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Die Erfindung betrifft ein Koagulationsinstrument, insbesondere für die minimal-invasive-Chirurgie, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Bekannt sind Koagulationsinstrumente, insbesondere für die minimal-invasive Chirurgie, mit einem Schaftrohr, mit einem in dem Schaftrohr relativ zum Schaftrohr axial verschiebbaren Betätigungselement, welches als mit einem elektrischen Anschluss für ein Kabel kontaktierbarer Elektrodenleiter ausgebildet ist, und mit einem am proximalen Ende des Koagulationsinstruments angeordneten Griff, welcher zwei Griffschenkel aufweist. Bei den bekannten Instrumenten ist in vielen Fällen der Griff als Scherengriff ausgebildet, bei welchem die Griffschenkel gegenüber der Längsachse des Schaftrohrs des Koagulationsinstruments abgewinkelt angeordnet sind. Ein derartiges Instrument zeigt beispielsweise die
DE 101 56 917 B4 . Als weiterer Stand der Technik werden die Druckschriften
DE 20 2010 013 152 U1 und
DE 20 2006 005 632 U1 genannt.
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Am distalen Ende des Schaftrohrs ist insbesondere ein Arbeitselement angeordnet, welches aus zwei Teilen, beispielsweise zwei Zungen, besteht, die durch die relative Bewegung des Betätigungselements in dem Schaftrohr gegeneinander bewegbar sind. Je nach Funktion des Arbeitselements und seiner Ankupplung an das Schaftrohr und das Betätigungselement kann das Betätigungselement als Zugstange oder Schubstange wirken. Im Allgemeinen wird durch das Zusammendrücken der Griffschenkel das Arbeitselement in seine Schließstellung bewegt, während bei einem Aufspreizen der Griffschenkel das Arbeitselement wieder in seiner Offenstellung bewegt wird.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Koagulationsinstrument derart weiterzubilden, dass es für den Benutzer leichter handhabbar ist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Koagulationsinstrument mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Koagulationsinstrument, insbesondere für die minimal-invasive Chirurgie, mit einem Schaftrohr, mit einem in dem Schaftrohr relativ zum Schaftrohr axial verschiebbaren Betätigungselement, welches als mit einem elektrischen Anschluss für ein Kabel kontaktierbarer Elektrodenleiter ausgebildet ist, und mit einem am proximalen Ende des Koagulationsinstruments angeordneten Griff, welcher zwei Griffschenkel aufweist, zeichnet sich dadurch aus, dass der Griff in der Längsachse des Koagulationsinstruments angeordnet ist und dass die freien distalen Enden der Griffschenkel quer zur Längsachse des Koagulationsinstruments auseinanderspreizbar und zusammendrückbar sind, wobei wenigstens ein mit einem ersten Ende mit einem der Griffschenkel und mit einem zweiten Ende mit dem Betätigungselement verbundener Hebel die Bewegung des Griffschenkels in eine axiale Bewegung des Betätigungselements umsetzt und die Griffschenkel an ihrem proximalen Ende gegen die Längsachse des Koagulationsinstruments schwenkbar mit dem Schaftrohr verbunden sind.
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Die genannten Verbindungen können entweder durch direkten Kontakt oder unter Zwischenschaltung eines Verbindungselements erfolgen. Durch die Anordnung des Griffs im Wesentlichen in der proximalen axialen Verlängerung des Schaftrohres und des Koagulationsinstruments ergibt sich der Vorteil, dass der Griff in seiner Form und Betätigung im Wesentlichen einem Pinzettengriff entspricht. Der Griff kann mit zwei Fingern erfasst, geführt und durch Zusammendrücken der Finger betätigt werden. Dies erlaubt eine feinfühlige Führung und Betätigung des Koagulationsinstruments.
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Erfindungsgemäß weist der Griff ein Griffteil auf, an welchem verschiebbar eine Führungshülse angeordnet ist, welche mit dem Betätigungselement axial verbunden ist und an welcher das zweite Ende des Hebels angelenkt ist. Das zweite Ende des Hebels wird somit nicht direkt an dem Betätigungselement angelenkt sondern steht über die Führungshülse in Wirkverbindung mit dem Betätigungselement, wobei die Verbindung zwischen der Führungshülse und dem Betätigungselement im proximalen Bereich des Koagulationsinstruments erfolgen kann, wo in der Regel der Verschmutzungsgrad des Instruments geringer ist. Zudem ermöglicht die Führungshülse, welche an dem Griffteil axial verschiebbar geführt ist, eine stabile Befestigung des zweiten Endes des Hebels.
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Vorzugsweise weist der Griff ein Griffteil auf, an welchem das Schaftrohr fixiert ist und an welchem die Griffschenkel mit ihrem proximalen Ende angelenkt sind, und sich vorzugsweise im spitzen Winkel zum distalen Ende des Koagulationsinstruments hin öffnen. Durch die Fixierung des Schaftrohres in einem Griffteil und die Anordnung der Griffschenkel mit ihrem proximalen Ende an dem Griffteil ergibt sich eine stabile relative Anordnung zwischen den Griffschenkeln und dem Schaftrohr. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist eine Ratschsperre vorgesehen. Diese fixiert die relative Position zwischen dem Betätigungselement und dem Schaftrohr und fixiert somit das Arbeitselement in einer gewünschten geöffneten oder geschlossenen Position bei Bewegung der Griffschenkel in eine Richtung. Dabei ist bei einer Ratschsperre eine Bewegung des Arbeitselements in einer Richtung, insbesondere ein Schließen des Arbeitselements, möglich, während die Bewegung in entgegengesetzter Richtung, insbesondere ein Öffnen des Arbeitselements, durch die Ratschsperre verhindert wird. Die Ratschsperre ermöglicht somit ein Fixieren des Arbeitselements in einer gewünschten Position für die Zeitdauer der Behandlung, insbesondere der Zeitdauer der Koagulation gegen die Bewegung der Griffschenkel in einer Richtung.
