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Die Erfindung betrifft ein Hydrauliksystem einer mobilen Arbeitsmaschine, insbesondere eines Flurförderzeugs, mit einer hydraulischen Lenkungseinrichtung und einer Arbeitshydraulik, wobei zur Versorgung der Lenkungseinrichtung und einer Arbeitshydraulik eine hydraulische Pumpe vorgesehen ist, wobei einer Förderseite der Pumpe ein Prioritätsventil zur bevorzugten Versorgung der der Lenkungseinrichtung zugeordnet ist und wobei das Prioritätsventil mit der Pumpe eine Baueinheit bildet.
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Ein gattungsgemäßes Hydrauliksystem eines Flurförderzeugs, bei der eine hydraulische Pumpe zur Versorgung einer hydraulischen Lenkungseinrichtung und einer Arbeitshydraulik vorgesehen und bei dem der Förderseite der Pumpe ein Prioritätsventil zur bevorzugten Versorgung der hydraulischen Lenkungseinrichtung zugeordnet ist, ist aus der
DE 100 47 631 A1 bekannt. Bei dem aus der DE 100 47 631 A1 bekannten Hydrauliksystemen bildet das Prioritätsventil mit der Pumpe eine Baueinheit, indem das Prioritätsventil direkt an den Förderanschluss der Pumpe angeflanscht ist.
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Das Prioritätsventil zur bevorzugten Versorgung der Lenkungseinrichtung ist mittels einer Feder und dem in einer Lastdruckmeldeleitung der Lenkungseinrichtung anstehenden Lastdruck der Lenkungseinrichtung in Richtung einer ersten Steuerstellung beaufschlagt, in der eine Förderseite der Pumpe mit einer Förderzweigleitung der Lenkungseinrichtung verbunden ist und eine Verbindung der Förderseite der Pumpe mit einer Förderzweigleitung der Arbeitshydraulik abgesperrt ist, um eine bevorzugte Versorgung der hydraulischen Lenkungseinrichtung mit dem Volumenstrom der Pumpe sicherzustellen. Mittels des in der Förderzweigleitung der Lenkungseinrichtung anstehenden Förderdruckes ist das Prioritätsventil in Richtung einer zweiten Steuerstellung beaufschlagbar, in der die Förderseite der Pumpe mit der Förderzweigleitung der Lenkungseinrichtung und der Förderzweigleitung der Arbeitshydraulik zur gleichzeitigen Versorgung der Lenkungseinrichtung und der Arbeitshydraulik verbunden ist. In der Regel ist die Lenkungseinrichtung auf einen geringeren Volumenstrom als die Arbeitshydraulik ausgelegt.
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Beginnt bei derartigen Hydrauliksystemen die Pumpe Druckmittel in die Förderseite zu fördern, wird über das in der ersten Steuerstellung befindliche Prioritätsventil Druckmittel zur Lenkungseinrichtung gefördert. Sofern die Lenkungseinrichtung über die Lastdruckmeldeleitung keinen Förderstrombedarf meldet, wird das Prioritätsventil von dem ansteigenden Druck in der Förderzweigleitung der Lenkungseinrichtung in die zweite Steuerstellung beaufschlagt, in der eine Versorgung der Arbeitshydraulik mit Druckmittel ermöglicht wird.
