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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bearbeiten einer Platte mit einer Holzoberfläche, sowie nach dem Verfahren hergestellte Platte nach den Oberbegriffen der Patentansprüche 1, 10 und 11.
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Holz ist der ökologischste Baustoff der Erde, trotzdem sollte mit den Ressourcen sehr nachhaltig umgegangen werden. Um die Bestände an langsam wachsenden Holzsorten zu schonen werden furnierte Plattenwerkstoffe eingesetzt.
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Als Furnier wird ein dünnes Deckblatt aus Holz bezeichnet, welches durch verschiedene Säge- und Schneideverfahren vom Stamm abgetrennt und anschließend auf ein Trägermaterial von geringerer Qualität aufgeleimt wird. Trägermaterialien können hierbei beispielsweise Spanplatten, MDF-Platten, Multiplexplatten oder Sperrholz sein.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits zahlreiche Verfahren zur Herstellung eines flächigen Bauteils mit einem vorbestimmten Oberflächenaussehen bekannt. So offenbart beispielweise die Druckschrift
DE 103 23 412 A1 bereits ein Druckverfahren beim dem eine Holzoberfläche mittels eines Druckers bedruckt wird, wobei die Holzoberfläche einer vorbestimmten Holzart entsprechen soll.
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Mit der
EP 2 292 436 B1 wird ein Verfahren zum Herstellen eines Bauteils mit einer Echtholzoberfläche mittels eines Inkjet-Druckverfahrens offenbart. Die Oberfläche erhält durch das dort beschriebene Verfahren ein Aussehen, welches einer Vorlage mit einer vorbestimmten Wunschholzart entsprechenden Maserung und Porung sowie einer vorbestimmten Färbung entspricht. Die Nutzholzoberfläche entspricht hierbei in etwa der Porung der vorbestimmten Wunschholzart, wobei durch das Bedrucken der Nutzholzoberfläche mit dem Inkjet-Druckverfahren die dreidimensionale Oberflächenstruktur der Nutzholzoberfläche zumindest teilweise erhalten bleibt.
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Die Druckschrift
EP 2 899 011 A1 offenbart ein Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen einer dreidimensionalen Struktur auf einer Oberfläche eines Objektes mit Hilfe der Herstellung von Linsenrasterbildern. Diese Linsenrasterbilder können beispielsweise auf einer MDF-Platte, einer Sperrholzplatte oder einem Furnier erzeugt werden.
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Mit der
DE 10 2010 018 225 A1 wird ein Verfahren zum Bereitstellen von Paneelen offenbart, wobei auf dem Trägermaterial ein Dekor aufgebracht wird. Die Dekore können beispielsweise auch Bewegungs- oder auch 3D-Wirkung erzielen, indem die Dekoroberfläche eine Lentikularlinsen-Struktur und das Dekor einen Lentikulardruck aufweist. Des Weiteren ist es möglich, dass die Oberfläche des Trägermaterials mit einer das Dekor angepasste Tiefenstruktur, beispielsweise einer Holzmaserungsstruktur versehen wird. Als Trägermaterial kann beispielsweise eine Span-, eine HDF-, eine MDF- oder eine Kork-Platte eingesetzt werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun ein Verfahren zum Bedrucken einer Platte bereitzustellen, mit welchem eine reproduzierbare und verzerrungsfreie Bilddarstellung erreicht wird.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre der Patentansprüche 1, 10 und 11 gekennzeichnet.
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Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass die Holzoberfläche der Platte vor dem eigentlichen Bedrucken mit verschiedenen Bearbeitungstechniken hinsichtlich der Haptik bearbeitet und anschließend mit der Lentikulartechnik bedruckt wird.
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Bei dem Druckvorgang mit der Lentikulartechnik findet insbesondere eine Überlagerung von mehreren Schichten statt. Durch das Überlagern mehrerer Bilder entsteht eine hohe Bildschärfe, so dass auch selbst bei einer unebenen Oberfläche eine hohe Tiefenschärfe erreicht wird.
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Vorzugsweise finden bis zu sechs Druckvorgänge hintereinander oder gleichzeitig statt. Die erste Schicht ist beispielsweise weiß, danach wird das Bild nach und nach aufgebracht. Je mehr Druckvorgänge durchgeführt werden, umso besser ist die Druckqualität und die Schärfe des Bildes. Dies ist ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Ausführungsform gegenüber dem Stand der Technik, welcher beispielsweise lediglich in einem Druckvorgang die Oberfläche aufgebracht hat.