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Wesentlich ist, dass die Ratschsperren eine Fixierung der relativen Position zwischen dem Schaftrohr und dem Betätigungselement und somit eine Fixierung des distal angeordneten Arbeitselements in einer gewünschten Position gegen die Bewegung der Griffschenkel in eine Richtung ermöglicht. Dazu kann vorzugsweise die Ratschsperre zwischen dem Schaftrohr und dem Betätigungselement oder zwischen dem Griffteil und der Führungshülse oder zwischen dem Griffteil und der Isolationshülse oder zwischen den beiden Griffschenkeln oder zwischen einem der beiden Griffschenkel und dem Griffteil angeordnet sein.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Ratschsperre einen federbelasteten Schwenkhebel mit Rastzähnen auf, in welche ein Rastelement zur Fixierung der Relativposition zwischen dem Schaftrohr und dem Betätigungselement eingreift.
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In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Ratschsperre ein federbelastetes Rastelement auf, welches zur Fixierung der Relativposition zwischen dem Schaftrohr und dem Betätigungselement in eine Leiste mit mehreren Rastzähnen oder Rillen oder Vertiefungen eingreift.
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Gemäß einer besonders bevorzugten alternativen Ausführungsform der Erfindung weist die Ratschsperre ein Rastelement auf, welches in Rastzähne oder Rillen oder Vertiefungen eingreift, wobei das Rastelement mit einer ersten Feder beaufschlagt ist, die das Rastelement aus den Rastzähnen oder Rillen oder Vertiefungen drückt, und dass ein Sperrelement vorgesehen ist, welches in einer ersten Position das Rastelement frei gibt und welches in einer zweiten Position mittels einer zweiten Feder, deren Federkraft größer ist als die Federkraft der ersten Feder, das Rastelement in die Rastzähne oder Rillen oder Vertiefungen drückt. Eine derartige Ratschsperre ermöglicht eine besonders platzsparende und kompakte Bauweise.
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Vorzugsweise ist das Rastelement an dem Griffelement angeordnet und die Rastzähne oder Rillen oder Vertiefungen sind an dem Betätigungselement angeordnet, wobei vorzugsweise die Rastzähne oder Rillen oder Vertiefungen umlaufend ausgebildet sind. Die umlaufende Ausbildung der Rastzähne oder Rillen oder Vertiefungen ermöglicht eine besonders einfache und kostengünstige Herstellung, beispielsweise als Drehteil.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die Funktion der Ratschsperre mittels eines Sperrelements zu- und abgeschaltet werden, wobei das Sperrelement vorzugsweise als Schwenkelement, Kippelement oder Schiebeelement ausgebildet ist.
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Vorzugsweise sind die Griffschenkel gegen die Kraft einer Rückstellfeder zusammendrückbar. Die Rückstellfeder ermöglicht somit unmittelbar ein Öffnen der Griffschenkel und je nach Art der Ausgestaltung des Arbeitselements unmittelbar ein Öffnen des Arbeitselements, sobald der Benutzer das Instrument los lässt oder keine Kraft auf die Griffschenkel mehr ausübt, wodurch insbesondere die Koagulation direkt beendet werden kann, was der erhöhten Sicherheit bei der Benutzung des Koagulationsinstruments dient.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Führungshülse ein erstes Führungshülsenelement und ein zweites Führungshülsenelement auf, welche axial gegeneinander verschiebbar angeordnet sind, wobei zwischen dem ersten Führungshülsenelement und dem zweiten Führungshülsenelement ein Federelement, vorzugsweise eine Schraubenfeder, angeordnet ist. Eine derart zweiteilig ausgebildete Führungshülse ermöglicht eine Begrenzung der Kraftübertragung an dem Koagulationselement, welche wünschenswert ist, um eine Überlastung des Arbeitsendes bei Ausübung zu großer Handkräfte und somit eine Beschädigung des Arbeitselements zu verhindern. Falls durch den Benutzer zu große Kräfte auf die Griffelemente ausgeübt werden, bewirkt die zweiteilig ausgebildete Führungshülse mit dem dazwischen angeordneten Federelement eine relative Verschiebung zwischen dem ersten Führungshülsenelement und dem zweiten Führungshülsenelement gegen die Federkraft des Federelements, so dass die zu große Kraft des Benutzers in Arbeit gegen das Federelement umgesetzt wird und das Arbeitselement des Koagulationsinstruments geschont wird.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der elektrische Anschluss für ein Kabel an einer Anschlusshülse angeordnet ist, in welche der Elektrodenleiter klemmend einsetzbar ist, wobei die Anschlusshülse vorzugsweise in Längsrichtung des Koagulationsinstruments wenigstens einen, vorzugsweise mehrere, insbesondere zwei Schlitze aufweist. Dadurch, dass der Elektrodenleiter klemmend in die Anschlusshülse einsetzbar ist, wird eine lösbare Verbindung ermöglicht, welche insbesondere ein einfaches Auswechseln des Schaftrohrs mit dem Betätigungselement ermöglichen. Die Ausbildung der Anschlusshülse mit wenigstens einem, vorzugsweise mehreren, insbesondere zwei Schlitzen ermöglicht einen besseren elektrischen Kontakt des Elektrodenleiters in der Anschlusshülse.
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Vorzugsweise ist der Griff als pinzettenförmiger Rundgriff ausgebildet, dessen Griffschenkel am proximalen Ende über eine senkrecht zur Längsachse des Koagulationsinstruments angeordnete Drehachse angeordnet sind, um einen besonders einfach zu bedienenden Griff bereitzustellen.
