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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Untersuchung von Probenmaterial, insbesondere von mindestens einem chemischen oder biochemischen Analyten, mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruchs 1.
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Bei der Detektion und Analyse von Probenmaterialien, insbesondere bei der Untersuchung von Probenmaterial auf chemische Substanzen oder anderen Analyse, werden häufig Vorrichtungen eingesetzt, die einen Bereich zur Probenaufnahme und/oder Probenerkennung und einen Bereich zur Probenanalyse umfassen.
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Solche Vorrichtungen werden beispielsweise zum Nachweis chemischer Substanzen im Urin oder Blut verwendet, insbesondere im Rahmen von Drogentests. Weiterhin werden vergleichbare Vorrichtungen auch verwendet, um beispielsweise biochemische Analyte, Substanzen oder Metabolite und andere Probenmaterialien wie z. B. Mundflüssigkeit, Abstriche, Schweiß, Serum, Plasma oder Vollblut etc. zu analysieren. Im Rahmen der medizinischen Infektionsdiagnostik werden so beispielsweise auch Stuhlproben auf bakterielle Bestandteile, Blut etc. untersucht.
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1 und 2 zeigen einen Drogenschnelltest 1 nach dem bekannten Stand der Technik. Der Drogenschnelltest 1 besteht aus einem Gehäuseteil 2 und einer Schutzkappe 3, die vom Gehäuseteil 2 abgenommen werden kann. Im Gehäuseteil 2 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel zwei Teststreifen 4-1 und 4-2 zum Nachweis von zwei unterschiedlichen chemischen Substanzen im Urin angeordnet. Die Aufnahmebereiche 5-1 und 5-2 der Teststreifen 4-1 und 4-2 ragen aus dem Gehäuseteil 2 heraus und dienen der Aufnahme der Urin-Probe. Der Drogenschnelltest 1 wird an den Verbraucher mit Schutzkappe 3 ausgeliefert, die dem Schutz der Aufnahmebereiche 5-1, 5-2 dient.
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Um den Test 1 zu verwenden, wird die Schutzkappe 3 abgenommen und die Aufnahmebereiche 5-1 und 5-2 in die Probe getaucht, beispielsweise indem der Test 1 in einen Urinbecher (nicht dargestellt) gestellt wird. Hierbei ist darauf zu achten, dass nur die Aufnahmebereiche 5-1 und 5-2 in die Probe getaucht werden, da sonst das Ergebnis verfälscht werden kann. Eine Markierung 8 zeigt die maximale Eintauchtiefe an.
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Weiterhin sind Testfenster 6 vorgesehen, in denen das jeweilige Testergebnis abgelesen werden kann. Oberhalb dieser Testfenster 6 können beispielsweise Informationsfenster 7 vorgesehen sein, auf denen die Bezeichnung der jeweiligen Teststreifen 4-1 und 4-2, bzw. die jeweils nachgewiesene Substanz und/oder andere Informationen sichtbar sein können. Zusätzlich können auf dem Gehäuseteil 2 weitere Informationen etc. aufgedruckt sein, die beispielsweise die Auswertung der Testergebnisse betreffen.
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Anschließend wird die Schutzkappe 3 wieder aufgesteckt, damit der Bediener nicht mit der Probe in Berührung kommt und den Test 1 hygienisch sauber aufbewahren oder entsorgen kann. Bei der Verwendung eines solchen Drogenschnelltests 1 ist immer eine Zwei-Hand-Bedienung notwendig, da ein Abziehen oder Aufstecken der Schutzkappe 3 mit nur einer Hand nicht möglich ist. Hierbei besteht zudem die Problematik, dass der Benutzer ungewollt mit der Probe auf den Aufnahmebereichen 5-1 und 5-2 der Teststreifen 4-1 und 4-2 in Berührung kommen kann.
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Die Patentschrift
US 8 025 849 B2 zeigt eine mehrteilige Vorrichtung zum Sammeln, Transferieren, Transportieren und Untersuchen von Flüssigkeiten (Probenmaterial). Die Vorrichtung umfasst eine abnehmbare Kappe, die dazu dient, Teile der Vorrichtung zu schützen.
