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Die Erfindung betrifft einen Lamellenabscheider mit mehreren parallel zueinander angeordneten, hohlen Lamellen, deren jeweils zwei einen in einer Strömungsrichtung von einem Fluid durchströmten Strömungsraum bilden, welcher Strömungsraum an zwei jeweils zu der Strömungsrichtung parallelen Seiten von den jeweils zwei parallel zueinander angeordneten Lamellen begrenzt ist.
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Ein solcher Lamellenabscheider zum Abscheiden bzw. Abtrennen einer Flüssigkeitsphase aus einem feuchten Gas ist beispielsweise aus der
EP 0 272 765 A1 bekannt oder wird zum Beispiel unter einer Produktlinienbezeichnung, MB 627, der Firma Burgess-Manning vertrieben.
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Bei diesem Lamellenabscheider sind eine Vielzahl von Lamellen parallel zueinander – in Form eines Lamellenpaketes – angeordnet. Dadurch bilden sich zwischen jeweils zwei von den parallel angeordneten Lamellen Strömungsräume aus, welche von einem Fluid in einer Strömungsrichtung durchströmt wird. Diese Strömungsräume werden jeweils an zwei jeweils zu der Strömungsrichtung parallelen Seiten von den jeweils zwei parallel zueinander angeordneten Lamellen begrenzt.
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Jede Lamelle ist bei diesem Lamellenabscheider zig-zack-förmig ausgebildet, sodass die Strömungsräume zwischen den Lamellen jeweils eine labyrinthartige Form bzw. Ausgestaltung aufweisen.
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Die Lamellen sind hohl, d.h. sie besitzen innere Hohlräume, wobei durch geeignet positionierte Schlitze in den Lamellen eine strömungstechnische Verbindung zwischen den Strömungsräumen und den entsprechenden Hohlräumen der die jeweiligen Strömungsräume begrenzenden Lamellen gegeben ist.
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Durchströmt ein Fluid, beispielsweise das die Flüssigkeitsphase aufweisende, feuchte Gas, das Lamellenpaket bzw. die Strömungsräume der Lamellen des Lamellenabscheiders in Strömungsrichtung, so wird das feuchte Gas bzw. der feuchte Gasstrom beim Durchströmen der zig-zack-förmigen Strömungsräume mehrfach – entsprechend der zig-zack-Form – umgelenkt.
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Auf Grund einer höheren Massenträgheit der Flüssigkeitsphase, d.h. von Flüssigkeitströpfchen im feuchten Gas, in Bezug auf eine gasförmige Phase im feuchten Gas und einer beim Umlenken des feuchten Gasstroms auf den Gasstrom wirkenden Zentrifugalkraft werden die Flüssigkeitströpfen gegen die Lamellen geschleudert und fließen dort über die Schlitze in den Lamellen in die Hohlräume der Lamellen ab.
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Die die Hohlräume aufweisenden Lamellen sind jeweils an den weiteren beiden, zu der Strömungsrichtung parallelen Seiten offen, sodass dort die Flüssigkeitströpfchen bzw. die Flüssigkeitsphase das Lamellenpaket „seitlich“ verlassen kann.
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In der Regel besitzt ein solcher Lamellenabscheider einen Abflusskanal, in welchen die das Lamellenpaket „seitlich“ verlassende Flüssigkeitsphase unter Schwerkrafteinwirkung gesammelt und aus dem Lamellenabscheider abgeleitet wird.
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Das um die Flüssigkeitsphase reduzierte Fluid bzw. entfeuchtete bzw. getrocknete Gas verlässt bei Weiterströmung in Strömungsrichtung das Lamellenpaket.
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In Abhängigkeit einer Ausrichtung eines solchen Lamellenabscheiders im dreidimensionalen Raum und damit der absoluten (Durch-)Strömungsrichtung des Fluids durch den Lamellenabscheider unterscheidet man eine „flow up“, „flow down“ und „horizontal flow“ Position des Lamellenabscheiders.
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Ist der Lamellenabscheider derart im Raum ausgerichtet, dass das Fluid den Lamellenabscheider im Wesentlichen in Vertikalrichtung von unten nach oben bzw. von oben nach unten durchströmt, so liegt eine „flow up“ bzw. eine „flow down“ Position des Lamellenabscheiders vor.
