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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fördermittel für Stückgut bzw. für Stückgüter mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Materialflusssystem sowie ein Verfahren zur Handhabung und/oder zur Beförderung von Stückgütern.
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In zahlreichen Branchen des produzierenden Gewerbes sowie bei der Lagerung und Kommissionierung werden vielfältige Güter, wie z. B. Paletten, Behälter, Halbzeuge, Baugruppen oder Fertigprodukte mit oder ohne Ladehilfsmittel auf unterschiedlichen Ebenen im Freien oder innerhalb eines Betriebsgebäudes je nach Erfordernis auf- und abwärts transportiert. Im Rahmen der Intralogistik vollzieht sich dabei ein Trend hin zur Automatisierung dieser Abläufe, wobei insgesamt auf den Einsatz leistungsfähiger Fördermittel bei Wahrung der Kosten/Nutzen-Relation geachtet wird.
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Speziell für den Auf- und Abwärtstransport von Gütern auf unterschiedliche Ebenen hält der einschlägige Stand der Technik Fördermittel bereit, die den Stetig- oder Unstetigförderern zugeordnet sind. Zu den Stetigförderern gehören dabei vielfältige Varianten von an sich bekannten Umlaufförderern, die jedoch für größere Güter, wie z. B. Europaletten, Container, Güter auf Transportgeräten usw. im Hinblick auf das Handling bei Beschickung und Entnahme nicht geeignet sind. Zu den Unstetigförderern gehören z. B. Lastenaufzüge, hydraulische oder mechanische Hubtische, Krane und Seil- oder Kettenzüge, die ebenfalls an sich bekannt sind.
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All diesen Fördermitteln kommt das gemeinsame Merkmal zu, dass sie jeweils nur für die Aufwärts- oder Abwärtsbewegung von Gütern auf unterschiedliche Ebenen zum Einsatz kommen und zudem oft mit speziellen Ladehilfsmitteln versehen werden müssen, was längere Rüstzeiten erfordern kann. Als Bestandteil eines kompletten Materialflusssystems oder eines Teilsystems sind diese Fördermittel, deren Funktion dann mit vor- und nachgeschalteten Elementen des Materialflusssystems steuerlich verknüpfbar sein muss, jedoch nicht zu sehen. Insbesondere weisen diese Fördermittel keine Drehvorrichtung zur Aufnahme bzw. Abgabe der Güter in unterschiedlichen Richtungen auf.
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In der
DE 10 2004 014 564 ist ein Vertikalfördermittel für Personen und/oder Stückgut beschrieben, das als Alternative zu Fahrtreppen und Fahrsteige zu sehen ist, und das eine gleichzeitige und wechselseitige Auf- und Abwärtsförderung mit zwei verbundenen Kabinen ermöglicht. Dieses aufzugsähnliche Fördermittel erlaubt das Betreten und Verlassen der Benutzer durch nur eine Kabinentür auf den jeweiligen Ebenen, und es weist zudem keine Merkmale auf, die ein funktionelles Verknüpfen mit vor- und nachgeschaltenen Elementen eines Materialflusssystems der Intralogistik ermöglichen.
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In der
DE OS 196 32 009 ist ein Behelfshebezeug, insbesondere Aufzug beschrieben, das für Personen oder Gegenstände vorgesehen ist. Gleichzeitig sind hier zwei Kabinen mit einem Zug- bzw. Antriebsstrang verbunden, und es finden zeitgleich wechselseitige Auf- und Abwärtsbewegungen statt, wobei die Ein- und Ausschleusung bei den Kabinen in jeweils nur einer Richtung möglich ist. Als Fördermittel innerhalb eines Materialflusssystems ist dieser Erfindungsgegenstand nicht geeignet.
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In der
US 5,152,374 ist ein Elevator System for a Building beschrieben, bei dem zwei Kabinen in so genannter Rucksackführung mit einem Zug- und Antriebsstrang verbunden sind, und das ebenfalls zeitgleich wechselseitige Auf- und Abwärtsbewegungen ausführen kann. Auch hier können Ein- und Ausschleusungen in die Kabine in jeweils nur einer Richtung erfolgen.
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In der
WO 01/87758 A1 ist ein Cyclicly Operating Elevator beschrieben, für den ebenfalls die vorstehend beschriebenen Merkmale zutreffen.
