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Die Erfindung betrifft einen Belag für Raumbegrenzungsflächen, ein Verfahren zu deren Herstellung sowie ein System zur individualisierten Raumgestaltung.
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Durch die verstärkte Individualisierung in der Gesellschaft, die bis hin zu Produkten geht, werden auch mehr und mehr Dienstleistungen nachgefragt, die diesem Trend Rechnung tragen. Dieser Trend betrifft mittlerweile alle Bereiche angefangen von Kleidungstücken (individuell bedruckte T-Shirts, Jacken oder Pullover mit Sonderstickereien), über Inneneinrichtungen (Fototapeten, Küchenfronten mit Digitaldruck), bis hin zu Fahrzeugen (Sonderausstattungen, Sonderlackierungen). Zur Befriedigung dieser Tendenzen werden Produktionsanlagen benötigt, die falls nötig in einer Stückzahl Eins produzieren können. Neben der Produktion spielt aber auch die Aufnahme und Umsetzung der Kundenwünsche eine wichtige Rolle.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Beläge sowie System zu deren Herstellung zur Verfügung zustellen, mit dem mit einem digitalen Bild einer Person oder eines Gegenstandes ein Bodenbelag, ein Wandpaneel oder eine Wand- oder Deckenverkleidung erstellt werden kann, in den dieses digitale Bild integriert ist.
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Die Aufgabe wird durch einen Belag gelöst, welcher die Merkmale des Hauptanspruchs aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Belags sind in den abhängigen Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zur Herstellung eines Belags gelöst, welches die Merkmale des unabhängigen Verfahrensanspruchs aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den abhängigen Verfahrensansprüchen gekennzeichnet.
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Die Aufgabe wird weiterhin durch ein System zur individualisierten Raumgestaltung gelöst, welches die Merkmale des unabhängigen Systemanspruchs aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Systems sind in den abhängigen Unteransprüche gekennzeichnet.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein harter Belag für Raumbegrenzungsflächen, bestehend aus einem individuell erzeugten Druckabbild, wobei das Druckabbild mittels strahlenhärtbarer Farben erzeugt und auf einem Druckabbildträger aufgebracht ist, und einer auf dem Druckabbild aufgebrachten Oberflächenvergütung, wobei die Oberflächenvergütung aus mindestens einer Lackschicht besteht, welche strahlenhärtbar ist.
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Der erfindungsgemäße Belag weist somit ein mittels Strahlenhärtung erzeugtes Druckabbild auf, auf welches eine Oberflächenvergütung aufgebracht ist, wobei diese Oberflächenvergütung aus mindestens einer mittels Strahlenhärtung erzeugten Lackschicht besteht. Die Strahlenhärtung des Druckabbilds kann mittels UV-Strahlung erfolgen. Entsprechende UV-Farben sind im Stand der Technik bekannt. Die Vernetzung der Lackschicht wird durch direkte Bestrahlung mit energiereichen Strahlen wie UV- oder Elektronenstrahlen erzielt (UV-Lacke, ESH-Lacke).
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Erfindungsgemäß bevorzugt ist ein Belag, wobei das Druckabbild auf einem flexiblen Druckabbildträger aufgebracht ist. Gemäß der Erfindung kann das Druckabbild aber auf jeder Oberfläche aufgebracht werden, welche beispielsweise mit UV-Farben bedruckbar ist. Es kann erforderlich sein, derartige Oberflächen zuvor mit einer geeigneten Grundierung zu versehen. Das Druckabbild kann somit erfindungsgemäß sowohl auf einen harten Träger als auch auf eine flexible Oberfläche wie eine Folie aufgebracht werden.
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Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, dass der flexible Druckabbildträger auf einer Trägerplatte kaschiert ist. Dabei ist weiterhin bevorzugt, dass die Trägerplatte weiterhin mit einem Gegenzug kaschiert ist.
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Erfindungsgemäß ist ferner ein Belag, wobei die Trägerplatte an den Seiten mit Verbindungselementen zum Verbinden der einzelnen Trägerplatten miteinander versehen ist.
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Erfindungsgemäß bevorzugt ist ein Belag, wobei die Trägerplatte an den Seiten Verbindungselemente aufweist, welche die Trägerplatte mittels komplementärer Verbindungselemente in einem Rahmen reversibel fixiert.
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Besonders bevorzugt ist ein Belag, wobei die Verbindungselemente als Nut und Feder, Wulst oder Vorsprung oder aus einer Kombination der genannten Verbindungselemente ausgebildet sind.
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Bevorzugt ist auch ein Belag, wobei der Belag in Form von Paneelen, Fliesen, Kassetten, Täfelungen, Verkleidungen oder Platten vorliegt.
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Erfindungsgemäß bevorzugt ist ein Belag, wobei der aus Echtholz, Holzwerkstoff, Stein, Glas, Spiegel, Kunststoff, Textil oder deren Mischungen und/oder Kombinationen besteht.
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Weiterhin vorteilhaft ist ein Belag, der Belag aus Spiegeln besteht oder Spiegel umfasst und das Druckabbild angepasst ist, um den Spiegeleffekt zu verstärken oder abzuschwächen.
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Insbesondere bevorzugt ist ein Belag, wobei die Raumbegrenzungsflächen Wand, Boden und/oder Decke eines Raumes sind.
