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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen eines Flusensiebs eines Wäschetrocknungsgeräts sowie ein Wäschetrocknungsgerät zum Durchführen dieses Verfahrens.
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Wäschetrocknungsgeräte können als Wäschetrockner oder als Waschtrockner ausgeführt sein, wobei unter dem Begriff Wäschetrockner ein Gerät verstanden wird, mittels dessen Wäsche lediglich getrocknet werden kann, während unter dem Begriff Waschtrockner ein Gerät verstanden wird, mittels dessen Wäsche außer getrocknet auch (vor dem Trocknen) gewaschen werden kann.
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In Wäschetrocknungsgeräten werden Wäschestücke unabhängig vom angewandten Trocknungsprinzip (z. B. Ablufttrockner, Kondensationstrockner, Trocknung unter Verwendung einer Wärmepumpe) des jeweiligen Geräts dadurch getrocknet, dass durch das Behältnis, in dem sich die zu trocknende Wäsche befindet (üblicherweise eine Trommel), heiße oder zumindest warme Luft geführt wird. Diese somit auch durch die zu trocknenden Wäschestücke zu führende bzw. geführte warme bis heiße Luft wird allgemein als Prozessluft bezeichnet. Der diese Prozessluft tragende Luftstrom reißt während des Trocknungsvorgangs bekanntlich mehr oder weniger große Flusen aus der zu trocknenden Wäsche und transportiert sie mit sich. Deshalb weisen Wäschetrocknungsgeräte, luftstromtechnisch betrachtet, irgendwo hinter der Trommel ein Flusensieb auf, das die mitgerissenen Flusen zurückhält. Naturgemäß setzt sich dieses Flusensieb mehr und mehr mit diesen mitgerissenen Flusen zu und hemmt so immer mehr den eigentlich erwünschten effektiven Durchzug der Prozessluft durch das Flusensieb und somit letztendlich durch die zu trocknende Wäsche. Um diesen Durchzug wieder herzustellen, musste man in früheren Zeiten das Flusensieb nach jedem Trocknungsvorgang von Hand reinigen. Moderne Wäschetrocknungsgeräte haben allerdings bereits eine Vorrichtung samt Steuerung eingebaut, mittels derer sich das Flusensieb automatisch reinigen, also von den eingesammelten Flusen befreien lässt. Bei einem solchen Reinigungsvorgang wird dem Flusensieb nach jedem Trocknungsvorgang bei abgeschaltetem Prozessluftgebläse eine Reinigungsflüssigkeit zugeführt, welche die Flusen, die sich am Flusensieb angesammelt haben, von diesem wegspült und mit sich reißt. Üblicherweise werden diese weggespülten Flusen dann in einem Flusensammelbehälter gesammelt.
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Dabei hat sich jedoch gezeigt, dass mittlere und große angesammelte Flusenmengen relativ gut vom Flusensieb entfernbar sind, und dies insbesondere dann, wenn die Flusen gut in sich zusammenhängen. Kleinere Flusenmengen, und insbesondere solche, die in sich nicht oder kaum zusammenhängen, bleiben dabei allerdings häufig weiterhin am Flusensieb hängen, was nicht nur den Reinigungseffekt als solchen verschlechtert, sondern auch die Durchlässigkeit von Prozessluft bei nachfolgenden Trocknungsvorgängen. Dies hat nicht nur für später erfolgende Reinigungsvorgänge eine zunehmende Ineffizienz dieser Reinigungsvorgänge zur Folge, da sich diese kleinteiligen Flusen zunehmend mehr und mehr ansammeln, ohne sich bei den bekannten Reinigungsvorgängen entfernen zu lassen, sondern auch einen von Trocknungsvorgang zu Trocknungsvorgang stetig zunehmenden Energieverbrauch, da das sich stetig zusetzende Flusensieb der Prozessluft nachfolgender Trocknungsvorgänge zunehmend mehr lufttechnischen Widerstand entgegensetzt. Weiterhin beeinflusst dies auch die nachfolgenden Trocknungsvorgänge in ihrer Effizienz aufgrund der stetig nachlassenden Luftdurchlässigkeit.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, welches die vorgenannten Nachteile weitestgehend vermeidet, sowie ein Wäschetrocknungsgerät zur Durchführung dieses Verfahrens.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren sowie durch ein Wäschetrocknungsgerät gemäß entsprechendem unabhängigem Patentanspruch gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in abhängigen Patentansprüchen gekennzeichnet, wobei bevorzugten Ausführungsformen des Verfahrens bevorzugte Ausführungsformen des Wäschetrocknungsgeräts entsprechen und umgekehrt, und dies auch dann, wenn darauf hierin nicht explizit hingewiesen ist..
