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Stand der Technik
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Die Erfindung geht aus von einer Anordnung zur Direktkontaktierung von Kontaktmitteln und von einer zugehörigen Anschlussvorrichtung für eine Druckmesszelle.
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Aus der
WO 2009/007286 A2 ist beispielsweise eine Anschlusseinheit für eine Druckmesszelle bekannt. Die bekannte Anschlusseinheit umfasst zumindest eine Druckmesszelle, welche insbesondere einen Druck eines Hydraulikblocks erfasst, und zumindest einen Schaltungsträger, auf dem zumindest ein elektronisches Bauteil und/oder eine Leiterplatte mit elektronischem Bauteil angeordnet werden können. Die Druckmesszelle weist zumindest einen Anschlusspunkt auf, über den zumindest ein elektrisches Ausgangssignal der Druckmesszelle abgreifbar ist. Der Schaltungsträger weist zur Kontaktierung des Anschlusspunkts mit dem elektronischen Bauteil zumindest eine außenliegende Leiterbahn auf. Des Weiteren ist zumindest ein Kontaktmittel vorgesehen, über welches ein Ausgangssignal des elektronischen Bauteils abgreifbar ist, wobei das elektronische Bauteil über zumindest eine außen liegende Leiterbahn des Schaltungsträgers mit dem Kontaktmittel verbunden ist. Die Kontaktierung zwischen der Druckmesszelle und dem Schaltungsträger bzw. dem Schaltungsträger und der Leiterplatte bzw. den elektronischen Bauelementen erfolgt über entsprechende Leitkleberverbindungen. Zur Herstellung dieser Leitkleberverbindungen weist der Schaltungsträger Leitklebedome und die Druckmesszelle bzw. die Leiterplatte bzw. die elektronischen Bauelementen entsprechende Leitkleberflächen auf. Der Schaltungsträger besteht vorzugsweise zumindest aus einem Kunststoff-Vorspritzling aus galvanisierbarem Kunststoff und einem zweiten, nicht galvanisierbaren Kunststoff, wobei die Leiterbahnen und die Leitkleberdome in einem galvanischen Prozess als metallische Oberflächenbeschichtung auf dem galvanisierten Kunststoff erzeugt werden. Zur lösbaren Direktkontaktierung der Anschlusseinheit mit einem Anbausteuergerät sind die entsprechenden Kontaktmittel vorzugsweise als Kontaktniete ausgeführt, welche mittels Leitkleber in vorgesehene mit den Leiterbahnen verbundene Öffnungen eingeklebt werden. Außer der Direktkontaktierung zum Anbausteuergerät sind zur Herstellung der anderen elektrischen Verbindungen in der Anschlusseinheit zusätzliche Verbindungsstoffe wie Leitkleber erforderlich.
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Aus der
DE 44 32 966 A1 sind ein Verfahren zum Herstellen eines Bauteils aus thermoplastischem Kunststoff mit wenigstens einem integrierten, elektrisch leitenden Abschnitt sowie ein nach diesem Verfahren hergestelltes Bauteil bekannt.
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Aus der
DE 199 64 218 A1 ist ein elektromechanisches Bauelement mit einem Polymerkörper, der einen mechanisch aktiven Teil und einen Rahmen aufweist; und einer Metallschicht bekannt, die den mechanisch aktiven Teil zur mechanischen Stabilisierung desselben zumindest teilweise bedeckt. Der mechanisch aktive Teil weist eine Feder auf, die den Rahmen mit einer über eine Biegung der Feder beweglichen Masse verbindet; wobei die Metallschicht die Feder zur mechanischen Verstärkung derselben abgesehen von ihren Verbindungsstellen mit dem Rahmen und der Masse im Wesentlichen vollständig umgibt.