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Bei einem Lamellenabscheider in „horizontal flow“ Position ist der Lamellenabscheider derart im Raum ausgerichtet, dass das Fluid den Lamellenabscheider im Wesentlichen in Horizontalrichtung durchströmt.
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Bei diesen „flow up“, „flow down“ bzw. „horizontal flow“ Positionen des Lamellenabscheiders können auch verkippte Einbaulagen vorgesehen sein, wobei der jeweilige Grad der Verkippung durch Angabe eines Verkippungswinkels, beispielsweise 45° „flow up“ bzw. 45° „flow down“ oder 45° „horizontal flow„, gekennzeichnet ist.
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Es ist bekannt, dass solche Lamellenabscheider im industriellen Umfeld zur Phasentrennung bei Fluiden aus einem Mehrphasengemisch, beispielsweise zur Abtrennung einer Flüssigkeitsphase aus einem feuchten Gasstrom, verwendet werden.
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Derartige Lamellenabscheider weisen den Nachteil auf, dass die „seitlich“ aus den Hohlräumen der Lamellen bzw. seitlich aus dem Lamellenpaket austretende Flüssigkeitsphase durch das in den Strömungsräumen, welche ebenfalls – im Obigem Verständnis – „seitlich“ offen sind, d.h. auch die Strömungsräume sind jeweils an den zwei, jeweils zu der Strömungsrichtung parallelen, nicht von den zueinander angeordneten Lamellen begrenzten Seiten offen, mitgerissen wird („Brunneneffekt“).
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Dadurch wird das an sich schon entfeuchtete bzw. – im Allgemeinen – das um die abgeschiedene Phase reduzierte Fluid wieder befeuchtet bzw. mit dieser angereichert. Auch wird die Ableitung der Flüssigkeitsphase gestört.
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Dies führt dazu, dass die Abscheidung der Flüssigkeitsphase vermindert und dadurch eine Effizienz des Lamellenabscheiders verringert wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Lamellenabscheider zur Verfügung zu stellen, der die Nachteile im Stand der Technik vermeidet, welcher konstruktiv einfach und kostengünstig realisierbar ist und eine hohe Effizienz beim Abscheiden, insbesondere von Flüssigkeitsphasen aus Mehrphasenfluiden, besitzt.
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Die Aufgabe wird durch einen Lamellenabscheider mit den Merkmalen gemäß dem unabhängigen Patentanspruch gelöst.
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Dieser Lamellenabscheider weist mehrere parallel zueinander angeordnete, hohle Lamellen auf.
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Jeweils zwei von diesen Lamellen bilden einen in einer Strömungsrichtung von einem Fluid durchströmten Strömungsraum. Dieser Strömungsraum ist an zwei jeweils zu der Strömungsrichtung parallelen Seiten von den jeweils zwei parallel zueinander angeordneten Lamellen begrenzt.
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Diese beiden Seiten sollen der Anschaulichkeit und Einfachheit halber im Folgenden als Lamellenseiten bezeichnet werden. Die sie begrenzenden Flächen der Lamellen werden kurz als Lamellenflächen bezeichnet.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Strömungsraum zusätzlich an zumindest einer weiteren zu der Strömungsrichtung parallelen Seite abgeschlossen ist.
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Diese zumindest eine weitere zu der Strömungsrichtung parallelen Seite, welche damit keine Lamellenseite ist, soll der Anschaulichkeit und Einfachheit halber im Folgenden nur als Seite bezeichnet werden. Entsprechendes gilt auch für eine zweite, solche weitere zu der Strömungsrichtung parallele Seite, welche auch keine Lamellenseite ist.
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Der Vollständigkeit halber sollen die beiden senkrecht zur Strömungsrichtung ausgerichteten Seiten des Strömungsraums als Eintrittsseite bzw. als Austrittsseite (des Fluids) bezeichnet werden. Über die Eintrittsseite tritt das Fluid in den Strömungsraum ein; über die Austrittsseite tritt das Fluid aus dem Strömungsraum aus.
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Anders ausgedrückt, der Strömungsraum wird – in seinen zu der Strömungsrichtung parallelen Seiten – von den beiden Lamellenseiten und den beiden Seiten begrenzt. Senkrecht dazu wird der Strömungsraum durch die Eintrittseite und die Austrittsseite begrenzt.
