DE102011015943A1 - Verriegelungsvorrichtung für Säulen einer Kunststoffverarbeitungsmaschine - Google Patents

Verriegelungsvorrichtung für Säulen einer Kunststoffverarbeitungsmaschine Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung einer Kunststoffverarbeitungsmaschine zum Verriegeln einer Werkzeugaufspannplatte (40) mit mindestens einer Säule (14) der Kunststoffverarbeitungsmaschine, wobei die Säule (14) in einem Verriegelungsbereich (15) Verriegelungskonturen (16) zum formschlüssigen Verriegeln aufweist und die Säule (14), in Geschlossenstellung der Verriegelungsvorrichtung von einer ersten (4) und einer zweiten Verriegelungsbacke (6) zumindest teilweise umschlossen ist, wobei die Verriegelungsbacken (4, 6) zu den Verriegelungskonturen der Säule (14) komplementär ausgebildete Gegenverriegelungskonturen (8) aufweisen, die mit den Verriegelungskonturen (16) der Säule (14) verriegelbar zusammenwirken, und die erste (4) und die zweite Verriegelungsbacke (6) beim Übergang von einer Offenstellung in die Geschlossenstellung und umgekehrt gleichsinnig verschwenkbar angeordnet sind, wobei (die) Schwenkachsen (10, 12) der Verriegelungsbacken (4, 6) jeweils an einem Ende der Verriegelungsbacken (4,6) angeordnet sind und an einem frei schwenkbaren Ende (7) der ersten Verriegelungsbacke (6) ein Kraftangriffspunkt (3) für das Verschwenken der Verriegelungsbacken in die Offen- oder Geschlossenstellung vorgesehen ist, wobei die zweite Verriegelungsbacke (6) über ein Hebelgetriebe (32) mit der ersten Verriegelungsbacke (4) gekoppelt ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung zum Verriegeln mindestens einer Säule einer Kunststoffverarbeitungsmaschine mit einer festen oder beweglichen Werkzeugaufspannplatte oder einer Abstützplatte derselbigen, sodass nach dem Verriegeln die Zuhaltekraft auf das Kunststoffformwerkzeug aufgebracht werden kann. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Verriegelungsvorrichtung zum Ermöglichen bzw. Verhindern einer Relativbewegung zwischen einer Säule einer Kunststoffverarbeitungsmaschine und einer Werkzeugaufspannplatte bzw. Abstützplatte. Die Erfindung betrifft weiter eine Werkzeugaufspannplatte bzw. eine Abstützplatte einer Kunststoffspritzgussmaschine mit daran angeordneten Verriegelungsvorrichtungen. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Kunststoffverarbeitungsmaschine mit einer beweglichen und mindestens einer weiteren maschinenfesten Aufspannplatte/Abstützplatte mit zumindest einer daran angeordneten erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung.
  • Kunststoffverarbeitungsmaschinen, wie beispielsweise Spritzgussmaschinen, Reaktionstechnikmaschinen (RIM-Maschinen) oder Vulkanisiermaschinen weisen üblicherweise zumindest eine feste und eine in Entformungsrichtung bewegliche Werkzeugaufspannplatte auf, die jeweils eine Formhälfte eines Formwerkzeuges tragen.
  • Insbesondere bei Kunststoffspritzgussmaschinen wird die feste Werkzeugaufspannplatte üblicherweise an der Düsenseite der Kunststoffverarbeitungsmaschine angeordnet. Die bewegliche Werkzeugaufspannplatte trägt die Auswerferseite des Formgebungswerkzeuges und wird meist mittels hydraulischer, mechanischer oder elektrischer Einrichtungen in Schließ- bzw. Entformungsrichtung entlang von Säulen der Kunststoffverarbeitungsmaschine bewegt. Am weitesten verbreitet sind hierbei Vier-Säulen-Maschinen, bei denen die Werkzeugaufspannplatten bzw. Abstützplatten an jedem ihrer Ecken eine Säule aufnimmt. Dabei sind die Säulen je nach Bauart und Funktionsprinzip der Kunststoffverarbeitungsmaschine mit der jeweiligen Abstützplatte bzw. Werkzeugaufspannplatte – welche ebenfalls eine Abstützplatte darstellt – bezogen auf den Arbeitszyklus der Kunststoffverarbeitungsmaschine dauerhaft oder temporär verriegelt. In manchen Fällen erfüllen die Säulen auch eine Führungsfunktion und können dann auch als Führungsholme bezeichnet werden
  • Generell wird bei Kunststoffverarbeitungsmaschine zwischen Zwei-Platten und Drei-Platten-Maschinen unterschieden. Bei 3-Plattenmaschinen wird die mittlere Abstützplatte – meist die bewegliche Werkzeugaufspannplatte – zum Öffnen und Schließen des Formwerkzeugs bewegt und die beiden anderen Platten – die Düsenseitig angeordnete maschinenfeste unbewegliche Werkzeugaufspannplatte und die am anderen Ende der Kunststoffverarbeitungsmaschine maschinenfeste Abstützplatte –, nehmen die Säulen, entlang welcher die bewegliche Platte bewegt wird, auf und stützen diese ab. Herkömmlich werden bei Säulenmaschinen vier Säulen eingesetzt, die bei Drei-Platten-Maschinen in den Endplatten während des Formgebungszyklus unverändert fixiert bleiben. Bei Drei-Platten-Maschinen mit Schließeinheiten, die den Schließ- bzw. Zuhalte-Kraftfluß für das Formwerkzeug über die Säulen schließen, ist ein Verriegelungsmechanismus für die bewegliche Werkzeugaufspannplatte an den Säulen vorzusehen, damit in Längsrichtung der Säulen die für den Formgebungsprozess nötige Schließkraft bzw. Zuhaltekraft auf das Formwerkzeug aufgebracht werden kann.
  • Bei Zwei-Platten Maschinen, bei denen gegenüber Drei-Platten-Maschinen die endseitige Abstützplatte nicht vorgesehen ist, wird prinzipiell zwischen zwei Bauformen unterschieden: Kunststoffverarbeitungsmaschinen mit feststehenden Säulen, die bspw. an der maschinenfesten Werkzeugaufspannplatte verankert sind und Kunststoffverarbeitungsmaschinen mit Säulen die zusammen mit der beweglichen Werkzeugaufspannplatte/Abstützplatte bewegt werden. Beiden Maschinen ist gemeinsam, dass die Schließ- bzw. Zuhaltekraft für das Formgebungswerkzeug über die Säulen aufgebracht wird, wodurch eine Verriegelung der beweglichen Werkzeugaufspannplatte mit den maschinenfesten Säulen oder eine Verriegelung der zusammen mit der beweglichen Werkzeugaufspannplatte bewegbaren Säulen mit der maschinenfesten Werkzeugaufspannplatte erforderlich ist.
  • Während des Formgebungsprozesses, beispielsweise beim Spritzgießen, müssen die beiden auf den jeweiligen Werkzeugaufspannplatten befestigten Formenhälften durch hohe, in Entformungsrichtung wirkende, Schließ- bzw. Zuhaltekräfte zusammengehalten werden. Diese hohen Schließkräfte werden durch den hohen Einspritzdruck, mit dem die Form befüllt wird, projiziert auf die Trennebene verursacht. Damit diese hohen Zuhaltekräfte in Schließrichtung bzw. Entformungsrichtung für die beiden Formhälften eines Kunststoffformgebungswerkzeuges über die Säulen auf die beiden Werkzeugaufspannplatten aufgebracht werden können, sind im Durchmesser relativ große Hydraulikeinheiten im Einsatz, welche hohe Zug- bzw. Druckkräfte auf die Säulen ausüben.
  • Zum Verfahren/Bewegen der beweglichen Werkzeugaufspannplatten ist es jedoch notwendig, die Platten und somit die daran befestigten Werkzeughälften möglichst rasch und oftmals auch über eine relative große Strecke von der festen Werkzeugaufspannplatte zu entfernen bzw. an diese anzunähern, damit die Formung bzw. Entformung des Formteils in einem kurzen Formgebungszyklus möglich ist. Dies erfolgt üblicherweise mittels im Durchmesser relativ dünner, linear wirkender hydraulischer Kolben-Zylindereinheiten, die eine längere Wegstrecke schnell überbrücken können. Jedoch können solche dünne Kolben-Zylindereinheiten aufgrund ihres relativ geringen Durchmessers nur geringe Kräfte bereitstellen, die zum Zuhalten des Formwerkzeuges nicht ausreichen. Kolben-Zylindereinheiten, die größere Kräfte übertragen sollen, müssen bei gleichem Fluidstrom im Durchmesser größer ausgelegt sein. Jedoch nimmt die Kolbenverfahrgeschwindigkeit mit steigendem Durchmesser ab. Schnelle Verfahrgeschwindigkeiten der beweglichen Werkzeugaufspannplatte sind allerdings bevorzugt, da die Verfahrzeit direkt in die Zykluszeit für den Formgebungsprozess eingeht. Je kürzer die Auf- und Zufahrzeiten des Formwerkzeuges gestaltet werden können, desto geringer ist die Zykluszeit, welche direkten Einfluss auf die Herstellkosten des Formteils hat.
