DE102011075506A1 - Radialwälzlager mit sinusförmigem Käfig - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft ein Radialwälzlager mit zwei Lagerringen und zwischen den Lagerringen angeordnete sowie in einem Käfig aufgenommene kugelförmige Wälzkörper.
- Hintergrund der Erfindung
- Wälzlager mit einer Vielzahl von zwischen zwei Lagerringen geführten Wälzkörpern sind allgemein bekannt. Die Wälzkörper können dabei in einem Käfig aufgenommen sein, um einen gleichmäßigen Abstand zwischen den Wälzkörpern zu erreichen und hierdurch die Reibung zwischen den Wälzkörpern untereinander sowie die Gefahr des Verklemmens zu verringern.
- Bekannte Käfige aus Stahl, Kunststoff oder Messing weisen Ausnehmungen bzw. Fenster auf, in denen die Wälzkörper platziert sind und geführt werden. Derartige Schnapp- oder Fensterkäfige haben eine ungleichmäßige Masseverteilung, wodurch sie bei hohen Drehzahlen aufgrund der dann asymmetrisch einwirkenden Zentrifugalkräfte insbesondere in ihren dünnwandigen Käfigbereichen einer hohen mechanischen Beanspruchung ausgesetzt sind. Daneben besitzen Schnapp- oder Fensterkäfige in tangentialer Richtung eine hohe Steifigkeit. Hierdurch wirken insbesondere bei dynamischen Belastungen, wie zum Beispiel bei einer schnellen Drehzahländerung, aufgrund der Massenträgheit des Käfigs sowie der Bewegung der Wälzkörper extreme mechanische Lasten auf den Käfig und insbesondere auf die Käfigstege ein. Die beiden Effekte können einzeln oder im Zusammenwirken zum Käfigbruch und einer hiermit einhergehenden Beschädigung des Wälzlagers führen.
- Aus der
DE 42 20 973 A1 ist ein Wälzlagerkäfig aus einem Kunststoff bekannt. Dieser Wälzlagerkäfig ist an mindestens einer Stelle in Umfangsrichtung elastisch ausgebildet, so dass er auffedern kann und die Wälzkörper radial an eine Laufbahn drückt sowie das Bewegungsspiel der Wälzkörper gegen den Käfig beseitigt. Mindestens ein Seitenring des Käfigs ist mit einer umlaufenden Nut versehen, in die ein Ring aus Federstahldraht eingelegt ist. Der Ring verstärkt die Federkraft der elastischen Stelle und übernimmt deren Federaufgabe, wenn deren Federkraft aufgrund von Ermüdungserscheinungen nachlässt. Der Käfig erfordert jedoch den Einsatz von zwei unterschiedlichen Werkstoffen und ist nur im Bereich der elastischen Stelle in Umfangsrichtung elastisch deformierbar ausgebildet. - Die
DE 42 22 175 A1 betrifft einen Wälzlagerkäfig, insbesondere für Zylinderrollen- und Nadellager, der an zumindest einer Stelle seines Umfanges ausgehend von beiden Bordkanten je einen axial verlaufenden Einschnitt zur Schaffung eines diagonalen Verbindungssteges aufweist. Bei diesem Wälzlagerkäfig ist die Elastizität ebenfalls auf den Einschnittbereich begrenzt. - Aus der
DE 41 31 284 A1 ist ferner ein Wälzlagerkäfig für Nadellager bekannt. Dieser Wälzlagerkäfig weist mindestens einen durchgehenden, vorzugsweise axial verlaufenden Schlitz auf, der von zwei elastischen Stegen überbrückt ist. Die Stege bestehen aus einem biegsamen, elastisch verformbaren Material, während der Käfig aus einem vergleichsweise formstabilen und steifen Kunststoff hergestellt ist. Auch dieser Wälzlagerkäfig ist lediglich im Bereich des Schlitzes in tangentialer Richtung elastisch, während der übrige Käfig aus einem nur geringfügig deformierbaren, besonders steifen Kunststoff gebildet ist. - Aus der
DE 1 725 627 U ist ein Lagerkäfig und ein mit dem Käfig versehenes Wälzlager bekannt. Der Lagerkäfig ist in axialer Richtung sinusförmig gewellt ausgebildet. Dabei verlaufen die Wellenkämme bzw. die Wellentäler parallel zu den Bordkanten des Käfigs, und zylindrische Wälzkörper sind in näherungsweise rechteckförmigen Ausnehmungen aufgenommen, deren quer zur Umfangsrichtung verlaufende Längskanten ebenfalls gewellt verlaufen. - Aufgabe der Erfindung
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein reibungsarmes Radialwälzlager vorzustellen, das aufgrund einer gleichmäßigen Masseverteilung des Käfigs und einer über dessen Gesamtumfang hinweg vorhandenen hohen Elastizität weitgehend unempfindlich gegenüber extreme dynamische Lasten, insbesondere schnelle Drehzahlwechsel bei großen Lagerdrehzahlen ist.
