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Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung zur Befestigung eines Anbau- oder Verkleidungsteils an einem Trägerteil, insbesondere einem Karosserieteil eines Kraftfahrzeugs, mit einem Aufnahmeteil, das eine Tasche mit einer seitlichen Einführöffnung und einen Einführschlitz aufweist, und mit einem Verbindungsteil, das mindestens einen, durch die seitliche Einführöffnung in die Tasche einführbaren Flansch und einen Befestigungsabschnitt aufweist, wobei der Befestigungsabschnitt eine Öffnung zur Aufnahme eines von dem Trägerteil abstehenden Bolzens und in der Öffnung federnde Haltemittel aufweist, durch die der Bolzen in der Öffnung festhaltbar ist.
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Befestigungsvorrichtungen der angegebenen Art werden vornehmlich im Automobilbau verwendet, um Anbau- oder Verkleidungsteile an der Karosserie oder an Karosserieteilen wie Türen oder dergleichen zu befestigen. Die Befestigung soll hierbei möglichst einfach und ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen erfolgen können und es besteht häufig das Bedürfnis, Maßabweichungen der Teile im Bereich der Befestigungsvorrichtungen auszugleichen.
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Bei einer aus
EP 2 145 795 A2 bekannten Befestigungsvorrichtung der angegebenen Art ist der Befestigungsabschnitt des Verbindungsteils als im wesentlichen zylindrischer Hohlkörper ausgebildet. Ein Ende des Hohlkörpers ist mit dem Flansch verbunden und das andere Ende weist eine Einstecköffnung für einen mit einem Kopf versehenen Haltebolzen auf. Auf der Innenseite des Hohlkörpers sind federnde Sperrfinger angeordnet ist, die sich von der Einstecköffnung aus in Einsteckrichtung erstrecken und mit ihren radial bewegbaren Enden den Kopf des in die Einstecköffnung eingesteckten Haltebolzens in dem Hohlkörper festhalten. Der Flansch des Verbindungsteils hat die Form einer kreisförmigen Ringscheibe, deren Außendurchmesser größer ist als der Außendurchmesser des Befestigungsabschnitts und die durch radiale Stege mit dem Befestigungsabschnitt verbunden ist. Das Verbindungsteil ist bei der bekannten Befestigungsvorrichtung in der Tasche des Aufnahmeteils drehbar, so dass seine Einbaulage in Bezug auf das Aufnahmeteil nicht definiert ist. Die bekannte Befestigungsvorrichtung kann zerstörungsfrei getrennt werden, indem hohe Abzugskräfte auf das Aufnahmeteil einwirken, welche die geforderten Haltekräfte überschreiten. Hierbei hat sich gezeigt dass die Höhe der zum Trennen erforderlichen Abzugskräfte erheblichen Schwankungen unterliegen kann. Dieses muss bei der Auslegung der durch die Befestigungsvorrichtung verbundenen Teile durch Erhöhen der Belastbarkeit berücksichtigt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Befestigungsvorrichtung angegebenen Art zu schaffen, die das Einhalten bestimmter Abzugskräfte zum zerstörungsfreien Trennen der durch die Befestigungsvorrichtung miteinander verbundenen Teile in engen Grenzen ermöglicht. Die Befestigungsvorrichtung soll außerdem einfach zu montieren sein und aus einfachen und kostengünstig herstellbaren Teilen bestehen. Sie soll weiterhin die Möglichkeit bieten, herstellungsbedingte Maßabweichungen der zu verbindenden Teile auszugleichen, oder geeignet sein, einen Montagefixpunkt zu bilden.
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Die genannte Aufgabe wird durch eine Befestigungsvorrichtung mit den in Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Befestigungsvorrichtung sind in den Ansprüchen 2 bis 15, ein Befestigungssystem in Anspruch 16 und ein vorteilhaftes Befestigungsverfahren nach der Erfindung ist in Anspruch 17 angegeben.