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Begrenzt meint damit eine Begrenzung im allgemeinen Sinne, welche eine physische Begrenzung, wie im Falle der Lamellenseite durch die Lamellen(-fläche), oder auch eine „imaginäre“ Begrenzung, wie im Falle der Seite durch eine „gedankliche“ Fläche, sein kann.
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Vereinfacht und anschaulich ausgedrückt, sieht die Erfindung vor, dass der Strömungsraum zumindest an einer dieser Seiten abgeschlossen ist.
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Abgeschlossen meint hierbei, dass ein strömungstechnisch dichter Abschluss, beispielsweise eine Wand, besteht, welcher ein Über- bzw. Ausströmen des den Strömungsraum durchströmenden Fluids über diesen Abschluss hinweg verhindert.
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Dadurch erreicht die Erfindung, dass der Strömungsraum an dieser abgeschlossenen Seite gegenüber demjenigen Raum, über welchem eine aus dem Fluid abgetrennte Phase nach Abrennung vom Fluid bzw. nach Abscheidung aus dem Fluid aus dem Lamellen, dem Lamellenpakt und dem Lamellenabscheider abgeführt wird (Flüssigkeitsraum) abgeschlossen ist. Kurz, die Erfindung schließt den Strömungsraum gegenüber dem Flüssigkeitsraum ab, wodurch ein Überströmen des den Strömungsraum durchströmenden Fluids in den Flüssigkeitsraum verhindert wird. Kurz auch, die Erfindung sieht vor eine Luftseite des Lamellenabscheiders gegenüber der Flüssigkeitsseite strömungstechnisch abzuschließen.
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Dadurch kann ein Mitreißen von der bzw. von Teilen der aus dem Fluid abgeschiedenen, sich in dem Flüssigkeitsraum befindlichen Phase, beispielsweise von Flüssigkeit bzw. Flüssigkeitströpfchen, durch das den Strömungsraum durchströmende Fluid verhindert werden („Brunneneffekt“).
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Dieser Flüssigkeitsraum kann bei einem solchen Lamellenabscheider im Weitesten gebildet werden aus den Hohlräumen der Lamellen des Lamellenpakets sowie aus sich seitlich an das Lamellenpaket anschließende Hohlräume im Lamellenabscheider wie auch aus Abflusskanälen, über welche die aus dem Fluid abgeschiedene Phase aus dem Lamellenabscheider abgeführt werden kann.
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Der Mitreißeffekt bzw. der „Brunneneffekt“ wird durch die Erfindung insbesondere an seitlichen Enden der Lamellen, d.h. dort, wo die abgetrennte Phase das Lamellenpaket verlässt, verhindert.
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Durch den von der Erfindung vorgesehenen Abschluss des Strömungsraums an der Seite, erreicht die Erfindung über die Verhinderung des Mitreißens der bereits abgeschiedenen Phase bzw. über die Verhinderung des „Brunneneffekts“ hinaus, dass auch das Abführen dieser abgeschiedenen Phase aus dem Lamellenabscheider in beruhigter Strömung erfolgt. Insbesondere eine Strömung der abgeschiedenen Phase in einem Abflusskanal des Lamellenabscheiders erfolgt weitgehend turbulenzfrei.
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Weil dadurch mehr Phase aus dem Fluid abscheidbar wird, das Fluid nach Abscheidung der Phase den Lamellenabscheider mit höherer Reinheit bzw. Qualität, insbesondere – im Falle einer Flüssigkeitsabscheidung bzw. Trocknung – in trockenerem Zustand, verlässt und/oder höhere Fluidströme verarbeitbar werden, erhöht sich ein Wirkungsgrad und die Effizienz des Lamellenabscheiders.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Strömungsraum an derjenigen Seite abgeschlossen ist, welche an den Flüssigkeitsraum grenzt. Da gerade an dieser Seite der Brunneneffekt auftritt, kann durch dortigen Abschluss effektiv dem Brunneneffekt entgegengewirkt werden.
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Auch kann vorgesehen sein, dass der Strömungsraum an beiden Seiten abschlossen ist. Hierdurch wird ein noch weitergehender Abschluss des Strömungsraums nach allen Seiten hin erreicht, wodurch Mitreißeffekte nahezu gänzlich ausgeschlossen werden können.
