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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schleifen, insbesondere Nachschleifen von Messern und Verschleißplatten eines Messerringzerspaners, bei welchem an einem Messerring Verschleißplatten und Messer befestigt sind,
wobei die Verschleißplatten auf der Innenseite des Messerringes in tangentialer Ausrichtung an Messerträgern befestigt sind und mit ihren Innenflächen die Innenflächen des Messerringes bilden,
wobei die Messer durch lösbare Klemmung an den Messerträgern befestigt sind und um einen Messervorstand über die Innenflächen der Verschleißplatten vorstehen.
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Messerringzerspaner dienen der Erzeugung von Spänen o. dgl. Material für die Herstellung von Holzwerkstoffplatten, z. B. Spanplatten oder dergleichen. Das Rohholz wird z. B. als Schüttgut, z. B. in Form von Hackschnitzeln, zugeführt. Der Messerringzerspaner weist dabei einen äußeren rotierenden Messerring und ein innerhalb des Messerrings ebenfalls rotierend angetriebenes Schlägerrad auf, welches auch als Rotor bezeichnet wird. Die Erfindung umfasst aber auch Messerringzerspaner in der Ausführungsform als Langholzzerspaner, bei denen kein inneres Schlägerrad vorgesehen ist. Da die Messer eines Zerspaners im starken Maße einem Verschleiß unterliegen, ist es in regelmäßigen Abständen erforderlich, die Messer eines Messeringzerspaners zu schärfen und folglich nachzuschärfen. Dieses erfolgt im Wege des Schleifens. Dazu ist es in der Praxis üblich, zunächst einmal den Messerring aus dem Messerringzerspaner auszubauen. Während es in der Vergangenheit erforderlich war, die einzelnen Messer zum Nachschleifen aus dem Messerring auszubauen, werden inzwischen Vorrichtungen eingesetzt, mit denen es möglich ist, die Messer auch während des Schleifens im Messerring zu belassen.
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Ein Verfahren zum Schärfen bzw. Nachschärfen von Messern eines Messerringzerspaners der eingangs beschriebenen Art, bei welchem die Messer während des Nachschleifens im Messerring verbleiben können, ist beispielsweise aus der
DE 43 16 514 C2 (bzw. der korrespondierenden
EP 0 626 234 B1 ) bekannt. Das Schärfen der Messer erfolgt durch Schleifen bei ihrem im Messerring eingebauten Zustand unter dessen langsamen Drehens, wobei vor dem Schärfen sämtliche Messer nacheinander in ihrer Halterung gelockert und um einen dem Schneidenverschleiß entsprechenden Betrag in ihren Wirkbereich vorgeschoben werden. In dieser vorgeschobenen Stellung werden die Messer erneut festgeklemmt und anschließend der zur Erzielung eines angestrebten Schneidenvorstandes über die maßgebliche Fläche des Messerträgers erforderliche radiale Schleifvorschub unter Berücksichtigung des Verschleißzustandes dieser Fläche vorprogrammiert. Bei der verwendeten Schleifvorrichtung handelt es sich um eine Schleifvorrichtung mit einer Schleifscheibe, wobei in der Regel im Nassschliffverfahren geschärft wird.
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Aus der
EP 0 835 721 B1 kennt man ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Schleifen der Messer von Zerspanern, wobei die Messer ebenfalls während des Schleifens im Messerkorb verbleiben und der Messerkorb aus dem Zerspaner herausgenommen und in einen Messerkorbträger eingesetzt wird, in welchem er drehbar gelagert ist. Der Messerkorb wird dann gegen das Verdrehen gesichert und es wird eine Schleifeinrichtung mit einem oder mehreren Schleifwerkzeugen in eine zur Messerkorbachse parallele Richtung entlang eines ersten Messers oder entlang einer ersten Gruppe von Messern zum Zwecke des Schleifens verfahren. Dabei sind die Schleifeinrichtung und der Messerkorb relativ zueinander drehfest. Nach dem Schleifen des ersten Messers oder der ersten Messergruppe wird die Verdrehsicherung aufgehoben und ein Verdrehen von Schleifwerkzeugen und Messerkorb relativ zueinander vorgenommen, so dass das Schleifwerkzeug in eine neue Arbeitsposition gelangt, um ein weiteres Messer oder eine weitere Gruppe von Messern zu schleifen. Dieser Zyklus des Aufhebens der Verdrehsicherung sowie des Verdrehens von Schleifwerkzeug und Messerkorb relativ zueinander wird solange fortgesetzt, bis alle Messer geschliffen sind, so dass der Messerkorb anschließend wieder in den Zerspaner eingesetzt wird.
