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Die Erfindung umfasst kosmetische oder dermatologische Zubereitungen mit einem Anteil an Polyglyceryl-10-Stearat, insbesondere mit weniger als 2 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmasse der Zubereitung, Polylysin und Sclerotium Gum. Der Anteil an Polylysin wird vorteilhaft im Bereich von 0,1 bis 2 Gew.%, insbesondere im Bereich um 0,25 Gew.%. bezogen auf die Gesamtmasse der Zubereitung, gewählt. Der Anteil an Sclerotium Gum wird vorteilhaft im Bereich von 0,05 bis 2 Gew.%, insbesondere im Bereich um 0,25 Gew.%. bezogen auf die Gesamtmasse der Zubereitung, gewählt. Die Zubereitungen weisen insbesondere keine (0%) ethoxilierte Emulgatoren, Polyethylenglykole und/oder Polyethylenglykolderivate auf. Die Zubereitungen zeigen eine verbesserte Stabilität gegenüber Zubereitungen basierend auf Polylysin und anderen Emulgatorsystemen ohne PG-10-Stearat.
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Häufige Erscheinungsformen kosmetischer oder dermatologischer Zubereitungen sind feindisperse Mehrphasensysteme, in welchen eine oder mehrere Fett- bzw. Ölphasen neben einer bzw. mehreren Wasserphasen vorliegen. Von diesen Systemen sind am weitesten verbreitet wiederum die eigentlichen Emulsionen. Aber auch emulgatorarme bzw. -freie Zubereitungen auf Basis sogenannter Hydrodispersionen sind bekannt. Hydrodispersionen stellen Dispersionen einer flüssigen, halbfesten oder festen inneren (diskontinuierlichen) Lipidphase in einer äußeren wässrigen (kontinuierlichen) Phase dar. Hydrodispersionen sind – wie auch Emulsionen, die sich durch eine ähnliche Phasenanordnung auszeichnen – metastabile Systeme und daher geneigt, in einen Zustand zweier in sich zusammenhängender diskreter Phasen überzugehen. In einer klassischen O/W-Emulsion verhindert die Wahl eines geeigneten Emulgators die Phasentrennung. Im Gegensatz zu klassischen Emulsionen enthalten Hydrodispersionen aber nur sehr geringe Mengen an Emulgatoren bzw. können sogar gänzlich frei von Emulgatoren sein.
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Als kosmetische oder medizinische Zubereitungen sind oftmals Emulsionen, insbesondere W/O-, O/W-, O/W/O oder W/O/W-Emulsionen im Einsatz. Unter Emulsionen versteht man im Allgemeinen heterogene Systeme, die aus zwei nicht oder nur begrenzt miteinander mischbaren Flüssigkeiten bestehen, die üblicherweise als Phasen bezeichnet werden. In einer Emulsion ist eine der beiden Flüssigkeiten (z.B. Wasser oder Öl) in Form feinster Tröpfchen in der anderen Flüssigkeit dispergiert. Die Flüssigkeiten (rein oder als Lösungen) liegen in einer Emulsion in einer mehr oder weniger feinen Verteilung vor, die im Allgemeinen nur begrenzt stabil ist.
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Sind die beiden Flüssigkeiten Wasser und Öl und liegen Öltröpfchen fein verteilt in Wasser vor, so handelt es sich um eine Öl-in-Wasser-Emulsion (O/W-Emulsion, z. B. Milch). Der Grundcharakter, zum Beispiel elektrische Leitfähigkeit, Sensorik, Anfärbbarkeit der kontinuierlichen Phase, einer O/W-Emulsion ist durch das Wasser geprägt. Bei einer Wasser-in-Öl-Emulsion (W/O-Emulsion, z. B. Butter) handelt es sich um das umgekehrte Prinzip, wobei der Grundcharakter hier durch das Öl bestimmt wird.
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Der Stand der Technik kennt mehrere wesentliche Faktoren, die einen positiven Einfluss auf die Stabilität und Rheologie von Emulsionen haben.
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Emulsionen benötigen zu ihrer Bildung und zur Stabilisierung im Allgemeinen einen oder mehrere Emulgatoren, Verdicker und/oder Konsistenzgeber, um über einen kosmetisch akzeptablen Zeitraum stabil zu sein, im Allgemeinen 1 Jahr nach dem Öffnen einer kosmetischen Zubereitung. Dazu werden oft große Mengen an Emulgatoren benötigt. Dies wiederum kann bei Konsumenten zu Missempfindungen bis zur Unverträglichkeit und im Extremfall sogar zu Phänomenen wie die Mallorca Akne o.ä. führen.