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Vorzugsweise ist das Koagulationsinstrument als monopolares Koagulationsinstrument oder als bipolares Koagulationsinstrument ausgebildet, um für die verschiedenen Anwendungszwecke jeweils das geeignete Koagulationsinstrument bereitstellen zu können. Insbesondere wird dadurch ermöglicht, dass lediglich zwei Griffe, von denen einer als monopolarer Griff und einer als bipolarer Griff ausgebildet ist, bereitgestellt werden muss, um im Zusammenhang mit einem auswechselbaren Schaftrohr eine möglichst geringe Zahl an Komponenten bereitstellen zu müssen, um sowohl monopolare als auch bipolare Koagulationsinstrumente für die verschiedenen Anwendungszwecke bereitstellen zu können.
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Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren ausführlich erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines Koagulationsinstruments gemäß der Erfindung, welches als monopolares Koagulationsinstrument ausgebildet ist,
- 2 einen Längsschnitt durch das Koagulationsinstrument gemäß 1,
- 3 eine perspektivische Ansicht des Koagulationsinstruments gemäß 1,
- 4 eine perspektivische Ansicht des Griffs des Koagulationsinstruments gemäß 1,
- 5 eine Seitenansicht einer Anschlusshülse des Koagulationsinstruments gemäß 1,
- 6 eine Draufsicht in Längsrichtung der Anschlusshülse gemäß 5,
- 7 einen Längsschnitt durch die Anschlusshülse gemäß 5,
- 8 eine Ausschnittsvergrößerung aus 2 mit zusätzlich dargestellter Vorrichtung zur Hub- und Kraftbegrenzung,
- 9 eine Ausschnittsvergrößerung aus 2 mit zusätzlich dargestellter Rückstellfeder,
- 10 eine Ausschnittsvergrößerung aus 3 mit einer ersten Ausführungsform einer Ratschsperre,
- 11 eine Ausschnittsvergrößerung aus 3 mit einer zweiten Ausführungsform einer Ratschsperre,
- 12 einen Längsschnitt durch 11,
- 13 einen Querschnitt durchFigur 3 mit einer dritten Ausführungsform einer Ratschsperre,
- 14 das Koagulationsinstrument gemäß 1 mit einer vierten Ausführungsform einer Ratschsperre,
- 15 einen Längsschnitt durch das Koagulationsinstrument gemäß 14,
- 16 einen Querschnitt entlang der Linie B-B durch das Koagulationsinstrument gemäß 14,
- 17 eine perspektivische Darstellung mit verdeckten Linien eines Ausschnitts aus 14,
- 18 eine Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Koagulationsinstruments, welches als bipolares Koagulationsinstrument ausgebildet ist,
- 19 einen Längsschnitt durch das Koagulationsinstrument gemäß 18,
- 20 eine perspektivische Darstellung des Koagulationsinstruments gemäß 18,
- 21 eine perspektivische Darstellung des Griffs des Koagulationsinstruments gemäß 20,
- 22 das Koagulationsinstrument gemäß 18 mit der vierten Ausführungsform einer Ratschsperre,
- 23 einen Längsschnitt durch 22 und
- 24 einen Querschnitt entlang der Linie B-B durch das Koagulationsinstrument gemäß 22.
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Die 1 bis 4 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel eines Koagulationsinstruments 10, welches als monopolares Koagulationsinstrument 10 ausgebildet ist. Das Koagulationsinstrument 10 weist ein Schaftrohr 20 mit einem proximalen Ende 20a und einem distalen Ende 20b auf, in welchem ein Betätigungselement 30 mit einem proximalen Ende 30a und einem distalen Ende 30b in Axialrichtung verschiebbar angeordnet ist. Das Betätigungselement 30 ist insbesondere als Elektronenleiter ausgebildet, welcher den Strom durch das Koagulationsinstrument 10 bis an ein nicht dargestelltes Arbeitselement führt.
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Am proximalen Ende des Koagulationsinstruments 10 ist ein Griff 40 angeordnet, welcher ein Griffteil 43, einen ersten Griffschenkel 41 mit einem proximalen Ende 41a und einem distalen Ende 41b sowie einen zweiten Griffschenkel 42 mit einem proximalen Ende 42a und einem distalen Ende 42b aufweist. An dem Griffteil 43, insbesondere im distalen Bereich des Griffteils 43, ist das Schaftrohr 20 mit einem dem proximalen Ende 20a zugewandten Bereich fixiert gehalten. Weiterhin sind in einem proximalen Bereich 43a des Griffteils 43 die beiden Griffschenkel 41, 42 mit ihrem proximalen Ende 41a, 42a gegen die Längsachse L des Koagulationsinstruments 10 schwenkbar angelenkt, insbesondere über eine senkrecht zur Längsachse L des Koagulationsinstruments 10 angeordnete Drehachse. Dabei verlaufen die beiden Drehachsen der beiden Griffschenkel 41, 42 parallel zueinander. Die distalen Enden 41b, 42b der Griffschenkel 41, 42 öffnen im spitzen Winkel zur Längsachse L des Koagulationsinstruments 10 und sind gegen die Längsachse L zusammendrückbar und auseinanderspreizbar. Die Griffschenkel 41, 42 bilden insbesondere einen pinzettenförmigen Rundgriff und sind somit nach Art einer Pinzette, beispielsweise mit dem Daumen und dem Zeigefinger, zu betätigen.
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Das Betätigungselement 30 verläuft in Längsrichtung durch das Griffteil 43 und ragt insbesondere am proximalen Ende des Griffteils 43 über dieses hinaus. Zur Isolierung des Betätigungselements 30 ist diese im Griffteil 43 in einer Isolierhülse 21 angeordnet. Dabei ist insbesondere die Isolierhülse 21 fest am Griffteil 43 angeordnet, während das Betätigungselement in der Isolierhülse 21 axial verschiebbar angeordnet ist.