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine platzsparende und zuverlässig arbeitende Förderkomponente zu liefern, um Güter in vertikaler Richtung transportieren zu können, wobei die Förderkomponente gleichzeitig ein Bestandteil einer in horizontaler Richtung fördernden Transportstrecke sein sollte, so dass ein flexibler Wechsel der Förderniveaus innerhalb eines Materialflusssystems ermöglicht werden soll. Als Ziel kann auch genannt werden, eine Vorrichtung zum zeitgleichen Auf- und Abwärtstransport von Gütern bei gleichzeitiger Drehung derselben in horizontaler Ebene innerhalb eines Materialflusssystems mit mehreren Zu- und Abförderrichtungen auf einer oberen und unteren Ebene zu liefern.
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Diese Ziele der Erfindung werden mit den Gegenständen der unabhängigen Ansprüche erreicht. Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen abhängigen Ansprüchen.
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Zur Erreichung der genannten Ziele, zur Vermeidung der oben genannten Einschränkungen sowie auch zur Verbesserung der Anwendungsvielfalt in der Intralogistik sollen mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Ziele erreicht werden, die in der modernen Intralogistik gefordert werden. Hierzu gehören die Schaffung mehrerer Zu- und Abförderrichtungen auf den verschiedenen Ebenen, wozu die erfindungsgemäße Vorrichtung selbst, die aus zwei mit einem Zugmittel o. dgl. verbundenen kabinenartigen Gehäusen bestehen kann, an denen jeweils auf dem Gehäuseboden eine Schwenk- bzw. Drehvorrichtung angebracht ist. Die Auf- und Abwärtsbewegungen der Gehäuse zur Aufnahme des Fördergutes erfolgen zeitgleich und wechselseitig, wobei sich in jedem Gehäuse Fördergut zur Auf- bzw. Abwärtsförderung befinden kann. Während dieser Aufwärts- bzw. Abwärtsbewegung erfolgt auch zeitgleich die Drehbewegung innerhalb des Gehäuses mittels der Schwenk- bzw. Drehvorrichtung, so dass nach Ankunft auf der jeweiligen Ebene die Ein- oder Ausschleusung aus oder in einer vorgewählten Richtung erfolgen kann. Hierzu kann die Schwenk- bzw. Drehvorrichtung z. B. angetriebene Reibrollen aufweisen oder sie ist als Tragkettenförderer gestaltet.
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Während der vertikalen und der eventuellen Drehbewegungen innerhalb des Gehäuses ist durch Sicherheitsvorkehrungen die Position des Fördergutes fixiert. Vor der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind Staustrecken für die Fördergüter auf jeder Ebene vorgesehen, und über Steuerungselemente kann das Fördergut wahlweise einem der beiden Gehäuse zugeführt werden, wobei eine Kreuzweiche oder auch eine einfache Weiche oder auch eine andere horizontale Verschiebeeinheit zu passieren ist, was durch eine Steuerung je nach Verfügbarkeit des jeweiligen Gehäuses gewährleistet wird.
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Das Zugorgan bzw. Zugmittel, an dessen Ende die Gehäuse zur Aufnahme des Fördergutes befestigt sind, kann sowohl aus Seilen für einen kraftschlüssigen Antrieb bestehen, wie auch aus Zahnriemen oder Ketten für einen formschlüssigen Antrieb. Infolge baugleicher Gehäuse kann, wenn auch die Fördergüter bei Aufwärts- und Abwärtsfahrt die gleiche Gewichtskraft aufweisen, der Betrieb mit äußerst geringer Antriebsleistung erfolgen, denn es herrscht ein Massenausgleich und es sind lediglich Bewegungswiderstände aus Führungsrollen und innerer Reibung des Antriebs zu überwinden. Anfahr- und Verzögerungswiderstände sind dann ebenfalls nur gering zu erwarten.
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Sicherheitsvorkehrungen gemäß den Vorschriften der Berufsgenossenschaft und der gültigen Maschinenrichtlinien sind selbstverständlich vorhanden. Sie betreffen die Türsicherungen, die Ladungssicherung während der Förder- bzw. der eventuellen Schwenkbewegungen innerhalb des Gehäuses sowie die elektrische Verriegelung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit deren unmittelbaren peripheren Elementen des Materialflusssystems.
