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Die Erfindung betrifft einen Möbelbeschlag für ein Liegeteil
zur Verbindung desselben mit einem verfahrbaren Untenahmen, zur
Verstellung des Liegeteils in eine abgesenkte eingeschobene Lagerstellung
unter einem Sitzteil eines Möbels
und in eine ausgefahrene angehobene Liegestellung, die mittels Anschlägen gehalten
ist.
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Ein derartiger Beschlag ist aus der
DE 199 01 412 A1 bekannt.
Das herausgezogene und angehobene Liegeteil wird unterhalb seiner
beiden Schmalseiten von Beschlägen
und mittels Anschlägen
an diesen in der Liegestellung gehalten. Besondere Möbelformen,
insbesondere bei Sitz- und Liegemöbel, die beispielsweise eine
große
Liegefläche und/
oder nicht geradlinig begrenzte Frontseitenkonturen der Liegefläche aufweisen,
benötigen
eine frontseitige zusätzliche
Unterstützung
und Stabilisierung, um beispielsweise Durchhängen und/oder Beschädigungen
zu verhindern und weitere Stützbeschläge beispielsweise
in der Mitte zu vermeiden.
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Nachteilig ist hierbei, dass der
Untenahmen frontseitig nur eine Sichtblende ohne Tragfähigkeit besitzt.
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Es ist daher die Aufgabe der Erfindung,
die Stabilitäts-
und Stützeigenschaften
sowie die Funktionalität
eines solchen Beschlages zu verbessern und zu ergänzen, wobei
die notwendige Bodenfreiheit nicht eingeschränkt wird.
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Diese Aufgabe wird in Verbindung
mit dem Oberbegriff des Anspruchs 1 erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass mindestens ein durch einen Bewegungsbeschlag verstellbares
Stützelement
zwischen dem Liegeteil und dem Untenahmen angeordnet ist.
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Die Merkmale der Unteransprüche stellen vorteilhafte
Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung dar.
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In bevorzugter Weise wird das Liegeteil
unterhalb seiner Frontseite mit zwei nach hinten klappbaren Stützelementen
versehen, deren Anordnung in der Nähe der Schmalseiten erfolgt.
Somit ist eine Verstellung der Stützelemente durch am Bewegungsbeschlag
angeordnete Betätiger
leicht möglich.
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In der Liegeposition wird das Liegeteil
an den Schmalseiten durch bekannte Beschläge und deren Anschläge getragen.
Zusätzlich
leiten die Stützelemente
unter der Frontseite des Liegeteils deren Auflagekräfte in den
Untenahmen ein. Dazu ist es vorteilhaft, dass die am Untenahmen
befestigte Vorderwand geeignet verstärkt, insbesondere im Bereich der
aufliegenden Stützelemente.
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Die Stützelemente sind, vorzugsweise
mittels Drehscharnier klappbar angeordnet. Damit sie vor Einnahme
der Liegestellung in die geeignete Stützposition unter der Frontseite
des Liegeteils geschwenkt werden, besitzen die Drehscharniere einen Kraftspeicher,
vorzugsweise eine Dreh- oder Spiralfeder.
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In abgesenkter Stellung des Liegeteils
im Unterrahmen würden
die Stützelemente
die Bodenfreiheit von ca. 80 mm durch ihre Länge erheblich beeinträchtigen.
Sie werden daher beim Absenkvorgang des Liegeteils durch Betätigungselemente
der seitlichen Bewegungsbeschläge
nach innen gegen die Unterseite des Liegeteils geklappt. Dieses
erfolgt dadurch, dass der Bewegungsbeschlag an seinem vorderen Schwenkhebel
ein Betätigungsmittel,
vorzugsweise als Bolzen ausgebildet, aufweist, der ein Zugmittel
durch Umschlingung verkürzt.
Das Zugmittel ist einerseits an der Liegeteilunterseite und andererseits
an der Unterseite eines Stützelementes
befestigt und schwenkt dieses somit in eine waagerechte Position,
so dass die Bodenfreiheit gewährleistet ist.
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Es ist bevorzugt, die Stützelemente
mit den Dreh scharnieren an einer Stützleiste unterhalb der Frontseite
des Liegeteils zu befestigen. Diese Stützleiste trägt zur Stabilität des Liegeteils
bei.
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Das Zugmittel wird bevorzugt an einer
weiteren Leiste im Abstand zur Unterseite des Liegeteils befestigt.
Auch diese Leiste stabilisiert und versteift das Liegeteil.
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Das Zugmittel besteht vörzugsweise
aus Textil- oder
Lederband.
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Die Stützelemente können in
ihrer Ausgestaltung variieren und auch mit mehreren Scharnieren
versehen sein.
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Ebenfalls ist ein einstöckiges durchgehendes
Stützelement
in Form einer Leiste möglich,
welches dann beidseitig von den Beschlägen in der beschriebenen Weise
betätigt
wird.
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Es ergibt sich hiermit ein besonders
wirtschaftlicher und anpassungsfähiger
Möbelbeschlag, der
die Bodenfreiheit nicht beeinträchtigt
und insbesondere eine zusätzliche
effektive Funktionalität durch
Erweiterung mit einfachen und geringsten Mitteln aufweist.