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Die Befestigungsvorrichtung nach der Erfindung umfasst ein Aufnahmeteil, das eine Tasche mit einer seitlichen Einführöffnung und einen Einführschlitz aufweist, und ein Verbindungsteil, das wenigstens einen, durch die seitliche Einführöffnung in die Tasche einführbaren Flansch und einen Befestigungsabschnitt aufweist, wobei der Befestigungsabschnitt eine Öffnung zur Aufnahme eines von dem Trägerteil abstehenden Bolzens und in der Öffnung federnde Haltemittel aufweist, durch die der Bolzen in der Öffnung festhaltbar ist, wobei das Aufnahmeteil und das Verbindungsteil zusammenwirkende Positioniermittel aufweisen, durch welche eine bestimmte Einbaulage des Verbindungsteils beim Einsetzen in das Aufnahmeteil festgelegt ist und dass die federnden Haltemittel in der Öffnung des Verbindungsteils so ausgebildet sind, dass in der bestimmten Einbaulage eine vorgegebene Abzugskraft erforderlich ist, um das Verbindungsteil von dem Bolzen trennen zu können.
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Bei der Befestigungsvorrichtung nach der Erfindung ist die Einbaulage des Verbindungsteils im Aufnahmeteil durch die in vorbestimmter Weise angeordneten Positioniermittel festgelegt. Damit ist sichergestellt, dass auch die Abzugskraft, die zum Lösen der Befestigungsvorrichtung aufgewendet werden muss, in engen Grenzen dem Wert entspricht, der zuvor für die Bestimmung der Einbaulage maßgebend war und durch praktische Versuche überprüft worden ist.
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Die Befestigungsvorrichtung nach der Erfindung bietet weiterhin die Möglichkeit, durch ein Befestigungssystem mit mehrerer Verbindungsteile, die sich in der Anordnung der Positioniermittel und der dadurch bestimmten Einbaulage unterscheiden, an verschiedenen Befestigungspunkten verschiedene Abzugskräfte entstehen zu lassen. Zur Erreichung eines solchen Ziels kann auch vorgesehen sein, dass ein Verbindungsteil infolge der Gestaltung der Positioniermittel in zwei oder mehr Einbaulagen mit dem Aufnahmeteil verbindbar ist, wobei jede diese Einbaulagen eine andere Abzugskraft verlangt, um die Verbindung trennen zu können.
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Zur Festlegung der Einbaulage kann nach der Erfindung die Tasche des Aufnahmeteils einen Innenkontur und der Flansch des Verbindungsteils eine Außenkontur haben, wobei die Konturen so aneinander angepasst sind, dass der Flansch nur in der bestimmten Einbaulage von der Tasche aufgenommen werde kann. In einer bevorzugten Ausgestaltung kann der Flansch eine von einem halbkreisförmigen Abschnitt und einem rechteckigen Abschnitt gebildete Außenkontur und die Tasche eine aus zwei parallelen Abschnitten und einem zylindrischen Abschnitt gebildete U-förmige Wand haben, die den in der Tasche angeordneten Flansch mit geringem Abstand umgibt. Alternativ oder zusätzlich können an dem Flansch Vorsprünge angeordnet sein, die in den Einführschlitz eingreifen und die Einbaulage des Flansches in der Tasche festlegen.
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Nach einem anderen Vorschlag der Erfindung können zur Positionierung der Einführschlitz eine Innenkontur und der Befestigungsabschnitt eine Außenkontur haben, die so aneinander angepasst sind, dass der Befestigungsabschnitt nur in der bestimmten Einbaulage in dem Einführschlitz angeordnet sein kann.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Befestigungsvorrichtung kann nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung einen als Hohlkörper ausgebildeten Befestigungsabschnitt haben, wobei ein erstes Ende des Hohlkörpers mit dem Flansch verbunden ist und ein zweites Ende eine Einstecköffnung für einen Bolzen aufweist, der einen zylindrischen Schaft und einen runden Kopf mit einer konischen Anlagefläche hat und wobei auf der Innenseite des Hohlkörpers mehrere federnde Sperrfinger angeordnet sind, die sich von der Einstecköffnung aus in Einsteckrichtung erstrecken und an ihrem freien Ende eine zur Achse des Hohlkörpers geneigte Sperrfläche aufweisen, die an der konischen Anlagefläche des Bolzens abstützbar ist. Diese Ausgestaltung der Befestigungsvorrichtung bietet die Möglichkeit, durch Änderung der Anordnung des Befestigungsabschnitts und damit der Sperrfinger in Bezug auf die seitliche Einführöffnung der Tasche des Aufnahmeteils, die erforderliche Abzugskraft zu variieren. So wurde gefunden, dass die Anzahl der federnden Sperrfinger, die auf der Seite des Hohlkörpers angeordnet sind, die in der Einbaulage des Befestigungsabschnitts auf der von der Einführöffnung abgewandten Seite des Bolzens liegen, mit der Größe der erzielbaren Abzugskraft in einem direkten Zusammenhang steht. Ist auf der der Einführöffnung abgewandten Seite des Bolzens ein federnder Sperrfinger angeordnet, so ergibt sich eine relativ kleine Abzugskraft. Sind hingegen auf der von der Einführöffnung abgewandten Seite des Bolzens zwei oder drei federnde Sperrfinger der gleichen Größe angeordnet, so ist eine vergleichsweise hohe Abzugskraft erforderlich, um den Befestigungsabschnitt von dem Kopf des Bolzens abzuziehen.
