-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Leitung, die insbesondere zur Verwendung in Fahrzeugen, insbesondere in Kraftfahrzeugen ausgestaltet ist, sowie ein Verfahren zur Leitungskonfektionierung. Unter Leitungskonfektionierung ist diesbezüglich insbesondere die Produktion von anschlussfertigen Kabeln, Kabelbündeln und gesamten Kabelbäumen mit Steckern, Kontakten oder auch Aderendhülsen zu verstehen. Die Kabel können hierbei vor allem zur elektrischen Versorgung von elektrischen Verbrauchern verwendet werden. Ebenso ist jedoch die Verwendung für die Erdung von elektrischen Systemen denkbar.
-
Im Besonderen betrifft die vorliegende Erfindung dabei die Abdichtung von Verbindungsstellen des Kabels von Bereichen mit verletzter Isolation bzw. verletztem Schutzmantel sowie eine Abdichtung des Kabels gegenüber Längswasser.
-
Eine Abdichtung von Verbindungsstellen eines Kabels bzw. die Längswasserabdichtung erfolgt im Stand der Technik in der Regel durch Tüllen oder Schrumpfschläuche, die über den Verbindungsstellen angeordnet werden.
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung beruht darauf eine Leitung sowie ein Verfahren zur Leitungskonfektionierung zu schaffen, die die Abdichtung von Verbindungsstellen und/oder Bereichen mit verletzter Isolation bzw. verletztem Schutzmantel, insbesondere in Längsrichtung des Kabels zur Erzielung einer längswasserdichten Leitung auf einfachste Art und Weise und auch bei komplexer Kabelgeometrie ermöglichen.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Leitung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Leitungskonfektionierung gemäß Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung finden sich in den Unteransprüchen.
-
Der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung liegt darin, ein das Kabel vollständig umgebendes Dichtelement, z. B. einen Dichtring, im Bereich der abzudichtenden Stelle anzuordnen und durch ein Treiberelement, insbesondere eine Hülse aus elektrisch leitfähigem Material, mittels Magnetumformung des Treiberelements auf die Leitung zu pressen, so dass das Dichtelement mit einer Außenseite des Kabels in dichtendem Kontakt steht und somit eine Längswasserabdichtung zwischen dem Treiberelement und der Außenseite des Kabels realisiert werden kann.
-
Dementsprechend schlägt die vorliegende Erfindung eine Leitung, insbesondere zur Verwendung in Fahrzeugen umfassend ein Kabel sowie eine Hülse aus elektrisch leitfähigem Material vor. Bei dem Kabel kann es sich z. B. um ein Koaxialkabel oder eine geschirmte Leitung handeln kann. Ein solches Koaxialkabel ist in der Regel aus einem innen liegenden Leiter, der z. B. durch ein Litzenbündel gebildet sein kann, eine den Leiter umgebende innere Isolierung, einer die innere Isolierung umgebende Abschirmung und der Isolation bzw. dem Schutzmantel, welcher wiederum die Abschirmung umgibt, aufgebaut. Die vorliegende Erfindung ist jedoch gleichfalls bei Nabeln einsetzbar, die nur zwei- oder mehr als vierschichtig aufgebaut sind. Darüber hinaus ist wenigstens ein Dichtelement auf der Innenseite der Hülse angeordnet. Das Dichtelement kann ein von der Hülse separates Element sein, das lose zwischen der Innenseite der Hülse und der Außenseite des Kabels liegt oder mit der Innenseite der Hülse auf eine beliebige Art und Weise verbunden ist. Die Hülse ist mittels Magnetumformung auf die Leitung gepresst, wodurch das Dichtelement mit einer Außenseite des Kabels in dichtendem Kontakt steht, d. h. gegen die Außenseite des Kabels gedrückt wird, was gleichfalls bei losem Anliegen an der Innenseite der Hülse für ein Andrücken an die Innenseite der Hülse gilt. Die Magnetumformung ist ein elektrodynamisches Hochenergieumformungsverfahren zur Kaltumformung aus elektrisch leitfähigen Materialien mittels elektromagnetischer Pulstechnologie (EMPT). Dabei wird das Halbzeug, hier die Kontaktierungshülse, innerhalb einer Spule gegebenenfalls mit zwischengeschaltetem Feldumformer positioniert und durch die Krafteinwirkung eines gepulsten Magnetfelds von sehr hoher Intensität berührungslos umgeformt, d. h. anders als beim Crimpen ohne mechanischen Kontakt zum Werkzeug. Dabei kann durch das Magnetumformverfahren eine gleichmäßige und symmetrische Kraftverteilung entlang des Umfangs der Kontaktierungshülse auf diese aufgebracht werden, so dass eine entlang des Umfangs gleichmäßige Umformung der Kontaktierungshülse resultiert und die Kontaktierungshülse an ihrer Außenfläche keine mechanischen Beanspruchungen aufweist. Dadurch kann auf einfachste Art und Weise und durch eine symmetrische Kraftverteilung durch das Magnetumformverfahren auf die Hülse ein gleichmäßiger Andruck des Dichtelements realisiert werden und damit eine gleichmäßige und zuverlässige Abdichtung erfolgen. Darüber hinaus ist auch eine Anpassung an im Querschnitt komplexe Kabelgeometrien denkbar.