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Aus der
DE 102 56 719 A1 sind eine elektrische Kontaktstruktur sowie ein Verfahren zur Herstellung derselben bekannt. Die Kontaktstruktur umfasst ein Spritzgussteil mit einer Metallschicht und einen Kupferleiter bzw. Kupferrundleiter, welcher mit einer vorgegebenen Kontaktkraft auf die Metallschicht wirkt, wobei das Spritzgussteil zumindest aus einem Kunststoffvorspritzling aus galvanisierbarem Kunststoff und einem zweiten nicht galvanisierbaren Kunststoff besteht. Der galvanisierbare Kunststoff des Spritzgussteils weist ein vorgegebenes elastisches Verhalten auf. Die Metallschicht weist vorgegebene Abmessungen auf und ist in einem galvanischen Prozess auf den galvanisierbaren Kunststoff des Spritzgussteils aufbringbar, wobei das elastische Verhalten des galvanisierbaren Kunststoffs und die Abmessungen der Metallschicht unter Einwirkung der vorgegebenen Kontaktkraft eine Mikrovertiefung zur Führung des Kupferleiters bzw. des Kupferrundleiters in der Metallschicht bewirkt.
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Offenbarung der Erfindung
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Die erfindungsgemäße Anordnung zur Direktkontaktierung von Kontaktmitteln und die korrespondierende Anschlusseinheit für eine Druckmesszelle gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche haben demgegenüber den Vorteil, dass auf ein zusätzliches Kontaktbauteil aus Metall für die Direktkontaktierung eines MID-Schaltungsträgers verzichtet werden kann, da eine erfindungsgemäß ausgeführte MID-Kontaktfläche zur Direktkontaktierung verwendet wird. Da alle elektrisch leitenden Komponenten, wie beispielsweise Leiterbahnen, Lötkleberdome und Kontaktmittel des MID-Schaltungsträgers im gleichen Arbeitsgang galvanisiert werden, ermöglichen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise eine Minimierung des Fertigungsaufwandes für die Weiterverarbeitung und eine Verringerung der Edelmetallkosten aufgrund einer geringeren Goldschichtdicke der beschichteten MID-Kontaktfläche.
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In vorteilhafter Weise weist der verwendete galvanisierbare Kunststoff ein weitaus besseres Fließverhalten bzw. Spritzverhalten und durch den Prozess des Spritzgießens größere Möglichkeiten für die Formgestaltung als ein Metallsubstrat auf. Dadurch ergeben sich weitaus mehr Möglichkeiten, Kontaktflächen, sowie Signalpfade zu generieren, als mit einem Metallsubstrat. Zudem führt die Verwendung der beschichteten MID-Kontaktfläche zu einer Gewichtseinsparung und zu einer Reduzierung der Kontaktschnittstellen, da die beschichtete MID-Kontaktfläche gleichzeitig Kontaktstelle für die Direktkontaktierung ist. Die MID-Kontaktflächen können beispielsweise durch Trennstege voneinander getrennt werden, welche während des Spritzvorgangs aus nicht galvanisierbarem Kunststoff hergestellt werden. Die Trennstege ermöglichen in vorteilhafter Weise eine bessere Potentialtrennung und können Kurzschlüsse zwischen den MID-Kontaktflächen verhindern, welche durch leitenden Schmutz, wie beispielsweise Metallspäne verursacht werden können.
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Die Kontakthärte der aufgebrachten Metallschicht kann über die Galvanikschichtfolge und/oder die Schichtdicke beeinflusst werden. In vorteilhafter Weise können Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Anordnung zur Direktkontaktierung von Kontaktmitteln alle bisher vorhanden Kontaktgeometrien, wie beispielsweise Kontaktnieten, Kontaktplättchen usw. nachbilden.