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Sofern bei in der ersten Steuerstellung befindlichem Prioritätsventil bei einer entsprechend hohen Förderstromanforderung der Arbeitshydraulik die Pumpe einen entsprechend hohen Förderstrom liefert, übersteigt der von der Pumpe gelieferte Förderstrom den zum Lenken erforderlichen Volumenstrom um ein Vielfaches. Ein derartiger Betriebszustand kann bei einem Flurförderzeug auftreten, wenn eine Hebenbewegung eines Hebenantriebs der Arbeitshydraulik mit Nenngeschwindigkeit erfolgen soll und die Pumpe mit einer entsprechenden Solldrehzahl für die Nenngeschwindigkeit des Hebenantriebs betätigt wird. Durch das direkte Anflanschen des Prioritätsventils an den Förderanschluss der Pumpe stehen lediglich geringe Kavitäten in der Förderseite der Pumpe zwischen dem Prioritätsventil und der Pumpe zur Verfügung. Zudem kann in der ersten Steuerstellung des Prioritätsventils aufgrund der auf einen geringen Volumenstrom ausgelegten Lenkungseinrichtung lediglich ein geringer Volumenstrom über die Förderzweigleitung zu der Lenkungseinrichtung strömen. In der ersten Steuerstellung des Prioritätsventils, in der die Verbindung der Förderseite der Pumpe mit der Förderzweigleitung der Arbeitshydraulik abgesperrt ist, können somit aufgrund der geringen Kavitäten zwischen dem Prioritätsventil und der Pumpe und dem geringen zur Lenkungseinrichtung strömenden Volumenstrom bei einem entsprechend hohen von der Pumpe geförderten Volumenstrom zwischen der Pumpe und dem Prioritätsventil vorübergehend hohe Druckspitzen auftreten, die einen maximal zulässigen Druckgrenzwert für die Druckbelastung der Pumpe übersteigen und zu einer Beschädigung und einem Ausfall der Pumpe führen können.
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Derartige Druckspitzen in der Förderseite der Pumpe zwischen dem Prioritätsventil und der Pumpe treten besonders bei kalten Druckmitteltemperaturen nach der Inbetriebnahme der Arbeitsmaschine oder im Betrieb der Arbeitsmaschine bei kalten Umgebungsbedingungen auf.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Hydrauliksystem der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, bei dem die Pumpe mit geringem Bauaufwand vor Druckspitzen und Beschädigungen geschützt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass in der aus der Pumpe und dem Prioritätsventil gebildete Baueinheit eine Druckbegrenzungseinrichtung angeordnet ist, mittels der der zwischen der Pumpe und dem Prioritätsventil anstehende Druck abgesichert wird. Mit einer derartigen Druckbegrenzungseinrichtung in der aus der Pumpe und dem Prioritätsventil gebildeten Baueinheit kann mit geringem Bauaufwand eine Druckabsicherung der Förderseite der Pumpe zwischen dem Prioritätsventil und der Pumpe erzielt werden und die Förderseite der Pumpe gegen auftretende Druckspitzen abgesichert werden. Mit einer derartig angeordneten Druckbegrenzungseinrichtung, die mit der Förderseite der Pumpe zwischen dem Prioritätsventil und der Pumpe in Verbindung steht, kann somit auf einfache Weise das Druckniveau zwischen der Pumpe und dem mit der Pumpe zu einer Baueinheit verbundenen Prioritätsventil begrenzt und abgesichert werden, ohne die Funktionsweise des Hydrauliksystems zu verändern und die Priorisierung der Lenkungseinrichtung zu beeinträchtigen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist an dem Prioritätsventil eine Bypassleitung vorgesehen, die von der Förderseite der Pumpe zwischen dem Prioritätsventil und der Pumpe zu einer Förderzweigleitung der Arbeitshydraulik geführt ist, wobei in der Bypassleitung die Druckbegrenzungseinrichtung angeordnet ist. Mit einer derartigen Druckbegrenzungseinrichtung, die in einer das Prioritätsventil