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Hintergrund der Erfindung
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Positionssignale von Satellitennavigationssystemen werden bei vielen Anwendungen benutzt, um eine Position zu bestimmen. Das meist benutzte Satellitennavigationssystem ist GPS (Global Positioning System), welches von den Vereinigten Staaten von Amerika eingerichtet wurde und betrieben wird. Andere Satellitennavigationssysteme umfassen GLONASS, ein von Russland bereitgestelltes Satellitennavigationssystem, Galileo, das derzeit von der EU und der ESA (European Space Agency) aufgebaute Satellitennavigationssystem, oder Compass, ein chinesisches in Entwicklung befindliches Navigationssystem.
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Insbesondere werden solche Positionssysteme zunehmend von mobilen elektronischen Geräten wie Mobiltelefonen oder digitalen Kameras benutzt, um die Position des Geräts zu bestimmen.
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Positionssysteme, welche auf Satellitennavigationspositionssignalen beruhen, können jedoch nur eine eingeschränkte Verfügbarkeit in urbanen und in Innenräumen befindlichen Umgebungen bieten, was an Dämpfung, Abschaltung und sogenannten Multipath-Fading-Effekten in urbanen Schluchten und in Räumen liegt. Dies liegt zumindest teilweise an dem Frequenzbereich, welcher von derartigen Systemen benutzt wird und welcher relativ effektiv durch Wände, Gebäude und dergleichen gedämpft wird.
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Eine allgemeine Alternative zu satellitenbasierter Navigation und Positionsbestimmung ist eine landbasierte Navigation und Positionsbestimmung. Beispielsweise beruhten vor der Implementierung von GPS Positionsempfänger für die Schifffahrt häufig auf LORAN (Long Range Navigation). LORAN ist ein weltweites erdgebundenes Navigationssystem, welches Funkfrequenzübertragungen mit vergleichsweise niedriger Frequenz benutzt. In gewisser Weise ähnlich zu GPS benutzt es eine Vielzahl von Sendern, um die Position und Geschwindigkeit eines Benutzers über eine Trilateration zu bestimmen. Die verbreitetste LORAN-Variante ist LORAN-C, bei welcher kurze Pulse bei einer Frequenz von näherungsweise 100 kHz in bestimmten Intervallen gesendet werden. LORAN-C-Senderstationen sind üblicherweise erdgebunden und mit ungefähr 411 m hohen Antennen ausgerüstet, welche Sendeleistungen bis zu 4 MW aufweisen. Viele Nationen sind Nutzer des Systems, unter anderem europäische Nationen, die USA, Kanada, Japan, China, Indien und verschiedene Länder des Mittleren Ostens. Russland benutzt ein fast identisches System in dem gleichen Frequenzbereich, welches CHAYKA genannt wird, welches mit LORAN-C kompatibel ist, da es ebenso kurze 100 kHz Pulse sendet.
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Verschiedene Verbesserungen wie E-LORAN (Enhanced LORAN, d. h. verbessertes LORAN) ermöglichen eine Genauigkeit von bis zu 8 m, was ein derartiges System zu einem möglichen Ersatz für GPS in Umgebungen macht, in denen das Empfangen von GPS oder anderen Satellitennavigationspositionssignalen schwierig ist.
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Auf der anderen Seite ist das zusätzliche Integrieren eines separaten Empfängers für derartige LORAN-Signale in mobilen elektronischen Geräten oder anderen Geräten gegebenenfalls unerwünscht, da zusätzliche Komponenten, Chipfläche, Antennen und dergleichen benötigt werden könnten.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Möglichkeiten bereitzustellen, ein Empfangen und Auswerten derartiger Positionssignale mit möglichst geringem Aufwand zu ermöglichen.
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Zusammenfassung
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Diesbezüglich werden eine Vorrichtung nach Anspruch 1, eine Vorrichtung nach Anspruch 12 und ein Verfahren nach Anspruch 20 bereitgestellt. Die Unteransprüche definieren weitere Ausführungsbeispiele.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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1 zeigt ein Blockdiagramm einer Vorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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2A zeigt ein Diagramm eines Frontends gemäß einem Ausführungsbeispiel in einer ersten Betriebsart.