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Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung stellen eine Anordnung zur Direktkontaktierung von Kontaktmitteln zur Verfügung, welche ein auf einem Kontaktträger angeordnetes erstes Kontaktmittel und ein als Kontaktfeder oder als Federstift ausgeführten zweites Kontaktmittel umfasst, welches mit einer vorgegebenen Kontaktkraft auf das erste Kontaktmittel wirkt. Der Kontaktträger besteht zumindest aus einem Kunststoff-Vorspritzling aus galvanisierbarem Kunststoff und einem zweiten, nicht galvanisierbaren Kunststoff. Erfindungsgemäß weist der galvanisierbare Kunststoff des Kontaktträgers ein vorgegebenes elastisches Verhalten auf und das erste Kontaktmittel ist durch eine Metallschicht mit vorgegebenen Abmessungen ausgebildet, welche in einem galvanischen Prozess auf den galvanisierbaren Kunststoff des Kontaktträgers aufbringbar ist. Hierbei bewirken das elastische Verhalten des galvanisierbaren Kunststoffs und die Abmessungen der Metallschicht unter Einwirkung der vorgegebenen Kontaktkraft eine Mikrovertiefung zur Führung des zweiten Kontaktmittels im ersten Kontaktmittel.
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In vorteilhafte Weise kombinieren Ausführungsformen der Erfindung das elastische Verhalten des Kunststoffträgers mit der Steifigkeit der Metallschicht. Das bedeutet, dass die Dicke der Metallschicht so vorgegeben wird, dass ein vorgegebener Grenzwert nicht überschritten wird, ab welchem ausschließlich die Metallschicht das Steifigkeitsverhalten des Kontaktelements bestimmt und keine Mikrovertiefung mehr ausgebildet wird. Neben der elastischen Eigenschaft des Kunststoffträgers beeinflussen auch die wirkende Kontaktkraft und die wirksame Fläche der Metallschicht den Grenzwert für die Dicke der Metallschicht.
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Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Anordnung zur Direktkontaktierung von Kontaktmitteln reduzieren durch die Führungseigenschaften der ausgebildeten Mikrovertiefung in vorteilhafter Weise ein Kontaktwandern und somit einen Verschleiß der Oberfläche der Metallschicht. Dadurch ermöglicht die erfindungsgemäße Anordnung zur Direktkontaktierung von Kontaktmitteln in vorteilhafter Weise eine nahezu verschleißfreie elektrische und mechanische Verbindung einer Druckmesszelle mit einem Anbausteuergerät über die Lebenszeit, wobei die Verbindung zum Anbausteuergerät jederzeit getrennt werden kann, beispielsweise um das Anbausteuergerät auszutauschen.
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Des Weiteren stellen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung eine Anschlussvorrichtung für eine Druckmesszelle zur Verfügung, welche einen Schaltungsträger mit einem zylinderförmigen ersten Trägerabschnitt und einem zylinderförmigen zweiten Trägerabschnitt umfasst, welche über einen rechteckförmigen Mittelabschnitt miteinander verbunden sind. Am zweiten Trägerabschnitt ist mindestens ein erster Leitkleberdom angeordnet, welcher mittels geeigneter Verbindungstechnik und Verbindungsstoffen mit einer Druckmesszelle kontaktierbar ist. Am Mittelabschnitt ist mindestens ein zweiter Leitkleberdom angeordnet, welcher mittels geeigneter Verbindungstechnik und Verbindungsstoffen mit mindestens einem elektronischen Bauteil und/oder einer Leiterplatte mit mindestens einem elektronischen Bauteil kontaktierbar ist. Zudem weisen der zweite Trägerabschnitt und der Mittelabschnitt zur elektrischen Verbindung eines ersten Leitkleberdoms mit einem zweiten Leitkleberdom mindestens eine außenliegende dreidimensionale Leiterbahn auf. Am ersten Trägerabschnitt ist mindestens ein Kontaktmittel zur Direktkontaktierung angeordnet, wobei der erste Trägerabschnitt und der Mittelabschnitt zur elektrischen Verbindung eines zweiten Leitkleberdoms mit einem Kontaktmittel mindestens eine weitere außenliegende dreidimensionale Leiterbahn aufweisen. Der Schaltungsträger besteht zumindest aus einem Kunststoff-Vorspritzling aus galvanisierbarem Kunststoff und einem zweiten, nicht galvanisierbaren Kunststoff, wobei die Leiterbahnen und die Leitkleberdome als metallische Oberflächenbeschichtung durch einen galvanischen Prozess auf den galvanisierbaren Kunststoff aufgebracht sind. Erfindungsgemäß ist das mindestens eine Kontaktmittel als erstes Kontaktmittel über eine oben angeführte erfindungsgemäße Anordnung zur Direktkontaktierung von Kontaktmitteln mit einem zweiten Kontaktmittel kontaktiert.