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Kosmetische Antitranspirantien oder Desodorantien/Deodorantien dienen dazu, Körpergeruch zu beseitigen bzw. deren Entstehung zu vermindern. Körpergeruch entsteht, wenn der an sich geruchlose frische Schweiß durch Mikroorganismen wie z.B. Staphylokokken und Corynebakterien zersetzt wird. Den üblichen kosmetischen Desodorantien liegen unterschiedliche Wirkprinzipien zugrunde. Im allgemeinen Sprachgebrauch erfolgt nicht immer ein klare Trennung der Begriffe „Deodorant“ und „Antitranspirant“. Vielmehr werden – insbesondere auch im deutschsprachigen Raum – Produkte zur Anwendung im Achselbereich pauschal als Desodorantien bzw. „Deos“ bezeichnet. Dies geschieht unbeachtlich der Frage, ob auch eine antitranspirante Wirkung vorliegt. Antitranspirantien (AT) sind schweißverhütende Mittel, die – im Gegensatz zu den Desodorantien, die im Allgemeinen eine mikrobielle Zersetzung von bereits gebildetem Schweiß verhindern – die Absonderung von Schweiß überhaupt verhindern sollen.
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Im Gegensatz zu den Antitranspirantien bewirken reine Desodorantien keine aktive Beeinflussung der Schweißsekretion, sondern lediglich die Steuerung bzw. Beeinflussung des Körper- bzw. Achselgeruchs (Geruchsverbesserungsmittel). Gängige Wirkmechanismen hierzu sind antibakterielle Effekte, Geruchsneutralisation (Maskierung), Beeinflussung von bakteriellen Metabolismen, die reine Parfümierung wie auch die Verwendung von Vorstufen bestimmter Parfümkomponenten, welche durch enzymatische Reaktionen zu wohlriechenden Stoffen umgesetzt werden. Zubereitungen können neben den eigentlichen schweißhemmenden Wirkstoffen (AT-Wirker) zusätzlich auch Stoffe enthalten, die den mikrobiellen Abbau des Schweißes hemmen, wie z.B. Triclosan. Triclosan wirkt gegen gram-positive und gram-negative Keime sowie gegen Pilze und Hefen, woraus eine desodorierende, jedoch keine antitranspirante Wirkung resultiert, da aus der Beeinflussung der bakteriellen Hautflora keine Beeinflussung der Schweißsekretion abzuleiten ist. Schweißgeruch besteht zu einem Großteil aus verzweigtkettigen Fettsäuren, die durch bakterielle Enzyme aus geruchlosem Schweiß freigesetzt werden. Klassische Deo-Wirkstoffe wirken dem entgegen, indem sie das Wachstum von Bakterien reduzieren. Häufig wirken die dabei zum Einsatz kommenden Substanzen jedoch unselektiv auch gegen nützliche Hautkeime und können, wie auch bestimmte Emulgatoren, bei empfindlichen Personen zu Hautirritationen führen. Hinsichtlich zunehmender Gesundheitsbeeinträchtigungen und Allergien sowie dem Drang der Konsumenten nach zunehmend ökologisch verträglichen Kosmetika besteht das Problem, dass diese Zubereitungen neben der Wirksamkeit auch eine ausreichende Stabilität und vor allem Hautverträglichkeit aufweisen müssen.
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Ein Deowirkstoff der diese Anforderungen an Natürlichkeit, Wirksamkeit und Verträglichkeit zu erfüllen scheint ist Polylysin.
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Polylysin (Polylysine (ε-poly-L-lysine, EPL, CAS: 28211-04-3) ist als kationisches Polymer zur Konservierung von Nahrungsmitteln bekannt. Polylysin ist wasserlöslich. Aufgrund der antimikrobiellen Eigenschaften des Polylysins lässt sich eine Reduktion von Schweißgeruch beobachten. Polylysin wird fermentativ hergestellt und kann somit als natürlicher Wirkstoff bezeichnet werden. Deshalb ist es gewünscht für die Formulierung von Polylysin-haltigen Desodorantien natürliche, kosmetische Formelgrundlagen bereitzustellen.
