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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines Magnetresonanzbildes mit einer Magnetresonanz-Tomographieanlage.
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Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein Verfahren, um auf einfache Weise in das Körperinnere eines Menschen zu sehen. Hierbei werden ein starker Magnet und elektromagnetische Wellen eingesetzt, um aussagekräftige Aufnahmen des Kopfes, der Wirbelsäule oder anderer Teile des Körpers zu erzeugen. Anhand dieser Aufnahmen kann zwischen gesundem und krankem Gewebe unterschieden werden. Bei dieser Art von Untersuchungen entstehen beim schnellen Schalten der Gradientenspulen von Magnetresonanztomographen laute Geräusche bis über 100 dB, die auf den Patienten einwirken und als störend empfunden werden. Dem wird entgegengewirkt, indem die Patienten Ohrenstöpsel und/oder Kopfhörer für die Untersuchung erhalten, um ihr Gehör zu schützen.
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Bei bestimmten klinischen Indikationen, z.B. bei einem Bandscheibenvorfall, kann die Erzeugung eines Magnetresonanzbildes einer schwangeren Patientin erforderlich sein. Dabei kann entweder eine Untersuchung der Patientin selbst oder des Fötus im Mutterleib durchgeführt werden. Dabei erhält die Patientin einen Gehörschutz, wobei der Fötus im Mutterleib respektive das ungeborene Kind dem lauten Schall der MR-Untersuchung ungeschützt ausgesetzt ist. Verschiedene Untersuchungen ergaben, dass der Fötus im Mutterleib sensibel auf Lärm reagiert, was eine vermehrte Bewegung zur Folge hat. Resultierend daraus entstehen Bewegungsartefakte, die die Bildqualität beim Erzeugen eines Magnetresonanzbildes stark verschlechtern.
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Neuere Magnetresonanz-Tomographieanlagen mit größerem Innendurchmesser (Patientenöffnung) weisen ein flaches Gradientenspulensystem auf, wodurch der Schall schlechter als bei einer kleinen Patientenöffnung gedämpft werden kann. Zusätzlich wirkt sich der Trend zu schnelleren MR-Untersuchungen mit höherer Bildqualität negativ auf die Schallexposition aus, wodurch verstärkt Bewegungsartefakte in Magnetresonanzbildern entstehen können.
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Wichtig für qualitativ hochwertige Aufnahmen ist die Ruhelage der Patientin und des Fötus, so dass Magnetresonanzbilder ohne Bewegungsartefakte erstellt werden können.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein hinsichtlich des Geräuschschutzes verbessertes Verfahren zur Erzeugung eines Magnetresonanzbildes anzugeben.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren der eingangs genannten Art mit den folgenden Schritten vorgesehen:
- – Positionieren eines Patienten in der Magnetresonanz-Tomographieanlage;
- – Bedecken des in dem Magnetresonanzbild abzubildenden Bereichs des Patienten mit einer schalldämmenden Decke; und
- – Erzeugen des Magnetresonanzbildes.
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Erfindungsgemäß erfolgt eine Geräuschdämmung mittels einer schalldämmenden Decke. Dadurch werden keine Bewegungen des Fötus angeregt, wodurch Bewegungsartefakte verhindert werden können. Daher ist mit dem erfindungsgemäßen Verfahren die Erzeugung störungsfreier Magnetresonanzbilder möglich. Überdies wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine aus Lärmschutzaspekten sichere Untersuchung eines Fötus oder Embryos in einer Magnetresonanz-Tomographieanlage sichergestellt. Das Verfahren kann bei menschlichen und tierischen Patienten durchgeführt werden.
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Zweckmäßig wird eine Körperspule der Magnetresonanz-Tomographieanlage an dem Patienten positioniert und angepasst. Diese Positionierung dient zur Anpassung an die jeweilige Körpergröße des Patienten.
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Vorzugsweise kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der Rücken oder der Bauch der Patientin durch die schalldämmende Decke, vorzugsweise bis zur Brust, abgedeckt werden. Rücken und Bauch der Patientin werden abgedeckt, um eine bestmögliche Schalldämmung für den Fötus im Mutterleib zu gewährleisten. Eine Bedeckung des zu untersuchenden Bereichs der Patientin vom Bauchansatz bis zum Oberschenkel ist bereits ausreichend, jedoch wird ein noch besserer Schallschutz gewährleistet, wenn die Decke von der Brust bis zum Oberschenkel reicht. Damit wird erreicht, dass der relevante Bereich komplett bedeckt ist, um den Fötus im Mutterleib ausreichend vor Schall zu schützen.