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Am Griffteil 43 ist axial verschiebbar, insbesondere auf der Isolierhülse 21 axial verschiebbar, eine Führungshülse 50 angeordnet. Insbesondere erstreckt sich die Führungshülse 50 zum proximalen Ende des Koagulationsinstruments 10 über das Griffteil 43 hinaus. Die Führungshülse 50 ist mit dem Betätigungselement 30 axial fest verbunden, beispielsweise mittels eines Sperrmechanismus 55, welcher die Führungshülse 50 mit dem Betätigungselement 30 in axialer Richtung verbindet. Die Verbindung zwischen der Führungshülse 50 und dem Betätigungselement 30 erfolgt insbesondere proximal hinter dem proximalen Ende der Isolierhülse 21. Zur axialen Verbindung zwischen der Führungshülse 50 und dem Betätigungselement 30 kann an dem Betätigungselement 30 ein umlaufender Einstich 32 angeordnet sein, in welchen der Sperrmechanismus 55 eingreift, um so eine in axialer Richtung feste Verbindung zwischen der Führungshülse 50 und dem Betätigungselement 30 herzustellen. Eine Relativdrehung zwischen dem Betätigungselement 30 und der Führungshülse 50 bleibt dabei möglich. Der Sperrmechanismus 55 ist insbesondere durch eine Feder 56 federbelastet, so dass der Eingriff des Sperrmechanismus 55 in den Einstich 32 des Betätigungselements 30 gegen die Kraft der Feder 56 gelöst werden kann, um das Betätigungselement 30 aus dem Griff 40 herausziehen zu können. Der Sperrmechanismus 55 gewährleistet, dass bei axialer Verschiebung der Führungshülse 50 das Betätigungselement 30 in gleicher Weise in axialer Richtung verschoben wird. Der Sperrmechanismus 55 ist mit einer Isolierung 57 umgeben, um eine an dem Betätigungselement 30 anliegende Spannung nicht über den Sperrmechanismus 55 nach außen zu führen.
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Der Griff 40 weist einen ersten Hebel 40 mit einem ersten Ende 44a und einem zweiten Ende 44b auf, welcher mit seinem ersten Ende 44a an der Innenseite des ersten Griffschenkels 41, insbesondere an dessen distalem Ende 41b, angelenkt ist, während das zweite Ende 44b des ersten Hebels 44 an der Führungshülse 50 über eine Drehachse angelenkt ist, insbesondere in deren distalen Ende. In symmetrischer Weise ist ein zweiter Hebel 45 mit einem ersten Ende 45a und einem zweiten Ende 45b vorgesehen, welcher mit seinem ersten Ende 45a an der Innenseite des zweiten Griffschenkels 42, insbesondere an dessen distalen Ende 42b, angelenkt ist, und welcher mit seinem zweiten Ende 45b über eine Drehachse an der Führungshülse 50 angelenkt ist, insbesondere an deren distalen Ende. Die Drehachsen des ersten Hebels 44 und des zweiten Hebels 45 sind vorzugsweise sämtlich parallel zueinander und quer zur Längsachse L des Koagulationsinstruments 10 angeordnet.
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In einer geöffneten Position der beiden Griffschalen 41, 42, in welcher die Griffschalen 41, 42 im größten Winkel zur Längsachse L des Koagulationsinstruments 10 stehen, ist die Führungshülse 50 in ihrer dem distalen Ende 20b des Schaftrohres 20 nahesten Position, so dass auch das Betätigungselement 30 relativ zum Schaftrohr 20 in seiner dem distalen Ende 20b des Schaftrohres 20 nahesten Position angeordnet ist.
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An dem distalen Ende 20b des Schaftrohres 20 und dem distalen Ende 30b des Betätigungselements 30 ist ein nicht näher dargestelltes Arbeitselement angeordnet, welches beispielsweise aus zwei gegeneinander schwenkbaren Maulteilen gebildet sein kann, und welches sich insbesondere in der geöffneten Position der Griffschalen 41, 42 vorzugsweise ebenfalls in der geöffneten Position befindet. Werden die distalen Enden 41b, 42b der Griffschenkel 41, 42 gegeneinander zusammengedrückt, wird über die Hebel 44, 45 die Führungshülse 50 axial in proximale Richtung gedrückt. Über den Sperrmechanismus 55 wird das Betätigungselement 30 in dem Schaftrohr 20 ebenfalls in proximale Richtung verschoben. Durch einen nicht näher dargestellten Mechanismus wird das Arbeitsende des Koagulationsinstruments 10 betätigt, vorzugsweise ebenfalls geschlossen. Werden die Griffschenkel 41, 42 an ihrem distalen Ende 41b, 42b wieder auseinandergezogen, wird die Führungshülse 50 in distale Richtung verschoben, so dass auch das Betätigungselement 30 in dem Schaftrohr 20 in distaler Richtung verschoben wird und das Arbeitselement entsprechend betätigt, beispielsweise wieder geöffnet wird.
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Um das Öffnen der Griffschenkel 41, 42 für den Benutzer zu vereinfachen, kann in einer Ausführungsform auf der Außenseite der Griffschenkel 41, 42 an deren distalem Ende 41b, 42b, jeweils ein Fingerring 46, 47 angeordnet werden, in welchen der Benutzer mit jeweils einem Finger seiner Hand eingreifen kann, um die Griffschenkel 41, 42 entsprechend zu bewegen. Die Fingerringe 46, 47 haben beispielsweise die Form eines Kreisrings, wobei ihr freier Innengriff das Eingreifen eines Fingers, beispielsweise des Daumens und des Zeigefingers, ermöglicht. Die Fingerringe 46, 47 können um eine Drehachse drehbar an den Griffschenkeln 41, 42 gelagert sein, wobei die Drehachsen insbesondere im Wesentlichen in der von den Griffschenkeln 41, 42 aufgespannten Ebene, in welcher die Griffschenkel 41, 42 verschwenkbar sind, und quer zur Längsachse L des Koagulationsinstruments 10, vorzugsweise senkrecht zu den Griffschenkeln 41, 42, verlaufen. Die Fingerringe 46, 47 können dabei an dem die Drehachse bildenden Lager so angeordnet sein, dass die Drehachse in der Ringebene der Fingerringe 46, 47 verläuft und vorzugsweise diametral durch die Fingerringe 46, 47 verläuft. Damit können die Fingerringe 46, 47 unabhängig voneinander jede beliebige Drehstellung ihrer Ringebene in Bezug auf die Schwenkebene der Griffschenkel 41, 42 einnehmen.
