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Die Erfindung betrifft eine Halbleiter-Glühlampen-Retrofitlampe, die mindestens eine Halbleiterlichtquelle aufweist. Der Begriff Halbleiter-Glühlampen-Retrofitlampe bezeichnet eine Lampe, die Halbleiterlichtquellen wie beispielsweise Leuchtdioden oder Laserdioden aufweist und mit einem für Glühlampen üblichen Sockel ausgestattet und so ausgebildet ist, dass sie als Ersatz für eine Glühlampe in einer Glühlampenfassung betreibbar ist.
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Es sind LED-Glühlampen-Retrofitlampen zum Ersatz herkömmlicher Haushalts-Glühlampen bekannt, welche mehrere Leuchtdioden (LEDs) aufweisen. Dabei wird versucht, das von den Leuchtdioden gerichtet emittierte Licht durch eine dreidimensionale Ausrichtung der Leuchtdioden, durch Reflektoren oder durch diffus streuende Abdeckungen möglichst gleichmäßig und großwinklig in den Raum umzulenken (omnidirektionales Lichtabstrahlmuster der LED-Glühlampen-Retrofitlampen).
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Aus
WO 2006/035349 A2 ist eine Halbleiter-Glühlampen-Retrofitlampe zum Ersatz einer herkömmlichen Haushaltsglühlampe bekannt, welche mindestens eine Leuchtdiode aufweist, die ihr Licht in eine gleichzeitig als Lichtstreukörper dienende Lichtleitfaser einkoppelt. Die Lichtleitfaser dient dazu, das in sie von der mindestens einen Leuchtdiode eingekoppelte Licht diffus abzustrahlen. Zur Nachbildung eines Lichtabstrahlmusters der herkömmlichen Haushaltsglühlampe ist die Lichtleitfaser in ihrer Mitte wendelartig ausgebildet.
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Die
DE 60314970 T2 offenbart eine Festkörperlichtquelle, die mit normalerweise für Glühlampen vorgesehenen vorhandenen Fassungen kompatibel ist, mit einem mechanisch und elektrisch für eine Fassung passend ausgebildeten hohlen Sockel und einer in den hohlen Sockel passenden und mit derselben zusammenarbeitenden Baugruppe, die eine Schaltungskarte, eine Mehrzahl von Festkörperlichtquellen, die mechanisch und elektrisch mit einer Seite der Schaltungskarte verbunden sind, und zwei elektrische Kontakte umfasst, die zur Verbindung mit einem elektrischen Schaltkreis auf der anderen Seite der Schaltungskarte angeordnet sind, wobei sie ein die Mehrzahl von Lichtquellen abdeckendes und sich von ihnen weg bis zu einem Anschlussende erstreckendes Lichtleitkabel und einen an das Anschlussende befestigten Lichtstrahler sowie eine das Lichtleitkabel umgebende lichtundurchlässige Abschirmung aufweist.
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Die
US 2010/097821 A1 offenbart eine Lampe mit einem transparenten Kolben, der ein Volumen umschließt und eine Öffnung an einem longitudinalen Ende aufweist, einer Leuchtdiode, die zwecks Lichtemission in den Kolben nahe der Öffnung im Kolben angeordnet ist, einem transparenten Lichtleiter, der zum Empfangen des von der Leuchtdiode emittierten Lichts nahe der Öffnung im Kolben angeordnet ist, wobei das Licht in ein nahes Ende des Lichtleiters eintritt und zu einem fernen Ende des Lichtleiters fortschreitet, und mit einem Volumenlichtstreuelement, das zum Empfang des Lichts vom Lichtleiter im transparenten Kolben angrenzend am fernen Ende des Lichtleiters angeordnet ist, wobei das gestreute Licht die Lampe durch den transparenten Kolben verlässt und das Volumenlichtstreuelement ein transparentes Basismaterial mit einer Vielzahl von darin verteilten Partikeln aufweist, die einen anderen Brechungsindex als das Basismaterial besitzen.
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Die
US 6 350 041 B1 offenbart eine Lampe mit einer Lichtquelle, einem Lichtstreuer und einem Separator, der zwei Enden aufweist, wobei die Lichtquelle an dem einen Ende des Separators und der Lichtstreuer an dem anderen Ende des Separators angeordnet ist, so dass Licht von der Lichtquelle entlang des Separators und durch den Lichtstreuer gelangt.