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Vorteilhaft ist ein Belag, der mindestens einen Teil einer Wand und einen Teil des Bodens oder der Decke zumindest teilweise bedeckt, so dass das Druckabbild vom Boden bis an die Wand und/oder von der Wand bis an die Decke reicht und damit Raumszenen nachgebildet werden.
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Bevorzugt ist ferner ein Belag, wobei das Druckabbild auf der Vorlage eines Künstlers basiert und/oder der Belag zusätzliche Dekore umfasst.
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Erfindungsgemäß bevorzugt ist ein Belag, der Wand und Boden und/oder Wand und Decke zumindest teilweise bedeckt und durch Kombination von Druckabbildern, verschiedenen Materialien und Dekoren ein Raumkunstwerk entsteht.
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Besonders bevorzugt ist ein Belag, wobei das Druckabbild derartig ausgebildet ist, dass ein 3-D-Effekt entsteht.
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Bevorzugt ist auch ein Belag, der weiterhin funktionale Elemente wie Fotovoltaikelemente umfasst.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Belags, wobei man
- a) mittels eines Computers aus digitalen Daten eine Druckvorlage erstellt,
- b) aus der erstellten Druckvorlage mittels einer Remote-Druckvorrichtung unter Verwendung strahlenhärtbarer Farben ein Druckabbild erzeugt und mittels UV-Licht härtet, und
- c) auf das erzeugte Druckabbild eine Oberflächenvergütung in Form mindestens einer Lackschicht aufbringt, wobei man die Lackschicht strahlenhärtet.
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Bevorzugt ist ein Verfahren, wobei man die digitalen Daten zur Erstellung der Druckvorlage zuvor mittels elektronischer Datenübertragungseinrichtungen an den Computer übermittelt.
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Weiterhin bevorzugt ist ein Verfahren, wobei man in Schritt b) das Druckabbild auf einen flexiblen Druckabbildträger aufbringt und den mit dem Druckabbild versehenen flexiblen Druckabbildträger auf eine Trägerplatte kaschiert.
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Besonders bevorzugt ist ein Verfahren, wobei man die Trägerplatte weiterhin mit einem Gegenzug kaschiert.
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Ganz besonders bevorzugt ist ein Verfahren, wobei man im Schritt c) mindestens eine weitere Lackschicht aufbringt.
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Bevorzugt ist ferner ein Verfahren, wobei man nach dem Schritt c) die Trägerplatte mit Verbindungselementen versieht, die als Nut und Feder, Wulst oder Vorsprung oder aus einer Kombination der genannten Verbindungselemente ausgebildet sind.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein System zur individualisierten Raumgestaltung mittels eines erfindungsgemäßen Belags, umfassend mindestens eine Remote-Druckvorrichtung, ausgebildet zum Empfang von Druckvorlagen in Form digitaler Daten und zum Erzeugen eines Druckabbilds mittels dieser digitalen Daten zur Weiterverarbeitung Belägen für Raumbegrenzungsflächen.
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Bevorzugt ist ein System, weiterhin umfassend eine Vorrichtung zum Aufbringen des Druckabbilds auf einen flächigen Träger und eine Vorrichtung zum anschließenden Aufbringen einer Oberflächenvergütung.
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Bevorzugt ist auch ein System, wobei die Remote-Druckvorrichtung weiterhin zum digitalen Bearbeiten der empfangenen Druckvorlagen ausgebildet ist.
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Ganz besonders bevorzugt ist ein System, wobei die Remote-Druckvorrichtung mit einer Schnittstelle zum digitaler Datenaustausch in kommunikativer Verbindung steht.
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Weiterhin bevorzugt ist ein System, wobei die Schnittstelle zur Eingabe, Erzeugung und/oder digitalen Bearbeitung von Druckvorlagen ausgebildet ist.
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Besonders bevorzugt ist ein System, wobei die kommunikative Verbindung über das Internet oder das Intranet erfolgt.
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Bevorzugt ist auch ein System, wobei die Schnittstelle in Form eines Computerprogramms ausgebildet ist, wobei das Computerprogramm zur Eingabe, Erzeugung und/oder digitalen Bearbeitung von Druckvorlagen in digitaler Form ausgebildet ist.
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Bevorzugt ist dabei ein System, wobei die Schnittstelle über das Internet in kommunikativer Verbindung mit einer Remote-Eingabestation steht.
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Besonders bevorzugt ist ein System, wobei die Remote-Eingabestation ein Computer ist, welcher auf die Schnittstelle der Remote-Druckvorrichtung zugreift und steuert.
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Ganz besonders bevorzugt ist ein System, wobei die Remote-Eingabestation bei einem Händler, Kunden oder Endkunden vorhanden ist.
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Bevorzugt ist ferner ein System, wobei dieses weiterhin mindestens eine Vorrichtung zur Weiterverarbeitung des erzeugten Druckabbilds zu einem Belag für Raumbegrenzungsflächen umfasst.
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Beläge für Raumbegrenzungsflächen im Sinne der Erfindung sind Wand-, Decken- und Bodenbeläge, die geeignet sind, ein bedrucktes Medium aufzunehmen und an der Oberfläche zu präsentieren.