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Die Patentschrift
US 6 372 516 B1 offenbart eine Testvorrichtung für immunchromatographische Untersuchungen. Eine abnehmbare Kappe dient dem Schutz der Aufnahmeeinheit für das Probenmaterial.
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Das Dokument
WO 2010/145029 A1 zeigt eine Testvorrichtung mit einer klappbaren Schutzkappe. Die Schutzkappe ist somit verliersicher an der Testvorrichtung angeordnet. Weiterhin dient die Schutzkappe im abgeklappten Zustand als Ständer für die Testvorrichtung.
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Die Patentschrift
US 5 504 013 A beschreibt eine Testvorrichtung mit einem mittleren Gehäuseteil und mit gegenüberliegenden Bereichen geringeren Querschnitts. Einer dieser Bereiche umfasst zumindest teilweise eine Aufnahmeeinheit für Probenmaterial und der gegenüberliegende Bereich weist beispielsweise ein Ergebnisfenster o. ä. auf. Weiterhin ist eine Kappe vorgesehen, die anfangs auf den Probenaufnahme-Bereich aufgesteckt ist und somit die Ausnahmeeinheit schützt. Während die Aufnahmeeinheit in die Probe eintaucht, kann die Kappe auf den gegenüberliegenden Ergebnis-Bereich aufgesteckt werden.
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Das Dokument
GB 2 204 398 A zeigt verschiedene Ausführungsformen einer Testvorrichtung, die jeweils eine abnehmbare Schutzkappe aufweisen oder bei denen die Aufnahmeeinheit in ein Gehäuse eingeschoben wird.
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Die Offenlegungsschrift
US 2008/0020482 A1 beschreibt eine Testvorrichtung mit einem mittleren verschieblichen Bereich. Durch Verschieben dieses Bereiches kann das Testergebnis in zwei unterschiedlichen Fenstern abgelesen werden.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine leicht bedienbare und hygienische Testvorrichtung für die Erkennung, Aufnahme und/oder Analyse von Probenmaterial bereitzustellen.
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Die obige Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gelöst, die die Merkmale des Anspruchs 1 umfasst. Vorteilhafte Ausgestaltungen werden durch die Unteransprüche beschrieben.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Untersuchung von Probenmaterial, beispielsweise zur Aufnahme, Detektion und/oder zum Nachweis von mindestens einem Analyten in dem Probenmaterial. Die Vorrichtung umfasst einen endständigen, einseitig offenen Gehäuseteil und ein teilweise innerhalb des endständigen Gehäuseteils angeordneten mittleren Gehäuseteil. Bern mittleren Gehäuseteil ist eine Aufnahmeeinheit für das Probenmaterial zugeordnet, die zumindest teilweise aus dem mittleren Gehäuseteil herausragt und der Aufnahme, Erkennung und/oder Analyse des Probenmaterials dient. Die Vorrichtung umfasst zudem eine Schutzvorrichtung für die Aufnahmeeinheit, die als Schiebevorrichtung ausgebildet und zumindest teilweise zwischen dem mittleren und dem endständigen Gehäuseteil verschieblich angeordnet ist.
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In einem ersten geschlossenen Arbeitszustand umfasst die Schutzvorrichtung die mindestens eine Aufnahmeeinheit vollständig und bildet zusammen mit dem mittleren Gehäuseteil und dem endständigen Gehäuseteil eine geschlossene Einheit. Über einen Schiebemechanismus kann die Schutzvorrichtung in einen zweiten geöffneten Arbeitszustand überführt werden. In diesem zweiten Arbeitszustand ragt/ragen die Aufnahmebereich(e) für das Probenmaterial zumindest teilweise aus der durch das endständige Gehäuseteil, das mittlere Gehäuseteil und der Schutzvorrichtung gebildeten Einheit heraus.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das mittlere Gehäuseteil als Detektions- und/oder Analysemodul zur Detektions- und/oder Analyse des Probenmaterials ausgebildet. In dem Detektions- und/oder Analysemodul kann mindestens eine Analyse- oder Testeinheit zur Erkennung des Probenmaterials angeordnet sein, insbesondere zu Erkennung und/oder Analyse von mindestens einem Analyten. Beispielsweise ist in einem Detektions- und/oder Analysemodul eine Mehrzahl von Teststreifen angeordnet, die dem Nachweise chemischer und/oder biochemischer Verbindungen im untersuchten Probenmaterial dienen.