  • Zur Lösung dieses Problems werden die beweglichen Werkzeugaufspannplatten durch im Durchmesser relativ dünne Hydraulik-Kolben-Zylindereinheiten verfahren und in der geschlossenen Stellung des Formwerkzeuges an den Säulen der Kunststoffverarbeitungsmaschine verriegelt. Nach Verriegelung der beweglichen Werkzeugaufspannplatte werden die Säulen über – im Vergleich zu den Verfahrzylindern – großvolumige, d. h. im Durchmesser relative große Hydraulik-Kolben-Zylindereinheiten in Längsrichtung mit Kraft beaufschlagt, wodurch die erforderliche Schließkraft auf das Formgebungswerkzeug aufgebracht wird. Im Allgemeinen ist sowohl für Zwei-Platten-Maschinen als auch für Drei-Platten-Maschinen bei der Trennung des Fahrantriebs der beweglichen Werkzeughälfte vom Schließkraftantrieb eine Verriegelung der beweglichen Teile mit maschinenfesten Teilen notwendig. Damit kann zum Erreichen einer schnellen Öffnungs- bzw. Schließbewegung ein elektrischer, hydraulischer, mechanischer oder pneumatischer Antrieb eingesetzt werden, der in Schließrichtung keine hohen Kräfte erzeugt, dafür aber die beweglichen Teile schnell bewegt. Für das Zuhalten des Formgebungswerkzeuges kann dann eine bevorzugt hydraulische Kurzhub-Zylinder-Kolben-Einheit verwendet werden, die die notwendige Zuhaltekraft in Längsrichtung der Säulen aufbringt, aber einen Kurzen Verfahrweg zeigt.
  • Weiter ist bekannt, eine oder mehrere Säulen durch eine sogenannte Säulenziehvorrichtung aus dem Werkzeugwechselbereich der Kunststoffverarbeitungsmaschine herauszubewegen, wenn die Maße des Formwerkzeugs in horizontaler oder vertikaler Richtung den jeweiligen Abstand der Säulen überschreitet. Dabei wird die Säule durch eine Verriegelungsvorrichtung zusammen mit der beweglichen Werkzeugaufspannplatte verriegelt und aus dem Werkzeugwechselbereich bewegt, nachdem die Verriegelung der Säule an der festen Werkzeugaufspannplatte gelöst wurde. Nach dem Werkzeugwechsel wird die Säule an der festen Werkzeugaufspannplatte wieder positioniert und versiegelt und bleibt unabhängig vom Arbeitszyklus der Kunststoffverarbeitungsmaschine bis zum nächsten Werkzeugwechsel fest mit der Kunststoffverarbeitungsmaschine verbunden.
  • Aus der obigen Darstellung ist ersichtlich, dass die Zeit zur Verriegelung der beweglichen Aufspannplatte mit den Säulen der Kunststoffsverarbeitungsmaschine bzw. der beweglichen Säulen mit der festen Werkzeugaufspannplatte, d. h. mit der Kunststoffsverarbeitungsmaschine, Teil des Arbeitszyklus der Maschine ist. Lange Verriegelungszeiten haben daher eine direkte Erhöhung der Herstellkosten der Kunststoffformteile zur Folge.
  • Aufgrund der hohen Kräfte, die in axialer Richtung der Säulen auf die Verriegelungselemente wirken müssen die Verriegelungsvorrichtungen robust ausgestaltet sein. Weiter problematisch sind unterschiedliche Werkzeughöhen in Schließrichtung, die sich aus den verschiedenen herzustellenden Kunststoffsteilen ergeben. Hiervon ist u. a. der Abstand der beweglichen Werkzeugaufspannplatte von der festen (maschinenfesten) Werkzeugaufspannplatte betroffen, was zu längeren Verriegelungsbereichen auf den Säulen führt. Hiervon sind auch die Verfahrwege zum Öffnen und Schließen der Form betroffen, was bei in Entformungsrichtung hohen Werkzeugen oftmals zu einer Verlängerung der Taktzeit führt. Daher werden bevorzugt schnell verfahrbare Antriebe zum Öffnen und Schließen der Form und kurzhubige Schließkraft-Kolben-Zylindereinheiten zum Zuhalten des Formwerkzeuges eingesetzt, mit der Konsequenz, dass zum Aufbringen der Schießkraft für das Formwerkzeug die bewegliche Werkzeugaufspannplatte oder die beweglichen Säule mit maschinenfesten Teilen, bevorzugt mit einer maschinenfesten Werkzeugaufspannplatte verriegelt sein müssen.
  • Aus EP 2 243 615 A1 ist eine Verriegelungseinheit für Spritzgießmaschinen bekannt, bei der zwei halbschalenförmige Eingriffselemente hülsenartig um eine Säule angeordnet sind und zum Verriegeln der Säule aufeinander zu bewegt werden. Zum Verriegeln der Säule in Längsrichtung weist sowohl die Säule als auch die beiden halbschalenförmigen Eingriffselemente ringförmige Ausnehmungen auf, die bei Umklammerung der Säule zum Verriegeln zahnstangenartig ineinander greifen. Nachdem die halbschalenförmigen Elemente mit den ringartigen Vorsprüngen der Säule im Eingriff sind, kann die für den Formgebungsprozess notwendige Schließkraft auf die Säule aufgebracht werden.
  • Zum Öffnen und Schließen, d. h. zum aufeinander Zubewegen bzw. voneinander Wegbewegen der beiden Halbschalen schlägt EP 2 243 615 A1 vor, die beiden Halbschalen der Verriegelungseinheit über ein kreisförmiges Steuerelement zu betätigen, das seinerseits von einem nicht näher beschriebenen Aktuator betätigt wird. Dazu sind auf dem kreisförmigen Steuerelement, welches in Längsrichtung hinter oder vor den Halbschalen, angeordnet ist, Dreh-Kipphebel angeordnet, die bei Verdrehen des kreisförmigen Steuerelements die beiden Halbschalen aufeinander zu- oder voneinander wegbewegen. Dabei ist je ein Dreh-Kipphebel einer Halbschale der Verriegelungsvorrichtung zugeordnet. Die beiden Halbschalen sind weiterhin jeweils mit einem Ende um eine maschinenfeste Drehachse schwenkbar, so dass sich das gegenüberliegende Ende der Halbschalen frei um die jeweilige Drehachse schwenken lässt.
  • Im Gegensatz zu weiterem bekannten Stand der Technik, wie z. B. JP 2004 009 301A , DE 24 55 702 oder US 6,231,329 B1 werden gemäß EP 2 243 615 A1 die Halbschalen nicht zangenartig auf die Säule zu bzw. von diesem wegbewegt, sondern in Art einer Durchmessererweiterung bzw. Durchmesserverringerung. Durch die diametral beabstandete Anordnung der jeweiligen Schwenkachsen der Halbschalen wird erreicht, dass die Schwenkwinkel zum Verriegeln bzw. Öffnen der Verriegelungsvorrichtung klein gehalten werden können, wodurch eine Verkürzung der Verriegelungszeit, und damit der Zykluszeit möglich ist.
  • Mittels der Ansteuerung der Dreh-Kipphebel über das kreisförmige Steuerelement, welches von einem Aktuator in Umfangsrichtung gedreht wird, werden die beiden Kipphebel zur Bewegung der Halbschalen gleichzeitig mit derselben Kraft beaufschlagt, wodurch es leicht zur Verklemmung zwischen der Verriegelungsvorrichtung mit den Säulen kommen kann. Auch eine Sperrung der Verriegelungsvorrichtung mit sich selbst kann auftreten, wenn beispielsweise eine Halbschale zur Verriegelung der Säule aufgrund einer Fehlstellung des Säule nicht oder nur durch hohen Krafteinsatz bewegbar ist, bspw. zum Anheben des Säule in die Sollposition. Gemäß EP 2 243 615 A1 muss die andere – obere – Halbschale, deren Dreh-Kipphebel mittels des selben kreisförmigen Steuerkranz mit den gleichen Kräften beaufschlagt wird, dem Antrieb über den Steuerkranz den gleichen Widerstand entgegen bringen, damit es nicht zum Ausfall der Verriegelungsvorrichtung kommt.
  • Das führt jedoch, insbesondere für die Betätigung der oberen Halbschale, zu einer übermäßig steifen und damit schweren und reparaturanfälligen Ansteuerung der oberen Halbschale. Durch diese zwangsweise massive Ausgestaltung der Ansteuerung der beiden Verriegelungshälften sind starke Antriebskräfte notwendig, welche insbesondere bei hydraulischen Antrieben zu großen Kolben- und Zylinderdurchmessern führen. Wie hinlänglich bekannt, und oben ausführlich diskutiert, nimmt die Kolbenverfahrgeschwindigkeit mit steigendem Durchmesser ab. Zudem sind große Kolben-Zylinder Einheiten in ihrer Beweglichkeit träge. Allgemein gilt, dass je kleiner eine Kolben/Zylinder Einheit ausgebildet ist, desto schneller kann eine Längsbewegung/ein Verfahrweg mit dieser Kolben/Zylinder Einheit durchfahren werden.
  • Aufgabe der Erfindung ist es daher eine schnell betätigbare, agile, robuste, wartungsarme bzw. wartungsfreundliche und möglichst verschleißfreie Verriegelungsvorrichtung für die Säulen einer Kunststoffverarbeitungsmaschine bereitzustellen, bei welcher die Zeit zum Verriegeln bzw. Entriegeln kurz ist.
  • Die erfindungsgemäße Aufgabe wird mit einer Verriegelungsvorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst, wobei die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung sowohl an beweglichen Werkzeugaufspannplatten gemäß Anspruch 12, als auch maschinenfesten Werkzeugaufspannplatten von Kunststoffverarbeitungsmaschinen gemäß Anspruch 16 zum Einsatz kommen kann.