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Die allein aus der Lage der federnden Sperrfinger in Bezug auf die Einführöffnung resultierenden Unterschiede in der Größe der Abzugskraft haben ihre Ursache in der elastischen Verformung des Aufnahmeteils bei höherer Belastung. Unter der Wirkung einer Abzugskraft wird das Aufnahmeteil in der Nähe der Einführöffnung für den Flansch stärker in Kraftrichtung verformt als in dem von der Einführöffnung entfernteren Bereich. Infolge dieser ungleichmäßigen Verformung gelangt der Flansch und damit der von ihm gehaltene Befestigungsabschnitt zur Achse des Bolzens in eine leichte Schräglage, wodurch die Sperrfinger, die auf der der Einführöffnung zugewandten Seite des Bolzens angeordnet sind, entlastet werden. Die Abzugskraft, d.h. die Grenzkraft, bei der die Sperrfinger von dem Kopf des Bolzens abgleiten, wird daher in besonders starkem Maße von den stärker belasteten Sperrfingern bestimmt, nämlich den Sperrfingern, die auf der der Einführöffnung abgewandten Seite des Bolzens angeordnet sind. Auf diese Weise kann durch die Festlegung der Anordnung der Sperrfinger in der Einbaulage des Verbindungsteils die Höhe der Abzugskraft bei bis auf die Positioniermittel gleicher Gestaltung des Verbindungsteils verändert und an verschiedene Anforderungen angepasst werden. Dies ermöglicht niedrigere Herstellkosten und erlaubt eine nachträgliche Änderung der Abzugskraft durch Austausch des Verbindungsteils.
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Vorzugsweise besteht die Wand des Hohlkörpers aus zylindrischen Wandabschnitten und rinnenförmigen Wandabschnitten, die zwischen den zylindrischen Wandabschnitten angeordnet sind und mit der erhabenen Seite ihres Rinnenprofils in den Hohlkörper hineinragen. Diese Gestaltung ermöglicht eine Führung des Befestigungsabschnitts in dem Einführschlitz des Aufnahmeteils mit Hilfe der zylindrischen Wandabschnitte und gleichzeitig eine Führung und Zentrierung des Haltebolzens im Inneren des Hohlkörpers mit Hilfe der rinnenförmigen Wandabschnitte. Um auch bei seitlichem Versatz des Befestigungsabschnitts gegenüber dem Haltebolzen das Einführen und Zentrieren des Haltebolzens gegenüber dem Befestigungsabschnitt zu erleichtern, kann weiterhin vorgesehen sein, dass die Stirnflächen der rinnenförmigen Wandabschnitte im Bereich der Einstecköffnung derart abgeschrägt sind, dass sie in Einsteckrichtung geneigte Führungsflächen bilden.
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Zum Festhalten eines Haltebolzens ist nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung auf der Innenseite des Hohlkörpers wenigstens ein federnder Sperrfinger angeordnet, der sich von der Einstecköffnung aus in Einsteckrichtung erstreckt. Der Sperrfinger ist vorteilhaft mit seinem der Einstecköffnung benachbarten Ende durch einen federnd biegbaren Abschnitt an einem zylindrischen Wandabschnitt des Hohlkörpers befestigt. Zur Aufnahme der Biegebeanspruchung kann der zylindrische Wandabschnitt im Bereich der Befestigungsstelle eine die Wanddicke vergrößernde Verstärkung aufweisen.