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Mit der Lentikulartechnik lassen sich Holzmaserungen und individuelle Muster und Designs auf furnierte oder mit Druckbasis vorbeschichtete MDF-, HDF- und Spanplatten im Durchlauf erzeugen.
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Vorzugsweise wird mit der Lentikulartechnik ein Linsenrasterbild (Prismenrasterbild) hergestellt, welches mittels winziger optischer Linsen oder Prismen einen dreidimensionalen (räumlichen) Eindruck erzeugt.
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Bei der Lentikulartechnik werden vorzugsweise aus leicht verschiedenen Perspektiven aufgenommene Bilder in schmale Streifen geschnitten, neu miteinander kombiniert und streifenförmig angeordnet. Die daraus gewonnenen Bildinformationen werden anschließend auf die Oberfläche der Platte aufdruckt.
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Durch das Bedrucken von echtholzfurnierten Platten mit der erfindungsgemäßen Digitaldrucktechnik bleiben die Wärme und die Haptik von Holz erhalten, jedoch wird die Optik verändert. Durch die Kombination aus unterschiedlichen Farben, sowie vielfältigen Strukturen und Oberflächenbehandlungen wird ein individuelles Produkt erreicht, welches beliebig oft identisch reproduzierbar ist. Darüber hinaus wird mit der Lentikulartechnik ein verzerrungsfreier Druck bis zu einer Tiefe von 3mm erreicht.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Ausführungsform ist, dass nun auch günstige Sortierungen bzw. Qualitäten der heimischen Holzarten verwendet werden können, die bislang nicht oder nur untergeordnet eingesetzt werden konnten.
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Vorzugsweise wird für das Lentikularverfahren das Inkjetdruckverfahren angewendet. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Druckverfahren wie Offsetdruck oder Tiefdruck ist der Inkjetdruck ein berührungsloser Druck. Des Weiteren benötigt der Inkjetdruck keine feste Druckform, das heißt, es können nacheinander unterschiedliche Informationen, wie zum Beispiel variable Grafiken oder Schriften gedruckt werden.
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Das Bedrucken mit der Lentikulartechnik kann beispielsweise auf furnierte Holzwerkstoffplatten für die Fußboden-, Paneel- oder Möbelfertigung mit einer Stärke von 0,6 mm, 0,9 mm, 1,5 mm oder 2,5 mm erfolgen.
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Bevorzugt wird auf eine Trägerplatte eine Echtholzoberfläche aufgebracht, deren Oberfläche in einem anschließenden Bearbeitungsverfahren beispielsweise folgende Strukturen aufweisen kann:
- • sägerau fein,
- • sägerau tief,
- • sägerau grob,
- • Hobelwelle,
- • fasserrau relief,
- • gebürstet hart,
- • gebürstet weich,
- • gebürstet abrasiv
- • gehackt.
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Die Oberflächenbearbeitung kann beispielsweise durch eine Bürste oder ein Sandstrahlen erfolgen. Beim Bürsten lösen rotierende Bürstenköpfe die weicheren Holzbestandteile aus der Oberfläche. Die harten widerstandsfähigen Bestandteile bleiben und bilden eine der Struktur des Holzes entsprechende dreidimensionale Oberfläche.
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Weitere bevorzugte Oberflächen sind z.B. Altholz-, Spaltholz- gehackte und gebürstete Oberflächen. Nach dem Bearbeiten der Oberfläche findet stets ein Entstauben mit beispielsweise einer weichen Bürste oder dergleichen statt, um den entstandenen Staub wieder zu entfernen.
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Eine weitere Oberflächenbearbeitung findet beispielsweise mit einer Prägerolle statt, welche eine bestimmte Struktur in die Oberfläche einbringt. Die Prägerolle erzeugt in die zu bedruckende Oberfläche eine besondere Haptik bzw. Struktur. Mit Hilfe der Prägerolle lassen sich auf der zu bedruckenden Oberfläche Haptiken erzeugen, welche beispielsweise einer „gehackten Oberfläche“ oder einer mikroperforierten Oberfläche entsprechen. Ein wesentlicher Vorteil der Verwendung einer Prägerolle ist, dass nun ein endloses Material mit einer beliebigen Form geprägt werden kann.