  • Bei der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung einer Kunststoffverarbeitungsmaschine zum Verriegeln einer Werkzeugaufspannplatte mit einer Säule der Kunststoffverarbeitungsmaschine wird die Säule von einer ersten und einer zweiten Verriegelungsbacke in einem Verriegelungsbereich der Säule zumindest teilweise umschlossen. Die Säule weist im Verriegelungsbereich Verriegelungskonturen zum formschlüssigen Verriegeln auf, wobei in Geschlossenstellung komplementär ausgebildete Gegenverriegelungskonturen, die an den Verriegelungsbacken angeordnet sind, mit den Verriegelungskonturen der Säule verriegelbar zusammenwirken. Zum Überführen der ersten und zweiten Verriegelungsbacke von einer Offenstellung in die Geschlossenstellung und umgekehrt, werden die beiden Verriegelungsbacken gleichsinnig verschwenkt. Die hierfür vorgesehenen Schwenkachsen sind jeweils an einem Ende der Verriegelungsbacken angeordnet, womit die anderen Enden der bevorzugt im Wesentlichen halbschalenförmig ausgebildeten Verriegelungsbacken jeweils ein frei schwenkbares Ende aufweisen. Für das Verschwenken der Verriegelungsbacken in die Offen- oder Geschlossenstellung ist nur an der ersten Verriegelungsbacke ein Kraftangriffspunkt für vorgesehen, wobei die zweite Verriegelungsbacke über ein Hebelgetriebe mit der ersten Verriegelungsbacke gekoppelt ist und mittels des Kopplungsgetriebes bewegt wird.
  • Herkömmlich weisen Säulen nicht über ihre gesamte Länge Verriegelungsbereiche auf, da diese Bereiche den Querschnitt der Säulen schwächen. In Regel gibt die Kunststoffverarbeitungsmaschine Mindest- und Maximalhöhe für die Formwerkzeuge vor, so dass sich daraus die notwendigen Verriegelungsbereiche ergeben, in denen die Säulen mit den Werkzeugaufspannplatten verriegelt werden können. Sollen bewegliche Säulen – auch zum Entfernen einer Säule aus einem Werkzeugwechselbereich der Kunststoffverarbeitungsmaschine – mit der festen Werkzeugaufspannplatte der Kunststoffverarbeitungsmaschine verriegelt werden, so ist hierfür ein Verriegelungsbereich am Endbereich der jeweiligen Säule angeordnet. Eine derart bewegliche Säule kann zusätzlich einen von den Endbereichen der Säule beabstandeten Verriegelungsbereich für eine bewegliche Werkzeugaufspannplatte aufweisen. Eine aus dem Werkzeugwechselbereich der Kunststoffverarbeitungsmaschine entfernbare Säule bleibt mit ihrem Endbereich mit der maschinenfesten Platte während des Arbeitszyklus verriegelt, d. h. die an der maschinenfesten Werkzeugaufspannplatte angeordnete Verriegelungsvorrichtung wird in diesem Fall nur zum Werkzeugwechsel betätigt. Die maschinenfeste Aufspannplatte ist zumeist an der Düsenseite der Kunststoffverarbeitungsmaschine angeordnet.
  • Für Kunststoffverarbeitungsmaschinen, bei denen zwei oder alle vier Säulen zusammen mit der beweglichen Werkzeugaufspannplatte bewegt werden, bspw. bei Zwei-Platten-Maschinen, ist an der maschinenfesten Werkzeugaufspannplatte für jeden Holm/Säule eine Verriegelungsvorrichtung vorgesehen, die den jeweiligen Endbereich der Säule mit der relativ zur Entformungsrichtung des Formwerkzeug unbeweglichen Platte der Kunststoffverarbeitungsmaschine fest verbindet. Nach ihrer Verriegelung können die Säulen mit einer in Schließrichtung des Formwerkzeugs gerichteten Kraft beaufschlagt werden, die als Zuhaltekraft oder Schließkraft bezeichnet wird. Die Höhe der Zuhaltekraft ergibt sich dabei aus der in Entformungsrichtung projizierten Fläche des Formteils und dem Einspritzdruck der Kunststoffverarbeitungsmaschine.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Verriegelungsbacken im Wesentlichen halbschalenförmig ausgebildet und so um die Säule angeordnet, dass sie diese zumindest teilumfänglich umfassen. Bevorzugt weisen die Innenseite der Verriegelungsbacken Gegenverriegelungsmittel auf, die in einem Längsschnitt, d. h. in Längsrichtung der Säule, zahnstangenartig ausgebildet sind. Im Falle von halbrunden Verriegelungsbacken bilden diese zahnstangenartigen Konturen halbringartige Vorsprünge und Einkerbungen, die bevorzugt mit gegengleichen Ringelementen im Verriegelungsbereich der Säule verriegelnd zusammenwirken, sodass die jeweiligen Verriegelungskonturen in der Art ineinandergreifender Zähne einen Formschluss bilden. Hierzu sind an der Säule, die üblicherweise eine langgestreckte zylindrische Form aufweist, bevorzugt im Verriegelungsbereich umlaufende Nuten eingearbeitet. Im Querschnitt längs zur Holmachse sind die Nuten negativ, d. h. komplementär, zu den Vorsprüngen der Verriegelungsbacken ausgebildet. Unter dem Begriff zahnstangenartig fallen erfindungsgemäß auch Querschnitte, die eine in etwa rechteckige oder trapezförmige Gestalt zeigen. Auch wenn bevorzugt halbrunde Verriegelungsbacken zum Einsatz kommen, so ist die Erfindung nicht darauf beschränkt, da die Säulen in den Verriegelungsbereichen auch zahnstangenartig flach geformt sein können, d. h. mit quer zur Entformungsrichtung linear verlaufenden Vorsprüngen und Nuten.
  • In einer weiter bevorzugten Ausführungsform ist sowohl das Zahnstangenprofil der Säule im Verriegelungsbereich als auch die Gegenkontur an den Verriegelungselementen mit einem Hinterschnitt in Längsrichtung, d. h. in Schließrichtung, des Formwerkzeugs ausgebildet, sodass ein krallenartiges Eingreifen der Verriegelungsbacken in die Verriegelungskonturen der Säulen erreicht wird. Eine solche Ausgestaltung der bei der Verriegelung zusammenwirkenden Konturen wird insbesondere dann ausgeführt werden, wenn sehr hohe Schließkräfte notwendig sind. Im Regelfall wird es jedoch ausreichend sein, die in Schließrichtung des Formwerkzeugs hinteren Flanken des zahnartigen Profils an der Säule senkrecht oder nahezu senkrecht zur Säulenlängsachse auszubilden. Konsequenterweise ist dann das Querschnittsprofil der Gegenverriegelungselemente an den Verriegelungsbacken mit einer senkrechten oder nahezu senkrechten vorderen Flanke versehen. Allgemein gilt, dass die zum Zuhalten der Verriegelung notwendige Kraft abnimmt je steiler die Flanken an der Hinterseite der Ringnuten der Säule und der Vorderseite der Verriegelungszähne der Verriegelungsvorrichtung ausgebildet sind. Weisen diese Elemente zudem einen Hinterschnitt auf, so kommt es zu einer Selbsthemmung, die in den oben angedeuteten Fällen vorteilhaft sein kann.
  • Im Rahmen der Erfindung ist „vorne” an der Düsenseite und hinten an der Auswerferseite bzw. in Richtung der beweglichen Seite der Kunststoffverarbeitungsmaschine. Mit anderen Worten ist die bewegliche Formhälfte in der geschlossen Stellung des Formwerkzeuges vorne und in der geöffneten Stellung hinten an der Kunststoffverarbeitungsmaschine angeordnet.
  • Unabhängig von der Maschinenart, d. h. unabhängig davon, ob die Säulen relativ zu einer Werkzeugaufspannplatte bewegt werden oder die Werkzeugaufspannplatte relativ zu den Säulen bewegt wird, wirkt die Schließkraft/Zuhaltekraft immer in Längsrichtung der Säulen und zwar in Richtung der Düsenseite und somit quer zu den Verriegelungskonturen der Verriegelungsbacken bzw. der Säulen. Hieraus ergibt sich weiterhin, dass die zahnartigen Verriegelungskonturen in Entformungsrichtung, d. h. in axialer Säule-Längsrichtung mit hohen Kräften belastet werden und in radialer Richtung von der Verriegelungsvorrichtung in der Geschlossenstellung nur geringe Kräfte aufgebracht werden müssen, die sich aus der Flankensteigung der Verriegelungskonturen und der Zuhaltekraft ergeben. Lediglich an der vertikal unteren Verriegelungsbacke kann es zu einem höheren Krafteinsatz kommen, wenn die entsprechende Säule aufgrund ihres Eigengewichts oder aufgrund von Verspannungen in der Maschine nicht mehr in der Sollposition ist und von der Verriegelungsvorrichtung während des Verriegelungsvorgangs anhoben werden muss. Diese erhöhten Kräfte können durch die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung dadurch aufgebracht werden, dass die vertikal untere Verriegelungsbacke der entsprechenden Verriegelungsvorrichtung direkt mit Kraft beaufschlagt wird. Die zugehörige obere Verriegelungsbacke wird erfindungsgemäß über ein Hebelgetriebe nachgeführt.
