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Die Erfindung betrifft eine motorisierte Flüssigkeitsspeichervorrichtung. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Herstellungsverfahren für eine motorisierte Flüssigkeitsspeichervorrichtung.
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Stand der Technik
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In der
DE 39 28 109 A1 ist ein elektromotorisch antreibbarer Druckerzeuger für eine hydraulische Fahrzeug-Bremsanlage beschrieben. Der Druckerzeuger weist einen mit einer Zahnstange verbundenen Plungerkolben auf. Über ein Drehen eines an der Zahnstange angeordneten Ritzels, welcher über ein Zahnradgetriebe mit einem Antriebsmotor verbunden ist, ist der Plungerkolben verstellbar.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung schafft eine motorisierte Flüssigkeitsspeichervorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Herstellungsverfahren für eine motorisierte Flüssigkeitsspeichervorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 10.
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Unter den Begriffen folgen Kolbenformteil, Ritzelformteil, Zahnstangenformteil, Motorschneckenformteil und Schneckenritzelformteil kann beispielsweise ein Kolben, ein Ritzel, eine Zahnstange, eine Motorschnecke und/oder ein Schneckenritzel verstanden werden. Als Alternative zu mindestens einer der hier aufgezählten Ausführungsformen kann mindestens eines der Formteile auch leichte Modifikationen aufweisen, welche jedoch noch unter dem Grundtyp des aufgezählten Formteils fallen. Insbesondere können mindestens zwei der hier aufgezählten Formteile auch einstückig/einteilig ausgebildet sein. Die Verwendung der Silbe „Teil“ in den Begriffen „Formteil“ soll nicht induzieren, dass alle diese Formteile voneinander unterteilt, d.h. als zwei getrennte Teile, ausgebildet sind.
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Unter der motorisierten Flüssigkeitsspeichervorrichtung kann beispielsweise eine aktive Speicherkammer verstanden werden.
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Vorteile der Erfindung
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Durch das Verstellen des Zahnstangenformteils mittels eines Drehens von mindestens zwei Ritzelformteilen, zwischen welchen das Zahnstangenformteil angeordnet ist, kompensieren sich die von den Ritzelformteilen auf das Zahnstangenformteil ausgeübten radial um die Verstellachse gerichteten Kräfte (Drehmomente), z.B. aufgrund von Reibung, zumindest teilweise. Somit ist auf einfache Weise gewährleistbar, dass das Kolbenformteil lediglich in eine Bewegung entlang der Verstellachse, jedoch nicht in eine Drehbewegung, versetzt wird. Somit entfällt die Notwendigkeit, an dem Kolbenformteil eine Dreh-Blockierung (Dreh-Blockade), wie beispielsweise eine hervorstehende Untereinheit und eine Führungs-Aussparung, auszubilden. Man kann dies auch so umschreiben, dass aufgrund der vorteilhaften Verwendung von mindestens zwei Ritzelformteilen keine Reibungs-Blockade notwendig ist, um eine unerwünschte Drehbewegung des Kolbenformteils zu unterdrücken. Die vorliegende Erfindung ermöglicht somit einen günstigeren Getriebeaufbau, an welchem insbesondere Führungskomponenten einsparbar sind.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform sind das Kolbenformteil und/oder das Zahnstangenformteil rotationssymmetrisch ausgebildet. Massenverteilungen des Kolbenformteils und/oder des Zahnstangenformteils gewährleisten in diesem Fall, dass kein trägheitsbedingtes Drehmoment erzeugbar ist. Außerdem erleichtert eine derartige Ausbildung des Zahnstangenformteils die Verwendung von mehr als einem Ritzelformteil.
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Vorzugsweise sind das Kolbenformteil und das Zahnstangenformteil einstückig ausgebildet. Somit entfällt die Notwendigkeit einer form- oder kraftschlüssigen Anbindung des getrennt von dem Zahnstangenformteil hergestellten Kolbenformteils in einem späteren Verfahrensschritt.
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Insbesondere können die mindestens zwei Ritzelformteile so um das Zahnstangenformteil angeordnet sein, dass zwischen den mindestens zwei Ritzelformteilen liegende Teilringsektoren gleiche Innenwinkel aufweisen. Die Teilringsektoren können beispielsweise bei genau zwei Ritzelformteilen 30 Innenwinkel von 180°, bei genau drei Ritzelformteilen 30 Innenwinkel von 120°, bei genau vier Ritzelformteilen 30 Innenwinkel von 90° und bei genau fünf Ritzelformteilen 30 Innenwinkel von 72°, usw, aufweisen.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung weist die motorisierte Flüssigkeitsspeichervorrichtung genau zwei Ritzelformteile auf, welche symmetrisch zu der Verstellachse und/oder einer Mittellängsachse des Zahnstangenformteils angeordnet sind. Auf diese Weise sind die radialen Kräfte verlässlich aufhebbar.