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Der Schaltungsträger kann beispielsweise mittels einer MID-2K-Technik hergestellt werden, d. h. der spritzgegossene Schaltungsträger (Moulded Interconnected Device) besteht aus zwei Komponenten, welche einen galvanisierbaren Kunststoff umfassen, der teilweise mit einem zweiten, nicht galvanisierbaren Kunststoff überspritzt wird. Die teilweise hervorstehenden Oberflächen des Vorspritzlings werden durch einen galvanischen Prozess mit einer metallischen Oberfläche beschichtet, so dass die außenliegenden Leiterbahnen, Leitkleberdome und MID-Kontaktmittel entstehen. Die Verwendung eines solchen spritzgegossenen MID-Schaltungsträgers eignet sich im vorliegenden Anwendungsfall besonders gut, da dank der verbesserten Gestaltungsfreiheit und der Integration von elektrischen und mechanischen Funktionen die Miniaturisierung der Anschlusseinheit für die Druckmesszelle vorangetrieben werden kann.
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Wahlweise kann der Schaltungsträger auch durch ein MID hergestellt werden, welches mittels eines Lasers direkt strukturiert wird. Der MID-Schaltungsträger besteht dann aus einem Spritzgussteil, bei dem die Orte der Leiterbahnen mit Hilfe eines Lasers strukturiert und danach durch einen galvanischen Prozess mit einer metallischen Oberfläche beschichtet wird, so dass die außenliegenden Leiterbahnen, Leitkleberdome und MID-Kontaktmittel entstehen.
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Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen und Weiterbildungen sind vorteilhafte Verbesserungen der im unabhängigen Patentanspruch 1 angegebenen Anordnung zur Direktkontaktierung von Kontaktmitteln und der im unabhängigen Patentanspruch 6 angegebenen Anschlussvorrichtung für eine Druckmesszelle möglich.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung liegt die Schichtdicke der Metallschicht vorzugsweise im Bereich von ca. 10 bis 30µm. Die korrespondierende Kontaktkraft liegt beispielsweise im Bereich von 1 bis 2,5N.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung kann die Metallschicht beispielsweise aus Kupfer und/oder Nickel und/oder Gold aufgebaut werden. Vorzugsweise umfasst die Metallschicht eine Kupferschicht und eine Nickelschicht, welche jeweils eine Stärke im Bereich von ca. 5 bis 20µm aufweisen, wobei zuerst die Kupferschicht erzeugt wird, und als Abschluss eine Goldschicht mit einer Stärke im Bereich von ca. 0,05 bis 0,2µm. Dies ist wesentlich weniger als bei herkömmlichen mit Gold beschichteten Kontaktelementen, welche in der Regel eine Goldschichtdicke von mehr als 0,8µm aufweisen.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die Metallschicht des ersten Kontaktmittels eine vorgegebene Form mit einem Orientierungsmerkmal auf. So kann die Metallschicht beispielsweise eine „Tränenform“ oder Tropfenform mit einem schmalen und einem breiten Ende aufweisen. Neben den verbesserten Orientierungsmöglichkeiten weist die Tränen- oder Tropfenform den Vorteil auf, dass eine erforderliche kreisrunde Kontaktfläche durch die für eine Durchkontaktierung erforderliche Fläche nicht eingeschränkt wird, da die Durchkontaktierung im Bereich des schmalen Endes der Metallschicht angeordnet werden kann. Zusätzlich oder alternativ sind mehrere erste Kontaktmittel mit einer vorgegebenen Positionierung am ersten Trägerabschnitt angeordnet, wobei die Positionierung ein Orientierungsmerkmal repräsentiert. So können zwei benachbarte tränenförmige Metallschichten beispielsweise so angeordnet werden, dass jeweils die beiden schmalen Enden oder die beiden breiten Enden einander zugewandt sind, oder dass das schmale Ende dem breiten Ende zugewandt ist.