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Die bekannten Messerringzerspaner haben sich beim Einsatz in der Praxis grundsätzlich bewährt. Das Nachschärfen der Messer ist jedoch nach wie vor mit hohem Aufwand verbunden. – Hier setzt die Erfindung ein.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Schleifen von Messern der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, welche bei einfachem Aufbau ein zügiges und einwandfreies Schärfen und insbesondere Nachschärfen der Messer eines Messerringzerspaners ermöglicht.
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Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Verfahren,
- – dass zunächst die Klemmung gelöst und die Messer hinter die Innenfläche der Verschleißplatten in eine Wartestellung zurückgeschoben werden,
- – dass anschließend die Verschleißplatten geschliffen werden,
- – dass danach die Messer über ein vorgegebenes Maß über die Innenflächen der Verschleißplatten hinaus in eine Schleifstellung vorgeschoben werden und
- – dass schließlich die Messer geschliffen werden bis der gewünschte Messervorstand erreicht ist.
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Die Erfindung geht dabei zunächst einmal von der Erkenntnis aus, dass es zweckmäßig ist, bei der Überarbeitung des Messerrings nicht nur die Messer, sondern außerdem auch die Verschleißplatten zu bearbeiten, die in der Praxis auch als Verschleißschuhe bezeichnet sind. Es ist zweckmäßig, auch diese Verschleißschuhe in regelmäßigen Abständen leicht anzuschleifen, so dass stets mit konstantem Reibwert gearbeitet werden kann. Das Nachschleifen der Verschleißschuhe hat zudem den Vorteil, dass stets beim anschließenden Schleifen der Messer eine einwandfreie Bezugsgröße als Referenz für das Schleifen der Messer zur Verfügung gestellt wird. Dies wird im Rahmen der Erfindung dadurch realisiert, dass die Messer zunächst zurückgeschoben werden, so dass ohne weiteres ein Schleifen bzw. Anschleifen der Verschleißschuhe möglich wird. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Messer in der zurückgezogenen Warteposition mit einer gegenüber einer Arbeitsklemmung verringerten Montageklemmung verklemmt bzw. fixiert werden. Es ist folglich zweckmäßig, die Messer in dieser Wartestellung, in der zunächst die Verschleißschuhe geschliffen werden, etwas zu fixieren. Im Rahmen der bevorzugten Ausführungsform erfolgt jedoch keine vollständige Klemmung im Sinne einer Fixierung, sondern lediglich ein leichtes Klemmen, welches für das Schleifen der Verschleißschuhe ausreichend ist. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass die Messer dann anschließend, d. h. sobald die Verschleißschuhe geschliffen wurden, vorgeschoben werden können, ohne dass "nochmals" eine Klemmung der Messer aufgehoben wird, denn die Arbeitsklemmung ist so dimensioniert, dass sie einerseits ausreicht, um die Messer während des Schleifens der Verschleißschuhe in der Wartestellung zu arretieren, andererseits können die Messer anschließend trotz dieser Arbeitsklemmung ohne erneutes Lösen der Klemmung bzw. ohne weiteres Lösen der Klemmung vorgeschoben werden, bis sie in die Schleifstellung gelangen. In dieser Schleifstellung werden die Messer nun fixiert und folglich mit der auch für den späteren Betrieb erforderlichen Arbeitsklemmung verklemmt. Nun können die Messer geschliffen werden, und zwar mit der Maßgabe, dass nach Abschluss des Schleifens der gewünschte Messervorstand realisiert ist.