  • Damit wird erreicht, dass nur auf die Verriegelungsbacke, die die Säule in ihrer Lage korrigiert, große Kräfte in Schwenkrichtung der Verriegelungsbacke beim Schließen der Verriegelungsvorrichtung eingeleitet werden müssen. Die obere Verriegelungsbacke wird zwangsgeführt mit geringen Kräften mitverschwenkt. Somit muss nur die effektiv notwendige Kraft zum Schließen und Öffnen der Verriegelungsbacken auf die obere Verriegelungsbacke aufgebracht werden, womit auch eine überdimensionierte Ansteuerung der oberen Verriegelungsbacke überflüssig ist. In der Regel wird die untere Verriegelungsbacke die größeren Kräfte in vertikaler Richtung übertragen müssen, nämlich dann, wenn die Säule bspw. aufgrund ihres Eigengewichts aus der Sollposition ausgelenkt ist. Weiterhin ist hierdurch eine direkte Kraftführung an die konkrete Stelle realisierbar, an der die Kraft benötigt wird. Eine Kraftumleitung, wie aus dem Stand der Technik bekannt, ist nicht mehr notwendig.
  • Bevorzugt greift ein Aktuator direkt an der unteren Verriegelungsbacke an und schwenkt diese in die Geschlossen- bzw. Offenstellung der Verriegelungsvorrichtung. Mit einem Hebelgetriebe wird die obere Verriegelungsbacke der Bewegung der unteren Verriegelungsbacke nachgeführt. Dass hierbei zum Bewegen der oberen Verriegelungsbacke nur geringe Kräfte erforderlich sind, ist für den Fachmann leicht nachvollziehbar. Wie oben bereits ausführlich erörtert, kann daher der für das Verschwenken der Verriegelungsvorrichtung notwendige Antrieb optimiert werden, d. h. im Vergleich zum Stand der Technik kleiner ausgelegt werden, was zu schnell betätigbaren und schnell verschwenkbaren Verriegelungsvorrichtung führt. Durch den Wegfall von Kraftumleitungen und Kraftaufspaltungen für die gleichzeitige und (gleich) hohe Kraftbeaufschlagung aller Verriegelungsbacken, wie aus den Stand der Technik bekannt, wird zudem eine robuste, weil in ihrer Teilanzahl reduzierte Verriegelungsvorrichtung bereitgestellt. Durch die reduzierte Teileanzahl und die direkte Kraftführung wird zudem eine wartungsarme Verriegelungsvorrichtung zur Verfügung gestellt, die im Falle einer Reparatur auch wartungsfreundlich ausgestaltet ist.
  • Zum Verwirklichen dieser Vorteile werden die Schwenkachsen der oberen und unteren Verriegelungsbacken bevorzugt jeweils an einem Ende der Verriegelungsbacken angeordnet, wodurch die jeweils gegenüberliegenden freien Enden der Verriegelungsbacken um diese Schwenkachsen frei schwenkbar sind. Werter bevorzugt wird die Krafteinleitung zum Schließen bzw. Öffnen der Verriegelungsvorrichtung am freien Ende der vertikal untere Verriegelungsbacke eingeleitet, womit eine eventuelle Fehlstellung einer Säule, die verriegelt werden soll, über diese Krafteinleitung wieder in seine Sollposition gebracht werden kann. Damit die Verriegelungsvorrichtung die Säule zumindest in Teilbereichen umschließen kann, wird die obere Verriegelungsbacke durch ein Hebelgetriebe bewegt, bevorzugt mit einer Hebelwippe nebst Steuerhebel für die Mitführung der oberen Verriegelungsbacke. Die Bewegung der unteren Verriegelungsbacke wird so durch das Hebelgetriebe zur oberen Verriegelungsbacke übersetzt, womit diese zwangsgeführt mit geringen Kräften gleichsinnig verschwenkt. Damit wird zudem erreicht, dass die in radialer Richtung wirkenden Kräfte zum Umschließen der Säule so niedrig wie möglich gehalten werden und eventuell notwendige Kräfte zum Ausrichten der Säule lediglich auf die untere Verriegelungsbacke eingeleitet werden.
  • Die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung weist bevorzugt eine obere und eine untere Verriegelungsbacke auf, die weiter bevorzugt halbschalenartig ausgeführt sind und auf ihren zur Säule weisenden Seiten Ringsegmentelemente zeigen.
  • Dabei sind diese Ringsegmentelemente komplementär zu bevorzugt in Umfangsrichtung umlaufenden ringartigen Nuten im Verriegelungsbereich der Säule ausgebildet.
  • Zum Verriegeln der Säulen müssen die Ringsegmente der Verriegelungsbacken zwischen den ringartigen Vertiefungen der Säulen eingreifen, wodurch die Säulen in axialer Richtung verriegelt werden. Die aufzubringenden Kräfte in radialer Richtung ergeben sich aus der erforderlichen Schließkraft des Kunststoffsformwerkzeuges untersetzt durch die Flankensteigung, bspw. durch die im Querschnitt rechteckig oder trapezförmig ausgebildeten Verriegelungskonturen der Verriegelungsbacken und im Verriegelungsbereich der Säulen. Hieraus ist ersichtlich, dass es zu einer sicheren Verriegelung nicht auf die Höhe der Umschließungskräfte ankommt, sondern auf eine optimale Zentrierung der Säule mit den Werkzeugaufspannplatten und den daran befestigten Werkzeughälften, d. h. des aufgespannten Kunststoffsformwerkzeug.
  • Gegebenenfalls ist es notwendig, die Säulen, welche bspw. aufgrund einer meist beträchtlichen Auskraglänge leicht nach unten ausgelenkt sind, mit der unteren Verriegelungsbacke wieder in der vorgesehene Sollposition zu bringen. Beispielsweise kann bei Zwei-Platten-Maschinen, bei denen die Säulen unbeweglich in maschinenfesten Platten gelagert sind, ein Durchhängen der Säulen auftreten, welches mit der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung kompensiert werden kann. Hierbei kann bspw. die bewegliche Werkzeugaufspannplatte mit den Verriegelungsvorrichtungen über eine unterhalb der unteren Säulen angeordnete Gleitführung abgestützt sein, wodurch die Betätigung der vertikal unteren Verriegelungsbacke einen leicht durchhängenden Holm wieder in seine Sollposition/Mittelposition zurückführt. Damit werden (Ver-)Spannungen in der Kunststoffverarbeitungsmaschine zwischen den Werkzeugaufspannplatten und den Säulen und auch innerhalb des Formgebungswerkzeuges durch die Verriegelungsvorrichtung ausgeglichen. Dabei ist der einfache und robuste Aufbau der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung mit den kurzen Kraftwegen von Vorteil. Da es auch bei Drei-Platten-Maschinen aufgrund von langen Holmen zum Durchhängen der selben kommen kann, kann die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung mit Kraftangriffspunkt zum Schließen der Verriegelungsvorrichtung an der unteren Verriegelungsbacke vorteilhaft auch bei diesen Kunststoffverarbeitungsmaschinen eingesetzt werden.
  • Durch die einseitige Krafteinleitung auf die untere Verriegelungsbacke wird ein kurzer Kraftfluss auf diese Verriegelungsbacke erreicht, wodurch die einzuleitenden Kräfte für das ggf. notwendige Ausrichten der Säulen optimal bestimmbar sind, und so überflüssige Kraftwege bzw. zu groß dimensionierte Lagerungen bzw. Kraftangriffspunkte vermieden werden. Gleichzeitig werden überdimensionierte Antriebselemente für die obere Verriegelungsbacke vermieden, was zu einer einfacheren und kostengünstigeren Konstruktion der Verriegelungsvorrichtung führt.
  • Über ein Hebelgetriebe, welches mit der oberen Verriegelungsbacke verbunden ist, wird die Bewegung der unteren Verriegelungsbacke umgesetzt und zwar so, dass die untere Verriegelungsbacke und die obere Verriegelungsbacke gleichsinnig miteinander bewegt werden können. Dies hat, wie oben bereits angedeutet, den Vorteil, dass die notwendigen Schwenkwinkel geringer sind als bei einer zangenartigen Bewegung, um von der Verriegelungsstellung in die den Holm freigebende Offenstellung zu gelangen. Bei einer Anordnung zweier Verriegelungshalbschalen derart, dass sie sich zangenartig aufeinander zu- bzw. voneinander wegbewegen, entfernen sich zwar die beiden den Schwenkpunkten gegenüberliegenden Enden schnell von der Säule, jedoch nicht die Enden benachbart zu den Schwenkpunkten. Der radiale Abstand der Halbschalen von der Säule nimmt bei einer zangenartigen Anordnung mit Annäherung zum Drehpunkt ab, wodurch es für Bereiche der Verriegelungselemente, die näher an der Schwenkachse liegen, notwendig ist, große Schwenkwinkel zu durchlaufen, damit die Verriegelungsbacken außer Eingriff gelangen, was daher viel Zeit kostet, die direkt in die Arbeitszykluszeit eingeht.
  • Erfindungsgemäß weisen die Verriegelungsbacken jeweils eine Schwenkachse auf, die bevorzugt bzgl. der Werkzeugaufspannplatten ortsfest sind und geeigneterweise diametral bzgl. der der Säulenachse gegenüberliegend angeordnet sind. Dementsprechend weist jede Verriegelungsbacke ein frei um die jeweilige Schwenkachse schwenkbares Ende auf. Durch diese Anordnung, bei der jeweils ein frei schwenkbares Ende benachbart zu einem drehbaren Ende einer Verriegelungsbacke angeordnet ist, können die einzelnen Schwenkwinkel für die beiden Verriegelungsbacken klein gehalten werden, da der oben beschriebene negative Effekt einer zangenartigen Bewegung durch eine solche Anordnung vermieden bzw. kompensiert wird.