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die ersten Leitkleberdome beispielsweise mittels einer Lötverbindung und/oder Klebeverbindung und/oder ein Bondverbindung mit der Druckmesszelle kontaktierbar. Analog können die zweiten Leitkleberdome mittels einer Lötverbindung und/oder Klebeverbindung und/oder ein Bondverbindung mit mindestens einem elektronischen Bauteil und/oder einer Leiterplatte mit mindestens einem elektronischen Bauteil kontaktiert werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. In den Zeichnungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen Komponenten bzw. Elemente, die gleiche bzw. analoge Funktionen ausführen.
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Figurenliste
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- 1 zeigt eine schematische Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung zur Direktkontaktierung von Kontaktmitteln.
- 2 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung eines Schaltungsträgers für eine erfindungsgemäße Anschlussvorrichtung für eine Druckmesszelle.
- 3 zeigt eine weitere schematische perspektivische Darstellung des Schaltungsträgers für eine erfindungsgemäße Anschlussvorrichtung für eine Druckmesszelle.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Wie aus 1 ersichtlich ist, umfasst die erfindungsgemäße Anordnung 1 zur Direktkontaktierung von Kontaktmitteln ein auf einem Kontaktträger 3 angeordnetes erstes Kontaktmittel 12 und ein zweites Kontaktmittel 5, welches beispielsweise als Kontaktfeder ausgeführt ist und mit einer vorgegebenen Kontaktkraft F auf das erste Kontaktmittel 12 wirkt. Der Kontaktträger 3 besteht zumindest aus einem Kunststoff-Vorspritzling aus galvanisierbarem Kunststoff 13 und einem zweiten, nicht galvanisierbaren Kunststoff 11.
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Erfindungsgemäß weist der galvanisierbare Kunststoff 13 des Kontaktträgers 3 ein vorgegebenes elastisches Verhalten auf und das erste Kontaktmittel 12 ist durch eine Metallschicht 12.1 mit vorgegebenen Abmessungen ausgebildet, welche in einem galvanischen Prozess auf den galvanisierbaren Kunststoff 13 des Kontaktträgers 3 aufbringbar ist, wobei das elastische Verhalten des galvanisierbaren Kunststoffs 13 und die Abmessungen der Metallschicht 12.1 unter Einwirkung der vorgegebenen Kontaktkraft F eine gestrichelt dargestellte Mikrovertiefung 12.2 zur Führung des zweiten Kontaktmittels 5 im ersten Kontaktmittel 12 bewirken. Eine Schichtdicke D der Metallschicht 12.1 liegt vorzugsweise im Bereich von ca. 10 bis 30µm und die die Kontaktkraft F liegt im Bereich von 1 bis 2,5N. Die dargestellte Metallschichtdicke ist zur Verdeutlichung der Erfindung nicht maßstäblich sondern stark vergrößert dargestellt.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Metallschicht aus einer Grundschicht aus Kupfer, einer mittleren Schicht aus Nickel und aus einer abschließenden Goldschicht aufgebaut. Die Kupferschicht und die Nickelschicht weisen jeweils eine Stärke im Bereich von ca. 5 bis 20µm auf. Die Goldschicht weist eine Stärke im Bereich von ca. 0,05 bis 0,2µm auf.