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L-Lysin ist durch folgende chemische Struktur gekennzeichnet:
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ε-Polylysin stellt ein Polymeres dar, bei dem die ε-ständige Aminogruppe eines Lysinmoleküls mit der Säurefunktion eines weiteren Lysinmoleküls verknüpft ist
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Durch den Index „n“ (genauer gesagt: durch den Wert n/2) wird der Polymerisationsgrad des Polylysins definiert.
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Zur Herstellung von kosmetischen Emulsionen werden allerdings häufig ethoxilierte Emulgatoren verwendet, die, allgemein bekannt, zu belastbaren, stabilen Emulsionszubereitungen führen und oft einen relativ breiten sensorischen Bereich abdecken können. Bekannt ist jedoch auch, dass ethoxilierte Emulgatoren durch ihre PEG-Einheiten als Penetrationsenhancer wirken. Polyethylenglykole und/oder Polyethylenglykolderivate und deren Abkömmlinge können die Haut durchlässiger machen und somit Schadstoffe in den Körper einschleusen. Aus diesem Grunde wird die Verwendung von ethoxilierten Substanzen in Kosmetika kontrovers diskutiert und ethoxilierte Emulgatoren sind daher vom Konsumenten nicht gewünscht.
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Weiterhin können unter Einwirkung von Sonnenstrahlung die photoinstabilen polyethylenglykolhaltigen (PEG)-Emulgatoren zersetzt werden und unschöne Hautreaktionen auslösen.
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Wünschenswert ist es daher emulsionsbasierte Deodorantformulierungen ohne ethoxilierte Emulgatoren zur Verfügung zu stellen, die aber dennoch möglichst breit variierbar sind und vor allem stabile Emulsionen darstellen.
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Dem Fachmann sind hierfür zahlreiche PEG-freie Emulgatoren bekannt. Aufgrund der kationischen Natur des Polylysins kommt es jedoch in Kombination mit verschiedenen PEG-freien Emulgatoren und polymeren Verdickern immer wieder zu Wechselwirkungen, die zu Instabilitäten, wie Ausfällungen der Zubereitungen führen.
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So führen z.B. die dem Fachmann unter anderem bekannten PEG-freien Emulgatoren wie z.B Cetearyl Glucoside, Methyl Glucose Sesquistearate; Potassium Cetyl Phosphate; Lauryl Glucoside/ Polyglyceryl-2 Dipolyhydroxystearate oder Sodium Stearoyl Glutamate in Kombination mit Polylysin zu ebensolchen Wechselwirkungen. Diese Emulgatoren ermöglichen keine stabilen Emulsionssysteme.
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Wünschenswert ist es daher Deodorantzubereitungen mit Polylysin als antimikrobiellen Wirkstoff zur Verfügung zu stellen, die PEG-frei sind und eine ausreichende Stabilität aufweisen.
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Polyglyceryl-10-Stearat (PG-10-Stearat, CAS-Nr.: 79777-30-3) ist ein hydrophiler Emulgator und weist einen HLB von 12 auf. Im Handel sind Polyglyceryl-10-Stearate als Mischungen beispielsweise erhältlich als Polyaldo 10-1-S (Lonza), Nikkol Decaglyn 1-S (Nikko Chemicals Co., Ltd.) oder Salacos PGMSV (The Nisshin OilliO Group, Ltd.).
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Polyglyceryl-10-Stearat ist aus der Eiscremeherstellung bekannt und weist eine braune Farbe auf. Auch aufgrund dieses ästhetisch problematischen Umstandes schien sich die Anwendung in kosmetischen Emulsionen von selbst zu verbieten.
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Käuflich erwerbbar ist Heliogel®, welches neben Sodium Acrylates Copolymer, Hydrogenated Polyisobutene, Phospholipids, Helianthus Annuus (Sunflower) Seed Oil auch Polyglyceryl-10-Stearate umfasst.
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In kosmetischen Zubereitungen ist PG-10-Stearat lediglich als Bestandteil eines Aftershavegels genannt. In dieser Zubereitung sind 6 Gew.% PG-10-Stearat neben weiteren Emulgatoren wie Lecithin und PEG 150 distearat beschrieben (
WO 2003082182 ).
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Neben den zur Stabilisierung notwendigen Emulgatoren und mikrobiell wirksamen Konservierungsstoffen tragen im Allgemeinen auch Verdicker zur Stabilisierung der kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen bei.