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2B zeigt das Frontend der 2A in einer zweiten Betriebsart.
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3 zeigt ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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Im Folgenden werden einige Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung detailliert beschrieben. Es ist zu bemerken, dass die folgende Beschreibung nur zum Zweck der Veranschaulichung dienen soll und nicht als einschränkend auszulegen ist. Der Bereich der Erfindung ist nicht als durch die im Folgenden unter Bezugnahme auf die Figuren beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt auszulegen.
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Es ist zudem zu bemerken, dass in der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen jede direkte Verbindung oder Kopplung zwischen funktionellen Blöcken, Einrichtungen, Komponenten, Schaltungen oder anderen physikalischen oder funktionellen Einheiten, welche in den Figuren dargestellt oder im Folgenden beschrieben sind, auch durch eine indirekte Verbindung oder Kopplung implementiert werden könnte, d. h. eine Verbindung oder Kopplung mit ein oder mehreren dazwischen liegenden Elementen. Weiter ist zu bemerken, dass in den Figuren dargestellte funktionelle Blöcke oder Einheiten in manchen Ausführungsbeispielen als getrennte Schaltungen implementiert sein können, aber auch ganz oder teilweise bei anderen Ausführungsbeispielen in einer gemeinsamen Schaltung implementiert sein können. Beispielsweise können mehrere dargestellte funktionelle Blöcke in einem einzigen „System an Chip” (SoC) oder „System in Package” (SiP) implementiert sein.
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Es ist weiter zu bemerken, dass die Figuren zur Veranschaulichung mancher Aspekte von Ausführungsbeispielen der Erfindung gedacht sind und daher nur als schematisch anzusehen sind. Insbesondere sind in den Figuren dargestellte Elemente nicht notwendigerweise maßstabsgetreu zueinander, und die räumliche Anordnung von verschiedenen Elementen in den Figuren wurde gewählt, ein klares Verständnis des jeweiligen Ausführungsbeispiels zu geben, und ist nicht dahingehend auszulegen, dass sie notwendigerweise eine tatsächliche relative räumliche Anordnung der verschiedenen Komponenten in Implementierungen der Erfindung zeigt. Auf der anderen Seite kann bei manchen Ausführungsbeispielen ein einziger funktioneller Block durch eine Vielzahl getrennter Schaltungen implementiert sein.
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Die Merkmale der verschiedenen beschriebenen Ausführungsbeispiele können miteinander kombiniert werden, sofern nichts anderes angegeben ist. Auf der anderen Seite ist eine Beschreibung eines Ausführungsbeispiels mit einer Vielzahl von Merkmalen nicht dahingehend auszulegen, dass alle diese Merkmale zur Ausführung der Erfindung notwendig sind, da andere Ausführungsbeispiele weniger Merkmale und/oder alternative Merkmale aufweisen können.
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Manche der folgenden Ausführungsbeispiele beziehen sich auf das Empfangen von Positionssignalen. Positionssignale sind dabei jede Art von Signalen, welche es einem Gerät, das die Signale empfängt, ermöglichen, seine Position zu bestimmen. Die Genauigkeit dieser Bestimmung kann von der Art der benutzten Positionssignale abhängen.
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Positionssignale können beispielsweise satellitenbasierte Positionssignale oder landbasierte Positionssignale sein. Satellitenbasierte Positionssignale, im Folgenden auch als Satellitenpositionssignale bezeichnet, werden von Satelliten gesendet und umfassen beispielsweise GPS-Signale, Galileo-Signale, GLONASS-Signale oder Compass-Signale. Landbasierte Positionssignale werden von Sendern auf oder nahe der Erdoberfläche gesendet und umfassen z. B. LORAN-, LORAN-C-, EUROFIX-, CHAYKA- oder E-LORAN-Signale.