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Insgesamt lassen sich damit nicht nur die Messer, sondern auch die Verschleißplatten bzw. Verschleißschuhe auf einfache Weise einwandfrei bearbeiten. Es ist insbesondere gewährleistet, dass die geschärften Messer anschließend nicht wieder mit störenden Komponenten in Kontakt kommen, so dass insgesamt einwandfreie Ergebnisse erzielt werden. Dabei ist es grundsätzlich zweckmäßig, zunächst alle Messer des Messerrings in die Wartestellung zurückzuschieben und dann alle Verschleißplatten zu schleifen. Anschließend können dann wieder alle Messer in die Schleifstellung vorgeschoben und daraufhin alle Messer geschliffen werden.
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Bevorzugt erfolgt die Schleifbearbeitung sowohl der Verschleißplatten als auch der Messer mit einem Trockenschliffverfahren, z. B. mittels einer Bandschleifvorrichtung. Gegenüber bekannten Nassschleifverfahren hat diese Vorgehensweise den Vorteil, dass ohne Kühlmittel bzw. Flüssigkeiten gearbeitet werden kann, so dass das Verfahren insgesamt weniger aufwendig ist. Durch das Bandschleifen im kalten Zustand kommt es im Übrigen nicht zu unerwünschten Gefügeveränderungen. Überraschenderweise kann genauso schonend gearbeitet werden, wie im Nassschliffverfahren.
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Besonders bevorzugt erfolgt die Bearbeitung außerhalb des Messerringzerspaners im liegenden Zustand des ausgebauten Messerrings. Die Schleifvorrichtung, z. B. Bandschleifvorrichtung, wird in das Innere des Messerrings eingebracht und der Messerring wird für das Schleifen sowohl der Verschleißschuhe als auch der Messer kontinuierlich (langsam) gedreht. Der gewünschte Vorschub bzw. der zu erzeugende Messervorstand wird einfach durch Einstellung der Relativposition von Schleifvorrichtung einerseits und Messerring andererseits eingestellt. Es versteht sich, dass die Position bzw. Relativposition während des Schleifens der Verschleißschuhe eine andere ist als während des Schleifens der Messer. Da die Messer nicht nach dem Schleifen auf den exakten Vorstand eingestellt werden, sondern da der exakte Vorstand der Messer sich erst nach der Schleifbearbeitung ergibt, ist es nicht zwingend erforderlich, die exakte Messerposition unter Verwendung einer Messvorrichtung einzustellen bzw. das Messer exakt zu positionieren. Es reicht grundsätzlich aus, das Messer vor dem Schleifen mit einem vorgegebenen Mindestmaß vorzuschieben, so dass sich der gewünschte Messervorstand dann anschließend nach der Schleifbearbeitung ergibt. Insofern kommt es für die Einstellung des exakten Messervorstandes im Rahmen der Erfindung im Wesentlichen auf die Relativposition von Messerring und Schleifmaschine an. Vorzugsweise wird man dennoch eine oder mehrere Messvorrichtungen für die Messerposition vorsehen. Zum einen kann damit sichergestellt werden, dass die Messer vor dem Schleifen mit einem ausreichenden Maß vorgeschoben werden. Zum andern können auch Kontrollmessungen nach der Schleifbearbeitung durchgeführt werden. Vorzugsweise wird mit berührungslosen Messeinrichtungen, z. B. optischen Messeinrichtungen gearbeitet, z. B. mit Laser-Messvorrichtungen oder auch Kamera-Messvorrichtungen.
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Durch die "einheitliche" Bearbeitung der Verschleißplatten einerseits und der Messer andererseits mit ein und derselben Maschine besteht insbesondere die Möglichkeit, die während der Bearbeitung der Verschleißplatten realisierte Position der Schleifmaschine als Referenzposition für die spätere Bearbeitung der Messer zu verwenden. Die während der Bearbeitung der Verschleißplatten eingestellte Position der Schleifmaschine bzw. Relativposition der Schleifmaschine zu dem Messerring spiegelt exakt den Zustand der Verschleißplatten nach der Schleifbearbeitung wieder, so dass anschließend unter Berücksichtigung dieser Referenzposition exakt die Position der Schleifmaschine für die Schleifbearbeitung der Messer eingestellt werden kann. Da dann zum Schleifen der Messer die Position der Schleifmaschine nicht mehr verändert werden muss, sondern lediglich der Messerring gedreht wird, ist die Geometrie letztlich durch die Schleifmaschine exakt vorgegeben, und zwar unter Berücksichtigung der Referenzposition, die im Zuge der Schleifbearbeitung der Verschleißplatten eingestellt wurde.