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Der Flansch des Verbindungsteils weist erfindungsgemäß einen kreisförmigen Ring auf, dessen Innendurchmesser größer ist als der Außendurchmesser des Befestigungsabschnitts und der durch radiale Stege mit dem Befestigungsabschnitt verbunden ist. Zur Vergrößerung der Anlagefläche des Flansches können einzelne Zwischenräume der Stege auf der der Einstecköffnung zugekehrten Seite durch eine ebene Wand verschlossen sein.
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Das Aufnahmeteil umfasst erfindungsgemäß eine Platte mit einem an einer Plattenseite offenen Einführschlitz und eine U-förmige Wand, die auf einer Seite der Platte von dieser abstehend angeordnet ist und den Einführschlitz mit Abstand umgibt. In einem Abstand von der Platte kann eine Anschlagplatte befestigt sein, die einen Zwischenraum zur Aufnahme des Flansches des Verbindungsteils begrenzt. Das Aufnahmeteil kann als separates Teil durch Verkleben, Verschweißen oder dergleichen mit einer Befestigungsplatte an dem Anbau- oder Verkleidungsteil befestigt sein. Das Aufnahmeteil kann außerdem integraler Bestandteil des Anbau- oder Verkleidungsteils sein, wobei die Befestigungsplatte durch das Verkleidungsteil gebildet wird. Das Einführen des Verbindungsteils in die Tasche des Aufnahmeteils kann nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung dadurch erleichtert werden, dass der Einführschlitz einen sich nach außen erweiternden Einführabschnitt aufweist. Weiterhin kann die Platte in dem an die Einführöffnung des Einführschlitzes angrenzenden Randbereich eine zum Rand hin geneigte Rampenfläche haben, die sich in Richtung des Randes von der Deckplatte entfernt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigen
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1 eine perspektivische Ansicht eines Aufnahmeteils einer Befestigungsvorrichtung nach der Erfindung,
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2 eine erste perspektivische Ansicht eines Verbindungsteils einer Befestigungsvorrichtung nach der Erfindung,
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3 eine zweite perspektivische Ansicht der dem Trägerteil zugewandten Seite des Verbindungsteils gemäß 2,
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4 eine perspektivische Ansicht des Aufnahmeteils gemäß 1 und des Verbindungsteils gemäß 2 in montierter Lage,
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5 einen Querschnitt der montierten Befestigungsvorrichtung nach der Erfindung,
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6 eine Ansicht der dem Trägerteil zugewandten Seite des Aufnahmeteils und eines Verbindungsteils für höhere Abzugskräfte in montierter Lage.
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Die dargestellte Befestigungsvorrichtung 1 nach der Erfindung umfasst drei Teile, nämlich ein Aufnahmeteil 2, ein Verbindungsteil 3 und einen Bolzen 4, wobei das Verbindungsteil 3 einerseits mit dem Aufnahmeteil 2 und andererseits mit dem Bolzen 4 verbunden wird. Das Aufnahmeteil 2 eignet sich zur Anbringung an einem Anbauteil oder einer Verkleidung und kann auch integraler Bestandteil eines Anbauteils oder einer Verkleidung sein. Der Bolzen 4 ist für eine Befestigung an einem metallischen Trägerteil, beispielsweise einem Karosserieteil, besonders geeignet und ist unter Anwendung eines üblichen Bolzenschweißverfahrens auf einfache Weise mit einem Trägerteil ohne Herstellung einer Öffnung verbindbar. Das Aufnahmeteil 3 und das Verbindungsteil 3 bestehen vorzugsweise aus thermoplastischem Kunststoff, können aber auch aus Metall bestehen. Das Verkleidungsteil 2 kann jeweils durch einen einfachen Steckvorgang mit dem Aufnahmeteil 2 und dem Bolzen 4 verbunden werden.