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Insbesondere umfasst die Schutzvorrichtung einen Klappmechanismus mit mindestens zwei Klappen, die über eine Bewegung einer Schiebeeinheit geöffnet werden können. Die Schiebeeinheit ist hierfür zumindest teilweise schiebebeweglich zwischen dem mittleren und dem endständigen Gehäuseteil angeordnet. Insbesondere umfasst die Schiebeeinheit das mittlere Gehäuseteil zumindest teilweise.
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Die Klappen sind vorzugsweise schwenkbeweglich an der Schiebeeinheit befestigt. Beispielsweise ist eine Befestigung der Klappen mit Hilfe eines Scharniers möglich. Dabei kann es sich beispielsweise um ein Filmscharnier handeln. D. h. die verwendeten Scharniere können einteilig mit den zu verbindenden Elementen ausgebildet sein, indem beispielsweise zwischen Klappe und Schiebeeinheit ein Falz angeordnet ist, durch dessen Biegsamkeit eine begrenzte Schwenkbewegung der verbundenen Teile möglich ist.
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Die endständige und seitlichen Auflageflächen der Klappen liegen im ersten geschlossenen Arbeitszustand weitgehend vollständig bündig aufeinander und schließen die Einheit bestehend aus endständigem Gehäuseteil, mittlerem Gehäuseteil und Schutzvorrichtung vollständig ab. Die Schiebeeinheit ist nur teilweise zwischen dem endständigen und dem mittleren Gehäuseteil angeordnet. Zum Öffnen der Klappen wird die Schiebeeinheit in Richtung des endständigen Gehäuseteils bewegt, insbesondere wird die Schiebeeinheit weiter in den zwischen mittleren und endständigen Gehäuseteil gebildeten Zwischenbereich verschoben.
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In diesem zweiten offenen Arbeitszustand sind die Klappen zurückgezogen und in einem Öffnungswinkel zueinander angeordnet. Dadurch bildet sich eine Öffnung, die die Aufnahmeeinheit(en) freilegt und wobei der Scheitelpunkt der winkligen Öffnung mittig zwischen den jeweiligen Schwenkmechanismen zwischen Klappe und Schiebeeinheit angeordnet ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfassen die Klappen jeweils mindestens eine Führungskontur, über die die Klappen an der Außenkontur des mittleren Gehäuseteils führbar sind. Insbesondere haben die Klappen an ihrer Innenseite jeweils eine Führungskontur ausgebildet. Diese Führungskontur ist insbesondere direkt im Randbereich neben den seitlichen Auflageflächen der Klappen ausgebildet. Die Führungskonturen der Klappen liegen zumindest teilweise jeweils auf den seitlichen Rand- bzw. Auflagebereichen der Ober- und Unterseite des mittleren Gehäuseteils auf. Sie sind so ausgebildet, dass beim Verschieben der Schiebeeinheit in Richtung des Gehäuses, die Klappen jeweils in eine entgegengesetzte Richtung bewegt und somit winklig auseinander geführt bzw. geöffnet werden.
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Die Führungskonturen sind beispielsweise bogenförmig ausgebildet, wobei sich die äußersten Enden der Führungsbögen zweier Klappen im ersten geschlossenen Arbeitszustand jeweils treffen und wobei die am mittleren Gehäuseteil anliegenden Enden der Führungsbögen einen maximalen Abstand zueinander aufweisen, der in etwa der Dicke des mittleren Gehäuseteils entspricht. Andere geeignete Führungskonturen sollen von der Erfindung ebenfalls umfasst sein.