umgehenden Bypassleitung der Baueinheit angeordnet ist, wird die Förderseite der Pumpe und somit der Raum zwischen der Pumpe und dem Prioritätsventil zu der Förderzweigleitung der Arbeitshydraulik abgesichert, wobei der bei geöffneter Druckbegrenzungseinrichtung zur Arbeitshydraulik abströmende Volumenstrom der Pumpe zu einem Druckabbau an der Förderseite der Pumpe zwischen dem Prioritätsventil und der Pumpe führt. Bei geöffneter Druckbegrenzungseinrichtung wird somit über die Bypassleitung ein Kurzschluss zwischen der Förderseite der Pumpe zwischen dem Prioritätsventil und der Pumpe mit der Arbeitshydraulik erzielt. Mit einem derartigen überdruckabgesicherten Prioritätsventil kann auf einfache Weise und mit geringem Bauaufwand eine Druckabsicherung der Förderseite der Pumpe zwischen dem Prioritätsventil und der Pumpe gebildet werden.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist das Prioritätsventil mit einem einen Förderanschluss der Pumpe mit der Förderzweigleitung der Arbeitshydraulik verbindenden Durchflusspfad versehen, in dem die Druckbegrenzungseinrichtung angeordnet ist. Mit einem derartigen zusätzlichen Durchflusspfad des Prioritätsventils kann bei geöffneter Druckbegrenzungseinrichtung mit geringem Bauaufwand die Förderseite der Pumpe zwischen dem Prioritätsventil und der Pumpe zu der Arbeitshydraulik verbunden werden. Bei geöffneter Druckbegrenzungseinrichtung strömt somit der von der Pumpe gelieferte Volumenstrom zur Arbeitshydraulik ab, wodurch ein Druckabbau an der Förderseite der Pumpe zwischen dem Prioritätsventil und der Pumpe erzielt wird und das Auftreten von hohen Druckspitzen in dem Raum zwischen der Pumpe und dem Prioritätsventil mit geringem Bauaufwand vermieden wird. Mit einem derartigen überdruckabgesicherten Prioritätsventil, bei dem die Druckabsicherungseinrichtung in das Prioritätsventil integriert und eingebaut ist, kann auf einfache Weise und mit geringem Bauaufwand eine Druckabsicherung der Förderseite der Pumpe zwischen dem Prioritätsventil und der Pumpe gebildet werden.
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Mit besonderem Vorteil ist der Durchflusspfad in einer ersten Steuerstellung des Prioritätsventils wirksam, in die das Prioritätsventil mittels einer Feder und dem Lastdruck der Lenkungseinrichtung beaufschlagt ist. Hierdurch wird auf einfache Weise eine Druckabsicherung der Förderseite der Pumpe erzielt, solange sich das Prioritätsventil in der ersten Steuerstellung befindet.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist an der Pumpe eine Bypassverbindung vorgesehen, die eine Förderseite der Pumpe mit einer Saugseite der Pumpe verbindet, wobei in der Bypassverbindung die Druckbegrenzungseinrichtung angeordnet ist. Mit einer derartigen Druckbegrenzungseinrichtung, die in einer Bypassverbindung der Pumpe angeordnet ist, wird die Förderseite der Pumpe und somit der Raum zwischen der Pumpe und dem Prioritätsventil zu der mit einem Behälter in Verbindung stehenden Saugseite der Pumpe abgesichert, wobei der bei geöffneter Druckbegrenzungseinrichtung zur Saugseite abströmende Volumenstrom der Pumpe zu einem Druckabbau an der Förderseite der Pumpe zwischen dem Prioritätsventil und der Pumpe führt. Bei geöffneter Druckbegrenzungseinrichtung wird somit über die Bypassverbindung der Pumpe ein Kurzschluss zwischen der Förderseite der Pumpe zwischen dem Prioritätsventil und der Pumpe mit der Saugseite der Pumpe erzielt. Mit einer derartigen überdruckabgesicherten Pumpe, bei der die Druckabsicherung innerhalb der Pumpe erfolgt, kann auf einfache Weise und mit geringem Bauaufwand eine Druckabsicherung der Förderseite der Pumpe zwischen dem Prioritätsventil und der Pumpe gebildet werden.
