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Die Erfindung betrifft eine Schalhaut eines Betonschalelements, wobei die Schalhaut an einer Tragstruktur des Betonschalelements lösbar anbringbar und dabei von der Tragstruktur an ihrem umfangsseitigen Randbereich begrenzbar ist, sowie ein Betonschalelement zum Anbringen einer solchen Schalhaut.
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Ein Betonschalelement mit einer daran anbringbaren Schalhaut ist beispielsweise aus der
DE 44 05 012 C1 bekannt. Die Schalhaut ist eine rechteckige Schalplatte aus insbesondere Holz oder Kunststoff. Eine Trägerstruktur des Betonschalelements weist einen Rahmen auf, der eine Auflagefläche für die an der Trägerstruktur z. B. durch Verschrauben fest anbringbare Schalhaut und einen vorstehenden Rahmenrand enthält, der den Außenrand der Schalhaut umgibt und schützt. Zwischen dem Außenrand der Schalhaut und dem Rahmenrand ist nur ein schmaler Spalt vorgesehen, damit das Betonschalelement an der dem Beton zugewandte Seite eine plane Fläche bietet.
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Die Schalplatte kann sich jedoch aufgrund von Temperaturschwankungen oder bei Holz durch Aufquellen aufgrund der Einwirkung von Feuchtigkeit des Betons in ihrer flächigen Ausdehnung verändern und dabei vergrößern und verkleinern. Für ein großflächiges Betonschalelement mit einer entsprechend großen insbesondere einstückigen Schalhaut oder Schalplatte muss dementsprechend ein vergleichsweise breiter Spalt zwischen der Schalhaut und dem Rahmenrand vorgesehen sein, um entsprechende Dimensionsänderungen der Schalhaut aufnehmen zu können. Damit ist nicht gewährleistet, dass die herzustellende Betonoberfläche stets eben und gleichmäßig ist. Außerdem füllt sich der Spalt beim ersten Betoniereinsatz mit Betonschlemme, so dass die nötige Beweglichkeit oder Anpassungsfähigkeit der Schalhaut nicht mehr gegeben ist.
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Aus der
DE 44 02 876 A1 ist Betonschalelement mit einer daran anbringbaren Schalhaut bekannt geworden. Um das Problem der flächigen Dimensionsänderung der Schalhaut zu lösen und einer Verformung des Rahmens bei einer Ausdehnung der im wesentlichen ohne Spalt oder Fuge eingepassten Schalhaut zu begegnen, wird hierin vorgeschlagen, dass an der Innenwand des vorstehenden Rahmenrandes ein leistenartiger spitzer Vorsprung gegen die Stirnfläche des Seitenrandes der Schalhaut vorsteht und die Fuge zur Schalhaut überbrückt. Wenn sich die Schalhaut ausdehnt, dringt der spitze Vorsprung in die Stirnfläche des Seitenrandes der Schalhaut ein. Ein Freiraum der Fuge oberhalb des Vorsprungs kann mit einem flexiblen Fugenfüllmaterial ausgefüllt sein, so dass die Fuge stets zur Oberseite hin geschlossen ist, wodurch eine mit dem Betonschalelement hergestellte Betonoberfläche möglichst eben und gleichmäßig herstellbar sein soll.
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Beim Auswechseln einer verschlissenen Schalhaut verbleibt jedoch häufig am Rahmen fest anhaftendes Fugenfüllmaterial, z. B. Silikonmaterial, das mit hohem Aufwand vor dem Anbringen einer neuen Schalhaut vom Rahmen entfernt werden muss. Des weiteren kann die Spitze des Vorsprungs insbesondere bei mehrmaligem Wechsel der Schalhaut abgenutzt und beschädigt werden, so dass das Eindringen in die Schalhaut erschwert und gegebenenfalls auch die Schalhaut randseitig übermäßig geschädigt wird.