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Die
WO 2011/093513 A1 offenbart eine LED-Vorrichtung mit mindestens einer LED und einem Kühlkörper, der eine Oberfläche aufweist, auf dem die mindestens eine LED montiert ist, und mit einem Lichtwellenleiter, der ein an die mindestens eine LED gekoppeltes Ende und ein anderes Ende besitzt, das einen Lichtextraktions- und Lichtumverteilungsbereich aufweist.
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Die
WO 2010/110652 A1 offenbart eine LED-Lampe mit einer LED-Einheit, einem Lichtleiter, der ausgebildet ist, um Licht von der LED-Einheit zu empfangen und zu einer ersten lichtstreuenden Oberfläche zu lenken, wobei der Lichtleiter außerdem eine zweite lichtstreuende Oberfläche aufweist, die der ersten lichtstreuenden Oberfläche gegenüberliegt.
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Bei Kraftfahrzeug-Scheinwerfern werden Anstrengungen unternommen, um herkömmliche Scheinwerfer, welche meist Halogen-Scheinwerferlampen als Lichtquellen aufweisen, durch LED-Retrofit-Scheinwerfer zu ersetzen.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Möglichkeit zum Einsatz von Halbleiterlichtquellen anstelle von Glühlampen bereitzustellen, insbesondere für Fahrzeuge.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Halbleiter-Glühlampen-Retrofitlampe, aufweisend mindestens eine Halbleiterlichtquelle, mindestens einen, in einer Klemmfassung angeordneten Lichtstreukörper und mindestens einen Lichtleiter, wobei in den Lichtleiter Licht der mindestens einen Halbleiterlichtquelle einkoppelbar ist und wobei der mindestens eine Lichtstreukörper dazu eingerichtet und angeordnet ist, das ihm von der mindestens einen Halbleiterlichtquelle durch den mindestens einen Lichtleiter zugeführte Licht (zumindest im Wesentlichen) diffus abzustrahlen. Das Licht von der mindestens einen Halbleiterlichtquelle wird insbesondere im Wesentlichen vollständig in den mindestens einen Lichtstreukörper eingekoppelt. Der mindestens eine Lichtleiter ist somit insbesondere als Lichtführungsmittel von der mindestens einen Halbleiterlichtquelle zu dem mindestens einen Lichtstreukörper vorgesehen und insbesondere nicht dazu vorgesehen, selbst als Lichtstreukörper zu dienen.
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Diese Halbleiter-Glühlampen-Retrofitlampe weist den Vorteil auf, dass sie keine aufwändige Ausrichtung der Leuchtdioden, Reflektoren oder Diffusoren benötigt, um eine zu einer herkömmlichen Glühwendel hochgradig ähnliche Lichtverteilung zu erzeugen. Zudem kann so ein Aufbau einer herkömmlichen Glühlampe mit einfachen Mitteln beibehalten werden. Folglich kann beispielsweise bei Fahrzeugscheinwerfern eine LED-Beleuchtung bereits durch ein Auswechseln der Scheinwerferlampe erreicht werden, anstatt den gesamten Scheinwerfer austauschen zu müssen. Außerdem kann dadurch, dass die Lichtleiter selbst kein Licht in den Raum abstrahlen, eine besonders genaue Nachahmung einer Lichtverteilung einer herkömmlichen Glühlampe erreicht werden. Dies ist insbesondere wichtig bei Fahrzeuglampen, welche ein genau definiertes Lichtabstrahlmuster erfüllen müssen. Darüber hinaus kann durch die Verwendung des von dem Lichtleiter unterschiedlichen Lichtstreukörpers aus eine montageintensive, versagensanfällige und weniger effektive komplexe Formgebung des Lichtleiters (z.B. mit einem wendelförmigen Abschnitt) verzichtet werden.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass der Lichtstreukörper als ein kompakter Körper ohne sich gegenüberliegende Flächen ausgebildet ist. Dies erhöht, beispielsweise im Vergleich zu einer wendelförmigen Ausgestaltung, eine Effektivität der Lampe. Die kompakte Ausgestaltung ermöglicht ferner eine räumlich besonders gleichmäßige Lichtabstrahlfläche.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass der Lichtstreukörper als ein Körper mit einer zylinderförmigen Grundform ausgebildet ist. Diese Form ist in ihren Außenabmessungen einer Form einer herkömmlichen Glühwendel zumindest ungefähr angenähert. So lassen sich Anpassungen herkömmlicher Lampendesigns an die Halbleiter-Glühlampen-Retrofitlampe auf ein geringes Maß reduzieren, und zwar bei einer verbesserten Homogenität des abgestrahlten Lichts im Vergleich zu einer wendelförmigen Ausgestaltung.