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Weiterhin kann die Vorrichtung einen lösbaren Arretiermechanismus aufweisen. Dabei kann es sich beispielsweise um einen Rastmechanismus handeln, der der Arretierung der Schutzvorrichtung, insbesondere der Arretierung der geöffneten Klappen, in dem zweiten geöffneten Arbeitszustand dient. Beispielsweise weisen die Führungskonturen der Klappen punktförmige Erhöhungen und das mittlere Gehauseteil korrespondierende Vertiefungen auf, wobei die Vertiefungen auf dem mittleren Gehäuseteil so angeordnet sind, dass die geöffnete Schutzvorrichtung in der zweiten Arbeitsstellung am Gehäuseteil einrastet. Anstelle des beschriebenen Rastmechanismus können auch andere dem Fachmann bekannte, geeignete Arretiermechanismen verwendet werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann die Vorrichtung mindestens eine der Schiebeeinheit zugeordnete Schiebehilfe aufweisen. Beispielsweise kann auf einer oder auf zwei Seiten der Vorrichtung jeweils eine Griffmulde für den Daumen vorgesehen sein, die es auf einfach Art und Weise erlaubt, die Schiebeeinrichtung zur Öffnung der Klappen in Richtung Gehäuseteil zu verschieben bzw. bei geöffneten Klappen die Schiebeeinrichtung wieder vom Gehäuseteil weg zu verschieben, um die Klappen wiederum zu verschließen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei der Vorrichtung um einen Drogenschnelltest. Hierbei ist der mittlere Gehäuseteil als Detektions- und/oder Analysemoduls ausgebildet, das mindestens einen Teststreifen zum Nachweis von chemischen oder biochemischen Verbindungen im Probenmaterial, insbesondere im Speichel, Blut oder Urin umfasst. Der Drogenschnelltest weist mindestens ein Testfenster auf, dass jeweils einem Teststreifen zugeordnet ist und in dem das Ergebnis des Drogenschnelltests abgelesen wird. Im Ausgangszustand ist die Schutzvorrichtung geschlossen, so dass sich die Teststreifen komplett innerhalb der Einheit aus endständigem Gehäuseteil, Detektions- und/oder Analysemoduls und Schutzvorrichtung befinden. Alternativ kann vorgesehen sein, dass das Testergebnis auch direkt im Aufnahmebereich für das Probenmaterial abgelesen werden kann.
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Der Schiebemechanismus kann mit nur einer Hand bedient werden. Insbesondere wird der Vorrichtung dabei so in einer Hand gehalten, dass sich die Schutzvorrichtung auf der Seite befindet, die von der Handfläche der Haltehand weg weist. Am Schiebemechanismus findet sich mindestens eine vorzugsweise zwei Griffmulde(n), durch die Schutzvorrichtung einfach geöffnet werden kann, indem beispielsweise der Schiebemechanismus mit Hilfe des Daumens in Richtung Gehäuseteil bzw. Handinnenfläche verschoben wird. Dabei werden die Klappen geöffnet und die Aufnahmeeinheit(en) der bzw. des Teststreifen(s) freigelegt. In dem geöffneten Arbeitszustand wird zudem eine Markierung an den Teststreifen sichtbar, die die maximale Eintauchtiefe anzeigt. Ein tieferes Eintauchen ist zu vermeiden, da dies zu fehlerhaften Testergebnissen führen würde.
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Vorzugsweise weist die Schutzvorrichtung im Bereich der Klappen mindestens ein Sichtfenster bzw. eine Öffnung auf, deren Größe beispielsweise in etwa mit der Größe des Testfensters korrespondiert. Insbesondere entspricht die Anzahl von Öffnungen der Anzahl der im Drogentest angeordneten Teststreifen. Weiterhin ist die Position der Sichtfenster so gewählt, dass diese im zweiten geöffneten Arbeitszustand direkt über dem Testfenster angeordnet sind, so dass das Testergebnis problemlos sowohl im ersten ungeöffneten Arbeitszustand als auch im zweiter geöffneten Arbeitszustand abgelesen werden kann. Dies ist beispielsweise vorteilhaft, wenn der Drogenschnelltest mit geöffneter Schutzvorrichtung direkt in einen Urinbecher gestellt und darin belassen wird, bis die Ergebnisse in den Testfenstern dargestellt werden.
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Der Drogenschnelltest weist vorzugsweise weitgehend die Form eines flachen Quaders auf. Insbesondere aus ergonomischen Gründen können die Ecken und/oder die kürzeren Seiten der großen Seitenflächen der Vorrichtung abgerundet sein, damit der Schnelltest gut in der Hand liegt und somit bedienerfreundlich ist.