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Aus der
DE 93 08 016 U1 ist eine Schalplatte für Betonschalungen bekannt geworden, die aus Holz oder einem holzartigen Werkstoff besteht und zumindest an sich gegenüberliegenden Schmalflächenseiten eine die betreffende Seite vollständig überdeckende Schutzleiste aufweist, die aus Weichkunststoff besteht und eine solche Dicke aufweist, dass sie unter Druck in Richtung der Plattenebene elastisch verformbar ist. Die Schutzleiste soll bei mechanischen Stößen auf die Schmalflächenseite dämpfend wirken und Beschädigungen der Grundplatte vermeiden. Weiterhin soll sie einen dichten Anschluss benachbarter Schalplatten ermöglichen und dabei Durchgangsspalte im Stoßfugenbereich verhindern.
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Eine solche Schutzleiste erhöht jedoch den Herstellungsaufwand der Schalplatte in wesentlichem Maße und sie kann, da sie aus Weichkunststoff besteht, auch vergleichsweise leicht verschleißen, so dass durch das erforderliche Austauschen der Dichtleiste höherer Wartungsaufwand entsteht.
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Nach dem heutigen Stand der Technik ist es üblich, die Schalhaut mit einem großen Spalt einzubauen, da für das dauerhafte Einbringen von Silikon eine umlaufende Fuge von mindestens zwei bis drei Millimeter Breite nötig ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine eingangs genannte Schalhaut bereitzustellen, die im Hinblick auf die genannten Nachteile verbessert ist, sowie ein Betonschalelement zu schaffen, an dem eine solche verbesserte Schalhaut anbringbar ist.
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Die Aufgabe wird durch eine Schalhaut mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Betonschalelement mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Da die Randleiste der erfindungsgemäßen Schalhaut lediglich über zumindest einen im Bereich der Außenfläche der Schalhaut vorgesehenen Verbindungssteg mit der Schalhaut verbunden ist, kann sie gegenüber der Schalhaut bzw. dem zentralen Bereich der Schalhaut bewegt oder verschwenkt werden, wobei der Verbindungssteg diese Flexibilität oder Beweglichkeit gestattet. Für das Bewegen oder Verschwenken der Randleiste ist eine auslösende Kraft erforderlich, die auf die Randleiste einwirkt und die Steifigkeit des Verbindungsstegs überwindet. Insbesondere ist die Kraft eine Druckkraft, die von einem Teil des Betonschalelements oder der Tragstruktur des Betonschalelements auf die Randleiste aufgebracht wird und die Randleiste gegen die Schalhaut insbesondere in der Ebene der Schalhaut drückt und bewegt. Die Bewegung der Randleiste wird insbesondere durch eine Ausdehnung der Schalhaut aus einer ersten Größe oder Einbaugröße der plattenförmigen Schalhaut in eine zweite Größe oder Betriebsgröße, in der sie gegen einen Anschlag oder eine Begrenzung zum Anliegen kommt, bewirkt. Die Ausdehnung kann durch unterschiedliche Temperaturen oder andere Umgebungseinflüsse wie Feuchtigkeit oder Nässe, die Holz als Werkstoff der Schalhaut quellen lassen, ausgelöst werden. Die erfindungsgemäße Schalhaut hat somit keine starre Größe, sondern kann sich bei Ausdehnung an die Tragstruktur bzw. den Rahmen des Betonschalelements flexibel und reversibel anpassen.
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Die Randleiste bildet somit einen Dichtungsrand der Schalhaut, der sich an die Größenänderung der Schalhaut anpassen kann und eine Dichtung wie z. B. eine Silikondichtung ersetzen kann bzw. entbehrlich macht.
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Die Randleiste kann nur an einer Umfangsseite der insbesondere rechteckigen plattenförmigen Schalhaut vorgesehen sein, wobei sie sich über die gesamte Länge des Randes oder der Umfangsseite erstreckt. Bei größerer Verformung bzw. Ausdehnung der Schalhaut kann auch an den beiden sich gegenüber liegenden Seitenrändern der Schalhaut jeweils eine Randleiste vorgesehen sein. Eine zweckmäßige Gestaltung sieht vor, dass an zwei z. B. unter 90° aneinander grenzenden Seitenrändern jeweils eine Randleiste vorgesehen ist. Bevorzugt ist die Oberfläche der Randleiste plan mit der Außenfläche der Schalhaut.