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Um das Auseinanderspreizen der Griffschenkel 41, 42 zu vereinfachen, kann in einer Ausführungsform bei dem Zusammendrücken der Griffschenkel 41, 42 eine oder mehrere Rückstellfedern 60 gespannt werden, welche bei Loslassen der Griffschenkel 41, 42 ein Öffnen der Griffschenkel 41, 42 bewirken. Bei der in 9 dargestellten Ausführungsform der Erfindung sind zwei Rückstellfedern 60 in Längsrichtung des Koagulationsinstruments 10 zwischen der Führungshülse 50 und dem Griffteil 43 derart angeordnet, dass sie bei Bewegung der Führungshülse 50 in proximaler Richtung gegen das Griffteil 43 gespannt werden.
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Das Schaftrohr 20 ist in einer weiteren Ausführungsform vorzugsweise über ein Kopplungsteil 23 lösbar mit dem Griffteil 43 verbindbar. Vorzugsweise ist dabei das Betätigungselement 30 in dem Schaftrohr 20 angeordnet, so dass bei gleichzeitiger Lösung der durch den Sperrmechanismus 55 vorgenommenen Verbindung zwischen der Führungshülse 50 und dem Betätigungselement 30 das Betätigungselement 30 mit dem Schaftrohr 20 von dem Griff 40 entfernt werden kann. Dies ermöglicht ein einfaches Auswechseln der Schaftrohre 20 mit verschiedenem Durchmesser oder gegebenenfalls verschiedener Arbeitselemente.
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Um das Betätigungselement 30 mit Strom beaufschlagen zu können, ist das Betätigungselement 30 mit einem elektrischen Anschluss 72 verbindbar. Der Anschluss 72 ist in einer Ausführungsform am proximalen Ende aus der Führungshülse 50 geführt und mit einem Stecker eines elektrischen Kabels verbindbar. An dem Anschluss 72 ist eine Anschlusshülse 70 angeordnet, beispielsweise angeklebt, in welche das proximale Ende 30a des Betätigungselements 30 eingeschoben oder eingesteckt wird. Die Anschlusshülse 70 weist vorzugsweise wenigstens einen, vorzugsweise mehrere, insbesondere zwei in Längsrichtung verlaufende Schlitze 73 auf, um eine Anschlusshülse 70 mit federnden Laschen zu bilden, die einem guten elektrisch leitenden Kontakt zwischen der Anschlusshülse 70 und dem proximalen Ende 30a des Betätigungselements 30 ermöglicht. Soll das Betätigungselement 30 entfernt werden, kann es aus der Anschlusshülse 70 einfach herausgezogen werden.
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Um das Arbeitsende des Koagulationsinstruments 10 vor zu großer Belastung zu schützen, ist eine Begrenzung der Kraftbeaufschlagung wünschenswert. Dazu ist in einer Ausführungsform die Führungshülse 50 zweigeteilt ausgebildet mit einem ersten Führungshülsenelement 51 und einem zweiten Führungshülsenelement 52, welche axial gegeneinander verschiebbar angeordnet sind (vgl. 8). Zwischen dem ersten Führungshülsenelement 51 und dem zweiten Führungshülsenelement 52 ist ein Federelement 53 angeordnet. Die beiden Führungshülsenelemente 51, 52 sind drehfest gegeneinander, aber in axialer Richtung verschiebbar gegeneinander miteinander verbunden. Das Federelement 53 ist insbesondere als Schraubenfeder ausgebildet und im Innern der Führungshülse 50 konzentrisch zu dem Betätigungselement 30 und dem Schaftrohr 20 angeordnet. Werden die Griffschenkel 41, 42 zusammengedrückt, während die entsprechende Bewegung des Arbeitselements aber blockiert ist, beispielsweise durch zwischen den Maulteilen des Arbeitselements befindlichen Knochen oder Knorpel, bewirkt die auf die Griffschenkel 41, 42 ausgeübte Kraft ein Verschieben des ersten Führungshülsenelements 51 gegen die Kraft des Federelements 53 gegen das zweite Führungshülsenelement 52. Das Federelement 53 wird dabei zusammengedrückt und gespannt. Die ausgeübte Kraft wird jedoch nicht umgesetzt in eine axiale Bewegung des Betätigungselements 30, so dass das Arbeitselement nicht weiter bewegt und vor Beschädigungen geschützt wird.
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In einer Ausführungsform weist das Koagulationsinstrument 10 eine Ratschsperre auf. Die Ratschsperre bewirkt eine Fixierung der relativen Position zwischen dem Betätigungselement 30 und dem Schaftrohr 20 und somit eine Fixierung des Arbeitselements in einer gewünschten Position bei der Bewegung der Griffschenkel 41, 42 in eine Richtung, beispielsweise für die Dauer einer Koagulationsbehandlung oder der Dauer einer Operation. Die Ratschsperre ist dabei derart ausgestaltet, dass beispielsweise ein Schließen der Griffschenkel 41, 42 und je nach Ausgestaltung des Arbeitselements ein Schließen des Arbeitselements möglich ist, während ein Auseinanderziehen der Griffschenkel 41, 42 und je nach Ausgestaltung des Arbeitselements dementsprechend ein Öffnen des Arbeitselements vermieden wird.