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In dem Drogenschnelltest kann eine Mehrzahl von unterschiedlichen Teststreifen für den Nachweis unterschiedlicher chemischer Substanzen angeordnet sein. Im Allgemeinen finden sich Tests mit zwei bis zwölf unterschiedlichen, parallel zueinander angeordneten Teststreifen. Es sind jedoch auch Tests mit bis zu zwanzig unterschiedlichen Teststreifen möglich, dabei sollte insbesondere darauf geachtet werden, dass der Drogenschnelltest nicht zu breit wird, da er in einen standardisierten Urinbecher passen muss. Deshalb kann es vorteilhaft sein, Teststreifen so anzuordnen, dass ein Teil der Testergebnisse auf der einen großen Seitenfläche der Vorrichtung und der andere Teil der Testergebnisse auf der gegenüberliegenden Seite der Vorrichtung abgelesen werden können. Dementsprechend weisen beide großen Seitenflächen entsprechende Testfenster und beide Klappen der Schutzvorrichtung jeweils dazu korrespondierende Öffnungen auf.
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Die Öffnungen auf den Klappen können alternativ verwendet werden, um den Test als Pipettiertest zu verwenden und die Probenflüssigkeit durch die Öffnungen direkt auf die Aufnahmebereiche der Teststreifen aufzutropfen.
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Nachdem die Teststreifen mit der Probe ausreichend benetzt worden sind, wird die Schutzvorrichtung über den oben beschriebenen Schiebemechanismus wieder geschlossen. Somit sind die mit Probe kontaminierten Aufnahmebereiche der Teststreifen wieder hygienisch verpackt. Eventuell herabtropfender Urin wird innerhalb der Schutzvorrichtung aufgefangen. Dies erlaubt eine besonders saubere und hygienische Arbeitsweise. Weitere Vorteile sind die Schnelligkeit und Möglichkeit der einfachen Einhandbedienung.
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Für eine solche Schutzvorrichtung sind weitere Anwendungen denkbar. Beispielsweise kann das Ende eines Endoskops eine solche Schutzvorrichtung aufweisen, um beispielsweise in vitro Analysen durchzuführen, wobei die Aufnahmeeinheit ein Probenlöffel, ein Teststreifen, eine Kamera o. ä. ist. Das endständige Gehäuseteil würde in diesem Fall durch den Schlauch gebildet, wobei in dem mittleren Gehäuseteil die Kamera angeordnet ist. Die Linse der Kamera stellt die Aufnahmeeinheit für das Probenmaterial dar.
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Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele der Vorrichtung und ihre Vorteile anhand der beigefügten Figuren näher erläutert werden. Weitere Merkmale, Ziele und Vorteile gehen aus der detaillierten Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform hervor, die als nicht einschränkendes Beispiel dient und auf die beigefügten Zeichnungen Bezug nimmt.
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1 und 2 zeigen einen Drogenschnelltest nach dem bekannten Stand der Technik.
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3 zeigt einen Drogenschnelltest mit einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung im geschlossenen Zustand.
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4 zeigt einen Drogenschnelltest mit einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung im geöffneten Zustand.
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5 bis 7 zeigen jeweils eine Seitenansicht, wobei die Schutzvorrichtung im Bereich der Führungskontur geschnitten ist.
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Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele da, wie die erfindungsgemäße Vorrichtung oder das erfindungsgemäße Verfahren ausgestaltet sein können und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
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1 und 2 wurden bereits im Rahmen der Beschreibung des Stands der Technik ausführlich beschrieben.
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3 zeigt einen Drogenschnelltest 10 mit einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung 30 in einem geschlossenen ersten Arbeitszustand AP1 und 4 zeigt einen geöffneten zweiten Arbeitszustand AP2. Der Test 10 besteht aus einem endständigen Gehäuseteil 20. Dieser ist im vorliegenden Beispiel zweiteilig aufgebaut und besteht aus einem ersten und einem zweiten Formteil 20a, 20b. Das endständige Gehäuseteil 20 weist insbesondere ein freies geschlossenes Ende 21 F und ein offenes Ende 21 O auf.