- Zusammenfassung der Erfindung
- Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die üblichen Schnapp-Käfige aus Kunststoff für Radialwälzlager eine ungleichmäßige umfangsseitige Masseverteilung und zudem eine nur geringe Elastizität in Umfangsrichtung aufweisen, so dass die mit solchen konventionellen Käfigen ausgerüsteten Wälzlager insbesondere dynamische Lastwechsel, wie zum Beispiel bei schnellen Drehzahländerungen auf hohem Drehzahlniveau, nicht dauerhaft ohne die Gefahr von Lagerschäden widerstehen können.
- Die Erfindung betrifft daher ein Radialwälzlager mit zwei Lagerringen und zwischen den Lagerringen angeordnete sowie in einem Käfig aufgenommene kugelförmige Wälzkörper. Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist bei diesem Radialwälzlager vorgesehen, dass der Käfig einstückig ausgebildet ist und über seinen Umfang einen sinusförmigen Verlauf aufweist, wobei durch den sinusförmigen Verlauf in axialer Richtung offene Wälzkörpertaschen gebildet sind, in welche die Wälzkörper eingesetzt sind.
- Der erfindungsgemäß ausgebildete Käfig kann in voneinander leicht abweichenden Konstruktionen entweder für ein Rillenkugellager oder für ein Schrägkugellager genutzt werden, worauf weiter unten im Detail eingegangen wird.
- Der kreisförmige Käfig ist im Wesentlichen über seinen gesamten Umfang hinweg sinusförmigen gewellt ausgebildet, wodurch eine alternierende Abfolge von axial in die eine oder axial in die entgegengesetzte Richtung weisende Wälzkörpertaschen oder wechselweise Wälzkörpertaschen und Federtaschen ausgebildet ist. Hierbei ist der Käfig sozusagen fensterfrei ausgebildet, das heißt, der Korpus des Käfigs weist keine Ausnehmungen zur Aufnahme und Führung von Wälzkörpern auf, wodurch sich in Verbindung mit einer über den Umfang hinweg konstanten Querschnittsgeometrie eine weitgehend gleichmäßige umfangsseitige Masseverteilung bei einem zugleich geringen Gewicht ergibt.
- Die Federwirkung bzw. Elastizität der bei einer Ausführungsform leeren Federtaschen verringert die Steifigkeit des Käfigs in tangentialer Richtung, wodurch sich in Verbindung mit der gleichförmigen Masseverteilung die Widerstandsfähigkeit des Wälzlagers gegenüber extremen dynamischen Lasten, insbesondere in Form von schnellen Drehzahländerungen auf hohem Drehzahlniveau erhöht.