-
Vorteilhafterweise weist die Hülse eine Vertiefung auf, die zu dem Kabel hin offen ist, wobei das Dichtelement in der Vertiefung aufgenommen ist und aus der Vertiefung vorsteht. Dies führt einerseits zu einer reduzierten Verpressung und zum anderen, wenn das Dichtelement nicht mit der Hülse verbunden ist, zu einem längeren Weg für Flüssigkeiten durch die Vertiefung an dem Dichtelement vorbei (Labyrinth), was die Dichtwirkung weiter verbessert.
-
Darüber hinaus ist es bevorzugt das Dichtelement durch wenigstens einen von der Hülse separat ausgebildeten vorzugsweise elastischen Dichtring zu bilden. Dieser Dichtring sitzt vorzugsweise in der erwähnten Vertiefung, so dass der Dichtring in der Hülse vormontiert werden kann, bevor diese auf das Kabel aufgeschoben bzw. aufgebracht wird. Zusätzlich kann in diesem Fall die Vertiefung das Dichtelement gegen Verrutschen beim Aufbringen sichern. Ferner können dabei gegebenenfalls Standarddichtringe zum Einsatz kommen.
-
Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Hülse im Längsschnitt, d. h. in einem Schnitt, in dem die Mittelachse der Hülse liegt, kegelstumpfförmig gestaltet.
-
Dadurch ist die Hülse relativ flexibel an unterschiedliche Durchmesserdimensionen des Kabels anpassbar.
-
Darüber hinaus ist es insbesondere bei dieser Ausgestaltung vorteilhaft wenigstens ein erstes und ein zweites Dichtelement vorzusehen, die in Längsrichtung der Leitung beabstandet sind.
-
Dabei können das erste und das zweite Dichtelement in Radialrichtung des Kabels unterschiedliche Innendimensionen aufweisen. Dadurch wird es ermöglicht, insbesondere auch bei kegelstumpfförmig gestalteter Hülse einerseits an einer außen liegenden Isolation und andererseits an einer innen liegenden Isolierung oder einem leitenden Element abzudichten. Beispielsweise kann es sich bei dem Kabel um ein Kabel mit einem innen liegenden Leiter und einer darum angeordneten außen liegenden Isolation bzw. einem Schutzmantel handeln. Bei dieser Variante ist es denkbar, dass das erste Dichtelement, dessen Innendimension größer als die des zweiten Dichtelements ist, mit der vom Außendurchmesser größeren außen liegenden Isolation in dichtenden Kontakt kommt, während das zweite in der Innendimension kleinere Dichtelement mit der Außenseite der in der Außendimension kleineren außen liegenden Isolation in dichtendem Kontakt steht. Dabei kann das erste Dichtelement in dem Bereich der kegelstumpfförmigen Hülse gestaltet sein, deren Durchmesser geringer ist, während das zweite Dichtelement in dem Bereich der kegelstumpfförmigen Hülse angeordnet ist, deren Durchmesser größer ist. Andererseits ist es denkbar, dies auch mit einer Hülse zu realisieren, die zwischen den Bereichen eine Stufe hat oder aber durch unterschiedliche Stärken der Dichtelemente in Radialrichtung auszugleichen. Bei letzterem wäre es denkbar das erste Dichtelement in seiner Stärke in Radialrichtung deutlich größer zu gestalten als des zweite Dichtelement, insbesondere mindestens um die Stärke der Isolation in Radialrichtung größer als das zweite Dichtelement.