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Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zum Schleifen der Messer und/oder Verschleißplatten eines Messerringzerspaners, mit
- – einer Schleifvorrichtung und
- – einem Drehtisch, auf welchem der Messerring derart befestigbar ist, dass der Messerring während der Schleifbearbeitung relativ zu der Schleifvorrichtung drehbar ist,
wobei die Schleifvorrichtung als Bandschleifvorrichtung ausgebildet ist und
wobei die Schleifvorrichtung relativ zu dem Drehtisch in axialer und radialer Richtung und/oder der Drehtisch relativ zu der Schleifmaschine in axialer und radialer Richtung, jeweils bezogen auf die Achse des auf dem Drehtisch befestigten Messerrings, verfahrbar ist/sind.
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Bevorzugt wird diese Vorrichtung zum Schleifen von Messern und/oder Verschleißplatten auf die eingangs beschriebene Art und Weise verwendet. Die beanspruchte Vorrichtung eignet sich jedoch auch für eine Schleifbearbeitung anderer Art und insbesondere auch für eine Schleifbearbeitung lediglich der Verschleißplatten oder lediglich der Messer. Bevorzugt wird jedoch in der beschriebenen Weise gearbeitet. Im Vordergrund steht folglich einerseits die Schleifbearbeitung der Verschleißplatten bei fest eingestellter Schleifmaschinenposition durch "langsames" Drehen des Messerrings auf dem Drehtisch bzw. mit dem Drehtisch und das anschließende Schleifen der Messer bei ebenfalls fest vorgegebener Position der Schleifmaschine, ebenfalls unter langsamer Drehung des Messerrings. Bevorzugt ist der Messerring ortsfest aber drehbar auf dem Drehtisch bzw. mit dem Drehtisch positioniert, während die Schleifmaschine in unterschiedlichen Positionen anstellbar ist. Die Schleifmaschine ist folglich bei liegendem Messerring einerseits in axialer Richtung bewegbar und folglich anhebbar und absenkbar und andererseits in radialer Richtung des Messerrings verschiebbar. Grundsätzlich besteht aber auch die Möglichkeit, dass der Messerring relativ zu der Schleifmaschine verschoben wird.
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Konstruktiv lässt sich die Erfindung besonders vorteilhaft dadurch realisieren, dass ein Maschinengestell vorgesehen ist, an dem in radialer Richtung – bezogen auf den Drehtisch bzw. den Messerring – ein Trägerschlitten verfahrbar ist. Ferner ist vorzugsweise eine an dem Trägerschlitten in axialer bzw. achsparalleler Richtung verfahrbare Haltevorrichtung vorgesehen, an welcher wiederum die Schleifvorrichtung befestigt ist. Der Drehtisch ist vorzugsweise mit einem Drehantrieb versehen. Ferner sind außerdem vorzugsweise zumindest ein Hubantrieb für das Anheben und Absenken der Schleifvorrichtung bzw. der Haltevorrichtung vorgesehen. Die Schleifvorrichtung ist im Übrigen als Bandschleifvorrichtung mit einem Schleifantrieb ausgerüstet. Schließlich ist besonders bevorzugt auch ein Vorschubantrieb vorgesehen, mit dem die Relativposition zwischen Schleifmaschine und Messerring bzw. Drehtisch einstellbar ist. Dieser Vorschubantrieb ist in bevorzugter Ausführungsform dem Trägerschlitten zugeordnet, d. h. er verschiebt den Trägerschlitten relativ zu dem Maschinengestell. Insgesamt lassen sich durch diesen Aufbau in konstruktiv einfacher Weise die Messer und die Verschleißplatten des Messerrings mit hervorragenden Ergebnissen bearbeiten, wobei insbesondere ohne aufwendige Maßnahmen ein exakter Messervorstand bezogen auf die Verschleißschuhe bzw. deren Innenflächen eingestellt werden kann.