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Bei manchen Ausführungsbeispielen umfasst eine Vorrichtung ein Satellitenpositionssignalempfängerfrontend und einen mit diesem Satellitenpositionsempfängerfrontend gekoppelten Satellitenempfängerdigitalabschnitt. Die Vorrichtung kann zudem ein weiteres Drahtlossignalempfängerfrontend umfassen. Das weitere Drahtlossignalempfängerfrontend kann in einer ersten Betriebsart betrieben werden, um Nicht-Positionssignale zu empfangen, beispielsweise FM-Radiosignale, Bluetooth-Signale, WLAN-Signale, GSM-Signale oder UMTS-Signale oder auch andere Kommunikationssignale, oder in einer zweiten Betriebsart, in der das weitere Drahtlossignalempfängerfrontend eingerichtet ist, landbasierte Positionssignale zu empfangen. In der ersten Betriebsart kann das weitere Drahtlossignalempfängerfrontend mit einem Drahtlosdigitalabschnitt gekoppelt sein, während in der zweiten Betriebsart das weitere Drahtlossignalempfängerfrontend mit dem Satellitenempfängerdigitalabschnitt gekoppelt ist. Der Satellitenempfängerdigitalabschnitt kann einen Codegenerator umfassen, um landbasierte Positionssignale zu detektieren und/oder auszuwerten.
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In anderen Worten wird bei einem derartigen Ausführungsbeispiel ein einziges Frontend, nämlich das weitere Drahtlossignalempfängerfrontend, sowohl zum Empfangen von drahtlosen Nicht-Positionssignalen für andere Anwendungen als auch zum Empfangen von landbasierten Positionssignalen benutzt. Daher ist bei einem derartigen Ausführungsbeispiel nur wenig zusätzliche Schaltung nötig, um landbasierte Positionssignale zu empfangen.
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Ein Beispiel für ein derartiges Ausführungsbeispiel wird nun unter Bezugnahme auf 1 beschrieben. Bei dem Ausführungsbeispiel der 1 wird GPS als Beispiel für ein Satellitennavigationssystem benutzt, und FM (frequenzmodulierte) Radiosignale, beispielsweise UKW-Signale, werden als Beispiel für drahtlose Nicht-Positionssignale benutzt.
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Eine in 1 dargestellte Vorrichtung umfasst eine Antenne 10 zum Empfangen von FM-Radiosignalen. Eine derartige Antenne kann beispielsweise durch Drähte eines Kopfhörers oder eines Headsets eines mobilen elektronischen Geräts wie eines Mobiltelefons gebildet werden. Die Antenne 10 ist mit einem FM-Frontend 11 gekoppelt, welches eine analoge Verarbeitung von über die Antenne 10 empfangenen Signalen durchführt. Die analoge Verarbeitung kann beispielsweise eine Verstärkung, eine Herunterkonvertierung der Frequenz durch Mischen, eine Filterung und/oder eine Analog/Digital-Wandlung umfassen.
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Ein Ausgang des FM-Frontends 11 ist mit einem Multiplexer 12 gekoppelt. Wenn die Vorrichtung der 1 und insbesondere das FM-Frontend 11 in einer ersten Betriebsart zum Empfangen von FM-Signalen sind, beispielsweise um einen Radiosender anzuhören, gibt der Multiplexer 12 ein von dem FM-Frontend 11 ausgegebenes Signal an einen FM-Digitalabschnitt 13 weiter, welcher die Signale weiterverarbeitet und sie als digitales Signal fmout ausgibt. Zudem umfasst die Vorrichtung der 1 eine GPS-Antenne 14 zum Empfangen von GPS-Signalen und ein mit der GPS-Antenne 14 gekoppeltes GPS-Frontend 15. Das GPS-Frontend 15 umfasst analoge Schaltkreise zum Verarbeiten von von der GPS-Antenne 14 empfangenen Signalen, beispielsweise einen Verstärker zum Verstärken der Signale, einen Filter zum Filtern der Signale und/oder einen Analog/Digital-Wandler. Es kann jede herkömmliche GPS-Frontendschaltung benutzt werden.