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Nach einer konstruktiv einfachen und kostengünstig realisierbaren Weiterbildung ist vorgesehen, dass der den Strömungsraum zusätzlich an der zumindest einer weiteren zu der Strömungsrichtung parallelen Seite abschließende Abschluss ein Abschlussblech ist.
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Hier kann weiter vorgesehen sein, dass das Abschlussblech kammartig, insbesondere mit einer Vielzahl von Einstecköffnungen, in welche die Lamellen einsteckbar sind, ausgebildet ist. Hierdurch lassen sich eine einfache Montage sowie ein einfach erreichbarer wirkungsvoller Abschluss des Strömungsraums erreichen.
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Nach einer weiteren Weiterbildung ist vorgesehen, dass der den Strömungsraum zusätzlich an der zumindest einer weiteren zu der Strömungsrichtung parallelen Seite abschließende Abschluss unmittelbar an seitlichen Enden der zwei den Strömungsraum begrenzenden Lamellen angeordnet ist. Auch kann vorgesehen sein, dass der den Strömungsraum zusätzlich an der zumindest einer weiteren zu der Strömungsrichtung parallelen Seite abschließende Abschluss einen vorgebbaren Abstand zu den seitlichen Enden der zwei den Strömungsraum begrenzenden Lamellen aufweist.
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Dieser Abstand kann abhängig gemacht werden von Bauteildimensionen, wie beispielsweise eine Höhe, Breite und/oder Tiefe des Lamellenpaktes, und/oder von fluidtechnischen Größen, wie beispielsweise Größe des Fluidstroms, Strömungsgeschwindigkeit des Fluidstroms, Druck des Fluidstroms und/oder Temperatur des Fluidstroms.
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Bei einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass der den Strömungsraum zusätzlich an der zumindest einer weiteren zu der Strömungsrichtung parallelen Seite abschließende Abschluss mit den den Strömungsraum begrenzenden Lamellen form- und/oder stoffschlüssig, insbesondere durch Verlöten, Verschweißen oder Verkleben, verbunden ist. Insbesondere durch Verlöten lässt sich auf einfache Weise ein wirkungsvoller Abschluss realisieren.
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Nach einer weiteren bevorzugten Weiterbildung weist der Lamellenabscheider eine Vielzahl von parallel zueinander angeordneten, hohlen Lamellen und damit eine Vielzahl von dadurch gebildeten Strömungsräumen auf. Bevorzugt ist hier vorzusehen, dass mindestens eine Mehrzahl der Strömungsräume, insbesondere alle Strömungsräume, jeweils an der zumindest einen weiteren zu der Strömungsrichtung parallelen Seite abgeschlossen sind.
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Nach einer besonders bevorzugten Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass diese Abschlüsse durch ein einstückiges Bauteil, insbesondere durch einen Blechkamm, welcher eine Vielzahl von Einstecköffnungen, in welche die Lamellen einsteckbar sind, ausgebildet sind. Hierdurch lässt sich durch ein einfaches, einfach zu montierendes und kostengünstiges Bauteil ein effektiver Abschluss von mindestens der Mehrzahl der Strömungsräume, insbesondere aller Strömungsräume, erreichen.
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Besonders bevorzugt kann dieser Blechkamm mit den Lamellen verlötet oder verschweißt werden.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass die Lamellen jeweils in Strömungsrichtung zig-zack-förmig und/oder mit Abscheidungsöffnungen, insbesondere Abscheidungsschlitzen, zum Abscheiden einer Flüssigkeitsphase aus dem Fluid ausgebildet sind. Solche Lamellenabscheider mit solchen Lamellen sind äußerst effizient und/oder erreichen eine hohe Abscheidungsqualität.
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In einer bevorzugten Weiterbildung ist der Lamellenabscheider in einer 45° „flow up“ Position ausgerichtet bzw. montiert. Hierbei durchströmt das Fluid den Lamellenabscheider in im Wesentlichen vertikaler Richtung von unten nach oben, wobei die Strömungsrichtung gegenüber der Vertikalen um ca. 45° geneigt ist.