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Ergänzend oder alternativ dazu kann an dem Motor ein Motorschneckenformteil angeordnet sein, welches mittels des Motors so in eine Drehbewegung um eine Längsachse des Motorschneckenformteils versetzbar ist, dass mindestens ein an den Motorschneckenformteil angeordnetes Schneckenritzelformteil in eine Drehbewegung um eine Schneckenritzelformteil-Drehachse versetzbar ist, wobei zumindest das erste Ritzelformteil derart mit dem mindestens einen Schneckenritzelformteil verbunden ist, dass zumindest das erste Ritzelformteil über die Drehbewegung des mindestens einen Schneckenritzelformteils in seine Drehbewegung um die Ritzelformteil-Drehachse versetzbar ist. Mittels des Motorschneckenformteils und des mindestens einen Schneckenritzelformteils ist eine vorteilhafte Anbindung des Motors an das mindestens eine Ritzelformteil auf einfache Weise bewirkbar. Insbesondere können zwei Ritzelformteile mittels zweier Schneckenritzelformteile betreibbar sein, wobei die Schneckenritzelformteile vorzugsweise symmetrisch der Längsachse des Motorschneckenformteils angeordnet sind. Auf diese Weise ist gewährleistbar, dass radiale Kräfte, beispielsweise aufgrund von Reibung, verlässlich aufhebbar sind. Ebenso sind relativ geringe Lagerkräfte in den relativ einfach ausführbaren Lagerstellen realisierbar, so dass die Gehäusekonstruktion günstig ausführbar ist.
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Bevorzugter Weise ist das Motorschneckenformteil selbsthemmend ausgebildet. Auf diese Weise ist verhinderbar, dass der Motor aufgrund eines starken Drucks in dem mit der Flüssigkeit befüllbaren Teilvolumen angetrieben wird.
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Das Kolbenformteil, das Zahnstangenformteil, die mindestens zwei Ritzelformteile, das mindestens eine Schneckenritzelformteil und der/oder das Motorschneckenformteil können beispielsweise aus Kunststoff sein. Das mindestens eine aus Kunststoff gebildete Formteil ist in diesem Fall verschleißgünstig, geräuschreduziert und/oder schwingungsreduziert. Außerdem gewährleistet dies ein kostengünstiges Herstellen des mindestens einen Formteils. Die Herstellbarkeit der hier aufgezählten Formteile ist jedoch nicht auf die Verwendung von Kunststoff limitiert.
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Die in den oberen Absätzen aufgezählten Vorteile sind auch bei einem Bremssystem mit einer derartigen motorisierten Flüssigkeitsspeichervorrichtung gewährleistet. Ein derartiges Bremssystem ist besonders gut dazu geeignet, eine Verblendfunktion, wie beispielsweise das Verblenden eines Generator-Bremsmoments, auszuführen. Aufgrund der Einhaltung hoher Anforderungen an die Rekuperationsfähigkeit des Bremssystems ist dieses vorteilhaft in einem Fahrzeug mit einem Hybrid- oder einem Elektroantrieb einsetzbar.
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Die oben beschriebenen Vorteile sind auch mittels eines Ausführens eines korrespondierenden Herstellungsverfahrens für eine motorisierte Flüssigkeitsspeichervorrichtung realisierbar.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform werden das Kolbenformteil und/oder das Zahnstangenformteil rotationssymmetrisch mittels eines Zerspanvorgangs gebildet. Beispielsweise kann das Ausgangsmaterial bei dem Zerspanvorgang um eine Rotationsachse rotiert werden, wodurch dieser Vorgang leicht ausführbar ist. Das Kolbenformteil und/oder das Zahnstangenformteil können jedoch auch über ein nicht spangebendes Herstellungsverfahren, wie beispielsweise ein Schmieden, ein (Spritz-) Gießen und/oder ein Zangenpressen hergestellt werden. Entsprechende andere nicht spangebendene Herstellungsverfahren sind ebenso anwendbar. Das Kolbenformteil und/oder das Zahnstangenformteil können beispielsweise aus einem Metall geformt werden. Allerdings sind auch nicht-metallische Ausgangsmaterialien zum Herstellen des Kolbenformteils und/oder des Zahnstangenformteils verwendbar.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der motorisierten Flüssigkeitsspeichervorrichtung; und
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Die 2 ein Flussdiagramm zum Darstellen einer Ausführungsform des Herstellungsverfahrens.