-
Darüber hinaus ist es bei zwei in Längsrichtung des Kabels beabstandeten Dichtelementen bevorzugt, einen Abstandshalter zwischen den Dichtelementen anzuordnen, der sich beispielsweise einstückig in Radialrichtung von einer Innenseite der Hülse radial nach innen erstreckt und die Dichtelemente in Längsrichtung der Leitung auf Abstand hält. Es ist selbstverständlich auch denkbar den Abstandshalter als separates Element z. B. als Sprengring zu gestalten, der in eine Nut in der Hülse eingreift und über die Innenseite der hülse vorsteht, um die Dichtelemente in Längsrichtung voneinander zu trennen.
-
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann dieser Abstandshalter als Schneidkante ausgebildet sein. Vorteilhafterweise ist die Schneidkante mit einer nach innen gerichteten Spitze versehen. Hierbei dient die Hülse als Kontaktierungselement und die Schneidkante zur Kontaktierung eines bzw. des leitenden Elements des Kabels. Z. B. kann das Kontaktierungselement für ein Koaxialkabel verwendet werden, des eine außen liegenden Isolation und eine Abschirmung sowie eine zwischen der Abschirmung und einer Seele bzw. einem Leiter angeordnete innere Isolierung bzw. ein Dielektrikum aufweist, wobei die Schneidkante zur Kontaktierung, insbesondere bei der Magnetumformung der Hülse die Isolation vollständig durchdringt und das leitende Element, hier die Abschirmung, zumindest kontaktiert, vorzugsweise partiell in die Abschirmung eindringt. Gleichermaßen ist dies auch für ein Kabel mit einem Schutzmantel und nur einem innen liegenden Leiter oder Leiterbündel bzw. Litzenbündel denkbar, wobei die Schneidkante zur Kontaktierung des Leiters oder Leiterbündels die Isolation vollständig durchdringt und mit dem Leiter oder Leiterbündel in Kontakt gelangt. Durch die links und rechts der Schneidkante angeordneten Dichtelemente kann der in die Isolierung eingebrachte Schnitt gegen Längswassereintritt zuverlässig abgedichtet werden, so dass keine Feuchtigkeit in die Kontaktstelle eintreten kann. Dabei erfolgt sowohl die Abdichtung als auch die Kontaktierung vorteilhafterweise über den gleichen Umformschritt, nämlich die Magnetumformung.
-
Des Weiteren kann bei einer Ausführungsform insbesondere bei einem elektrisch leitfähigen Dichtmittel auf der Innenseite der Hülse zwischen der Hülse und dem Dichtmittel eine elektrische Isolierung vorgesehen sein. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Hülse direkt auf ein elektrisch leitendes Element, z. B. den Leiter oder eine Abschirmung, aufgebracht wird, ohne dass die Hülse einen elektrischen Kontakt mit diesem leitenden Element eingehen soll.
-
Neben der erfindungsgemäßen Leitung betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zur Konfektionierung einer solchen Leitung. Des Verfahren umfasst den Schritt des Aufbringens einer Hülse und wenigstens eines Dichtelements, das auf der Innenseite der Hülse angeordnet ist, auf ein Kabel. Dabei handelt es sich vorzugsweise um ein elektrisches Kabel, Es sind jedoch auch andere Kabel im Prinzip denkbar. Dabei kann das Dichtelement, wie oben erläutert, separat von der Hülse aufgeschoben werden oder aber mit der Hülse in Längsrichtung in formschlüssigen Eingriff stehen oder gar mit der Hülse fest verbunden sein. Gleiches gilt für den Fall, dass mehr als ein Dichtelement vorgesehen ist. Im Anschluss erfolgt eine Magnetumformung der aufgebrachten Hülse, das zwischen der Hülse und dem Kabel gegen eine Außenseite des Kabels und/oder gegen eine Innenseite der Hülse gepresst wird, um einen dichtenden Kontakt mit der Außenseite des Kabels und/oder Innenseite der Hülse herzustellen. Dabei können die oben erwähnten Varianten auch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren umgesetzt werden.