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Die Druckbegrenzungseinrichtung kann gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung als Druckbegrenzungsventil ausgebildet sein. Ein Druckbegrenzungsventil weist einen geringen Bauaufwand auf und kann auf einfache Weise in einer das Prioritätsventil umgehenden Bypassleitung des Prioritätsventils oder in einer die Förderseite der Pumpe mit einer Saugseite der Pumpe verbindenden Bypassverbindung der Pumpe angeordnet werden.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist die Druckbegrenzungseinrichtung als federvorgespanntes Rückschlagventil ausgebildet. Ein derartiges Rückschlagventil, dessen Federvorspannung den Öffnungsdruck definiert, kann auf einfache Weise in einem entsprechenden Durchflusspfad des Prioritätsventils angeordnet werden und somit in das Prioritätsventil integriert werden.
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Der Absicherungsdruck und somit der Öffnungsdruck der Druckbegrenzungseinrichtung kann dem maximal zulässigen Betriebsdruck des Hydrauliksystems entsprechen, der normalerweise von der Arbeitshydraulik bestimmt wird. Sofern der Lenkungseinrichtung ein Druckabsicherungsventil zugeordnet ist, das den Maximaldruck der Lenkungseinrichtung auf einen Lenkungsnenndruck begrenzt, der unterhalb des maximal zulässigen Betriebsdrucks des Hydrauliksystems liegt, ist bevorzugt der Öffnungsdruck der Druckbegrenzungseinrichtung auf einen Wert über dem Lenkungsnenndruck eingestellt. Bei einer Druckbegrenzungseinrichtung, die in dem Durchflusspfad des Prioritätsventil angeordnet ist und somit in das Prioritätsventil integriert ist, kann bei einer derartigen Auslegung des Öffnungsdrucks über den Lenkungsnenndruck der Lenkungseinrichtung in der ersten Steuerstellung des Prioritätsventils eine wirksame und reaktionsschnelle Absicherung der Förderseite der Pumpe gegen Druckspitzen erzielt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Pumpe als Zahnradpumpe mit konstantem Fördervolumen ausgebildet. Zahnradpumpen können leicht bei auftretenden Druckspitzen an der Förderseite, die den maximal zulässigen Druckgrenzwert für die Druckbelastung der Pumpe übersteigen, beschädigt werden und ausfallen. Mit der erfindungsgemäßen Druckbegrenzungseinrichtung kann somit eine als Zahnradpumpe ausgebildete Pumpe, die mit dem Prioritätsventil als Baueinheit ausgebildet ist, mit geringem Bauaufwand vor Druckspitzen und Beschädigungen geschützt werden und ein Ausfall der Zahnradpumpe infolge von Druckspitzen an der Förderseite vermieden werden.
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Sofern zum Antrieb der Pumpe eine elektrische Antriebsmaschine vorgesehen ist, können mit der erfindungsgemäßen Druckbegrenzungseinrichtung Druckspitzen an der Förderseite der Pumpe wirksam vermieden werden. Derartige elektrisch angetrieben Pumpen werden in elektrisch betriebenen Arbeitsmaschinen, beispielsweise batterieelektrisch betriebenen Flurförderzeugen, eingesetzt. Bei der Ansteuerung eines Verbrauchers der Arbeitshydraulik bzw. der Lenkungseinrichtung wird hierbei die Drehzahl der elektrischen Antriebsmaschine und somit die Drehzahl der Pumpe entsprechend einer durch die Ansteuerung gewünschten Bewegungsgeschwindigkeit des Verbrauchers vorgegeben bzw. gesteuert oder geregelt. Mit der erfindungsgemäßen Druckbegrenzungseinrichtung können hierbei auf einfache Weise hohe Druckspitzen an der Förderseite der Pumpe vermieden werden, wenn eine Hebenbewegung eines Hebenantriebs einer Arbeitshydraulik mit Nenngeschwindigkeit durchgeführt werden soll und die Pumpe mit einer entsprechenden Solldrehzahl für die Nenngeschwindigkeit des Hebenantriebs betätigt wird und sich das Prioritätsventil noch in der ersten Steuerstellung befindet.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigt
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1 eine erste Ausführungsform der Erfindung,
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2 eine zweite Ausführungsform der Erfindung und
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3 eine dritte Ausführungsform der Erfindung.