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Derartige Beläge können klassische Laminatfußböden sein. Beim klassisch produzierten Laminatfußboden findet man im Allgemeinen einen vierschichtigen Produktaufbau, bestehend aus einem mit Melaminharz imprägnierten Overlay, einem mit Melaminharz imprägnierten Dekorpapier, HDF (high density fibre board = Faserplatte mit erhöhter Rohdichte) und einem mit Melaminharz imprägnierten Gegenzugpapier. Das Dekorpapier gibt dem Laminatfußboden sein individuelles Aussehen. Das Overlay aus Melaminharz stellt die eigentliche Laufschicht des Bodens dar. Die Verschleißfestigkeit des Overlays wird durch Aluminiumoxid erreicht, das in die Harzflotte zur Imprägnierung des Overlays eingesetzt wird. Melaminharz ist ein widerstandsfähiges Material und verleiht dem Laminatfußboden seine enorme Strapazierfähigkeit.
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Die Trägerplatte bildet die Basis des Laminatfußbodens. Diese trägt an der Oberseite das Druckabbild, welches als Dekorpapier ausgebildet sein kann und das Overlay. Die Trägerplatte besteht aus stark verdichteten Holzfasern, die man je nach Dichtegrad in HDF (High Density Fibreboard) oder MDF (Medium Density Fibreboard) unterscheidet. Die erfindungsgemäße Oberflächenvergütung entspricht bei einem herkömmlichen Laminatboden dem Overlay. Diese Oberflächenvergütung ist erfindungsgemäß aus mindestens einer strahlengehärteten Lachschicht gebildet und wird in an sich bekannter Weise aufgebracht. Die Strahlungshärtung erfolgt dann in an sich bekannter Weise mittels UV- oder Elektronenstrahlung. Entsprechende UV- oder ESH-Lacke sind bekannt. Die ESH-Lacke sind besonders beständig. Dies wird auch dadurch bewirkt, dass diese Lacke keine Fotoinitiatoren enthalten.
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Die Trägerplatte kann aber auch aus anderen Holzwerkstoffen gebildet sein. Dabei unterscheidet man in Werkstoffe auf Vollholzbasis, Furnierwerkstoffe, Spanwerkstoffe, Faserwerkstoffe und Verbundwerkstoffe aus verschiedenen Strukturelementen. Derartige Holzwerkstoffe sind dem Fachmann bekannt und können ohne weiteres als Trägerplatten für die herzustellenden Beläge verwendet werden.
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Zwischen Trägerplatte und Dekorpapier können verschiedene Lagen integriert werden wie z.B. eine Lage, die eine Trittschallverbesserung bewirkt. Der Gegenzug, ein äußerst festes, formbares Papier, bildet die unterste Schicht des Laminatfußbodens und gibt dem Boden seine abschließende Stabilität. Der Gegenzug sorgt für die Spannungssymmetrie. Bei der Beschichtung der Trägerplatte mit den harzimprägnierten Papieren schrumpfen die Kunstharze und erzeugen damit eine Spannung. Diese muss durch eine entsprechende symmetrische Beschichtung ausbalanciert werden, da sonst Platten konkave oder konvexe Verkrümmungen zeigen.
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Laminatfußböden werden in Dielen hergestellt. Im Produktionsprozess werden die einzelnen Laminatboden-Schichten unter hohem Druck und bei hohen Temperaturen miteinander verpresst.
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Neben den klassisch produzierten Laminatböden mit einem Overlay aus Melaminharz sind auch direkt bedruckte Laminatböden bekannt, bei denen die Trägerplatte direkt mit dem Dekor bedruckt und anschließend lackiert wird, elektronenstrahlgehärtete Böden und Laminatböden mit einer Folienoberfläche.
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In der vorliegenden Erfindung weisen die Beläge für Raumbegrenzungsflächen ein individuell erzeugtes Druckabbild auf. Individuell bedeutet hierbei insbesondere, dass das Druckabbild zuvor nach den Angaben des Kunden individuell erstellt wurde. Hierzu werden an sich bekannte Bildbearbeitungsprogramme verwendet. Diese Programme erzeugen dann Druckvorlagen in Form digitaler Daten. Diese Druckvorlagen in digitaler Form können erfindungsgemäß direkt beim Hersteller der Beläge erzeugt werden. Es ist aber auch erfindungsgemäß vorgesehen, dass diese Daten von Kunden selbstständig mit den ihm zur Verfügung stehenden elektronischen Datenverarbeitungsanlagen erstellt werden. Die vom Kunden erzeugten Druckvorlagen in digitaler Form werden dann an den Hersteller der Beläge übermittelt. Diese Übermittlung kann online oder auch offline erfolgen. So ist eine Übermittlung über das Internet vorgesehen oder es erfolgt eine Übergabe von Speichermedien in Form von Disketten, CD-Rom, USB-Sticks oder dergleichen.