-
Darüber hinaus ist es bevorzugt, dass das Kabel ein leitendes Element, insbesondere ein Litzenbündel oder eine Abschirmung sowie eine Isolation umfasst. Dabei wird gemäß dem Verfahren das Kabel zumindest teilweise abisoliert, um das Litzenbündel oder die Abschirmung, d. h. das leitende Element frei zu legen bevor die Hülse und das Dichtelement auf das Kabel aufgebracht werden, wobei das Dichtelement gegen die Außenseite des leitenden Element gepresst wird, um einen dichtenden Kontakt mit der Außenseite des leitenden Elements herzustellen. Zusätzlich kann ein zweites Dichtelement vorgesehen sein, das in einem Abstand zu dem erwähnten Dichtelement angeordnet ist und gegen die Außenseite der Isolation gepresst wird, um einen dichtenden Kontakt mit der Außenseite der Isolation herzustellen.
-
Darüber hinaus ist es bevorzugt, die Hülse in einem Gehäuse aus nicht leitfähigem Material aufzunehmen. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Magnetumformung durch Aufbringen eines Magnetfelds durch das Gehäuse hindurch auf die Hülse, so dass die Hülse und das Gehäuse bereits vormontiert gegebenenfalls bereits mit dem/den Dichtelement/en auf die Leitung aufgebracht bzw. aufgeschoben werden kann (EINFÜGEN).
-
Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung, die alleinstehend oder in Kombination mit einem oder mehreren der obigen Merkmale, insofern sie einander nicht widersprechen, umgesetzt werden können, finden sich in der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung. Diese erfolgt unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen, in denen:
-
1 einen schematischen Längsschnitt durch eine Leitung gemäß der vorliegenden Erfindung vor der Magnetumformung in den Ansichten a bis e unterschiedlichen Ausgestaltungen zeigt;
-
2 einen schematischen Längsschnitt durch eine Leitung gemäß der vorliegenden Erfindung mit einer kegelstumpfförmig ausgebildeten Hülse in den Ansichten a und b zwei unterschiedlichen Ausgestaltungen zeigt; und
-
3 einen Halblängsschnitt einer Leitung gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung zeigt.
-
In den Zeichnungen kennzeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Elemente. Darüber hinaus wird meist auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente verzichtet. Es versteht sich jedoch, dass die Beschreibung eines Elements einer Ausführungsform gleichfalls auch für die Beschreibung des Elements oder eines vergleichbaren Elements in der anderen Ausführungsform gilt, insofern sich keine Widersprüche ergeben.
-
In 1 ist ein abisoliertes Litzenbündel 1 eines Kabels dargestellt. Bei dem Litzenbündel 1, das sich aus mehreren Einzellitzen 2 zusammensetzt, kann es sich um den Leiter eines herkömmlichen Kabels mit einem darum befindlichen Schutzmantel 3 (siehe 2b) oder um den Leiter eines Koaxialkabels, bei dem der Leiter 1 von einer inneren Isolierung 4 oder einem Dielektrikum umgeben ist, welches wiederum von einer Abschirmung 5 umgeben ist, die schließlich von einer außen liegenden Isolierung 3 bzw. einem Schutzmantel umgeben ist (siehe 3) handeln.
-
Um in Längsrichtung L eine Abdichtung zu realisieren, ist eine Hülse 10 aus elektrisch leitfähigem Material vorgesehen. Zwischen einer radial innen liegenden Seite 11 der Hülse 10 und einer Außenseite 12 des Leiters 1 ist eine Dichtung bzw. ein Dichtelement 20 vorgesehen. Bei dem Dichtelement 20 kann es sich um ein ringförmiges Element handeln, wie es in den 1a bis e sowie in den 2 und 3 der Fall ist. Der Querschnitt des ringförmigen Dichtelements 20 kann dabei kreisrund, oval, wie in den 1a, b, d sowie den 2 und 3 oder mehreckig oder rechteckig, wie in den 1c und e gestaltet sein.