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In der 1 ist ein erfindungsgemäßes Hydrauliksystem 1 einer beispielsweise als Flurförderzeug ausgebildeten Arbeitsmaschine in einem schematischen Schaltplan dargestellt.
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Das Hydrauliksystem 1 umfasst eine als Konstantpumpe mit konstantem Fördervolumen und bevorzugt als Zahnradpumpe ausgebildete Pumpe 2, die im offenen Kreislauf betrieben ist und zur Versorgung einer Arbeitshydraulik 3 und einer hydraulischen Lenkungseinrichtung 4 vorgesehen ist.
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Die Pumpe 1 weist eine Saugseite 5, deren Sauganschluss T mit einem Behälter 7 in Verbindung steht. Eine Förderseite 6 der Pumpe 2 weist einen Förderanschluss P auf, an den zur bevorzugten Versorgung der Lenkung 3 ein Prioritätsventil 10 angeordnet und angeschlossen ist. Von dem der Förderseite 6 der Pumpe 2 zugeordneten Prioritätsventil 10 führt eine Förderzweigleitung 11 zu der Lenkungseinrichtung 4 und eine Förderzweigleitung 12 zu einer als Steuerventilblock ausgebildeten Steuerventileinrichtung 13 der Arbeitshydraulik 3.
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Das Prioritätsventil 10 ist mittels einer Feder 15 und dem in einer Lastdruckmeldeleitung 16 der Lenkungseinrichtung 4 anstehenden Lastdruck der Lenkungseinrichtung 4 in Richtung einer die Förderseite 6 der Pumpe 2 mit der Förderzweigleitung 11 der Lenkungseinrichtung 4 zur bevorzugten Versorgung der Lenkungseinrichtung 4 verbindenden ersten Steuerstellung 10a beaufschlagbar. Die Lastdruckmeldeleitung 16 ist hierzu an eine in Richtung der ersten Steuerstellung 10a wirkende Steuerfläche des Prioritätsventils 10 geführt. In der ersten Steuerstellung 10a ist die Verbindung der Förderseite 6 der Pumpe 2 mit der Förderzweigleitung 12 der Arbeitshydraulik 3 abgesperrt. Mittels des in der Förderzweigleitung 11 der Lenkungseinrichtung 4 anstehenden Förderdruckes ist das Prioritätsventil 10 in Richtung einer zweiten Steuerstellung 10b beaufschlagbar, in der die Förderseite 6 der Pumpe 2 mit beiden Förderzweigleitungen 11 und 12 zur gleichzeitigen Versorgung der Lenkungseinrichtung 4 und der Arbeitshydraulik 3 verbunden ist. Hierzu ist eine von der Förderzweigleitung 11 abzweigende Steuerleitung 14 an eine in Richtung der zweiten Steuerstellung 10b wirkende Steuerfläche des Prioritätsventils 10 geführt.
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Die Pumpe 2 und das Prioritätsventil 10 bilden eine Baueinheit 20. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein Pumpengehäuse 21 vorgesehen, in dem die Pumpe 2 angeordnet ist und das mit dem Sauganschluss S und dem Förderanschluss P der Pumpe 2 versehen ist. Die zu dem Förderanschluss P geführte Förderseite 6 der Pumpe 2 ist von einem entsprechenden Kanal im Pumpengehäuse 21 gebildet. Das Prioritätsventil 10 ist in einem Ventilgehäuse 22 angeordnet, das direkt an das Pumpengehäuse 21 im Bereich des Förderanschlusses P angeflanscht ist und mittels eines entsprechenden Förderanschlusses mit dem Förderanschluss P der Pumpe 2 in Verbindung steht. Das Ventilgehäuse 22 ist mit einem ersten Förderanschluss PL versehen, an den die zur der Lenkungseinrichtung 4 geführte Förderzweigleitung 11 anschließbar ist, und weist einen zweiten Förderanschluss PA auf, an den die zur der Arbeitshydraulik 3 geführte Förderzweigleitung 12 anschließbar ist. An einen Lastdruckmeldeanschluss LS des Ventilgehäuses 22 ist die Lastdruckmeldeleitung 16 der Lenkungseinrichtung 4 angeschlossen.