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Die erfindungsgemäße Schalhaut kann insbesondere nach einer Reinigung wiederholt verwendet werden. Das Auswechseln der Schalhaut an einem Betonschalelement bzw. dessen Tragstruktur für die Schalhaut ist wesentlich erleichtert, da eine ansonsten übliche Randverfugung mit einer Silikondichtung gegenüber der Tragstruktur entfallen kann und damit das Betonschalelement auch nicht von Resten solcher gebrauchten stark haftenden Silikondichtung gereinigt werden müßte.
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In bevorzugter Gestaltung weist die Schalhaut im Bereich der Randleiste eine Bewegungsfuge auf, die im Randbereich zumindest eines Seitenrandes der Schalhaut von deren Innenfläche bis zum Verbindungssteg gebildet ist und die Randleiste von der Schalhaut abtrennt. Die Bewegungsfuge stellt den Freiraum bereit, in den die Randleiste bei Ausdehnung der Schalhaut verlagert werden kann, so dass sich lediglich der Verbindungssteg verformen muss und keine weitere Materialverformung erforderlich ist.
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Demzufolge ist die Randleiste insbesondere ein Abschnitt der Schalhaut aus demselben festen Material der Schalhaut. Die Randleiste ist einfach herstellbar, indem die Bewegungsfuge durch Ein- oder Ausfräsen einer Nut oder dergleichen von der Innenfläche der Schalhaut her erfolgt. Als Innenfläche der Schalhaut wird die der Tragstruktur des Betonschalelements zugewandte Seite oder Rückseite bezeichnet, die der Vorderseite oder Außenfläche gegenüber liegt, welche mit dem flüssigen Beton in Kontakt kommt.
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Andererseits kann die Randleiste auch ein an der Schalhaut angebrachtes separates Bauteil sein, das über zumindest einen unter Belastung reversibel verformbaren Verbindungssteg mit der Schalhaut an der Umfangsseite eines Seitenrandes verbunden ist.
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Die Bewegungsfuge oder Ausfräsung hat insbesondere die Gestalt einer U-förmigen oder V-förmigen Nut, die senkrecht zur Innenfläche oder auch schräg und konisch zur Innenfläche der Schalhaut angeordnet sein kann.
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Für die Funktion der Randleiste beim Ausdehnen wie auch beim Zusammenziehen der Schalhaut ist es somit zweckmäßig, wenn der Verbindungssteg oder die Schalhaut im Bereich des Verbindungssteges flexibel, anpassbar und verformbar ist. Die Randleiste selbst ist im wesentlichen nicht verformbar. Der Verbindungssteg soll jedoch bei seiner Verformung eine im wesentlichen glattflächige Außenseite aufweisen.
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Dieser Verbindungssteg oder die Schalhaut im Bereich des Verbindungssteges bildet bei Bewegung der Randleiste gegen die Schalhaut insbesondere eine im wesentlichen glattflächige Ausbauchung. Die Ausbauchung erhebt sich bei einer üblichen Schalhaut von etwa 100 cm × 300 cm Größe und bei einer Breite der Bewegungsfuge von etwa 4 mm beispielsweise etwa 0,1 mm bis 0,3 mm und insbesondere 0,2 mm über die Außenfläche der Schalhaut hinaus.
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Die Schalhaut ist z. B aus Holz oder Sperrholz, aus Kunststoff oder aus einem Verbundmaterial hergestellt und kann ein- oder beidseitige Beschichtungen aufweisen.