- Eine erste Weiterbildung der Erfindung sieht für ein Rillenkugellager vor, dass durch den sinusförmigen Verlauf des Käfigs entlang dessen Umfangs in abwechselnder Abfolge Wälzkörpertaschen und Federtaschen ausgebildet sind, wobei die Wälzkörpertaschen in der einen axialen Richtung und die Federtaschen in der dazu axial entgegengesetzten Richtung des Rillenkugellagers offen sind. In den Wälzkörpertaschen ist jeweils ein Wälzkörper aufgenommen, während die Federtaschen unbestückt sind.
- Durch die sinusförmige Ausbildung der Wälzkörpertaschen und der Federtaschen wird eine erwünschte Federwirkung in Umfangsrichtung des Käfigs gegenüber tangential angreifenden Kräften erreicht.
- Für ein Schrägkugellager ist abweichend davon vorgesehen, dass durch den sinusförmigen Verlauf des Käfigs entlang dessen Umfangs an beiden axialen Seiten Wälzkörpertaschen gebildet sind, die abwechselnd in der einen axialen Richtung oder in der dazu axial entgegengesetzten Richtung offen sind. Bei dieser Variante sind vorzugsweise alle Wälzkörpertaschen mit jeweils einem Wälzkörper besetzt.
- Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Wälzlagers sieht vor, dass die Wälzkörpertaschen jeweils eine Zusatzführung für die dort angeordneten Wälzkörper aufweisen. Hierdurch sind die Bewegungsmöglichkeiten der Wälzkörper in den Wälzkörpertaschen, insbesondere in axialer Richtung, weiter definiert eingeschränkt. Unter anderem wird hierdurch ein Herausfallen der Wälzkörper aus den Wälzkörpertaschen bei der Montage des Käfigs vermieden.
- Die Zusatzführung weist in einer konstruktiv weiter konkretisierten Ausführungsform mindestens zwei im Bereich der Öffnung der jeweiligen Wälzkörpertasche ausgebildete Schnappnasen auf, die den jeweils zugeordneten Wälzkörper abschnittweise umgreifen. Die jeweils bevorzugt paarweise gegenüberliegend angeordneten und federnd ausgebildeten Schnappnasen sichern die Lage der Wälzkörper in den Wälzkörpertaschen vor allem in axialer Richtung. Wenn der Käfig bevorzugt aus einem Kunststoffmaterial gebildet ist, können die Schnappnasen bereits während eines Spritzgussvorgangs unter Verwendung eines geeigneten Formwerkzeugs einstückig zusammen mit dem Käfig hergestellt werden.
- Kommt zum Beispiel ein metallisches Flach- bzw. Bandmaterial oder ein derartiges Material aus Kunststoff mit einer rechteckförmigen Querschnittsgeometrie als Ausgangsmaterial für die Herstellung des Käfigs zum Einsatz, so wird bei einem beispielhaften Fertigungsablauf zunächst ein geeigneter sinusförmiger Kurvenverlauf in das Flachmaterial zur Ausbildung der Wälzkörpertaschen und der Federtaschen durch Umformen eingebracht. Anschließend wird das gewellte Flachmaterial auf die erforderliche Länge für einen Käfig abgelängt, wobei die Reduzierung der Umfangslänge aufgrund des gewellten Verlaufs zu berücksichtigen ist. Danach können z.B. U-förmige Einschnitte in das Flachmaterial zur Ausbildung der rechteckförmigen Schnappnasen eingestanzt oder eingeschnitten werden. Die Einschnitte können auch durch Laserstrahlschneiden erzeugt werden. Alternativ dazu können die Einschnitte auch vor dem Erzeugen der Sinus-Wellen in das Flachmaterial eingebracht werden. Jeweils zwei aufeinander folgende Einschnitte werden hierbei spiegelbildlich zueinander hergestellt, so dass die Basislinien dieser beiden U-förmigen Einschnitte parallel beabstandet zueinander verlaufen. Im Anschluss daran wird das gewellte und mit Einschnitten versehene Flachmaterial in die notwendige Kreisform gebracht und die dann gegeneinander stoßenden Enden des Flachmaterials zu einem Käfig zusammengefügt. Das Fügen kann beispielsweise durch Schweißen erfolgen.