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Üblicherweise wird die Viskosität von Lotionen durch Zugabe von Verdickern oder Konsistenzgebern eingestellt. Dadurch wird beispielsweise die äußere Phase einer O/W-Emulsion stabilisiert. Als Verdicker werden in der Regel Hydrokolloide eingesetzt, welche die äußere wässrige Phase von Emulsionen aufquellen. Zu den Hydrokolloiden gehören u.a. Xanthan Gum, Carrageenan, Polyacrylate, Agar Agar oder Magnesium Aluminium Silicate.
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Es zeigte sich jedoch, dass diese Verdicker in Kombination mit Polylysin zu Instabilitäten der gesamten Zubereitung führten.
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Wünschenswert ist es daher eine Verdicker-stabilisierte Emulsions-Zubereitung umfassend Polylysin zur Verfügung zu stellen.
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Die Erfindung ist demnach eine kosmetische oder dermatologische Zubereitung umfassend Polyglyceryl-10-Stearat, bevorzugt weniger als 2 Gew.%, insbesondere im Bereich von 0,1 bis 1,8 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmasse der Zubereitung, Polylysin und Sclerotium Gum. Der Anteil an Polylysin wird vorteilhaft im Bereich von 0,1 bis 2 Gew.%, insbesondere im Bereich um 0,25 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmasse der Zubereitung, gewählt. Der Anteil an Sclerotium Gum wird vorteilhaft im Bereich von 0,05 bis 2 Gew.%, insbesondere im Bereich um 0,25 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmasse der Zubereitung, gewählt. Die Zubereitungen weisen vorteilhafterweise insbesondere keine (0%) ethoxilierte Emulgatoren, Polyethylenglykole und/oder Polyethylenglykolderivate auf.
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Bekannt sind Mehrfachzucker, die als Verdickungsmittel eingesetzt werden können. Erstaunlicherweise hat sich ein Vertreter der Mehrfachzucker, Sclerotium Gum, als stabilisierend gegenüber Polylysin-haltigen Zubereitungen gezeigt. Sclerotium Gum (CAS: 39464-87-4) ist als polymerer Verdicker und viskositätsbeeinflussender Inhaltsstoff in Kosmetika erwähnt.
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Erfindungsgemäß vorteilhaft werden ε-Polylysine verwendet, die einen Polymerisationsgrad n/2 von 2 bis 200 aufweisen, bevorzugt 10 bis 100, besonders bevorzugt von 25 bis 35.
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Überraschenderweise kommt es bei Kombination von Polylysin und Polyglyceryl-10 Stearat nicht zu Wechselwirkungen und es können stabile Polylysin-enthaltende PEG-freie Emulsionssysteme bereitgestellt werden.
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Den erfindungsgemäßen Zubereitungen können zusätzliche Emulgatoren zugesetzt werden. Dies ist aber erfindungsgemäß nicht in allen Fällen erforderlich oder zwingend. Wenn zusätzliche Emulgatoren hinzugefügt werden, sind diese bevorzugt zu wählen aus der Gruppe der Emulgatoren, die bei 25°C fest, pastös oder flüssig und nicht ethoxiliert sind. Besonders bevorzugte zusätzliche Emulgatoren sind zu wählen aus der Gruppe 1,2-Propandiolfettsäureester, Acetoglyceride, acetylierte Mono-/Diglyceride, Alkali- bzw. Ammonium-Seifen, Ammoniumphosphatide, Sorbitanmonoisostearat, C10-C22 Fettsäuren, Cetearyl Sulfat, Cetearylglucoside, Cetylphosphat, Cetylstearylalkohol in Kombination mit Natrium Cetylstearylsulfat, Citroglyceridester, Citronensäuremonoglyceride, Diacetylweinsäuremonoglyceride, Diisostearoyl Polyglyceryl-3 