  • Die am frei schwenkbaren Ende der unteren Verriegelungsbacke eingeleitete Kraft bewegt die untere Verriegelungsbacke. Das Hebelgetriebe leitet diese Bewegung weiter an die obere Verriegelungsbacke, wobei das Hebelgetriebe an der oberen Verriegelungsbacke bevorzugt an dessen frei schwenkbaren Ende angreift. Die Krafteinleitung erfolgt bevorzugt über einen linearen Antrieb, der bspw. hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch betrieben ist. Das Hebelgetriebe überträgt die lineare Bewegung des Kraftangriffspunktes am frei schwenkbaren Ende der unteren Verriegelungsbacke in eine linear gegenläufige Bewegung auf der diametral gegenüberliegenden Seite der Säule auf das freie schwenkbare Ende der oberen Verriegelungsbacke. Dadurch wird die oben beschriebene vorteilhafte gleichsinnige Drehung der beiden Verriegelungsbacken erreicht, wobei die obere Verriegelungsbacke unabhängig ist von der Höhe der eingeleiteten Kraft, die an der unteren Verriegelungsbacke angreift. Über das Hebelgetriebe wird jedoch die Zwangsführung der oberen Verriegelungsbacke bewerkstelligt, damit die Funktionssicherheit der Verriegelungsvorrichtung gewährleistet ist.
  • Die Kräfte, die auf das Hebelgetriebe wirken, müssen nicht größer sein als die von den Flanken der Ringelemente erzeugten Aufspreizkräfte – resultierend aus den Werkzeugzuhaltekräften und der Flankensteigung der Verriegelungskonturen. Greift an der unteren Verriegelungsbacke eine in etwa vertikal nach oben gerichtete höhere Kraft an, damit eine ggf. ausgelenkte Säule wieder zentriert wird, muss diese Kraft jedoch nicht vom Hebelgetriebe auf die obere Verriegelungsbacke übertragen werden, da die obere Verriegelungsbacke lediglich geführt über das Hebelgetriebe die Verschwenkung der unteren Verriegelungsbacke nachvollzieht. Eine lineare Auslenkung der unteren Verriegelungsbacke wird durch das Hebelgetriebe auf die obere Verriegelungsbacke bevorzugt gegenläufig, zusammen mit der radial auf die Säule wirkenden Kraft übertragen.
  • Für die Verwirklichung des Erfindungsgedanken ist es nicht ausschlaggebend, ob das Hebelgetriebe innerhalb oder außerhalb der Außendurchmessergrenzen der Verriegelungsbacken angeordnet ist. Der Außendurchmesser ist dabei durch den Abstand der Schwenkachsen von der Längsachse der Säule vorgegeben. Lediglich die Krafteinleitung am frei schwenkbaren Ende der unteren Verriegelungsbacke sollte so direkt wie möglich ausgeführt sein. Selbstredend ist eine Kollision des Hebelgetriebes mit der Säule zu vermeiden.
  • Ausführungsformen des Hebelgetriebes, bei denen bspw. eine Hebelwippe eingesetzt wird, sind genauso von Erfindungsgedanke umfasst, wie eine eventuelle Umsetzung der Bewegung der unteren Verriegelungsbacke mit Zahnrädern oder Zahnstangen. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform kommt ohne Hebelwippe aus und zeigt einen an der ersten Verriegelungsbacke starr angeordneten Steuerhebel, der schwenkbar mit einem starren Zug-Druckelement verbunden ist, das wiederum schwenkbar an der zweiten Verriegelungsbacke angebracht ist.
  • Erfolgt die Anordnung des Hebelgetriebes innerhalb des Außendurchmessers der Verriegelungsbacken, so entsteht eine weiter bevorzugt kompakte Bauform einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung. Dabei wird bspw. ein Hebelarm einer Hebelwippe mit der ersten Verriegelungsbacke drehbar verbunden und mit einem zweiten Hebelarm über ein schwenkbar angebrachtes starres Zug-Druckelement mit der zweiten Verriegelungsbacke schwenkbar verbunden. Die Drehachse der Hebelwippe ist dabei bzgl. der Längsachse der Säule ortsfest. Hierdurch wird eine deutlich reduzierte Teileanzahl erreicht, wodurch nicht nur die Reibung innerhalb der Verriegelungsvorrichtung reduziert, sondern auch die Wartungsfreundlichkeit verbessert wird. Die Vorrichtung ist zudem robust und schnell betätigbar, da kurze Kraftwege und geringe bewegte Massen auftreten.
  • Wird eine bevorzugt eingesetzte Hebelwippe außerhalb des Außendurchmessers der Verriegelungsbacken angeordnet, so ist zusätzlich eine leichte Erkennbarkeit dahingehend gegeben, ob sich die Verriegelungsvorrichtung in der Geschlossen- oder der Offenstellung befindet. Die Ausgestaltung eines Hebelgetriebes kann auf viele Arten erfolgen. Für alle Ausführungsformen ist es jedoch wichtig, dass die Krafteinleitung zum Überführen der Verriegelungsvorrichtung von einer Offenstellung in eine Geschlossenstellung und umgekehrt am frei schwenkbaren Ende der unteren (ersten) Verriegelungsbacke erfolgt und das Getriebe die Bewegung des Kraftsangriffspunktes gegenläufig auf die obere Verriegelungsbacke überträgt, die dann gleichsinnig mit der ersten (unteren) Verriegelungsbacke verschwenkt. Nicht notwendigerweise muss die Bewegungsübertragung auf das frei schwenkbare Ende der oberen Verriegelungsbacke erfolgen. Der Punkt der Bewegungseinleitung für die obere Verriegelungsbacke kann auch mittig bzw. leicht außermittig an der oberen Verriegelungsbacke angeordnet sein.
  • Durch die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung wird eine schnell betätigbare und zuverlässig verriegelnde und entriegelnde Vorrichtung zur Ver- und Entriegelung einer Säule einer Kunststoffsbearbeitungsmaschine und einer Werkzeugausspannplatte einer Kunststoffsbearbeitungsmaschine bereitgestellt, die durch ihren einfachen Aufbau robust und wartungsfreundlich und zudem in ihrer Herstellung kostengünstig ist.
  • Die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung kann beispielsweise an der beweglichen Werkzeugaufspannplatte eingesetzt werden. Bewegliche Aufspannplatten werden, insbesondere bei Zwei-Platten-Kunststoffspritzgussmaschinen, zumeist an vier Säulen relativ zu einer festen Werkzeugaufspannplatte geführt bewegt, wobei die Säulen entlang der Schließrichtung des Kunststoffswerkzeugs verlaufen. Das Kunststoffformwerkzeug besteht in der Regel aus zwei Werkzeughälften. Üblicherweise ist die feste Werkzeugaufspannplatte die Düsenseite, also die Materialeintragseite. Dementsprechend ist üblicherweise, jedoch nicht zwingend die Auswerferseite eines Spritzgusswerkzeuges auf der beweglichen Werkzeugaufspannplatte befestigt und wird mit dieser längs der Säulen bewegt. Entsprechendes gilt für Drei-Platten-Maschinen, wenn die bewegliche Platte mit den Säulen mittels mechanischer Verriegelungsvorrichtung verriegelt wird und die Schließ- bzw. Zuhaltekraft hydraulisch bspw. mittels einem oder mehreren Kurzhubzylindern auf das Formwerkzeug aufgebracht wird.
  • Damit die Kurzhubzylinder, welche in Längsrichtung der Holme/Säulen eine Zugkraft aufbringen, die die bewegliche Werkzeugaufspannplatte relativ zur festen Werkzeugaufspannplatten heranziehen können ist die Verriegelung der beweglichen Werkzeugaufspannplatte gegenüber den Säulen bspw. mittels der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtungen notwendig. Hierzu wird erfindungsgemäß an jeder Ecke der quaderförmig ausgebildeten beweglichen Werkzeugaufspannplatte, die längs ihrer Schmalseiten jeweils eine Öffnung für die Durchführung der Säule ausweist, eine erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung vorgesehen, welche die bewegliche Werkzeugaufspannplatte schnell und zuverlässig mit den Säulen axial fest verbindet.
  • Bevorzugt werden jeweils zwei an der Werkzeugaufspannplatte vertikal übereinander angeordnete Verriegelungsvorrichtungen über einen einzigen Aktuator bewegt, indem der Aktuator bspw. eine Hebelstange verschiebt, die jeweils an den frei schwenkbaren Enden der unteren Verriegelungsbacken der beiden Verriegelungsvorrichtungen drehbar angebracht ist. Auch hier wird das erfindungsgemäße Konzept der Krafteinleitung am frei schwenkbaren Ende der unteren Verriegelungsbacke und der zwangsweisen kraftunabhängigen Mitnahme der oberen Verriegelungsbacken verwirklicht.