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In bevorzugter Ausgestaltung enthält die Bewegungsfuge eine Einrichtung zum Stabilisieren und/oder Rückstellen der Randleiste in ihre Ausgangsstellung, nachdem sich die Schalhaut wieder zusammengezogen hat. Die Einrichtung enthält insbesondere einen druckkompressiblen Füllstoff und kann z. B. aus Silikonmaterial bestehen. In einfacher Gestaltung kann die Einrichtung ein Streifen aus einem sich wieder zurückverformenden Material sein, der in die Bewegungsfuge einlegbar ist. Beim Handhaben der Schalhaut kann diese Einrichtung ein ungewolltes Verbiegen oder Abknicken der Randleiste verhindern.
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Ein erfindungsgemäßes Betonschalelement mit einer Tragstruktur ist zum Anbringen einer Schalhaut nach einem der Ansprüche 1 bis 8 vorgesehen.
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Zweckmäßigerweise ist an einem Rahmen der Tragstruktur zumindest eine Nase vorgesehen, die in eine zugeordnete Bewegungsfuge der am Rahmen angebrachten Schalhaut vorsteht und eingreift. Diese Nase ist insbesondere rippen-, leisten- oder lamellenförmig und kann zum Vorzentrieren der Schalhaut beim Anbringen an den Rahmen des Betonschalelements dienen. Zweckmäßigerweise ist die Nase mit seitlichem Spiel in der Bewegungsfuge aufgenommen, so dass sie die Ausdehnung der Schalhaut nicht behindert.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Schalhaut sowie des Betonschalelements unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
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1 in einer Querschnittansicht in Teildarstellung ein Betonschalelement mit einer daran angebrachten Schalhaut in Ausgangsstellung;
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2 in einer Querschnittansicht gemäß 1 das Betonschalelement mit der daran angebrachten Schalhaut, die sich in Flächenrichtung ausgedehnt hat;
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3 in einer Querschnittansicht in Teildarstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Betonschalelements mit einer daran angebrachten Schalhaut in Ausgangsstellung;
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4 in einer Querschnittansicht gemäß 3 das Betonschalelement mit der daran angebrachten Schalhaut, die sich in Flächenrichtung ausgedehnt hat;
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5 in einer Querschnittansicht in Teildarstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Betonschalelements mit einer daran angebrachten Schalhaut in Ausgangsstellung;
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6 in einer Querschnittansicht gemäß 5 das Betonschalelement mit der daran angebrachten Schalhaut, die sich in Flächenrichtung ausgedehnt hat;
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7 in einer Querschnittansicht in Teildarstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Betonschalelements mit einer daran angebrachten Schalhaut in Ausgangsstellung; und
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8 in einer Querschnittansicht gemäß 7 das Betonschalelement mit der daran angebrachten Schalhaut, die sich in Flächenrichtung ausgedehnt hat.
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Ein Betonschalelement
1 (siehe
1) zum Abschalen einer herzustellenden Betonwand oder dergleichen Betonstruktur weist eine Tragstruktur
2 mit einem Rahmen
3 auf, der beispielsweise ein Hohlprofilelement aus Stahl oder Aluminium ist und eine ebene Auflagefläche
4 für eine Schalhaut
5 aufweist. Die Schalhaut
5, die als ein plattenartiges Element aus Holz, Kunststoff oder anderen Materialien gebildet ist, wird in an sich bekannter Weise an der Tragstruktur
2 bzw. dem Rahmen
3 mittels Befestigungsmitteln, z. B. durch Verschrauben, befestigt (nicht dargestellt). Eine solche beispielhafte Befestigung einer Schalhaut ist in der
DE 10 2006 021 193 B3 dargestellt.
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Der Rahmen 3 enthält einen Rahmenrandsteg 6, der als Verlängerung der Außenseite 7 des Rahmens 3 über die Auflagefläche 4 nach oben vorsteht und dessen Oberseite 8 in etwa höhengleich mit der Außenfläche 9 der am Rahmen 3 angeordneten Schalhaut 5 abschließt oder geringfügig über die Schalhaut 5 hinausragt.