Diisostearat (Isolan PDI), Ei-Lecithin, Emulgator YN (Handelsbezeichnung), Essigsäuremonoglyceride, gemischte Propylenglykol-Glycerinester, Glyceryllaurat, Glycerylmyristat, Glyceryloleat in Kombination mit Propylenglycol, Glycerylstearat, Glycerylstearat SE, Glycerylstearatcitrat, Glycol Distearat, Isostearyldiglycerylsuccinat, Isostearylglycerylether, Kaliumcetylphosphat, Lactoglyceride, lactylierte Mono-/Diglyceride, Lecithin, Methylglucosesesquistearat, Milchsäuremonoglyceride, Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren verestert mit Essigsäure und Weinsäure, Monoglyceridacetat, Monoglyceridcitrat, Monoglyceriddiacetyltartrat, Monoglyceridlactat, Monoglyceridtartrat, Na-, K- und Ca-Salze der Stearoyl-2-lactylmilchsäure, Na-, K- und Ca-stearoyl-2-lactoyl-lactat, Na-, K- und Ca-stearoyl-2-lactyllactat, Na-, K- und Ca-stearoylmilchsäure, Na-Salz der Laurylschwefelsäure, Natriumcetylphosphat, Natriumcetylstearylsulfat, Natriumdodecylsulfat und/oder Dodecylhydrogensulfat, Polyglycerin-3-Diisostearat (LameformTGI), Polyglycerinester der interesterifizierten Ricinolsäure, Polyglycerinfettsäureester, Polyglycerin-Polycrinoleat, Polyglyceryl Dimerate Isostearat, Polyglyceryl Polyricinoleat (Admul WOL 1403), Polyglyceryl-1 Dipolyhydroxystearat (Dehymuls PGPH), Polyglyceryl-2-laurat, Polyglyceryl-2-sesquiisostearat, Polyglyceryl-3 Beeswax (Cera Bellina), Polyglyceryl-3 Cetyl Ether (Chimexane NL), Polyglyceryl-3 Distearat (Cremophor GS 32), Polyglyceryl-3 Methylglucose Distearat (Tego Care 450), Polyglyceryl-3 Oleat, Polyglyceryl-3-methylglycosedistearat, Polyglyceryl-4 Caprat (Polyglycerol Caprate T2010190), Polyglyceryl-4 Diisostearat/Polyhydroxystearat/Sebacate (Isolan GPS), Polyglyceryl-4 Isostearat (Isolan Gl 34), Polyoxyethylen-stearinsäureester, Polyoxylstearat-Mono-/Diglycerid, Propylenglycolstearat SE, Propylenglykolfettsäureester, Propylenglykolmono-/di-fettsäureester, Raps-Lecithin, Saccharoglyceride, Saccharoseester von Speisefettsäuren, Soja-Lecithin, Sorbate bsp. Sorbitanmonolaurat (Sorbat 20), Sorbitandicitrat, Sorbitandierucat, Sorbitandihydroxystearat, Sorbitandiisostearat, Sorbitandimaleat, Sorbitandioleat, Sorbitandiricinoleat, Sorbitanditartrat, Sorbitanmonocitrat, Sorbitanmonoerucat, Sorbitanmonohydroxystearat, Sorbitanmonomaleat, Sorbitanmonoricinoleat, Sorbitanmonostearat (Sorbat 60), Sorbitanmonotartrat, Sorbitansesquicitrat, Sorbitansesquierucat, Sorbitansesquihydroxystearat, Sorbitansesquiisostearat, Sorbitansesquimaleat, Sorbitansesquioleat, Sorbitansesquiricinoleat, Sorbitansesquitartrat, Sorbitantricitrat, Sorbitantrierucat, Sorbitantrihydroxystearat, Sorbitantriisostearat, Sorbitanmonooleat, Sorbitantrimaleat, Sorbitantrioleat, Sorbitantriricinoleat, Sorbitantristearat (Sorbat 65), Sorbitantritartrat, Stearinsäure sowie ihrer Salze, Sucroester, Triethylcitrat, Weinsäureglyceride, Weinsäuremonoglyceride und/oder Zuckerfettsäureester, besonders bevorzugt ist Glycerylstearat.
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In mehreren Langzeitstabilitätsuntersuchungen zeigten die PG-10-Stearat haltigen Zubereitungen mit Polylysin und Sclerotium Gum keine Instabilitäten, Phasentrennung, Koaleszenz, Ostwald-Reifung oder Veränderung der Tröpfchengröße mit der Zeit oder Aufrahmung. Die Formulierungen, wie sie in den Beispielen offenbart sind, waren mindestens 6 Monate bei Raumtemperatur sowie bei 40°C optisch stabil. Das heißt es wurde keine Phasentrennung oder Phasenabscheidung beobachtet.