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Im folgenden werden weitere Einzelheiten der
Erfindung in den Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben.
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Es zeigt:
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1 eine
perspektivische Vorderansicht eines Sitz- und Liegemöbels in
ausgezogener Stellung,
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2 eine
perspektivische vergrößere Ansicht
des Details X gemäß 1,
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3 eine
perspektivische vergrößerte Ansicht
des Details Y gem. 2,
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4a bis 4c eine schematische Darstellung der
Funktionselemente gemäß 3 in drei Phasen, wobei
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4a die
ausgezogene Liegestellung,
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4b,
einen Bewegungsausschnitt und
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4c die
eingeschobene Lagerstellung zeigt.
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In 1 ist
ein Möbel 1 in
einer beispielhaften Form eines Sitz- und Liegemöbels in einer perspektivischen
Vorderansicht dargestellt. Hierbei ist eine ausgefahrene angehobene
Liegestellung gezeigt, wobei ein Sitzteil 2 durch ein formenmäßig angepaßtes Liegeteil 3 verlängert wird
und das Möbel 1 die
Funktion eines Liegemöbels
erhält.
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Das Liegeteil 3 ist an seinen
schmalen Seiten mittels bekannter Bewegungsbeschläge 8 auf
einem ausziehbaren Untenahmen 5, der Stützrollen 6 aufweist,
befestigt. Die Position des Liegeteils 3 wird in der Liegestellung
durch bekannte Anschlagfunktionen der Bewegungsbeschläge 8 und
durch Stützelemente 7 so
gehalten, dass die Oberflächen
des Sitzteils 2 und des Liegeteils 3 formschlüssig in
einer Ebene liegen.
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Mittels der Stützelemente 7 ist die
Vorderkante des Liegeteils 3 auf einer Vorderwand 4 gelagert,
die am Unterrahmen 5 frontseitig befestigt ist. Die Vorderwand 4 bildet
in der Lagerstellung des Liegeteils 3, d. h. wenn sich
das Liegeteil absenkt und unter dem Sitzteil 2 eingeschoben
befindet, einen bündigen
und formenmäßigen Abschluß mit der Stirnseite
des Sitzteils 2.
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Zur Einnahme dieser Lagerstellung
wird zuerst das Liegeteil 3 in bekannter Weise mittels
Zugschlaufe 23 von Hand angehoben, wobei durch die Bewegungsbeschläge die an
dem Sitzteil 2 liegende Hinterkante des Liegeteils 3 nach
unten geneigt wird. Das Liegeteil 3 kann dann komplett
in den Untenahmen 5 versenkt werden. Die Stützelemente 7 werden bei
diesem Vorgang nach hinten gegen die Unterseite des Liegeteils 3 geklappt,
um eine bestimmte Bodenfreiheit nicht zu beeinträchtigen, wobei als Bodenfreiheit
der Abstand zwischen Boden und dem Untenahmen 5 etwa 80
mm beträgt.
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Die Stützelemente 7 sind
gemäß des vergrößerten Ausschnitts
X aus 1 mit Scharnieren 20 versehen,
wie
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2 zeigt.
Die Scharniere 20 sind an den Stützelemente 7 beispielsweise
jeweils mit einem Scharnierband 21 verschraubt und vorzugsweise
an einer Stützleiste 19,
die sich unter der Vorderkante des Liegeteils 3 befindet,
in bekannter Weise befestigt. Die Stützleiste 19 ist gleichzeitig
eine Versteifung der Frontseite des Liegeteils 3. Es sind
auch andere Befestigungsmöglichkeiten
und Gelenkausführungen
möglich.
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Die Scharniere 20, von denen
hier nur eines beispielhaft dargestellt ist, sind jeweils mit einem Kraftspeicher 22 versehen,
der hier nur schematisch gezeigt ist. Der Kraftspeicher 22 kann
beispielsweise eine Dreh- oder Spiralfelder sein. Durch die Kraftspeicher 22 werden
die Stützelemente 7 über die Scharnierbänder 21 so
um Drehachsen 26 der Scharniere 20 gedreht, dass
die Oberkanten der Stützelemente 7 an
der Unterseite der Stützleiste 19 anliegen.
Somit stützt
sich das Liegeteil 3 mit seiner Stirnseite und der Stützleiste 19 über die
Stützelemente 7 auf
der Vorderwand 4 ab, die ihrerseits am Untenahmen 5 befestigt
ist, der die Stützkräfte über die
Stützrollen 6 in
den Boden leitet.
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Die Vorderwand 4 ist insbesondere
in dem Bereich zwischen den Auflagen der Stützelemente 7 und der
Befestigung am Untenahmen 5 so verstärkt, dass sie die Stützkräfte in den
Untenahmen leiten kann.