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Ein Ausgang des GPS-Frontends 15 ist mit einem Eingang eines Multiplexers 16 gekoppelt. Wenn GPS-Positionssignale empfangen werden, koppelt der Multiplexer 16 den Ausgang des GPS-Frontends 15 mit einem GPS-Digitalabschnitt 17, welcher die empfangenen Signale digital verarbeitet, beispielsweise eine Entspreizoperation ausführt (engl. Despreading), um die in dem GPS-Signal enthaltene Information wiederzugewinnen. In dieser Hinsicht kann der GPS-Digitalabschnitt 17 wie jeder herkömmliche GPS-Empfängerdigitalabschnitt arbeiten. Das Ergebnis wird als ein Digitalsignal posout ausgegeben.
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In einer zweiten Betriebsart, welche beispielsweise durch eine Steuerung 18 aktiviert werden kann, wenn ein Benutzer der Vorrichtung seine oder ihre Position bestimmen will und die über die GPS-Antenne 14 empfangenen GPS-Signale beispielsweise nicht ausreichend sind, um die Position zu bestimmen (beispielsweise in geschlossenen Räumen, wenn die Dämpfung so groß ist, dass praktisch keine Signale empfangen werden), ist die Vorrichtung der 1 eingerichtet, landbasierte Positionssignale zu empfangen und zu verarbeiten. In der zweiten Betriebsart ist das FM-Frontend 11 eingerichtet, beispielsweise basierend auf einem von der Steuerung 18 empfangenen Steuersignal, über die Antenne 10 empfangene landbasierte Positionssignale zu verarbeiten und die verarbeiteten Signale an den Multiplexer 12 auszugeben. In der zweiten Betriebsart ist der Multiplexer 12 eingestellt, die von dem FM-Frontend 11 empfangenen Signale an den Multiplexer 16 auszugeben. Der Multiplexer 16 ist in der zweiten Betriebsart wiederum eingestellt, die von dem Multiplexer 12 empfangenen Signale an den GPS-Digitalabschnitt 17 weiterzuleiten. Der GPS-Digitalabschnitt 17 verarbeitet dann in der zweiten Betriebsart die landbasierten Positionssignale, beispielsweise decodiert sie. Hierfür kann ein Codegenerator 19 in dem GPS-Digitalabschnitt 17 bereitgestellt sein, welcher Codes bereitstellt, um die landbasierten Positionssignale zu decodieren, beispielsweise zu entspreizen. Die landbasierten Positionssignale können beispielsweise LORAN-Signale oder ähnliche Signale sein.
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Beispielsweise kann der Codegenerator 19 in diesem Fall Codes erzeugen, welche eine Codelänge von 200–300 ms aufweisen. Dementsprechend kann eine Integrationsdauer, welche in dem GPS-Digitalabschnitt 17 in der zweiten Betriebsart zum entspreizen verwendet wird, dann modifiziert werden, um 200–300 ms zu betragen, um mit der Codedauer des Codegenerators 19 zusammenzupassen. Codegenerator 19 kann insbesondere ein zusätzlicher Codegenerator zusätzlich zu einem herkömmlicherweise in GPS-Digitalabschnitten zum Entspreizen von GPS-Signalen verwendeten Codegenerator sein.
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Wenn landbasierte Positionssignale empfangen werden, wird die Identifizierung der verschiedenen Sender durch Messung von Verzögerungen zwischen detektierten Pulsen vorgenommen. Eine Timingbeziehung zwischen den verschiedenen empfangenen Sendern wird dann in einer ähnlichen Weise für eine Trilateration wie bei satellitenbasierter Navigation benutzt, und dieselben Verarbeitungseinheiten können benutzt werden. insbesondere sind landbasierte Sender wie LORAN-C, EUROFIX, CHAYKA oder E-LORAN mit Atomuhren ähnlich wie bei Satellitennavigationssystemen ausgerüstet, so dass ein ähnlich synchronisierter Übergang auftritt und die Zeitverzögerung des Empfangs ein Maß für die Zeitdifferenz des Eintreffens ist, welche für die Trilateration benutzt wird.