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In einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, den Lamellenabscheider bei einem Verdichter, insbesondere bei einem Einwellenverdichter, zur Abscheidung von Flüssigkeit aus einem durch den Verdichter verdichteten Fluid einzusetzen. Hier treten in den verdichteten Fluiden komplexe, insbesondere strömungstechnisch schwierige, Zustände, wie beispielsweise hohe Drücke, auf, die einen Einsatz des für solche Fluide besonders geeigneten Lamellenabscheiders besonders vorteilhaft machen.
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Auch eignet sich der erfindungsgemäße Lamellenabscheider für hohe Fluidströme bei geringen Drücken und für Fluide bzw. Gase mit hohem Feuchtigkeitsanteil bei hohen Drücken. Er kann insbesondere eingesetzt werden als Gasseparator und/oder zur Prozessgasreinigung und/oder Prozessgasentfeuchtung bzw. –trocknung.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung, sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden.
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Es zeigen:
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1 eine Ansicht eines Lamellenabscheiders gemäß einem Ausführungsbeispiel,
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2 eine weitere Ansicht des Lamellenabscheiders gemäß dem Ausführungsbeispiel,
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3 eine weitere Ansicht des Lamellenabscheiders gemäß dem Ausführungsbeispiel und
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4 eine weitere Ansicht des Lamellenabscheiders, insbesondere einen Blechkamm bei dem Lamellenabscheider, gemäß dem Ausführungsbeispiel.
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1 bis 4 zeigen verschiedene Ansichten bzw. Darstellungen eines Lamellenabscheiders 1.
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Dieser Lamellenabscheider 1 ist zur Flüssigkeits- bzw. Wasserabscheidung aus einem Prozessgas, einem feuchten Gas – kurz nur Fluid 4 –, bei einem Einwellenverdichter eingesetzt und dort in 45° „flow up“ Position verbaut. D.h., das Fluid 4 durchströmt den Lamellenabscheider 1 in einer um 45° gegenüber der Vertikalen geneigten Strömungsrichtung 3 von unten nach oben, wobei Flüssigkeit bzw. Wasser 28 aus dem Fluid 4 abgeschieden und dieses dadurch entfeuchtet bzw. getrocknet wird.
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Bei diesem Lamellenabscheider 1 sind wie die 1 und 3 zeigen eine Vielzahl von jeweils zig-zack-förmigen, hohlen Lamellen 2 jeweils parallel zueinander angeordnet zu einem Lamellenpaket 17 verbaut.
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Dieses Lamellenpaket 17 ist in einem Gehäuse 18 mit einem Gehäuseboden 21, einem Gehäusedeckel 22 und Gehäuseseiten 27 angeordnet. Alle diese Teile 2, 17, 18, 21, 22, 27 sind aus einem mehrere Millimeter starkem Blech jeweils unterschiedlicher Stärke gefertigt.
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Zur Montage des Lamellenabscheiders 1 in der 45° „flow up“ Position im Einwellenverdichter sind an dem Gehäuse 18 des Lamellenabscheiders 1 Verschraubungsbohrungen bzw. -öffnungen 19 angebracht.
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Wie weiter die 1, 2 und 4 zeigen weisen der Gehäuseboden 21 und der Gehäusedeckel 22 des Lamellenabscheiders 1 jeweils eine annähernd rechteckige, in einem zentralen Bereich des Lamellenpaketes 17 des Lamellenabscheiders 1 angeordnete Öffnung 29 auf, durch welche das feuchte Prozessgas bzw. Fluid 4 in den Lamellenabscheider 1 bzw. aus dem Lamellenabscheider 1 strömt.
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Durch die parallel beabstandete Anordnung der Lamellen 2 zueinander bilden sich zwischen den Lamellen 2 Strömungsräume 5 aus, welche von dem Fluid 4 nach Einströmen durch die Gehäusebodenöffnung 29 in der Strömungsrichtung 3 bis zum Ausströmen durch die Gehäusedeckelöffnung 29 durchströmt werden.
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Diese Strömungsräume 5 werden jeweils an zwei jeweils zu der Strömungsrichtung 3 parallelen Seiten 6 von den jeweils zwei parallel zueinander angeordneten Lamellen 2 begrenzt.