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Vorzugsweise wird die erfindungsgemäße Anordnung zur Direktkontaktierung von Kontaktmitteln für die trennbare Außenkontaktierung mit einem Anbausteuergerät in einer Anschlussvorrichtung für eine Druckmesszelle mit einem Schaltungsträger 7 eingesetzt, welcher in 2 und 3 dargestellt ist.
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Wie aus 2 und 3 ersichtlich ist, umfasst das dargestellte Ausführungsbeispiel des Schaltungsträgers 7 einen zylinderförmigen ersten Trägerabschnitt 10 und einen zylinderförmigen zweiten Trägerabschnitt 30, welche über einen rechteckförmigen Mittelabschnitt 20 miteinander verbunden sind. Der Schaltungsträger 7 besteht zumindest aus einem Kunststoff-Vorspritzling aus galvanisierbarem Kunststoff 13, in 2 und 3 nicht sichtbar, und einem zweiten, nicht galvanisierbaren Kunststoff 11. Am zweiten Trägerabschnitt sind vier erste Leitkleberdome 32 angeordnet, welche mittels geeigneter Verbindungstechnik und Verbindungsstoffen mit einer nicht dargestellten Druckmesszelle kontaktierbar sind. Am Mittelabschnitt sind acht zweite Leitkleberdome 22 angeordnet, welcher mittels geeigneter Verbindungstechnik und Verbindungsstoffen mit mindestens einem nicht dargestellten elektronischen Bauteil und/oder einer nicht dargestellten Leiterplatte mit mindestens einem elektronischen Bauteil kontaktierbar sind. Des Weiteren weisen der zweite Trägerabschnitt 30 und der Mittelabschnitt 20 zur elektrischen Verbindung eines ersten Leitkleberdoms 32 mit einem zweiten Leitkleberdom 22 jeweils mindestens eine außenliegende dreidimensionale Leiterbahn 24, 34 auf. Am ersten Trägerabschnitt 10 sind vier Kontaktmittel 12 zur Direktkontaktierung angeordnet, welche jeweils als Metallschicht 12.1 mit vorgegebenen Abmessungen ausgebildet sind und in einem galvanischen Prozess auf den galvanisierbaren elastischen Kunststoff 13 des Kontaktträgers 3 aufgebracht sind. Des Weiteren weisen der erste Trägerabschnitt 10 und der Mittelabschnitt 20 zur elektrischen Verbindung eines zweiten Leitkleberdoms 22 mit einem Kontaktmittel 12 mindestens eine weitere außenliegende dreidimensionale Leiterbahn 24, 34 auf. Auch die Leiterbahnen 14, 24, 34 und die Leitkleberdome 22, 32 werden als metallische Oberflächenbeschichtung durch einen galvanischer Prozess auf den galvanisierbaren Kunststoff 13 aufgebracht, wobei die Galvanisierung der Komponenten 12, 14, 24, 34 des Schaltungsträgers 7 in einem Arbeitsgang durchgeführt wird.
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Der Schaltungsträger 7 wird vorzugsweise in sogenannter MID-2K-Technik ausgebildet. Er ist als spritzgegossener Schaltungsträger 7 aus Kunststoff in MID-Technik (Moulded Interconnected Device ) hergestellt, insbesondere im Zweikomponentenspritzguss. Durch MID-Technik lassen sich dreidimensionale Schaltungsstrukturen realisieren. Ein Kunststoff-Vorspritzling aus galvanisierbarem Kunststoff wird mit einem zweiten, nicht galvanisierbaren Kunststoff teilweise überspritzt. Die teilweise hervorstehenden Oberflächen des Vorspritzlings werden durch einen galvanischen Prozess mit einer metallischen Oberfläche beschichtet, so dass die dreidimensionale außen liegende Leiterbahnen 14, 24, 34, die Leitkleberdome 22, 32 und die ersten Kontaktmittel 12 entstehen. Der Schaltungsträger 7 zeichnet sich durch hohe Gestaltungsfreiheit aus insbesondere durch die Integration elektrischer und mechanischer Funktionen. Dadurch lässt sich die Anschlusseinheit für die Druckmesszelle besonders kompakt aufbauen.