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Die Schalhaut 5 weist eine Randleiste 10 auf, die durch eine nutförmige Bewegungsfuge 11 von der Schalhaut 5 weitgehend abgetrennt ist. Die Bewegungsfuge 11, die z. B. als Einschnitt oder Einfräsung gebildet ist, erstreckt sich von der rückseitigen Innenfläche 12 der Schalhaut 5 bis nahe an ihre Außenfläche 9, so dass lediglich ein dünner Verbindungssteg 13 die Randleiste 10 mit der Schalhaut 5 verbindet bzw. diese hält. Die Bewegungsfuge 11 ist von der Umfangsseite 14 der Schalhaut 5 bzw. der Randleiste 10 beispielsweise 15 mm entfernt und weist eine Breite von z. B. etwa 4 mm auf.
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Eine Innenfläche 15 des Rahmenrandstegs 6 liegt der Umfangsseite 14 der Randleiste 10 gegenüber, wenn die Schalhaut 5 an der Trägerstruktur 2 bzw. dem Rahmen 3 angebracht ist. Die Größe der Schalhaut 5 ist derart gewählt, dass bei Normaltemperatur von etwa 20°C nur ein geringer Spalt 16 oder kein Spalt zwischen der Umfangsseite 14 der Randleiste 10 und der Innenfläche 15 des Rahmenrandstegs 6 verbleibt. Die Innenfläche 15 des Rahmenrandstegs 6 und die Umfangsseite 14 der Randleiste 10 können zueinander parallel sein. Andererseits kann die Innenfläche 15 des Rahmenrandstegs 6 im Sinne einer Hinterschneidung von der Oberseite 8 des Rahmenrandstegs 6 her derart geneigt sein (siehe 1 und 2), dass sich der Spalt 16 von der Oberseite 8 des Rahmenrandstegs 6 her dementsprechend einwärts geringfügig erweitert. Die Breite des Spaltes 16 zwischen der Oberseite 8 des Rahmenrandstegs 6 und der Außenfläche 9 der Schalhaut 5 ist so gering, dass flüssiger Beton praktisch nicht in den Spalt 16 eindringen kann und demzufolge an der hergestellten Betonoberfläche auch keine schmalen Vorsprünge oder Erhebungen oder dergleichen hervorstehen, die ansonsten bei in den Spalt eingedrungenem Beton gebildet würden.
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Die an dem Rahmen 3 angebrachte Schalhaut 5 kann sich gegenüber ihrer ursprünglichen Größe beim Einbau z. B. aufgrund von Erwärmung wie bei Sonneneinstrahlung oder aufgrund von Feuchtigkeitsaufnahme, z. B. durch Witterungseinflüsse oder Betonfeuchtigkeit, ausdehnen. Diese Ausdehnung in der Fläche der Schalhaut 5 beträgt bei einer Breite der Schalhaut 5 von 1000 mm etwa 1 bis 2 mm in der Breitenrichtung.
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2 zeigt das Betonschalelement 1 mit der sich gegenüber der Darstellung in 1 ausgedehnten Schalhaut 5. Die Schalhaut 5 hat sich gegen den Rahmenrandsteg 6 bewegt und drückt mit ihrer Randleiste 10 gegen die Innenfläche 15 des Rahmenrandsteges 6. Aufgrund der Begrenzung und des Widerstandes des festen Rahmenrandsteges 6 wird die Randleiste 10 gegen den zentralen Bereich der Schalhaut 5 gedrückt und verengt dabei die Bewegungsfuge 11, während sich die Schalhaut 5 im Bereich des Verbindungssteges 13 anpasst und dabei geringfügig, z. B. etwa um 0,1 bis 0,3 mm, nach oben bzw. zur Außenfläche 9 hin verformt. Diese Verformung oder Ausbauchung 22 ist so gering, dass die Ausbauchung 22 zu einer nur geringen entsprechenden Vertiefung in der Oberfläche der herzustellenden Betonwand führt, die innerhalb der Toleranzen im Hochbau ist (siehe DIN 18202).
