. Dies erleichtert deren Bestückung.
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Es ist darüber hinaus eine Ausgestaltung, dass der Kolben von der mindestens einen Halbleiterlichtquelle beabstandet ist und der Kolben mindestens eine der mindestens einen Halbleiterlichtquelle zugewandte Lichteinkopplungsfläche aufweist. So kann von der mindestens einen Halbleiterlichtquelle abgestrahltes Licht gezielt in den Kolben eingekoppelt werden und wird aufgrund des höheren Brechungsindex (n > 1) gegenüber der umgebenden Luft in dem Kolben geführt. Die mindestens eine Lichteinkopplungsfläche kann insbesondere durch zumindest einen Teil einer Unterseite des Kolbens gebildet werden.
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Die Lichteinkopplungsfläche kann eben oder gekrümmt (z.B. domartig gewölbt) ausgestaltet sein. Die Lichteinkopplungsfläche kann glatt oder rau (diffus streuend) ausgestaltet sein.
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Es ist eine weitere Ausgestaltung, dass der Kolben ein kerzenförmiger Kolben ist. Solche kerzenförmigen Kolben werden bevorzugt für dekorative Zwecke herangezogen, z.B. für Leuchter und können folglich von der Erfindung besonders profitieren.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden schematischen Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Dabei können zur Übersichtlichkeit gleiche oder gleichwirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen sein.
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1 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht eine Halbleiterlampe gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel; und
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2 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht eine Halbleiterlampe gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt eine Halbleiterlampe in Form einer Glühlampen-Retrofitlampe 11 als Ersatz einer herkömmlichen, kerzenartigen Glühlampe. Die Retrofitlampe 11 weist mehrere Halbleiterlichtquellen in Form von, insbesondere weiß leuchtenden, Leuchtdioden 12 auf. Die Leuchtdioden 12 sind planar auf einem Substrat 13 (z.B. einem Keramiksubstrat oder einer Leiterplatte) aufgebracht und parallel zu einer Längsachse L der Retrofitlampe 11 ausgerichtet. Die Leuchtdioden 12 strahlen ihr Licht also in einen in Richtung der Längsachse L, d. h. senkrecht nach oben, zentrierten Halbraum ab. Insbesondere mag deren optische Achse parallel zu der Längsachse L ausgerichtet sein.
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Das Substrat 13 liegt auf einer vorderseitigen Auflagefläche 14 eines gestrichelt eingezeichneten Kühlkörpers 15 vor, welcher eine Treiberkavität 16 zur Aufnahme eines Treibers (o.Abb.) aufweist. Rückwärtig schließt sich an den Kühlkörper 15 ein Edison-Sockel 17 zum mechanischen und elektrischen Anschluss an eine passende Fassung, z.B. einer Leuchte, an. Von den (gehäust oder als LED-Chips vorliegenden) Leuchtdioden 12 erzeugte Abwärme kann zumindest teilweise durch das Substrat 13 auf den Kühlkörper 15 übertragen und von diesem aus abgeführt werden.
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Auf einem vorderseitigen Rand 18 des Kühlkörpers 15 sitzt ein transparenter Kolben 19 mit seinem rückwärtigen Rand 20 flächig auf. Der Kolben 19 überwölbt die Leuchtdioden 12 und deckt zumindest deren oberseitige Emitterflächen oberseitig und seitlich (lateral) beabstandet ab. Der Kolben 19 weist an seiner den Leuchtdioden 12 zugewandten Rückseite oder Unterseite 21 einen als eine Lichteinkopplungsfläche 22 dienenden domartigen oder kalottenförmigen Rücksprung auf, in welchen die Leuchtdioden 12 eintauchen. Dadurch fällt im Wesentlichen das gesamte von den Leuchtdioden 12 abgestrahlte Licht auf die Lichteinkopplungsfläche 22 und wird dort in den Kolben 19 eingekoppelt. Ein ggf. auftretender geringe Anteil von an der Lichteinkopplungsfläche 22 reflektiertem Licht kann beispielsweise durch eine reflektierenden Ausgestaltung des Kühlkörpers 15 und/oder des Substrats 13 zumindest teilweise wieder zurückreflektiert werden, was eine Lichtausbeute erhöht.
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Da die Retrofitlampe 11 als Ersatz einer herkömmlichen, kerzenartigen Glühlampe dient und der Kolben 19 entsprechend eine kerzenartige (nicht birnenförmige) Form aufweist, sind der Kühlkörper 15 und der Sockel 17 vergleichsweise schmal und ist die Lichteinkopplungsfläche 22 entsprechend konzentriert, was aber für dekorative Zwecke, insbesondere eine hohe Brillanz, gewünscht sein kann.