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Der Lichtstreukörper kann aber z.B. auch quaderförmig, ringsektorförmig, polygonzugförmig usw. ausgestaltet sein.
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Es ist eine Weiterbildung, dass die Halbleiter-Glühlampen-Retrofitlampe mindestens einen Lichtleiter aufweist, welcher von einem jeweiligen Lichtstreukörper zu mindestens einer dem jeweiligen Lichtstreukörper zugeordneten Halbleiterlichtquelle führt. In einen Lichtstreukörper kann folglich auch Licht von mehr als einer Halbleiterlichtquelle eingekoppelt werden. Dies ermöglicht eine verstärkte Helligkeit des Lichtstreukörpers, insbesondere bei gleichartigen Halbleiterlichtquellen. Alternativ oder zusätzlich kann so auch eine Farbe des von dem Lichtstreukörper abgestrahlten Lichts gezielt verändert werden, insbesondere falls das eingekoppelte Licht von unterschiedlicher Farbe ist, z.B. durch eine Verwendung verschiedenfarbig strahlender Halbleiterlichtquellen.
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Es ist noch eine weitere Ausgestaltung, dass die Halbleiter-Glühlampen-Retrofitlampe jeweils (genau) einen Lichtleiter aufweist, welcher von einem jeweiligen Lichtstreukörper zu (genau) einer dem jeweiligen Lichtstreukörper zugeordneten Halbleiterlichtquelle führt. Also ist jedem Lichtstreukörper genau eine Halbleiterlichtquelle zugeordnet. So wird eine besonders einfach und kompakt aufgebaute Halbleiter-Glühlampen-Retrofitlampe bereitgestellt.
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Es ist ferner eine Ausgestaltung, dass der mindestens eine Lichtleiter mindestens eine Lichtleitfaser, z.B. Glasfaser, aufweist. So lässt sich eine effektive Lichtleitung mit einem geringen Platzbedarf (geringer Abschattung) und einem geringen Montageaufwand erreichen. Alternativ kann z.B. ein Lichtleitstab verwendet werden.
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Es ist ferner eine Ausgestaltung, dass die Halbleiter-Glühlampen-Retrofitlampe genau einen Lichtstreukörper aufweist. Diese Halbleiter-Glühlampen-Retrofitlampe eignet sich insbesondere zum Ersatz herkömmlicher Glühlampen mit einer Glühwendel, z.B. einer Haushaltsglühlampe oder einer Kfz-Scheinwerferlampe vom Typ H7 für Automobile oder H11 für Motorräder.
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Es ist eine alternative Ausgestaltung, dass die Halbleiter-Glühlampen-Retrofitlampe zwei Lichtstreukörper aufweist. Diese Halbleiter-Glühlampen-Retrofitlampe eignet sich insbesondere zum Ersatz herkömmlicher Glühlampen mit zwei Glühwendeln, z.B. einer Kfz-Scheinwerferlampe vom Typ H4.
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Jedoch kann die Halbleiter-Glühlampen-Retrofitlampe auch mehr als zwei Lichtstreukörper aufweisen, z.B. zur Nachbildung einer gleichen oder einer geringeren Zahl an Glühwendeln.
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Es ist auch eine Ausgestaltung, dass der mindestens eine Lichtstreukörper als ein Kunststoffkörper ausgebildet ist. Dieser lässt sich einfach und geometrisch vielfältig herstellen. Diese Vorteile lassen sich insbesondere mit einem PMMA (Polymethylmethacrylat)-Körper erreichen. PMMA ist zudem hochgradig widerstandsfähig gegenüber einer Strahlenbelastung durch Licht. Jedoch ist z.B. auch ein Einsatz eines Lichtstreukörpers aus Glas usw. möglich.