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Die kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen gemäß der Erfindung können ferner kosmetische Hilfsstoffe und weitere Wirkstoffe enthalten, wie sie üblicherweise in solchen Zubereitungen verwendet werden, z. B. Konservierungsmittel, Konservierungshelfer, Bakterizide, Substanzen zum Verhindern des Schäumens, Farbstoffe und Farbpigmente, Verdickungsmittel, anfeuchtende und/oder feuchthaltende Substanzen, Fette, Öle, Wachse oder andere übliche Bestandteile einer kosmetischen oder dermatologischen Formulierung wie Alkohole, Polyole, Polymere, Schaumstabilisatoren, Elektrolyte, organische Lösungsmittel oder Silikonderivate, Selbstbräuner, Puffer, pH Regulatoren, pflanzliche Extrakte, Tenside, Treibgase, Puder, sebumabsorbierende Substanzen, UV-Filter, Wirkstoffe wie zum Beispiel Anti Age, Anti-Cellulite, Anti Akne, Anti-Rosacea, Anti-Neurodermitis, Antioxidantien, Moisturiser, Chelatbildner, Antitranspirantien, Bleich- und Färbemittel etc, sofern der Zusatz die geforderten Eigenschaften hinsichtlich EO-Freiheit und Stabilität nicht behindert.
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Bevorzugt handelt es sich bei den erfindungsgemäßen Zubereitungen um O/W-, W/O-, W/O/W-, O/W/O-Emulsionen und Hydrodispersionen, wobei O auch für Silikonöle stehen kann. Bevorzugt ist die Zubereitung auf Basis einer O/W-Emulsion oder Hydrodispersion formuliert.
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Als Lipidphase können bevorzugt folgende Öle in der erfindungsgemäß bevorzugten Emulsion, insbesondere O/W-Emulsion, eingesetzt werden, insbesondere EO-freie Öle, polare Ölkomponenten gewählt aus der Gruppe der Ester aus gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkancarbonsäuren mit einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen und gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen sowie aus der Gruppe der Ester aus aromatischen Carbonsäuren und gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen. Solche Esteröle können vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe Phenethylbenzoat, 2-Phenylethylbenzoat, Propylheptyl Caprylate, Isopropyl Lauroyl Sarkosinat, Dibutyladipat, Octylpalmitat, Octylcocoat, Octylisostearat, Octyldodeceylmyristat, Octyldodekanol, Cetearylisononanoat, Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, Isopropylstearat, Isopropyloleat, n-Butylstearat, n-Hexyllaurat, n-Decyloleat, Isooctylstearat, Isononylstearat, Isononylisononanoat, 2-Ethylhexylpalmitat, 2-Ethylhexyllaurat, 2-Hexyldecylstearat, 2-Octyldodecylpalmitat, Stearylheptanoat, Oleyloleat, Oleylerucat, Erucyloleat, Erucylerucat, Tridecylstearat, Tridecyltrimellitat, sowie synthetische, halbsynthetische und natürliche Gemische solcher Ester, wie z. B. Jojobaöl. Ferner können vorteilhaft gewählt werden Dialkylether und Dialkylcarbonate, vorteilhaft sind z. B. Dicaprylylether (Cetiol OE) und/oder Dicaprylylcarbonat, beispielsweise das unter der Handelsbezeichnung Cetiol CC bei der Fa. Cognis erhältliche. Es ist ferner bevorzugt, das oder die Ölkomponenten aus der Gruppe Isoeikosan, Neopentylglykoldiheptanoat, Propylenglykoldicaprylat/dicaprat, Caprylic/Capric/Diglycerylsuccinat, Butylenglykol Dicaprylat/Dicaprat, C12-13-Alkyllactat, Di-C12-13-Alkyltartrat, Triisostearin, Dipentaerythrityl Hexacaprylat/Hexacaprat, Propylenglykolmonoisostearat, Tricaprylin, Dimethylisosorbid zu wählen. Es ist insbesondere vorteilhaft, wenn die Ölphase der erfindungsgemäßen Formulierungen einen Gehalt an C12-15-Alkylbenzoat aufweist oder vollständig aus diesem besteht. Weitere Ölkomponenten können sein: Caprylic/Capric Triglyceride, Octyldodecanol, C12-15 Alkyl Benzoate, Butylenglycol Dicaprylat/Dicaprat, Dicaprylyl Carbonat, Isopropyl Palmitate, Ethylhexyl Cocoate, Cera Microcristallina + Paraffinum Liquidum, Butyrospermum Parkii, Dicaprylyl Ether, Hydrogenated Coco-Glycerides, Simmondsia Chinensis Oil, Tridecyl Stearate, Tridecyl Trimellitate, Dipentaerythrityl Hexacaprylate/Hexacaprate, Lanolin Alkohol, C12-15-Alkylbenzoat; Butylenglycol Dicaprylat/Dicaprat, Dicaprylyl Carbonat, Isodecyl Neopentanoate, und Caprylic/Capric Triglyceride und natürliche Triglyceride. Ferner können vorteilhaft unpolare Ölkomponenten wie zum Beispiel Silikonöle wie zum Beispiel D4, D5, D6, Dimethicone, Dimethiconecopolyol und desweiteren Kohlenwasserstoff basierende Öle wie zum Beispiel Parafinum Liquidum, halogenierte sowie perhalogenierte Kohlenwasserstoffe gewählt werden.