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Die Erfindung wird an Hand der beigefügten 1 bis 4 näher erläutertet. Es zeigt:
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1 ein Blockbild der Anordnung der Komponenten des Systems zur individualisierten Raumgestaltung gemäß der Erfindung;
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2 ein Blockbild einer zweiten Ausführungsform des Systems zur individualisierten Raumgestaltung gemäß der Erfindung;
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3 ein Blockbild einer dritten Ausführungsform des Systems zur individualisierten Raumgestaltung gemäß der Erfindung; und
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4 einen Verfahrensablauf zur Herstellung des individualisierten Belags für Raumbegrenzungsflächen.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Systems zur individualisierten Raumgestaltung, umfassend eine Remote-Druckvorrichtung 1. Als Remote-Druckvorrichtung 1 zum Bedrucken von Vorlagen für Wand-, Decken- oder Bodenbelägen mit digitalen Medien ist jeder Drucker 2 geeignet, der für die flächige Wiedergabe und Reproduktion durch Ausdrucken auf entsprechenden Oberflächen 7 geeignet ist.
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Die Druckvorrichtung erzeugt vorteilhafterweise die entsprechenden Vorlagen oder Druckabbilder mittels Farben, welche strahlenhärtbar sind. Derartige mit Strahlen härtbare Farben sind beispielsweise UV-Farben, welche nach dem Ausdruck auf einer beliebigen Oberfläche mittels UV-Strahlung ausgehärtet werden. Dies geschieht im Allgemeinen unmittelbar nach dem Aufbringen der Farbstoffe auf die Oberflächen. Entsprechende Farben und Drucksysteme sind im Stand der Technik an sich bekannt.
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Die gespeicherten digitalen Daten 6 sind bevorzugt Bilder, Fotos oder andere visuell wahrnehmbare Formgestaltungen. Diese Medien sind zur flächigen Wiedergabe und Reproduktion geeignet, beispielsweise durch Ausdrucken auf entsprechenden Oberflächen. Die Speicherung der Daten 6 kann auf geeigneten Medien wie Disketten, CD-Rom, USB-Sticks oder dergleichen (nicht dargestellt) erfolgen.
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Die gespeicherten Daten 6, beispielsweise ein Foto, werden dann an die Schnittstelle 3 übergeben. Die Schnittstelle 3 steht mit dem eigentlichen Drucker 2 in kommunikativer Verbindung und steuert die Druckausgabe. Der Drucker 2 erzeugt dann aus den digitalen Daten 6 das Druckabbild auf einem Druckabbildträger 7, welches dann entsprechend zu einem Bodenbelag weiterverarbeitet werden kann. Der Drucker ist derart ausgestaltet, dass der Druck auf jeder geeigneten Oberfläche erfolgen kann, wobei gegebenenfalls zuvor eine Grundierung erforderlich sein kann. Geeignete Oberflächen sind Papiere,
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2 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäße Systems zur individualisierten Raumgestaltung. Die Eingabestation 5 für digitale Medien besteht im wesentlichen aus einem Lesegerät für elektronische Speichermedien wie CD-Rom, DVDs, Chipkarten, Disketten oder dergleichen. Aber auch ein Scanner, ein Digitalfotoapparat oder ein Mobiltelefon kann geeignet sein. Die Daten 6 werden über die Eingabestation 5 eingelesen und dann über eine Internet-Verbindung 8 an die Schnittstelle 3 übertragen, welche wiederum die Druckinformationen für den Drucker 3 generiert. Der Drucker 3 erzeugt dann die Vorlage 7.
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In der 3 ist nun ein einfindungsgemäßes System dargestellt, in welchen neben der Eingabestation 5 auch Computer 9 zur Eingabe und Übertragung der Daten 6 verwendet werden. Die Computer 9 weisen vorteilhafterweise ein Display zur bildlichen Darstellung, HIDs in Form einer Tastatur und/oder Maus sowie Mittel zur Kommunikation und/oder Datenübertragung zu anderen Computern 9, 9a oder Datenverarbeitungsanlagen auf. Diese Mittel können direkte Kabelverbindungen, Internet-Verbindungen, Funkverbindungen oder andere dem Fachmann bekannte Mittel sein.
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Weiterhin ist auf den Computern 9, 9a mindestens ein Computerprogramm zur Bildbearbeitung bzw. zur Bearbeitung digitaler Daten installiert. Das Computerprogramm, also die Software zur Bearbeitung digitaler Medien ist geeignet, um die ursprünglich eingegebenen Daten 6 zu verändern. Hierzu werden die Daten 6 in den Kontext zu dem jeweiligen individuell zu gestaltenden Wand- oder Bodenbelag gebracht. Der Betrachter erhält somit einen Eindruck von der zukünftigen Gestaltung des jeweiligen Belages. Die Software wird vorteilhafterweise auf dem Computer 9, welcher als Eingabestation dient, installiert und von dort aus über entsprechende HIDs (Human-Interface-Devices) bedient.
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Die Datenübertragungseinheit und die Remote-Datenempfangseinheit oder Schnittstelle 3 dienen der Übertragung der zuvor bearbeiteten digitalen Medien an den Ort, an welchem der Wand- oder Bodenbelag schließlich in individualisierter Weise produziert wird. Derartige Datenübertragungen können über eine Internetverbindung 8 oder per Funkverbindung 12 ausgeführt werden.
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In 3 ist ferner gezeigt, dass die Steuerung des Druckers 2 mittels eines Steuerungscomputers 9a erfolgt. Dieser Steuerungscomputers 9a weist eine Schnittstelle zum Drucke 2 auf und steht mit diesem in kommunikativer Verbindung 4. Der Steuerungscomputers 9a steht ferner über das Internet 8, über eine Funkverbindung 12 oder direkt mit einer Remote-Eingabestation 5 oder einem Computer 9 in kommunikativer Verbindung.