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Je nach Art der peripheren Materialflusstechnik sind die Schnittstellen zur erfindungsgemäßen Vorrichtung so gestaltet, dass Zentrierungen und Bündigkeiten auf den jeweiligen Etagen gewährleistet sind. Eine speicherprogrammierbare Steuerung trägt zur logistischen Optimierung der Materialflussvorgänge bei. Innerhalb eines Materialflusssystems stellt die erfindungsgemäße Vorrichtung ein zentrales Element dar, das in Verbindung mit der zugehörigen Infrastruktur in Materialflusssystemen auf unterschiedlichen Ebenen mit unterschiedlichen Förderwegen einen erheblichen Fortschritt bedeutet.
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Nachfolgend werden nochmals wesentliche Aspekte und Varianten der vorliegenden Erfindung in abstrakter Form genannt und anhand von möglichen Ausgestaltungen näher erläutert. So umfasst die vorliegende Erfindung ein Fördermittel für Stückgut mit wenigstens zwei gegensinnig mit vertikalen Bewegungskomponenten bewegbaren Auflage- und/oder Förderflächen, die in unterschiedlichen vertikalen Niveaus jeweils mit Förderelementen für die horizontale oder gegenüber der Horizontalen geneigte Förderung von Stückgütern koppelbar sind. Die Förderelemente können in den jeweiligen vertikalen Niveaus Förderbewegungen in eine, zwei oder mehr unterschiedliche Förderrichtungen ausführen. Zudem ist wenigstens eine der mit den vertikalen Bewegungskomponenten bewegbaren Auflage- und/oder Förderflächen um eine vertikale oder gegenüber der Vertikalen geneigte Achse verdrehbar. Die gegensinnig bewegbaren Auflage- und/oder Förderflächen können bspw. als Gehäuseteile, ähnlich wie Fahrstuhlgehäuse, ausgebildet sein. Der Erfindungsgedanke umfasst jedoch grundsätzlich jede Art von beweglichen Ebenen, die zur Auflage und zum Transport von einzelnen oder in Gruppen zusammengestellten Stückgütern geeignet sein könnten. Die gegensinnige Vertikalbewegung der wenigstens zwei miteinander gekoppelten Auflage- und/oder Förderebenen kann bspw. über einen Seilzug oder andere geeignete Zugmittelgetriebe erfolgen, so bspw. über einen Seilzug, der über eine oberhalb der Bewegungsbereiche der beiden gegensinnig bewegbaren Förderelemente angeordnete Umlenkeinrichtung bzw. Umlenkrolle umlaufen kann.
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Eine bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen Fördermittels kann vorsehen, dass jede der mit den vertikalen Bewegungskomponenten bewegbaren Auflage- und/oder Förderflächen jeweils um eine vertikale oder gegenüber der Vertikalen geneigte Achse verdrehbar ist. Auf diese Weise können die wenigstens zwei Auflage- und/oder Förderflächen jeweils einen integralen Bestandteil mehrerer Materialflussstrecken sein, die sich jeweils in unterschiedlichen vertikalen Niveaus befinden können.
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Wahlweise können die mit vertikalen Bewegungskomponenten bewegbaren Auflage- und/oder Förderflächen jeweils Bestandteile von Gehäusen sein, die zur Aufnahme von Artikeln oder Stückgütern vorbereitet sind.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante können die Auflage- und/oder Förderflächen jeweils geradlinige Abschnitte der mit den beweglichen Auflage- und/oder Förderflächen koppelbaren Förderelemente unterbrechen bzw. Teile dieser geradlinigen Abschnitte bilden. Es ist jedoch ebenso möglich, dass die Fördermittel jeweils in Eckpunkten von winkelig aufeinander treffenden Abschnitten der mit den beweglichen Auflage- und/oder Förderflächen koppelbaren Förderelemente angeordnet sind bzw. Teile dieser Eckpunkte bilden.