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Darüber hinaus ist es möglich die Platte mit Bohrungen, wie Sacklochbohrungen, T-Bohrungen, Topfband-, Haken- oder Beschlagsbohrungen zu versehen. Ebenso können die Platten Ausfräsungen, Schlitzungen und CNC-Bearbeitungen aufweisen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist die Platte Rasterbohrungen mit verschiedenen Durchmessern, sowie Micro-Perforationen auf, so dass diese als Akustikplatten eingesetzt werden können.
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Als Trägerplatte können folgende Platten eingesetzt werden: Sperrholz, Spanplatte, Tischlerplatte, MDF, HPL- Kompaktplatte, Trägerplatte aus Eiche, 3-Schicht Fichte, sowie Glas, Aluminiumwerkstoffe, Verbundplatten, u.v.m.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform werden Edelholzblätter darstellungsentsprechend ausgewählt und gefügt, auf einer Trägerplatte verpresst und anschließend bedruckt.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erfolgt der Direktdruck auf einer mit Grundierfolie belegten Platte. Dadurch lassen sich Oberflächen mit einem Erscheinungsbild wie z.B. glatte Betonmauern, Landschaften, Glas, verkohltes Holz, Ziegeloptik, Spiegel oder andere Materialien verwirklichen. Die dafür verwendete Farbe ist lebensmittelecht, speichelfest, wasserresistent, temperarturstabil (z.B. bis zu 100°C).
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Ein Vorteil ist, dass die bedruckten Plattenwerkstoffe in der Regel keine weitere Oberflächenbehandlung benötigen. Dadurch ergibt sich ein erheblicher Preisvorteil. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass der Plattenwerkstoff zusätzlich mit einem UV-Lack oder UV-Öl behandelt wird.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform findet in einem ersten Schritt ein Aufnahme bzw. eine optische Erfassung von der Oberfläche des orginalen Werkstoffes in z.B. einem Fotostudio statt. Diese Aufnahme wird im Anschluss daran mittels einer EDV-Anlage und einer speziellen Software in einzelnen Lagen bzw. Streifen aufgeteilt. Aus dem ursprünglichen Bild, welches beispielsweise eine Größe von 20 MB hat, entsteht dann eine Druckvorlage (Bild-Datei) mit bis zu 3 GB.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vor dem Druckkopf eine lonisatorleiste in Form von z.B. einer Metallstange angeordnet, welche parallel zu der zu bedruckenden Oberfläche entlang geführt wird, wodurch die Platte ionisiert wird. Durch die Ionisierung der Platte erreichen beim Inkjet- Druckverfahren die einzelnen Tröpfchen genau den gewünschten Punkt auf der Oberfläche der Platte.
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Vor der Metallstange ist vorzugsweise ein zusätzlicher Entstauber angeordnet, welcher den Schmutz bzw. die Staubpartikel auf der zu bedruckenden Oberfläche absaugt.
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Bevozugt wird für das erfinungsgemäße Verfahren ein InkJet-Drucker (Tintenstrahldrucker) eingesetzt, welcher für das Drucken einer unbegrenzten Anzahl von Mustern vom Computer direkt auf Holzplatten oder ähnliche Materialien geeignet ist. Die InkJet-Technik ist ein Druckverfahren bei dem dünnflüssige Tinte in sehr kleinen Tropfen durch Düsen auf die zu bedruckende Oberfläche aufgesprüht wird. Die Bilderzeugung erfolgt erst auf der Oberfläche. Da kein physischer Kontakt mit dem Werkstück zustande kommt, kann gut auf einer ebenen oder unebenen Oberflächen gedruckt werden.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform findet ein Microweave-Verfahren statt. Dies ist ein Algorithmus zur mehrfachen Überlagerung der einzelnen Druckzeilen. In Verbindung mit der variablen Tröpfchengröße sorgt diese Überlagerung für gleichmäßige Tonwertverläufe und ein visuell rasterloses Druckbild. Folgende Zeilenüberlagerungen sind beispielsweise möglich:
- • 4-Pass Microweave = vierfache Zeilenüberlagerung
- • 8-Pass Microweave = achtfache Zeilenüberlagerung
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Die Druckauflösung kann beispielsweise mit 720 dpi, unidirektional, 4-Pass Microweave oder mit 1440 dpi, unidirektional, 8-Pass Microweave erfolgen.