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Innerhalb des endständigen Gehäuseteils 20 ist ein mittleres Gehäuseteil bzw. Testmodul 22 zumindest teilweise angeordnet. Insbesondere ragt das Testmodul 22 zum Teil aus dem offenen Ende 21 O des endständigen Gehäuseteils 20 heraus. In dem Testmodul 22 befinden sich die verschiedenen Teststreifen 24. Im vorliegenden Beispiel sind insgesamt zwölf unterschiedliche Teststreifen 24 im Testmodul 22 angeordnet. Die ersten sechs Teststreifen 24-1 sind parallel zueinander in einer ersten Ebene angeordnet und die zweiten sechs Teststreifen 24-2 sind parallel zueinander in einer zweiten Ebene angeordnet. Die beiden Ebenen sind wiederum parallel zueinander. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist somit vorgesehen, dass die Testergebnisse der ersten sechs Teststreifen 24-1 auf der einen Seite des Drogenschnelltests 10 in entsprechenden Testfenstern 60-1 abgelesen werden und die Ergebnisse der zweiten sechs Teststreifen 24-2 auf der anderen Seite des Drogenschnelltests 10 in entsprechenden Testfenstern (nicht sichtbar) abgelesen werden.
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Das Testmodul 22 besteht aus seitlichen Rahmenelementen 28 mit Auflageflächen AFR und einer dazwischen angeordneten Positioniervorrichtung 29. Diese weist Positionier- oder Halteelemente auf, die die Positionierung und/oder Halterung der Teststreifen 24-1, 24-2 erleichtern. Insbesondere werden die Teststreifen 24-1, 24-2 im Testmodul 22 so angeordnet, dass jeweils benachbarte Teststreifen 24-1, 24-2 räumlich voneinander getrennt sind und sich nicht berühren. Somit wird verhindert, dass die Testergebnisse eines Teststreifens 24-1, 24-2 durch einen Nachbar-Teststreifen 24-1, 24-2 gestört werden können. Der Aufnahmebereich 25-1, 25-2 der Teststreifen 24-1, 24-2, der der Aufnahme des Probenmaterials dient, beispielsweise des Urins, Speichels oder Bluts, befindet sich außerhalb des Testmoduls 22.
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Die Aufnahmebereiche 25-1, 25-2 werden im geschlossenen Arbeitszustand AP1 des Tests 10 durch eine Schutzvorrichtung 30 geschützt, die zusammen mit dem Testmodul 22 und dem hinteren Gehäuseteil 20 eine geschlossene Einheit bildet. Insbesondere besteht die Schutzvorrichtung 30 aus zwei endständigen Klappen 34, die jeweils über ein Filmscharnier 38 mit einer Schiebeeinheit 32 verbunden sind. Der den Klappen 34 gegenüberliegende Endbereich der Schiebeeinheit 32 ist im geschlossenen Arbeitszustand AP1 zu einem geringen Teil zwischen Testmodul 22 und Gehäuseteil 20 angeordnet. Beim Öffnen des Tests 10 wird die Schiebeeinheit 32 weiter in einen zwischen Testmodul 22 und Gehäuseteil 20 gebildeten Zwischenbereich in Richtung Gehäuseteil 20 verschoben, so dass im offenen Arbeitszustand AP2 die Schiebeeinheit 32 weitgehend zwischen Testmodul 22 und Gehäuseteil 20 angeordnet ist. Dieses Verschieben fahrt weiterhin zu einem Verschieben der Klappen 34 in Richtung des Gehäuses 20, wobei die Klappen auseinander geklappt werden und die Aufnahmebereiche 25-1, 25-2 der Teststreifen 24-1, 24-2 freigeben.
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Damit die Testfenster 60-1 auch im geöffneten Arbeitszustand AP2 sichtbar sind und nicht von den Klappen 34 verdeckt werden, weisen diese entsprechende Sichtfenster 80-1 auf, die im zweiten geöffneten Arbeitszustand AP2 direkt über den Testfenstern 60-1 angeordnet sind, so dass das Testergebnis problemlos in beiden Arbeitszuständen AP1, AP2 abgelesen werden kann.