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Die Lichtstreueigenschaft kann auf viele Arten bewirkt werden. Insbesondere mag eine Oberfläche des Lichtstreukörpers aufgeraut sein. Alternativ mag die Oberfläche mit optisch wirksamen Auskoppelelementen, z.B. Mikrolinsen, bedeckt sein. Ganz allgemein kann die Oberfläche eine lichtauskoppelnde Strukturierung (einschließlich ggf. der Aufrauhung) aufweisen. Alternativ oder zusätzlich mag der Körper beispielsweise aus einem transluzenten Material bestehen, Lichtstreukörper als Füllmaterial aufweisen und/oder gasgefüllte Inklusionen aufweisen. Auch mag der Lichtstreukörpers einen zumindest teilweise wellenlängenumwandelnden oder wellenlängenkonvertierenden, diffus abstrahlenden Leuchtstoff (auch „Phosphor“ genannt) als Streumaterial aufweisen.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass der mindestens eine Lichtstreukörper an einer Position angeordnet ist, welcher zumindest im Wesentlichen einer Position einer Glühwendel einer zu ersetzenden herkömmlichen Glühlampe entspricht. Auch hierdurch lassen sich Anpassungen herkömmlicher Lampendesigns an die Halbleiter-Glühlampen-Retrofitlampe auf ein geringes Maß reduzieren.
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Es ist noch eine weitere Ausgestaltung, dass der mindestens eine Lichtstreukörper eine zumindest im Wesentlichen gleiche maximale Außenabmessung aufweist wie eine Glühwendel einer zu ersetzenden herkömmlichen Glühlampe. Dies ist eine weitere vorteilhafte Maßnahme, Anpassungen herkömmlicher Lampendesigns an die Halbleiter-Glühlampen-Retrofitlampe auf ein geringes Maß reduzieren.
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Es ist ferner eine erfindungsgemäße Ausgestaltung, dass der mindestens eine Lichtstreukörper in eine jeweilige Fassung eingesetzt ist. Dies ermöglicht einen einfachen Einbau des Lichtstreukörpers. Zudem kann so der mindestens eine Lichtleiter getrennt von dem mindestens einen Lichtstreukörper montiert werden, was herstellungstechnisch vorteilhaft sein kann und zudem eine flexible Wahl unter unterschiedlichen Lichtstreukörpern, ohne eine Anpassung der weiteren Komponenten der Lampe zu benötigen.
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Die Fassung ist erfindungsgemäß für einen besonders einfachen Einbau eine Klemmfassung.
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Es ist darüber hinaus eine Ausgestaltung, dass ein Kolben der Halbleiter-Glühlampen-Retrofitlampe im Wesentlichen einem Kolben einer zu ersetzenden herkömmlichen Glühlampe entspricht, insbesondere in Bezug auf seine Form. So wird eine Konformität der Form zu einer herkömmlichen Glühlampe unterstützt.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass mindestens eine Halbleiterlichtquelle mindestens eine Leuchtdiode umfasst oder ist. Leuchtdioden sind preiswert, weisen einen hohen Lichtstrom auf, sind kompakt und einfach zu betreiben. Alternativ kann die Halbleiterlichtquelle aber auch einen Halbleiterlaser, insbesondere Laserdiode, aufweisen.
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Allgemein umfasst die mindestens eine Halbleiterlichtquelle bevorzugterweise mindestens eine Leuchtdiode. Bei Vorliegen mehrerer Leuchtdioden können diese in der gleichen Farbe oder in verschiedenen Farben leuchten. Eine Farbe kann monochrom (z.B. rot, grün, blau usw.) oder multichrom (z.B. weiß) sein. Mehrere Leuchtdioden können ein Mischlicht erzeugen; z.B. ein weißes Mischlicht. Die mindestens eine Leuchtdiode kann mindestens einen wellenlängenumwandelnden Leuchtstoff enthalten (Konversions-LED). Die mindestens eine Leuchtdiode kann in Form mindestens einer einzeln gehäusten Leuchtdiode oder in Form mindestens eines LED-Chips vorliegen. Mehrere LED-Chips können auf einem gemeinsamen Substrat („Submount“) montiert sein. Anstelle oder zusätzlich zu anorganischen Leuchtdioden, z.B. auf Basis von InGaN oder AlInGaP, sind allgemein auch organische LEDs (OLEDs, z.B. Polymer-OLEDs) einsetzbar. Alternativ kann die mindestens eine Lichtquelle z.B. mindestens einen Diodenlaser aufweisen.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass in einem Sockel der Halbleiter-Glühlampen-Retrofitlampe ein Treiber zum Speisen der mindestens einen Halbleiterlichtquelle untergebracht ist. So wird eine besonders kompakte Halbleiter-Glühlampen-Retrofitlampe ermöglicht.