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10 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer Ratschsperre 80, welche zwischen den beiden Griffschenkeln 41, 42 des Griffs 40 angeordnet ist. Die Ratschsperre 80 weist einen Schwenkhebel 81 auf, der um eine senkrecht zur Längsachse L des Koagulationsinstruments 10 verlaufende Drehachse schwenkbar an dem zweiten Griffschenkel 42 angeordnet ist. An einer der Längsseiten des Schwenkhebels 81 sind mehrere Rastzähne 82 angeordnet. An dem ersten Griffschenkel 41 ist ein Rastelement 85 angeordnet, welches im Wesentlichen einen Rastzahn aufweist und mit den Rastzähnen 82 des Schwenkhebels 81 in Eingriff bringbar ist. Dazu ist der Schwenkhebel 81 mit einer an dem zweiten Griffschenkel 42 angeordneten Feder 86 belastet, um je nach relativer Stellung der Griffschenkel 41, 42 gegeneinander den Schwenkhebel 81 um die Drehachse derart zu verschwenken, dass die Rastzähne 82 in Eingriff mit dem Rastelement 85 sind. Bei Zusammendrücken der Griffschenkel 41, 42 rutscht der Rastzahn des Rastelements 85 über die Rastzähne 82 entlang der jeweils ansteigenden Flanke, wobei ein Auseinanderziehen der Griffschenkel 41, 42 durch Anliegen des Rastelements 85 an der steil abfallenden Flanke der Rastzähne 82 verhindert wird. Der Schwenkhebel 81 weist eine Nut 83 auf, in welcher ein an dem ersten Griffschenkel 41 angeordneter Zapfen 84 geführt ist. Zum Lösen der Ratschsperre 80 wird der Schwenkhebel 81 gegen die Kraft der Feder 86 verschwenkt, sodass das Rastelement 85 außer Eingriff mit den Rastzähnen 82 ist und die Griffschenkel 41, 42 gegeneinander geöffnet werden können. Zum vollständigen Ausschalten der Ratschfunktion ist insbesondere ein zweiter Schwenkhebel 87 vorgesehen, welcher ebenfalls an dem zweiten Griffschenkel 42 angeordnet ist und insbesondere um die gleiche Drechachse schwenkbar ist wie der erste Schwenkhebel 81. Der Schwenkhebel weist glatte Seitenkanten 89, insbesondere ohne Rastzähne, auf. Der zweite Schwenkhebel 87 weist eine Nut 88 auf, in welche der Zapfen 84 ebenfalls eingreift. Dabei sind die beiden Nuten 83, 88 vorzugsweise im Winkel zueinander angeordnet. Der Zapfen 84 ist quer zur Längsachse L des Koagulationsinstruments 10 verschiebbar angeordnet. 10 zeigt die Ratschsperre 80 in der eingeschalteten Funktion, in welcher der Zapfen 84 in beiden Nuten 83, 88 an einem Ende angeordnet ist. Zum Ausschalten der Ratschfunktion wird der Zapfen 84 quer zur Längsachse L des Koagulationsinstruments verschoben, wobei er entlang beider Nuten 83, 88 an das jeweils andere Ende der Nuten 83, 88 bewegt wird. Dabei werden, da die Nuten 83, 88 im Winkel zueinander verlaufen, die beiden Schwenkhebel 81, 87 gegeneinander verschwenkt und insbesondere der Schwenkhebel 87 derart über den Schwenkhebel 87 gelegt, dass die glatte Seitenkante 89 über den Rastzähnen 82 liegt. Das Rastelement 85 wird somit gehindert, in die Rastzähne 82 einzugreifen, sondern liegt stattdessen an der glatten Seitenkante 89 an. Dadurch ist die Ratschfunktion ausgeschaltet.
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Ein zweites Ausführungsbeispiel einer Ratschsperre 90 ist in den 11 und 12 dargestellt. Bei der Ratschsperre 90 ist eine Leiste 91 mit mehreren Rastzähnen 92 an der Führungshülse 50 angeordnet. An dem Griffteil 43 ist in einer Ausnehmung 99 ein Rastelement 95 angeordnet, welches ein stiftartiges Element, an dessen Ende ein Rastzahn angeordnet ist, aufweist, dessen Längsachse in etwa quer zur Längsachse L des Koagulationsinstruments 10 angeordnet ist, wobei an den stiftartigen Element insbesondere ein Kopf angeordnet ist. Bei Beaufschlagung des Rastelements 95 mit einer zweiten Feder 96 wird der Rastzahn des Rastelements 95 in Eingriff mit den Rastzähnen 92 gebracht. Bei axialer Verschiebung zwischen der Führungshülse 50 und dem Griffteil 43 kann der Rastzahn des Rastelements 95 in eine Richtung über die Rastzähne 92 ratschen, während eine Bewegung in entgegengesetzter Richtung durch die Rastzähne 92 verhindert wird. Um ein Lösen der Ratschsperre 90 und auch ein Zu- und Abschalten der Ratschfunktion zu ermöglichen, ist ein Sperrelement vorgesehen, welches als Schiebelement 97 ausgebildet ist. In einer zweiten Position des Schiebeelements 97, welche in 12 dargestellt ist, führt das Schiebeelement 97 die zweite Feder 96 radial über das Rastelement 95, sodass die zweite Feder 96 das Rastelement 95 beaufschlagen kann und in Eingriff mit den Rastzähnen 92 bringen kann. Zum Lösen der Ratschfunktion wird das Schiebeelement 97 in eine erste Position überführt, in welcher eine Ausnehmung 93 des Schiebeelements 97 radial außerhalb des Rastelements 95 angeordnet ist. Zwischen den Rastzähnen 92 und dem Rastelement 95 ist eine erste Feder 98 angeordnet, deren Federkraft schwächer ist als die Federkraft der zweiten Feder 96 und welche nach Verschieben des Schiebeelements 97 derart, dass die zweite Feder 96 das Rastelement 95 nicht mehr beaufschlagt, bewirkt, dass das Rastelement 95 außer Eingriff mit den Rastzähnen 92 gebracht wird, indem das Rastelement 95 mit seinem Kopf in die Ausnehmung 93 gedrückt wird. In dieser Position ist die Ratschfunktion der Ratschsperre 90 ausgeschaltet, da das Rastelement 95 nicht in Eingriff mit den Rastzähnen 92 ist und eine Bewegung der Führungshülse 50 gegen das Griffteil 43 ungehindert in beide Richtungen entlang der Längsachse L des Koagulationsinstruments 10 erfolgen kann. Wird das Schiebeelement 97 wieder in die zweite Position überführt, wird die zweite Feder 96 mitgenommen und über dem Rastelement 95 derart positioniert, dass die zweite Feder 96 das Rastelement 95 beaufschlagt und, da die Federkraft der zweiten Feder 96 größer als die Federkraft der ersten Feder 98, das Rastelement 95 in Eingriff mit den Rastzähnen 92 gebracht, so dass die Ratschfunktion wieder zugeschaltet wird.