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Als nächstes wird ein Beispiel für eine Implementierung eines Frontends gemäß einem Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die 2A und 2B erläutert, welches zwischen einer ersten Betriebsart und einer zweiten Betriebsart umschaltbar ist. Das in den 2A und 2B dargestellte Frontend kann beispielsweise in dem Ausführungsbeispiel der 1 als FM-Frontend 11 benutzt werden, kann jedoch auch in anderen Umgebungen benutzt werden. 2A zeigt das in einer ersten Betriebsart arbeitende Frontend, beispielsweise einer Betriebsart zum Empfangen von FM-Radiosignalen, und 2B zeigt das in einer zweiten Betriebsart arbeitende Frontend, beispielsweise zum Empfangen von landbasierten Positionssignalen wie LORAN-Signalen. Als erstes wird das in der ersten Betriebsart arbeitende Frontend wie in 2A dargestellt beschrieben.
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Das Frontend der 2A empfängt über eine Antenne 20 empfangene Signale, beispielsweise FM-Radiosignale, an einem Verstärker 21 mit geringem Rauschen (LNA, vom Englischen „Low Noise Amplifier”). Die Frequenz des empfangenen Signals wird dann beispielsweise durch Mischer 22, 23 auf eine Basisbandfrequenz herunterkonvertiert. Insbesondere ist ein Ausgang des Verstärkers 21 mit geringem Rauschen mit einem ersten Eingang des Mischers 22 und mit einem ersten Eingang des Mischers 23 verbunden. Ein zweiter Eingang des Mischers 22 und ein zweiter Eingang des Mischers 23 sind mit einem Lokaloszillator 24 verbunden. Wie schematisch in 2A dargestellt ist, ist das von dem Lokaloszillator 24 dem Mischer 23 zugeführte Signal verglichen mit dem dem Mischer 22 zugeführten Signal um 90° phasenverschoben, um zwei orthogonale Komponenten zu erzeugen, welche üblicherweise als I-Komponente und U-Komponente bezeichnet werden.
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Die von den Mischern 22, 23 ausgegebenen Signale werden einem komplexen einstellbaren Bandpassfilter 25 zugeführt, um ein gefiltertes Signal zu erzeugen, welches dann einem Analog/Digital-Wandler 26 zugeführt wird. Durch das Mischen mit dem Lokaloszillatorsignal und dem nachfolgenden Filtern wird das von dem Verstärker 21 mit niedrigem Rauschen ausgegebene Signal auf eine niedrigere Frequenz, beispielsweise eine Basisbandfrequenz, herunterkonvertiert. Der Analog/Digital-Wandler 26 kann ein Analog/Digital-Wandler (A/D-Wandler) mit hoher Bandbreite und/oder hohem Dynamikbereich sein und kann beispielsweise als Sigma-Delta(ΣΔ)-Analog/Digital-Wandler implementiert sein. Eine digitale Ausgabe von dem Analog/Digital-Wandler 26 wird dann einer digitalen Verarbeitungsschaltung, beispielsweise dem FM-Digitalabschnitt der 1, zugeführt. In dieser Betriebsart entspricht das in 2A dargestellte Frontend im Wesentlichen einem herkömmlichen FM-Frontend.
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In 2B ist das Frontend dargestellt, wenn es in einer zweiten Betriebsart arbeitet, um landbasierte Positionssignale, beispielsweise LORAN-Signale, zu empfangen. Derartige LORAN-Signale weisen eine Frequenz unterhalb der typischen Frequenzen von FM-Radiosignalen auf, beispielsweise 100 kHz verglichen mit etwa 70–110 MHz für FM-Radiosignale.
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Wiederum werden die Signale über die Antenne 20 empfangen und dem Verstärker 21 mit niedrigem Rauschen zugeführt. Um in der Lage zu sein, die LORAN-Signale zu verstärken, muss die untere Eckfrequenz des Verstärkers 21 mit niedrigem Rauschen entsprechend gewählt werden. Beispielsweise kann der Frequenzbereich nach unten auf einen gewünschten Bereich vergrößert werden, indem eine geeignete externe Kapazität statt einer internen Kapazität verwendet wird, wenn die untere Eckfrequenz von einer entsprechenden AC-Kopplung abhängt.