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Das Aufnahmeteil 2 ist topfförmig gestaltet und hat eine sich zwischen einer Bodenplatte 10 und einer Befestigungsplatte 11 erstreckende Seitenwand 12, die aus einem vorderen, ebenen Wandabschnitt 13, zwei im rechten Winkel dazu angeordneten ebenen seitlichen Wandabschnitten 14 und einem hinteren Wandabschnitt 15 in Form eines Halbzylinders gebildet ist. Die Befestigungsplatte 11 ragt nach außen über die Seitenwand 12 hinaus und ist mit Schlitzen versehen, die zur Befestigung eines Anbau- oder Verkleidungsteils dienen. Die Bodenplatte 10 ist mit einem Einführschlitz 16 versehen, der einen kreisrunden, zum hinteren Wandabschnitt 15 konzentrischen Endbereich 17, einen sich zum Plattenrand hin konisch erweiternden Einführbereich 18 und eine Engstelle 19 zwischen dem Endbereich 17 und dem Einführbereich 18 bildet.
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Am offenen Ende des Einführbereichs 18 hat das Aufnahmeteil 2 eine Freisparung 20, durch welche eine Einführöffnung 21 gebildet wird. Von dem durch die Freisparung 20 gebildeten Rand des vorderen Wandabschnitts 13 erstreckt sich eine zur Bodenplatte 10 parallele Anschlagplatte 22, die zur Führung und axialen Positionierung des in das Aufnahmeteil 2 eingesetzten Verbindungsteils 3 dient. Durch die Bodenplatte 10, die Anschlagplatte 22 und die an die Bodenplatte 10 angrenzenden Randbereiche der Wandabschnitte 14 und 15 wird eine durch die Einführöffnung 21 zugängliche Tasche 23 zur Aufnahme eines Flansches des Verbindungsteils 3 gebildet.
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Das in den 2 und 3 gezeigte Verbindungsteil 3 weist einen ringförmigen Flansch 28 auf, der ein Ende eines als topfförmiger Hohlkörper ausgebildeten Befestigungsabschnitts 29 umgibt und durch radiale Stege 30 mit dem Befestigungsabschnitt 29 fest verbunden ist. Der Flansch hat eine von einem halbkreisförmigem Abschnitt und einem im Wesentlichen rechteckigen Abschnitt gebildete Außenkontur, die eine unveränderliche Positionierung in der Tasche 23 des Aufnahmeteils 2 gewähleistet. Die Dicke, Größe und Form des Flansches 28 sind so bemessen, dass der Flansch 28 leicht in die Tasche 23 eingeführt werden kann.
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Der Hohlkörper des Befestigungsabschnitts 29 hat eine äußere Wand, die aus drei zylindrischen Wandabschnitten 34 und zwischen diesen angeordneten, nach innen gerichteten, rinnenartigen Wandabschnitten 35 gebildet ist. Die rinnenartigen Wandabschnitte 35 verlaufen parallel zur Mittelachse der zylindrischen Wandabschnitte 34 und ragen mit der erhabenen Seite ihres Rinnenprofils in den Hohlkörper hinein. Das von dem Flansch 28 entfernte Ende des Befestigungsabschnitts 29 bildet eine Einstecköffnung 36. Die rinnenartigen Wandabschnitte 35 sind im Bereich der Einstecköffnung 36 an ihren Enden derart abgeschrägt, dass ihre Stirnflächen nach innen und in Einsteckrichtung geneigte Führungsflächen 37 zum Zentrieren eines eingesteckten Bolzens bilden.
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An den zylindrischen Wandabschnitten 34 ist auf der Innenseite des Befestigungsabschnitts 29 jeweils ein federnder Sperrfinger 38 angebracht, der sich von der Einstecköffnung 36 aus in Einsteckrichtung und zur Mitte hin erstreckt. Nahe der Einstecköffnung 36 ist der Sperrfinger 38 mit einem Ende durch einen federnd biegbaren Abschnitt 39 mit dem dazugehörigen Wandabschnitt 34 verbunden. Die Wandabschnitte 34 sind im Bereich der Befestigungsstelle der Sperrfinger 38 mit einer die Wanddicke vergrößernden Verstärkung versehen, die auf der Außenseite der Wandabschnitte 34 eine erhabene Schulter bildet. Die freien Enden der Sperrfinger 38 befinden sich in einem Abstand von dem flanschseitigen Ende des Befestigungsabschnitts 29 und haben Sperrflächen 40 zur Abstützung an dem Kopf eines Bolzens 4. Im Zentrum des flanschseitigen Endes des Befestigungsabschnitts 29 befinden sich federnde Anschläge 41, die mittels Stegen an den Wandabschnitten 35 befestigt sind. Die Anschläge 41 begrenzen die Eindringtiefe des Bolzens 4 und drücken seinen Kopf gegen die Sperrfinger 38.