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Bei einer unidirektional Druckrichtung trägt der Druckkopf nur in einer Laufrichtung Farbe auf die Oberfläche der Platte auf. Dies erhöht die Druckqualität maßgeblich. Des Weiteren kann auch ein Druck in beide Laufrichtungen (=bidirektional) erfolgen, was zwar zu einer kürzeren Druckzeit, jedoch auch zu einer schlechteren Qualität führt.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die Oberfläche des originalen Werkstoffes abgelichtet oder eingescannt und mittels der digitalen EDV-Anlage in hauchfeine Streifen zerlegt (interlaced). Die gewonnene Bild-Datei wird dann auf die Oberfläche aus Echtholz gedruckt, wobei über der Druckschicht dann ein durchsichtiges Raster von vertikal verlaufenden Zylinderlinsen oder -prismen gelegt wird. Je nach Blickwinkel fokussiert die Linsenstruktur den Blick nun auf einen anderen Bildstreifen. Die Linsenstärke wird über den Betrachtungsabstand bestimmt. Mit Hilfe des Linsenrastersystem ist es möglich mehrere unterschiedliche Bilder in einem einzigen Druck darzustellen. Die Anzahl der Phasen wird bestimmt durch die Linsengröße und die Bildauflösung.
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Durch die Anordnung von horizontalen Linsen bewirkt man eine Bildtrennung. Sind die Linsen horizontal angeordnet, nehmen beide Augen gleichzeitig dasselbe Bild wahr. Mit der Anordnung von vertikalen Linsen bewirkt man eine Bildvereinigung und somi einen 3D-Effekt. Die Linsenrasterstreifen sowie die Bildinformationen müssen hierfür vertikal angeordnet sein.
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Mit der Lentikulartechnik lassen sich die folgende Effekte erzielen: 2-Phasen-Wackelbild, 3- bis 5-Phasen-Wechselbild, Animation (Video-Clip), Morphing, 3-D-Bilder, 3-D-Bilder mit Flip, Zoom, Uniqueflip oder Flyeye.
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Durch die Verwendung von sehr schmalen Halbzylinderlinsen werden je nach Blickwinkel durch die unterschiedliche Fokussierung des einfallenden Lichts nur die zusammengehörigen Bildelemente herausgefiltert. Somit sieht das linke Auge ein anderes Bild als das rechte Auge. Ohne eine spezielle Brille oder andere Hilfsmittel wird das Bild von dem Betrachter als dreidimensional wahrgenommen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform findet der Druck direkt auf der Linsenrastfolie statt, welche im Anschluss daran auf die bearbeitete Oberfläche durch z.B. kleben, laminieren oder kaschieren aufgebracht wird. Alternativ dazu kann der Druck zuerst auf der bearbeiteten Oberfläche erfolgen und im Anschluss daran die Linsenstruktur darüber angeordnet werden.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden die Aufnahme des originalen Werkstoffes in der EDV-Anlage in mindestens zwei Bildstreifen mit gleicher oder ähnlicher Breite unterteilt. Die Bildstreifen aus den mindestens zwei Bildern werden kombiniert und ineinander verschachtelt. Auf das verschachtelte Bild wird dann ein Substrat bzw. ein ein durchsichtiges Abstandshaltermaterial und eine transparente Linsenstruktur bzw. eine durchsichtige Linsenstruktur aufgebracht.
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Die Linsenstruktur besteht aus einem transparenten Material, wie beispielsweise aus einem Tonermaterial, einem durchlässigen Polymer, einem UV-aushärtbaren Materialart oder einer Festphasentinte. Selbstverständlich können die einzelnen Materialen auch kombiniert werden. Entscheidend ist, dass je Linsenstruktur zu einer entsprechenden Gruppe aus ineinander verschachtelten Streifen ausgerichtet ist.
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Als Drucker für das mindestens eine Bild und/oder die Linsenstruktur kann beispielsweise ein Inkjet-Drucker, eine xerographischer Drucker, ein Titenstrahldrucker oder ein Laserdrucker eingesetzt werden.