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Um in automatisierter Weise arbeiten zu können, schlägt die Erfindung nach einem weiteren Vorschlag vor, dass eine Schraubvorrichtung zum Lösen und Fixieren der Klemmung der Messer des Messerrings vorgesehen ist. Außerdem kann zumindest eine Messvorrichtung zur Bestimmung oder Überwachung der Messerposition oder des Messervorstandes vorgesehen sein, wobei diese Messvorrichtungen vorzugsweise als berührungslose Messvorrichtungen, z. B. optische Messvorrichtungen ausgestaltet sein können. Diese können als Laser-Messvorrichtungen oder auch als optische Messvorrichtungen mit Kamera ausgebildet sein. Ferner kann eine Positioniervorrichtung zur Positionierung der Messer vorgesehen sein. So lässt sich insbesondere nach Lösen der Klemmung mit Hilfe der Positioniervorrichtung das Messer in die gewünschte Position vorschieben oder zurückziehen. Das Zurückziehen der Messer erfolgt vorzugsweise bei aufgehobener Klemmung und in der beschriebenen Weise werden die Messer nach dem Schleifen der Verschleißschuhe vorzugsweise "leichter" Klemmung vorgeschoben. Durch Kombination der verschiedenen Vorrichtungen (Schraubvorrichtung, Messvorrichtung und/oder Positioniervorrichtung) kann ein automatisierter Betrieb realisiert werden. Dazu kann es zweckmäßig sein, die Steuerung mit der Steuerung der beschriebenen Antriebe (Drehantrieb, Hubantrieb, Vorschubantrieb und/oder Schleifantrieb) zu koppeln bzw. eine einheitliche Steuervorrichtung vorzusehen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
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1 einen Messerringzerspaner in einer perspektivischen Darstellung,
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2 ausschnittsweise einen aus dem Messerringzerspaner ausgebauten Messerring,
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3 eine Vorrichtung zum Schleifen der Verschleißplatten und Messer in einer perspektivischen Darstellung,
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4 den Gegenstand nach 3 in einer Seitenansicht mit angedeutetem Messerring.
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In 1 ist eine Zerspanungsmaschine in der Ausführungsform als Messerringzerspaner für die Zerspanung bzw. Zerkleinerung von Holz, insbesondere für die Herstellung von Holzspänen o. dgl. Material dargestellt. In einem Gehäuse 1 sind einerseits ein rotierender (äußerer) Messerring 2 und andererseits ein innerhalb des Messerrings rotierendes Schlägerrad 3 angeordnet. Sowohl der Messerring 2 als auch das Schlägerrad 3 sind über geeignete Wellen angetrieben. Einzelheiten sind nicht dargestellt. In der Regel rotieren Messerring 2 einerseits und Schlägerrad 3 andererseits gegenläufig. 1 zeigt den Messerringzerspaner mit frontseitig geöffnetem Gehäuse, so dass insbesondere der Messerring 2 und das Schlägerrad 3 im Innern erkennbar sind. Das Holz wird als Schüttgut, z. B. in Form von Hackschnitzeln zugeführt. Es gelangt über eine obere Zuführrinne 4 und entsprechende frontseitige Umlenkung 5 in das Innere des Messerringzerspaners und folglich in den innerhalb des Schlägerrades 3 gebildeten Innenraum. In 2 ist ausschnittsweise der Messerring 2 im ausgebauten Zustand im Bereich einer Bearbeitungsvorrichtung dargestellt. Er weist zwei in axialem Abstand zueinander angeordnete Ringscheiben 2a auf, zwischen denen eine Vielzahl von Messerträgern 2b befestigt sind. Es ist erkennbar, dass jeder Messerträger 2b einerseits mit einem Messer 6 und andererseits mit einer Verschleißplatte 7 ausgerüstet ist, wobei die Verschleißplatten auch als Verschleißschuhe 7 bezeichnet werden. Die Verschleißplatten 7 sind auf der Innenseite des Messerrings 2 in tangentialer Ausrichtung befestigt. Sie bilden mit ihren Innenflächen 8 die Innenfläche des Messerrings 2. Die Messer 6 sind unter einem vorgegebenen Winkel α relativ zu den Verschleißplatten 7 angeordnet. Die Messer stehen dabei jeweils zwischen zwei benachbarten Verschleißplatten 7 mit einem vorgegebenen Messervorstand über die Innenfläche 8 der Verschleißplatte 7 vor. Messervorstand meint hier den für den Betrieb eingestellten Messervorstand. Die Messer 6 sind dabei an Messerhaltern 9 austauschbar befestigt und zwar durch lösbare Klemmung. Dazu sind Klemmschrauben 10 vorgesehen, mit denen die Messer 6 an den Messerhaltern festgeklemmt werden. Die Messerhalter 9 können sich z. B. aus Halteplatte und Klemmplatte zusammensetzen.