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Die Steuerventileinrichtung 13 der Arbeitshydraulik 3 umfasst zur Steuerung jedes Verbrauchers der Arbeitshydraulik 2 ein als Wegeventil ausgebildetes, nicht näher dargestelltes Steuerventil. Die Verbraucher der Arbeitshydraulik 3 umfassen bei einem Flurförderzeug in der Regel einen Hebenantrieb eines Lastaufnahmemittels, einen Neigeantrieb des Lastaufnahmemittel und gegebenenfalls einen Zusatzantrieb, beispielsweise eines Seitenschieber für das Lastaufnahmemittel. Die Arbeitshydraulik 3 ist mit einem Druckbegrenzungsventil 25 versehen, das auf einen maximal zulässigen Betriebsdrucks des Hydrauliksystems 1 eingestellt ist.
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Die hydraulische Lenkungseinrichtung 4 weist ein Steuerventil 26, beispielsweise ein Lenkorbitrol, zur Betätigung eines nicht näher dargestellten Lenkantriebs auf. Die Lenkungseinrichtung 4 weist weiterhin ein Druckabsicherungsventil 27 auf, das den Maximaldruck der Lenkungseinrichtung 4 auf einen Lenkungsnenndruck begrenzt, der unterhalb des maximal zulässigen Betriebsdrucks liegt, der von dem Druckbegrenzungsventil 25 der Arbeitshydraulik 3 abgesichert ist.
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Zum Antrieb der Pumpe 2 ist eine nicht näher dargestellte elektrische Antriebsmaschine vorgesehen.
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Um hohe Druckspitzen in der Förderseite 6 der Pumpe 2 zwischen Prioritätsventil 10 und der Pumpe 2 zu vermeiden, ist erfindungsgemäß in der aus der Pumpe 2 und dem Prioritätsventil 10 gebildete Baueinheit 20 eine Druckbegrenzungseinrichtung 30 angeordnet, mittels der der zwischen der Pumpe 2 und dem Prioritätsventil 10 anstehende Druck in der Förderseite 6 abgesichert wird.
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Gemäß der 1 ist das Prioritätsventil 10 als überdruckabgesichertes Prioritätsventil ausgebildet, wobei an dem Prioritätsventil 10 eine Bypassleitung 31 vorgesehen ist, die von der Förderseite 6 der Pumpe 2 zwischen dem Prioritätsventil 10 und der Pumpe 2 zu der Förderzweigleitung 12 der Arbeitshydraulik 3 geführt ist, wobei in der Bypassleitung 31 die Druckbegrenzungseinrichtung 30 angeordnet ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Bypassleitung 31 in dem Ventilgehäuse 22 des Prioritätsventils 10 ausgebildet. Die Druckbegrenzungseinrichtung 30 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als Druckbegrenzungsventil 32 ausgebildet.
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Bei der Ausführungsform gemäß der 2, bei der mit der 1 übereinstimmende Bauteile mit gleichen Bezugsziffern versehen sind, ist das Prioritätsventil 10 als überdruckabgesichertes Prioritätsventil ausgebildet, wobei das Prioritätsventil 10 mit einem den Förderanschluss 6 der Pumpe 2 mit der Förderzweigleitung 12 der Arbeitshydraulik 3 verbindenden zusätzlichen Durchflusspfad 35 versehen ist, in dem die Druckbegrenzungseinrichtung 30 angeordnet ist.
