DE102011057086B3

DE102011057086B3 - Formkörper zur Aufnahme eines Toilettenbürstenstiels einer Toilettenbürste sowie eine Vorrichtung zur Bereitstellung des Formkörpers

Info

Publication number: DE102011057086B3
Application number: DE201110057086
Authority: DE
Inventors: Patentinhaber gleich
Original assignee: Individual
Current assignee: Andersen Eric De
Priority date: 2011-12-28
Filing date: 2011-12-28
Publication date: 2012-08-16
Anticipated expiration: 2031-12-29

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Formkörper zur Aufnahme eines Toilettenbürstenstiels einer Toilettenbürste sowie eine Vorrichtung zur Bereitstellung des Formkörpers. Bekannte Desinfektionsmethoden betreffen vorrangig den Toilettenbürstenkopf oder sind konstruktiv aufwändig. Es besteht jedoch das Bedürfnis den Toilettenbürstenstiel möglichst keimfrei zu halten, was insbesondere bei Toiletten mit einer Vielzahl von Nutzern, wie etwa in öffentlichen Räumen schwierig ist. Erfindungsgemäß wird daher ein Formkörper zur Verfügung gestellt, welcher vor Nutzung der Toilettenbürste über den Toilettenbürsten geführt wird und nach der Verwendung der Toilettenbürste wieder entfernt wird.