- Das Einbringen der Einschnitte kann alternativ auch nach dem thermischen Fügen der Enden des in die Kreisform umgeformten Zuschnittes erfolgen. Die mittels der U-förmigen Einschnitte gebildeten Laschen werden zur Schaffung der Schnappnasen dann aus der Ebene des Käfigs bzw. des Flachmaterials heraus gebogen, was auch vor dem Umformen in die Kreisform bzw. dem Fügen erfolgen kann.
- Der Abstand zwischen den Schnappnasen einer jeden Wälzkörpertasche ist stets kleiner als der Durchmesser der beispielsweise kugelförmigen Wälzkörper, so dass sich die Wälzkörper erst nach Überwindung einer definierten Kraft in die Wälzkörpertaschen hineindrücken lassen und darin einrasten bzw. einschnappen. Auf diese Weise wird unter anderem ein Herausfallen der Wälzkörper aus den Wälzkörpertaschen während der Montage verhindert. Die Geometrie der Wälzkörpertasche ist so gestaltet, dass sich der jeweilige Wälzkörper unabhängig von der Zusatzführung leichtgängig in der Wälzkörpertasche drehen kann.
- Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Wälzlagers weist der Käfig eine vieleckige, insbesondere eine viereckige Querschnittsgeometrie auf, die über den Umfang des Käfigs hinweg im Wesentlichen konstant ist. Hieraus folgt unter anderem eine weitgehend gleichförmige Masseverteilung über den Umfang des Käfigs hinweg, die zu einer Vergleichmäßigung der Wirkung von angreifenden Zentrifugalkräften führt. Darüber hinaus kann der Käfig des erfindungsgemäßen Wälzlagers in fertigungstechnisch vorteilhafter Weise kontinuierlich aus einem endlosen Flach- bzw. Bandmaterial hergestellt werden.
- Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass der Käfig aus einer Stahllegierung, vorzugsweise aus einem Federstahl, aus einer Messinglegierung, aus einem Kunststoffmaterial oder aus einer Kombination von mindestens zwei der genannten Werkstoffe gebildet ist.
- Ein aus einer Stahllegierung, insbesondere aus einem Federstahl gebildeter Käfig weist insbesondere den Vorteil einer hohen Elastizität auf, die keinen Ermüdungserscheinungen unterliegt. Der Einsatz eines gegebenenfalls faserverstärkten thermoplastischen Kunststoffmaterials ermöglicht hingegen eine einfache Herstellung des Käfigs mittels bekannter Spritzgussverfahren in großen Stückzahlen. Alternativ dazu können auch faserarmierte duroplastische Kunststoffmaterialien zum Einsatz kommen. Durch eine Kombination von mindestens zwei der genannten Werkstoffe lassen sich deren vorteilhafte Eigenschaften erforderlichenfalls verbinden.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- Das erfindungsgemäß ausgebildete Radialwälzlager wird nachfolgend in zwei bevorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
-
1 eine schematische Draufsicht auf einen abgewickelten Käfig eines erfindungsgemäß ausgebildeten Radialwälzlagers gemäß einer ersten Ausführungsform, -
2 einen schematischen Querschnitt durch ein Rillenkugellager, das mit dem Käfig gemäß1 bestückt ist, -
3 eine schematische Draufsicht auf einen abgewickelten Käfig eines erfindungsgemäß ausgebildeten Radialwälzlagers gemäß einer zweiten Ausführungsform, -
4 einen schematischen Querschnitt durch ein Schrägkugellager, das mit dem Käfig gemäß3 bestückt ist. - Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