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Da sich die Randleiste 10 bei einer Ausdehnung der Schalhaut 5 in dieser Weise anpassen kann, drücken demzufolge die ansonsten hohen Ausdehnungskräfte des Materials der Schalhaut 5 nur geringfügig gegen den Rahmenrandsteg 6, so dass eine Beschädigung des Rahmenrandsteges 6 und damit der Tragstruktur 2 des Betonschalelements 1 vermieden werden kann.
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Der Bewegungsfuge 11 kann eine Einrichtung zugeordnet sein, die eine Rückstellkraft auf die Randleiste 10 ausübt, wenn diese aus ihrer Ausgangsstellung gemäß 1 unter Verengung der Bewegungsfuge 11 gegen den zentralen Bereich der Schalhaut 5 verlagert worden ist (2). Diese Einrichtung ist z. B. ein Streifen 17 aus elastischem Material, der die Bewegungsfuge 11 zumindest teilweise ausfüllt und in der Stellung der 2 komprimiert ist. Wenn sich die Schalhaut 5 wieder zusammenzieht, drückt dieser Streifen 17 die Randleiste 10 in die Stellung der 1 zurück. Die Einrichtung bzw. der Streifen 17 kann in die Bewegungsfuge 11 eingelegt sein oder auch mit der Randleiste 10 und/oder dem zentralen Bereich der Schalhaut 5 verbunden sein, um somit der Randleiste 10 beim Handhaben der Schalhaut 5 eine gewisse Stabilität gegen Verformen oder Abbiegen am Verbindungssteg 13 zu bieten.
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Die Schalhaut 5 hat in einer Ausführungsform des Betonschalelements 1 beispielsweise eine Größe von etwa 300 cm × 100 cm und insbesondere 982 cm × 2982 mm und eine Dicke von 12 mm. Eine Bewegungsfuge 11 mit zugeordneter Randleiste 10 ist an beiden Schmalseiten und an einer der beiden Längsseiten der rechteckigen Schalhaut 5 vorgesehen. Die Breite der Randleiste 10 beträgt z. B. 15 mm und die Bewegungsfuge 11 hat eine Breite von z. B. 4 mm.
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3 und 4 zeigen (entsprechend 1 und 2) ein Betonschalelement 1 mit einer Schalhaut 5, die als Platte aus Sperrholz 18 mit einer beidseitigen Phenolharzbeschichtung 19, die insbesondere eine Wasseraufnahme verhindern soll, gebildet ist. Eine von der Innenfläche 12 her unter insbesondere rechtem Winkel vorgenommene Ausfräsung 20 bildet die Bewegungsfuge 11. Die Ausfräsung 20 endet noch im Sperrholz 18 nahe der äußeren Phenolharzbeschichtung 19 und der Verbindungssteg 13 hat beispielsweise eine Dicke von 2 mm. Bei diesem Ausführungsbeispiel eines Betonschalelements 1 weist der Rahmen 3 an seiner Auflagefläche 4 für die Schalhaut 5 eine leisten- oder lamellenförmige Nase 21 auf, die der Bewegungsfuge 11 zugeordnet ist und in die Bewegungsfuge 11 zentrierend eingreift, wenn die Schalhaut 5 an dem Rahmen 3 angeordnet und mittels Befestigungsmitteln wie Schrauben festgelegt wird. In der Stellung gemäß 3 ist die Nase 21 in etwa mittig in der Bewegungsfuge 11 aufgenommen, während nach der Ausdehnung der Schalhaut 5 (4) die Nase 21 näher an den zentralen Bereich der Schalhaut 5 herangerückt ist, aber dennoch hiervon Abstand hält, um die Ausdehnung der Schalhaut 5 nicht zu behindern. Das Herandrücken der Randleiste 10 gegen den zentralen Bereich der Schalhaut 5 führt zu einer Erhöhung oder Ausbauchung 22 des Verbindungsstegs 13 um etwa 0,2 mm.