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Es ist außerdem eine Ausgestaltung, dass die Halbleiter-Glühlampen-Retrofitlampe eine Fahrzeuglampe, insbesondere Scheinwerferlampe, ist. Dies ermöglicht eine LED-Beleuchtung in Fahrzeugen (Automobilen, Motorrädern, Flugzeugen, Schiffen usw.) ohne Austausch des Scheinwerfers, und zwar durch einfaches Auswechseln der Lampe.
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Es ist eine spezielle Ausgestaltung, dass die Halbleiter-Glühlampen-Retrofitlampe dazu vorgesehen ist, eine herkömmliche Halogenlampe vom H-Typ zu ersetzen, insbesondere vom Typ H4, H7 und H11. Diese Art von Scheinwerferlampe ist besonders weit verbreitet, so dass die Halbleiter-Glühlampen-Retrofitlampe hier besonders vorteilhaft einsetzbar ist.
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In der folgenden Figur wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels schematisch genauer beschrieben.
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Die Fig. zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht eine LED-Halogenlampen-Retrofitlampe 1. Die LED-Halogenlampen-Retrofitlampe 1 ist dazu gedacht, eine herkömmliche Halogen-Scheinwerferlampe vom H-Typ, hier vom Typ H4, zu ersetzen. Die Halogenlampen-Retrofitlampe 1 weist hier die äußere Kontur der herkömmlichen H4-Halogenlampe auf, so dass ein Ersatz problemlos möglich ist.
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Die LED-Halogenlampen-Retrofitlampe 1 weist einen Sockel 2 auf, von dem in eine rückwärtige Richtung entgegen einer Längsachse L drei für H4-Halogenlampen übliche elektrische Kontaktstifte 3 abgehen. Der Sockel 2 weist ferner ein Treibergehäuse 5 auf, in welches die Kontaktstifte 3 führen und in welchem ein Treiber 6 untergebracht ist. Der Treiber 6 nimmt die über die Kontaktstifte 3 eingespeisten elektrischen Signale auf und wandelt diese in elektrische Signale zum Betreiben bzw. Speisen von hier zwei Halbleiterlichtquellen in Form von Leuchtdioden 7 und 8 um.
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Die Leuchtdioden 7 und 8 sind ebenfalls in dem Sockel 6 untergebracht und sind von dem Treiber 6 getrennt ansteuerbar. Die Leuchtdioden können insbesondere weißes Licht abstrahlende Leuchtdioden sein. An entsprechende Lichtabstrahlflächen der Leuchtdioden 7 und 8 schließen sich über entsprechende Einkoppeleinheiten 9 bzw. 10 Lichtleiter in Form von Lichtleitfasern 11 bzw. 12 an. Die Lichtleitfasern 9 und 10 leiten im Wesentlichen das Ganze von den Leuchtdioden 7 bzw. 8 abgestrahlte Licht weiter.
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Nach vorne in Richtung der Längsachse L schließt sich an den Sockel ein Gestell 13 an, das zwei zumindest ungefähr an der Längsachse beabstandet angeordnete Klemmfassungen 14, 15 aufweist. Die Klemmfassungen 14, 15 befinden sich ungefähr an der Position, an der sich bei herkömmlichen H4-Halogenlampen die Glühwendeln befinden. Die Klemmfassungen 14, 15 dienen zur Aufnahme jeweils eines Lichtstreukörpers 16 und 17. In den Lichtstreukörper 16 ist über die Lichtleitfaser 11 Licht von der Leuchtdiode 7 einkoppelbar und in den Lichtstreukörper 17 ist über die Lichtleitfaser 12 Licht von der Leuchtdiode 8 einkoppelbar. Die Lichtleitfasern 11 und 12 verlaufen nahe oder an dem Gestell 13.
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Die Lichtstreukörper 16 und 17 sind als aufgeraute, zylinderförmige Körper aus Glas oder Plexiglas (PMMA) ausgebildet und streuen das in ihn eingekoppelte Licht hochgradig ungerichtet.