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Der in den Befestigungsabschnitt 29 einsetzbare Bolzen 4 hat, wie in 5 gezeigt, einen Kopf 45 von gegenüber dem Bolzenschaft 46 größeren Durchmesser. Der Kopf 45 wird an seiner Oberseite von einer konvex gewölbten Kappenfläche 47 und auf seiner Unterseite von einer kegeligen Anlagefläche 48 begrenzt. Die Kappenfläche 47 begünstigt die Zentrierung des Kopfes 45 in der Einstecköffnung 36 und das Auseinanderspreizen der Sperrfinger 38 bei der Montage. Durch die kegelige Anlagefläche 48 an der Unterseite des Kopfes 45 werden Befestigungstoleranzen in axialer Richtung ausgeglichen und die Sperrfinger 38 beim Lösen der Verbindung auseinander gespreizt. Durch die Neigung der Anlagefläche 48 kann in Verbindung mit der Federwirkung der Sperrfinger 38 die zum Lösen der Verbindung erforderliche Lösekraft definiert werden.
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Auf der Seite der Einstecköffnung ist der Flansch 28 im Bereich des Abschnitts 32 mit einer Positionierrippe 42 versehen, die sich längs der Außenkontur 33 erstreckt und abgewinkelte, in Richtung des Befestigungsabschnitts 29 verlaufende Enden 43 hat. Die Positionierrippe 42 sorgt dafür, dass das Verbindungsteil 3 nur in der in 4 gezeigten Einbaulage in die Tasche 23 des Aufnahmeteils 2 eingesetzt werden kann. In dieser Einbaulage greifen die Enden 43 der Positionierrippe 42 in den Einführbereich 18 des Einführschlitzes 16 ein und sorgen auf diese Weise für die richtige Ausrichtung des Verbindungsteils 3 gegenüber dem Aufnahmeteil 2.
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5 zeigt die Befestigung eines Verkleidungsteils 50, beispielsweise einer Türinnenverkleidung, an einem Trägerteil 52 mit Hilfe der Befestigungsvorrichtung 1. Zur Herstellung dieser Befestigung wird das Aufnahmeteil 2 mit dem Verkleidungsteil 50 mittels Klammern oder durch Kleben fest verbunden. Unabhängig davon wird durch einen anderen Prozess, beispielsweise durch Schweißen, der Bolzen 4 mit seinem Bolzenschaft 46 an der dafür vorgesehenen Stelle an dem Trägerteil 52 befestigt. Ein für die an der Befestigungsstelle geforderte Abzugskraft ausgelegtes Verbindungsteil 3 wird dann in das Aufnahmeteil 2 eingesetzt. Hierbei nimmt die Tasche 23 den Flansch 28 auf und der Befestigungsabschnitt 29 gelangt durch den Einführbereich 18 und die Engstelle 19 in den Endbereich 17 des Einführschlitzes 16, wie in 4 gezeigt. Die Breite der Engstelle 19 kann ein wenig kleiner sein als der Durchmesser des Befestigungsabschnitts 29, so dass das Verbindungsteil 3 noch während des Transports in die Montageposition in dem Einführschlitz 16 gehalten wird und nicht herausfallen kann.