-
1 zeigt demnach in einer schematischen Draufsicht einen abgewickelten Käfig18 für das in2 dargestellte Rillenkugellager10 . Dieses Rillenkugellager10 weist zwei radial übereinander angeordnete Lagerringe12 und14 auf, zwischen denen kugelförmige Wälzkörper16 angeordnet sind. Die beiden Lagerringe12 ,14 weisen unter anderem jeweils eine rillenförmige Lauffläche22 ,24 zur axialen Führung der Wälzkörper16 auf. - Der einstückige Käfig
18 ist in Umfangsrichtung28 sinus- oder kosinusförmig gewellt ausgebildet, so dass er eine abwechselnde Abfolge von Wälzkörpertaschen20 und Federtaschen21 aufweist. Eine in2 erkennbare rechteckige Querschnittsgeometrie des Käfigs18 ist über seinen Umfang hinweg im Wesentlichen konstant. Im gezeigten Ausführungsbeispiel der1 verfügt der nur teilweise dargestellte Käfig18 über insgesamt zwölf Wälzkörpertaschen20 und zwölf Federtaschen21 zur Aufnahme und Führung von zwölf Wälzkörpern16 . Eine hiervon abweichende Anzahl von Wälzkörpertaschen und Federtaschen ist gleichfalls möglich, wobei die Anzahl der Wälzkörpertaschen und der Federtaschen jeweils gleich ist und lediglich die Wälzkörpertaschen20 mit Wälzkörpern16 besetzt sind. Die Wälzkörpertaschen20 und die Federtaschen21 sind deutlich erkennbar innerhalb der sinusförmigen Umfangsgeometrie des einstückigen Käfigs18 ausgebildet. Die Wälzkörper16 sind in den zugeordneten Wälzkörpertaschen20 leicht drehbar aufgenommen. - Der sinusförmige Verlauf der Federtaschen
21 bewirkt eine hohe Elastizität des Käfigs18 , so dass insbesondere tangential angreifende Kräfte effektiv absorbiert werden können und eine Beschädigung des Käfigs18 auch bei großen dynamischen Belastungen vermieden wird. - Demgegenüber dienen die Wälzkörpertaschen
20 der Aufnahme und Führung der kugelförmigen Wälzkörper16 . Zur weiteren Lagesicherung der jeweiligen Wälzkörper16 in den Wälzkörpertaschen22 , insbesondere in axialer Richtung, sind im Bereich der axial nach außen weisenden Öffnungen28 der Wälzkörpertaschen20 zwei gegenüberliegend angeordnete Schnappnasen26 ,27 vorhanden. Ein nicht bezeichneter umfangsbezogener Abstand zwischen den Schnappnasen26 und27 ist so bemessen, dass er kleiner ist als ein ebenfalls nicht bezeichneter Durchmesser der Wälzkörper16 . Hierdurch können die Wälzkörper16 erst durch die Überwindung einer bestimmten Gegenkraft in die Wälzkörpertaschen20 hineingedrückt werden und rasten bzw. schnappen dabei in diese ein. - Die Geometrie der Wälzkörpertaschen
20 ist so gewählt, dass sich die Wälzkörper16 nach dem Eindrücken leichtgängig in den Wälzkörpertaschen20 drehen können. Die Schnappnasen26 ,27 stellen demnach eine Zusatzführung für den jeweiligen Wälzkörper16 dar und sind bevorzugt zusammen mit dem Käfig18 einstückig hergestellt. Eine Gesamtamplitude des sinusförmigen Käfigs18 bzw. dessen axiale Erstreckung ist kleiner oder gleich einer Breite der beiden Lagerringe12 ,14 . - Der Käfig
18 weist aufgrund der leeren, das heißt nicht mit Wälzkörpern16 besetzten Federtaschen21 , die jeweils zwischen zwei mit Wälzkörpern16 besetzten Wälzkörpertaschen20 angeordnet sind, eine hohe Elastizität bzw. eine geringe tangentiale Steifigkeit auf. Daneben verfügt der Käfig18 aufgrund seiner sinusförmig ausgebildeten Umfangskontur sowie der über den Umfang hinweg annähernd konstanten Querschnittsgeometrie über eine recht gleichmäßige Masseverteilung. - Dadurch, dass sich der Käfig