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Weiterhin wird in der zweiten Betriebsart dem Mischer 22 ein konstantes Signal mit einem Wert 1 zugeführt, und ein konstantes Signal mit einem Wert 0 wird dem Mischer 23 zugeführt. In anderen Worten wird der Mischer 22 im Wesentlichen auf eine Überbrückungsbetriebsart umgestellt, da ein Mischen mit einer konstanten 1 das Signal unverändert lässt. Der Mischen 23 wird effektiv deaktiviert, da Mischen mit einer 0 ein Ausgangssignal von 0 ergibt.
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Das komplexe Bandpassfilter 25 wird dann eingestellt, als Tiefpassfilter 25A, 25B zu arbeiten (wobei 25B nicht implementiert werden muss, da es effektiv nicht benutzt wird). Dieses Schalten in eine Tiefpassfilterbetriebsart kann beispielsweise erreicht werden, indem ein Widerstand oder eine Schaltungskondensator/Widerstandsanordnung des komplexen Bandpassfilters 25 herausgeschaltet wird. Zudem kann, wenn in dem Bandpassfilter 25 eine Struktur mit Spulen vorhanden ist, um eine Bandpasscharakteristik zu erzeugen, diese Struktur mit Spulen in der zweiten Betriebsart deaktiviert oder überbrückt werden, um landbasierte Positionssignale zu empfangen. Das von dem Tiefpassfilter 25A ausgegebene Signal wird dann durch den Analog/Digital-Wandler 26 digitalisiert und an einen digitalen Abschnitt weitergeleitet, beispielsweise den GPS-Digitalabschnitt der 1. Daher können in dem dargestellten Ausführungsbeispiel bestehende Filter und PGA/AGC-Schaltungen (Verstärker mit programmierbarer Verstärkung, vom Englischen Programmable Gain Amplifier, bzw. automatische Verstärkungssteuerung, vom Englischen Automatic Gain Control) wie der Verstärker 21 mit niedrigem Rauschen und das Filter 25 ebenso wie der Analog/Digital-Wandler 26 sowohl zum Empfangen von FM-Signalen als auch zum Empfangen von landbasierten Positionssignalen benutzt werden.
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Es ist zu bemerken, dass die oben beschriebenen Modifikationen zum Umschalten zwischen der ersten Betriebsart und der zweiten Betriebsart des in den 2A, 2B gezeigten FM-Frontends lediglich ein Beispiel sind, und in Abhängigkeit von der in einer bestimmten Implementierung benutzten Schaltung können andere Modifizierungen zusätzlich oder alternativ durchgeführt werden, oder einige der beschriebenen Modifikationen können weggelassen werden. Beispielsweise kann statt dem Modifizieren des komplexen Bandpassfilters 25, um als Tiefpassfilter 25A, 25B zu arbeiten, ein paralleler zusätzlicher Filterpfad benutzt werden. Zudem können, während die gleiche Antenne in den 2A und 2B benutzt wird, beispielsweise eine Antenne, welche durch einen Draht eines Kopfhörers eines mobilen Geräts gebildet wird, bei anderen Ausführungsbeispielen separate Antennen benutzt werden. Beispielsweise kann eine separate spezifische Ferritantenne benutzt werden, um landbasierte Positionssignale wie LORAN-Signale zu empfangen.
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Falls statt des Bandpassfilters 25 Tiefpassfilter bereitgestellt sind, kann es sein, dass bei manchen Ausführungsbeispielen keine Modifizierung nötig ist.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der 2 ähnelt die Ausgabe des Analog/Digital-Wandlers 26 einer direkten RF(Funkfrequenz)-Abtastung des landbasierten Positionssignals. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist dies wegen der vergleichsweise niedrigen Signalfrequenz von etwa 100 kHz derartiger landbasierter Positionssignale in Verbindung mit signifikant höheren Abtastraten, welche typischerweise in modernen Frontends benutzt werden, möglich.