-
Die Hülse 10 kann, wie in 1a dargestellt, zylindrisch gestaltet sein oder kann eine Vertiefung 13 aufweisen, wie es in den 1b bis f der Fall ist. Hierfür kann in der Hülse 11 eine Nut vorgesehen sein oder die Hülse 10 kann im Querschnitt U-förmig gestaltet sein, wie es in den 1b bis f der Fall ist. In den Fallen einer Nut oder einer U-förmigen Gestaltung der Hülse selbst steht das Dichtelement 20 aus der Nut bzw. über die Schenkel des U-förmigen Querschnitts, d. h. über die radial innen liegende Seite 11 der Hülse 10, vor. Darüber hinaus ist es denkbar zwischen dem Dichtelement 20 und der radial innen liegenden Seite 11 der Hülse 10 eine elektrische Isolierung 30 vorzusehen, die die elektrische Hülse 10, welche aus einem elektrisch leitfähigem Material gebildet ist, gegenüber einem elektrischen Kontakt mit dem Leiter 1 elektrisch isoliert, wie es in 1e dargestellt ist. Auch ist es denkbar, wie in 1f dargestellt, das Dichtelement 20 mehrschichtig aus einer ersten Schicht 21 und einer zweiten Schicht 22 zu gestalten. Dabei können die Schichten 21 und 22 unterschiedliche Funktionen übernehmen (z. B. kann die erste Schicht 21 mechanischen Schutz erfüllen während die zweite Schicht eine Dichtfunktion übernimmt 22. Weiterhin kann die erste Schicht 21 Aktiviermittel oder ein Härter sein, der beim Beaufschlagen der Hülse 10 bei der Umformung der Hülse, insbesondere mit magnetischem Puls, mit einem Klebstoff, der die zweite Schicht 22 bildet, reagiert.
-
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Hülse 10 aus einem elektrisch leitfähigen Material direkt durch Magnetumformen, d. h. durch Umgeben mit einer magnetischen Spule mit einem Magnetfeld beaufschlagt, das eine Kraft F über den Umfang gleichmäßig verteilt, auf die Hülse 10 ausübt und somit die Hülse umformt. Durch die Umformung wird die Hülse mit ihrer Innenseite 11 in Richtung der Außenseite 12 des Leiters gedrückt, so das die nach innen weisende Kante bzw. Seite 23 des Dichtelements 20 gegen die Außenseite 12 des Leiters 1 gedrückt wird. Gleichzeitig wird ein Druck von dem Dichtelement 20 gegen die radial innen liegende Seite 11 bzw. den Nutgrund der Vertiefung 13 erzeugt, so dass eine Dichtwirkung zwischen der radial innen liegenden Seite 11 und der Außenseite 12 des Leiters erzeugt und damit eine Abdichtung realisiert wird. Es versteht sich, dass die schematischen Darstellungen und die Abdichtung auf einer Außenseite des Leiters 1 rein beispielhaft sind und die Abdichtung auch mit der Außenseite eines Schutzmantels 3 realisiert werden kann.
-
Darüber hinaus kann es vorteilhaft sein, die Hülse 10, wie in 2a dargestellt, konisch zu gestalten. Dies hat insbesondere den Vorteil Übergänge zwischen verschiedenen Durchmessern von Leitern zu gestalten. Darüber hinaus kann die Hülse, wie in der 2b dargestellt an abisolierten Leiterenden aufgebracht werden, so dass die Leiterenden abgedichtet werden, um eine Längswasserdichtheit bereitzustellen und einen Kapillareffekt am Leiterende zu vermeiden.