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Nach dem Einsetzen des Verbindungsteils 3 in das Aufnahmeteil 2 wird das Verkleidungsteil 50 mit dem Verbindungsteil 3 voran an das Trägerteil 52 angesetzt und so ausgerichtet, dass der Kopf 45 des Bolzens 4 in den Bereich der Einstecköffnung 36 gelangt. Durch Andrücken des Verkleidungsteils 50 an das Trägerteil 52 wird der Bolzen 4 in den Befestigungsabschnitt 29 so tief hineingedrückt, dass die von dem Kopf 45 bei seinem Eindringen auseinander gespreizten Sperrfinger 38 über den Kopf 45 hinweggleiten und in ihre Ausgangslage zurückfedern, in der sie sich mit ihren Sperrflächen 40 an der Anlagefläche 48 auf der Rückseite des Kopfes 45 abstützen. Die federnden Anschläge 41 gelangen in Eingriff mit der Kappenfläche 47 und bewirken in Verbindung mit den Sperrfingern 38 eine spielfreie Klemmung des Kopfes 45. Auf diese Weise ist das über das Aufnahmeteil 2 mit dem Verbindungsteil 3 verbundene Verkleidungsteil 50 an dem Trägerteil 52 befestigt.
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Die maximale Belastbarkeit der hergestellten Befestigung wird durch die Abzugskraft bestimmt, die ausreicht, um das Verbindungsteil 3 von dem Bolzen 4 abzuziehen. Die Größe dieser Abzugskraft ist von der Anordnung der Sperrfinger 38 des Verbindungsteils 3 in Bezug auf die Einführöffnung 21 des Aufnahmeteils 2 abhängig. Bei der in den 4 und 5 gezeigten Ausführungsvariante des Verbindungsteils ist die Abzugskraft verhältnismäßig klein. Dies hat seine Ursache darin, dass ein auf das Verkleidungsteil 50 in Abzugsrichtung einwirkende Kraft eine ungleichmäßige Verformung des Aufnahmeteils 2 im Bereich der Bodenplatte 10 bewirkt. In der Nähe der Einführöffnung 21 biegt sich die Bodenplatte 10 stärker in Richtung des Trägerteils 52 als in der Nähe des halbzylindrischen hinteren Wandabschnitts 15. Hierdurch stellt sich das Verbindungsteil 3 leicht schräg und entlastet dadurch die Sperrfinger 38, die auf der der Einführöffnung zugekehrten Seite des Bolzens 4 liegen. Die in Abzugsrichtung wirkende Kraft wird daher mit zunehmender Verformung des Aufnahmeteils 2 nur an dem einen Sperrfinger 38 wirksam, der auf der der Einführöffnung 21 abgekehrten Seite des Bolzens 4 angeordnet ist, so dass dieser Sperrfinger 38 schon bei einer relativ kleinen Abzugskraft nachgibt und dadurch den Trennvorgang auslöst, bei dem die Sperrfinger 38 von dem Kopf 45 des Bolzens 4 abgleiten.
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6 zeigt ein Aufnahmeteil 2 mit einem Verbindungsteil 103 zur Erzielung einer relativ hohen Abzugskraft. Das Verbindungsteil 103 unterscheidet sich von dem Verbindungsteil 3 durch eine um 60° gegenüber dem Flansch 28 gedrehte Anordnung des Befestigungsabschnitts 29. Hierdurch sind zwei Sperrfinger 38 in der Einbaulage des Verbindungsteils 103 im Aufnahmeteil 2 so angeordnet, dass sie mit der von der Einführöffnung 21 abgekehrten Seite des Bolzens in Eingriff gelangen, während auf der anderen, der Einführöffnung 21 benachbarten Seite des Bolzens nur ein Sperrfinger 38 liegt. Wird dieses Verbindungsteil 103 mit Abzugskräften belastet, so bleiben bei Verformung des Aufnahmeteils 2 zwei Sperrfinger 38 bei der Abstützung der Abzugskraft am Kopf des Bolzens wirksam und bewirken dadurch, dass die Trennung von Verbindungsteil 103 vom Bolzen erst bei einer höheren Abzugskraft erfolgt.
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In Verbindung mit verschiedenen Verbindungsteilen 3 und 103 und gegebenenfalls verschiedenen weiteren Verbindungsteilen bildet die Befestigungsvorrichtung 1 ein Befestigungssystem, welches die Möglichkeit bietet durch das Auswählen und Einsetzen eines der verschiedenen Verbindungsteile, die Abzugskräfte an verschiedenen Befestigungsstellen zu variieren. Die übrigen Teile der Befestigungsvorrichtung bleiben gleich, wodurch die Herstellkosten klein bleiben.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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