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Eine zumindest einseitig aus einem schalldämmenden Material, wie Schaumgummi, offenporigem Schaumstoff, Chloropren-Kautschuk, Kunststoff oder Kunstleder hergestellte schalldämmende Decke kann dazu verwendet werden. Es ist vorteilhaft, wenn das schalldämmende Material auf der Außenoberfläche der schalldämmenden Decke – in Bezug der der Patientin zugewandten innenseitigen Oberfläche – vorgesehen ist. Hierzu eignen sich besonders Kunststoffe, die eine geringe magnetische Suszeptibilität aufweisen. Zu nennen wären beispielsweise Polycarbonat oder Polystyrol, wobei diese Werkstoffe eine gute Haltbarkeit und Verarbeitbarkeit aufweisen und unmagnetisch, elektrisch nicht leitfähig und biokompatibel sind und infolgedessen nicht zu Hautreizungen oder dergleichen führen. Selbstverständlich sind Kombinationen mehrerer Materialien im Hinblick darauf, dass die obigen genannten Werkstoffe innen- als auch außenseitig auf der schalldämmenden Decke vorgesehen sein können, möglich.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann es weiterhin vorgesehen sein, dass eine zumindest einseitig aus einem porösen oder faserigen Material, beispielsweise Naturwolle oder Filz, hergestellte schalldämmende Decke verwendet wird. Die genannten porösen oder faserigen Materialien sind besonders effizient für die Absorption von Schall, da sie eine große innere Oberfläche aufweisen. Vor allem ist diese große innere Oberfläche bei hohen Frequenzen zweckdienlich, die als hoher Ton vom Patienten wahrgenommen werden.
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Hinsichtlich der Außenseite wie auch der Innenseite der schalldämmenden Decke sind bei dem erfindungsgemäßen Verfahren beliebige Kombinationen der genannten Materialien möglich. Vorteilhafterweise wird ein dichtes Material zur Verhinderung der Schallübertragung zwischen Schallquelle und Patient auf der äußeren Oberfläche der schalldämmenden Decke vorgesehen. Somit wird der direkte Schallweg unterbrochen. Für die innenseitige Fläche die dem Patienten zugewandt ist, ist poröses oder faseriges Material vorgesehen, das hohe Frequenzen dämpft. Dadurch wird eine optimale Geräuschdämmung und ein Geräuschschutz ermöglicht.
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Die schalldämmende Decke kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zumindest einseitig eine geometrische Oberflächenstruktur, vorzugsweise in Trapezform oder in Pyramidenform, aufweisen. Diese bewirkt durch die Formgebung eine beträchtliche Absorption der durch die Magnetresonanz-Tomographieanlage erzeugten Geräusche. Hieraus ergibt sich, dass der Fötus im Bauch der Patientin vor lautem Schall geschützt wird. Darüber hinaus sind weitere geometrische Formen möglich, etwa eine Dreiecksstruktur, ein Noppenprofil oder Prismenprofil, die eine Absorption von Geräuschen verbessern.
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Ferner ist es denkbar, eine schalldämmende Decke lediglich abschnittsweise mit den genannten Materialien und/oder dem geometrischen Oberflächenstrukturen vorzusehen.
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Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, dass eine schalldämmende Decke verwendet wird, die an wenigstens einem Ende, vorzugsweise an beiden gegenüberliegenden Enden, einen elastischen Bund aufweist. Somit wird ein Eindringen von durch die Magnetresonanz-Tomographieanlage erzeugten Schallwellen am oberen und unteren Ende der Decke verhindert. Natürlich bestehen auch weitere Möglichkeiten um ein Eindringen von Schallwellen zu verhindern, beispielsweise durch Benutzung eines Gürtels, der je nach Patientengröße oder Patientenumfang fester zugeschnürt kann, um einen optimalen Sitz zu gewährleisten.
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Es ist hierbei ebenso vorstellbar, dass eine einen Klettverschluss am Bund aufweisende schalldämmende Decke verwendet wird. Dies ist vorteilhaft, da die schalldämmende Decke ohne großen Aufwand je nach Patientenumfang angepasst werden kann. Somit kann die schalldämmende Decke in ihrer Größe variiert werden, sodass neben Patientinnen mit Einkindschwangerschaften auch Patientinnen mit Mehrlingsschwangerschaften mittels der schalldämmenden Decke bedeckt werden können.
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Daneben betrifft die Erfindung eine Magnetresonanz-Tomographieanlage, ausgebildet zur Durchführung eines bildgebenden Verfahrens der beschriebenen Art, mit einer schalldämmenden Decke, die zur Dämmung von von der Magnetresonanz-Tomographieanlage im Betrieb erzeugten Geräuschen ausgebildet ist.