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Ausführungsformen der Erfindung
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der motorisierten Flüssigkeitsspeichervorrichtung.
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Die in 1 schematisch wiedergegebene motorisierte Flüssigkeitsspeichervorrichtung umfasst eine Speicherkammer 10, deren Innenvolumen über eine Ansaug- und Ablaßöffnung 12 zumindest teilweise mit einer Flüssigkeit befüllbar ist. Die Ansaug- und Ablaßöffnung 12 kann beispielsweise als Druckanschluß so ausgebildet sein, dass eine Leitung eines Bremssystems daran anordbar/befestigbar ist. Kostengünstiger Weise kann die Speicherkammer 10 aus Kunststoff hergestellt sein. Anstelle von Kunststoff ist jedoch auch ein anderes formbares Material als Ausgangsmaterial zum Herstellen der Speicherkammer verwendbar.
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In der Speicherkammer 10 ist ein verstellbares (Hydraulik-)Kolbenformteil 14 angeordnet, welches ein mit der Flüssigkeit befüllbare Teilvolumen 16 des Innenvolumens der Speicherkammer 10 begrenzt. Das Kolbenformteil 14 ist so entlang einer Verstellachse 18 verstellbar, dass das als Kolbenraum bezeichenbare mit der Flüssigkeit befüllbare Teilvolumen 16 in seiner Größe variierbar ist. Beispielsweise kann mittels eines Verstellens des Kolbenformteils 14 entlang der Verstellachse 18 in eine erste Verstellrichtung 20 eine Bremsflüssigkeit aus einem an der Ansaug- und Ablaßöffnung 12 angeordneten Bremskreis in das Teilvolumen 16 einsaugbar sein. Auf diese Weise kann ein Bremsdruck in dem Bremskreis, insbesondere in mindestens einer Radbremszange des Bremskreises, reduziert werden. Entsprechend kann über ein Verstellen des Kolbenformteils 14 entlang der Verstellachse 18 in eine der ersten Verstellrichtung 20 entgegen gerichtete zweite Verstellrichtung 22 Bremsflüssigkeit aus dem Teilvolumen 16 in den Bremskreis hinein gepresst werden. Somit kann der Bremsdruck in dem angeschlossenen Bremskreis, insbesondere in der Radbremszange des Bremskreises auch gesteigert werden.
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Um ein Einsickern von Flüssigkeit aus dem Teilvolumen in das restliche Innenvolumen der Speicherkammer 10 zu verhindern, kann zwischen dem Kolbenformteil 14 und einer benachbarten Innenwand 24 der Speicherkammer 10 ein Dichtelement 26, wie beispielsweise ein Dichtring, angeordnet sein. Dazu kann in dem Kolbenformteil 14 oder in der benachbarten Innenwand 24 eine Nut ausgebildet sein, in welcher das Dichtelement 26 eingesetzt ist.
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Die motorisierte Flüssigkeitsspeichervorrichtung weist auch einen elektrischen Motor 28 auf. Der Motor 28 ist derart mit mindestens zwei Ritzelformteilen 30 verbunden, dass die mindestens zwei Ritzelformteile 30 mittels des Motors 28 in jeweils eine Drehbewegung um eine zu der Verstellachse 18 geneigt ausgerichtete Ritzelformteil-Drehachse versetzbar ist. Die Ritzelformteil-Drehachsen der mindestens zwei Ritzelformteile 30 können beispielsweise parallel zueinander und/oder senkrecht zu der Verstellachse 18 ausgerichtet sein. Die motorisierte Flüssigkeitsspeichervorrichtung ist jedoch nicht auf eine derartige Ausrichtung der Ritzelformteil-Drehachsen beschränkt.