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Reinigen eines Flusensiebs eines Wäschetrocknungsgeräts weist demnach die Merkmale auf, dass dem Flusensieb eine beim Trocknen von Wäschestücken üblicherweise verwendete Prozessluft zugeführt und während des Zuführens der Prozessluft das Flusensieb mittels einer Reinigungsflüssigkeit bespült wird.
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Demgemäß wird ein verbesserter Reinigungseffekt erzielt durch eine kombinierte Anwendung von Prozessluft und Reinigungsflüssigkeit.
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Bevorzugt ist es, das erfindungsgemäße Verfahren jeweils nach fünf bis zehn Trocknungsvorgängen durchzuführen.
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Ebenfalls bevorzugt ist es, dass das erfindungsgemäße Verfahren im Anschluss an einen als solchen bereits bekannten Grobreinigungsvorgang, der ohne strömende Prozessluft erfolgt, ausgeführt wird. Dadurch wird die kombinierte Anwendung der Prozessluft und der Reinigungsflüssigkeit konzentriert auf solche Verunreinigungen, die sich mit den bekannten Mitteln nicht entfernen lassen, und die Wirksamkeit des Verfahrens somit nochmals verbessert.
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Weiterhin bevorzugt ist es, das erfindungsgemäße Verfahren unmittelbar nach einem Trocknungsvorgang durchzuführen.
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Weiterhin bevorzugt ist es auch, dass beim erfindungsgemäßen Verfahren die Reinigungsflüssigkeit beim Bespülen dem Flusensieb in einem Anströmwinkel zugeführt wird, dessen Wert zwischen 0° und 90° beträgt.
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Außerdem bevorzugt ist es, in dem erfindungsgemäßen Verfahren die Prozessluft dem Flusensieb von einer Seite des Flusensiebs aus zuzuführen, von der aus die Prozessluft dem Flusensieb auch bei einem üblichen Trocknungsvorgang zugeführt wird.
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Alternativ dazu ist es bevorzugt, in dem erfindungsgemäßen Verfahren die Prozessluft dem Flusensieb von einer Seite des Flusensiebs aus zuzuführen, die entgegengesetzt zu derjenigen Seite ist, aus der die Prozessluft dem Flusensieb bei einem üblichen Trocknungsvorgang zugeführt wird.
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Das erfindungsgemäße Wäschetrocknungsgerät mit einem Flusensieb zeichnet sich dadurch aus, dass es eingerichtet ist zur Durchführung eines Verfahrens zum Reinigen des Flusensiebs mit folgenden Merkmalen: Dem Flusensieb wird eine beim Trocknen von Wäschestücken üblicherweise verwendete Prozessluft zugeführt und während des Zuführens der Prozessluft wird das Flusensieb mittels einer Reinigungsflüssigkeit bespült.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachfolgend anhand der beigefügten, schematisch ausgeführten Zeichnung näher erläutert. In dieser Zeichnung zeigen:
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1 ein stark schematisiert dargestelltes Flusensieb in einer perspektivischen Ansicht während eines erfindungsgemäßen Reinigungsvorgangs sowie
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die 2 und 3 das Flusensieb gemäß 1 in seitlicher Ansicht.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in schematischer perspektivischer Ansicht ein Flusensieb Fs eines Wäschetrocknungsgeräts während eines erfindungsgemäßen Reinigungsvorgangs. Es besteht, wie allgemein üblich, aus einem Rahmen und einem dazwischen gespannten Netz oder Gitter. Im normalen Trocknungsbetrieb passiert mit Flusen behaftete Prozessluft Pl das Flusensieb Fs. Die Flusen verfangen sich dabei im Netz bzw. Gitter und haften dort an. Dadurch verringert sich der maximal mögliche Durchsatz an Prozessluft Pl von Trocknungsvorgang zu Trocknungsvorgang mit dem bereits geschilderten Nachteil, dass der Trocknungsvorgang von Mal zu Mal länger dauert und somit auch von Mal zu Mal mehr Energie benötigt. Deshalb ist es bei modernen Wäschetrocknungsgeräten üblich, nach ca. 50 bis 100 Trocknungsvorgängen das Flusensieb Fs außerhalb eines Trocknungsvorgangs mittels einer Reinigungsflüssigkeit Fl zu bespülen, um so das Flusensieb Fs von den angesammelten Flusen zu befreien. Allerdings lassen sich dabei, wie eingangs bereits dargelegt, nicht sämtliche Flusen entfernen, denn insbesondere kleinere Flusen und solche, die kaum in sich miteinander zusammenhängen, bleiben häufig trotzdem am Flusensieb Fs haften, insbesondere in den Zwischenräumen zwischen den einzelnen Teilen des Netzes des Flusensiebs Fs. Dort jedoch können sie nicht von der Reinigungsflüssigkeit Fl erreicht werden.