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Ein drittes Ausführungsbeispiel einer Ratschsperre 100 ist in 13 gezeigt. Die Ratschsperre 100 weist ein Rastelement 101 mit einem stiftartigen Element 101a auf, welches in einer Ausnehmung des Griffteils 43 gelagert ist, wobei die Ausnehmung vorzugsweise im Wesentlichen quer zur Längsachse L und versetzt zur Längsachse L des Koagulationsinstruments 10 verläuft. An der Isolationshülse 21, die in dieser Ausführungsform fest mit der Führungshülse 50, insbesondere dem zweiten Führungshülsenelement 52, verbunden ist, sind vorzugsweise umlaufende Rillen 102 axial zueinander versetzt, insbesondere in Form einer Leiste, angeordnet, in welche das Rastelement 101 eingreifen kann. Der Eingriff erfolgt dabei derart, dass das Rastelement 101 in etwa tangential in die umlaufenden Rillen 102 eingreift. Der Eingriff erfolgt gegen die Kraft einer ersten Feder 103, welche das Rastelement 101 aus den Rillen 102 herausdrückt, um die Ratschfunktion auszuschalten. Um die Ratschfunktion zuzuschalten, wird ein Sperrelement, welches vorliegend als Kipphebel 104 ausgebildet ist, in eine zweite Position gekippt, in welcher der Kipphebel 104 durch eine zweite Feder 105, deren Federkraft größer ist als die Federkraft der ersten Feder 103, beaufschlagt wird und derart auf das Rastelement 101 drückt, dass es gegen die Kraft der ersten Feder 103 in Eingriff mit den Rillen 102 gebracht wird. Dazu ist der Kipphebel 104 um eine Drehachse 107 kippbar, welche im Wesentlichen parallel zur Längsachse L des Koagulationsinstruments 10 verläuft. Der Kipphebel 104 ist dabei mit seiner Längserstreckung etwa senkrecht zur Längsachse des stiftartigen Rastelements 101 angeordnet. Die zweite Feder 105 ist im Wesentlichen parallel zum stiftartigen Rastelement 101 und zur ersten Feder 103 angeordnet und beaufschlagt das dem Rastelement 101 abgewandte Ende 104a des Kipphebels 104 in der zweiten Position. In der ersten Position, welche in 13 dargestellt ist, wird der Kipphebel 104 mittels eines anhand von Figur 17 näher beschriebenen Arretiermechanismus gegen die Kraft der zweiten Feder 105 arretiert, so dass der Kipphebel 104 das Rastelement 101 nicht mehr beaufschlagen kann und das Rastelement 101 in dieser Position durch die erste Feder 103 zurückgedrückt und insbesondere außer Eingriff mit den Rillen 102 gebracht werden kann. Diese Anordnung der Ratschsperre 100 ist besonders platzsparend.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform einer Ratschsperre 110 ist in den 14 bis 17 dargestellt. Die Ratschsperre 110 unterscheidet sich von der in 13 dargestellten Ratschsperre 100 im Wesentlichen dadurch, dass das Rastelement 101 senkrecht zu dem stiftartigen Element 101a einen Arm 101b aufweist, welcher in etwa parallel zur Längsachse des Kipphebels 104 parallel nach innen versetzt zu diesem an dem stiftartigen Element 101a angeordnet ist. Der Arm 101b greift bei Beaufschlagung des Rastelements 101 durch den Kipphebel 104 und die zweite Feder 105 mit seinem freien Ende radial in die Rillen 102 ein, während das stiftartige Element 101a der Ratschsperre 110 derart radial nach außen versetzt verglichen mit der Anordnung des Rastelements 101 der Ratschsperre 100 gemäß 13 angeordnet ist, dass kein Eingriff des stiftartigen Elements 101a der Ratschsperre 110 in die Rillen 102 erfolgt. Ein radialer Eingriff in die Rillen 102 ist genauer positionierbar und verschleißfester als ein tangentialer Eingriff. In dieser Ausführungsform sind die Rillen 102 vorzugsweise nur abschnittsweise umlaufend ausgebildet und insbesondere in Form einer Leiste 106 angeordnet.
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Um die Ratschfunktion ausschalten zu können, wird der Kipphebel 104 in der ersten Position, welche in den 16 und 17 dargestellt ist, durch einen Arretiermechanismus gegen die Kraft der zweiten Feder 105 arretiert. Dazu weist der Kipphebel 104 im Bereich seines einen Endes 104a eine Ausnehmung 104b auf, welche beispielsweise als parallel zur Drehachse des Kipphebels 104 verlaufende Sackbohrung oder Bohrung ausgebildet sein kann. In der ersten Position greift eine mit einer dritten Feder 109 belastete Kugel 108 ein (vgl. 17), deren Durchmesser größer ist als der Durchmesser der Ausnehmung 104b. Bei Eingriff der Kugel 108 in die Ausnehmung 104b kann der Kipphebel 104 nicht mehr durch die Feder 105 um seine Drehachse geschwenkt werden. Die zweite Feder 105 ist in der ersten Position des Kipphebels 104 gespannt. Der Kipphebel 104 übt somit in der ersten Position keine Kraft auf das Rastelement 101 aus, so dass dieses durch die Kraft der ersten Feder 103 außer Eingriff mit den Rillen 102 bringbar ist.