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An den Stützelementen 7 sind
auf deren Rückseiten
Zugmittel 17 nahe der Unterkante befestigt, die sich bis
zu einer Leiste 18, die für das Liegeteil 3 eine
stabilisierende Funktion hat, erstrecken, diese bis zu ihrer Rückseite
umschlingen und dort befestigt sind. Die Leiste 18 ist
fest mit der Unterseite des Liegeteils 3 verbunden.
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Die Zugmittel 17 bestehen
beispielsweise aus dehnungsfreien Textilbändern, Ledeniehmen o. dgl.
Diese Zugmittel 17 werden beim Absenken der Liegefläche 3 in
den Untenahmen 5 von fingerartigen Betätigungselementen 16,
vorzugsweise Bolzen, die an den Bewegungsbeschlägen 8 angebracht sind, verkürzt, so
dass die Zugmittel 17 die Stützelemente 7 gegen
die Kraft der Kraftspeicher 22 um die Drehachsen 26 der
Scharniere 20 nach hinten gegen die Unterseite des Liegeteils 3 drehen.
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Der Bewegungsbeschlag 8 ist
in bekannter Art aufgebaut, wobei die Betätigungselemente 16 in der
Mitte von dessen Schwenkhebel 9 zur Mittel des Möbels 1 hinweisend
befestigt sind. Die Schwenkhebel 9 sind unterhalb der schmalen
Seite der Liegefläche 3 am
Untenahmen 5 mittels Drehgelenken 10 angelenkt
und an der Unterseite des Liegeteils 3 ebenfalls über weitere
Drehgelenke 11 und Befestigungswinkel 13 angebracht.
Etwas oberhalb der Betätigungselemente 16 befinden
sich an den Schwenkhebeln 9 jeweils Drehgelenke 12, über die
Längshebel 14 jeweils
mit einem Drehhebel 9 drehbar verbunden sind. Die Längshebel 14 sind
wie bekannt an ihren hinteren Enden mit weiteren Hebeln 24, 25 des
Bewegungsbeschlages 8 drehbar verbunden und besitzen in
der Nähe
dieser Verbindungsstellen Anschläge 15,
an denen untere Drehhebel 25 in der ausgezogenen Stellung
der Liegefläche 3 anliegen.
Die Bewegungsbeschläge 8 können auch
in anderen bekannten Ausführungen
gestaltet sein.
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3 verdeutlicht
die Einzelheit Y gemäß 2 in vergrößerter Darstellung.
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Insbesondere bei nicht geradlinigem
Verlauf der Frontseite des Liegeteils 3 ist es vorteilhaft,
jeweils ein Stützelement 7 in
der Nähe
der Bewegungsbeschläge 8 anzuordnen,
mit denen sie eine Funktionseinheit bilden. Es ist denkbar, dass
bei größeren Längenausführungen
weitere Stützelemente 7 mit weiteren
Bewegungsbeschlägen 8,
beispielsweise in der Mitte, angeordnet werden können. Ebenso ist die Verwendung
eines einstöckigen
durchgehenden Stützelementes 7 vorstellbar,
welches dann beidseitig von Bewegungsbeschlägen 8 über Betätigungselemente 16 verstellt
wird.
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Je nach Größe eines Stützelementes kann dieses mit
einem oder mehreren Scharnieren 20 und Scharnierbändern 21 drehgelagert
werden.
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Den Funktionszusammenhang zwischen den
Betätigungselementen 16 und
den Zugmitteln 17 zeigen 4a bis c schematisch in drei Phasen:
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4a stellt
die ausgezogene Stellung des Liegeteils 3 des Möbels 1 dar,
die sogenannte Liegestellung. Hierbei sind Betätigungselemente 16 und Zugmittel 17 nicht
im Eingriff, das Stützelement 7 befindet
sich in einer ersten Position I.
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4b zeigt
einen Bewegungsabschnitt beim Absenken des Liegeteils 3.
Betätigungselement 16 und
Zugmittel 17 sind bereits in Berührung, und das Zugmittel 17 hat
das Stützelement 7 gegen
die Kraft des Kraftspeichers 22 etwas zurückgedreht.
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Die Leiste 18 ist mit ihrer
Breite und Form an dieser Bewegung beteiligt, indem sich das Zugmittel 17 auf
ihre Außenkontur
auflegt. Anstelle der Leiste 18 kann hierfür auch ein
Klotz oder ähnliches
mit gleicher oder ähnlicher
Kontur verwendet werden.
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4c zeigt
den eingeschobenen Zustand des Liegeteils 3 des Möbels 1,
die sogenannte Lagerstellung. Hierbei befindet sich das Stützelement 7 in der
zweiten Position II.
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Durch Variation der Leiste 18,
der Länge
und Breite des Zugmittels 17 und der Form und der Position
des Betätigungselementes 16 am
Bewegungsbeschlag 8 sind Anpassungen an unterschiedliche Abmessungen
des Möbels 1 möglich. Somit
wird eine äußerst geringe
Einbauhöhe
des Liegeteils 3 unterhalb der Sitzfläche 2 mit geringstem
Montageaufwand besonders wirtschaftlich mit wenigen Bauteilen und
großer
Funktionalität
erreicht, sowie die Einhaltung der notwendigen Bodenfreiheit gewährleistet.