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Aufbau und Wirkungsweise von Druckmesszellen sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt, siehe beispielsweise das eingangs zitierte Dokument
WO 2009/007286 A2 , so dass hier nicht im Detail darauf eingegangen wird.
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Der Schaltungsträger 7 wird auf die nicht dargestellte Druckmesszelle aufgesetzt, wobei Form und Abmessungen des im Wesentlichen zylinderförmig ausgeführten zweiten Trägerabschnitts 30 an Form und Abmessungen der Druckmesszelle angepasst sind, und wobei der zweite Trägerabschnitt 30 zwei Stege 38 zur Ausrichtung der Drehlage und zur mechanischen Fixierung an der Druckmesszelle aufweist. Zur elektrischen Kontaktierung der Kontaktpunkte der Druckmesszelle mit Leiterbahnen 34 des Schaltungsträgers 7 sind die vier ersten Leitkleberdome 32 ausgebildet, auf deren Oberseite zur elektrischen Kontaktierung und mechanischen Befestigung von Druckmesszelle und Schaltungsträger 7 Leitkleber aufgebracht werden kann. Bei der Montage ermöglichen die oben erwähnten Stege 38 die drehlagerichtige Positionierung der vier ersten Leitkleberdome 32 mit korrespondierenden Kontaktflächen der Druckmesszelle. Außerdem können die Stege 38 mit entsprechenden Klebeflächen an der Druckmesszelle verklebt werden. Der zylindrische zweite Trägerabschnitt 30 des Schaltungsträgers 7 wird abgeschlossen durch zwei gegenüberliegende Zentrierstege 37, welche in der zu den ersten Leitkleberdomen 32 entgegengesetzte Achsrichtungen überstehen. Nach oben hin geht der zylindrische zweite Trägerabschnitt 30 des Schaltungsträgers 20 in einen rechteckförmigen Mittelabschnitt 20 zur Aufnahme einer nicht dargestellten Leiterplatte über, an dessen einer Seite im mittleren Abschnitt in Achsrichtung ein Mittelsteg 26 angeordnet ist, auf dessen außen liegender Seite ein Fixierkleber zur Befestigung der Leiterplatte mit dem Schaltungsträger 7 aufgebracht werden kann. Weiterhin sind auf der Seite des rechteckförmigen Mittelabschnitts 20 des Schaltungsträgers 7, welcher der Aufnahme der Leiterplatte dient, die acht zweiten Leitkleberdome 22 angeordnet. Diese stehen gegenüber dem rechteckförmigen Grundkörper des Mittelabschnitts 20 etwas nach außen über. Sie werden zur elektrischen Kontaktierung der Leiterplatte mit den Leiterbahnen 24 mit Leitkleber versehen.