Description

Die Erfindung betrifft einen Formkörper zur Aufnahme eines Toilettenbürstenstiels einer Toilettenbürste sowie eine Vorrichtung zur Bereitstellung des Formkörpers.
Bei bis jetzt im Stand der Technik bekannten Toilettenbürstenhalterungen wird nach der Benutzung die Toilettenbürste in einen Aufnahmekörper zurückgesteckt, so dass der Toilettenbürstengriff bei Verwendung durch eine Vielzahl von Personen mit Krankheitserregern unterschiedlichster Art und Gefährlichkeit und daraus folgenden gesundheitlichen Schäden kontaminierbar ist.
Es besteht daher ein Bedürfnis, insbesondere für Toiletten in Kliniken, Arztpraxen, Seniorenheimen, Gaststätten, Autobahnraststätten oder sonstigen öffentlichen Toiletten, aber auch im privaten Sanitärbereich, den Toilettenbürstengriff frei von Krankheitserregern, wie Bakterien, Bazillen, Keimen, Viren oder Pilzen, zu halten.
Die DD 297 322 A5 offenbart eine Vorrichtung zur Reinigung von Toilettenbürsten, wobei die Toilettenbürste in einem spritzwassergeschützten Gehäuse angeordnet ist und mittels auf die Toilettenbürste gerichteter Düsen gereinigt wird. Eine Reinigung des Bürstenstiels erfolgt hierzu nicht.
Die DE 20 2008 001 955 U1 offenbart ein automatisches Toilettenbürstenreinigungssystem, wobei das System in der Wand verbaut wird. Hierbei wird eine automatische Reinigung des Bürstenkopfes erreicht, wobei jedoch keine Reinigung des Bürstenstiels erfolgt.
Die DE 20 2010 010 910 U1 offenbart hierzu eine Vorrichtung zur Bereitstellung einer Toilettenbürste mit desinfiziertem Griff, wobei eine den Griff umfassende Desinfektionskammer vorgesehen ist. Die Desinfektionskammer kann dabei so ausgestaltet sein, dass ein Vlies mit einem Desinfektionsmittel enthält oder aber eine UV-Strahlenquelle, wodurch eine Desinfektion des umfassten Stielbereichs der Toilettenbürste gewährleistet wird.
Weiterhin bekannt sind beispielsweise lösbare Anordnungen an Toilettenbürsten, welche in Beutelform ausgeführt sind. So offenbart die DE 20 2008 003 467 U1 ein Beutelelement, welches lösbar und auswechselbar an der Toilettenbürste angeordnet wird. Dabei wird das Beutelelement vor der Benutzung über die Bürste gezogen, wodurch Anhaftungen zuverlässig entfernt bzw. vermieden werden. Das Beutelelement weist dabei Befestigungselemente auf, welche sich bis in den Stielbereich erstrecken, jedoch keine hygienisierende vollständige Bedeckung des Stielbereichs gewährleisten.
Die im Stand der Technik bekannten Vorrichtungen zur Desinfektion einer Toilettenbürste und insbesondere des Bürstenstiels, welcher in Kontakt mit wechselnden Anwendern kommt, ist bisher nur durch aufwändige technische Lösungen realisiert. Zudem sind Verbrauchsmittel wie Desinfektionslösungen in geeigneten Mengen nachzufüllen, was wiederum einen entsprechenden Aufwand bedeutet.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die aus dem jetzigen Stand der Technik bekannten Nachteile vorstehend genannter Art zu beseitigen und eine Vorrichtung zu schaffen, die es ermöglicht, einen möglichst keimfreien Toilettenbürstengriff bei jeder Benutzung der Toilettenbürste durch weitere Personen zur Verfügung zu stellen, wobei eine Minimierung des dafür notwendigen Aufwands wünschenswert ist.
Erfindungsgemäß wird eine Vorrichtung zur Aufnahme des Toilettenbürstenstiels vorgeschlagen, wobei diese aus einem flexiblen Formkörper ausgeführt ist, welcher zumindest eine Öffnung aufweist. Der Formkörper umfasst dabei den Toilettenbürstenstiel, wobei die Öffnung des Formkörpers in Richtung Bürstenkopf am Formkörper angeordnet ist. Unter flexibel wird im Sinne der Erfindung verstanden, dass das Material, aus dem der Formkörper ausgebildet ist, verformbar ausgeführt ist.
Dabei erfolgt unter Krafteinwirkung eine Verformung des Formkörpers.
In einer Ausführungsform der Erfindung ist der Formkörper als tüten-, beutel- oder sackförmiger Formkörper ausgeführt.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der Formkörper zumindest eine Länge von 2/3 eines Toilettenbürstenstiels auf. Dabei können verschiedene Größen von Formkörpern angeboten werden, um den jeweiligen Ausführungen der Toilettenbürsten gerecht zu werden.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Formkörper als Folie ausgeführt.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Formkörper aus einem Polymer ausgeführt.
In einer Ausführungsform der Erfindung weist der Formkörper einen synthetischen Polymerbestandteil auf. Dieser synthetische Polymerbestandteil kann aus einem Homo- oder Copolymer aufgebaut sein. Es sind auch Mischungen von unterschiedlichen Polymeren denkbar. Bekannte synthetische Polymere sind hierbei etwa Polypropylen, Polyvinylchlorid, Polyamid oder Polyethylen.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der Formkörper zumindest einen natürlichen Polymerbestandteil auf. Dies ist insbesondere vorteilhaft, um die biologische Abbaubarkeit des Behältnisses zu gewährleisten. Dadurch ist es möglich, den Formkörper nach Benutzung des Toilettenbürstenstiels über die Kanalisation zu entsorgen. Hierzu ist der Formkörper bevorzugt ausschließlich aus einem natürlichen Polymer herzustellen.
In einer Ausführungsform der Erfindung weist das natürliche Polymer eine Monomereneinheit aus einem Disaccharid auf. Beispiele für natürliche Polymere mit Monomereneinheiten aus Disacchariden sind etwa Zellulose oder Stärke.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Innenseite des Formkörpers eine antibakterielle Beschichtung auf. Damit können eventuell auf dem Toilettenbürstenstiel verbliebene Keime zuverlässig bekämpft werden.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zur Vorhaltung entsprechender Formkörper in sanitären Einrichtungen.
Die Vorrichtung weist dabei zumindest eine stabförmige Halterung auf, welche zur Aufnahme des Formkörpers dient. Der Formkörper umfasst dabei die stabförmige Halterung, wobei die Öffnung des Formkörpers in Schwerkraftrichtung angeordnet ist.
In einer Ausführungsform der Erfindung ist die stabförmige Halterung im Wesentlichen senkrecht angeordnet. Dadurch soll ein Herabfallen des Formkörpers von der stabförmigen Halterung vermieden werden. Es ist jedoch auch denkbar, die stabförmige Halterung bis in einer annähernd waagerechten Position anzuordnen, solange der Formkörper nicht infolge der Schwerkrafteinwirkung von der stabförmigen Halterung herunterfällt.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die stabförmige Halterung zumindest die Länge eines Stiels einer Toilettenbürste auf.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Vorrichtung weiterhin eine Basis auf, welche eine Positionierung der Vorrichtung auf dem Fußboden ermöglicht.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Vorrichtung einen Adapter auf, der eine Anordnung an der Wand ermöglicht. Dadurch kann auf eine Basis verzichtet werden.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird der Adapter mittels Befestigungsmittel an der Wand angeordnet.
In einer Ausführungsform der Erfindung weist der Formkörper eine schlauchförmige Ausgestaltung mit zwei sich gegenüberliegenden Öffnungen auf. In diesem Fall kann zumindest eine Öffnung mittels eines Zugbandes, etc. in ihrem Umfang verengt werden, um eine Anordnung des Formkörpers am Toilettenbürstenstiel zu gewährleisten. Alternativ wäre auch ein Gummi, Faden, etc. denkbar.
Mit dem erfindungsgemäßen Formkörper und der Halterung zur Bereitstellung der Formkörper wird ein hygienisches und kostengünstiges System zur Verfügung gestellt, welches leicht nachgerüstet werden kann und insbesondere bei starker Frequentierung der Toilette, etwa in öffentlichen Bereichen für eine hygienische Nutzung der Toilettenbürste sorgt.
Die Erfindung soll nun anhand einiger Ausführungsbeispiele und zugehöriger Figuren beschrieben werden. Die Ausführungsbeispiele sollen die Erfindung dabei näher erläutern ohne diese zu beschränken. Es zeigen in
1 eine schematische Darstellung einer Toilettenbürste mit einem erfindungsgemäßen Formkörper,
2 eine schematische Darstellung einer Ausgestaltung einer Halterung zur Aufnahme des Formkörpers,
3 eine schematische Frontalansicht der Halterung aus 2,
4 eine schematische Explosionsdarstellung der Halterung aus 3,
5 eine weitere schematische Darstellung einer Ausgestaltung der Halterung,
6 eine schematische Darstellung der Halterung aus 5 mit Formkörper.
Gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels in der 1 wird ein Formkörper 4 mit einer Öffnung, welcher beispielsweise als Tüte aus einem transparenten, polymeren Werkstoff, wie etwa Polyethylen, ausgeführt ist, über den Toilettenbürstenstiel 2 einer Toilettenbürste 1 geführt, wobei der Formkörper 4 den Toilettenbürstenstiel 2 umfasst. Die Toilettenbürste 1 weist zudem in Schwerkraftrichtung einen Toilettenbürstenkopf 3 auf. Der Formkörper 4 wird dabei so über den Toilettenbürstenstiel 2 geführt, dass die Öffnung des Formkörpers 4 in Richtung des Toilettenbürstenkopfs 3 zeigt. Nach Reinigung der nicht näher dargestellten Toilette wird die Toilettenbürste 1 in den nicht näher dargestellten Toilettenbürstenhalter eingesetzt und der Formkörper nach Beendigung der Benutzung der Toilettenbürste 1 entfernt. Dieser kann dann in einen Abfallbehälter entsorgt werden. Dadurch wird eine hygienische Nutzung der Toilettenbürste 1 für den nächsten Anwender gesichert.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel wird in der 2 bis 4 zur Bereitstellung der Formkörper 4, welche bevorzugt vor Benutzung der Toilette über den Toilettenbürstenstiel 2 geführt werden, wird eine stabförmige Halterung 5 verwendet. Die Halterung ist im Wesentlichen senkrecht auf einem Adapter 6 angeordnet. Dieser Adapter 6 ist an einem Wandhalter 7 angeordnet, welcher eine Anbringung der Halterung an der Wand ermöglicht. Die Anordnung des Wandhalters 7 an der Wand erfolgt über Befestigungsmittel 8, etwa Schrauben. Auf der erfindungsgemäßen Halterung 5 können demnach eine Vielzahl von Formkörpern 4 bereitgestellt werden, wobei die Formkörper 4 jeweils übereinander angeordnet sind.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist in den 5 und 6 eine alternative Ausgestaltung einer Halterung 5 dargestellt, welche wiederum die stabförmige Halterung 5, einen Adapter 6 sowie eine Wandhalterung 7 umfasst.
In einem weiteren nicht näher dargestellten Ausführungsbeispiel ist die stabförmige Halterung 5 auf einer Basis angeordnet, welche als Standfuss für die Halterung dient. Dadurch entfällt die Notwendigkeit der Wandanordnung der Halterung.
Bezugszeichenliste