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Weiterhin sind am Gehäuseteil 20 Informationsfenster 70-1 (und entsprechende Informationsfenster auf der nicht sichtbaren Rückseite) vorgesehen, durch die beispielsweise die Beschriftung der Teststreifen 24-1 sichtbar ist, so dass das jeweilige Testergebnis problemlos dem jeweiligen Analyten zugeordnet werden kann.
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Der Öffnungsmechanismus ist in den 5 bis 7 dargestellt. Zur Verdeutlichung ist eine Seitenansicht eines Drogentests 10 im Bereich einer Führungskontur FK der Klappen 34 geschnitten. Insbesondere zeigt 5 die Schnittdarstellung von geschlossenen Klappen 34 in der ersten geschlossenen Arbeitsposition AP1, 6 zeigt eine Zwischenzustand ZP, bei der die Klappen 34 zwar bereits geöffnet sind, die Aufnahmeeinheiten 25-1, 25-2 der Teststreifen 24-1, 24-2 jedoch noch weitgehend bedecken. 7 stellt die zweite geöffnete Arbeitsposition AP2 dar. Der Verlauf der Führungskontur FK der oberen Klappe 34 ist in 5 zur Verdeutlichung dick hervorgehoben. Man erkennt, dass die Führungskonturen FK beim Verschieben der Schutzvorrichtung 30 in Bewegungsrichtung B über Auflageflächen AFR der seitlicher Rahmenelemente 28 des Testmoduls 22 entlang geführt werden. Dies bewirkt, dass die Klappen 34 auseinander bewegt werden.
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Die Klappen 34 sind über ein Scharnier 38 schwenkbeweglich an der Schiebeeinheit 32 befestigt, so dass beim Zurückschieben der Schiebeeinheit 32 vom Gehäuseteil 20 weg, die Klappen 34 wieder in den geschlossenen ersten Arbeitszustand AP1 überführt werden können.
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Die Klappen 34 weisen auf ihren Führungskonturen FK weiterhin punktförmige Erhöhungen 40 auf, die in korrespondierende punktförmige Vertiefungen 42 in den Rahmenelementen 28 des Testmoduls 22 greifen und dadurch eine lösbare Rastverbindung bilden, wenn die Klappen 34 soweit zurückgezogen sind, dass die Aufnahmeeinheiten 25-1, 25-2 in der Arbeitsposition AP2 vollständig freiliegen. Der Rastmechanismus verhindert, dass die Klappen 34 ungewollt wieder die Ausgangsposition AP1 gelangen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Drogenschnelltest
- 2
- Gehäuse
- 3
- Schutzkappe
- 4-1, 4-2
- Teststreifen
- 5-1, 5-2
- Aufnahmebereich
- 6
- Testfester
- 7
- Informationsfenster
- 8
- Markierung für maximale Eintauchtiefe
- 10
- Testvorrichtung/Drogenschnelltest
- 20
- endständiger Gehäuseteil
- 20a, 20b
- Formteil
- 21F/21O
- freies Ende/offenes Ende
- 22
- mittlerer Gehäuseteil/Testmodul
- 24, 24-1, 24-2
- Analyseeinheit/Teststreifen
- 25, 25-1, 25-2
- Aufnahmeeinheit/Aufnahmebereiche
- 28
- Rahmenelement
- 29
- Positioniervorrichtung/Haltevorrichtung
- 30
- Schutzvorrichtung
- 32
- Schiebeeinheit
- 34
- Klapp
- 36
- Griffmulde
- 38
- Filmscharnier
- 40
- Erhöhung
- 42
- Vertiefung
- 60-1
- Testfenster
- 70-1
- Informationsfenster
- 80-1
- Sichtfenster
- AFK
- Auflagefläche Klappe
- AFR
- Auflagefläche Rahmenelement des Testmoduls
- AP1
- erster (geschlossener) Arbeitszustand
- AP2
- zweiter (geöffneter) Arbeitszustand
- B
- Bewegungsrichtung/Schieberichtung
- FK
- Führungskontur
- ZW
- Zwischenzustand (halb geöffnet)