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Diese beiden Seiten 6 sollen der Anschaulichkeit und Einfachheit halber im Folgenden als Lamellenseiten 6 bezeichnet werden. Die sie begrenzenden Flächen der Lamellen 2 werden kurz als Lamellenflächen bezeichnet.
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Die beiden senkrecht zur Strömungsrichtung 3 ausgerichteten Seiten des Strömungsraums 5 werden als Eintrittsseite 9 bzw. als Austrittsseite 10 (des Fluids 4) bezeichnet. Über die Eintrittsöffnung 29 im Gehäuseboden 21 und über die Eintrittsseite 9 des Strömungsraums 5 tritt das Fluid 4 in den Strömungsraum 5 bzw. in das Lamellenpaket 17 ein; über die Austrittsseite 10 des Strömungsraums 5 und die Austrittsöffnung 29 im Gehäusedeckel 22 tritt das Fluid 4 aus dem Strömungsraum 5 bzw. aus dem Lamellenpaket 17 aus.
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Jede Lamelle 2 ist bei diesem Lamellenabscheider 1 zig-zack-förmig 24 ausgebildet, sodass die Strömungsräume 5 zwischen den Lamellen 2 jeweils eine labyrinthartige Form bzw. Ausgestaltung aufweisen, welche vom Fluid 4 durchströmt werden.
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Die Lamellen 2 sind hohl, d.h. sie besitzen innere Hohlräume 13, wobei durch geeignet positionierte Schlitze 23 in den Lamellen 2 eine strömungstechnische Verbindung zwischen den Strömungsräumen 5 und den entsprechenden Hohlräumen 13 der die jeweiligen Strömungsräume 5 begrenzenden Lamellen 2 gegeben ist.
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Durchströmt das Fluid 4 das Lamellenpaket 17 bzw. die Strömungsräume 5 der Lamellen 2 des Lamellenabscheiders 1 in Strömungsrichtung 3, so wird Fluid bzw. das feuchte Gas 4 beim Durchströmen der zig-zack-förmigen 24 Strömungsräume 5 mehrfach – entsprechend der zig-zack-Form 24 – umgelenkt.
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Auf Grund einer höheren Massenträgheit der Flüssigkeitsphase 28, d.h. von Flüssigkeitströpfchen 28 im feuchten Gas 4, in Bezug auf eine gasförmige Phase im feuchten Gas 4 und einer beim Umlenken des feuchten Gasstroms 4 auf den Gasstrom 4 wirkenden Zentrifugalkraft werden die Flüssigkeitströpfchen 28 gegen die Lamellen 2 geschleudert und fließen dort über die Schlitze 23 in den Lamellen 2 in die Hohlräume 13 der Lamellen 2 ab.
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Die die Hohlräume 13 aufweisenden Lamellen 2 sind jeweils an den weiteren beiden, zu der Strömungsrichtung 3 parallelen Seiten (7, 8) offen, sodass dort die Flüssigkeitströpfchen 28 bzw. die Flüssigkeitsphase 28 die Lamellen 2 und das Lamellenpaket 17 „seitlich“ verlassen können.
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Wie die 1 und 2 zeigen, ist das Lamellenpaket 17 an diesen beiden Seiten (7, 8) von der jeweiligen Seitenwand 27 des Lamellenabscheiders 1 beabstandet, sodass dort, d.h. in diesen beiden ausgebildeten Hohlräumen 16 zwischen dem Lamellenpaket 17 und der jeweiligen Seitenwand 27 des Lamellenabscheiders 1 die seitlich aus dem Lamellenpaket 17 austretende Flüssigkeit 28 unter Schwerkraft nach unten in am Gehäuseboden 21 des Lamellenabscheiders 1 angeordnete Abflusskanäle 14 abtropfen bzw. abfließen kann.
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Wie 2 zeigt, sind bei einem der beiden Abflusskanäle 14 in der dortigen Seitenwand 27 zwei Öffnungen 15 angebracht, in welche Anschlussstücke 31 für ein Rohrleitungssystem (nicht dargestellt) eingeschoben und fixiert sind. Die beiden Anschlussstücke 31 sind an das Rohrleitungssystem (nicht dargestellt) angeschlossen.