18 mit den Wälzkörpertaschen20 und den Federtaschen21 gleicher Geometrie axial auf beiden Seiten der Wälzkörper16 erstreckt, neigt der Käfig18 bei hohen Drehzahlen anders als typische Schnappkäfige nicht dazu, sich im Wälzlager einseitig zu verwölben oder zu verkippen. Vielmehr wird sich beim Einwirken vergleichsweise großer Zentrifugalkräfte der Käfig18 sowohl im Bereich der Wälzkörpertaschen20 als auch im Bereich der Federtaschen21 radial an einem Lagerring12 ,14 abstützen, wodurch starke einseitige mechanische Belastungen am Käfig vorteilhaft vermieden werden. - Durch die genannten Konstruktionsmerkmale kann das erfindungsgemäße Axiallager
18 auch hohe Tangential- und Zentrifugalkräfte, wie sie bei extremen dynamischen Belastungen, insbesondere bei hohen Drehzahlen und schnellen Drehzahländerungen auftreten, gutmütig abfangen. Darüber hinaus erlaubt der sinusförmige Käfig18 einen reibungsarmen Betrieb des Wälzlagers10 . -
2 zeigt in der schematischen Schnittdarstellung des Rillenkugellagers10 die beiden Lagerringe12 ,14 mit ihren beiden konkav ausgebildeten Laufflächen22 ,24 . Die Krümmung der konkav ausgebildeten Laufflächen22 ,24 korrespondiert mit dem Krümmungsradius der Wälzkörper16 , um eine möglichst vollflächige Anlage zwischen dem Wälzkörper16 und den Laufflächen22 ,24 zu erzielen. Die Wälzkörper16 werden darüber hinaus durch die Wälzkörpertaschen20 und die Schnappnasen26 ,27 derart geführt, dass ein vorbestimmter Abstand zu den benachbarten Wälzkörpern erhalten wird. Im gezeigten Ausführungsbeispiel der2 ist eine an den Wälzkörper16 grenzende Wälzkörperkontaktfläche29 der Schnappnase26 eben ausgebildet. - Der Käfig
18 verfügt im gezeigten Ausführungsbeispiel über eine entlang seines Umfangs im Wesentlichen gleichbleibende, rechteckförmige Querschnittsgeometrie und kann daher in fertigungstechnisch vorteilhafter Weise zum Beispiel aus einem Zuschnitt geeigneter Länge aus einem endlosen metallischen Bandbzw. einem Flachmaterial hergestellt sein. Vor oder nach dem Erzeugen der weiter oben beschriebenen sinusförmigen Wellen des Käfigs können die Schnappnasen26 ,27 beispielsweise durch das Einbringen einer entsprechenden Anzahl von U-förmigen Einschnitten hergestellt werden, die vorzugsweise erst nach dem thermischen Fügen des Käfigs aus der Ebene des Zuschnittes bzw. des Käfigs herausgebogen bzw. aufgestellt werden. Hierbei ist es erforderlich, zwei aufeinander folgende U-förmige Einschnitte jeweils spiegelbildlich zueinander auszubilden, damit jeweils zwei Schnappnasen26 ,27 im Bereich einer Öffnung28 der betreffenden Wälzkörpertasche20 zueinander gerichtet sind. Die Einschnitte zur Ausbildung der Schnappnasen26 ,27 können beispielsweise durch Stanzen, Laserstrahlschneiden oder andere Verfahren in den Zuschnitt eingebracht werden. - Für den Fall, dass der Käfig