  • Für den Fachmann mitumfasst ist auch eine mögliche Koppelung der beiden Seiten der Werkzeugaufspannplatte, sodass auch alle vier Verriegelungsvorrichtungen mit nur einem Aktuator betätigt werden können. Hier ist z. B. eine Kreuzanordnung von Hebelstangen, die durch eine zentrale Verbindungsplatte miteinander verbunden sind, denkbar. Die zentrale Verbindungsplatte kann dann durch einen an dieser Platte angreifenden Aktuator bewegt werden. Dabei ist die beispielhaft aufgezeigte Kreuzanordnung so ausgelegt, dass nur alle unteren Verriegelungsbacken mit Kraft beaufschlagt werden. Die oberen Verriegelungsbacken werden mittels der an den jeweiligen Verriegelungsvorrichtungen angeordneten Hebelgetrieben zusammen mit der jeweiligen unteren Verriegelungsbacke bewegt. Allerdings müssen bei der Auslegung einer derartig gleichzeitigen Ansteuerung aller unteren Verriegelungsbacken die weiteren für den Formprozess notwendigen Einrichtungen, wie z. B. die Durchführung einer Auswerferstange, berücksichtigt werden.
  • In der Wirkungsumkehr ist die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung dabei genauso einsetzbar, wie in der oben beschriebenen Weise. Hier ist vor allem die Möglichkeit der Entfernung einer Säule aus dem Bereich zwischen den beiden Werkzeugaufspannplatten zu nennen. Eine Entfernung eine Säule aus dem Werkzeugwechselbereich ist vorteilhaft, wenn Werkzeuge zwischen den Werkzeugplatten montiert werden sollen, deren horizontale Ausdehnung größer ist als der horizontale Abstand der Säule. Damit ein Werkzeugwechsel in einer solchen Situation einfacher ausgeführt werden kann, wird bspw. die bewegliche Werkzeugaufspannplatte mittels einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung mit der zu bewegenden Säule verriegelt und gleichzeitig durch eine erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung an der festen Werkzeugaufspannplatte entriegelt. Die Säule wird dann durch Auseinanderfahren der beweglichen Werkzeugaufspannplatte und der festen Werkzeugaufspannplatte aus dem Werkzeugwechselbereich heraus bewegt. Nach einem Werkzeugwechsel können die oben beschriebenen Vorgänge in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt werden, so dass die entfernbare Säule im regulären Arbeitszyklus der Kunststoffverarbeitungsmaschine jederzeit mit der festen Werkzeugaufspannplatte verriegelt ist. Anstelle nur eines Holmes können auch zwei oder mehr Holme in analoger Weise aus dem Bereich zwischen den beiden Werkzeugaufspannplatten herausbewegt werden, wobei für jede weitere von der festen Werkzeugaufspannplatte entfernbare Säule eine weitere erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung vorgesehen ist.
  • Anhand der 1 bis 4 werden im Folgenden beispielhaft bevorzugte Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung für mindestens eine Säule einer Kunststoffverarbeitungsmaschine beschrieben sowie eine erfindungsgemäße Werkzeugaufspannplatte erläutert und eine erfindungsgemäße Kunststoffverarbeitungsmaschine angegeben. Die Figuren und Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele sollen dabei lediglich zur Verdeutlichung des grundlegenden Erfindungsgedanken dienen und schränken die Erfindung nicht auf die gezeigten Ausführungen ein. Weitere für den Fachmann naheliegende Abwandlungen der gezeigten Ausführungsformen, sind vom Erfindungsgedanken mitumfasst, sofern die Schwenkachsen der Verriegelungsbacken jeweils an einem Ende der Verriegelungsbacken angeordnet sind und die Krafteinleitung zum Verschwenken der Verriegelungsbacken in die Offen- oder Schließstellung am frei schwenkbaren Ende einer ersten Verriegelungsbacke erfolgt und eine zweite Verriegelungsbacke über ein Hebelgetriebe bewegbar ist, welches die zweite Verriegelungsbacke mit dem frei schwenkbaren Ende der ersten Verriegelungsbacke verbindet. Gleiche Elemente sind in den einzelnen Figuren zur besseren Verständlichkeit mit den selben Bezugszeichen versehen. Die Figuren zeigen:
  • 1 eine erste Ausführungsform der Verriegelungsvorrichtung gemäß der Erfindung.
  • 2 eine zweite Ausführungsform der Verriegelungsvorrichtung gemäß der Erfindung.
  • 3 eine Werkzeugaufspannplatte einer Kunststoffverarbeitungsmaschine mit vier erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtungen gemäß 1.
  • 4 eine Kunststoffverarbeitungsmaschine mit einer Werkzeugaufspannplatte nach 3
  • Die in 1 dargestellte Verriegelungsvorrichtung 1 für eine Säule 14 mit einer Werkzeugaufspannplatte 40 einer Kunststoffverarbeitungsmaschine ist in der Offenstellung gezeigt. Die Verriegelungsvorrichtung 1 wird zur Aufnahme zweier Verriegelungsbacken 4 und 6 von einem Gehäuse 2 umgeben. Die Verriegelungsbacken 4 und 6, die bevorzugt als halbschalenförmiges Zylindersegment ausgebildet sind, weisen jeweils Gegenverriegelungskonturen 8 auf, die in komplementär ausgebildete Verriegelungskonturen 16 der Säule 14 eingreifen, wenn die Verriegelungsvorrichtung 1 geschlossen wird. Die beiden Verriegelungsbacken 4 und 6 sind dabei um bzgl. des Gehäuses 2 bzw. der Werkzeugaufspannplatte 40 ortsfeste Schwenkachsen 10 und 12 gleichsinnig schwenkbar. Die erste Verriegelungsbacke 4, die bevorzugt eine vertikal untere Verriegelungsbacke darstellt, schwenkt um die Schwenkachse 10, die zweite Verriegelungsbacke 6, die bevorzugt eine vertikal obere Verriegelungsbacke darstellt, schwenkt um die Schwenkachse 12. Beim Überführen der beiden Verriegelungsbacken 4 und 6 von der in 1 gezeigten Offenstellung in die nicht gezeigte Geschlossenstellung werden die beiden Verriegelungsbacken 4 und 6, gemäß der Darstellung in 1, um ihre jeweiligen Schwenkachsen 10 bzw. 12 gegen den Uhrzeigersinn geschwenkt, wobei die Verriegelungskonturen 16 der Säule 14 mit den zu den Verriegelungskonturen 16 komplementär ausgebildeten Gegenverriegelungskonturen 8 der Verriegelungsbacken 4 und 6 in Eingriff gelangen und den Holm 14 in axialer Richtung 18 verriegeln.
  • Die Krafteinleitung zum Überführen der Verriegelungsvorrichtung 1 von der Offenstellung in die Geschlossenstellung erfolgt dabei über das frei um die Schwenkachse 10 schwenkbare Ende 5 der unteren Verriegelungsbacke 4 an einem Kraftangriffspunkt 3, an dem ein Zug-Druck-Element 20 angreift. Das in 1 dargestellte Zug-Druck-Element 20 wird beispielsweise linear, in vertikaler Richtung 17 bewegt (dargestellt durch Pfeil 17, der vertikal von unten nach oben zeigt). Zur Überführung der in 1 gezeigten Verriegelungsvorrichtung 1 von der Offenstellung in die Geschlossenstellung wird das Zug-Druck-Element 20 nach oben bewegt, was bspw. durch einen Aktuator (38) in Form eines hydraulischen Antriebs, etwa mittels einer hydraulischen Kolben-Zylinder Einheit erfolgen kann. Der Hydraulikantrieb – wahlweise auch ein elektrischer oder pneumatischer Linearantrieb – kann dabei mit einem Ende am Gehäuse 2 angeordnet sein, das die Verriegelungsvorrichtung 1 aufnimmt. Das relativ zum Gehäuse 2 bewegliche Ende des Hydraulikantriebs greift dann, am Zug-Druck-Element 20 an. Der Aktuator 38 kann jedoch auch direkt an dem Kraftangriffspunkt 3 am frei schwenkbaren Ende 5 der unteren Verriegelungsbacke 4 angreifen. Eine Übertragung der Bewegung durch das Zug-Druck-Element 20 ist dann nicht erforderlich. Die Abstützung des Aktuators 38 kann auch an einer Werkzeugaufspannplatte oder an der Kunststoffverarbeitungsmaschine erfolgen, insbesondere wenn die mit einer Säule 14 zu verriegelnde Werkzeugaufspannplatte eine maschinenfeste Werkzeugaufspannplatte 42 darstellt (vgl. 4).
  • Gemäß der in 1 dargestellten Ausführungsform der Verriegelungsvorrichtung 1 greift an dem um die Schwenkachse 10 frei schwenkbaren Ende 5 der unteren Verriegelungsbacke 4 weiter ein Hebel bzw. ein Zug-Druck-Element 23 an, der, in axialer Richtung gesehen, exemplarisch an der gegenüberliegenden Seite der unteren Verriegelungsbacke 4 angeordnet und mit einer Hebelwippe 22 verbunden ist. Die Hebelwippe 22 wird durch Auslenkung des Hebels 23 um eine bzgl. des Gehäuses 2 oder der Werkzeugaufspannplatte ortsfeste Drehachse verdreht. Die Drehachse 27 der Hebelwippe 22 ist dabei zwischen zwei Hebelarmen 24, 26 der Hebelwippe 22 angeordnet. Bei Verschwenkung der unteren Verriegelungsbacke 4 überträgt das Zug-Druck-Element 23 die Schwenkbewegung auf den Hebelarm 24 der Hebelwippe 22 und lenkt diese aus. Aufgrund der Auslenkung der Hebelwippe 22 wird ein am zweiten Hebelarm 26 der Hebelwippe 22 angeordnetes Zug-Druck-Element 28 gegensinnig zum Zug-Druck-Element 23 bewegt. Das Zug-Druck-Element 28 ist mit einem frei um die Schwenkachse 10 schwenkbaren Ende 7 der oberen Verriegelungsbacke 6 schwenkbar verbunden. Durch die in etwa lineare Bewegung des Hebels 28 in vertikaler Richtung wird die obere Verriegelungsbacke 4 von ihrer Offenstellung gemäß 1 in die Geschlossenstellung überführt und umgekehrt. Die Hebel 23 und 28 bilden zusammen mit der Hebelwippe 22 ein Hebelgetriebe 32 mit dem die Zwangsführung der oberen Verriegelungsbacke 4 erreicht wird.