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Vorzugsweise weist die Linsenstruktur mehrere halbzylindrisch geformte konvexe Teile auf. Je mehr lines per inch (lpi) die Linsenstruktur aufweist, desto feiner ist die Bildauflösung. Für relative große Darstellungen werden beispielsweise 10 bis 60 lpi benötigt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform werden bei der erfindungsgemäßen Bearbeitung der Platte folgende Verfahrensschritte durchgeführt:
- • Optische Erfassung der Oberfläche des original Werkstoffs aus leicht versetzten Perspektiven oder Generierung durch einen Computer;
- • Bearbeitung des Bildmaterials (Aufnahme) im sogenannten Interlacingverfahren mithilfe einer EDV-Anlage und einer speziellen Software, welche das Bildmaterial digital in feine Streifen zerteilt;
- • Ausrichtung der Streifen und der Linsenstruktur mit der EDV-Anlage;
- • Drucken der Streifen und der Linsenstruktur mit beispielsweise dem gleichen Drucker oder mindestens einem weiterem Drucker;
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Das Druckverfahren kann mehrmals wiederholt werden, um beispielsweise eine geeignete Höhe der Linsenstruktur zu erreichen. Des Weiteren ist es möglich, dass mehrere Linsenstrukturen durch mehrere Druckvorgängen übereinander angeordnet werden.
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Optional kann im Anschluss an den Druckvorgang eine weitere Bearbeitung erfolgen, welche beispielsweise ein Aushärten, ein Fixieren und/oder ein Trocknen umfasst.
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Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
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Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
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Es zeigen:
- 1: Schematische Darstellung des Verfahrensschrittes: Herstellung einer besonderen Plattenoberfläche
- 2: Schematische Darstellung der bearbeiteten Oberfläche
- 3: Darstellung der Verfahrensschritte zur Herstellung der erfindungsgemäßen Furnierplatte
- 4: Darstellung des Druckvorgangs
- 5: Darstellung des Verfahrensschritt: Neutralisierung der Oberfläche
- 6: Darstellung des Verfahrensschritt: UV-Licht-Härtung
- 7: Schematische Darstellung: Aufbau einer nichtbrennbaren Platte
- 8: Schematische Darstellung des Verfahrensschrittes: Herstellung einer besonderen Plattenoberfläche
- 9: Darstellung des Druckvorgangs mit einem Drucker
- 10: Schematische Darstellung eine Platte mit einer bearbeiten Oberfläche und einer Druckschicht
- 11: Schematische Darstellung eine Platte mit einer bearbeiten Oberfläche und drei übereinander angeordneten Druckschichten 11
- 12: Schematische Darstellung eine Platte mit einer bearbeiten Oberfläche, einer Druckschicht, sowie eine Linsenstruktur
- 13: Schematische Darstellung eine Platte mit einer bearbeiten Oberfläche, einer Druckschicht, sowie mehreren Linsenstrukturen
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Die folgenden Figuren zeigen unterschiedliche Verfahrensschritte hinsichtlich der Herstellung und Bearbeitung von furnierten Platten.
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Mit der 1 wird ein erster Verfahrensschritt gezeigt, bei welchem eine Furnierplatte 1 mit einer Bearbeitungsmaschine 4 bearbeitet wird. Die Furnierplatte 1 besteht im Wesentlichen aus einer Trägerplatte 3, welche an der Unter- und/oder Oberseite jeweils ein Furnier 2 aufweist. Das Furnier 2 besteht beispielsweise aus einer heimischen europäischen Holzart, welche durch Messerfurnieren, Schälfurnieren, Sägefurnieren oder als Schnittholz hergestellt wurde.
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Die Oberfläche 5 der Furnierplatte 1 wird gemäß der 1 von einer Bearbeitungsmaschine 4 bearbeitet, welche als eine kombinierte Schleif- und Bürstenmaschine ausgebildet ist. Hierbei wird insbesondere die Oberfläche 5 sandgestrahlt und/oder in Faserrrichtung gebürstet. Durch die Bearbeitung mit der Maschine 4 werden die weichen Jahresringe (Sommmerholz) stärker als die harten Jahresringe (Winterholz) ausformt, wodurch eine geschliffene aber strukturierte Oberfläche 5 bei der bearbeiteten Furnierplatte 1a entsteht. Die Bearbeitung der Furnierplatte 1, 1a kann mehrmals mit der Bearbeitungsmaschine 4 erfolgen.
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Mit der 2 wird die bearbeite Furnierplatte 1a mit deren Oberfläche 5 gezeigt. Die Oberfläche 5 weist nun unterschiedliche Konturen bzw. eine besondere Haptik auf, welche fühlbar wahrgenommen wird.