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Weiterhin umfasst die vorliegende Erfindung ein einfaches oder komplexeres Materialflusssystem zur Handhabung und/oder Beförderung von Stückgütern, das wenigstens ein Fördermittel für Stückgut aufweist, insbesondere ein solches gemäß einer der zuvor beschriebenen Ausführungsvarianten. Das wenigstens eine Fördermittel umfasst wenigstens zwei gegensinnig mit vertikalen Bewegungskomponenten bewegbare Auflage- und/oder Förderflächen, die in unterschiedlichen vertikalen Niveaus jeweils mit Förderelementen für die horizontale oder gegenüber der Horizontalen geneigte Förderung von Stückgütern koppelbar sind. Die Förderelemente können in den jeweiligen vertikalen Niveaus Förderbewegungen in eine, zwei oder mehr unterschiedliche Förderrichtungen ausführen. Zudem ist wenigstens eine der mit den vertikalen Bewegungskomponenten bewegbaren Auflage- und/oder Förderflächen um eine vertikale oder gegenüber der Vertikalen geneigte Achse verdrehbar, um die gehobenen, gesenkten und/oder in horizontaler Richtung bewegten Stückgüter mit einem Richtungswechsel beaufschlagen zu können.
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Das Materialflusssystem kann vorsehen, wenigstens eine der mit vertikalen Bewegungskomponenten bewegbaren Auflage- und/oder Förderflächen des wenigstens einen Fördermittels einen geradlinigen Abschnitt der mit den beweglichen Auflage- und/oder Förderflächen koppelbaren Förderelemente unterbricht bzw. einen Teil dieses geradlinigen Abschnitts bildet. Es kann ebenso vorgesehen sein, dass wenigstens eine der mit vertikalen Bewegungskomponenten bewegbaren Auflage- und/oder Förderflächen des wenigstens einen Fördermittels in einem Eckpunkt von winkelig aufeinander treffenden Abschnitten der mit den beweglichen Auflage- und/oder Förderflächen koppelbaren Förderelemente angeordnet ist bzw. einen Teil eines solchen Eckpunktes bildet.
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Schließlich umfasst die Erfindung ein Verfahren zur Handhabung und/oder Beförderung von Stückgütern, insbesondere mit Hilfe eines Fördermittels für Stückgüter entsprechend einer der zuvor beschriebenen Ausführungsvarianten, wobei wenigstens zwei Auflage- und/oder Förderflächen jeweils gegensinnig mit vertikalen Bewegungskomponenten bewegt werden und in unterschiedlichen vertikalen Niveaus jeweils Verbindungen zu Förderelementen für die horizontale oder gegenüber der Horizontalen geneigte Förderung von Stückgütern herstellen, wobei die Förderelemente in den jeweiligen vertikalen Niveaus Förderbewegungen in eine, zwei oder mehr unterschiedliche Förderrichtungen ausführen können, und wobei wenigstens eine der mit den vertikalen Bewegungskomponenten bewegbaren Auflage- und/oder Förderflächen um eine vertikale oder gegenüber der Vertikalen geneigte Achse verdrehbar ist.
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Eine Variante des Verfahrens kann vorsehen, dass wenigstens eine der mit vertikalen Bewegungskomponenten bewegten Auflage- und/oder Förderflächen des wenigstens einen Fördermittels einen geradlinigen Abschnitt der mit den beweglichen Auflage- und/oder Förderflächen koppelbaren Förderelemente unterbricht bzw. einen Teil dieses geradlinigen Abschnitts bildet.
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Eine weitere Variante des Verfahrens kann zudem vorsehen, dass wenigstens eine der mit vertikalen Bewegungskomponenten bewegten Auflage- und/oder Förderflächen des wenigstens einen Fördermittels in einem Eckpunkt von winkelig aufeinander treffenden Abschnitten der mit den beweglichen Auflage- und/oder Förderflächen koppelbaren Förderelemente angeordnet ist bzw. einen Teil eines solchen Eckpunktes bildet.