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Bevorzugte Lipidkomponenten in den erfindungsgemäßen Zubereitungen sind, Caprylic/Capric Triglyceride, natürliche Triglyceride und/oder Octyldodecanol.
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Nachfolgende Beispielzubereitungen illustrieren die erfindungsgemäßen Zubereitungen. Die angegebenen Anteile sind Gewichtsanteile, jeweils bezogen auf die Gesamtmasse der Zubereitung. Beispielformulierungen
INCI | A [Gew.%] | B [Gew.%] | C [Gew.%] |
Sclerotium Gum | 0,25 | 0,30 | 0,25 |
e-Polylysin | 0,25 | 0,30 | 0,25 |
Cetyl Alkohol | 1,00 | - | 0,50 |
Myristyl Alkohol | - | 1,20 | 0,50 |
Caprylic/Capric Triglycerid | 4,00 | 5,00 | 3,50 |
Polyglyceryl-10-Stearat | 1,20 | 1,20 | 1,20 |
Levulinic Acid | - | - | 0,20 |
Sodium Levulinate | - | - | 0,10 |
p-Anisic Acid | - | - | 0,10 |
Alcohol | - | - | 5,00 |
Methylisothiazolinone | 0,05 | 0,05 | - |
Glycerin | 5,00 | 5,00 | 5,00 |
Parfum | 1,00 | 1,00 | 1,00 |
Wasser | ad 100 | ad 100 | ad 100 |
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In Tabelle 1 und 2 sind Vergleichsversuche aufgezeigt, die der Überprüfung der Wechselwirkungen von Polylysin mit Emulgatoren bzw. Verdickern dienen.
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2% Emulgator wurden in Wasser dispergiert und auf 80°C erwärmt. Es wurden 0,5% Polylsyin in wässriger Lösung zugegeben und nach 1 min optisch beurteilt. Tabelle 1
Emulgator | Beobachtete Wechselwirkung |
Cetearyl Glucoside | Bildung eines weißen Niederschlags |
Methyl Glucose Sesquistearate | Bildung eines weißen Niederschlags |
Potassium Cetyl Phosphate | Bildung eines weißen Niederschlags und Ausflockung |
Lauryl Glucoside / Polyglyceryl-2 Dipolyhydroxystearate | Bildung eines weißen Niederschlags |
Polyglyceryl-10 Stearate | keine Veränderung |
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Überprüfung der Wechselwirkungen von Polylysin mit Verdickern
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Die Verdicker wurden in 100 ml Wasser unter Rühren gequollen. Im Anschluss an die Herstellung des Verdicker-Geles wurde 1 ml einer 0,1%igen Polylsyin-Lösung zugegeben, verrührt und optisch beurteilt. Tabelle 2
Verdicker | Beobachtete Wechselwirkung |
0,5% Carbomer (Handelsname: Carbopol 980) | Ausflockung |
0,5% Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer | faserartige Ausflockung |
0,5% Xanthan Gum | faserartige Ausflockung |
0,5% Carrageenan | faserartige Ausflockung |
Sclerotium Gum | opaques Gel – keine Veränderung |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Shima, S. and Sakai H. (1977). "Polylysine produced by Streptomyces". Agricultural and Biological Chemistry 41: 1807–1809 [0014]
- Shima, S. et al. (1984). "Antimicrobial action of ε-poly-L-lysine". Journal of Antibiotics 37 (11): 1449–1455 [0014]
- Hiraki, J. et al. (2003). "Use of ADME studies to confirm the safety of ε-polylysine as a preservative in food". Regulatory Toxicology and Pharmacology 37 (2): 328–340 [0014]
- Hiraki, J. (1995). "Basic and applied studies on ε-polylysine". Journal of Antibacterial Antifungal Agents 23: 349–354 [0014]