-
Darüber hinaus können auf der radial innen liegenden Seite 11 der Hülse 20 auch zwei in Längsrichtung L beabstandete Dichtelemente 20 vorgesehen sein, die gleichermaßen die Formen, wie in Bezug auf 1 beschrieben, annehmen können. Auch können diese Dichtelemente in 2 in Vertiefungen 13 der Hülse 10 aufgenommen sein. Vorteilhafterweise sind zwischen den Dichtelementen 20 in Längsrichtung Abstandselemente bzw. ein Abstandselement eingebracht. Dieses kann beispielsweise als Greifhaken 32 ausgebildet sein, Der Abstandshalter 32 kann als separates Bauteil ausgebildet sein, z. B. als Sprengring, der in eine nicht dargestellte Vertiefung einschnappt und somit den Abstandshalter bildet. Er kann gleichfalls jedoch auch einstückig mit der Hülse 10 ausgestaltet werden. Bei der Darstellung in 2b wird durch die Magnetumformung die Hülse 10 so umgeformt, dass das in 2 linker Hand des Abstandshalters 32 angeordnete Dichtelement 20 gegen die Außenseite 14 der Isolation 3 gepresst wird. Dabei dringt der Greifhaken 32 partiell in die Isolationsschicht 3 ein, um die Hülse 10 an der Isolation festzulegen. Gleichzeitig wird das rechter Hand des Abstandshalters 32 bzw. Greifhakens 32 angeordnete Dichtelement 20 gegen die Außenfläche 12 des Leiters 1 gedrückt, so dass eine Abdichtung in Längsrichtung einerseits zwischen der Hülse 10 und der Außenfläche 24 der Isolation 3 und andererseits zwischen der Innenseite 11 der Hülse 10 und der Außenseite 12 des Leiters 1 hergestellt werden kann. Der Höhenausgleich zwischen dem Außendurchmesser des Leiters 1 und dem Außendurchmesser der Isolation 3 erfolgt dabei durch die konische Form der Hülse 10. Gleichermaßen ist es jedoch auch denkbar, dass die Hülse 10 mit einer Stufe versehen ist oder aber die Stärke des Dichtelements 20 auf der rechten Seite in Radialrichtung um die Stärke der Isolationsschicht 3 starker als das linker Hand angeordnete Dichtelement 20 ausgestaltet ist.
-
Gegebenenfalls kann, wie bereits erwähnt und wie in 3 dargestellt ist, der Abstandshalter auch als Schneidkante 33 ausgestaltet sein, wobei linker und rechter Hand in 3 der Schneidkante 33 je ein Dichtelement 20 vorgesehen ist.
-
Darüber hinaus kann die Hülse 10 ein Gehäuse 40 vollständig umgeben, wobei zwischen dem Gehäuse 40 und der Hülse 10 eine elektrische Isolierung 41 vorgesehen sein kann. Im Zuge der Magnetumformung kann bei Verwendung eines Gehäuses 40 aus nicht elektrisch leitfähigem Material das Magnetfeld durch das Gehäuse und bei einer nicht leitfähigen Isolierung 41 durch die Isolierung 41 auf die Hülse 10 aufgebracht werden, um diese durch das Gehäuse 40 und die Isolierung 41 hindurch umzuformen. D. h. die Kraft F wird nur auf die Hülse 10 ausgeübt. Bei der Umformung werden die Dichtelemente 20, wie bereits oben erläutert, gegen die Außenfläche 14 die Isolation gedrückt sowie gegen die Innenseite 11 der Hülse 10, so dass in 3 links und rechts der Schneidkante 33 eine Abdichtung erfolgt. Gleichzeitig schneidet sich die Schneidkante 33 durch die Isolation 3 und kontaktiert die Abschirmung 5. In diesem Fall kann die Hülse 10 als Teil eines koaxialen Steckers verwendet werden und ist mit der Abschirmung 5 des in 3 angedeuteten im Halbschnitt dargestellten Koaxialkabels kontaktiert. Die Verletzung der Isolation 3 wird dabei durch die Dichtelemente gegen Wassereintritt geschützt.
-
Es versteht sich, dass auch bei der 3 die Hülse 10, ähnlich wie in Bezug auf 2b beschrieben, konisch ausgestaltet sein kann und gegebenenfalls ein drittes oder mehrere Dichtelemente vorgesehen sein können, um eine zusätzliche Abdichtung an einem von der inneren Isolierung 4 befreiten Außenfläche 12 des Leiters 1 abzudichten.
-
Darüber hinaus versteht sich, dass die vorliegende Erfindung nicht auf die schematisch erläuterten beispielhaften Ausführungsformen oben beschränkt ist, sondern vielmehr verschiedenartig umgesetzt werden kann. Dabei können die unterschiedlichen Ausführungsformen in den Figuren durchaus auch beliebig miteinander kombiniert werden, es sei denn die Kombinationen widersprechen einander eindeutig.