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Nachfolgend sollen speziellere Ausgestaltungen der Erfindung näher erläutert werden. So beschreibt eine Variante der Erfindung ein Materialflusssystem mit Vorrichtungen für den zeitgleichen Auf- und Abwärtstransport von Gütern, bestehend aus zwei Gehäusen zur Aufnahme der Güter, wobei die Gehäuse mit einem Zug- und Antriebsorgan an dessen Enden befestigt sind und somit einen Verbund darstellen, der je nach Zug- und Antriebsorgan kraftschlüssig oder formschlüssig in eine wechselseitige Auf- und Abwärtsbewegung versetzt werden kann, wobei die Gehäuse zur Aufnahme der Güter innerhalb eines Gerüstes geführt werden. Diese Variante der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäuse eine oder mehrere Öffnungen mit oder ohne verschließbare Türen aufweisen, durch die auf der unteren und oberen Ebene das Fördergut aus wahlweise mehreren Richtungen dem Gehäuse zugeleitet und auch in mehreren Richtungen aus dem Gehäuse ausgeleitet werden kann, indem auf dem Boden der Gehäuse eine angetriebene Schwenk- bzw. Drehvorrichtung angeordnet ist, die je nach Bedarf in die Ein- oder Ausschleusrichtung des Fördergutes gedreht wird und die z. B. als Fördereinrichtung reversierbar angetriebene Reibrollen oder angetriebene Tragketten aufweisen, auf denen das Fördergut aufliegt und in das Gehäuse hinein oder heraus bewegt werden kann, und dass die Drehungsvorgänge innerhalb des Gehäuses während der Auf- oder Abwärtsbewegung in Abhängigkeit einer steuerlichen Verriegelung mit den unmittelbar zur erfindungsgemäßen Vorrichtung gehörenden peripheren Komponenten des Materialflusssystems auf der unteren und der oberen Ebene erfolgen.
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Die Gehäuse können zur Aufnahme des Fördergutes für eine oder mehrere Zu- und Abförderrichtungen gestaltet sein, wobei dann diese Richtungen auch in einem entsprechenden Winkel zueinander vorliegen können.
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Die genannte Schwenk- bzw. Drehvorrichtung kann mit oder ohne Fördergut ihre Bewegungen zeitgleich mit der Auf- oder Abwärtsbewegung der Gehäuse in Abhängigkeit einer von der Steuerung vorgegebenen Endposition ausführen, so dass unmittelbar nach Ankunft der Gehäuse auf der jeweiligen Ebene ein Ein- oder Ausschleusungsvorgang des Fördergutes erfolgen kann.
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Die Schwenk- bzw. Drehvorrichtung kann wahlweise auch mit linear angetriebenen und teleskopierbar ausfahrenden Gabeln in horizontaler Richtung zur Aufnahme und Abgabe des Fördergutes ausgestattet sein.
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Eine weitere Variante der Vorrichtung kann dadurch gekennzeichnet sein, dass die peripheren Fördereinrichtungen des Materialflusssystems auf den jeweiligen Ebenen die Fördergutzufuhr und -abfuhr über Kreuzweichen oder einfache Weichen bzw. über horizontale Verschiebeeinheiten wahlweise zu und von beiden Gehäusen ermöglichen, und dass eine steuerliche Verriegelung zwischen der erfindungsgemäßen Vorrichtung und den peripheren Fördereinrichtungen die materialflusstechnischen Bewegungsabläufe reguliert. Wahlweise können die peripheren Fördereinrichtungen Staustrecken aufweisen, so dass die Fördergutzufuhr nach einer vorgegebenen Vorfahrtsstrategie von den Zufuhrstrecken aus erfolgen kann.
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Weiterhin kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch von der Lotrechten abweichend für die geneigte Förderung gestaltet sein, wobei jedoch die Schwenk- bzw. Drehvorrichtung zur Aufnahme des Fördergutes immer eine waagerechte Position beibehält.
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Bei einer Personenbegleitung des Fördergutes können die kabinenartigen Gehäuse allseits in geschlossener Ausführung mit entsprechend verschließbaren Türen gestaltet sein.
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Zwischen der untersten und der obersten Ebene können auch weitere Zwischenebenen vorhanden sein, wobei auf jeder Ebene periphere Elemente für den Zu- und Abtransport von Fördergütern in unterschiedlichen Winkeln zueinander angeordnet sein können.
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Auch Kombinationen von mehreren der erfindungsgemäßen Vorrichtungen übereinander mit mehr oder weniger großem horizontalem Versatz zueinander sind möglich. Darüber hinaus sind auch Kombinationen von mehreren der erfindungsgemäßen Vorrichtungen für Ebenen auf jeweils unterschiedlichen Förderhöhen staffelartig nebeneinander möglich.