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Insbesondere die Messer 6 des Messerrings 2, aber auch die Verschleißplatten 7 müssen in regelmäßigen Abständen nachgeschärft bzw. nachgeschliffen werden. Dazu wird der Messerring 2 aus dem Messerringzerspaner gemäß 1 ausgebaut und in die in den 2 bis 4 dargestellte Bearbeitungsvorrichtung 11 eingebracht. Kern dieser Bearbeitungsvorrichtung 11 sind einerseits eine Schleifvorrichtung 12 und andererseits ein Drehtisch 13, auf welchem der ausgebaute Messerring 2 befestigt wird, und zwar so, dass der Messerring 2 mit bzw. auf dem Drehtisch 13 drehbar ist. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Tatsache, dass die Schleifvorrichtung 12 relativ zu dem Drehtisch 13 bzw. dem darauf befestigten Messerring 2 in axialer und radialer Richtung verfahrbar ist, und zwar bezogen auf die Achse A des Messerrings. Nachdem der Messerring 2 auf dem Drehtisch 13 positioniert ist, kann die Schleifvorrichtung 12 in axialer Richtung Y abgesenkt werden, so dass sie in den Messerring 2 eintaucht. Die Schleifbearbeitung von Verschleißplatten 7 und Messern 6 erfolgt bei laufender Schleifvorrichtung 12 durch langsames Drehen des Messerrings 2 um die Schleifvorrichtung 12 herum. Durch Positionierung der Schleifvorrichtung 12 relativ zu dem Messerring 2 in radialer Richtung X lässt sich die Schleifbearbeitung steuern.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist dies konstruktiv dadurch realisiert, dass an einem Maschinengestell 14 ein Trägerschlitten 15 angeordnet ist, wobei der Trägerschlitten 15 relativ zu dem Maschinengestell in radialer Richtung X (bezogen auf die Achse A) verfahrbar und folglich positionierbar ist. Im Ausführungsbeispiel sind dazu (horizontal orientierte) Linearführungen 16 vorgesehen. An dem Trägerschlitten 15 ist eine Haltevorrichtung 17 befestigt, und zwar derart, dass die Haltevorrichtung 17 in axialer Richtung Y an dem Trägerschlitten 15 verfahrbar ist. Das bedeutet, dass die Haltevorrichtung 17, an der wiederum die Schleifvorrichtung 12 befestigt ist, heb- und senkbar ist. Dazu sind zwischen Trägerschlitten 15 und Haltevorrichtung 17 vertikal orientierte Linearführungen 18 vorgesehen. Für den Drehtisch 13 ist ein lediglich angedeuteter Drehantrieb 19 vorgesehen. Die Schleifvorrichtung 12 weist für den Antrieb des Schleifbandes 20 einen Schleifantrieb 21 auf. Die Schleifvorrichtung 12 bzw. deren Haltevorrichtung 17 ist an dem Trägerschlitten 15 mittels eines Hubantriebes 22 heb- und senkbar. Außerdem kann ein lediglich angedeuteter Vorschubantrieb 23 vorgesehen sein, mit dem die Schleifvorrichtung 12 bzw. der Trägerschlitten 15 in radialer Richtung X verfahrbar ist.