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Der Steuerungscomputer 9a enthält ebenfalls ein Bildbearbeitungsprogramm. Damit ist es möglich, die eingegebenen Daten 6 zu bearbeiten und gegebenenfalls den Kundenwünschen oder den geforderten Spezifikationen anzupassen.
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Die Computer 9 oder die Remote-Eingabestationen 5 können bei einem Kunden, bei einem Händler, bei einem Architekten oder Innenarchitekten, in einer Verkaufsstelle, bei einem Großhändler, in einem Baumarkt, in einem Fotogeschäft, in einem Instant-Fotoshop oder an anderer Stelle aufgestellt sein.
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Der Steuerungsrechner 9a kann auch Datenbank mit digitalen Daten, in Form von Bildern, Fotos und dergleichen und bereits produzierten Vorlagen von anderen Anwendern, welche von diesen zur Nutzung freigegeben wurden, enthalten. Andere Nutzer können dann über die Computer 9 auf diese Datenbank zugreifen und die gespeicherten Daten zur Erstellung eigener Vorlagen verwenden.
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Die einzelnen Komponenten des erfindungsgemäßen Systems können in weiten Grenzen an die jeweils gestellten Anforderungen in einfacher Weise angepasst werden.
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Der Zugriff auf die Schnittstelle oder den Steuerungscomputer 9a kann nach Benutzergruppen unterteilt werden. Wegen der große Breite der möglichen Gestaltungsvarianten der fertigen Wand- und Bodenbeläge ist es sinnvoll, die Möglichkeiten der Variation für bestimmte Nutzer zu beschränken und für andere das gesamte Spektrum zur Verfügung zu stellen. Architekten und Innerarchitekten werden andere Gestaltungsmöglichkeiten benötigen als Künstler. Auch für die Verwendung im Einzelhandel, in Baumärkten oder durch Endverbraucher kann die Schnittstelle den dann geringeren Anforderungen angepasst werden.
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4 zeigt einen Verfahrensablauf zur Herstellung des individualisierten Belags für Raumbegrenzungsflächen. Die zuvor erzeugten Vorlagen 7 werden in an sich bekannter Weise in einer entsprechenden Beschichtungs-/Laminieranlage 10 auf einen geeigneten Träger 11 aufgebracht und mit einer Oberflächenvergütung versehen und so zu Belägen 13 weiterverarbeitet. Diese so erzeugten Beläge 13 werden dann gegebenenfalls mechanisch bearbeitet (z.B. Anbringen von Nut und Feder) und konfektioniert (nicht dargestellt).
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Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung an Hand verschiedener Ausführungsformen. Die beschriebenen Ausführungsbeispiele sind nicht dazu gedacht, den Umfang der vorliegenden Erfindung auf diese zu beschränken. Vielmehr zeigen diese Ausführungsbeispiel nur die weite Anwendbarkeit der Erfindung. Weitere Ausführungsformen und Anwendungsbeispiele ergeben sich für den Fachmann aus den genannten Beispielen und der Beschreibung der Erfindung in naheliegender Weise und sind damit auch Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
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Beispiel 1:
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Automatische Bildbearbeitung
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Ein beliebiger Raum wird gestaltet, indem erfindungsgemäße Fotopaneele mit einer Auswahl an bestehenden Dekorpaneelen ergänzt werden.
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Das System ist hierzu derart gestaltet, dass nach Auswahl des Dekors die Farbe der Fotos an das Dekor anpassbar ist. Hierzu ist ein mehrstufiges System vorgesehen, welches von leichter Anpassung bis hin zum kompletten Substituieren der Farbe im Foto durch die Farben des Dekors reicht. So sind die im Boden eingelassenen Fotos im Einklang mit dem Farbkonzept des Raumes und können erst auf den zweiten Blick als Bilder bzw. Fotos identifiziert werden.
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Auch ist in einem weiteren Schritt vorgesehen, das Dekor mit dem Foto zu vermischen. So wird die Struktur des Dekors, zum Beispiel Holz, Stein, etc., in das Foto eingearbeitet. So erhält jedes Bild eine individualisierte und auch künstlerische Note.
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Beispiel 2:
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Bilderrahmen
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Beim Verlegen von Fotopaneelen in einem Fußboden mithilfe von herkömmlichen zu verleimenden oder leimlos zu verlegenden Paneelen besteht das Problem, dass einmal verlegte Fotos bzw. Fotopaneele nicht oder nur sehr umständlich wieder entfernt oder ausgetauscht werden können. Meist ist damit die Entfernung des gesamten Fußbodens oder die Zerstörung des Fotopaneels verbunden. Um in einem Boden verlegte Fotos bzw. Fotopaneele leicht austauschbar zu machen wurde ein Bilderrahmen-Paneel in Verbindung mit dem Dekorträger verwendet.
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Dazu wird ein Rahmen an der Außenseite mit Nut- und Federprofilen versehen. Vorzugsweise handelt es sich dabei um Profile die eine leimlose Verlegung ermöglichen – sogenannte Steck- oder Klickprofile. So kann eine ganze Fußbodenfläche mit diesen Rahmen ausgelegt werden. Es können aber auch mit dem gleichen Profil versehene herkömmliche Fußbodenprofile mit solchen Rahmen in der gleichen Fläche gemischt verlegt werden.