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Die mindestens zwei Ritzelformteile 30 sind derart an einem Zahnstangenformteil 32 mit dem daran angeordneten/befestigten Kolbenformteil 14 angeordnet, dass durch die Drehbewegungen der mindestens zwei Ritzelformteile 30 (um die jeweilige Ritzelformteil-Drehachse) das Zahnstangenformteil 32 mit dem Kolbenformteil 14 entlang der Verstellachse 18 verstellbar sind. Man kann dies auch so umschreiben, dass mittels der mindestens zwei Ritzelformteile 30 die Rotation des Motors 28 in eine Translationsbewegung des Kolbenformteils 14 umwandelbar ist. An einem von dem Teilvolumen 16 weg gerichteten Teil (Unterteil) der Speicherkammer 10 kann ein Zahnstangen-Lager 33 für das Zahnstangenformteil 32 ausgebildet sein.
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Bei der vorteilhaften Verbindung des Kolbenformteils 14 mit dem Motor 28 über das Zahnstangenformteil 32 und die mindestens zwei Ritzelformteile 30 ist gewährleistet, dass bei einem Betrieb des Motors 28 lediglich eine entlang der Verstellachse 18 ausgerichtete Verstellkraft, jedoch kein um die Verstellachse 18 gerichtetes Drehmoment, auf das Kolbenformteil 14 ausgeübt wird.
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Somit entfällt die Notwendigkeit, an dem Kolbenformteil 14 oder an dem Zahnstangenformteil 32 eine Verdrehsicherung auszubilden, welche einer unerwünschten Drehung des Kolbenformteils 14 um die Verstellachse 18 entgegenwirkt. Dies reduziert die Arbeitsschritte zum Herstellen der motorisierten Flüssigkeitsspeichervorrichtung und erleichtert insbesondere das Einsetzen des Kolbenformteils 14 in dem Innenvolumen der Speicherkammer 10. Die motorisierte Flüssigkeitsspeichervorrichtung läßt sich somit kostengünstig herstellen.
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Außerdem ist bei einer Anbindung des Kolbenformteils 14 an den Motor 28 über das Zahnstangenformteil 32 und die mindestens zwei Ritzelformteile 30 die Verstellbarkeit des Kolbenformteils 14 in die beiden entgegen gerichteten Richtungen 20 und 22 gewährleistet, ohne dass außer der von den mindestens zwei Ritzelformteilen 30 ausgeübten Verstellkraft noch eine zusätzliche Rückstellkraft einer Rückstellfeder notwendig ist. Stattdessen kann über ein Drehen der mindestens zwei Ritzelformteile 30 in jeweils eine erste Drehrichtung das Kolbenformteil 14 in die erste Verstellrichtung 20 verstellt werden, während für ein Verstellen des Kolbenformteils 14 in die zweite Verstellrichtung 22 ein Drehen der mindestens zwei Ritzelformteile 30 in jeweils eine der ersten Drehrichtung entgegen gerichtete zweite Drehrichtung ausreichend ist.
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Durch die Anordnung des Zahnstangenformteils 32 zwischen den mindestens zwei Ritzelformteilen 30 ist bewirkbar, dass sich die von den mindestens zwei Ritzelformteilen 30 auf das Zahnstangenformteil 32 ausgeübten radial um eine Längsachse des Zahnstangenformteils 32 gerichteten Kräfte (radialen Kräfte, Radialkräfte, Reibungskräfte) zumindest teilweise kompensieren. Vorzugsweise sind die mindestens zwei Ritzelformteile so um das Zahnstangenformteil 32 (herum) angeordnet, dass zwischen den mindestens zwei Ritzelformteilen liegende Teilringsektoren gleiche Innenwinkel aufweisen. Die Teilringsektoren können beispielsweise bei genau zwei Ritzelformteilen 30 Innenwinkel von 180°, bei genau drei Ritzelformteilen 30 Innenwinkel von 120°, bei genau vier Ritzelformteilen 30 Innenwinkel von 90° und bei genau fünf Ritzelformteilen 30 Innenwinkel von 72° haben, usw. Die radialen Kräfte, welche von den Ritzelformteilen 30 auf das Zahnstangenformteil 32 ausgeübt werden, heben sich somit gegenseitig auf. Das Ausbilden einer Verdrehsicherung wird somit überflüssig. Zusätzlich kann die gewünschte Linearität der Verstellbarkeit des Kolbenformteils 14 entlang der Verstellachse 18 verlässlich eingehalten werden.
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Das Kolbenformteil 14 ist auf einfache Weise form- oder kraftschlüssig an dem Zahnstangenformteil 32 anbindbar. Beispielsweise kann das Kolbenformteil 14 an dem Zahnstangenformteil 32 angeklebt sein. Ebenso können das Kolbenformteil und das Zahnstangenformteil einstückig ausgebildet sein. In diesem Fall sind die Arbeitsschritte zum Anbinden des Kolbenformteils 14 an das Zahnstangenformteil 32 einsparbar.