  • In 1 ist die Drehachse 27 der Hebelwippe 22 des Hebelgetriebes 32 außerhalb des Gehäuses 2 angeordnet, das die Verriegelungsvorrichtung 1 aufnimmt. Damit wird eine leichte Erkennbarkeit der Offen- bzw. Geschlossenstellung der Verriegelungsvorrichtung 1 erreicht. Allerdings kann die Hebelwippe 22 mit ihrer Drehachse 27 auch innerhalb des Gehäuses 2 angeordnet sein. Die Drehachse 27 ist dann bevorzugt zwischen dem der Schwenkachse 10 benachbarten Ende der unteren Verriegelungsbacke 4 und dem frei schwenkbaren Ende 7 der oberen Verriegelungsbacke 6 gehäusefest angeordnet. Der erste Hebelarm 24 der Hebelwippe 22 greift wiederum direkt an der unteren Verriegelungsbacke 4 an, womit der Hebel 23 zur Übertragung des Auslenkbewegung der Hebelwippe 22 nicht mehr erforderlich ist.
  • Durch die Verschwenkung der Hebelwippe 22 um den Drehpunkt 27 führt der zweite Hebelarm 26 der Hebelwippe 22 eine kreisbahnartige Bewegung aus. Der am zweiten Hebelarm 26 der Hebelwippe 22 gelenkig verbundene Hebel 28 ist mit seinem anderen Ende an der oberen Verriegelungsbacke 6 drehbar befestigt. Bei Drehung der Hebelwippe 22 durch Auslenkung der unteren Verriegelungsbacke 4 wird über das Hebelgetriebe 32 (in dieser Ausführungsform Hebelwippe 22 und Hebel 28) die obere Verriegelungsbacke 6 der Bewegung der unteren Verriegelungsbacke 4 nachgeführt. (vgl. hierzu auch 2 durch gedanklichen Austausch des Steuerhebels 34 durch die oben beschriebene Hebelwippe 22).
  • In 2 ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform gezeigt, bei der die Verriegelungsbacken 4 und 6 mit ihren Drehachsen 10 und 12 sowie den frei schwenkbaren Enden 5 und 7 der Anordnung nach 1 entsprechen. Jedoch weist bei dieser Ausführungsform das Hebelgetriebe 32 keine Hebelwippe 22 auf. Die Bewegungsübertragung von der unteren Verriegelungsbacke 4 auf die obere Verriegelungsbacke 6 erfolgt über einen Steuerhebel 34, der sowohl mit dem Zug-Druck-Element 28 und der oberen Verriegelungsbacke 6 schwenkbar verbunden ist. Die Krafteinleitung zum Verschwenken der Verriegelungsbacken 4 und 6 erfolgt auch hier an der vertikal unteren Verriegelungsbacke 4 der Verriegelungsvorrichtung 1 an dessen frei schwenkbarem Ende 5, bspw. durch ein über einen Aktuator 38 bewegtes Zug-Druck-Element 20, das an dem Kraftangriffpunkt 3 angreift.
  • Die Ausführungsformen gemäß den 1 und 2 sind durch eine minimale Zahl an Hebeln, Verbindungsstangen und Drehpunkten gekennzeichnet und bilden jeweils eine robuste, verschleißarme, wartungsfreundliche und agil arbeitende Verriegelungsvorrichtung, die in der Ausführungsform mit innerhalb des Gehäuses 2 angeordneter Drehachse 27 der Hebelwippe 22 und der Ausführungsform gemäß 2 zudem sehr kompakt ausgeführt sind.
  • 3 zeigt eine Werkzeugaufspannplatte 40, die im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet ist und an jeder ihrer vier Ecken in Richtung ihrer Schmalseite eine Öffnung mit einer daran befindlichen erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung 1 aufweist. Exemplarisch sind die Verriegelungsvorrichtungen 1 gemäß dem Ausführungsbeispiel nach 1 dargestellt. Eine Anordnung von Verriegelungsvorrichtungen gemäß 2 ist analog ausführbar.
  • Bei der in 3 dargestellten Werkzeugaufspannplatte 40 sind die jeweils vertikal übereinander angeordneten Verriegelungsvorrichtungen 1 mit einem Zug-Druck-Element 20 gekoppelt, das gleichzeitig die Funktion des Hebels 20 gemäß den Ausführungsformen der 1 und 2 erfüllt und drehbar jeweils an den frei schwenkbaren Enden 5 der unteren Verriegelungsbacken 4 angelenkt ist. Durch die Koppelung der unteren Verriegelungsbacken 4 der jeweils auf einer Seite der Werkzeugaufspannplatte 40 angeordneten Verriegelungsvorrichtungen 1 ist es möglich nur einen Aktuator 38 zum Antrieb der unteren Verriegelungsbacken 4 einzusetzen, der beide Verriegelungsvorrichtungen 1 betätigt.
  • Über eine geeignete Hebelanordnung ist auch eine Betätigung aller vier Verriegelungsvorrichtungen 1 durch nur ein Aktuator 38 realisierbar, auch wenn eine solche Hebelanordnung in der 3 nicht dargestellt ist. So kann etwa über eine kreuzartige Hebelanordnung der Zug-Druck-Elemente 20, die in ihrem Kreuzungsbereich eine bewegbare, bspw. verschiebbare, Verbindungsplatte aufweist, die Krafteinleitung an alle unteren Verriegelungsbacken 4 bewerkstelligt werden. Zur Verwirklichung der Erfindungsidee ist lediglich notwendig, dass die Krafteinleitung jeweils an der unteren Verriegelungsbacke 4 der jeweiligen Verriegelungsvorrichtung 1 erfolgt. Mit der Krafteinleitung an der jeweils unteren Verriegelungsbacke 4 kann gegebenenfalls eine Abweichung einer der Säulen 14 der Kunststoffverarbeitungsmaschine in vertikaler Richtung ausgeglichen werden, ohne dass zu einer Verklemmung der Verriegelungsvorrichtung mit den anderen Säulen 14 kommt.
  • Die in 4 schematisch dargestellte Kunststoffverarbeitungsmaschine weist eine Werkzeugaufspannplatte 40 nach 3 auf, welche bspw. die bewegliche Werkzeugaufspannplatte 40 für die Auswerferseite eines Kunststoffspritzgusswerkzeugs darstellt. Die Werkzeugaufspannplatte 40 kann in dieser oder in ähnlicher Form auch in anderen Kunststoffverarbeitungsmaschinen zur Anwendung kommen, bspw. in einer Vulkanisiermaschine. Zur Verwirklichung des Erfindungsgedankens muss lediglich die Bewegungseinleitung zum Schließen und Öffnen der Verriegelungsvorrichtung 1 jeweils an nur einer, bevorzugt an der vertikal unteren, Verriegelungsbacke 4 erfolgen.
  • Vom Erfindungsgedanken umfasst sind ferner Verriegelungsvorrichtungen 1 nach 1 oder 2, die an einer maschinenfesten (Werkzeugaufspann-)Platte angeordnet sind. Zum Entfernen einer Säule 14 aus dem Werkzeugwechselbereich der Kunststoffverarbeitungsmaschine kann die Säule 14 zusammen mit der Werkzeugaufspannplatte 40 von der maschinenfesten Werkzeugaufspannplatte entfernt werden. Dazu ist die Säule 14 mit seinem mittig angeordneten Verriegelungsbereich 15 mit der beweglichen Werkzeugaufspannplatte 40 verriegelt. Eine an der maschinenfesten Werkzeugaufspannplatte 42 angeordnete erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung 1 gibt, bspw. für einen durchzuführenden Werkzeugwechsel, die Säule 14 frei, indem die Verriegelung an dem im Endbereich der Säule 14 angeordnetem Verriegelungsbereich 15 gelöst wird. Zusammen mit der beweglichen Werkzeugaufspannplatte 40 wird die Säule 14 dann aus dem Werkzeugwechselbereich zwischen den beiden Werkzeugaufspannplatten entfernt und der Werkzeugwechsel durchgeführt.
  • Die Verriegelungsvorrichtung 1 an der maschinenfesten Werkzeugaufspannplatte 42 verriegelt die Säule 14 an seinem endseitigen Verriegelungsbereich 15 wieder, wenn der Werkzeugwechsel vollzogen ist und wenn die Säule 14 von der beweglichen Werkzeugaufspannplatte wieder an ihre bestimmungsgemäße Position an der maschinenfesten Werkzeugaufspannplatte 42 bewegt wurde. Die Kunststoffverarbeitungsmaschine kann nun ihren Arbeitzyklus, bei dem der Säule 14 stets mit der maschinenfesten Werkzeugaufspannplatte 42 verriegelt bleibt, mit einem anderen Werkzeug fortsetzen. Dabei ist es auch hier zum Ausgleichen von vertikalen Abweichungen der Säule 14 – etwa aufgrund der Auskragung der an der beweglichen Werkzeugaufspannplatte 40 verriegelten Säule 14 – von Vorteil, dass erfindungsgemäß die Krafteinleitung zum Schließen und öffnen der maschinenfesten Verriegelungsvorrichtung an der unteren Verriegelungsbacke 4 am Krafteinleitungspunkt 3 erfolgt.