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An der Innenseite des Rahmens befindet sich eine umlaufende Wulst oder ein Vorsprung, der je nach Trägermaterial des Bildes verschiedene Formen annehmen kann. Das Trägermaterial des Bildes (Dekorträger) ist umlaufend mit einer Nut versehen, die der Wulst oder dem Vorsprung spiegelbildlich entspricht. So kann das Bild (der Dekorträger) in den Rahmen eingesteckt und auch wieder herausgenommen werden. Auch mit herkömmlichen Dekoren versehene Trägerplatten können auf die gleiche Weise verlegt und ausgetauscht werden.
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Diese Bilderrahmen sind vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt, können aber auch aus anderen Werkstoffen bestehen. Sie können als offener Rahmen gefertigt sein oder auf der Bildrückseite, also der dem Boden zugekehrten Seite, geschlossen sein. So kann der Rahmen gleichzeitig die Funktion einer Dampfsperre und/oder einer Trittschalldämmung übernehmen.
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Das Trägermaterial für die Fotos (Bilder, Dekore) kann vielfältig gestaltet sein, da kaum eine mechanische Belastung gegeben ist. Es können auch sehr leichte Werkstoffe oder Verbundwerkstoffe eingesetzt werden. Nur die Oberfläche muss hart genug sein, um Eindrücke durch mechanische Belastungen zu verhindern.
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Ein solches System erlaubt auch eine bunte Mischung von Werkstoffen. So können Echtholz, Holzwerkstoffe, Stein, Glas, Spiegel, Kunststoff, Fotopaneele, Textil etc. abwechselnd und gemischt verlegt werden. Dies eröffnet eine ganz neue Dimension der Raumgestaltung. Dabei können Werkstoffe, die einer stärkeren Abnutzung unterliegen oder weniger widerstandsfähig sind jederzeit problemlos ausgetauscht werden. Auch können gewisse Bereiche von Räumen, die einer stärkeren Abnutzung unterliegen, so zum Beispiel Eingangsbereiche, Kochnischen, Bürobereich etc., mit widerstandsfähigeren Werkstoffen versehen werden.
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Das Austauschen der Dekorträger erfolgt mittels eines speziellen Saugnapfes, der dafür sorgt, dass die entsprechende Kraft übertragen wird, die erforderlich ist, um den Dekorträger wieder aus dem Rahmen zu ziehen.
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Die Bilderrahmen können auch als Dichtung ausgestaltet sein bzw. mit einer Dichtung versehen sein, sodass ein Eindringen von Wasser verhindert wird. Dadurch kann das Material problemlos in Feuchträumen und anstelle von Fliesen verlegt werden.
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Bei Verlegung in Feuchträumen erfolgt die Abdichtung zur Wand mittels einer elastischen PU oder Silikonwulst und kann noch zusätzlich mit Silikon abgedichtet werden.
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Die Bilderrahmen sind mit Löchern zum Anbohren oder Anklammern an die Wand versehen und können so als Wandverkleidung benutzt werden. Diese kann nur aus Bilderrahmen oder aus einer Mischung von Bilderrahmen und Paneelen bestehen.
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Zum konstruktiven Längenausgleich sind Endrahmen vorgesehen. Dies ist ein spezieller Bilderrahmen zum Verlegen in der letzten Reihe, wenn der verbleibende Raum nicht ausreicht um einen ganzen Rahmen / Dekorträger zu verlegen und dieser zugeschnitten werden muss. Der Bilderrahmen ist am Boden ausgesteift und mit Löchern versehen, in welche ein variables Endstück eingeklipst werden kann.
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Weiterhin ist auch ein halber Bilderrahmen vorgesehen. Ein halber Bilderrahmen ist ein Bilderrahmen der so ausgestaltet ist, dass nur eine Längs- und eine Querseite (L-förmig) als Rahmen ausgebildet sind. Der Rest des Rahmens besteht nur aus der Rückseite mit den Nut- und Federprofilen und stellt die Verbindung zum nächsten Paneel her. Die Längs- und Querseite tragen sowohl auf der Außenseite als auf der Innenseite die Wulst oder den Vorsprung der das Einrasten der Dekorträger erlaubt. So wird die Außenseite des ersten Rahmens zur Innenseite des folgenden Rahmens.
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Beispiel 3:
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Kombinierter Wand- und Bodenbelag
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Es ist vorgesehen, Bilderrahmen und Paneele auch an der Wand zu befestigen. Dadurch können Bilder vom Boden bis an die Wand gezogen und damit Raumszenen gestaltet und nachgebildet werden. So kann zum Beispiel der Vordergrund einer Landschaft am Boden und der Horizont an der Wand abgebildet werden. Somit entstehen Gesamtraumkonzepte.
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Dazu werden mittels einer Bildbearbeitungssoftware die Bilder in einen horizontalen und einen vertikalen Teil gesplittet. Die so gesplitteten Bilder werden separat je an das Boden- und an das Wanddekor farblich und strukturell angepasst.