1: Toilettenbürste
2: Toilettenbürstenstiel
3: Toilettenbürstenkopf
4: Formkörper
5: stabförmige Halterung
6: Adapter
7: Wandhalter
8: Befestigungsmittel

Claims

Formkörper zur Aufnahme eines Toilettenbürstenstiels (2) einer Toilettenbürste (1), dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (4) aus einem flexiblen Material ausgeführt ist und eine Öffnung aufweist, welche in Richtung eines an der Toilettenbürste (1) angeordneten Toilettenbürstenkopfes (3) angeordnet ist, wobei der Formkörper (4) den Toilettenbürstenstiel (2) umfassend ausgebildet ist.
Formkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (4) als tüten-, beutel- oder sackförmiger Formkörper ausgeführt ist.
Formkörper nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (4) zumindest eine Länge von 2/3 des Toilettenbürstenstiels (2) aufweist.
Formkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (4) aus einer Folie ausgeführt ist.
Formkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper aus einem Polymer ausgeführt ist.
Formkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper einen synthetischen Polymerbestandteil aufweist.
Formkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper zumindest einen natürlichen Polymerbestandteil aufweist.
Formkörper nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das natürliche Polymer eine Monomereneinheit aus einem Disaccharid aufweist.
Vorrichtung zur Bereitstellung eines Formkörpers nach einem der Ansprüche 1 bis 8 umfassend eine stabförmige Halterung (5) zur Aufnahme des Formkörpers (4), wobei die Öffnung des Formkörpers (4) in Schwerkraftrichtung angeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die stabförmige Halterung (5) im Wesentlichen senkrecht angeordnet ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass die stabförmige Halterung zumindest die Länge eines Stiels einer Toilettenbürste aufweist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung weiterhin eine Basis aufweist, welche eine Positionierung der Vorrichtung auf dem Fußboden ermöglicht.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen Adapter (6) aufweist, der eine Anordnung an der Wand ermöglicht.