18 aus einem Kunststoffmaterial, insbesondere aus einem thermoplastischen Kunststoffmaterial gebildet ist, können die Schnappnasen26 ,27 auf einfache Art und Weise im Zuge des Spritzgussprozesses zur Herstellung des Käfigs18 gleich mit ausgebildet werden. Der Einsatz eines Kunststoffmaterials erlaubt es, die ohnehin schon geringe Masse des Käfigs18 im Vergleich zur Stahlausführung noch weiter zu minimieren. Darüber hinaus ist ein Käfig18 aus einem geeigneten Kunststoffmaterial, insbesondere einem thermoplastischen Kunststoff wie zum Beispiel Polytetrafluoräthylen (PTFE), in der Regel zumindest in begrenztem Umfang selbstschmierend, wodurch der Einsatz zusätzlicher Schmierstoffe zumindest verringert werden kann. - Die
3 und4 zeigen ein erfindungsgemäß ausgebildetes Schrägkugellager30 mit einem gegenüber1 und2 etwas abweichend gestalteten Käfig38 . Das Schrägkugellager30 verfügt ebenfalls über zwei Lagerringe32 und34 , zwischen denen Wälzkörper36 aufgenommen sind. Die Wälzkörper36 bewegen sich entlang eines Wälzkörperteilkreises auf den Laufflächen43 ,44 der beiden Lagerringe32 ,34 . -
3 zeigt den zu dem Schrägkugellager30 gehörenden Käfig38 in einer abgewickelten schematischen Draufsicht, der dem Konstruktionsprinzip der Erfindung folgend in Umfangsrichtung50 einen sinus- oder kosinusförmigen Verlauf aufweist. Durch diesen geometrischen Verlauf des Käfigs38 hat dieser Wälzkörpertaschen39 ,40 , die in abwechselnder Reihenfolge in die eine oder in die entgegengesetzte axiale Richtung geöffnet sind. Im Unterschied zur Ausführungsform des Käfigs18 gemäß den1 und2 ist jede der Wälzkörpertaschen39 ,40 mit einem Wälzkörper36 bestückt, und daher sind keine Federtaschen ausgebildet. In den Wälzkörpertaschen39 ,40 sind die Wälzkörper36 so eingesetzt, dass sie darin leicht drehbar sind. - Im Bereich der Öffnung
41 ,42 einer jeden Wälzkörpertasche39 ,40 sind wiederum zwei gegenüberliegend angeordnete Schnappnasen46 ,47 bzw.48 ,49 angeordnet, die das rastende Hineindrücken der Wälzkörper36 in die Wälzkörpertaschen39 ,40 sowie deren Lagesicherung ermöglichen. Die jeweiligen Schnappnasen46 ,47 bzw.48 ,49 weisen jeweils eine Wälzkörperkontaktfläche51 auf, an welcher der Wälzkörper36 zumindest bereichsweise anliegt. Die Wälzkörperkontaktfläche51 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel der4 wiederum eben ausgeführt, sie kann abweichend hiervon aber auch entsprechend dem Krümmungsradius der Wälzkörper36 leicht konkav ausgebildet sein, um die Auflagefläche zwischen dem Wälzkörper36 und der Wälzkörpertasche39 ,40 zu vergrößern. - Bezugszeichenliste
-
- 10
- Radialwälzlager, Rillenkugellager
- 12
- Lagerring
- 14
- Lagerring
- 16
- Wälzkörper
- 18
- Käfig, gewellt
- 20
- Wälzkörpertasche
- 21
- Federtasche
- 22
- Lauffläche
- 23
- Öffnung in
20 - 24
- Lauffläche
- 25
- Öffnung in
21 - 26
- Schnappnase
- 27
- Schnappnase
- 28
- Umfangsrichtung
- 29
- Wälzkörperkontaktfläche
- 30
- Radialwälzlager, Schrägkugellager
- 32
- Lagerring
- 34
- Lagerring
- 36
- Wälzkörper
- 38
- Käfig, gewellt
- 39
- Wälzkörpertasche
- 40
- Wälzkörpertasche
- 41
- Öffnung in
39 - 42
- Öffnung in
40 - 43
- Lauffläche
- 44
- Lauffläche
- 46
- Schnappnase
- 47
- Schnappnase
- 48
- Schnappnase
- 49
- Schnappnase
- 50
- Umfangsrichtung
- 51
- Wälzkörperkontaktfläche
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 4220973 A1 [0004]
- DE 4222175 A1 [0005]