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Das Kolbenformteil 14 und/oder das Zahnstangenformteil 32 können rotationssymmetrisch ausgebildet sein. Dies erleichtert ein Einsetzen der Formteile 14 und 32 in ihren Betriebspositionen und/oder ein Anordnen der mindestens zwei Ritzelformteile um das Zahnstangenformteil 32. Beispielsweise können das Kolbenformteil 14 und/oder das Zahnstangenformteil 32 mittels eines Zerspanvorgangs auf einfache Weise in ihrer bevorzugten rotationssymmetrischen Form hergestellt werden. Insbesondere kann der Durchmesser des Kolbenformteils 14 einem maximalen Durchmesser (Außendurchmesser) des Zahnstangenformteils 32 entsprechen, wodurch das Zerspanvolumen reduzierbar ist. In der motorisierten Speicherkammer sind jedoch auch ein Kolbenformteil 14 und/oder ein Zahnstangenformteil 32 einsetzbar, welche nicht in einem Zerspanvorgang hergestellt sind. Stattdessen kann mindestens eines der Formteile 14 und 32 auch über ein Schmieden, ein (Spritz-)Gießen, ein Strangpressen und/oder einen entsprechenden Herstellungsschritt hergestellt sein.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform kann die motorisierte Flüssigkeitsspeichervorrichtung genau zwei Ritzelformteile 30 umfassen, welche symmetrisch zu der Verstellachse 18 und/oder einer Mittellängsachse des Zahnstangenformteils 32 angeordnet sind. Die radialen Kräfte, welche durch die beiden Ritzelformteile 30 auf das Zahnstangenformteil 32 ausgeübt werden, heben sich somit gegenseitig auf.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung ist an dem Motor 28 ein Motorschneckenformteil 34 angeordnet, welches mittels des Motors 28 so in eine Drehbewegung um eine Längsachse 36 des Motorschneckenformteils 34 versetzbar ist, dass mindestens ein an dem Motorschneckenformteil 34 angeordnetes Schneckenritzelformteil 38 in eine Drehbewegung um eine (geneigt zu der Längsachse 36 des Motorschneckenformteils 34 ausgerichtete) Schneckenritzelformteil-Drehachse versetzbar ist. Insbesondere können mindestens zwei Schneckenritzelformteile 38 so an dem Motorschneckenformteil 34 angeordnet sein, dass die Innenwinkel der dazwischen liegenden Kreisringsektoren gleich sind. Dies gewährleistet ein Aufheben von radialen Kräften, welche durch die mindestens zwei Schneckenritzelformteile 38 auf das Motorschneckenformteil ausgeübt werden.
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Bevorzugter Weise ist das Motorschneckenformteil 34 selbsthemmend ausgebildet. Auf diese Weise ist verhinderbar, dass ein hoher Druck in dem Teilvolumen 16 einen unerwünschten Betrieb des deaktivierten Motors 28 bewirkt.
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Vorzugsweise ist zumindest eines der Ritzelformteile 30 derart mit dem mindestens einen Schneckenritzelformteil 38 verbunden, dass das mindestens eine Ritzelformteil 30 über die Drehbewegung des mindestens einen Schneckenritzelformteils 38 in seine Drehbewegung um die Ritzelformteil-Drehachse versetzbar ist. Beispielsweise kann jeweils eine Welle 40 zwischen einem Ritzelformteil 30 und einem Schneckenritzelformteil 38 angeordnet sein. Insbesondere können die Drehachsen der Ritzelformteile 30, der Schneckenritzelformteile 38 und der Wellen 40 parallel zueinander und/oder senkrecht zu der Verstellachse 18 ausgerichtet sein. (Bei der dargestellten Ausführungsform ragen die Drehachsen der Ritzelformteile 30, der Schneckenritzelformteile 38 und die Wellen 40 aus der Zeichenebene, in welcher die Verstellachse 18 liegt, heraus.) Die Ausführbarkeit der motorisierten Flüssigkeitsspeichervorrichtung ist jedoch nicht auf eine derartige Ausrichtung der Drehachsen der Formteile 30 und 38 und/oder der Längsachsen der Wellen 40 beschränkt.