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Als nächstes wird unter Bezugnahme auf 3 ein Ausführungsbeispiel eines Verfahrens erläutert. Während das Verfahren der 3 als Abfolge von Abläufen beschrieben wird, ist zu betonen, dass die Abläufe auch in einer anderen als der dargestellten Reihenfolge durchgeführt werden können.
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Bei 30 werden ein FM-Frontend, ein FM-Digitalabschnitt und ein GPS-Digitalabschnitt bereitgestellt.
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Bei 31 wird das FM-Frontend in eine erste Betriebsart eingestellt, um FM-Signale zu empfangen. Bei 32 wird das FM-Frontend mit dem FM-Digitalabschnitt gekoppelt, so dass die von dem FM-Frontend empfangenen FM-Signale durch den FM-Digitalabschnitt weiterverarbeitet werden.
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Bei 33 wird das FM-Frontend in eine zweite Betriebsart umgeschaltet. Bei 34 wird das FM-Frontend mit dem GPS-Digitalabschnitt gekoppelt, so dass das FM-Frontend in der zweiten Betriebsart landbasierte Positionssignale empfängt und sie an den GPS-Digitalabschnitt weiterleitet, wo sie weiterverarbeitet werden.
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Das oben beschriebene Verfahren kann in den Ausführungsbeispielen der 1 und/oder 2 implementiert sein, aber kann auch unabhängig davon implementiert sein.
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Bei dem Ausführungsbeispiel von 1 kann, während der Empfang von landbasierten Positionssignalen als eine Alternative zum Empfangen von GPS-Signalen benutzt werden kann, bei anderen Ausführungsbeispielen ein regelmäßiges Umschalten zwischen den Betriebsarten vorgenommen werden, und die Information von Satellitenpositionssignalen und landbasierten Positionssignalen kann kombiniert werden, um eine Genauigkeit der Positionsbestimmung zu verbessern.
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Während bei den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen ein FM-Frontend, welches in eine zweite Betriebsart umgeschaltet werden kann, um landbasierte Positionssignale zu empfangen, beschrieben wurde, können bei anderen Ausführungsbeispielen andere Drahtlossignalempfängerfrontends benutzt werden, welche zwischen einer ersten Betriebsart und einer zweiten Betriebsart umschaltbar sind. Beispielsweise kann statt eines FM-Frontends ein Bluetooth-Frontend, ein WLAN(drahtloses LAN)-Frontend, oder ein Frontend für einen drahtlosen Mobiltelefonstandard wie GSM oder UMTS als Basis benutzt werden, um die entsprechenden Signale wie Kommunikationssignale oder Broadcastsignale in der ersten Betriebsart zu empfangen, beispielsweise Bluetooth-Signale, WLAN-Signale oder zelluläre drahtlose Signale, und kann modifiziert werden, um in einer zweiten Betriebsart landbasierte Positionssignale zu empfangen.
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Während bei den obigen Ausführungsbeispielen GPS-Signale als Beispiele für satellitenbasierte Navigationssignale und LORAN-Signale als Beispiel für landbasierte Positionssignale benutzt wurden, können bei anderen Ausführungsbeispielen andere satellitenbasierte Navigationssignale wie Galileo-Signale, GLONASS-Signale oder Compass-Signale benutzt werden, und/oder andere landbasierte übliche Positionssignale wie LORAN-C, EUROFIX, CHAYKA und E-LORAN können benutzt werden.
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Die Multiplexer 12, 16 stellen lediglich ein Beispiel für eine Umschaltschaltung dar, um selektiv den Ausgang des FM-Frontends 11 mit dem FM-Digitalabschnitt 13 oder dem GPS-Digitalabschnitt 17 zu koppeln, und andere Arten von Umschaltschaltungen, beispielsweise basierend auf einem oder mehreren Schaltern, können ebenso benutzt werden.
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Im Hinblick auf die vielen oben diskutierten Möglichkeiten für Modifikationen und Abwandlungen ist zu betonen, dass der Bereich der vorliegenden Erfindung nicht als durch die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele begrenzt auszulegen ist.