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Nach oben hin läuft der Schaltungsträger 7 wiederum in den zylinderförmigen ersten Trägerabschnitt 10 aus. Wie aus 3 ersichtlich ist, weisen die Metallschichten 12.1 der vier ersten Kontaktmittel 12 eine „Tränenform“ mit einem schmalen Ende 12.3 und einem breiten Ende 12.4 auf. Hierbei dienen die schmalen und breiten Enden als Orientierungsmerkmale um den Schaltungsträger 7 drehrichtig einzubauen. Zusätzlich sind in den schmalen Enden jeweils Durchkontaktierungen 16 zu einer korrespondierenden Leiterbahn 14 eingebracht, um die Orientierung zu erleichtern und die erforderliche wirksame Kontaktfläche nicht einzuschränken, welche in Abhängigkeit vom zweiten Kontaktmittel im Anbausteuergerät vorzugsweise kreisrund ist. Die Orientierung lässt sich durch die dargestellte Positionierung der vier ersten Kontaktmittel 12 weiter verbessern. So sind im dargestellten Ausführungsbeispiel die unteren zwei benachbarten tränenförmigen ersten Kontaktmittel 12 beispielsweise so angeordnet, dass die beiden breiten Enden einander zugewandt sind. Die oberen zwei benachbarten tränenförmigen ersten Kontaktmittel 12 sind beispielsweise so angeordnet, dass die beiden schmalen Enden einander zugewandt. Die vier ersten Kontaktmittel 12 sind durch Trennstege 15 voneinander getrennt, welche während des Spritzvorgangs aus nicht galvanisierbaren Kunststoff 11 hergestellt werden. Die Trennstege 15 ermöglichen in vorteilhafter Weise eine bessere Potentialtrennung und können Kurzschlüsse zwischen den ersten Kontaktmitteln 12 verhindern, welche durch leitenden Schmutz, wie beispielsweise Metallspäne verursacht werden können.
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Am zylinderförmigen ersten Trägerabschnitt 10 des Schaltungsträgers 7 ist in Verlängerung zum Mittelsteg 26 ein mittlerer Zentriersteg 28 angeordnet, welcher mit einer entsprechenden Zentrierhilfe der Leiterplatte zusammenwirkt. Die Leiterplatte kann mit elektronischen Bauteilen, wie beispielsweise eine integrierte Schaltung, Widerstände, Kondensatoren usw. bestückt werden. Zudem weist die Leiterplatte seitliche Aussparungen auf, welche mit den äußeren Zentrierstegen 37 des Schaltungsträgers 7 zusammenwirken. An der Rückseite weist die Leiterplatte acht
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Leitkleberflächen auf, über die eingehenden Signale der Druckmesszelle und die ausgehenden Signale geführt werden, welche an die ersten Kontaktmittel weitergegeben werden. Über die zweiten Leitkleberdome 22 und die Leiterbahnen 24 im rechteckförmigen Mittelabschnitt 20 des Schaltungsträgers 7 sowie die Leiterbahnen 34 und ersten Leitkleberdome 32 im zweiten Trägerabschnitts 30 des Schaltungsträgers 7 werden die Leitkleberflächen der Leiterplatten mit den Kontaktpunkten der Druckmesszelle über entsprechende Leitkleberverbindungen elektrisch leitend verbunden. In derselben Art und Weise werden die Ausgangssignale der integrierten Schaltung von der Leiterplatte an die ersten Kontaktmittel 12 geführt. So werden die Ausgangssignale wiederum über die entsprechenden Leitkleberflächen mit den zweiten Leitkleberdomen 22 mittels Leitkleber kontaktiert. Die mit dem jeweiligen Dom 22 in elektrischem Kontakt stehende außen liegende Leiterbahn 24 wird auf dem Mittelabschnitt 20 in Richtung erste Kontaktelemente 12 des ersten Trägerabschnitts 10 geführt. Die als Metallschicht 12.1 ausgeführten ersten Kontaktmittel 12 stellen dann die Kontaktflächen für eine trennbare elektrische Verbindung her. Der nicht gezeigte Gegenpart besteht beispielsweise aus vier als Kontaktfedern oder Federstifte ausgeführten zweiten Kontaktelementen 5, welche im elektrischen Steuergerät verankert sind und mit der vorgegebenen Kontaktkraft F auf die ersten Kontaktmittel 12 wirken.
Die beschriebene Anschlusseinheit für eine Druckmesszelle eignet sich insbesondere für den Einsatz bei Bremssystemen in Kraftfahrzeugen, ist jedoch hierauf nicht eingeschränkt. Insbesondere bei Bremssystemen der Premiumklasse kommt eine Vielzahl von Drucksensoren zum Einsatz bei nur begrenztem Bauraum. Ein bauraumminimierter Drucksensor eignet sich daher gerade für diese Anwendung.