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Die 3 zeigt schematisch die Verfahrensschritte zur Herstellung einer Furnierplatte 1a mit Digitaldruck 15 mit dem erfindungsgemäßen Verfahren.
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In einem ersten Schritt wird mit Hilfe einer Kamera 6 eine digitale, hochauflösende Aufnahme von einem originalen Werkstoff 7 aufgenommen. Der originale Werkstoff 7 kann beispielsweise eine gealterte Holzwand, eine Betonmauer, eine Steinmauer, eine Holzplatte im „Vintage-Look oder dergleichen sein. Das Abbild des Werkstoff 7 dient als Vorlage und wird später auf die Oberfläche 5, 5a der Platte 1 gedruckt.
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Die Aufnahme des Werkstoffs wird danach mit einer EDV-Anlage 8 verarbeitet, welche eine Bild-Datei 9 erstellt, die als Vorlage für den Druck dient. Die digitale, bearbeitete Bild-Datei 9 wird im Anschluss daran mit dem erfindungsgemäßen Druckprozess auf die Oberfläche 5 der Furnierplatte 1, 1a gedruckt. Entscheidend ist, dass der Drucker 9 mehrere Druckvorgänge ausführt, wobei mindestens drei Druckvorgänge notwendig sind. Das Streifenlinsenverfahren garantiert eine verzerrungsfreie Darstellung des Originalbildes obwohl der Untergrund haptisch und ungleichmäßig ist.
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4 zeigt den Drucker 10, welcher mittels Lentikulardruck auf die bearbeitete Holzoberfläche 5 eine UV-reaktive Tinte aufbringt.
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Um die mikrofeinen Farbpixel vor dem Auftreffen auf die Oberfläche 5 nicht durch statische Aufladung abzulenken, muss der Bereich zwischen Oberfläche 5 und Pixeldüsen neutralisiert werden - dies wird anhand der 5 dargestellt. Vor dem eigentlichen Druckkopf ist eine lonisatorleiste 11 angeordnet, welche parallel in einem Abstand zu der zu bedruckenden Oberfläche 5 geführt wird.
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Generell kann eine Veredelung, Lackierung oder Schutzbeschichtung in den meisten Fällen vermieden werden, was zu einer weiteren Ressourcenschonung und hoher Effizient führt. Gemäß der 6 ist es jedoch auch möglich in einem weiteren, optionalen Verfahrensschritt den aufgebrachten Druck durch eine Bestrahlung mit mindestens einem UV-Lampe 12 zu härten.
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Mit der 7 wird eine weitere bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Werkstoffplatte 16 gezeigt. Bei dem Werkstoff handelt es sich um eine nicht brennbare Platte 16, deren Trägerplatte 3 beispielsweise aus Vermiculit (nicht brennbar A1 nach EN 13501) besteht. Auf die Vermiculit-Trägerplatte 3 wird beidseitig ein dünnes Holzfurnier 2 mittels eines duroplastischen Klebstoffes 13 aufgebracht.
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Gemäß der 8 wird die Platte 16 mittels einer speziellen Presse 14 und unter Temperatureinwirkung bearbeitet. Im Abschluss daran wird die Oberfläche 5 der Platte 16 mittels einer Bearbeitungsmaschine 4 z.B. einer Schleifmaschine mit gegliedertem Druckbalken auf eine Stärke von < 0.2 mm geschliffen.
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Im Anschluss daran (9) wird auf die Oberfläche 5 der bearbeiteten Platte 16 mittels der Lentikulartechnik ein Abbild des gewünschten originalen Werkstückes 7 aufgebracht wird. Danach wird mit einer Walztechnik ein reaktiver, nichtbrennbarer Lack mit einer Menge von <25 g/m2 aufgebracht. Als Endprodukt liegt dann eine nichtbrennbare Platte 16 mit einer bedruckten Oberfläche vor.
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Mit der 10 wird eine bedruckte Platte 1,1a gezeigt, welche eine bearbeitete Oberfläche 5,5a aufweist. Auf der Oberfläche 5, 5a befindet sich eine erste Druckschicht 17, welche im Rahmen eines Druckvorganges mit dem Drucker 10 erstellt wurde. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass sich die erste Druckschicht 17 teilweise in die Oberfläche 5,5a erstreckt bzw. in die Oberfläche 5,5a eindringt.