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Aus den seitlich offenen Lamellen 2, über diesen Hohlraum 16 und weiter über diesen Abflusskanal 14, den Anschlussstücken 31 und das Rohrleitungssystem wird die aus dem Fluid 4 abgeschiedene Flüssigkeitsphase 28 aus dem Lamellenabscheider 1 abgezogen (Wasserseite/Flüssigkeitsraum 12). Anders ausgedrückt, über diesen Flüssigkeitsraum 12 verlässt die an den Lamellenschlitzen 23 abgeschiedene Flüssigkeit 28 den Lamellenabscheider 1.
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Wie weiter die 1–4 zeigen, sind die Strömungsräume 5 der Lamellen 2 mittels eines im Wesentlichen rechteckigen Blechteils, eines Blechkamms 20, gegenüber der Wasserseite 12 des Lamellenabscheiders 1 abgeschlossen und abgedichtet.
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4 zeigt den Blechkamm 20 im Detail, welcher – wie 4 zeigt – aus einem vielfach geschlitzten 25, dünnen Blech 33 mit an dessen Ober- und Unterkante jeweils lotrecht umgeschlagenen Rändern 32 besteht.
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Die Schlitze 25 sind entsprechend der zig-zack-Form 24 der Lamellen 2 ausgebildet. Damit kann der Blechkamm 20 – bei Montage – seitlich auf die Lamellen 2 bzw. auf das Lamellenpaket 17 aufgeschoben werden, wobei die Seitenenden 34 der Lamellen 2 in die Schlitze 25 des Blechkamms 20 eintauchen und dabei die Lamellen 2 von den Schlitzen 25 aufgenommen werden.
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Wie 2 zeigt, ist der Blechkamm 20 soweit auf die Lamellen 2 aufgeschoben, dass in Endposition ein ca. 40 mm breiter Abstand 35 zum seitlichen Ende 34 der Lamellen 2 verbleibt. Bei entsprechender Dimensionierung der beiden umgeschlagenen Ränder 32 schließen diese, wie 3 zeigt, mit der Gehäusedeckelöffnung 29 (oben) und mit dem Abflusskanal 14 (unten) ab
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In seiner Endstellung ist der Blechkamm 20 mit den Lamellen 2 und dem Gehäuse 18 des Lamellenabscheiders 1 verlötet 26.
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Durch den auf den Lamellen 2 bzw. auf dem Lamellenpaket 17 sitzenden Blechkamm 20 werden die Strömungsräume 5 der Lamellen 2 gegenüber der Wasserseite 12 des Lamellenabscheiders 1 abgeschlossen. Kurz, eine Luftseite 11 des Lamellenabscheiders 1 wird gegen die Wasserseite 12 des Lamellenabscheiders 1 mittels des Blechkamms 20 abgeschlossen.
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Dadurch wird ein Überströmen des die Strömungsräume 5 durchströmenden Fluids 4 auf die Wasserseite 12 bzw. in den Flüssigkeitsraum 12 verhindert. In Folge dessen kann ein Mitreißen von Teilen der aus dem Fluid 4 abgeschiedenen, sich in dem Flüssigkeitsraum 12 befindlichen Flüssigkeit 28, insbesondere ein Mitreißen von Flüssigkeitströpfchen 28 im Bereich der seitlichen Enden 34 der Lamellen 2, durch das die Strömungsräume 5 durchströmende Fluid 4 vermieden („Brunneneffekt“) werden.
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Durch den bei dem Lamellenabscheider 1 vorgesehenen Abschluss der Strömungsräume 5 mittels des Blechkamms 20 wird über die Verhinderung des „Brunneneffekts“ hinaus erreicht, dass auch das Abführen der Flüssigkeit 28 aus dem Lamellenabscheider 1 in beruhigter Strömung erfolgt. Insbesondere die Abströmung der abgeschiedenen Flüssigkeit 28 über den Abflusskanal 14 des Lamellenabscheiders 1 erfolgt weitgehend turbulenzfrei.
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Weil dadurch mehr Flüssigkeit 28 aus dem Fluid 4 abscheidbar wird, das Fluid 4 nach Abscheidung den Lamellenabscheider 1 mit höherer Reinheit bzw. Qualität, insbesondere in trockenerem Zustand, verlässt und auch/oder höhere Fluidströme 4 verarbeitbar werden, erhöht sich ein Wirkungsgrad und die Effizienz des Lamellenabscheiders 1.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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