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Es ist nun vorgesehen, Zwischenreinigungsvorgänge durchzuführen dergestalt, dass bei diesen Zwischenreinigungsvorgängen dem Flusensieb Fs nicht nur die Reinigungsflüssigkeit Fl zugeführt wird, z. B. schwallartig und/oder unter Druck, sondern, und dies im Gegensatz zu den bereits bekannten, üblichen Reinigungsvorgängen, zusätzlich auch Prozessluft Pl. Dies kostet natürlich zunächst einen gewissen zusätzlichen Energieaufwand, nämlich für den Ventilator der zuzuführenden Luft. Allerdings lassen sich damit auch kleinere Flusen und insbesondere Flusen, die nicht mit sich zusammenhängen, vom Flusensieb Fs lösen und entfernen, z. B. durch Drücken durch die Maschen des Gitternetzes des Flusensiebs Fs, was dann wiederum zu einer Energieeinsparung bei den nachfolgenden Trocknungsvorgängen führt.
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In 1 ist die zugeführte Prozessluft Pl stark schematisch als ein breiter Pfeil dargestellt, der dann letztendlich auf das Flusensieb Fs auftrifft und dieses passiert. Ebenso ist die zugeführte Reinigungsflüssigkeit Fl als ein breiter Pfeil dargestellt, der beispielsweise auch einen Schwall von Reinigungsflüssigkeit Fl symbolisieren kann. Dabei ist es günstig, die Reinigungsflüssigkeit Fl dem Flusensieb Fs in einem Anströmwinkel α von 0° bis 90°, bezogen auf seine Hauptoberfläche, zuzuführen. Auch dies ist in 1 symbolisch angedeutet.
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Es ist auch günstig, dieses Verfahren nach jeweils fünf bis zehn üblichen Trocknungsvorgängen durchzuführen. Weiterhin ist es auch günstig, dieses Verfahren unmittelbar im Anschluss an einen Trocknungsvorgang und/oder im Anschluss an einen zuvor durchgeführten vorbekannten Grobreinigungsvorgang durchzuführen.
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2 zeigt das Flusensieb Fs bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens, bei dem die Prozessluft Pl dem Flusensieb Fs von derselben Seite S des Flusensiebs Fs aus zugeführt wird, von der die Prozessluft Pl auch bei einem üblichen Trocknungsvorgang aus zugeführt wird.
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3 hingegen zeigt eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens, bei dem die Prozessluft Pl dem Flusensieb Fs von einer Seite S’ des Flusensiebs Fs aus zugeführt wird, die entgegengesetzt ist zu der Seite S, von der aus die Prozessluft Pl während eines üblichen Trocknungsvorgangs zugeführt wird. Dabei ist die zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens zuzuführende Prozessluft Pl in der 3 als ein normaler Pfeil dargestellt, bezeichnet mit dem Bezugszeichen „Pl“. Die zum Durchführen eines üblichen Trocknungsvorgangs zuzuführende Prozessluft Pl ist in 3 hingegen als gestrichelter Pfeil dargestellt und mit dem in Klammern gesetzten Bezugszeichen „(Pl)“ bezeichnet. Diese Variante hat den Vorteil, dass die zu entfernenden Flusen von einer Seite S’ aus angeblasen werden, die entgegengesetzt zu derjenigen Seite S ist, aus der sie an das Flusensieb Fs bei vorangegangenen Trocknungsvorgängen angedrückt worden sind, so dass sie sich durch die Reinigungsflüssigkeit Fl leichter lösen lassen als bei der Ausgestaltung nach 2.
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Bezugszeichenliste
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- Fs
- Flusensieb
- Pl
- Prozessluft
- Fl
- Reinigungsflüssigkeit
- α
- Anströmwinkel
- S, S'
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