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Die Lichtstreukörper 16 und 17 sind durch einen Kolben 18 geschützt, dessen Form hier der Form eines üblichen H4-Kolbens entspricht. Der Kolben 18 kann aus transparentem oder transluzentem Kunststoff oder Glas bestehen und weist einen verspiegelten Frontbereich 19 auf.
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Die Lichtstreukörper 16 und 17 befinden sich im Wesentlichen an derjenigen Position, an der sich bei herkömmlichen H4-Halogenlampen die Glühwendeln befinden und ähneln den Glühwendeln zumindest annähernd in Bezug auf eine maximale Außenabmessung bzw. Abmessung der Außenkontur (z.B. Länge und/oder Durchmesser). Durch diese Positions- und Formähnlichkeit zwischen den Lichtstreukörpern 16 und 17 und den Glühwendeln und durch die diffuse Lichtstreuung der Lichtstreukörper 16 und 17 wird so durch die LED-Halogenlampen-Retrofitlampe 1 ein im Vergleich zu den Glühwendeln der herkömmlichen Halogen-Scheinwerferlampe hochgradig ähnliches Lichtabstrahlmuster erzeugt. So kann die LED-Halogenlampen-Retrofitlampe 1 ohne weitere Anpassungen als Ersatz für herkömmliche H4-Halogen-Scheinwerferlampen verwendet werden. Insbesondere kann eine schon bei der herkömmlichen H4-Halogenlampe verwendete Abdeckkappe 4 im Wesentlichen ohne Änderungen weiterverwendet werden. Die Abdeckkappe 4 sorgt dafür, dass das Licht von dem Lichtstreukörper 17 abgestrahlte Licht nur in einen (hier: rechten) Halbraum abgestrahlt wird. Die Abdeckkappe 4 dient also nicht dazu, die Lichtabstrahlcharakteristik des Lichtstreukörpers 17 als solchem auszurichten (was nicht notwendig ist), sondern die bereits an eine Glühwendel angenäherte Lichtabstrahlung weiter auf den Anwendungsfall ausgelegt zu formen.
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Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt.
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So kann die LED-Halogenlampen-Retrofitlampe zum Ersatz auch anderer Glühlampen verwendet werden, z.B. von herkömmlichen Haushaltsglühlampen oder anderen Halogen-Scheinwerferlampen vom H-Typ. Beispielsweise mag die LED-Halogenlampen-Retrofitlampe zu Ersatz einer herkömmlichen H7-Lampe ausgestaltet sein, die nur eine Glühwendel aufweist. Die entsprechende LED-Halogenlampen-Retrofitlampe braucht dann auch nur eine Leuchtdiode, einen Lichtleiter und einen Lichtstreukörper aufzuweisen.
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Jedoch ist es auch möglich, Licht mehrerer Leuchtdioden in zumindest einen der Lichtstreukörper einzukoppeln. So kann eine Helligkeit erhöht werden, oder es kann Licht unterschiedlicher Farbe (entsprechend Licht unterschiedlicher Farbe abstrahlender Leuchtdioden) abgestrahlt werden.
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Die Leuchtdiode(n) kann oder können durch den Treiber insbesondere dimmbar sein, so dass sich eine von dem Lichtstreukörper abgestrahlte Helligkeit einstellen lässt.
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Die Verwendung eines kompakten, insbesondere zylinderförmigen, Lichtstreukörpers anstelle einer Glühwendel, insbesondere an deren Position und insbesondere mit deren Außenabmessungen mag auch unabhängig von einer Art des mindestens einen Lichtleiters (mit oder ohne Ausbildung als Lichtstreukörper) eine eigenständige Erfindung darstellen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- LED-Halogenlampen-Retrofitlampe
- 2
- Sockel
- 3
- Kontaktstift
- 4
- Abdeckkappe
- 5
- Treibergehäuse
- 6
- Treiber
- 7
- Leuchtdiode
- 8
- Leuchtdiode
- 9
- Einkoppeleinheit
- 10
- Einkoppeleinheit
- 11
- Lichtleitfaser
- 12
- Lichtleitfaser
- 13
- Gestell
- 14
- Klemmfassung
- 15
- Klemmfassung
- 16
- Lichtstreukörper
- 17
- Lichtstreukörper
- 18
- Kolben
- 19
- verspiegelter Frontbereich des Kolbens
- L
- Längsachse