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Das Kolbenformteil 14, das Zahnstangenformteil 32, die mindestens zwei Ritzelformteile 30, das mindestens eine Schneckenritzelformteil 38 und/oder das Motorschneckenformteil 34 können beispielsweise ein Kolben, eine Zahnstange, mindestens zwei Ritzel, wie insbesondere mindestens zwei Stangenritzel, mindestens ein Schneckenritzel und/oder mindestens eine Motorschnecke sein. Funktionsgleiche Komponenten mit lediglich leichten Formabweichungen sind jedoch ebenfalls für mindestens eines der hier aufgezählten Formteile 14, 30, 32, 34 und 38 einsetzbar. Mindestens eines der Formteile 14, 30, 32, 34 und 38, sowie mindestens eine Welle 40, können aus Kunststoff geformt sein. Die Herstellbarkeit der Komponenten 14, 30, 32, 34, 38 und 40 ist jedoch nicht auf die Verwendung von Kunststoff als Ausgangsmaterial beschränkt.
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Die in den oberen Abschnitten beschriebene motorisierte Flüssigkeitsspeichervorrichtung kann vorteilhaft in einem Bremssystem verwendet werden. Mittels des Befüllens oder Entleerens des Teilvolumens 16 kann beispielsweise ein Bremsdruck in mindestens einem angebundenen Bremskreis zum Verblenden eines Bremsmoments, wie beispielsweise eines Generator-Bremsmoments, variiert werden. Deshalb kann die motorisierte Flüssigkeitsspeichervorrichtung auch als aktiv betriebene Speicherkammer zur Volumenverblendung bezeichnet werden. Die Verwendbarkeit der hier beschriebenen motorisierten Flüssigkeitsspeichervorrichtung ist jedoch nicht auf die Verwendung in einem Bremssystem, insbesondere in einem rekuperationsfähigen Bremssystem, beschränkt.
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2 zeigt ein Flussdiagramm zum Darstellen einer Ausführungsform des Herstellungsverfahrens.
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Mittels des in dem Flussdiagramm schematisch wiedergegebenen Herstellungsverfahrens für eine motorisierte Flüssigkeitsspeichervorrichtung kann beispielsweise die oben beschriebene Ausführungsform hergestellt werden. Die Anwendbarkeit des Herstellungsverfahrens ist jedoch nicht auf das Herstellen lediglich dieser Ausführungsform beschränkt.
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In einem Verfahrensschritt S1 wird ein entlang einer Verstellachse verstellbares Kolbenformteil in einer Speicherkammer derart angeordnet, dass ein mit einer Flüssigkeit befüllbares Teilvolumen eines Innenvolumens der Speicherkammer von dem Kolbenformteil begrenzt wird. An dem Kolbenformteil wird auch ein Zahnstangenformteil angeordnet. Vorzugsweise werden das Kolbenformteil und/oder das Zahnstangenformteil rotationssymetrisch mittels eines Zerspanvorgangs gebildet. Das Kolbenformteil kann insbesondere einstückig mit dem Zahnstangenformteil hergestellt werden.
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In einem Verfahrensschritt S2 wird ein elektrischer Motor ausgebildet. In einem Verfahrensschritt S3 wird der Motor mit mindestens zwei Ritzelformteilen derart verbunden, dass die mindestens zwei Ritzelformteile bei einem Betrieb des Motors in eine Drehbewegung um jeweils eine zu der Verstellachse geneigt ausgerichtete Ritzelformteil-Drechachse versetzt werden. Bezüglich der Möglichkeit eines Anbindens des mindestens einen Ritzelformteils an dem Motor wird auf die vorausgehende Beschreibung verwiesen.
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In einem weiteren Verfahrensschritt S4 werden die mindestens zwei Ritzelformteile derart an dem Zahnstangenformteil mit dem daran angeordneten Kolbenformteil angeordnet, dass durch die Drehbewegung des mindestens einen Ritzelformteils das Zahnstangenformteil mit dem Kolbenformteil entlang der Verstellachse verstellt wird. Auf diese Weise sind die oben beschriebenen Vorteile realisierbar, auf deren erneute Beschreibung verzichtet wird.
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Mittels dieses Herstellungsverfahrens ist eine relativ große Gestaltungsfreiheit bezüglich der relativen Anordnung des Motors zu dem Kolben realisierbar. Durch gezielte Zwischenstufen ist eine optimale Auslegung des Motors bezüglich seines Moments und/oder seiner Drehzahl möglich.
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Die Nummerierungen legt keine zeitliche Reihenfolge zum Ausführen der der Verfahrensschritte S1 bis S4 fest.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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