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Der Kolben 19 liegt als ein fester Vollkörper vor und ist als ein Lichtleiter für das von den Leuchtdioden 12 abstrahlbare Licht ausgestaltet. Eine Lichtleitfähigkeit des Kolbens 19 kann insbesondere durch eine Ausgestaltung als ein eine innere Totalreflexion (TIR) ermöglichender TIR-Körper erreicht werden, d. h., dass Licht in dem Kolben 19 aufgrund einer inneren Totalreflexion geleitet wird. Zur definierten Auskopplung des in dem Kolben 19 laufenden Lichts ist in den Kolben 19 ein Lichtablenkelement in Form eines Reflektors 23 integriert, z.B. darin vergossen. Auf den Reflektor 23 treffendes Licht wird so auf eine Außenfläche 24 des Kolbens 19 umgelenkt, dass dort der Grenzwinkel der inneren Totalreflexion unterschritten wird und Licht aus dem Kolben 19 heraus austreten kann.
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Die Ausgestaltung des Kolbens 19 als Vollkörper (und nicht nur als eine dünne Schale) weist den weiteren Vorteil auf, dass er für eine effektive Wärmeableitung geeignet ist und also als ein (zusätzlicher) Kühlkörper dienen kann. Insbesondere aufgrund der vergleichsweise großen Kontaktfläche 18, 20 mit dem Kühlkörper 15 kann eine große Wärmemenge von dem Kühlkörper 15 aufgenommen und nach außen abgegeben werden. Dies ist besonders vorteilhaft bei einer kerzenförmigen Retrofitlampe 11, welche einen vergleichsweise kleinen Kühlkörper 15 aufweist.
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Der Reflektor 23 kann in einer Variante als ein spekularer Reflektor ausgestaltet sein. Dadurch kann insbesondere eine präzise Strahlformung und/oder eine hohe Brillanz erreicht werden. Der Reflektor 23 kann in einer anderen Variante als ein diffus reflektierender Reflektor ausgestaltet sein (also auch als ein Streukörper dienen), wodurch z.B. eine besonders hohe Homogenität des Lichtabstrahlmusters erreichbar ist.
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Der Reflektor 23 kann ein im Wesentlichen seitlich (insbesondere auch in einen rückwärtigen Halbraum) abstrahlender Reflektor sein, was z.B. für aufrechtstehende Lampen, z.B. in Kronleuchtern vorteilhaft sein kann. Der Reflektor kann alternativ ein großwinklig, insbesondere auch in einen rückwärtigen Halbraum, abstrahlender Reflektor sein, was eine Omnidirektionalität verbessert.
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Der Reflektor 23 befindet sich in einer vorderseitigen Spitze des Kolbens 19, d. h., in einem vorderen Viertel einer Länge des Kolbens 19. Dadurch kann ein Großteil der Außenfläche 24 des Kolbens 19 zur Lichtabstrahlung genutzt werden.
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2 zeigt als Schnittdarstellung eine Halbleiterlampe 31 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel. Die Halbleiterlampe 31 ist ähnlich zu der Halbleiterlampe 11 aufgebaut, jedoch ist nun kein Reflektor mehr vorhanden, sondern das Material des Kolbens 39 ist selbst diffus streuend. Dadurch wird ein besonders homogenes Lichtabstrahlmuster ermöglicht.
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In den Kolben 19 ist ungefähr mittig ein besonders stark lichtstreuendes makrooptisches Ansichtselement 33 eingebracht. Dieses weist zumindest ungefähr die Form einer herkömmlichen Glühwendel auf. Dadurch wird bei einer Betrachtung von außen ein Eindruck einer herkömmlichen Glühlampe noch verstärkt. Auch im Betrieb der Halbleiterlampe 31 wird durch das makrooptisches Ansichtselement 33 ähnlich zu einer herkömmlichen Glühlampe ein lokal besonders hell leuchtender Bereich erzeugt. Das makrooptische Ansichtselement 33 kann als ein Glühfaden oder als ein ähnlich aussehender reflektierender Körper vorliegen und beispielsweise in dem Kolben 39 vergossen sein.
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Alternativ mag anstelle des Ansichtselements 33 in dem Vollmaterialkolben eine innere Gravur 40 gleicher oder ähnlicher Form vorhanden sein, welche Streuzentren erzeugt und eine gleiche Wirkung aufweisen kann wie das makrooptische Ansichtselement 33.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch die gezeigten Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht darauf eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 11
- Retrofitlampe
- 12
- Leuchtdiode
- 13
- Substrat
- 14
- Auflagefläche
- 15
- Kühlkörper
- 16
- Treiberkavität
- 17
- Edison-Sockel
- 18
- vorderseitiger Rand
- 19
- Kolben
- 20
- rückwärtiger Rand
- 21
- Unterseite
- 22
- Lichteinkopplungsfläche
- 23
- Reflektor
- 24
- Außenfläche
- 31
- Halbleiterlampe
- 33
- Ansichtselement
- 39
- Kolben
- 40
- innere Gravur
- L
- Längsachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009051763 A1 [0003]