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11 zeigt eine Platte 1, 1a, welche insgesamt drei Druckschichten 17, 18 und 19 aufweist. Durch die drei Druckschichten 17, 18, 19 wird eine besondere Tiefenwirkung erreicht. Insbesondere durch die Kombination aus einer bearbeiteten Oberfläche 5, 5a und den drei Druckschichten 17, 18, 19 erhält man eine Oberflächenansicht und eine Haptik, welche dem originalen Werkstoff 7 entspricht.
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Die drei Druckschichten 17, 18, 19 werden vorzugsweise durch drei nacheinanderfolgende (wiederholte) Druckvorgänge aufgebracht bzw. aufgedruckt, wodurch eine Überlagerung der Druckschichten 17, 18 und 19 entsteht.
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Entscheidend ist, dass trotz einer rauen bzw. ungleichmäßigen Oberfläche 5, 5a ein scharfes Bild mit einer besonderen Tiefenwirkung erzeugt wird. Dies wird insbesondere durch die mehrmaligen Druckvorgänge bzw. die mehreren Druckschichten 17, 18 und 19 erreicht.
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Mit der 12 wird eine weitere bevorzugten Ausführungsform gezeigt, wobei auf der bearbeiteten Oberfläche 5, 5a mindestens eine Druckschicht 17, 18, 19 aufgebracht wird. Über der mindestens eine Druckschicht 17, 18, 19 wird mindestens eine Linsenstruktur 22 oder Prismenstruktur 22 aufgebracht. Vorzugsweise erfolgt das Aufbringen der Linsenstruktur 22 oder Prismenstruktur 22 mit dem gleichen Drucker 10, welcher bereits die Druckschichten 17, 18 oder 19 auf die Oberfläche 5, 5a gedruckt hat. Die Ausrichtung der Linsenstruktur 22 oder Prismenstruktur 22 gegenüber dem gedruckten Bild der mindestens einen Druckschicht 17, 18, 19 erfolgt vorzugsweise durch die EDV-Anlage 8.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist es möglich, dass die EDV-Anlage 8 mindestens zwei unterschiedliche Drucker 10 steuert, welche nacheinander die mindestens eine Druckschicht 17, 18,19 und die Linsenstrukturen 22 oder Prismenstrukturen 22 auf die Oberfläche 5, 5a aufbringt. Die Höhe 24 der Linsenstruktur 22 wird durch den Druckvorgang bestimmt. Insbesondere durch eine mehrmalige Widerholung des Druckvorganges kann die Höhe 24 der Strukturen 22, 23 beeinflusst werden.
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Gemäß der 13 wird eine weitere beorzugte Ausführungsform gezeigt, bei welcher auf der ersten Linsenstruktur 22 oder Prismenstruktur 22 mindestens eine weitere Linsenstruktur 23 oder Prismenstruktur 23 aufgebracht wird. So können beispielsweise über der mindestens einen Druckschicht 17, 18, 19 nacheinander drei Linsenstrukturen 22, 23 oder Prismenstrukturen 22, 23 angeordnet werden.
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Durch die Anordnung von mehreren Linsenstrukturen 22, 23 oder Prismenstrukturen 22, 23 wird die Blickrichtung 21 mehrmals umgelenkt, wodurch ein besondere Oberflächeneindruck entsteht.
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Bezugszeichenliste
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- 1.
- Platte
- 2.
- Furnier
- 3.
- Trägerplatte
- 4.
- Bearbeitungsmaschine
- 5.
- Oberfläche, 5a Oberfläche bearbeitet
- 6.
- Kamera
- 7.
- Werkstoff (original)
- 8.
- EDV (Anlage)
- 9.
- Bild-Datei
- 10.
- Drucker
- 11.
- Ionisatorleiste
- 12.
- UV-Lampe
- 13.
- Klebstoff
- 14.
- Presse
- 15.
- Digitaldruck
- 16.
- Platte
- 17.
- 1.Druckschicht
- 18.
- 2.Druckschicht
- 19.
- 3.Druckschicht
- 20.
- Auge
- 21.
- Blickrichtung
- 22.
- Linsenstruktur / Prismenstruktur (1.Lage)
- 23.
- Linsenstruktur / Prismenstruktur (2.Lage)
- 24.
- Höhe der Linsen 22, 23
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10323412 A1 [0004]
- EP 2292436 B1 [0005]
- EP 2899011 A1 [0006]
- DE 102010018225 A1 [0007]