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5 und 6 zeigen (entsprechend 3 und 4) ein Ausführungsbeispiel eines Betonschalelements 1 mit einer Schalhaut 5, die als Mehrschichtplatte mit einem Sperrholzkern 23 und einer beidseitigen Kunststoffbeschichtung 24 einer jeweiligen Dicke von etwa 1,5 bis 2 mm gebildet ist. Die Bewegungsfuge 11 bzw. Ausfräsung 22 durchtrennt die innenseitige Kunststoffbeschichtung 24, z. B. aus Polypropylen, und den Sperrholzkern 23 bis nahe an die außenseitige Kunststoffbeschichtung 24. Der Verbindungssteg 13 besteht somit im wesentlichen aus der äußeren Kunststoffbeschichtung 24 und zu einem geringen Anteil aus dem Sperrholzkern 23, so dass die Verformung bzw. Ausbauchung 22 bei Ausdehnung der Schalhaut 5, die entsprechend dem Beispiel der 3 und 4 erfolgt, im wesentlichen in der äußeren Kunststoffbeschichtung 24 erfolgt.
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Schließlich zeigen die 7 und 8 (entsprechend den 3 und 4 bzw. 5 und 6) ein Ausführungsbeispiel eines Betonschalelements 1 mit einer Schalhaut 5, die einen plattenförmigen Kunststoffkern 25, z. B. aus Polyurethan und Glasfaser oder aus Polypropylen und Glasfaser, enthält, auf dem eine beidseitige Beschichtung oder Deckschicht 27 aus Polypropylen aufgebracht ist. Fakultativ kann eine Glasfasermatte 26 oder eine Alufolie auf dem Kunststoffkern 25 unter der Deckschicht 27 aus Polypropylen aufgebracht sein (wie in 7 und 8 dargestellt ist).
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Die Bewegungsfuge 11 bzw. Ausfräsung 22 durchtrennt die innenseitige Beschichtung 26 und 27 und den Kunststoffkern 25 bis nahe an die außenseitige Beschichtung 26, 27. Der Verbindungssteg 13 besteht bei diesem Beispiel somit im wesentlichen aus der außenseitigen Beschichtung 26, 27 und zu einem geringen Anteil aus dem Kunststoffkern 25. Die Verformung bzw. Ausbauchung 22 bei Ausdehnung der Schalhaut 5 erfolgt entsprechend dem Beispiel der 5 und 6 im wesentlichen in der außenseitigen Beschichtung 26, 27. Die Glasfasermatte 26 hat eine Dicke von etwa 0,2 mm. Die Glasfasermatte 26 bzw. die Alufolie ist beidseits von außen her unter der etwa 1 bis 2 mm dicken Schicht aus Polypropylen angeordnet.
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Die in der Beschreibung und anhand der Ausführungsbeispiele sowie in den Figuren offenbarten einzelnen Merkmale der Erfindung können in beliebigen technisch zweckmäßigen Anordnungen und Gestaltungen mit dem Erfindungsgegenstand in seiner allgemeinen Form kombiniert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Betonschalelement
- 2
- Tragstruktur
- 3
- Rahmen
- 4
- Auflagefläche
- 5
- Schalhaut
- 6
- Rahmenrandsteg
- 7
- Außenseite
- 8
- Oberseite
- 9
- Außenfläche
- 10
- Randleiste
- 11
- Bewegungsfuge
- 12
- Innenfläche
- 13
- Verbindungssteg
- 14
- Umfangsseite
- 15
- Innenfläche
- 16
- Spalt
- 17
- Streifen
- 18
- Sperrholz
- 19
- Phenolharzbeschichtung
- 20
- Ausfräsung
- 21
- Nase
- 22
- Ausbauchung
- 23
- Sperrholzkern
- 24
- Kunststoffbeschichtung
- 25
- Kunststoffkern
- 26
- Glasfasermatte
- 27
- Deckschicht
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4405012 C1 [0002]
- DE 4402876 A1 [0004]
- DE 9308016 U1 [0006]
- DE 102006021193 B3 [0035]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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