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Beispiel 4:
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Spiegelboden
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Man bearbeitet Fotos derart, dass man diese auf Spiegel drucken kann. Eine graduelle Bildbearbeitung ermöglicht es beispielsweise auch, den Spiegeleffekt mehr oder weniger in den Vordergrund treten zu lassen. Der Spiegel ersetzt den Hintergrund bzw. die Grundfarbe des Fotos.
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Mittels einer ESH Acrylharzbeschichtung wird der Spiegel hochglanzversiegelt. Auch andere Glanzgrade sind erfindungsgemäß möglich. Mit dieser Versiegelung ist der Spiegel kratzfest und abriebbeständig und kann als Fußboden benutzt werden.
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Die Spiegelelemente werden auf eine mit einer Nut versehene Trägerplatte geklebt und dann in die Fußboden-Bilderrahmen eingesetzt. Dies kann auch wie in Beispiel 2 beschreiben erfolgen.
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Beispiel 5:
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Künstlerisch gestalteter Wand-/Bodenbelag
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Das erfindungsgemäße System erlaubt auch die Einarbeitung von Kunstwerken in Böden und Wände. Ein Künstler oder Fotograf erstellt das einzuarbeitende Bild. Dieses wird mit Dekoren derart kombiniert, dass Raumkunstwerke entstehen. Der Raum ist dann das Kunstwerk.
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Insbesondere durch Kombination der Gestaltung von Wand und Boden, kann die künstlerische Wirkung noch verändert und gesteigert werden.
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Weitere Wirkungen entstehen, wenn die einzelnen Komponenten wie Wand, Boden, Foto und Dekor mit unterschiedlichen Werkstoffen ausgeführt werden.
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Beispiel 6:
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Technische und Versorgungseinrichtungen
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Es ist vorgesehen, die im Beispiel 2 beschriebenen Bilderrahmen in Form eines Kabelkanal zu gestalten. Kabelkanäle werden häufig direkt in den Boden verlegt, um im Raum vorgesehene technische Einrichtung mit Medien aller Art wie Strom, Datenleitungen aber auch Versorgungsmedien wie Wasser und Abwasser zu versorgen. Auch lassen sich die entsprechenden Übergabestellen mittels der erfindungsgemäßen Bilderrahmen realisieren.
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Anstelle von Fotos, Dekoren oder natürlichen Werkstoffen können auch Fotovoltaik Elemente als Fliesen eingesetzt werden und so dezentral im Raum Strom erzeugen.
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Dies ist besonders vorteilhaft in Räumen, die sich durch große Fensterfronten bei Sonnenschein stark aufheizen. Durch Anbringen von Fotovoltaik-Fliesen im Fensterbereich wird die überschüssige Sonnenenergie in elektrische Energie umgewandelt. Damit wird der Raum weniger aufgeheizt bzw. indirekt gekühlt.
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Mit dieser elektrischen Energie kann zusätzlich eine Klimaanlage betrieben werden, wobei der Kühlungseffekt entsprechend unterstützt werden kann.
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Beispiel 7:
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3D-Bildelemente
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Bei dieser Ausführungsform der Erfindung wird ein Foto derart bearbeitet, dass man es in Vordergrund und Hintergrund splittet. Der Hintergrund wird auf einen Werkstoff gedruckt und dieser dann mit einer transparenten Lackschicht versehen. Anschließend wird der Vordergrund (synchron) auf diese Lackschicht gedruckt und mit einer weiteren Lackschicht versiegelt. Dadurch entsteht ein 3D-Effekt.
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Es ist vorgesehen, auf die letzte Lackschicht mittels Digitaldruck (synchron) nochmals die Kontur des Vordergrundes als transparente Lackschicht aufzudrucken. Dadurch entsteht ein Relief, welches den 3D-Effekt verstärkt und das Bild plastisch erscheinen lässt.
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Beispiel 8:
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Werkstoffvielfalt
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Das Bedrucken von Bodenelementen erfolgt im Allgemeinen entweder durch Bedrucken einer Papierfolie, welche dann auf das Trägermaterial aufkaschiert und lackiert wird. Es können aber auch direkt Werkstoffe bedruckt werden, wobei in der Regel ein Holzwerkstoff grundiert und anschließend auf diese Grundierung gedruckt wird.
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In einem Ausführungsbeispiel wird beim Drucken von Fotos auf Werkstoffe aber auf diese Grundierung verzichtet. Damit wird die Oberfläche des Werkstoffes, etwa eine unbehandelte Holz- oder Steinoberfläche, zum gestalterischen Element und verleiht dem Bild eine nichtreproduzierbare Einzigartigkeit und Individualität.
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In der Kombination von Fotos und Dekoren in einer Fläche kann das Prinzip des Direktdrucks auf den unbehandelten Werkstoffs auch für den Druck der Dekore angewandt werden und so eine Harmonie zwischen Fotos und Dekoren entstehen lassen.
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Erfindungsgemäß werden mittels eines entsprechend gestalteten Bildbearbeitungsprogramms die Werkstoffe eingescannt und dann eine Projektion des Bildes auf den Werkstoff erzeugt. Damit kann eine genaue Vorhersage über das zu erwartende Resultat getroffen werden.
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Die Werkstoffe werden zuvor in einer Datenbank mit Angaben zu deren Oberflächenbeschaffenheit und Porosität erfasst. Mit diesen Daten errechnet das Druckprogramm die entsprechenden benötigten Farbmengen, die zur Erzielung des gewünschten Produkts erforderlich sind.