- DE 4131284 A1 [0006]
- DE 1725627 U [0007]
Claims (11)
- Radialwälzlager (
10 ,30 ) mit zwei Lagerringen (12 ,14 ;32 ,34 ) und zwischen den Lagerringen angeordneten sowie in einem Käfig (18 ,38 ) aufgenommenen kugelförmigen Wälzkörpern (16 ,36 ), dadurch gekennzeichnet, dass der Käfig (18 ,38 ) einstückig ausgebildet ist und über seinen Umfang einen sinusförmigen Verlauf aufweist, wobei durch den sinusförmigen Verlauf in axialer Richtung offene Wälzkörpertaschen (20 ;39 ,40 ) gebildet sind, in welche die Wälzkörper (16 ,36 ) eingesetzt sind. - Radialwälzlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch den sinusförmigen Verlauf des Käfigs (
18 ) entlang dessen Umfangs in abwechselnder Abfolge Wälzkörpertaschen (20 ) und Federtaschen (21 ) gebildet sind, wobei die Wälzkörpertaschen (20 ) in der einen axialen Richtung und die Federtaschen (21 ) in die dazu axial entgegengesetzten Richtung offen sind. - Radialwälzlager nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wälzkörper (
16 ) jeweils in den Wälzkörpertaschen (20 ) aufgenommen und die Federtaschen (21 ) unbestückt sind. - Radialwälzlager nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass dieses als ein Rillenkugellager (
10 ) ausgebildet ist. - Radialwälzlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch den sinusförmigen Verlauf des Käfigs (
38 ) entlang dessen Umfangs Wälzkörpertaschen (39 ,40 ) gebildet sind, wobei die Wälzkörpertaschen (39 ,40 ) abwechselnd in der einen axialen Richtung oder in der dazu axial entgegengesetzten Richtung offen sind. - Radialwälzlager nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in allen Wälzkörpertaschen (
39 ,40 ) jeweils ein Wälzkörper (36 ) aufgenommen ist. - Radialwälzlager nach einem der Ansprüche 4 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass dieses als ein Schrägkugellager (
30 ) ausgebildet ist. - Radialwälzlager nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wälzkörpertaschen (
20 ;39 ,40 ) eine Zusatzführung für die jeweiligen Wälzkörper (16 ,36 ) aufweisen. - Radialwälzlager nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzführung mindestens zwei im Bereich der Öffnung der Wälzkörpertasche (
20 ;39 ,40 ) ausgebildete Schnappnasen (26 ,27 ;46 ,47 ,48 ,49 ) aufweist. - Radialwälzlager nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Käfig (
18 ,38 ) aus einem Kunststoff hergestellt ist und die Schnappnasen (26 ,27 ;46 ,47 ,48 ,49 ) am Käfig (18 ,38 ) angeformt sind. - Radialwälzlager nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Käfig (
18 ,38 ) eine vieleckige Querschnittsgeometrie aufweist, die über seinen Umfang hinweg im Wesentlichen konstant ist.
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DE102011075506A DE102011075506A1 (de) | 2011-05-09 | 2011-05-09 | Radialwälzlager mit sinusförmigem Käfig |
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DE102011075506A Withdrawn DE102011075506A1 (de) | 2011-05-09 | 2011-05-09 | Radialwälzlager mit sinusförmigem Käfig |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102015214851A1 (de) * | 2015-08-04 | 2016-12-01 | Schaeffler Technologies AG & Co. KG | Käfig für Kugellager |
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