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Der zusätzliche Durchflusspfad 35 ist zumindest in der ersten Steuerstellung 10a des Prioritätsventils 10 wirksam. Die in das Prioritätsventil 10 integrierte Druckbegrenzungseinrichtung 30 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als federvorgespanntes Rückschlagventil 36 ausgebildet, das in Richtung der Förderzweigleitung 12 öffnet.
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Der Durchflusspfad 35 kann über den gesamten Steuerbereich des Prioritätsventils 10 wirken und ebenfalls in der zweiten Steuerstellung 10b des Prioritätsventils 10 eine Verbindung zu der Förderzweigleitung 12 herstellen, so dass unabhängig von der Stellung des Prioritätsventils 10 über den Durchflusspfad und die geöffnete Druckbegrenzungseinrichtung 30 ein Volumenstrom von dem Förderanschluss 6 zur Arbeitshydraulik 3 abströmen kann.
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Der definierte Öffnungsdruck der in das Prioritätsventil 10 integrierte Druckbegrenzungseinrichtung 30 ist bevorzugt auf einen Wert über dem von dem Druckabsicherungsventil 27 abgesicherten Lenkungsnenndruck eingestellt.
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Bei den 1 und 2 ist das Prioritätsventil 10 als überdruckabgesichertes Prioritätsventil ausgebildet, wobei die Druckbegrenzungseinrichtung 30 in das Ventilgehäuse 22 integriert ist.
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Bei der Ausführungsform gemäß der 3, bei der mit der 1 übereinstimmende Bauteile mit gleichen Bezugsziffern versehen sind, ist die Pumpe 2 als druckabgesicherte Pumpe 2 ausgebildet, wobei an der Pumpe 2 eine Bypassverbindung 40 vorgesehen ist, die die Förderseite 6 der Pumpe 2 mit einer Saugseite 5 der Pumpe 2 verbindet, wobei in der Bypassverbindung 40 die Druckbegrenzungseinrichtung 30 angeordnet ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Bypassverbindung 40 in dem Pumpengehäuse 21 des Bypassventils 10 ausgebildet. Die Druckbegrenzungseinrichtung 30 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als Druckbegrenzungsventil 32 ausgebildet.
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Mit den überdruckabgesicherten Prioritätsventilen 10 der 1 und 2 bzw. der überdruckabgesicherten Pumpe 2 der 3 wird es ermöglicht, den Druck in der Förderseite 6 zwischen der Pumpe 2 und dem Prioritätsventil 10 abzusichern, insbesondere bei in der ersten Steuerstellung 10a befindlichem Prioritätsventil 10, und auf die Pumpe 2 einwirkende Druckspitzen zu vermeiden, die den maximal zulässigen Druckgrenzwert für die Druckbelastung der Pumpe 2 überschreiten und zu Beschädigungen der Pumpe 2 führen würden. Die Pumpe 2 kann mit der erfindungsgemäßen Druckbegrenzungseinrichtung 30 somit auf einfache Weise vor Beschädigungen und einen Ausfall durch Druckspitzen geschützt werden.
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Mit der erfindungsgemäßen Druckbegrenzungseinrichtung 30 kann eine reaktionsschnelle Absicherung der Pumpe 2 gegen Druckspitzen in der Förderseite 6 erzielt werden, mit der ebenfalls bei kaltem Druckmittel und einem Betrieb des Hydrauliksystems 1 bei kalten Umgebungsbedingungen eine sichere Absicherung der Pumpe 2 gegen Druckspitzen erzielt werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Eine Baueinheit 20 aus der Pumpe 2 und dem Prioritätsventil 10 kann alternativ durch eine Integration und Einbau des Prioritätsventils 10 in das Pumpengehäuse 21 gebildet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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