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Im Stand der Technik sind Foto-Fußböden, und zwar als harter Fußbodenbelag nur in deutlich schlechterer Qualität bekannt. Dies liegt in Nachteilen des Standes der Technik begründet, da entweder die Verfahren (Melaminbeschichtung) nicht geeignet sind, einen wirklich guten Druck abzubilden, oder aber die Oberflächenvergütung nicht geeignet ist um einen Fußbodenbelag herzustellen. Die im Stand der Technik bekannten Fußbodenbeläge sind qualitativ deutlich schlechter in Bezug auf Druckqualität und verschwimmende Pigmente und/oder lassen sich nur unter sehr schwierigen Bedingungen mit entsprechenden technischen Einschränkungen produzieren. Erst der erfindungsgemäße Belag löst diese Probleme.
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Im Stand der Technik geht man bisher wie folgt vor. Bei einem Digitaldruck mit Tinten auf Wasserbasis für Melaminbeschichtung ist der Ablauf wie folgt:
- – Druck auf Dekorpapier.
- – Partielles imprägnieren des Papiers von der Rückseite mit wässrigen Melaminharz, da bei Tauchimprägnierung sonst die Druckfarbe wieder angelöst wir und der Druck verschwimmt.
- – Verpressen des imprägnierten Papiers mit einem transparenten Overlay auf ein Trägermaterial HDF, Spanplatte usw. Dabei tritt in der Kurztaktpresse im Rahmen der Aushärtung ein Fluss des Melaminharzes auf, was ebenfalls wieder zu einem Verlust der Druckqualität führt.
- – Die Alternative ist, dass man das bedruckte und nicht imprägnierte Papier mit zwei Overlay-Imprägnaten auf eine Platte aufpresst. Dabei wird ein Overlay auf das unimprägnierte Dekorpapier aufgelegt und das zweite Overlay unter das Dekorpapier auf die HDF gelegt. Dieses Overlay soll wie ein Klebefilm wirken. Auch hier tritt ein Harzfluss auf, der die Druckqualität mindert. Allerdings sind die Overlays relativ hoch beharzt und erzeugen damit einen erheblichen Zug, der durch einen stärker beharzten Gegenzug kompensiert werden muss. Es wird versucht, dieses Problem zu minimieren in dem man mit niedrigeren Auflösungen druckt. Dies führt aber besonders bei Fotos usw. zu verschwommenen bzw. unschönen Ergebnissen.
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Damit ist das erfindungsgemäße Verfahren dem Stand der Technik (Melaminbeschichtung) überlegen, da erfindungsgemäß UV-Farben verwendet werden, die bereits beim Druck mittels UV-Strahlung vernetzt werden.
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Der erfindungsgemäße Belag eignet sich insbesondere dafür, einen Fußboden aus Bilderrahmen herzustellen, wobei die Rahmen für sich Paneele mit einer Klickverbindung sind. Dieser erfinderische Gedanke ist neu. Auch wird damit ein weiteres Problem im Stand der Technik gelöst, nämlich das Problem des Austauschens von Paneelen. Bilderrahmen-Paneele zu fertigen ist bisher nicht bekannt. In diese Bilderrahmen Bilder oder Dekorflächen einzuklicken ist ebenfalls nicht bekannt. Dies mittels Nut und "Wulst" (welche wie eine Gummidichtung gestaltet sein kann) ist ebenfalls neu.
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Im Stand der Technik ist es ferner bekannt, Spiegel zu bedrucken. Spiegel bedruckt oder unbedruckt mit einer ESH Acrylharzschicht zu versehen um diese für den Gebrauch als Fußbodenbelag geeignet zu machen ist aber neu und auch ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
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Neu ist es ferner, bei einem mehrschichtigen Lackaufbau zwischen den jeweiligen Lackschichten zu drucken um dadurch einen 3D Effekt zu erzielen. Auch eine damit erzielbare Splittung des Bildes in Vordergrund und Hintergrund ist neu.
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Bisher nicht bekannt ist ferner das System, welches als "floating wall" bezeichnet wird, also das Einklicken von Fußboden- oder Wandpaneelen in eine an der Wand angebrachte Liste welche mit einer Nut versehen ist, die der Nut aus der Fußbodenverbindung entspricht und somit leimlos ineinander gesteckt werden kann.
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Diese und andere Vorteile zeigen, dass die Gegenstände der Erfindung gegenüber den bekannten Lösungen vorteilhaft sind. Ein weiterer Vorteil der Gegenstände der Erfindung ist, dass diese in einfacher Weise und kostengünstig herstellbar sind. Ein Vorteil ist weiterhin, dass auch bei einer Stückzahl „Eins“ die individuell gestaltbaren Beläge kostengünstig herstellbar sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Remote-Druckvorrichtung
- 2
- Druckvorrichtung
- 3
- Schnittstelle
- 4
- kommunikative Verbindung
- 5
- Remote-Eingabestation
- 6
- Daten
- 7
- Vorlage
- 8
- Internet-Verbindung
- 9
- Computer
- 9a
- Steuerungscomputer
- 10
- Beschichtungs-/Laminieranlage
- 11
- Träger
- 12
- Funkverbindung
- 13
- Belag