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Der horizontale Querschnitt des jeweiligen Gehäuses kann als Dreikant, Vierkant oder kreisrund gestaltet sein. Auch die Anzahl und Position der Öffnungen in den Gehäusen für die Zuführung und die Abförderung der Güter kann je nach vorhandener Anordnung der peripheren Förderlinien festgelegt sein.
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An dem Zug- und Antriebsorgan jeweils an dessen Enden kann wahlweise nicht nur ein Gehäuse zur Aufnahme des Fördergutes befestigt sein, sondern auch zwei oder mehrere dieser Gehäuse untereinander, so dass bei dem wechselseitigen Auf- und Abwärtstransport gleichzeitig die Be- und Entladung auf mehreren Ebenen möglich ist, was jeweils einen Zwischenstopp auf jeder Ebene voraussetzt.
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Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen, da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
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1 zeigt eine schematische Perspektivdarstellung einer Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Materialflusssystems.
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2 zeigt eine alternative Variante des Materialflusssystems in schematischer Perspektivdarstellung.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung für den zeitgleichen Auf- und Abwärtstransport von Gütern bei gleichzeitiger Drehung derselben in horizontaler Ebene innerhalb eines Materialflusssystems mit mehreren Zu- und Abförderrichtungen dargestellt. Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße Vorrichtung oder das erfindungsgemäße Verfahren ausgestaltet sein können und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
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In 1 erkennt man in einer perspektivischen Darstellung die Gehäuse 1.1 und 1.2, die an den Enden eines Zug- und Antriebsorgans 2 befestigt sind, und die innerhalb eines Gerüstes 3 in so genannter Rucksackaufhängung geführt sind. Die zwangsläufig wechselseitige Auf- und Abwärtsbewegung der Gehäuse mit oder ohne Fördergut kann über eine Antriebsscheibe kraft- oder formschlüssig erfolgen. Auf dem Boden dieser Gehäuse 1.1 und 1.2 erkennt man die Schwenk- bzw. Drehvorrichtung mit Antrieb 5, die ihrerseits eine Fördereinrichtung 6 aufweist, auf der das nicht dargestellte Fördergut ein- und ausgelagert werden kann. Dazu weisen die Gehäuse 1.1 und 1.2 entsprechende Öffnungen 4 auf, die mit oder ohne Türen versehen sein können.
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Auf der unteren 8 Ebene und der oberen 9 Ebene befinden sich zweckentsprechende Fördermittel eines Materialflusssystems 7, die aus verschiedenen Richtungen Fördergut den Gehäusen 1.1 oder 1.2 zuführen bzw. über die das Fördergut aus den Gehäusen 1.1 oder 1.2 in verschiedene Richtungen auf den Ebenen 8 oder 9 abgeführt werden kann, wobei der Materialfluss der Güter nach Erfordernissen oder nach einer logistischen Strategie erfolgt. Hierzu bedarf es zusätzlich der an sich bekannten Komponenten einer Steuerung.
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In 2 erkennt man in einer perspektivischen Darstellung sinngemäß die erfindungsgemäße Vorrichtung, bei der jedoch auf jeder Seite zwei Gehäuse 1.1 und 1.2 übereinander angeordnet und fest miteinander verbunden sind. Die Führung dieser jeweiligen Gehäusekombination erfolgt ebenfalls innerhalb eines Gerüstes 3 mit so genannter Rucksackaufhängung, wobei die Gehäusekombination an den Enden eines Zug- bzw. Antriebsorgans 2 befestigt sind und zwangsläufig wechselseitig Auf- und Abwärtsbewegungen ausführen können. Somit können mit dieser Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Materialflussströme auf insgesamt vier Ebenen bewältigt werden, die gleichermaßen mit hier nicht dargestellten Materialflusssystemen ausgestattet sind.
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Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben. Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1.1
- Gehäuse
- 1.2
- Gehäuse
- 2
- Zug- und Antriebsorgan
- 3
- Gerüst
- 4
- Öffnung
- 5
- Schwenk- bzw. Drehvorrichtung mit Antrieb
- 6
- Fördereinrichtung
- 7
- Materialflusssystem
- 8
- untere Ebene
- 9
- obere Ebene
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004014564 [0005]
- DE 19632009 A [0006]
- US 5152374 [0007]
- WO 01/87758 A1 [0008]