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Zum Zuschalten der Ratschfunktion wird der Kipphebel 104 manuell in die zweite Position gekippt, wobei vom Benutzer lediglich die Kraft der dritten Feder 109 überwunden werden muss. Die Kugel 108 ist außer Eingriff mit der Ausnehmung 104b und kann auf der Außenseite des Kipphebels 104 entlang rollen. Der Kipphebel 104 beaufschlagt mittels der zweiten Feder 105 das Rastelement 101, so dass dieses in Eingriff it den Rillen 102 gebracht wird. Bei axialer Verschiebung des Betätigungselements 30 kann das Rastelement 101 bei Bewegung in einer Richtung über die Rastzähne oder Rillen 102 rutschen, während eine Bewegung in entgegengesetzter Richtung blockiert wird.
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Die Rillen 102 können auch als Rastzähne oder sonstige Vertiefungen, welche axial gegeneinander beabstandet sind, ausgebildet sein.
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Die 19 bis 21 zeigen ein Koagulationsinstrument 10', welches im Wesentlichen analog zu dem Koagulationsinstrument 10 gemäß den 1 bis 4 aufgebaut ist und sich lediglich dadurch unterscheidet, dass es sich bei dem Koagulationsinstrument 10' um ein bipolares Koagulationsinstrument 10' handelt, während die 1 bis 4 ein monopolares Koagulationsinstrument 10 zeigen. Bei einem bipolaren Koagulationsinstrument 10' müssen zwei Elektrodenleiter vorhanden sein, wobei ein Elektrodenleiter durch das Betätigungselement 30 und der andere Elektrodenleiter durch das Schaftrohr 20 gebildet ist, welche insbesondere koaxial zueinander angeordnet sind und wobei das Betätigungselement 30 relativ zu dem Schaftrohr 20 axial verschiebbar angeordnet ist. Ein weiterer Unterschied besteht in dem Anschluss 72 des bipolaren Koagulationsinstruments 10', welcher zwei gegeneinander isolierte Kontakte aufweisen muss, um die beiden gegeneinander isolierten Elektrodenleiter des Betätigungselements 30 und des Schaftrohrs 20 anschließen zu können. Der Stromkreis kann über das zwischen den Maulteilen des Arbeitselements des Schaftrohrs 20 und des Betätigungselements 30 geschlossen werden. Die mechanische Funktionsweise des bipolaren Koagulationsinstruments 10' entspricht ansonsten im Wesentlichen dem monopolaren Koagulationsinstrument 10. Selbstverständlich sind die verschiedenen zuvor erwähnten Ausführungsformen des monopolaren Koagulationsinstruments 10 analog auf das bipolare Koagulationsinstrument 10' übertragbar.
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Insbesondere zeigen die 22 bis 24 eine Ratschsperre 110 gemäß dem in den 14 bis 17 dargestellten Ausführungsbeispiels des monopolaren Koagulationsinstruments 10, welches analog auf das bipolare Koagulationsinstrument 10' übertragbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- monopolares Koagulationsinstrument
- 10'
- bipolares Koagulationsinstrument
- 20
- Schaftrohr
- 20a
- proximales Ende
- 20b
- distales Ende
- 21
- Isolationshülse
- 23
- Kupplungsteil
- 30
- Betätigungselement
- 30a
- proximales Ende
- 30b
- distales Ende
- 32
- Einstich
- 40
- Griff
- 41
- erster Griffschenkel
- 41a
- proximales Ende
- 41b
- distales Ende
- 42
- zweiter Griffschenkel
- 42a
- proximales Ende
- 42b
- distales Ende
- 43
- Griffteil
- 43a
- proximaler Bereich
- 44
- erster Hebel
- 44a
- erstes Ende
- 44b
- zweites Ende
- 45
- zweiter Hebel
- 45a
- erstes Ende
- 45b
- zweites Ende
- 46
- Fingerring
- 47
- Fingerring
- 50
- Führungshülse
- 51
- erstes Führungshülsenelement
- 52
- zweites Führungshülsenelement
- 53
- Federelement
- 55
- Sperrmechanismus
- 56
- Feder
- 57
- Isolierung
- 60
- Rückstellfeder
- 70
- Anschlusshülse
- 72
- Anschluss
- 72'
- Anschluss
- 73
- Schlitz
- 80
- Ratschsperre
- 81
- Schwenkhebel
- 82
- Rastzahn
- 83
- Nut
- 84
- Zapfen
- 85
- Rastelement
- 86
- Feder
- 87
- Schwenkhebel
- 88
- Nut
- 89
- Seitenkante
- 90
- Ratschsperre
- 91
- Leiste
- 92
- Rastzahn
- 93
- Ausnehmung
- 95
- Rastelement
- 96
- zweite Feder
- 97
- Schiebeelement
- 98
- erste Feder
- 99
- Ausnehmung
- 100
- Ratschsperre
- 101
- Rastelement
- 101a
- stiftartiges Element
- 101b
- Arm
- 102
- Rille
- 103
- erste Feder
- 104
- Kipphebel
- 104a
- Ende
- 104b
- Ausnehmung
- 105
- zweite Feder
- 106
- Leiste
- 107
- Drehachse
- 108
- Kugel
- 109
- dritte Feder
- 110
- Ratschsperre
- L
- Längsachse