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Daneben betrifft die Erfindung die Verwendung eines schalldämmenden Materials, insbesondere einer schalldämmenden Decke, zur Geräuschdämmung bei der Erzeugung eines Magnetresonanzbildes mit einer Magnetresonanz-Tomographieanlage.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand der folgenden Ausführungsbeispiele sowie aus den Zeichnungen. Die Zeichnungen sind schematische Darstellungen und zeigen:
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1 eine Seitenansicht eines Patienten bei einer Magnetresonanzbildaufnahme gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren;
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2 eine geschnittene Ansicht einer Decke zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens; und
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3 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Decke zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt eine Seitenansicht einer Patientin 4 bei einem Verfahren zur Erzeugung eines Magnetresonanzbildes. Eine schalldämmende Decke 1 ist in Umfangsrichtung um den Untersuchungsbereich gewickelt. Die schalldämmende Decke 1 weist an den gegenüberliegenden Enden 2, 9 jeweils einen elastischen Bund 3, 10 auf. Durch eine Magnetresonanz-Tomographieanlage (nicht dargestellt) erzeugte Schallwellen werden weitgehend von der schalldämmenden Decke 1 absorbiert Wie durch den Pfeil 11 angedeutet ist, wird die schalldämmende Decke 1 um den zu untersuchenden Bereich der Patientin 4 gewickelt. Die schalldämmende Decke 1 bedeckt im Wesentlichen den Bauch der Patientin 4, wie in 1 gezeigt ist. Alternativ kann sich der abgedeckte Bereich vom Oberschenkel bis zur Brust erstrecken, wie durch die gestrichelte Linie 5 angedeutet ist. Infolgedessen wird ein besonders guter Schallschutz gewährleistet, wodurch ein Fötus im Bauch der Patientin 4 vor lautem Schall geschützt wird.
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Die schalldämmende Decke 1 weist an dem elastischen Bund 3, 10 jeweils einen Klettverschluss 6 auf, der auf der ganzen Länge der schalldämmenden Decke 1 angeordnet ist. Der Klettverschluss 6 besteht aus zwei Elementen, wobei das erste Element Widerhaken, das zweite Schlaufen aufweist. Miteinander verbunden ergeben sie einen lösbaren Verschluss. Somit lassen sich unterschiedlich große Patienten sowie Patienten mit Einkind- oder Mehrlingsschwangerschaften bedecken, mittels des Klettverschlusses 6, 10 erfolgt eine Anpassung an unterschiedliche Körpergrößen, wodurch ein Eindringen von Schallwellen vermieden wird.
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Mittels der schalldämmenden Decke 1 mit dem elastischen Bund 3, 10 und dem Klettverschluss 6 lässt sich der Fötus im Bauch der Patientin 4 vor Schallwellen schützen, sodass keine unerwünschten Bewegungen des Fötus angeregt werden, was zu verminderten Bewegungsartefakten führt. Dadurch sind aussagekräftige Bildaufnahmen mit einer Magnetresonanz-Tomographieanlage realisierbar, ohne dass Nachteile für den Fötus zu erwarten sind.
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2 zeigt einen Schnitt durch die schalldämmende Decke 1, die eine außenseitige Oberfläche 7 eine innenseitige Oberfläche 12 aufweist. Die innenseitige Oberfläche 12 besteht aus Naturwolle, einem weichen Material mit großer innerer Oberfläche, dadurch ist die Absorption von Schall besonders wirksam. Insbesondere bei hohen Frequenzen ist dies zweckdienlich, die als hoher Ton vom Patienten wahrgenommen werden. Die außenseitige Oberfläche 7 besteht aus einem schalldämmenden Material, in dem dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich dabei um Chloropren-Kautschuk. Dieses Material weist eine dichte, aber dennoch ausreichend flexible Oberflächenbeschaffenheit auf und ist demnach für die Schalldämmung wie auch für die Anpassung an den Körper der Patientin 4 optimal geeignet.
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3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Decke in einer geschnittenen Ansicht. Die schalldämmende Decke 13 besteht aus demselben Material wie die in 2 dargestellte Decke 1. Selbstverständlich sind beliebige Kombinationen im Hinblick auf Materialwahl für die außen- und innenseitige Oberfläche möglich. Im Unterschied zur 2 weist die Decke 13 an der innenseitigen Oberfläche 12 eine trapezförmige Oberflächenstruktur 8 auf, die eine schalldämmende Wirkung besitzt. Durch die geometrische Form der Oberflächenstruktur 8 wird die Schallausbreitung gedämpft.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.