  • Die obig erläuterten Bewegungsabläufe zum Entfernen einer einzelnen Säule 14 aus dem Bereich der Kunststoffverarbeitungsmaschine zwischen der maschinenfesten Werkzeugaufspannplatte 42 und der beweglichen Werkzeugaufspannplatte 40, können auch auf alle vier in 4 gezeigten Säulen 14 übertragen werden. Insbesondere bei relativ kleinen Kunststoffverarbeitungsmaschinen mit Zwei-Platten-Technik ist ein Verfahren der Säulen 14 zusammen mit der beweglichen Werkzeugaufspannplatte 40 bevorzugt, da hier eine weitere die Säulen 14 abstützende maschinenfeste Werkzeugaufspannplatte eingespart werden kann.
  • Bei Zwei-Platten-Maschinen mit vier verfahrbaren Säulen 14 wird in jedem Arbeitszyklus die bewegliche Werkzeugaufspannplatte 40 zusammen mit den vier Säulen 14 und einer Werkzeughälfte (meist die Auswerferseite) von der Stellung, in der das Formwerkzeug geöffnet ist, in die Stellung gefahren, in der das Formwerkzeug geschlossen ist, und umgekehrt. Beim öffnen des Werkzeugs sind also die Säulen 14 an ihren endseitigen Verriegelungsbereichen 15 zu entriegeln und beim Schließen des Werkzeugs erneut zu verriegeln, bevor die Schließkraft aufgebracht werden kann. Dementsprechend ist an jedem Eckbereich der maschinenfesten Werkzeugaufspannplatte 42 je eine erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung 1 angeordnet, die die Säulen 14 in ihren jeweiligen Positionen, bei geschlossenem Formgebungswerkzeug verriegeln bzw. vor dem Öffnen des Formwerkzeuges entriegeln.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Verriegelungsvorrichtung
    2
    Gehäuse
    3
    Kraftangriffspunkt
    4
    erste Verriegelungsbacke
    5
    frei schwenkbares Ende erste Verriegelungsbacke
    6
    zweite Verriegelungsbacke
    7
    frei schwenkbares Ende zweite Verriegelungsbacke
    8
    Gegenverriegelungskonturen an den Verriegelungsbacken
    10
    Schwenkachse für erste Verriegelungsbacke
    12
    Schwenkachse für zweite Verriegelungsbacke
    14
    Führungsholm
    15
    Verriegelungsbereich
    16
    Verriegelungskonturen am Führungsholm
    17
    vertikale Richtung
    18
    axiale Richtung Führungsholm
    20
    Zug-Druck-Element/Hebel
    22
    Hebelwippe
    23
    Hebel
    24
    Hebelarm
    26
    Hebelarm
    27
    Drehachse Hebelwippe
    28
    Zug-Druck-Element/Hebel
    30
    Zug-Druck-Element/Hebel
    32
    Hebelgetriebe
    34
    Steuerhebel
    36
    Zug-Druck-Element/Hebel
    38
    Aktuator
    40
    bewegliche Werkzeugaufspannplatte
    42
    feste Werkzeugaufspannplatte
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • EP 2243615 A1 [0012, 0013, 0014, 0015]
    • JP 2004009301 A [0014]
    • DE 2455702 [0014]
    • US 6231329 B1 [0014]

Claims (16)

  1. Verriegelungsvorrichtung einer Kunststoffverarbeitungsmaschine zum Verriegeln einer Werkzeugaufspannplatte (40) mit mindestens einer Säule (14) der Kunststoffverarbeitungsmaschine, wobei die Säule (14) in einem Verriegelungsbereich (15) Verriegelungskonturen (16) zum formschlüssigen Verriegeln aufweist und die Säule (14) in Geschlossenstellung der Verriegelungsvorrichtung von einer ersten (4) und einer zweiten Verriegelungsbacke (6) zumindest teilweise umschlossen ist, wobei die Verriegelungsbacken (4, 6) zu den Verriegelungskonturen der Säule (14) komplementär ausgebildete Gegenverriegelungskonturen (8) aufweisen, die mit den Verriegelungskonturen (16) der Säule (14) verriegelbar zusammenwirken, und die erste (4) und die zweite Verriegelungsbacke (6) beim Übergang von einer Offenstellung in die Geschlossenstellung und umgekehrt gleichsinnig verschwenkbar angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass (die) Schwenkachsen (10, 12) der Verriegelungsbacken (4, 6) jeweils an einem Ende der Verriegelungsbacken (4, 6) angeordnet sind und an einem frei schwenkbaren Ende (7) der ersten Verriegelungsbacke (6) ein Kraftangriffspunkt (3) für das Verschwenken der Verriegelungsbacken in die Offen- oder Geschlossenstellung vorgesehen ist, wobei die zweite Verriegelungsbacke (6) über ein Hebelgetriebe (32) mit der ersten Verriegelungsbacke (4) gekoppelt ist.
  2. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Verriegelungsbacke (4) eine vertikal untere und die zweite Verriegelungsbacke (6) eine vertikal obere Verriegelungsbacke ist.
  3. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Hebelgetriebe (32) eine Hebelwippe (22) aufweist, die um eine bezüglich der Werkzeugaufspannplatte (40) ortfeste zwischen zwei Hebelarmen (24, 26) angeordnete Drehachse (27) auslenkbar ist, wobei der erste Hebelarm (24) der Hebelwippe (22) mit der ersten Verriegelungsbacke (4) und der zweite Hebelarm (26) der Hebelwippe (22) mit der zweiten Verriegelungsbacke (6) verbunden ist.
  4. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Hebelarm (26) der Hebelwippe (22) über einen Zug-Druckelement (28) mit der zweiten Verriegelungsbacke (6) gekoppelt ist, wobei das Zug-Druckelement (28) mit dem zweiten Hebelarm (26) und der zweiten Verriegelungsbacke (6) schwenkbar verbunden ist, und der erste Hebelarm (24) der Hebelwippe (22) schwenkbar mit der ersten Verriegelungsbacke (4) verbunden ist.
  5. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (27) der Hebelwippe (22) innerhalb des Durchmessers angeordnet ist, der durch die Abstände der Schwenkachsen (10, 12) von der Längsachse (18) der Säule (14) vorgegeben ist.
  6. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an der ersten Verriegelungsbacke (4) ein Steuerhebel (34) fixiert ist, der mit einem freien Ende schwenkbar mit einem Zug-Druckelement (36) verbunden ist, das mit einem weiteren Ende an der zweiten Verriegelungsbacke (6) schwenkbar angebracht ist.
  7. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass am frei schwenkbaren Ende (7) der ersten Verriegelungsbacke (4) ein Aktuator (38) angreift, der mit seinem beweglichen Ende am frei schwenkbaren Ende (7) der ersten Verriegelungsbacke (4) schwenkbar gelagert ist.
  8. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung des Aktuators (38) über ein Zug-Druck-Element (20) auf das frei schwenkbare Ende (7) der ersten Verriegelungsbacke (4) übertragbar ist.
  9. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (38) ein Linearaktuator, z. B. ein linear wirkender Hydraulikkolben, ein Pneumatikkolben oder ein elektrisch angetriebener Linearantrieb ist.
  10. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenverriegelungskonturen (8) der Verriegelungsbacken einen trapezförmigen Querschnitt aufweisen.
  11. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnitte der Gegenverriegelungskonturen (8) bezüglich der Längsachse (18) der Säule (14) einen Hinterschnitt aufweisen.
  12. Werkzeugaufspannplatte (40) einer Kunststoffverarbeitungsmaschine mit zumindest einer Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11 und einem die Verriegelungsvorrichtung aufnehmenden plattenfesten Gehäuse (2), wobei ein Aktuator (38) vorhanden ist, der mit der ersten Verriegelungsbacke (4) zusammenwirkt.
  13. Werkzeugaufspannplatte (40) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeugaufspannplatte (40) Öffnungen zur Durchführung einer Säule (14) aufweist, an welchen Öffnungen jeweils eine Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11 angeordnet ist, und jeweils die ersten Verriegelungsbacken (4) zweier Verriegelungsvorrichtungen über eine Hebelstange (20) an ihren freischwenkbaren Enden (7) verbunden sind, und die Hebelstange (20) von einem Aktuator (38) mit einer Betätigungskraft beaufschlagbar ist.
  14. Kunststoffverarbeitungsmaschine mit vier Säulen (14) zur Führung einer in Schließrichtung der Kunststoffverarbeitungsmaschine beweglichen Werkzeugaufspannplatte (40) nach einem der Ansprüche 12 oder 13 mit vier Verriegelungsvorrichtungen nach einem der Ansprüche 1 bis 11.
  15. Kunststoffverarbeitungsmaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Säulen (14) durch die jeweils ersten Verriegelungsbacken (4) beim Verriegeln nach oben anhebbar sind.
  16. Kunststoffverarbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffverarbeitungsmaschine als bewegliche Werkzeugaufspannplatte und als feste Werkzeugaufspannplatte jeweils eine Werkzeugaufspannplatte nach Anspruch 12 oder 13 aufweist.
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