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Mit Hilfe der dargestellten Bearbeitungsvorrichtung 11 erfolgt die Bearbeitung des Messerrings 2 vorzugsweise wie folgt:
Nachdem der Messerring 2 auf dem Drehtisch 13 positioniert wurde, taucht die Schleifvorrichtung 12 in das Innere des Messerrings 1. Dazu kann einerseits der Trägerschlitten 15 vorgefahren und andererseits die Haltevorrichtung 17 abgesenkt werden.
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Im Rahmen der Erfindung erfolgt dann in einem ersten Schritt eine Bearbeitung der Verschleißplatten 7. Dazu wird zunächst die Klemmung der Messer 6 gelöst, und zwar mit einer lediglich angedeuteten Schraubvorrichtung 24. Anschließend wird das Messer 6 hinter die Innenfläche 8 der Verschleißplatte 7 in eine Wartestellung zurückgeschoben, z. B. mit einer lediglich angedeuteten Positioniervorrichtung 25. Vorzugsweise wird dieses zunächst bei allen Messern des Messerrings durchgeführt. Sofern die Schleifvorrichtung nicht bereits zuvor in das Innere des Messerrings eingebracht wurde, wird die Schleifvorrichtung nun abgesenkt, so dass die Verschleißplatten geschliffen werden können. Dazu wird die Schleifvorrichtung 12 in radialer Richtung X in eine erste Schleifposition gebracht, welche der Schleifbearbeitung der Verschleißplatten 7 zugeordnet ist. Der Messerring 2 wird nun langsam gedreht, ohne dass die Position der Schleifvorrichtung 12 geändert werden muss, so dass nach und nach sämtliche Verschleißplatten angeschliffen werden. Diese Position der Schleifvorrichtung entlang der radialen Richtung X dient auch als Referenzposition für die spätere Messerbearbeitung.
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Nach der Schleifbearbeitung der Verschleißplatten werden nun nach und nach alle Messer 6 vorgeschoben, so dass sie um ein vorgegebenes Mindestmaß über die Innenflächen 8 der Verschleißplatten 7 vorstehen. Dabei handelt es sich um die Schleifstellung. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, die Messer nach dem Zurückschieben und folglich während der Bearbeitung der Verschleißplatten mit hoher Klemmung zu fixieren, wobei dann die Klemmung wieder gelöst werden muss, um die Messer 6 in der beschriebenen Weise vorzuschieben. Bevorzugt werden die Messer 6 nach dem Zurückschieben lediglich mit einer (leichten) Montageklemmung festgeklemmt, wobei diese Montageklemmung geringer als die Arbeitsklemmung während des Betriebs des Messerrings ist. Dieses hat den Vorteil, dass nach der Schleifbearbeitung der Verschleißplatten die Messer 6 in der beschriebenen Weise vorgeschoben werden können, ohne dass nochmals eine Klemmung gelöst werden muss. Denn das Vorschieben der Messer kann bei verbleibender Montageklemmung erfolgen. Jedenfalls werden die Messer 6 um ein Mindestmaß vorgeschoben, welches größer als der später durch die Schleifbearbeitung zu erzielende Messervorstand ist. In dieser Position werden die Messer 6 mit der gewünschten Arbeitsklemmung, die auch für den späteren Betrieb ausreicht, festgeklemmt. Sobald dieses für alle Messer 6 realisiert wurde, werden die Messer 6 geschliffen. Dazu wird die Schleifvorrichtung wiederum in radialer Richtung X in der gewünschten Weise positioniert und dann zum Schleifen der Messerringe 2 gedreht. Die Positionierung der Schleifvorrichtung 12 kann unter Berücksichtigung der zuvor realisierten Referenzposition und unter Berücksichtigung des gewünschten Messervorstandes eingestellt werden. Anschließend steht der Messerring ohne weitere Bearbeitung für den Einbau zur Verfügung. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der realisierte Messervorstand über die Messvorrichtung 26 überprüft wird. Diese berührungslose Messvorrichtung 26 ist in den Figuren lediglich angedeutet. Im Übrigen ist auch die Positioniervorrichtung 25 für das Messer lediglich angedeutet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4316514 C2 [0003]
- EP 0626234 B1 [0003]
- EP 0835721 B1 [0004]